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HINTERGRUND DER ERFINDUNG
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1. Gebiet der Erfindung
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Die
vorliegende Erfindung betrifft Pigmente und chemische Gruppen, die
an Pigmente gebunden sind. Insbesondere betrifft die vorliegende
Erfindung verbesserte Verfahren, um eine Vielzahl unterschiedlicher
Arten von chemischen Gruppen, wie beispielsweise Polymere, auf Pigmenten
zu binden.
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2. Beschreibung des Standes
der Technik
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Es
existieren bereits Verfahren zum Pfropfen von Polymeren auf die
Oberfläche
von Ruß,
die spezifische Oberflächengruppen
(z. B. Phenole und Carboxylgruppen) enthalten, beispielsweise mit
Kanalrußen. Diese
Verfahren sind jedoch beim Pfropfen von Polymeren auf die Oberfläche von
Furnace- oder Acetylenrußen
nicht ohne weiteres anzuwenden, da diesen Rußen im Allgemeinen diese spezifischen
funktionellen Gruppen fehlen. Die hier beschriebenen Verfahren ermöglichen
vorteilhafterweise die Oberflächenpfropfung
von Polymeren auf die Oberfläche
von Ruß ungeachtet
der inhärenten
funktionellen Gruppen.
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Es
wurde gefunden, dass Pigmente, auf deren Oberfläche Polymere gepfropft wurden,
ein verbessertes Verhalten aufweisen, wenn sie in einer Tintenstrahltinte
verwendet werden. Diese Materialien ergeben gedruckte Bilder, die
merklich wasserfester, verwischfester gegenüber Highlightern und wischbeständiger als herkömmliche
Tinten sind. Die gedruckten Bilder zeigen auch eine verbesserte
Kantenschärfe
und sogenannte Intercolorbleeding-Eigenschaften. Die Dispersionsstabilität ist ebenfalls
stark verbessert.
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Das
US Patent Nr. 5,851,280 beschreibt Verfahren zur Bindung von organischen
Gruppen auf Pigmente, einschließlich
mittels einer Diazoniumreaktion, wobei die organische Gruppe Teil
des Diazoniumsalzes ist. Durch Reaktion mit einem Pigment, wie Ruß, bindet
die organische Gruppe an das Pigment. Diese modifizierten Pigmente
können
in einer Vielzahl von Anwendungen eingesetzt werden, beispielsweise
als Tinten, Tintenstrahltinten, Beschichtungen, Toner, Kunststoffe,
Kautschuke und dergleichen.
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Es
besteht ein Bedürfnis
in der Industrie, Verfahren zum Binden organischer Gruppen, und
in erster Linie von Polymeren, auf Pigmente für die zuvor beschriebenen und ähnliche
Anwendungen weiter zu entwickeln. Diese zusätzlichen Verfahren können vorteilhafte
Alternativen zur Bildung modifizierter Pigmente bereitstellen.
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ZUSAMMENFASSUNG
DER ERFINDUNG
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Ein
Merkmal der vorliegenden Erfindung ist es, verbesserte Verfahren
zum Binden chemischer Gruppen, einschließlich Polymerer, auf Pigmente,
bereitzustellen.
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Ein
weiteres Merkmal der vorliegenden Erfindung ist es, neue modifizierte
Pigmente und Zusammensetzungen, die diese enthalten, wie beispielsweise
Tinten und Beschichtungen, bereitzustellen.
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Zusätzliche
Merkmale und Vorteile der vorliegenden Erfindung sind teilweise
in der folgenden Beschreibung dargelegt und werden teilweise aus
der Beschreibung ersichtlich oder ergeben sich bei der Durchführung der
vorliegenden Erfindung. Die Ziele und andere Vorteile der vorliegenden
Erfindung werden mittels der Elemente und Kombinationen ersichtlich
und erhalten, welche in der schriftlichen Beschreibung und den beigefügten Patentansprüchen besonders
herausgestellt sind.
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Um
diese und andere Vorteile zu erreichen und gemäß dem Ziel der vorliegenden
Erfindung, wie es hier enthalten und ausführlich beschrieben ist, betrifft
die vorliegende Erfindung ein Verfahren zur Herstellung eines modifizierten
Pigments, indem mindestens eine chemische Gruppe an das Pigment
gebunden wird. Das Verfahren umfasst das Umsetzen eines Pigments,
an das eine erste chemische Gruppe gebunden ist, mit einer zweiten
chemischen Gruppe unter Bildung eines Pigments, an das eine dritte
chemische Gruppe gebunden ist, wobei die zweite chemische Gruppe
mit der ersten chemischen Gruppe unter Bildung der dritten chemischen
Gruppe reagiert. Die erste chemische Gruppe umfasst mindestens ein
Elektrophil und die zweite chemische Gruppe enthält mindestens ein Nukleophil,
oder umgekehrt. Das Pigment, an das die erste chemische Gruppe gebunden
ist, wird hergestellt durch Umsetzen eines Diazoniumsalzes, das
eine erste chemische Gruppe aufweist, mit mindestens einem Pigmenttyp,
wobei das Pigment gebildet wird, an das eine Gruppe gebunden ist,
welche die erste chemische Gruppe umfasst. Die erste chemische Gruppe,
die zweite chemische Gruppe und die dritte chemischen Gruppe umfassen
jeweils mindestens eine organische Gruppe, die ausgewählt ist
aus der Gruppe bestehend aus Carbonsäuren oder Estern, Säurechloriden,
Sulfonylchloriden, Acylaziden, Isocyanaten, Ketonen, Aldehyden,
Anhydriden, Amiden, Imiden, Iminen, α,β-ungesättigten Ketonen und Aldehyden,
Alkylhalogeniden, Epoxiden, Alkylsulfonaten und Sulfaten, Aminen,
Hydrazinen, Alkoholen, Thiolen, Hydraziden, Oximen, Carbanionen,
aromatischen Verbindungen und Salzen und Derivaten davon. Vorzugsweise
ist in diesem Verfahren die zweite chemische Gruppe ein Polymer
oder enthält
ein Polymer.
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Die
vorliegende Erfindung betrifft darüber hinaus ein modifiziertes
Pigment, das mittels des erfindungsgemäßen Verfahrens erhältlich ist,
welches ein Pigment umfasst, an das mindestens eine organische Gruppe gebunden
ist, wobei die organische Gruppe das Reaktionsprodukt aus mindestens
einer (2-Sulfatoethyl)-sulfongruppe und mindestens einem nukleophilen
Polymer umfasst.
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Die
vorliegende Erfindung betrifft darüber hinaus ein modifiziertes
Pigment, das ein Pigment umfasst, an das mindestens eine organische
Gruppe gebunden ist, wobei die organische Gruppe das Reaktionsprodukt aus
mindestens einem Elektrophil und mindestens einem nukleophilen Polymer
umfasst, das darüber
hinaus mit einem Acylierungsmittel umgesetzt worden ist. Die organische
Gruppe ist aufgrund eines Diazoniumsalzes, welches das Elektrophil
aufweist, das mit mindestens einem Pigmenttyp umgesetzt worden ist,
an das Pigment gebunden, und das Elektrophil ist ausgewählt aus
der Gruppe bestehend aus Acylaziden, Isocyanaten, Ketonen, Aldehyden,
Anhydriden, Amiden, Imiden, Iminen, α,β-ungesättigten Ketonen und Aldehyden,
Alkylhalogeniden, Epoxiden, Alkylsulfonaten und Sulfaten, aromatischen
Verbindungen, welche Additions-Eliminierungs-Reaktionen
durchlaufen, und Salzen und Derivaten davon.
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Die
vorliegende Erfindung betrifft darüber hinaus Tintenzusammensetzungen,
die ein flüssiges
Vehikel und das zuvor modifizierte Pigment umfassen. Die modifizierten
Pigmente der vorliegenden Erfindung weisen auch eine Vielzahl von
Verwendungen in Beschichtungen, Kunststoffen, Kautschuken, Tonern,
und dergleichen auf.
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Sowohl
die vorstehende allgemeine Beschreibung als auch die folgende ausführliche
Beschreibung sind lediglich beispielhaft und dienen der Veranschaulichung
und sollen eine weitere Erläuterung
der vorliegenden Erfindung, wie sie beansprucht wird, bereitstellen.
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AUSFÜHRLICHE
BESCHREIBUNG DER VORLIEGENDEN ERFINDUNG
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Die
vorliegende Erfindung betrifft neue und verbesserte Verfahren zum
Binden chemischer Gruppen an Pigmente. Die chemischen Gruppen umfassen
organische Gruppen und vorzugsweise umfassen sie polymere Gruppen.
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Im
Einzelnen umfasst die vorliegende Erfindung ein Verfahren zum Binden
von mindestens einer chemischen Gruppe an mindestens einen Pigmenttyp.
Das Verfahren umfasst die Umsetzung eines Pigments, an das eine
erste chemische Gruppe gebunden ist und einer zweiten chemischen
Gruppe, so dass die erste chemische Gruppe und die zweite chemische
Gruppe miteinander unter Bildung einer dritten chemischen Gruppe reagieren,
die an das Pigment gebunden wird. Die erste chemische Gruppe enthält mindestens
ein Elektrophil und die zweite chemische Gruppe enthält mindestens
ein Nukleophil oder umgekehrt; dies bedeutet, dass die erste chemische
Gruppe mindestens ein Nukleophil enthält und die zweite chemische
Gruppe mindestens ein Elektrophil enthält.
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Für die Ziele
der vorliegenden Erfindung kann das Pigment jede Art von Pigment
sein, die üblicherweise
vom Fachmann verwendet wird, beispielsweise Rußpigmente und andere Farbpigmente.
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Repräsentative
Beispiele für
schwarze Pigmente umfassen verschiedene Ruße (Pigment Black 7) wie Kanalruße, Furnace-Ruße und Lampenruße und umfassen
zum Beispiel Ruße,
die unter den Marken Regal®, Black Pearls®,
Elftex®,
Monarch®,
Mogul®,
und Vulcan® vertrieben
werden und von Cabot Corporation erhältlich sind (wie Black Pearls® 2000,
Black Pearls® 1400,
Black Pearls® 1300,
Black Pearls® 1100,
Black Pearls® 1000, Black
Pearls® 900,
Black Pearls® 880,
Black Pearls® 800,
Black Pearls® 700,
Black Pearls® L,
Elftex® 8,
Monarch® 1400,
Monarch® 1300,
Monarch® 1100,
Monarch® 1000,
Monarch® 900,
Monarch® 880,
Monarch® 800, Monarch® 700,
Mogul® L,
Regal® 330,
Regal® 400,
Vulcan® P).
Andere geeignete Ruße
umfassen, sind jedoch nicht auf diese beschränkt, Printex 40, Printex 80,
Printex 300, Printex L, Printex U, Printex V, Special Black 4, Special
Black 5, FW200 (die vorstehenden sind von Degussa Corporation erhältlich),
Raven 780, Raven 890, Raven 1020, Raven 1040, Raven 1255, Raven
1500, Raven 5000, Raven 5250 (die vorstehenden sind von Colombian
Chemical Corporation erhältlich)
und MA100 und MA440, die von Mitsubishi Chemical Corporation erhältlich sind.
Das Farbpigment weist üblicherweise
einen breiten Bereich von BET-Oberflächen auf, die mittels Stickstoffadsorption
gemessen werden. Vorzugsweise weist das Farbpigment eine Oberfläche gleich
oder größer als
85 m2/g auf, und bevorzugter gleich oder
größer als
etwa 100 m2/g, wodurch es einer geringeren Primär/Aggregatpartikelgröße entspricht.
Es wurde gefunden, dass solche Oberflächen nach der Nachbearbeitung
eine gleichförmigere
Verteilung und ein effizienteres Maß an Behandlungsmittel auf
der Oberfläche
des Pigments und eine höhere
prozentuale Ausbeute des oberflächenmodifizierten
Farbpigments bereitstellen. Wenn die bevorzugte größere Oberfläche des
Farbpigments (entsprechend einer geringeren Partikelgröße) nicht
ohne weiteres erhältlich
ist, ist es für
den Fachmann selbstverständlich,
dass das Farbpigment einer herkömmlichen
Verkleinerung oder Größenreduktionstechniken
unterzogen werden kann, wie beispielsweise Kugel- oder Strahlmahlen,
um das Pigment auf die gewünschte
Partikelgröße zu verkleinern.
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Das
Pigment kann auch aus einem breiten Bereich herkömmlicher Farbpigmente ausgewählt werden. Das
Farbpigment kann blau, schwarz, braun, cyan, grün, weiß, violett, magenta, rot, gelb
sowie Gemische davon sein. Geeignete Klassen von Farbpigmenten umfassen
beispielsweise Anthrachinone, Phthalocyanin Blau-, Phthalocyanin
Grün-,
Diazo-, Monoazo-Pigmente, Pyranthrone, Perylene, heterozyklische
Gelbpigmente, Chinacridone und (Thio)indigoide. Repräsentative
Beispiele für
Phthalocyanin Blaupigmente umfassen Kupferphthalocyanin Blau und
Derivate davon (Pigment Blue 15). Repräsentative Beispiele für Chinacridone umfassen
Pigment Orange 48, Pigment Orange 49, Pigment Red 122, Pigment Red
192, Pigment Red 202, Pigment Red 206, Pigment Red 207, Pigment
Red 209, Pigment Violet 19 und Pigment Violet 42. Repräsentative
Beispiele für
Anthrachinone umfassen Pigment Red 43, Pigment Red 194 (Perinone
Red), Pigment Red 216 (Bromiertes Pyranthrone Red) und Pigment Red
226 (Pyranthrone Red). Repräsentative
Beispiele für
Perylene umfassen Pigment Red 123 (Vermillion), Pigment Red 149
(Scarlet), Pigment Red 179 (Maroon), Pigment Red 190 (Red), Pigment
Violet 19, Pigment Red 189 (Yellow Shade Red) und Pigment Red 224.
Repräsentative
Beispiele für
Thioindigoide umfassen Pigment Red 86, Pigment Red 87, Pigment Red
88, Pigment Red 181, Pigment Red 198, Pigment Violet 36 und Pigment
Violet 38. Repräsentative
Beispiele für
heterozyklische Gelbpigmente umfassen Pigment Yellow 1, Pigment
Yellow 3, Pigment Yellow 12, Pigment Yellow 13, Pigment Yellow 14, Pigment
Yellow 17, Pigment Yellow 65, Pigment Yellow 73, Pigment Yellow
74, Pigment Yellow 151, Pigment Yellow 117, Pigment Yellow 128 und
Pigment Yellow 138. Solche Pigmente sind entweder in Pulverform
oder in Form eines Presskuchens aus einer Reihe von Quellen, einschließlich BASF
Corporation, Engelhard Corporation und Sun Chemical Corporation
im Handel erhältlich.
Beispiele für
andere geeignete Farbpigmente sind im Colour Index, 3. Ausgabe (The
Society of Dyers and Colourists, 1982) beschrieben. Das Farbpigment
kann einen breiten Bereich von BET-Oberflächen aufweisen, welche mittels
Stickstoffadsorption gemessen werden.
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Andere
Beispiele für
Pigmente umfassen die Hostafine® Reihen
wie Hostafine® Yellow
GR (Pigment 13), Hostafine® Yellow (Pigment 83),
Hostafine® Red
FRLL (Pigment Red 9), Hostafine® Rubine
F6B (Pigment 184), Hostafine® Blue 2G (Pigment Blue
15:3), Hostafine® Black T (Pigment Black
7) und Hostafine® Black TS (Pigment Black
7), welche von Hoechst Celanese Corporation erhältlich sind, Normandy Magenta
RD-2400 (Paul Uhlich), Paliogen Violet 5100 (BASF), Paliogen® Violet
5890 (BASF), Permanent Violet VT2645 (Paul Uhlich), Heliogen Green
L8730 (BASF), Argyle Green XP-111-S (Paul Uhlich), Brilliant Green
Toner GR 0991 (Paul Uhlich), Heliogen® Blue
L6900, L7020 (BASF), Heliogen® Blue D6840, D7080 (BASF),
Sudan Blue OS (BASF), PV Fast Blue B2GO1 (American Hoechst), Irgalite
Blue BCA (Ciba-Geigy), Paliogen® Blue
6470 (BASF), Sudan III (Matheson, Coleman, Bell), Sudan II (Matheson,
Coleman, Bell), Sudan IV (Matheson, Coleman, Bell), Sudan Orange
G (Aldrich), Sudan Orange 220 (BASF), Paliogen® Orange
3040 (BASF), Ortho Orange OR 2673 (Paul Uhlich), Paliogen® Yellow
152, 1560 (BASF), Lithol Fast Yellow 0991K (BASF), Paliotol Yellow
1840 (BASF), Novoperm® Yellow FG1 (Hoechst),
Permanent Yellow YE 0305 (Paul Uhlich), Lumogen Yellow D0790 (BASF),
Suco-Gelb L1250 (BASF), Suco-Yellow D1355 (BASF), Hostaperm® Pink
E (American Hoechst), Fanal Pink D4830 (BASF), Cinquasia Magenta
(DuPont), Lithol Scarlet D3700 (BASF), Toluidine Red (Aldrich),
Scarlet for Thermoplast NSD PS PA (Ugine Kuhlmann of Canada), E.D.
Toluidine Red (Aldrich), Lithol Rubine Toner (Paul Uhlich), Lithol
Scarlet 4440 (BASF), Bon Red C (Dominion Color Company), Royal Brilliant
Red RD-8192 (Paul Uhlich), Oracet Pink RF (Ciba-Geigy), Paliogen® Red
3871K (BASF), Paliogen® Red 3340 (BASF), und
Lithol Fast Scarlet L4300 (BASF).
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Außer für Pigmente
kann die vorliegende Erfindung auch zum Modifizieren von Kohlenstoffmaterialien wie
Kohlenstofffaser, Graphitfaser, Graphitpulver, Kohlenstofftuch bzw. – gewebe,
glasartige Kohlenstoffprodukte und aktivierte Kohlenstoffprodukte
und dergleichen verwendet werden.
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Gemische
verschiedener Pigmente und/oder Kohlenstoffmaterialien können in
den erfindungsgemäßen Verfahren
ebenfalls verwendet werden.
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Die
erste chemische Gruppe kann an das Pigment auf vielfältige Weise
gebunden werden, wobei dem Durchschnittsfachmann bekannte Techniken
verwendet werden. Die erste chemische Gruppe wird mittels einer
Diazoniumreaktion an das Pigment gebunden, welche durchgeführt werden
kann, indem die in den US Patenten Nr. 5,922,118; 5,900,029; 5,895,522;
5,885,335; 5,851,280; und 5,837,045, welche hiermit durch Bezugnahme
in ihrer Gesamtheit aufgenommen werden, beschriebenen Verfahren
und Komponenten gefolgt wird. Auf diese Weise ist die erste chemische
Gruppe Teil eines Diazoniumsalzes, welches mit dem Pigment umgesetzt
wird, um ein Pigment zu bilden, an das die erste chemische Gruppe
gebunden ist. Die erste chemische Gruppe ist daher an das Pigment
direkt gebunden.
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Die
erste chemische Gruppe umfasst eine organische Gruppe und vorzugsweise
enthält
sie mindestens eine aromatische Gruppe, die vorzugsweise mindestens
ein Elektrophil enthält.
Wie bereits früher
festgestellt wurde, kann diese chemische Gruppe alternativ oder
zusätzlich
mindestens ein Nukleophil enthalten, wenn die zweite chemische Gruppe,
die im Folgenden ausführlicher
erläutert
wird, mindestens ein Elektrophil enthält. Ein spezielles Beispiel
für eine
bevorzugte erste chemische Gruppe ist Phenyl-(2-sulfatoethyl)-sulfon.
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Das
Pigment, an das die erste chemische Gruppe gebunden ist, wird dann
mit einer zweiten chemischen Gruppe umgesetzt. Vorzugsweise enthält die zweite
chemische Gruppe mindestens eine polymere Gruppe und noch bevorzugter
enthält
sie ein oder mehrere Polyamine, Polyalkylenoxide, Polyole oder Polyacrylate,
einschließlich
Salze und Derivate davon. Spezielle bevorzugte Beispiele sind Polyethylenimin
oder Poly(vinylalkohol). Wie bereits früher angemerkt wurde, enthält die zweite
chemische Gruppe mindestens ein Nukleophil, wenn die erste chemische
Gruppe mindestens ein Elektrophil enthält. Somit ist die zweite chemische Gruppe
vorzugsweise ein nukleophiles Polymer. Alternativ kann die zweite
chemische Gruppe mindestens ein Elektrophil enthalten, wenn die
erste chemische Gruppe mindestens ein Nukleophil enthält.
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Die
erste chemische Gruppe und/oder die zweite chemische Gruppe können mehr
als ein Elektrophil oder Nukleophil aufweisen. Wenn die erste chemische
Gruppe beispielsweise darüber
hinaus mindestens ein Elektrophil enthält, kann diese erste chemische
Gruppe auch ein oder mehrere Nukleophile enthalten. Mit anderen
Worten, die erste chemische Gruppe oder die zweite chemische Gruppe
können
sowohl Elektrophile als auch Nukleophile enthalten. Die erste chemische
Gruppe und/oder zweite chemische Gruppe kann darüber hinaus mehr als einen Typ
Nukleophil und/oder Elektrophil enthalten. Die erste chemische Gruppe,
die vorzugsweise mindestens ein Elektrophil enthält, kann beispielsweise mehr
als einen Typ Elektrophil enthalten. Die erste chemische Gruppe
und/oder zweite chemische Gruppe sind vorzugsweise organische Gruppen.
Bevorzugter ist die erste chemische Gruppe mindestens eine Alkyl-
oder aromatische Gruppe. Bevorzugte Elektrophile und Nukleophile,
die Teil der ersten oder zweiten chemischen Gruppen sein können, sind
in der folgenden Tabelle 1 angegeben. Es wird darauf hingewiesen,
dass jede elektrophile Gruppe mit jeder geeigneten nukleophilen
Gruppe verwendet werden kann (und umgekehrt). Tabelle
1. Mögliche
Elektrophile und Nukleophile
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Wenn
die erste chemische Gruppe und die zweite chemische Gruppe miteinander
umgesetzt werden, wird zwischen den beiden Gruppen vorzugsweise
eine kovalente Bindung oder eine andere Bindung gebildet, die zu
einer dritten chemischen Gruppe führt, welche letztendlich an
das Pigment gebunden wird. Je nach der verwendeten ersten chemischen
Gruppe und der zweiten chemischen Gruppe kann das erhaltene Produkt (welches
die dritte chemische Gruppe ist) einige Nebenprodukte enthalten,
die nicht Teil der dritten organischen Gruppe sind. Mit anderen
Worten, die erste chemische Gruppe und die zweite chemische Gruppe
können
miteinander umgesetzt werden, wobei die erhaltene Reaktion lediglich
die dritte chemische Gruppe erzeugt (z. B. eine Reaktion eines Amins
mit einem Epoxid) oder die erhaltene Reaktion kann zur Bildung der dritten
chemischen Gruppe und Nebenprodukten führen (z. B. eine Reaktion eines
Amins mit einem Aldehyd, wobei ein Imin erhalten wird, und wobei
Wasser ein Nebenprodukt ist).
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Die
so erhaltene dritte chemische Gruppe ist somit vorzugsweise eine
aromatische Gruppe, die direkt an das Pigment gebunden ist, und
mindestens eine polymere Gruppe ist an die aromatische Gruppe gebunden,
und zwar mittels einer Verknüpfungsgruppe,
die beispielsweise durch die Reaktion A + Z ausgewählt aus Tabelle
1 definiert ist und in den folgenden Beispielen ausführlicher
beschrieben wird.
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Die
Reaktion und die resultierende Bindung zwischen der ersten chemischen
Gruppe und der zweiten chemischen Gruppe können durch jeden Reaktionstyp
gebildet werden, wie beispielsweise SN2-Verdrängungsreaktionen,
1,2- oder 1,4-Additionsreaktionen, Kondensationsreaktionen (wie
beispielsweise Veresterung und Amidierung), Acylierungsreaktionen,
ringbildende Reaktionen oder jede beliebige andere bekannte chemische
Reaktion, die vorzugsweise zu stabilen Bindungen führt (z.
B. kovalente Bindungen).
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Wie
bereits zuvor diskutiert wurde, umfasst die zweite chemische Gruppe
vorzugsweise mindestens eine polymere Gruppe. Weitere Beispiele
für kommerziell
erhältliche
nukleophile Polymere, die erfindungsgemäß verwendet werden können, umfassen,
sind jedoch nicht auf diese beschränkt, Polyamine (wie beispielsweise
Polyvinylamin, Polyallylamin, verzweigtes oder lineares Polyethylenimin – z. B.
LubrasolsTM – und Salze davon und Derivate
von Polyethylenimin wie acyliertes Polyethylenimin), Dendrimere
(wie PAMAM StarburstTM Dendrimere); Polyalkylenglycolderivate
(wie Polyethylenglycol und Polypropylenglycolderivate und Amin-substituierte
Polyethylen- und Polypropylenglyco le); Proteine wie hydrolysierte
Gelatine; Polylysin; Polyole (wie Polyvinylalkohol und Vinylalkoholcopolymere);
Polyacrylate (wie Amin-substituierte und Alkohol-subsituierte Polyacrylate);
und dergleichen.
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Das
erfindungsgemäße Verfahren
kann ein oder mehrmals wiederholt werden, um zusätzliche Gruppen an die dritte
chemische Gruppe zu binden. Bei wiederholten Verfahrensschritten
verhält
sich die gebundene dritte chemische Gruppe wie die ursprüngliche
erste chemische Gruppe und somit wird eine weitere zweite chemische
Gruppe verwendet, um mit der dritten chemischen Gruppe zu reagieren.
Wenn die ursprüngliche dritte
chemische Gruppe mindestens ein Nukleophil enthalten hat, dann enthält die weitere
zweite chemische Gruppe, wenn das Verfahren wiederholt wird, vorzugsweise
mindestens ein Elektrophil und umgekehrt, wenn die ursprüngliche
dritte chemische Gruppe mindestens ein Elektrophil enthielt. Bei
der Wiederholung können die
chemischen Gruppen die selben sein, die in den ursprünglichen
Verfahrensschritten verwendet wurden, oder sie können von diesen verschieden
sein.
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Mit
anderen Worten, das modifizierte Pigment, welches die dritte chemische
Gruppe enthält,
kann weiter umgesetzt und modifiziert werden. Die dritte chemische
Gruppe wird darüber
hinaus vorzugsweise durch Umsetzen mit einem Acylierungsmittel,
beispielsweise einer Carbonsäure,
einem Derivat einer Carbonsäure oder
einem Anhydrid weiter modifiziert. Die Acylierung der dritten chemischen
Gruppe mit Succinanhydrid oder Polyacrylsäure ist bevorzugter. Diese
Acylierungsreaktion ist am meisten bevorzugt, wenn die dritte chemische Gruppe
Polyamine wie beispielsweise Polyethylenimin enthält.
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Es
kann mehr als ein Typ Reaktionsprodukt an das Pigment gebunden werden.
Daher kann eine Vielzahl unterschiedlicher dritter chemischer Gruppen
auf dem selben Pigment vorliegen. Mit anderen Worten, unterschiedliche
Typen von ersten chemischen Gruppen können an das Pigment gebunden
sein. Darüber
hinaus können
unterschiedliche Typen von zweiten chemischen Gruppen mit einem
oder mehreren Typen chemischer Gruppen umgesetzt werden. Es ist
somit jede Kombination von unterschiedlichen ersten chemischen Gruppen und
zweiten chemischen Gruppen möglich,
die zur Bildung vielfacher Typen von dritten chemischen Gruppen führt, die
auf dem Pigment vorliegen.
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Im
Allgemeinen wird das Pigment, an das die erste chemische Gruppe
gebunden ist, mit der zweiten chemischen Gruppe zusammengemischt,
vorzugsweise in einem wässeri gen
Medium, wie Wasser, wobei das Reaktionsprodukt gebildet wird, welches
die dritte chemische Gruppe aufweist. Diese Reaktion findet vorzugsweise
bei Raumtemperatur statt, es können
jedoch auch andere Temperaturen verwendet werden. Das gebildete
modifizierte Pigment kann dann mittels Diafiltration und/oder Ionenaustauschverfahren
und/oder anderen Verfahren nachbearbeitet werden, wie mit anderen
modifizierten Pigmenten wie in den zuvor genannten Patenten beschrieben.
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Die
vorliegende Erfindung betrifft darüber hinaus ein modifiziertes
Pigment, das mittels des erfindungsgemäßen Verfahrens erhältlich ist,
das ein Pigment umfasst, an das mindestens eine organische Gruppe
gebunden ist, wobei die organische Gruppe das Reaktionsprodukt aus
der ersten chemischen Gruppe und der zweiten chemischen Gruppe umfasst.
Vorzugsweise ist die organische Gruppe, die an das erfindungsgemäße modifizierte
Pigment gebunden ist, das Reaktionsprodukt aus mindestens einem
(2-Sulfatoethyl)sulfon mit mindestens einem nukleophilen Polymer.
Bevorzugter ist es, wenn das (2-Sulfatoethyl)-sulfon Phenyl-(2-sulfatoethylsulfon)
und darüber
hinaus, wenn diese Gruppe direkt an das Pigment gebunden ist. Vorzugsweise umfasst
das nukleophile Polymer mindestens einen Poly(vinylalkohol), Polyamin,
Polyalkylenglycol oder Kombinationen davon. Das nukleophile Polymer
kann auch Polyethylenimin oder Derivate oder Salze davon sein.
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Die
vorliegende Erfindung betrifft darüber hinaus ein modifiziertes
Pigment, das ein Pigment umfasst, an das mindestens eine organische
Gruppe gebunden ist, wobei die organische Gruppe umfasst: das Reaktionsprodukt
aus mindestens einem elektrophilen und einem nukleophilen Polymer,
das darüber
hinaus mit einem Acylierungsmittel umgesetzt worden ist, wobei die
organische Gruppe an das Pigment gebunden ist, und zwar mittels
eines Diazoniumsalzes, welches das Elektrophil aufweist, das mit
mindestens einem Pigmenttyp umgesetzt worden ist, und wobei das
Elektrophil ausgewählt
ist aus der Gruppe bestehend aus: Acylaziden, Isocyanaten, Ketonen,
Aldehyden, Anhydriden, Amiden, Imiden, Iminen, α,β-ungesättigten Ketonen und Aldehyden,
Alkylhalogeniden, Epoxiden, Alkylsulfonaten und Sulfaten, aromatischen
Verbindungen, welche Additions-Eliminierungs-Reaktionen
durchlaufen und Salzen und Derivaten davon.
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Die
erfindungsgemäßen modifizierten
Pigmente können
in einer Reihe von Endanwendungen, wie in den zuvor genannten Patenten
beschrieben wurde, verwendet werden. Die verschiedenen Formulierungen und
Arten der Einführung,
um die Vielzahl der End anwendungen zu bilden, sind ebenfalls in
diesen Patenten beschrieben. Vorzugsweise werden die modifizierten
Pigmente in Tinten (z. B. in Tintenstrahltinten) und Beschichtungen
und dergleichen verwendet. Das modifizierte Pigment liegt mit mindestens
einem flüssigen
Vehikel (z. B. wässerig
oder nicht-wässerig)
vor, und kann auch herkömmliche
Bestandteile wie Befeuchtungsmittel und dergleichen enthalten.
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Die
vorliegende Erfindung wird darüber
hinaus durch die folgenden Beispiele erläutert, die für die vorliegende
Erfindung rein beispielhaft sein sollen.
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BEISPIELE
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Beispiele 1-11
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Die
Beispiele 1-11 folgen einer zweistufigen Reaktionssequenz, wie in
Beispiel 1 gezeigt ist, wobei die erste chemische Gruppe, die ein
Elektrophil (A) enthält,
zunächst
an die Pigmentoberfläche
gebunden wird und dann eine zweite chemische Gruppe (eine polymere
oder andere Spezies), die ein Nukleophil (Z) enthält in einem
nachfolgenden Schritt zugegeben wird. Das folgende Schema soll lediglich
veranschaulichen, nicht jedoch einschränken. Die obige Tabelle 1 enthält Beispiele
für A bis
Z. Gleichung
1
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Im
Folgenden sind Beispiele angegeben für A = (2-Sulfatoethyl)-sulfon
(2SES), Carbonsäure
und Acylazid und Z = Alkohol und Amin.
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Eine
beispielhafte Beschreibung des 2SES-Mechanismus ist in Gleichung
2 angegeben. Gleichung
2
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Die
(2-Sulfoethyl)sulfon (2SES)-Funktionalität ist eine Alkylierungsmittelvorstufe
und daher ein Elektrophil. Eine Base-katalysierte Eliminierung der
2SES Gruppe führt
zu einem Vinylsulfon, das nachfolgend mit Aminen, Alkoholen und
Thiolen reagiert. Es sind viele brauchbare Verbindungen im Handel
erhältlich,
die Nukleophile enthalten, um diese Sequenz durchzuführen.
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Beispiele A-D – Bindung
von 2SES
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In
den folgenden Beispielen wurde die 2SES Gruppe mittels Diazotisierung
von Aminophenyl-(2-sulfatoethyl)-sulfon (APSES) an das Pigment gebunden,
wie in der folgenden Gleichung 3 gezeigt ist. Eine nachfolgende
Reaktion dieser ersten chemischen Gruppe mit einigen nukleophilen
Polymeren ist daher möglich. Gleichung
3
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Zur
Herstellung dieser modifizierten Pigmente wurde der im folgenden
beschriebenen allgemeinen Vorgehensweise gefolgt.
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Die
Ergebnisse sind in der folgenden Tabelle 2 angegeben.
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In
einem ProcessAll Mischer wurden Rußpulver und APSES in destilliertem
Wasser gemäß den in
der folgenden Tabelle angeführten
spezifizierten Menge vereinigt. Dieses Gemisch wurde bei 50-55°C erwärmt und
10 Minuten lang bei 300 UPM gemischt. Dann wurden 25% (bezogen auf
das Gewicht der Bestandteile) Natriumnitrit (die Menge sind in der
folgenden Tabelle 2 angegeben) über
einen Zeitraum von 10-15 Minuten zugegeben und dann weitere 50 ml
destilliertes Wasser zugegeben. Das erhaltene Gemisch wurde 2 Stunden lang
bei 60°C
erhitzt. Der Inhalt wurde durch Verdünnen mit Wasser auf eine Endkonzentration
von ~ 15% (bezogen auf das Gewicht) Feststoffe entfernt und dann
mittels Zentrifugieren und Diafiltrieren gereinigt. Das erhaltene
Produkt war eine feine Partikeldispersion in Wasser. Die Bestimmung
von Natrium wurde bei dieser Dispersion mit einer Orion ISE Sonde
direkt durchgeführt.
Die Ergebnisse sind auf der Basis von trockenem Ruß angegeben.
Eine Schwefelanalyse wurde auf trockenem Ruß durchgeführt, der über Nacht mit Methanol einer
Soxhlet-Extraktion unterzogen worden war. Tabelle
2
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Beispiele 1-7: Reaktion
von APSES-behandelten Pigmenten mit einem Polyamin (A = 2SES; Z
= Amin):
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Zum
Herstellen dieser modifizierten Pigmente wurde gemäß der folgenden
allgemeinen Vorgehensweise vorgegangen.
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Eine
10-15%-ige Feststoffdispersion von APSES-behandeltem Ruß wurde
bei Raumtemperatur über den
Zeitraum von 1 Stunde unter kräftigem
Rühren
tropfenweise zu einer Lösung
von Polyethylenimin (1-10 molarer Überschuss an Polymer gegenüber der
Elektrophilfunktionalität)
in destilliertem Wasser (Volumenäquivalent
zu Dispersionsvolumen) zugegeben. Das erhaltene Gemisch wurde dann
weitere 18-48 Stunden lang gerührt.
Das so erhaltene Rohprodukt wurde mittels Diafiltration gereinigt,
wobei zunächst
10 Volumen 0,1 M NaOH und dann 10 Volumen destilliertes Wasser verwendet
wurden. Die erhaltenen gereinigten Produkte wiesen die folgenden
physikalischen und Druckeigenschaften auf. Tabelle
3: Zweite Reaktion von Polyaminen mit APSES-behandeltem Ruß*
- * Molverhältnis = Mole Polymer pro Mol
Natrium, das auf der Rußoberfläche vorliegt;
PEHA
= Pentaethylenhexamin; PEI() = Polyethylenimin (durchschnittliches
Molgewicht);
diaf'd
= diafiltriert unter Verwendung einer PALL FILTRON Diafiltrierungspatronenmembran
mit einem MW cut-off = 10.000; Print OD = durchschnittliche Ablesung
der optischen Dichte von einem Densitometer, erhalten für ein gedrucktes
schwarzes Quadrat auf einem Satz von sechs Papiertypen, gedruckt
mit einem Canon BJC4400 Tintenstrahldrucker mit einer Standardformulierung;
ICB = Bewertung des qualitativen Intercolorbleed-Verhaltens, beurteilt in erster Linie
an der Grenzfläche
zwischen benachbarten gedruckten schwarzen und gelben Testbalken
(hervorragend bedeutet kein sichtbares Zeichen von Ausbluten der
schwarzen Tinte in die gelbe Tinte); WF = Wasserfestigkeitsmessung,
wobei geprüft
wird, wie viel Zeit erforderlich ist, bis kein Auslaufen von Tinte
beobachtet wird, wenn 0,025 ml Wasser über den Druck getropft wird;
Verschmierung
des Highlighters = qualitative Messung, wie viel schwarze Tinte
verschmiert wird, wenn ein fluoreszierender Standard-Highlighter-Marker über den
gedruckten Text gerieben wird (hervorragend bedeutet, dass keine
sichtbare Tinte entfernt wird).
-
Beispiel 8: Reaktion von
Polyvinylalkohol mit APSES behandeltem Ruß (A = 2SES, Z = Alkohol)
-
In
einem 250 ml 3-Hals-Rundkolben wurden 81,25 ml einer Lösung von
mit APSES behandeltem Ruß, Beispiel
C, gefüllt.
Zu dieser Dispersion wurden 13,2 g Poly(vinylalkohol) (MW 13.000-23.000)
zugegeben, während
mit einem mechanischen Rührer
gerührt
wurde. Das Gemisch wurde zum Rückfluss
erhitzt, um das Polymer aufzulösen.
Eine Lösung,
die 0,45 g Natriumhydroxid enthielt, wurde über einen Zeitraum von etwa 30
Min. zu der Rückfluss
kochenden Dispersion zugegeben.
-
Nach
etwa 1 Stunde wurde die Hitze reduziert und über Nacht weiter gerührt. Die
erhaltene Dispersion wurde in Dialysebeutel (Spectra/Por CE 300.000
MW cut-off) gegossen und gegen destilliertes Wasser dialysiert (10-facher
Wasseraustausch). Das Produkt wurde auf seinen prozentualen Gehalt
an Polymer geprüft, was
mittels flüchtiger
Stoffe mittels TGA bestimmt wurde. Dieses dialysierte Produkt betrug
nach dem Verdampfen von Wasser 21,23% Polymer (flüchtige Stoffe)
bezogen auf das Gewicht.
-
Die
mittlere Partikelgröße in dieser
Dispersion betrug 200 nm. Das Zetapotential betrug -17,7 mV. Ein aus
einer 5%-igen Feststoffdispersion hergestellter Probedruck wies
eine optische Dichte von 1,48 auf, war bei 8 Min. berührungstrocken
und innerhalb von 5 Min. wasserfest.
-
Beispiel 9: Reaktion von
PEG 750 mit APSES behandeltem Ruß (A = 2SES, Z = Alkohol)
-
In
einen trockenen 250 ml 3-Hals-Rundkolben wurden 0,25 g Natriumhydrid
(60% in Öl)
unter Stickstoffatmosphäre
gefüllt.
Das Öl
wurde entfernt, indem der Feststoff mit Heptan gespült wurde.
Hierzu wurden 82 g getrocknetes Poly(ethylenglycol) (750 MW, getrocknet
durch Aufkonzentrieren aus Toluol) zugegeben. Dieses Gemisch wurde
auf 50°C
erwärmt
und 90 Min. lang gerührt.
Hierzu wurden 10 g trockener APSES behandelter Ruß, Beispiel
C, zugegeben. Diese Aufschlämmung
wurde bei etwa 50°C über Nacht
gerührt.
-
Die
Produktaufschlämmung
wurde in Tetrahydrofuran (THF) verdünnt und durch Zugabe von Hexan (5
Teile THF/3 Teile Hexan) ausgefällt.
Das Produkt wurde durch Filtrieren isoliert und darüber hinaus
mit Soxhlet-Extraktion mit 5:3 THF/Hexan gereinigt. Das erhaltene
Produkt dispergierte in Wasser nicht gut. Der flüchtige Gehalt mittels TGA betrug
11,5 Gew.-%. Die mittlere Partikelgröße einer wässerigen Dispersion betrug
687 nm und das Zetapotential betrug -28,2 mV.
-
Beispiel 10: Reaktion
von p-Aminobenzoesäure
(PABA)-behandelten Rußen
mit Poly(vinylalkohol) (A = Carbonsäure, Z = Alkohol)
-
Zu
34 ml einer Dispersion aus Cab-O-Jet®-300
Rußdispersion
(5 g Feststoffe) bei 50-75°C wurden
6,5 g Poly(vinylalkohol) (MW 13.000-23.000) etwa 10 Min. lang zugegeben.
Das Gemisch wurde gerührt,
um das Polymer vollständig
aufzulösen.
Zu dieser Dispersion wurden 0,275 ml konz. Salzsäure zugegeben. Die Suspension
wurde dann in einem fremdbelüfteten
Ofen 2 ½ Tage
lang bei 70°C
verdampft.
-
Der
Feststoff wurde in 38 ml warmen (75-80°C) Wasser unter Rühren redispergiert.
Die erhaltene Dispersion wurde in Dialysebeutel (Spectra/Por CE
300.000 MW cut-off) gegossen und gegen destilliertes Wasser dialysiert
(6-facher Wasseraustausch). Das Produkt wurde auf seinen prozentualen
Polymergehalt geprüft, wobei
flüchtige
Stoffe mittels TGA bestimmt wurden. Dieses dialysierte Produkt wies
nach der Verdampfung von Wasser 19,81 Gew.-% Polymer (flüchtige Stoffe)
auf. Die mittlere Partikelgröße dieser
Dispersion betrug 268 nm.
-
Beispiel 11: Herstellung
von PEI-substituiertem Ruß mittels
Reaktion mit Acylazidsubstituiertem Ruß (A = Acylazid, Z = Amin).
-
Eine
Dispersion von PABA-substituiertem Ruß (BP700, PABA-Substitution, äquivalent
~ 0,55 mmol/g) wurde einige Stunden lang in einem Ofen bei 100°C getrocknet,
wobei ein schwarzer Feststoff erhalten wurde. Dieses Material wurde
zu einem feinen Pulver gemahlen, wobei ein Mörser und ein Pistill unter
trockenen Bedingungen verwendet wurden. Zu 10 g dieses erhaltenen
Pulvers, das in 50 g trockenem DMF suspendiert wurde, wurden 1,4
g Diphenylphosphorylazid bei Raumtemperatur auf einmal zugegeben.
Dieses Gemisch wurde unter einer Atmosphäre von trockenem Stickstoff
18 Stunden lang gerührt.
Während
dieser Zeit wurde die Suspension eine DMF-Dispersion. Ein Teil des
erhaltenen Produkts wurde durch Zugabe zu destilliertem Wasser ausgefällt und
der schwarze Feststoff dann abfiltriert, gewaschen und im Vakuum
getrocknet. Eine Verbrennungsanalyse ergab, dass die Probe 1,93%
Stickstoff enthielt, was 0,46 mmol Azid pro g Feststoff entsprach.
Ein Teil der obigen DMF-Lösung
(10 g) wurde tropfenweise zu einer Lösung von 4,5 g PEI (1200) in 20
ml destilliertem Wasser tropfenweise zugegeben. Nach 3-stündigem Rühren bei
Raumtemperatur wurde das Gemisch diafiltriert (10.000 MW cut-off
Membran), wobei 10 Volumen 0,01 M NaOH und anschließend 10 Volumen
destilliertes Wasser verwendet wurden. Das Gemisch wurde schließlich auf
~ 12% Feststoffe aufkonzentriert. Die erhaltene Dispersion wies
physikalische Eigenschaften auf, die denjenigen der Beispiele 4
und 6 sehr ähnlich
waren, wie in Tabelle 2 gezeigt ist.
-
Beispiele 12-14
-
Das
folgende Beispiel zeigt die weitere Reaktion oder Modifikation der
modifizierten Kohlenstoffprodukte.
-
Beispiel 12: Reaktion
eines Polyamino-Rußes
mit Succinanhydrid:
-
800
g der in Beispiel 2 erhaltenen Dispersion (Acetatsalz, 12,71 % Feststoffe)
wurden durch Zugabe von 2 M NAOH auf einen pH von 8,2 eingestellt.
Zu dieser gerührten
Lösung
wurden bei Raumtemperatur 15,3 g Succinanhydrid in Inkrementen von
2 g zugegeben, während
der pH durch tropfenweise Zugabe von 2 M NaOH bei 8 bis 8,5 gehalten
wurde. Hierzu waren insgesamt 150,4 g 2 M NaOH erforderlich. Nachdem
die Zugabe beendet war, wurde das Gemisch weitere 18 Stunden lang
(über Nacht)
bei pH 8,1 gerührt.
Das erhaltene Gemisch wurde mittels Diafiltration (10.000 MW cut-off,
Pall Filtron Membran) gereinigt, wobei zunächst 10 Volumen 0,01 M NaOH
und anschließend 10
Volumen destilliertes Wasser im sog. make-up-Strom verwendet wurden.
Die erhaltene Dispersion wies die folgenden Eigenschaften auf: 8,35%
Feststoffe, pH = 10,19, Viskosität
(Brookfield) = 1,88 cP, Oberflächenspannung
= 75,5 dynes/cm, mittleres sogenanntes UPA Volumen = 156 nm.
-
Beispiel 13: Reaktion
eines Polyamino-Rußes
mit einer Polysäure:
-
500,0
g der in Beispiel 2 erhaltenen Dispersion (Chloridsalz, 12,5% Feststoffe)
wurden unter Rühren zu
einer Lösung
von 187,51 g Polyacrylsäure
(MW = 2000) in 1,9 l entionisiertem Wasser unter Rühren tropfenweise
zugegeben. Das erhaltene Gemisch wurde in ein Pyrex-Geschirr gegeben
und zur Trocknung erhitzt und 15,5 Std. bei 150°C gebacken. Nachdem die getrocknete
Probe auf Raumtemperatur abgekühlt
war, wurde der erhaltene feste Rückstand
in 0,1 M NaOH redispergiert, wobei ein Silverson Mischer mit hoher
Scherkraft verwendet wurde. Während
des Mischens wurden in Abständen
1,0 M NaOH zugegeben, bis der pH im Bereich von 11-12 lag. Dieses
Rohprodukt wurde dann mittels Diafiltration (50.000 MW cut-off,
Pall Filtron Membran) gereinigt, wobei 30 Volumen 0,1 M NaOH und
anschließend
30 Volumen entionisiertes Wasser verwendet wurden. Das Produkt wurde
dann durch einen 0,5 μ Pall
Filter abfiltriert, wobei eine Dispersion mit den folgenden physikalischen
Eigenschaften erhalten wurde: 11,2% Feststoffe, pH 10,2, Viskosität (Brookfield)
= 3,4 cP, Oberflächenspannung
= 72,3 dynes/cm, mittlerer UPA Volumendurchmesser = 158 nm. Eine
TGA-Analyse zeigte, dass 10-20% Polymer gebunden worden waren.
-
Ähnliche
Reaktionen wurden mit Polystyrol-Coacrylsäure, Polystyrol-Comaleinsäure und
Polyacrylester/säure
Polymeren mit Molekulargewichten von 1.000-10.000 durchgeführt.
-
Beispiel 14: Reaktion
eines Polyamino-Rußes
mit einer Polysäure
gefolgt von Ethanol
-
Es
wurde die in Beispiel 14 beschriebene Vorgehensweise nachgearbeitet.
Nachdem die getrocknete Probe auf Raumtemperatur abgekühlt gelassen
worden war, wurde jedoch der erhaltene feste Rückstand in Ethanol anstatt
in 0,1 M NaOH (wie in Beispiel 14) redispergiert. Das Material wurde
in 95% Ethanol redispergiert und diafiltriert (ebenfalls mit 95%
Ethanol), wobei eine Dispersion guter Qualität erhalten wurde. Eine TGA-Analyse
zeigte 31% gebundenes Polymer.