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Die Erfindung betrifft neue Verwendungen
des Ginsenosids Rb1 als Mittel zur Stimulierung
der Synthese des Elastins.
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Die vorliegende Erfindung gelangt
im wesentlichen auf dem Gebiet der Kosmetik und der Pharmazie und
insbesondere der Dermatologie zur Anwendung.
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Ganz allgemein versucht man, wenn
man danach trachtet, die Alterung der Haut wirkungsvoll zu bekämpfen, die
Haut mit Produkten zu behandeln, die eine Aktivität gegen
die Bildung von Radikalen aufweisen und sich insbesondere dazu eignen,
die freien Radikale einzufangen, die zumindest teilweise für die schädlichen
Effekte verantwortlich sind, mit denen eine Alterung der Haut einhergeht.
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Es ist bekannt, dass in der Haut
die elastischen Fasern ein Harz bilden, das zur Elastizität der Haut und
dadurch zu ihrer Tonizität
und Straffheit beiträgt.
Das Elastin ist der Hauptbestandteil dieser Fasern. Es wird anfänglich durch
die Fibroblasten in der Form eines löslichen Polypeptids von 70
kDa, des Tropoelastins, synthetisiert. Die Bildung der Mikrofibrillen
erfolgt sodann durch intramolekulare als desmosinische bezeichnete
Bindungen zwischen den Lysin-Resten der Polypeptid-Ketten. Diese
Bindungen übertragen
auf das Elastin eine große
Unlöslichkeit.
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Im Übrigen ist es bekannt, dass
der Gehalt an Elastin im menschlichen Organismus von einem Alter von
25 Jahren an absinkt. Es gibt gute Gründe zu glauben, dass das Auftreten von
Falten, u. a., mit dem fortschreitenden Verschwinden des Haut-Elastins
in Zusammenhang stehen kann. Deshalb haben bestimmte Kosmetologen
vorgeschlagen, die Haut mit Zubereitungen von aus Elastin stammenden
Produkten zu behandeln. Man hat auch vorgeschlagen, Zusammensetzungen
zu verwenden, die hydrolysiertes Elastin enthalten, um es löslich zu
machen. Jedenfalls hängt
der Nachteil derartiger Produkte mit dem zu stark erhöhten Molekulargewicht
des hydrolysierten Elastins zusammen, welches nur schwierig in die
Haut eindringt.
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Eine weitere viel interessantere
Lösung,
die auch einen deutlichen Fortschritt darstellt, beruht darauf, die
Elastin-Synthese
direkt durch die Zellen der Haut zu begünstigen. Zwei Typen von Produkten
sind bis heute bekannt, um einen derartigen Effekt auszuüben. Dabei
handelt es sich einerseits um Ethocyn, dessen Aktivität von L.
C. FORD et al beschrieben worden ist (IFSCC Congres, Barcelona,
1986, Vol. II, S. 987– 989),
und andererseits um Ascorbinsäure
und ihre Derivate, deren Aktivität
in WO 96/19099 beschrieben ist.
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Die Familie der Panax (der Kraftwurze)
umfasst zahlreiche Species und Sorten, deren bekannteste sind:
- – Panax
ginseng (C. A. Meyer), welcher am häufigsten wegen seiner medizinischen
Kräfte
verwendet wird,
- – Panax
notoginseng,
- – Panax
pseudo-ginseng (Subsp.: himalaicus),
- – Panax
japonicus (Var.: major; Var.: angustifolius),
- – Panax
quinquefolium,
- – Panax
trifolius,
- – Panax
zingiberensis,
- – Panax
stipulenatus.
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Die Panax-Sorten kommen im Wesentlichen
aus den drei Ländern:
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Die Species und Sorten, die in diesen
Ländern
angebaut werden, sind unterschiedlich und variierten geoklimatischen
Bedingungen ausgesetzt.
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Man stellt sehr unterschiedliche
Gehaltsmengen an Saponinen in den mannigfaltigen Teilen der Pflanze
fest. Die Wurzelpartie wird am häufigsten
verwendet und ganz allgemein als die aktivste angesehen.
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Der stärkste Gehalt an Saponinen wird
in den Extremitäten
der Wurzel (ninjin, auf japanisch) und in den Wurzelchen (hairy
roots: keninjin, auf japanisch) beobachtet.
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Der bekannteste Panax ist der Panax
ginseng oder Ginseng.
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Er weist eine ganz besondere Zusammensetzung
an Saponinen (die Ginsenoside genannt werden) auf.
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Jede Species oder Sorte von Panax
weist eine besondere Zusammensetzung an Ginsenosiden auf, was den
Extrakten, die daraus stammen, Eigenschaften verleiht, die sich
von denen der Extrakte weiterer Panax Sorten unterscheiden.
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Der Panax notoginseng (San-Chi, auf
chinesisch) und der Panax quinquefolium (Amerikanischer Ginseng)
unterscheiden sich vom Panax Ginseng sehr. Sie sind besonders reich
an Ginsenosid Rb
1, das auch mit G-Rb
1 bezeichnet wird und die Formel aufweist:
worin:
R
1 =
Glc(2 – 1)Glc,
R
2 = Glc(6 – 1)Glc,
R
3 =
H,
worin Glc eine β-D-Glucopyranosyl-Gruppierung
bezeichnet.
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Man hat in PCT WO 94/06402 eine Aktivität dieses
Ginsenosids Rb1 und ganz besonders von Extrakten aus Panax notoginseng
oder San-Chi, welcher besonders reich an diesem Ginsenosid ist,
zur Pflege der Haare und insbesondere zur Verhinderung von deren
Ausfall beschrieben. Man kennt im Übrigen die inhibierende Wirkung
dieses Ginsenosids auf die Fortpflanzung der Keratinozyten (Nack-in-Kim
et al, J. Invest. Dermatol. 101 (3), 491, 1993).
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Das gleiche Ginsenosid Rb1 ist im Übrigen besonders
reichlich in den Extrakten von Panax quinquefolium vorhanden.
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Der Panax quinquefolium wird vor
Allem als Tonikum verwendet (siehe den Artikel in Hort. Technology 5
(1), 27–34,
1995).
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Ein weiteres Ginsenosid, das Ginsenosid
Rb2, hat sich als wirksam zur Stimulierung
der Synthese von Glycosaminoglycanen (GAG) durch die Fibrozyten
erwiesen (Tanaka H. et al, Nippon Koshohin Kagakkaishi, 15 (3),
132–5,
1991, und Tanaka H. et al, Fragrance J. 19 (8), 90–2, 1991).
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Im Übrigen haben Studien gezeigt,
dass die Ginsenoside von Ginseng einen positiven Effekt auf die Elastizität der Haut
von Frauen in der Meno-Pause ausüben
(A. Gezzi et al, Fitoterapie 57 (1), 15–28, 1986, S. B. Curri et al,
Fitoterapie 57, 4, 217–222,
1986). Parallel dazu, haben diese Autoren einen positiven Effekt eines
Extrakts von Ginseng mit 14% Ginsenosiden auf die Hydratation der
Hornschicht der Haut von Frauen aufgezeigt. Im Fall des verwendeten
Extrakts von Ginseng, der weitere Ginsenoside als hauptsächliche
Saponine enthält
und worin das Ginsenosid Rb1 in nur schwacher Konzentration vorliegt,
scheint der Haupteffekt ein Hydratationseffekt zu sein, der sich
auf eine bessere Elastizität überträgt.
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Im Übrigen ist in SU 839 542 eine
kosmetische Creme beschrieben, die, u. a., einen Ginseng-Extrakt enthält. Diese
Creme ist dazu bestimmt, einer Vertrocknung der Haut vorzubeugen.
Diese Creme verbessert die Blutzirkulation, den Metabolismus der
Proteine und Fette, die morphologische Struktur der Haut und ihre Elastizität.
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Die Erfinder der vorliegenden Anmeldung
haben nun den spezifischen Effekt des Ginsenosids Rb1, das auch
mit G-Rb1 bezeichnet wird, zur Stimulierung der Biosynthese des
Elastins durch die Fibroblasten der Haut und insbesondere durch
die Fibroblasten der Haut des Menschen aufgezeigt und dargelegt.
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Somit ist es die Aufgabe der vorliegenden
Erfindung, dieses neue technische Problem zu lösen, und zwar dadurch, dass
es ermöglicht
wird, die Elastizität
der Haut zu verbessern, indem die Elastin-Synthese gemäß einer
Lösung
mit einfachem Konzept begünstigt
wird, wobei dieses auch im industriellen Maßstab anwendbar ist und eine
kosmetische oder pharmazeutische und insbesondere dermatologische
Anwendung ermöglicht.
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Gemäß einer ihrer wesentlichen
Merkmale betrifft die Erfindung die kosmetische Verwendung des Ginsenosids
Rb1 (nachfolgend auch als G-Rb1 bezeichnet)
oder pflanzliche Extrakte, die jenes enthalten, als Wirkbestandteil
einer Zusammensetzung zur Stimulierung der Elastin-Synthese durch
die Fibroblasten der Haut.
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Gemäß einem weiteren wesentlichen
Merkmal betrifft die Erfindung die Verwendung des Ginsenosids Rb1 oder pflanzlicher Extrakte, die jenes enthalten,
zur Herstellung einer pharmazeutischen und insbesondere dermatologischen
Zusammensetzung zur Behandlung von Problemen, die mit einer Insuffizienz
der Elastin-Synthese durch die Fibroblasten der Haut zusammenhängen.
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In diesen zwei Verwendungstypen führt die
Stimulation der Synthese des Elastins dazu, dass die auf die Haut
bezogene Elastizität
und Tonizität
verbessert oder die Staffheit der Haut begünstigt werden.
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Gemäß einer besonders vorteilhaften
Variante der Erfindung können
die sowohl kosmetischen als auch pharmazeutischen und insbesondere
dermatologischen Zusammensetzungen der Erfindung, neben dem Ginsenosid
Rb1, mindestens ein weiteres Saponin vom
Ginsenosid-Typ aufweisen.
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Somit kann, gemäß einer besonders vorteilhaften
Variante der Erfindung, das Ginsenosid Rb1 in
die Zusammensetzung in der Form eines Extrakts einer Pflanze vom
Panax-Typ eingebracht werden.
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Als Beispiel eines Extrakts, der
sich besonders zur Durchführung
der Erfindung eignet, sind Extrakte zu nennen, die enthalten:
- – 2
bis 60 Gew.% Saponin G-Rb1,
- – 2
bis 60 Gew.% Saponin G-Rg1,
- – 0
bis 15 Gew.% Saponin G-Rd,
- – 0
bis 15 Gew.% Saponin N-R1,
- – 1
bis 10 Gew.% Saponin G-Re.
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Man erwählt vorzugsweise auch einen
Extrakt, der enthält:
- – 10
bis 60 Gew.% Saponin G-Rb1,
- – 10
bis 60 Gew.% Saponin G-Rg1,
- – 0
bis 15 Gew.% Saponin G-Rd,
- – 0
bis 15 Gew.% Saponin N-R1,
- – 01
bis 10 Gew.% Saponin G-Re,
bezogen auf das Gesamtgewicht
des genannten Extrakts.
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Gemäß noch einer weiteren Variante
erwählt
man einen Extrakt, worin das Ginsenosid G-Rb1 das hauptsächlich enthaltene
Saponin ist.
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Wie vorstehend ersichtlich, sind
die Pflanzen vom Panax notoginseng- und Panax quinquefolium-Typ zwei
Pflanzen vom Panax-Typ, die besonders reich an dem Ginsenosid Rb1
sind. Es sind daher diese beiden besonderen Pflanzen diejenigen,
auf die man bevorzugt zur Herstellung und Zubereitung der kosmetischen und
pharmazeutischen und insbesondere dermatologischen Zusammensetzungen
der Erfindung zurückgreift.
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Für
diese beiden Pflanzen-Typen verwendet man vorzugsweise für die Herstellung
und Zubereitung des Extrakts deren unterirdische Teile.
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Der Extrakt wird in vorteilhafter
Weise durch Extraktion der pflanzlichen Masse mit einem polaren
Lösungsmittel
oder einer Mischung polarer Lösungsmittel
erhalten.
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Diesbezüglich können die klassischen Extraktionsverfahren,
die dem Fachmann gut bekannt sind, angewandt werden.
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Insbesondere kann die Extraktion
mit der zerriebenen pflanzlichen Masse durchgeführt werden.
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In vorteilhafter Weise wird die Extraktion,
ausgehend von Rhizomen, durchgeführt.
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Die Extraktion kann auch mit bzw.
auf pflanzlichen Geweben in einer Kultur (einer in vitro-Kultur
von Wurzeln oder von Kallus) durchgeführt werden.
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Die zerriebene pflanzliche Masse
wird in das Extraktionslösungsmittel
vorzugsweise aus dem Lösungsmittel
oder der Mischung aus den vorgenannten polaren Lösungsmitteln gegeben.
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Die Extraktion kann mehrmals bis
zur Erschöpfung
bzw. Auslaugung der Masse gemäß den dem Fachmann
bekannten Verfahren wiederholt werden. Die Extraktion kann bei Umgebungstemperatur
oder im Warmen und insbesondere am Rückfluss des Lösungsmittels
durchgeführt
werden. Das Gewichtsverhältnis zwischen
der zu extrahierenden Masse und dem Lösungsmittel kann in weiten
Grenzen schwanken. Genauer gesagt, kann es 1 : 5 bis 1 : 100 und
vorzugsweise 1 : 10 bis 1 : 20 betragen.
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Gemäß einer besonderen Ausführungsform
der Erfindung wird der pflanzliche Extrakt, der die vorgenannten
Saponine enthält,
gemäß dem Verfahren
erhalten, das oben lediglich als solches, in keiner Weise aber als
einschränkend
genannt und beschrieben ist. Man extrahiert die Trockenmasse mit
einem Lösungsmittel, ausgewählt aus
der Gruppe, bestehend aus: Wasser, Alkoholen mit vorzugsweise 1
bis 4 Kohlenstoffatomen und aus gemischten Lösungsmitteln auf Basis von
Mischungen der vorgenannten Lösungsmittel.
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Vorzugsweise verwendet man einen
Alkohol wie Methanol, Ethanol, Propanol, Isopropanol, Propylenglycol
oder Butylenglycol oder eine Mischung dieser Alkohole oder auch
eine hydro-alkoholische Mischung.
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Man wählt in vorteilhafter Weise
als Lösungsmittel
zur Durchführung
der Extraktion ein Lösungsmittel, ausgewählt aus
der Gruppe aus Methanol, Ethanol, 1,3-Butylenglycol und aus Mischungen
dieser Lösungsmittel
untereinander oder mit Wasser.
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Vorzugsweise wird eine erste Extraktion,
die Primärextraktion
genannt wird, am Rückfluss
unter atmosphärischem
Druck während
einer Dauer von ca. 30 min durchgeführt. Am Ende der Extraktion
lässt man die
Phase des Lösungsmittels,
das den Extrakt enthält,
abkühlen,
worauf sie filtriert wird. In vorteilhafter Weise wird der Rückstand
noch 1 oder 2 Mal gemäß dem gleichen
Protokoll extrahiert, die Filtrate werden vereinigt und dann unter
vermindertem Druck eingeengt und/oder zur Trockene eingedampft.
Man erhält
so gemäß der Erfindung
einen ersten Extrakt, der reich an Saponinen ist. Der Extrakt kann
auch lyophilisiert werden.
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Gemäß einer besonderen Variante
stellt man gemäß der Erfindung
eine Mischung von Saponinen aus dem vorgenannten eingeengten oder
trockenen ersten Extrakt her, wobei man wie folgt vorgeht. Der vorgenannte
erste Extrakt, der vorzugsweise mit einem primären Lösungsmittel erhalten worden
ist, das durch Verdampfen leicht entfernbar ist, wie Methanol oder
Ethanol oder auch eine Mischung aus Methanol-Wasser oder Ethanol-Wasser,
wird eingebracht und dann in einem apolaren Lösungsmittel, das vorzugsweise
mit dem primären
Extraktionslösungsmittel
mischbar ist, wie einem Ether oder Keton mit geringem Molekulargewicht,
insbesondere mit Ethyl- oder
Isopropylether, Aceton oder Methylethylketon, gerührt. Die
gewichtsbezogene Menge des apolaren Lösungsmittels beträgt im Allgemeinen
5 bis 100 Teile auf 1 Teil Primärextrakt.
Der unlösliche Anteil
und/oder der gebildete Niederschlag enthalten prinzipiell eine Mischung
aus Saponinen, die gemäß der Erfindung
verwendbar sind.
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Gewünschtenfalls kann die vorstehend
erhaltene Mischung aus Saponinen erneut mit einem für den Fachmann
geläufigen
Verfahren gereinigt werden.
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Insbesondere werden der unlösliche Anteil
und/oder der vorgenannte Niederschlag in ca. der 20-fachen Wassermenge
aufgelöst.
Die wässrige
Lösung
wird dann 3 bis 4 Mal mit einem in Wasser wenig löslichen Alkohol
wie einem mit Wasser gesättigten
Butanol, beispielsweise in einem Volumenverhältnis von 1/1 bei jedem Extraktionsvorgang
extrahiert. Die alkoholischen Phasen werden vereinigt und unter
vermindertem Druck eingedampft. Der Rückstand wird in ca. der 10-fachen
Wassermenge aufgelöst,
und die Lösung
wird sodann gegen reines Wasser 4 bis 5 Tage lang dialysiert. Der
Inhalt der Dialyse-Zelle wird lyophilisiert. Gegebenenfalls wird
zur Verbesserung der Reinigung der erhaltenen Mischung von Saponinen
das Lyophilisat in Methanol gelöst
und dann in Ethylether gegossen. Man gewinnt den gebildeten Niederschlag.
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Gemäß einer weiteren vorteilhaften
Ausführungsform
werden das Ginsenosid Rb1 oder die vorgenannten Extrakte vorzugsweise
topisch mit einer Konzentration von 0,001 bis 5 % angewandt und
aufgebracht, bezogen auf das Gesamtgewicht einer Zusammensetzung,
die jene in einem geeigneten Exzipient, Träger oder einer Unterlage enthält, die
vorzugsweise kosmetisch oder pharmazeutisch und insbesondere dermatologisch
zulässig
und geeignet sind. Eine bevorzugte Konzentration beträgt 0,01
bis 1 Gew.%, bezogen auf das Gesamtgewicht der entsprechenden Zusammensetzung.
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Gemäß einer vorteilhaften Ausführungsform
der Erfindung enthält
die kosmetische oder pharmazeutische und insbesondere dermatologische
Zusammensetzung der Erfindung ausserdem Ascorbinsäure, insbesondere
L-Ascorbinsäure
oder Vitamin C oder ihr Isomer, Erythorbinsäure oder eines bzw. einen ihrer
Salze oder Ester, welche auch mit dem generischen Namen als Ascorbin-Derivate
bezeichnet werden.
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Gemäß einer vorteilhaften Ausführungsform
der Erfindung werden gemäß der Erfindung
das Ginsenosid Rb1 oder die Extrakte in Kombination mit einer wirksamen
Menge eines Wirkprinzips angewandt, das die Synthese von Bestandteilen
der extrazellulären
Matrix der Haut stimuliert, unter denen man Kollagen, insbesondere
das Kollagen I oder das Kollagen III, und die Glycosaminoglycane,
insbesondere die Hyaluronsäure,
nennen kann.
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Man verwendet in vorteilhafter Weise
als Wirkprinzip, das die Synthese des Kollagens, insbesondere des
Kollagens I oder des Kollagens III stimuliert, das Madecassosid,
einen Extrakt aus Centella asiatica oder einen Extrakt aus Ginseng,
insbesondere einen Extrakt, der das Ginsenosid RO enthält, wobei
das genannte Wirkprinzip in einer Konzentration von 0,01 bis 5 Gew.%
vorhanden ist, bezogen auf das Gesamtgewicht der endgültigen Zusammensetzung.
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Man verwendet als beispielhaftes
Wirkprinzip, das die Synthese der Glycosaminoglycane stimuliert, einen
pflanzlichen Extrakt wie einen Extrakt von Filicium decipiens, insbesondere
einen Extakt aus der Wurzelrinde dieser Pflanze, der in FR 95 07708
beschrieben ist, oder einen Extrakt aus Eryobotria japonica, der
in FR 96 00018 beschrieben ist, oder einen Wachstumsfaktor, insbesondere
den PDGF (platelet derived growth factor), den aus Blutplättchen abgeleiteten
Wachstumsfaktor.
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Gemäß einer weiteren vorteilhaften
Ausführungsform
werden das Ginsenosid Rb1 oder die vorgenannten Extrakte in Kombination
mit einem Vitamin, insbesondere dem Vitamin A, seinem Palmitin-,
Propion- oder Essigester oder dem Vitamin E und seinen Derivaten,
insbesondere in einer Konzentration von 0,0001 bis 5 Gew.% verwendet,
bezogen auf das Gesamtgewicht der Zusammensetzung.
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Gemäß einer dritten Ausführungsform
umfasst die vorliegende Erfindung auch ein kosmetisches oder therapeutisches
Behandlungsverfahren der Haut zur Vorbeugung oder Korrektur eines
Verlusts der Elastizität, Tonizität oder Straffheit
der Haut, dadurch gekennzeichnet, dass man auf die zu behandelnden
Zonen der Haut eine wirksame Menge des Ginsenosids Rb1 oder eines
dasselbe enthaltenden Extrakts zur Stimulierung der Elastin-Synthese
durch die Fibroblasten aufbringt und anwendet, wobei das genannte
Produkt in einen kosmetisch oder pharmazeutisch zulässigen und
geeigneten Exzipient eingebracht ist.
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Zur Durchführung eines derartigen Verfahrens
erwählt
man in vorteilhafter Weise einen Extrakt aus unterirdischen Teilen
von Panax notoginseng oder von Panax quinquefolium.
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Die Ausführungsvarianten dieses Verfahrens
ergeben auch ganz klar Ausführungsvarianten
für die vorgenannte
Verwendung.
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Aus dem vorstehend Gesagten ergibt
sich, dass das Ginsenosid Rb1 oder der dasselbe enthaltende Extrakt
wertvoll zur Herstellung einer kosmetischen oder pharmazeutischen
und insbesondere dermatologischen Zusammensetzung sind, mit welcher
man eine Verbesserung der Hautelastizität durch Stimulation der Elastin-Synthese
anstrebt.
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Der Fachmann erkennt somit die Hauptbedeutung
der Erfindung, welche darauf beruht, dass die Elastin-Synthese und
ihre Leichtigkeit ihrer Anwendung dank einer topischen Anwendung
auf die Haut begünstigt werden.
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Weitere Ziele, Merkmale und Vorteile
der Erfindung werden im Lichte der nun folgenden erläuternden Beschreibung
unter Bezug auf die Beispiele noch deutlicher, die im Folgenden ganz
einfach zur weiteren Erläuterung
angegeben sind und daher in keiner Weise den Umfang der Erfindung
einschränken
sollen.
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In den Beispielen sind alle Prozentsatzangaben
auf das Gewicht bezogen, wenn nichts Anderes ausgesagt wird.
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Beispiele
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Beispiel 1
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Herstellung
eines Extrakts aus Panax notoginseng
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200 g getrocknete Wurzeln von Panax
notoginseng (San-Chi) werden zerrieben und dann mit 2 L Methanol
am Rückfluss
30 min lang extrahiert. Man lässt
die methanolische Phase bis auf Umgebungstemperatur abkühlen, worauf
filtriert wird. Der feste Rückstand
wird erneut in gleicher Weise mit 2 L Methanol extrahiert.
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Man vereinigt die beiden methanolischen
Filtrate und dampft das Lösungsmittel
im Vakuum bis zum Erhalt eines festen Rückstands ein. Dieser Feststoff
wird sodann mit 100 mL Aceton behandelt. Der in Aceton unlösliche Anteil
wird zurückgewonnen
und in 50 mL Methanol aufgelöst.
Man gibt sodann zu dieser Lösung Ethylether
bis zum Erhalt eines Niederschlags.
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Dieser Niederschlag wird filtriert.
Er stellt gemäß der Erfindung
eine Mischung aus Saproninen von Panax notoginseng dar, der insbesondere
das Ginsenosid G-Rb1 enthält.
Diese Mischung, die als Extrakt E1 bezeichnet
ist, gelangt in den unten in Beispiel 3 angegebenen Versuchen zur
Anwendung (siehe Tabelle 2).
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Beispiel 2
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Herstellung von Extrakten
von Panax quinquefolium
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a) Herstellung eines methanolischen
Extrakts
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200 g getrocknete Wurzeln von Panax
quinquefolium (amerikanischer Ginseng) werden zerrieben und dann
mit 2 L Methanol am Rückfluss
30 min lang extrahiert.
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Wie im vorhergehenden Beispiel, lässt man
die methanolische Phase abkühlen
und wiederholt 2 Mal den Extraktionsvorgang.
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Man vereinigt dann die verschiedenen
Filtrate und dampft diese zur Trockene im Vakuum in einem Rotationskolben
ein.
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Man erhält so einen methanolischen
Extrakt aus Panax quinquefolium, der reich an Saponinen ist, die insbesondere
das Ginsenosid G-Rb1 enthalten. Der Extrakt, der als Extrakt E2 bezeichnet ist, gelangt in den unten in
Beispiel 3 angegebenen Versuchen zur Anwendung (siehe Tabelle 3).
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b) Herstellung einer Mischung
aus Saponinen, extrahiert aus dem Panax quinquefolium
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Der vorstehend erhaltene Extrakt
E2 wird mit 100 mL Aceton behandelt. Der
unlösliche
Anteil wird abfiltriert und in 50 mL Methanol aufgelöst. Man
gibt zur erhaltenen Lösung
Ethylether bis zur Bildung eines Niederschlags, den man filtriert
und trocknet.
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Der erhaltene feste Rückstand
(bezeichnet mit E3) ist im Wesentlichen
aus einer Mischung aus Saponinen des Panax quinquefolium zusammengesetzt,
welche insbesondere das Ginsenosid G-Rb1 enthält. Dieser Extrakt gelangt
selbst ebenfalls in den in Beispiel 3 angegebenen Versuchen zur
Anwendung (siehe Tabelle 3).
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c) Herstellung einer Extrakt-Fraktion
aus Panax quinquefoium, die reich an Ginsenosid G-Rb1 ist
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Die in der vorherigen Stufe erhaltene
Mischung aus Saponinen wird in 10 mL Wasser gelöst. Diese Lösung wird auf 10 g Celite adsorbiert,
und man lässt
das Ganze unter einem Abzug trocknen. Sobald das Pulver trocken
ist, gibt man es auf eine Silika-Säule. Man chromatografiert sodann
gemäß üblicher
Verfahren, die für
den Fachmann gut bekannt sind. So eluiert man nacheinander die Saponine
mit einer Mischung aus Chloroform-Methanol-Wasser 50/50/3. Man gewinnt
unterschiedliche Fraktionen und erwählt die an Ginsenosid G-Rb1
reichste Fraktion, indem man Dünnschicht-Chromatografien im
Vergleich mit einem handelsüblichen
Vergleichsprodukt durchführt.
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Diese mit E4 bezeichnete
Fraktion, die reich an Ginsenosid G-Rb1 ist, gelangt in den unten
in Beispiel 3 angegebenen Versuchen zur Anwendung (siehe Tabelle
3)
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Beispiel 3
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Beispiel eines Versuchs, wobei die
Aktivität
des Ginsenosids G-Rb1 und von dasselbe enthaltenden Extrakten bezüglich der
Stimulation der Elastin-Synthese durch Fibroblasten der Haut des
Menschen dargelegt wird
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Material und Verfahren
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Herkunft der Zellen:
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Man verwendet in dieser Studie einen
Stamm normaler menschlicher Fibroblasten (fibroblastes humains normaux
= FHN), welcher aus chirurgisch entnommener Gesichtshaut einer Frau
von 50 Jahren (FHN-50 Jahre) und einer Frau von 47 Jahren (FHN-47
Jahre) hervorgegangen ist. Die Zellen wurden mit dem Verfahren zur
Gewinnung von Schnittproben der Haut erhalten, wie beschrieben von
Dumas M. et al im Artikel mit dem Titel "in vitro biosynthesis of type I and
III collagens by human dermal fibroblasts from donors of increasing
ages" in Mech. Ageing
Dev. 73 (1994), S. 179–187.
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Anwendung der Zell-Kulturen:
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Diese so erhaltenen normalen menschlichen
Haut-Fibroblasten werden in Lochvertiefungen eines Kultur-Kastens
mit Mehrfach-Lochvertiefungen
in ein Kulturmedium E 199 gesät,
zu welchem 2 mMol L-Glutamin pro Liter gegeben wurden.
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Außerdem enthält, für eine bestimmte Zahl von Versuchen,
das Kulturmedium Natriumascorbat in Konzentrationen von 15 oder.
25 Mikromol pro Liter.
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24 h nach der Aussaat erhalten bestimmte
Lochvertiefungen das Ginsenosid Rb1 oder einen Panax-Extrakt mit
1 bis 10 μg/mL
mittels einer Lösung
in DMSO, und zwar so, dass die End-Konzentration von DMSO 0,1% beträgt.
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Man zieht jeweils 6 Lochvertiefungen
pro Produkt und pro Konzentration sowie für die Vergleichskulturen 6
Lochvertiefungen ohne zu testendes Produkt heran. Diese Vergleichskulturen
enthalten nur das DMSO in einer End-Konzentration von 0,1 Gew.%.
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Die Kultur wird 48 h lang fortgesetzt.
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Nach 48 h Durchführung der oben angegebenen
Kultur dosiert man auf die Überstände der
Kultur das ausgeschiedene Elastin mit einem ELISA-Verfahren, das
von demjenigen abgeleitet wurde, das für die Dosierung des Kollagens
angewandt wurde, wie beschrieben von Dumas M. et al in der oben
genannten Veröffentlichung,
d. h., dass ein handelsüblicher
menschlicher polyklonaler anti-Elastin-Antikörper anstatt des menschlichen polyklonalen
anti-Kollagen I- oder -III-antikörpers
verwendet wurde.
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Diese Dosierung wird natürlich auch
auf Vergleichskulturen durchgeführt,
die kein zu testendes Produkt erhalten haben.
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Mit einem Eichbereich, der mit handelsüblichem
löslichen
Elastin erstellt wurde, können
die optischen Dichte-Werte (DO), erhalten aus den Kultur-Überständen, in
Nanogramm Elastin überführt und
umgerechnet werden.
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Dosierung der Proteine:
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Parallel zur Dosierung des Elastins
wird eine Dosierung zellulärer
Proteine auf die Fibroblast-Kulturen nach Eliminierung des Überstands
durchgeführt,
um die Menge des dosierten Elastins auf eine fixierte Menge zellulärer Proteine
zurückzuführen. Die
Dosierung wird unter Anwendung des Kit BCA-1 (Bicinchoninsäure-Kit, in
den Handel gebracht von Sigma, Frankreich) nach Auflösung des
zellulären
Teppichs mit 0,1 N Soda durchgeführt.
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Angabe von Ergebnissen
und Statistiken:
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Die Ergebnisse sind in Nanogramm
von ausgeschiedenem Elastin pro Mikrogramm zellulärer Proteine ausgedrückt. Die
Stimulationsaktivität
A in Prozent wird gemäß der foglenden
Gleichung berechnet:
worin
gilt:
q stellt die Menge an von den behandelten FHN ausgeschiedenem
Elastin dar, und
q
O stellt die Menge
an von den Vergleichs-FHN ausgeschiedenem Elastin dar.
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Die Ergebnisse, die auf den behandelten
Kulturen (n = 6) und den Vergleichen (n = 6) erhalten wurden, werden
mittels des Student-Tests t für
nicht gepaarte Serien T verglichen. Jeder Wert von p < 0,05 zeigt an, dass
es eine signifikante Differenz zwischen der Ausscheidung von Elastin
der Vergleichs-FHN und denjenigen gibt, die gemäß der Erfindung mit den Produkten
behandelt wurden.
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In den unten zusammengestellten Tabellen
1A, 1B, 2 und 3 sind die Ergebnisse angegeben, die mit dem Ginsenosid
Rbl und den gemäß den Beispielen 1 und 2 erhaltenen
unterschiedlichen Extrakten E1, E2, E3 und E4 erhalten wurden.
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Genauer gesagt:
- – in der
Tabelle 1A sind die Ergebnisse angegeben, die mit einem handelsüblichen
Ginsenosid Rbl erhalten wurden, das in Fibroblast-Kulturen des Gesichts
einer Frau von 47 Jahren (FHN-47 Jahre) eingebracht worden war,
- – in
Tabelle 1B sind die Ergebnisse angegeben, die mit dem gleichen handelsüblichen
Ginsenosid erhalten wurden, das in Fibroblast-Kulturen des Gesichts
einer Frau von 50 Jahren (FHN-50 Jahre) eingebracht worden war,
- – in
Tabelle 2 sind die Ergebnisse angegeben, die mit den gemäß Beispiel
1 (E1) erhaltenen Extrakten aus den Saponinen
von Panax notoginseng erhalten wurden, welche in Fibroblast-Kulturen des Gesichts
einer Frau von 50 Jahren (FHN-50 Jahre) eingebracht worden waren,
- – in
Tabelle 3 sind die Ergebnisse angegeben, die mit den gemäß Beispiel
2 erhaltenen Extrakten von Panax quinquefolium (bezeichnet mit E2, E3 und E4) erhalten wurden.
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Schlussfolgerung
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Wie sich aus den Tabellen 1 bis 3
erschließt,
stimulieren das Ginsenosid Rbl, die Extrakte von Panax notoginseng
sowie die Extrakte von Panax quinquefolium ganz stark die Synthese
von Elastin durch die Fibroblasten. Diese Stimulation wird mit der
Konzentration des getesteten Produkts gesteigert.
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Es ist somit belegt worden, dass
die Verwendung des Ginsenosids Rbl, eines Extrakts von Panax notoginseng
oder eines Extrakts von Panax quinquefolium es ermöglicht,
die Elastin-Synthese durch die Fibroblasten signifikant und ganz
unerwartet zu stimulieren.
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Anwendungsbeispiele
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Die folgenden Zusammensetzungen sind
in Gew.% angegeben.
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Beispiel
4
Pflegegel für
das Gesicht:
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Bei lokaler Aufbringung 2 Mal täglich auf
die untere Gesichtshälfte
und den Hals verbessert dieses Pflege-Produkt die Elastizität der Gesichtshaut
und hält
diese aufrecht, und es werden gleichzeitig Falten und Fältchen verringert.
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Beispiel
5
Straffungscreme für
das Gesicht:
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Diese Creme wird am Morgen und am
Abend aufgetragen und gibt die Elastizität an die Gesichtshaut zurück, die
sodann ein besseres Aussehen aufweist.
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Beispiel
6 Körper-Pflegemilch
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Bei Aufbringung auf die Büste am Abend
durch eine Kur von 20 Tagen mit Massage auf das Gewebe der Büste wird
es ermöglicht,
deren Elastizität
zu konservieren.
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Beispiel
7
Lotion zur Verbesserung der Elastizität der Gesichtshaut
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Diese Lotion zur Verbesserung der
Elastizität
der Haut kann nach dem Abschminken bei Frauen oder nach der Rasur
bei Männern
angewandt werden.
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Die Erfindung umfasst auch alle technischen Äquivalente
der beschriebenen Mittel sowie deren diverse Kombinationen.