-
Die
vorliegende Erfindung betrifft einen neuartigen Extrakt der Ajuga
turkestanica-Pflanze
sowie dessen Anwendungen im Kosmetikbereich.
-
In
dem französischen
Patent FR 2 696 075 ist die Verwendung von Ecdysteroiden zur Verstärkung der Wasserbarriere
der Haut aufgrund ihrer Wirkung auf die Differenzierung der Keratinozyten
beschrieben. Dieses Patent nennt zahlreiche Quellen von Ecdysteroiden
sowohl im tierischen als auch im pflanzlichen Bereich. Unter diesen
zahlreichen Quellen findet man insbesondere zwei Pflanzen der Familie
der Ajuga, nämlich
die Ajuga iva und die Ajuga decumbens.
-
Die
Ajuga turkestanica-Pflanze ist eine Pflanze der Familie der Labiae,
der Art Ajuga, Gattung turkestanica, die in Zentralasien, insbesondere
in Usbekistan wächst.
Ihr herkömmlicher
usbekischer Name lautet „sanobar", die Zauberin.
-
Diese
Pflanze wurde in der traditionellen Medizin wegen ihrer stärkenden
und leberschützenden
Eigenschaften in Form von Kräutertee
verwendet.
-
Eine
neue Studie mit dem Titel „Effect
of a lipid concentrate from the aboveground portion of Ajuga turkestanica
on the metabolic processes and dynamics of healing skin wounds experimentally", Pharmaceutical
Chemistry Journal, Band 28, Nr. 11, 1994, 837–840, berichtete ausführlich über pharmakologische
Versuche, die anhand von Chloroformextrakten der oberirdischen Teile
dieser Pflanze durchgeführt
wurden. Unter den in dieser Veröffentlichung
aufgeführten
Ergebnissen hat sich herausgestellt, dass die Extrakte eine gewisse
Aktivität
zur Hydratation der Gewebe aufwiesen.
-
Die
Erfinder der vorliegenden Erfindung haben nun entdeckt, dass es – unter
der Bedingung, dass Lösungsmittel
verwendet werden, die deutlich polarer sind als diejenigen, welche
im Rahmen dieser Versuchsstudie eingesetzt wurden – möglich war,
sehr unterschiedliche Extrakte zu erhalten, die nicht nur bemerkenswert
verbesserte Eigenschaften zur Hydratation der Epidermis aufweisen,
die einerseits mit der Verbesserung der Differenzierung der Keratinozyten,
was zur Verstärkung
der Wasserbarriere der Haut führt,
und andererseits auch mit einer Hydratation, der sogenannten „aktiven
Hydratation" der
Epidermis durch Wasserreabsorption und Verbesserung der Wasserströme in der
Epidermis verbunden sind.
-
Die
Extrakte, welche an sich neue Produkte bilden, stellen den ersten
Gegenstand der vorliegenden Erfindung dar, die nach weiteren Gegenständen auch
kosmetische Zusammensetzungen sowie Verwendungen dieser Extrakte
auf dem Gebiet der Kosmetik betrifft.
-
Darüber hinaus
haben die Erfinder der vorliegenden Erfindung unter Fortsetzung
ihrer Untersuchungen nachgewiesen, dass einige unter den Extrakten
der Erfindung Assoziationen ganz bestimmter aktiver Mittel in ganz
bestimmten Verhältnissen
enthielten, die nachfolgend als „Assoziationen" der Erfindung bezeichnet werden,
die bis heute niemals in kosmetischen Zusammensetzungen verwendet
wurden. Die kosmetischen Zusammensetzungen, die diese Assoziationen
enthalten, sowie die kosmetischen Verwendungen dieser Assoziationen
stellen folglich einen weiteren Gegenstand der Erfindung dar.
-
Die
Erfinder der vorliegenden Erfindung leiteten aus den Eigenschaften
der Extrakte und Assoziationen der Erfindung ab, dass diese Extrakte
und Assoziationen besonders wirksam waren, um die Funktionalität der AQP3
Aquaporine zu regulieren und/oder zu verbessern
-
Die
Aquaporine oder Wasserkanäle
sind transmembrane Proteinsysteme, die Wasser und kleine Moleküle in Lösung, wie
zum Beispiel Glyzerin und Harnstoff transportieren. Die Größe dieser
Aquaporine beträgt etwa
30 kDA mit 6 transmembranen Durchgängen in Alpha-Helix (Jung et
al. „Molecular
structure of the water channel through aquaporin CHIP" in J. Biol. Chem.
1994; Band 269, Seiten 14648–14654).
-
Das
Vorliegen von Aquaporinen vom Typ 3 oder AQP3 in der menschlichen
Epidermis und genauer gesagt in der Plasmamembran der Keratinozyten
der menschlichen Haut wurde von R. SOUGRAT et al. in einem Artikel „Functional
expression of AQP3 in human epidermis and keratinocyte cell cultures" beschrieben, der
in Molecular Biology of the Cell; Nov. 1998; Band 9, Seite 499a.
veröffentlicht
wurde. R. SOUGRAT et al. hat in diesem Artikel auch die wichtige
Rolle beschrieben, die diese AQP3 beim Transport des Wassers innerhalb
der menschlichen Epidermis spielen.
-
So
geht die Erfindung aus der Entdeckung dessen hervor, dass es durch
Auswahl von besonders polaren Lösungsmittelmedien
möglich
war, Extrakte der Ajuga turkestanica-Pflanze zu erhalten, die besonders interessante
kosmetische Eigenschaften aufweisen, und dass einige unter diesen
Extrakten Assoziationen aktiver Mittel enthalten, deren kosmetische
Verwendung zu den gleichen bemerkenswerten kosmetischen Eigenschaften
führt.
Diese Extrakte und Assoziationen ermöglichen insbesondere, die Differenzierung
der Keratinozyten zu verbessern, was ermöglicht, die Hydratation der
Haut zu verbessern und eine besonders wirkungsvolle alterungshemmende
Wirkung zu erzielen. Außerdem
konnten die Erfinder der vorliegenden Erfindung beobachten, dass
die Extrakte und Assoziationen der Erfindung eine besondere Wirksamkeit
zur Regulierung der Wasserströme
in der Epidermis aufwiesen, eine Aktivität, die sie mit einer bemerkenswerten
Aktivität
der erfindungsgemäße Extrakte
auf die Regulierung und/oder Funktionalität der AQP3 Aquaporine in Verbindung bringen
konnten, wodurch eine bessere Hydratation der basalen Schichten
der Epidermis möglich
ist.
-
So
betrifft die Erfindung nach einem ihrer wesentlichen Merkmale einen
Extrakt der Ajuga turkestanica-Pflanze, welcher dadurch gekennzeichnet
ist, dass er wenigstens ein Ecdysteroid und wenigstens ein Iridoid
enthält
und dass er durch Extraktion aus mindestens einem Teil der genannten
Pflanze mit Hilfe eines Lösungsmittels
oder eines Lösungsmittelgemischs,
bestehend aus 0 bis 60 Gew.-% Wasser, erhalten werden kann, wobei
der Rest des Lösungsmittels
oder Lösungsmittelgemischs
aus mindestens einem C1- bis C4-Alkohol
und/oder Aceton und/oder Butylenglykol und/oder Propylenglykol besteht.
-
Das
Extraktionsverfahren, das für
die Zubereitung der erfindungsgemäßen Extrakte eingesetzt werden kann,
wird vorteilhafterweise unter Bedingungen, wie beispielsweise derjenigen,
dass die Extraktion mit dem genannten Lösungsmittel oder Lösungsmittelgemisch
für 1 bis
4 Stunden vollzogen wird, durchgeführt.
-
Das
Extraktionsverfahren, das für
die Zubereitung der erfindungsgemäßen Extrakte eingesetzt werden kann,
wird vorteilhafterweise unter Bedingungen, wie beispielsweise derjenigen,
dass die Extraktion bei Rückfluss
des genannten Lösungsmittels
oder Lösungsmittelgemischs
für 1 bis
4 Stunden vollzogen wird, durchgeführt.
-
Die
Extraktion kann an der gesamten Pflanze oder an einem Teil der Pflanze
durchgeführt
werden. Jedoch werden für
die Zubereitung der Extrakte der Erfindung bevorzugt die Wurzeln
der Pflanze verwendet.
-
Die
Verhältnisse
von Wasser und Alkohol oder Wasser und Aceton in dem Lösungsmittel
oder Lösungsmittelgemisch,
das für
die Durchführung
des die Zubereitung der erfindungsgemäßen Extrakte ermöglichenden
Extraktionsverfahrens verwendet wird, können in hohem Maße variieren.
Jedoch wird für
die alkoholischen Lösungsmittel
oder Aceton ein Wasserverhältnis
zwischen 0 und 50 Gew.-% bevorzugt.
-
Die
Verhältnisse
von Wasser und Butylenglykol oder Propylenglykol in dem Lösungsmittel
oder Lösungsmittelgemisch,
das für
die Durchführung
des die Zubereitung der erfindungsgemäßen Extrakte ermöglichenden
Extraktionsverfahrens verwendet wird, können in hohem Maße variieren.
Jedoch wird für
Butylenglykol oder Propylenglykol ein Verhältnis nahe 50 Gew.-% Wasser
bevorzugt.
-
Das
Lösungsmittelgemisch,
welches für
die Durchführung
des die Zubereitung der erfindungsgemäßen Extrakte ermöglichenden
Extraktionsverfahrens verwendet wird, kann aus irgendeinem Gemisch
aus C1- bis C4-Alkoholen,
Wasser, Butylenglykol oder Propylenglykol bestehen.
-
Als
bevorzugte Alkohole für
die Durchführung
des die Zubereitung der erfindungsgemäßen Extrakte ermöglichenden
Verfahrens werden im Wesentlichen Methanol und Ethanol genannt.
-
Für die Zubereitung
der erfindungemäßen Extrakte
wird vorteilhafterweise auf Wasser-Ethanol-, Wasser-Methanol-, Wasser-Aceton-,
Wasser-Propylenglykol- oder Wasser-Butylenglykol-Gemische zurückgegriffen.
-
Im
Falle der Wasser-Ethanol-Gemische wird vorteilhafterweise eine Mischung
mit 70 bis 90 % Ethanol und 30 bis 10 % Wasser, vorzugsweise eine
Mischung mit 80 Ethanol bei 20 % Wasser gewählt.
-
Im
Falle der Wasser-Methanol-Gemische wird vorteilhafterweise eine
Mischung mit 70 bis 90 % Methanol und 30 bis 10 % Wasser, vorzugsweise
eine Mischung mit 80 Methanol bei 20 % Wasser gewählt.
-
Im
Falle der Wasser-Aceton-Gemische wird vorteilhafterweise eine Mischung
mit 70 bis 90 % Aceton und 30 bis 10 % Wasser, vorzugsweise eine
Mischung mit 80 Aceton bei 20 % Wasser gewählt.
-
Im
Falle der Wasser-Propylenglykol-Gemische wird vorteilhafterweise
eine Mischung mit 40 bis 60 % Propylenglykol und 60 bis 40 % Wasser,
vorzugsweise 50 Propylenglykol bei 50 % Wasser gewählt.
-
Im
Falle der Wasser-Butylenglykol-Gemische wird vorteilhafterweise
eine Mischung mit 40 bis 60 % Butylenglykol und 60 bis 40 % Wasser,
vorzugsweise 50 % Butylenglykol bei 50 % Wasser gewählt.
-
Es
hat sich herausgestellt, dass die Extrakte der Erfindung vorteilhafterweise
Assoziationen mit einem Gewichtsanteil von wenigstens einem Ecdysteroid
und 2 bis 4 Gewichtsanteile, vorzugsweise 3 Gewichtsanteile von
wenigstens einem Iridoid enthalten.
-
Diese
Assoziationen werden nachfolgend der Einfachheit halber als „Assoziationen" gemäß der Erfindung
benannt.
-
Nach
einer vorteilhaften Variante sind die in diesen Assoziationen enthaltenen
Ecdysteroide vorzugsweise ausgewählt
aus der Gruppe bestehend aus Ecdysteron, 2,3-Ecdysteron-Monoacetonid,
Turkesteron, Cyasteron, 22-Acetylcyasteron und alpha-Ecdyson.
-
Nach
einer weiteren vorteilhaften Variante sind die in diesen Assoziationen
enthaltenen Iridoide ausgewählt
aus der Gruppe bestehend aus Harpagid und dessen 8-O-Acetylderivat.
-
Nach
einer vorteilhaften Variante bestehen die in diesen Assoziationen
enthaltenen Ecdysteroide aus 30 bis 35 Gew.-% Ecdysteron, 20 bis
25 Gew.-% Turkesteron, 20 bis 24 Gew.-% 22-Acetylcyasteron, 11 bis
15 Gew.-% 2,3-Ecdysteron-Monoacetonid, 6 bis 7 Gew.-% alpha-Ecdyson,
2 bis 4 Gew.-% Cyasteron.
-
Nach
einer weiteren vorteilhaften Variante bestehen die Iridoide aus
60 bis 70 Gew.-% 8-O-Acetyl-Harpagid und aus 30 bis 40 Gew.-% Harpagid.
-
Wie
im Vorangegangenen dargelegt weisen die Extrakte der Erfindung eine
besondere Aktivität
zur Differenzierung der Keratinozyten auf; dies ermöglicht Ihnen,
zur Verstärkung
der Rolle als Wasserbarriere der Epidermis beizutragen – wodurch
deren Hydratation verbessert wird -, indem sie eine alterungshemmende Rolle
spielen, was das Erscheinungsbild und die Qualität der Haut verbessert, wodurch
es möglich
ist, eine schöne
Haut, eine sanfte Haut zu erhalten.
-
Die
von den Erfindern der vorliegenden Erfindung durchgeführten Versuche
haben gezeigt, dass die bemerkenswerten Eigenschaften der Extrakte
der Erfindung auch mit den besonderen Assoziationen von Ecdysteroid
und Iridoid, wie sie oben definiert sind, erhalten wurden.
-
So
betrifft die vorliegende Erfindung folglich nach einem zweiten Aspekt
die Verwendung eines Extraktes der Ajuga turkestanica-Pflanze oder
einer Assoziation aus wenigstens einem Ecdysteroid und wenigstens einem
Iridoid, wie sie zuvor definiert ist, als kosmetischer Wirkstoff,
welcher die Differenzierung der Keratinozyten verbessert. Diese
Aktivität
auf die Differenzierung der Keratinozyten führt zur Verbesserung der Funktion als
Wasserbarriere der Epidermis und demzufolge zu einer hydratisierenden
Wirkung, einer alterungshemmenden Wirkung, und ermöglicht auch,
das Erscheinungsbild und die Qualität der Haut zu verbessern, um
insbesondere eine schöne
Haut, eine sanftere Haut zu geben.
-
Wie
zuvor dargelegt, ermöglichten
die von den Erfindern durchgeführten
Versuche, die Aktivität
der erfindungsgemäßen Extrakte
und der zuvor definierten Assoziationen auf den Wassertransport
in der Epidermis nachzuweisen, eine Aktivität, die wenigstens teilweise
mit einer ebenfalls durch die Erfinder der Erfindung nachgewiesenen
Wirkung auf die Regulierung und/oder die Funktionalität der AQP3
Aquaporine verbunden ist.
-
Denn
es ist wohl bekannt, dass die Haut während der Hautalterung feiner,
trockener wird, was dieses feine, schuppige Erscheinungsbild ergibt,
das man insbesondere bei älteren
Menschen vorfindet. Es ist wohl bekannt, dass es in der Haut einen
Wassergradienten von der basalen Schicht der Epidermis zu den oberflächlichsten
Schichten des Stratum corneum gibt. Nun haben aber die Erfinder
der vorliegenden Erfindung – nachdem
sie den Wassertransport an hervorgetretenen Kulturen von behandelten
normalen humanen Vergleichskeratinozyten studiert hatten – durch
Permeabilitätsmessungen
nachgewiesen, dass die Extrakte der Erfindung ermöglichten,
die Wasserströme
in der Epidermis und insbesondere die Wasserreabsorptionsströme zur basalen
Schicht der Epidermis zu erhöhen,
was zu einer besseren Hydratation der Epidermis und der basalen Schichten
der Epidermis im Besonderen führt.
-
Weitere
seitens der Erfinder der vorliegenden Erfindung durchgeführte Untersuchungen
ermöglichten auch,
die Wirkung auf die AQP3 Aquaporine nachzuweisen.
-
So
betrifft die Erfindung nach einem weiteren Aspekt die Verwendung
der Extrakte der Erfindung sowie der zuvor definierten Assoziationen
als kosmetischer Wirkstoff zur Regulierung der Wasserströme und der Wiederaufnahme
von Wasser in der Epidermis.
-
Nach
einem noch weiteren Aspekt betrifft die Erfindung die Verwendung
dieser Extrakte und Assoziationen als kosmetischer Wirkstoff zur
Hydratation der Epidermis.
-
Die
Erfindung betrifft auch, nach einem fünften Aspekt, eine kosmetische
Zusammensetzung, insbesondere mit einer Aktivität zur Differenzierung der Keratinozyten,
was die Funktion als Wasserbarriere der Epidermis verbessert, mit
hydratisierender Wirkung, mit alterungshemmender Wirkung, wobei
die Zusammensetzung dazu bestimmt ist, das Erscheinungsbild und
die Qualität
der Haut zu verbessern und deren Hydratation durch Regulierung der
Wasserströme
und der Reabsorption von Wasser in der Epidermis zu verbessern,
wobei sie dadurch gekennzeichnet ist, dass sie eine für das angestrebte
Ziel kosmetisch wirksame Menge eines Extraktes der Ajuga turkestanica-Pflanze,
wie er zuvor definiert ist, oder einer Assoziation, wie sie zuvor
definier ist, enthält.
-
Der
Gehalt an Extrakt der Ajuga turkestanica-Pflanze liegt vorzugsweise
zwischen 0,005 und 10, vorzugsweise zwischen 0,01 und 2 Gew.-% bezogen
auf das Gesamtgewicht der Zusammensetzung.
-
Darüber hinaus
wird der Ajuga turkestanica-Extrakt gemäß der vorliegenden Erfindung
vorteilhafterweise bei den Zusammensetzungen der Erfindung in Kombination
mit jedwedem anderen, seitens des Fachmannes bekannten Wirkstoff,
insbesondere mit jedwedem anderen Wirkstoff eingesetzt, welcher
ausgewählt ist
aus der Gruppe bestehend aus Vitamin A und seinen Estern, insbesondere
Vitamin-A-Palmitat und –Acetat, Vitamin
E und seinen Estern, insbesondere Vitamin-E-Phosphat und -Acetat,
Vitamin C und seinen Derivaten, insbesondere Magnesium-Ascorbylphosphat,
Xanthinen, insbesondere Koffein, asiatische Säure, madekassische Säure, Asiaticosiden,
Madecassoiden, Extrakten der Centella asiatica, Ellaginsäure, Sojasaponinen, Bertholletia-Extrakten,
Panax Ginseng-Extrakten, Meerquellwasser, Magnesiumaspartat, Manganchlorid,
zyklischem AMP, D-Xylose, Hyaluronsäure, Calciumgluconat, Isoflavonen,
Ammoniumglycyrrhizinat, Corticosteroiden, Phellodendron amurense-Extrakten,
Resveratrol und Piceiden.
-
Die
oben genannten Isoflavone sind vor allem diejenigen, welche von
der japanischen Gesellschaft FUJICCO unter dem Namen „Fujiflavone" in den Handel gebracht
werden.
-
Allgemein
enthalten die kosmetischen Zusammensetzungen der Erfindung kosmetisch
akzeptable Bindemittel oder Träger
für eine örtliche
Anwendung auf der Haut. Beispiele für derartige kosmetisch akzeptable
Bindemittel oder Träger
sind seitens des Fachmannes wohl bekannt.
-
Die
Zusammensetzungen der Erfindung können in jedweder kosmetisch
akzeptablen Form, insbesondere in Form von Creme, Gel, Lotion formuliert
werden.
-
Die
Erfindung betrifft auch ein Verfahren zur kosmetischen Behandlung
der Haut, nach dem eine kosmetisch wirksame Menge von erfindungsgemäßem Extrakt
oder einer Assoziation, wie sie zuvor definiert ist, auf die Haut
aufgetragen wird.
-
Man
versteht, dass die Erfindung auf diese Weise ermöglicht, die bei dem Extrakt
der Ajuga turkestanica-Pflanze beobachteten, besonders unerwarteten
Eigenschaften zu nutzen.
-
Weitere
Ziele, Merkmale und Vorteile der Erfindung werden aus der nachfolgenden
erläuternden
Beschreibung, die unter Bezugnahme auf einen Aktivitätstest zur
Verbesserung der Differenzierung der Keratinozyten sowie auf einen
den Wassertransport in der Epidermis nachweisenden Test erfolgt,
für den
Fachmann klar hervorgehen. Verschiedene Beispiele von Formulierungen
kosmetischer Zusammensetzungen werden ebenfalls einfach zur Veranschaulichung
gegeben und können
folglich den Bereich der Erfindung in keiner Weise einschränken In
den Beispielen sind alle Prozentangaben – sofern nichts anderes angegeben
ist – Gewichtsprozent.
-
BEISPIELE
-
A – Zubereitung
eines Extraktes gemäß der Erfindung
-
Es
wird eine heiße
Extraktion aus Ajuga turkestanica-Wurzeln durch ein Lösungsmittel
vollzogen, das zu 80 % aus Ethanol und zu 20 % aus Wasser besteht.
-
10
kg Trockensubstanz (Ajuga turkestanica-Wurzeln) werden bei 50°C für 2 Stunden
160 kg Lösungsmittel
(Ethanol-Wasser-Gemisch in den jeweiligen Verhältnissen 80/20) ausgesetzt.
-
Das
Ganze wird bis auf Umgebungstemperatur (etwa 21 °C) abgekühlt.
-
Das
abgekühlte
Ganze wird anschließend
auf einem 5 μm-Filter
gefiltert (um die Schwebstoffe und die Stoffe, die sich abgesetzt
haben, zu entfernen).
-
Das
gefilterte Ganze wird bis zur Trockne eingedampft (um das Extraktionslösungsmittel
zu entfernen).
-
Das
Ganze, das bis zur Trockne eingedampft worden ist, wird in 1 Liter
Wasser zurückgenommen.
-
Das
Ganze, das in 1 Liter Wasser zurückgenommen
wurde, wird einer starken Homogenisierung (durch Bewegung) plus
Ultraschall unterworfen. Diese Behandlung (Homogenisierung + Ultraschall)
wird bis zum Erhalt einer homogenen Lösung fortgesetzt.
-
Das
homogenisierte Ganze erfährt
ein Tiefgefrieren auf –40°C und wird
für ca.
4 Stunden auf dieser Temperatur gehalten.
-
Das
gefrorene Ganze erfährt
eine Lyophilisation.
-
Nach
der Lyophilisation erhält
man ein Pulver, das ein Ajuga turkestanica-Trockenextrakt gemäß der Erfindung ist, den wir
als „Extrakt
S" bezeichnen.
-
Dieser
Extrakt wurde unter Anwendung der herkömmlichen analytischen Techniken,
insbesondere:
- – Verwendung von spezifischen
Entwicklern der Reaktionschemie,
- – Hochleistungs-Flüssigchromatographie
(HPLC),
- – Hochleistungs-Dünnschichtchromatographie
(HPTLC),
- – Gaschromatographie
(GC),
analysiert und entspricht der nachfolgend in Gewichtsprozent
angegebenen Zusammensetzung: Ecdysteron | 2,75
% |
Turkesteron | 2,00
% |
22-Acetyl-Cyasteron | 1,93
% |
2,3-Ecdysteron-Monoacetonid | 1,18
% |
alpha-Ecdyson | 0,59
% |
Cyasteron | 0,27
% |
B Ajugasteron | 0,028
% |
Ajugalacton | 0,016
% |
8-O-Acetyl-Harpagid | 16,70
% |
Harpagid | 9,20
% |
Pektinsubstanzen | 24,30
% |
Tannine | 4,92
% |
Wasser | 6,95
% |
Monosaccharide
(Fructose, Glucose) | 19,98
% |
Asche | 6,97
%. |
-
Dieser
Extrakt kann kosmetischen Zusammensetzungen beigemengt werden.
-
Es
ist selbstverständlich
möglich,
diesen Extrakt dadurch zu verbessern, dass er Reinigungen unterzogen
wird, um beispielsweise die Tanninformen, die Polysaccharidformen,
die Polypeptidformen und die chlorophyllhaltigen Pigmente zu entfernen.
Der Fachmann verfügt über zahlreiche
Techniken, um diese Reinigungen durchzuführen, genannt seien zum Beispiel
die Verwendung von selektiven Absorbern wie Aktivkohle oder Kieselgele,
die differentiellen Abscheidungstechniken, die differentiellen Solubilisierungstechniken
oder die Techniken der Flüssig-Flüssig-Zerlegung.
-
Für die Bedürfnisse
der folgenden Beispiele B, C und D wird dieses Pulver („der Extrakt
S") erneut in Lösung gebracht,
und zwar im Verhältnis
von 25 % Pulver, 25 Wasser und 50 % Ethanol im Gesamtgewicht der
Endlösung.
Wir bezeichnen die erhaltene Lösung
als „Extrakt
L".
-
B- Nachweis
der Aktivität
des erfindungsgemäßen Extrakts
auf die Differenzierung der normalen humanen Keratinozyten
-
Zur
Durchführung
dieses Versuchs wird der Wurzelextrakt der Ajuga turkestanica-Pflanze, der gemäß Beispiel
A erhaltene „Extrakt
L" verwendet.
-
Der
vorliegende Versuch verwendet diesen Extrakt, um die Differenzierung
der normalen humanen Keratinozyten in hervorgetretener Zellkultur
zu messen.
-
Im
Rahmen der Erfindung werden unter Differenzierung der Keratinozyten
alle in die Reifung der Keratinozyten zu Corneocyten eingeschlossenen
Phänomene
verstanden.
-
Hierzu
wurden hervorgetretene Zellkulturen von durch den erfindungsgemäßen Extrakt
behandelten humanen Keratinozyten sowie unbehandelte Kulturen durch
licht- oder elektronenmikroskopische Techniken nach morphologischen
Kriterien verglichen.
-
Die
besonderen Bedingungen des Versuchs werden nun nachfolgend beschrieben.
-
a) Erhalt der Kulturen von
normalen humanen Keratinozyten, abgekürzt als NHK bezeichnet
-
Normale
humane Keratinozyten oder NHK wurden aus Haut einer Brustplastik
eines Menschen weißer Rasse
von 29 Jahren nach dem Verfahren erhalten, das von Eisinger M. in
einem Artikel mit dem Titel „Cultivation
of normal human epidermal keratinocytes and melanocytes", in dem Buch „Methods
in skin search",
erschienen bei den Verlagen D. SKERROW und C.J. SKERROW, 1985, Seiten
191–212
beschrieben ist. Diese in SFMc-Medium von Gibco kultivierten NHK
wurden für
die Ausbildung von rekonstruierten Epidermen verwendet, an denen
der erfindungsgemäße Extrakt
getestet wird.
-
b) Ausbildung der rekonstruierten
Epidermen
-
Die
im Insert hervorgetretene Kultur ist eine Technik, die in der Literatur,
insbesondere von M.S. NOEL-HUDSON et al. in dem Artikel „Human
epidermis reconstructed on synthetic membrane: Influence of experimental
conditions on terminal differentiation", in der Zeitschrift In Vitro Cell.
Dev. Biol., 1995, 31, Seiten 508–515, beschrieben wird.
-
Die
Kulturen werden in einem System mit zwei Kompartimenten (oberes/unteres)
mit Hilfe von 12-Loch-COSTAR-Platten, die von D. DUTSCHER auf den
Markt gebracht werden, hergestellt, in denen ebenfalls von DUTSCHER
auf den Markt gebrachte Transwell-claer-COSTAR-Inserts mit einem
Durchmesser von 12 mm eingebracht werden.
-
Die
NHK werden auf Transwell-clear in einem Verhältnis von 115 000 NHK pro Insert
ausgesät
und werden in SFMc-Medium eingetaucht bis zur Konfluenz kultiviert,
wobei das Kulturmedium in dem oberen Kompartiment zugefügt wird.
-
Bei
Konfluenz der NHK wird das SFMc-Medium aus dem oberen Kompartiment
entfernt, und dem Differenzierungsmedium wird nun der Extrakt der
Ajuga turkestanica-Pflanze gemäß der vorliegenden
Erfindung zugesetzt, und dieses wird anschließend dem unteren Kompartiment
zugegeben, so dass an der Schnittstelle Luft/Flüssigkeit eine hervortretende
Kultur erhalten wird.
-
Das
Differenzierungsmedium weist die folgende wesentliche Zusammensetzung
auf:
DMEM : HAM's
F12 von Gibco enthaltend 5 % fötales
Kälberserum
ebenfalls von Gibco.
-
Der
erfindungsgemäße Extrakt
(„Extrakt
L", welcher in Beispiel
A beschrieben ist) wurde in Mutterlösung mit 25 mg/ml in DMSO (Dimethylsulfoxid)
konditioniert und auf Filtern mit einer Porosität von 0,22 μm, FGS Millex-Filter, mit sterilisierender
Fähigkeit
gefiltert.
-
Anschließend wird
das Produkt, mit 2,5, 10 und 25 μg/ml
in dem Differenzierungsmedium, für
14 Tage mit den Kulturen ab deren Hervortreten in Kontakt gebracht,
wobei alle 48 bis 72 Stunden eine Erneuerung erfolgt. Es wurden
für jede
getestete Konzentration drei Versuche durchgeführt.
-
Die
Vergleichskulturen erhielten das gleiche DMSO-Verhältnis wie
die behandelten Kulturen, also 0,1 % v/v, und der Rhythmus des Mediumwechsels
sowie die Dauer der Behandlung sind mit denjenigen der behandelten
Kulturen identisch.
-
c) Behandlung der Kulturen
für die
Mikroskopieanalyse
-
Nach
14 Behandlungstagen mit dem erfindungsgemäßen Extrakt („Extrakt
L") werden die rekonstruierten
Epidermen behandelt, um Beobachtungen in der Elektronen- und Lichtmikroskopie
anzustellen, die ermöglichen,
eine Ultrastrukturuntersuchung der Differenzierung der Keratinozyten
dieser rekonstruierten Epidermen durchzuführen.
-
Hierzu
werden die hervorgetretenen Zellkulturen nacheinander einer Gewebefixierung
mittels Glutaraldehyd, einer Ethanol-Dehydratisierung und einer
Einbettung in Harz, beispielsweise nach der Methode, welche von
A.R. SPURR in J. Ultrastruc. Res. USA, 1969, 26, Seiten 31–43, mit
dem Titel „A
low-viscosity epoxy resin embedding medium for electron microscopie" beschrieben wird,
unterzogen.
-
Anschließend werden
semifeine Schnitte für
die Beobachtung in der Lichtmikroskopie sowie ultrafeine Schnitte
für eine
Beobachtung in der Elektronenmikroskopie angefertigt.
-
d) Beobachtungen
-
Die
mit Toluidinblau gefärbten
semifeinen Schnitte in der Lichtmikroskopie ermöglichten den Nachweis, dass
die Dicke der die Hornschicht – oder
das Stratum corneum – der
Epidermis bildenden Corneocytenschichten in den durch den erfindungsgemäßen Extrakt
behandelten, rekonstruierten Epidermen, gegenüber den rekonstruierten Vergleichsepidermen
sehr beträchtlich
zugenommen hat. Je nach den Kulturen ist diese Zunahme in etwa gleich
einem Faktor 3 bis 4.
-
In
Wirklichkeit konnte festgestellt werden, dass das Stratum corneum
der hervorgetretenen Vergleichszellkulturen sehr reduziert war,
während
es dank der Behandlung mittels des erfindungsgemäßen Extrakts der Ajuga turkestanica-Pflanze
möglich
war, wieder eine Hornschicht normaler Dicke herzustellen.
-
Da
die Gesamtdicke der Kultur in beiden Fällen die gleiche ist, kann
festgestellt werden, dass bei der Vergleichskultur mehr basale und
suprabasale Keratinozytenschichten vorhanden sind. Es besteht hier
eine Wirkung des erfindungsgemäßen Extrakts
auf die keratinozytäre
Differenzierung. Genau an der Schnittstelle zwischen der letzten
suprabasalen Keratinozytenschicht und der ersten Corneozytenschicht
des Stratum corneum werden anschließend in der Transmissionselektronenmikroskopie
die Beobachtungen angestellt, die nachfolgend dargelegt sind.
-
Andererseits
wird bei den hervorgetretenen Zellkulturen, welche mit dem erfindungsgemäßen Extrakt mit
Dosen von 10 μg/ml
und 25 μg/ml
behandelt werden, der gleiche Profiltyp keratinozytärer Differenzierung beobachtet,
was schön
eine Einheitlichkeit unter allen behandelten Kulturen gegenüber der
Vergleichskultur zeigt, die wirklich sehr abweichend ist. Darüber hinaus
kann hinsichtlich der Beobachtungen in der Transmissionselektronenmikroskopie
im Bereich der Schnittstelle zwischen den suprabasalen Schichten
(KH) und dem Stratum corneum (CO), anhand der mit Uranylacetat und
Bleicitrat kontrastierten ultrafeinen Schnitte der Fortschritt der
keratinozytären
Differenzierung auf folgende Weise beurteilt werden:
- a) hervorgetretene Vergleichszellkultur, mit einer Vergrößerung von
30 000:
– weniger
zahlreiche Desmosome
– schwach
differenzierte Desmosome
– kaum
sichtbare Hornhülle
– dicke
Corneozyten
– ungeordnetes
Keratinnetz
– kein
sichtbares Corneodesmosom.
- b) Bei den hervorgetretenen Zellkulturen, die mit dem erfindungsgemäßen Extrakt
mit einer Dosis von 2,5, 10 bzw. 25 μg/ml behandelt wurden, können die
gleichen folgenden Beobachtungen gemacht werden:
– zahlreiche
Desmosome
– sehr
gut differenzierte Desmosome
– mit der desmosomalen Platte
verbundene Keratinfilamente
– parallel zum Corneozyt ausgerichtete
Keratinfilamente
– seitens
der KH gut sichtbare Hornhülle
– dünne Corneozyten
– kompaktes
Keratinnetz
– Vorhandensein
von Corneodesmosomen
– wahrnehmbarer
zwischen den Corneozyten befindlicher Raum (Lipid).
-
Als
Schlussfolgerung aus diesen Versuchen ergibt sich, dass die Extrakte
gemäß der Erfindung
bei geringer Dosis äußerst aktiv
auftreten. Bei den durchgeführten
Versuchen wirkt der erfindungsgemäße Extrakt ab der Konzentration
von 2,5 μg/ml
auf die interzelluläre
Kohäsion
speziell im Bereich von einer der Schlüsselschichten der Epidermis
an der Schnittstelle zwischen der Hornschicht und den basalen Schichten.
-
Durch
seinen ursprünglichen
Charakter optimiert dieser Extrakt das Verhaken zwischen den lebenden Schichten
und der Hornschicht, was bis heute in vitro nicht beobachtet worden
ist.
-
Mit
dem Extrakt gemäß der Erfindung
sind die Keratinfilamente besser organisiert und mit den desmosomalen
Platten besser verhakt. Dies lässt
stark hoffen, dass die Hornschicht lokale Verformungen, welche mit den
physischen Beanspruchungen, die sie erfährt, verbunden sind, hinnehmen
kann, ohne – dank
einer exzellenten lokalen Elastizität – Schaden zu nehmen. Des Weiteren
ermöglicht
die allgemeine Wirkung des Extraktes der Erfindung auf die Bildung
einer Hornschicht guter Qualität,
dank des Erhalts von dünnen
Corneozyten mit einer gut sichtbaren Hornhülle und einem kompakten Keratinnetz,
eine regulierende Wirkung auf die Hydratation der Oberflächenschichten
der Epidermis in Betracht zu ziehen.
-
Auf
diese Weise ermöglichen
die erfindungsgemäßen Extrakte,
die Rolle als Wasserbarriere der Epidermis zu verstärken, den
Zustand der Epidermis und folglich das Erscheinungsbild und die
Qualität
der Haut zu verbessern, die somit schön und sanft erscheinen wird.
Dank ihrer Wirkung der Differenzierung der Keratinozyten ermöglicht die
Erfindung die Erzielung einer besonders interessanten alterungshemmenden
Wirkung.
-
C- Nachweis
der Wirkung eines Extrakts der Erfindung auf den Wassertransport
in der Haut
-
Die
Keratinozytenkulturen werden aus Zweitdurchgangskeratinozyten, welche
aus einer an einer Frau von 21 Jahren vollzogenen chirurgischen
Plastik stammen, auf einer Costar Transwell-Membran mit einer Porosität von 3 μm in einem
Differenzierungsmedium für
Keratinozyten, wie es von M.S. NOEL-HUDSON et al. in dem Artikel „Human
epidermis reconstructed on synthetic membrane: Influence of experimental
conditions on terminal differentiation", in der Zeitschrift In Vitro Cell.
Dev. Biol., 1995, 31, Seiten 508–515, beschrieben wird, hergestellt.
-
Die
Zellen sind mit dem erfindungsgemäßen Extrakt („Extrakt
L" wie er in Beispiel
A beschrieben ist) in der Konzentration von 2,5 μg/ml für 6 und 17 Tage mit Erneuerung
des Mediums alle 2 bis 3 Tage behandelt worden. Wobei der erfindungsgemäße Extrakt
in DMSO mit 10 mg/ml solubilisiert und auf der Stelle 1/4000 verdünnt wird.
Die Vergleichszellen erhalten die gleiche Menge an DMSO.
-
Unter
JO wird der Tag verstanden, an dem die Kulturen, welche die Konfluenz
erreicht haben, aus ihrem Kulturmedium hervorgetreten und der Luft
ausgesetzt sind.
-
Die
Permeabilitätsmessungen
sind bei J=0; J=6 und J=17 gemäß einem
Protokoll, welches von R.A. Dorr et al. in „A new data-acquisition system
for the measurement of the net water flux across epithelia"; Computer Methods
and Programs in Biomedicine 1997, 53, Seiten 9–14 beschrieben wird, durchgeführt worden.
-
Zur
Durchführung
der Permeabilitätsmessungen
werden die Filter in einer Messkammer angeordnet, die aus zwei mit
Kulturmedium gefüllten
Kompartimenten besteht. Das luminale Kompartiment (oberer Teil der Kultur)
ist durch einen Katheder verschlossen, der mit einer mit Farbstoff
gefüllten
horizontalen Kapillarröhre verbunden
ist. Jede Flüssigkeitsbewegung
kommt durch eine Bewegung des Farbstoffs zum Ausdruck, die gemessen
werden kann. Der Wasserstrom wird in Abwesenheit des osmotischen
Gradienten (Isotonizität
in beiden Medien) gemessen. Der gemessene Wasserstrom ist die Folge
eines reinen Stroms von Gelöstem
durch die Zubereitung. Die Wasserpermeabilität wird in μl/min/cm2 gemessen.
-
Bei
J=0 weisen die Zellen keine signifikante Wasserdurchgangsbarriere
auf, was durch eine massive Wasserabsorption bei Anwendung eines
hydrostatischen Drucks in dem luminalen Kompartiment bewiesen wird.
Ab J0 differenzieren sich die Zellen zunehmend zu Multischichten,
und ab J4 oder J7 entwickeln die Kulturen, je nach den verwendeten
Stämmen,
eine Widerstandsfähigkeit
gegenüber
dem Durchgang des Wassers.
-
Die
unten stehende Tabelle gibt die Wasserströme in menschlichen Epidermen
von Kulturen an, die mit dem erfindungsgemäßen Extrakt („Extrakt
L" wie er in Beispiel
A beschrieben ist) in der Konzentration von 2,5 μg/ml behandelt wurden. Die Ströme sind
in μl/min/cm2 ausgedrückt.
-
-
Ein
negativer Wert gibt eine Absonderung, ein positiver Wert einen Absorptionsstrom
an. Im Gegensatz zu den Vergleichszellen, bei denen eine Wasserabsonderung
gemessen wird, absorbieren die mit dem erfindungsgemäßen Ajuga
turkestanica-Extrakt
behandelten Zellen Wasser in bedeutendem Maße. Der Umfang dieser Absorption
nimmt bei j=17 ab, bleibt jedoch sehr signifikant. Der Grund für diese
Abnahme resultiert aus der Zunahme der Dicke der Epidermen und aus
der Bildung des Stratum corneum sowie aus dessen Wasserundurchlässigkeit.
Die Wasserströme
sind folglich geringer. Dies gilt auch für die Vergleichskulturen, jedoch in
geringerem Maße.
-
SCHLUSSFOLGERUNG
-
Die
vorliegende Untersuchung beweist, dass das in Beispiel A („Extrakt
L") beschriebene
Produkt, das in der Konzentration von 2,5 μg/ml unter den vorgenannten
Bedingungen eingesetzt wird, ein Phänomen der Wasserreabsorption
stark begünstigt.
Der Strom fließt
zu den keratinozytären
Keimschichten und begünstigt deren
Hydratation. Diese Reabsorption von Wasser ermöglicht, die Hydratation der
unter der Hornschicht der Epidermis lokalisierten „lebenden" Schichten (Keratinozyten)
der Epidermis zu erhöhen
oder aufrechtzuerhalten.
-
D – Nachweis der Wirkung eines
Extraktes der Erfindung auf die Funktionalität der AQP3 Aquaporine
-
R.
SOUGRAT et al. hat in einem Artikel „Functional expression of
AQP3 in human epidermis and keratinocyte cell cultures", der in Molecular
Biology of the Cell; Nov. 1998; Band 9, Seite 499a. veröffentlicht
wurde, das Vorhandensein von Aquaporinen 3 (AQP3) in der Plasmamembran
der Keratinozyten der menschlichen Haut beschrieben. Er beschreibt
ebenfalls deren bedeutende Rolle beim Transport des Wassers innerhalb
der menschlichen Epidermis.
-
In
Beispiel C wurde gezeigt, dass der Extrakt gemäß der Erfindung die Wasserreabsorptionsströme in der
menschlichen Epidermis stark erhöht.
Aufgrund der Bedeutung der gemessenen Wasserströme können diese nur durch einen
durch die AQP3 kontrollierten Wassertransport erklärt werden.
Ein transzellulärer
Durchgang durch die Phospholipiddoppelschicht der Plasmamembran
der Keratinozyten wäre
von viel geringerer Größe. Eine
Kontrolle ermöglichte,
die Möglichkeit
eines perizellulären
Durchgangs des Wassers zu beseitigen. Denn wenn der auf die Epidermis
angewandte hydrostatische Druck variiert wird, wird der Wasserstrom nicht
beeinflusst.
-
Aus
diesem Grund haben die Erfinder der vorliegenden Erfindung daraus
abgeleitet, dass diese Extrakte besonders aktiv waren, um die Funktionalität der Aquaporine
3 (AQP3) zu regulieren und/oder zu verbessern.
-
E – Kosmetische
Zusammensetzungen
-
Bei
den nachfolgend beschriebenen kosmetischen Zusammensetzungen sind
die Ajuga turkestanica-Extrakte – sofern nichts anderes angegeben
ist – Trockenextrakte. E1 – Hydratisierende
Anti Aging-Emulsion, die reich an Nährstoffen ist
Ajuga
turkestanica-Extrakt (Extrakt S) | 0,025
g |
Vitamin-E-Acetat | 0,100
g |
Vitamin-A-Palmitat | 0,010
g |
Magnesiumascorbylphosphat | 0,200
g |
Weizenceramide | 0,200
g |
Weizenproteine | 1,000
g |
UVA-UVB-Filter | 5,000
g |
Bindemittel
mit Konservierungs- und Duftstoffen | qs.
100 g |
-
Der
bei dieser Emulsion verwendete Ajuga turkestanica-Extrakt (Extrakt
S) ist der Extrakt, welcher oben in Beispiel A beschrieben ist.
-
Diese
Emulsion, welche reich an Nährstoffen
ist, verbessert die Hauthydratation insbesondere der Epidermis,
die Feinheit und das Oberflächenbild
der Haut und mildert Falten. Sie wird täglich auf dem Gesicht angewendet. E2 – Festigendes
und restrukturierendes hydratisierendes Gel
Ajuga
turkestanica-Extrakt (Extrakt S) | 0,040
g |
Magnesiumaspartat | 0,100
g |
Extrakt
der Centella asiatica | 0,100
g |
Sojasaponine | 0,050
g |
Bindemittel
mit Konservierungs- und Duftstoffen | qs.
100 g |
-
Der
Ajuga turkestanica-Extrakt (Extrakt S), welcher bei diesem Gel verwendet
wird, ist der oben in Beispiel A beschriebene Extrakt.
-
Dieses
hydratisierende Gel übt
eine straffende Wirkung auf die Haut aus und verbessert die Geschmeidigkeit
und Festigkeit. Es wird täglich
auf dem Gesicht, dem Hals und dem Oberkörper angewandt. E3 – hydratisierendes
liposomales Repair-Gel
Ajuga
turkestanica-Extrakt (Extrakt S) | 0,020
g |
Sojalecithin | 2,000
g |
Vitamin-A-Acetat | 0,010
g |
Vitamin-E | 0,010
g |
Bindemittel
mit Konservierungs- und Duftstoffen | qs.
100 g |
-
Der
bei diesem Gel verwendete Ajuga turkestanica-Extrakt (Extrakt S)
ist der Extrakt, welcher oben in Beispiel A beschrieben ist.
-
Dieses
liposomale Gel wird in täglicher
Anwendung, vorzugsweise abends und auf dem Gesicht verwendet. Es
verbessert die Geschmeidigkeit der Haut und deren Hydratation. Es
begünstigt
ihre Regeneration. E4 – hydratisierende
und Spannkraft verleihende Lotion
Ajuga
turkestanica-Extrakt (Extrakt S) | 0,030
g |
konzentriertes
Meerquellwasser als Spurenelemente | 10,000
g |
Panax
Ginseng-Extrakt | 0,200
g |
zyklisches
AMP | 0,010
g |
Koffein | 0,100
g |
Bindemittel
mit Konservierungs- und Duftstoffen | qs.
100 g |
-
Der
bei dieser Lotion verwendete Ajuga turkestanica-Extrakt (Extrakt
S) ist der Extrakt, welcher oben in Beispiel A beschrieben ist.
-
Diese
hydratisierende Lotion wird in täglicher
Anwendung auf dem Gesicht, vorzugsweise morgens verwendet, um eine
schönere,
strahlendere Haut zu bekommen. E5 – hydratisierendes
und beruhigendes Fluid
Ajuga
turkestanica-Extrakt | 0,04
g |
Manganchlorid | 0,10
g |
D-Xylose | 0,10
g |
Weizenceramide | 0,20
g |
Süßholzextrakt | 0,10
g |
Vitamin-E-Acetat | 0,20
g |
Bindemittel
mit Konservierungs- und Duftstoffen | qs.
100 g |
-
Der
bei diesem Fluid verwendete Ajuga turkestanica-Extrakt ist ein Extrakt,
der mit einem zu 80 % aus Methanol und zu 20 % aus Wasser bestehendem
Lösungsmittel
erhalten wird. Das Extraktionsverfahren ist dem in Beispiel A beschriebenen ähnlich,
mit Ausnahme der Art des Lösungsmittelgemischs.
-
Dieses
Fluid wird in täglicher, örtlicher
Anwendung auf dem Gesicht und dem Körper verwendet. E6 – hydratisierendes
Mascara
Ajuga
turkestanica-Extrakt | 0,025
g |
Hyaluronsäure | 0,500
g |
D-Xylose | 0,200
g |
Farbpigmente | 10,000
g |
Wachse | 30,000
g |
Bindemittel
mit Konservierungs- und Duftstoffen | qs.
100 g |
-
Der
bei diesem Mascara verwendete Ajuga turkestanica-Extrakt ist ein
Extrakt, der mit einem zu 80 % aus Aceton und zu 20 % aus Wasser
bestehendem Lösungsmittel
erhalten wird. Das Extraktionsverfahren ist demjenigen ähnlich,
welches in Beispiel A beschrieben ist, mit Ausnahme der Art des
Lösungsmittelgemischs. E7 – Rehydratisierender
und alterungshemmender Après
Sun-Patch
Ajuga
turkestanica-Extrakt | 0,5
g |
Ammoniumglycyrrhizinat | 0,5
g |
Dextransulfat | 0,2
g |
Bindemittel
für den
Patch | qs.
100 g |
-
Der
bei diesem Patch verwendete Ajuga turkestanica-Extrakt ist ein Extrakt,
der mit einem zu 50 % aus Propylenglykol und zu 50 % aus Wasser
bestehendem Lösungsmittel
erhalten wird. Das Extraktionsverfahren ist demjenigen ähnlich,
welches in Beispiel A beschrieben ist, mit Ausnahme der Art des
Lösungsmittelgemischs. E8 – antiseptische,
hydratisierende Creme für
Risse, kleine oberflächliche
Wunden und Irritationsrötungen
Ajuga
turkestanica-Extrakt | 0,4
g |
Phellodendron
amurense-Extrakt | 0,1
g |
Fusidinsäure | 2,0
g |
Bindemittel | qs.
100 g |
-
Der
bei dieser Creme verwendete Ajuga turkestanica-Extrakt ist ein Extrakt,
der mit einem zu 50 % aus Butylenglykol und zu 50 % aus Wasser bestehendem
Lösungsmittel
erhalten wird. Das Extraktionsverfahren ist demjenigen ähnlich,
welches in Beispiel A beschrieben ist, mit Ausnahme der Art des
Lösungsmittelgemischs. E9 – Hydratisierende
Anti Aging-Emulsion, die reich an Nährstoffen ist
Ecdysteron | 0,007
g |
Turkesteron | 0,005
g |
22-Acetyl-Cyasteron | 0,005
g |
2,3-Ecdysteron-Monoacetonid | 0,003
g |
alpha-Ecdyson | 0,0015
g |
Cyasteron | 0,0007
g |
8-O-Acetyl-Harpagid | 0,04
g |
Harpagid | 0,02
g |
Vitamin-E-Acetat | 0,100
g |
Vitamin-A-Palmitat | 0,010
g |
Magnesiumascorbylphosphat | 0,200
g |
Weizenceramide | 0,200
g |
Weizenproteine | 1,000
g |
UVA-UVB-Filter | 5,000
g |
Bindemittel
mit Konservierungs- und Duftstoffen | qs.
100 g |