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Die
vorliegende Erfindung betrifft eine verbesserte Vorrichtung zum
Herstellen von Fliesen und sonstigen Gegenständen aus zementartigen Mischungen.
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Vorrichtungen
zum Anmischen und Formen von zementartigen Mischungen zum Herstellen
von Fliesen und sonstigen Artikeln mit verschiedenen Formen und
Dicken sind schon seit geraumer Zeit bekannt und sind der Gegenstand
einer großen
Zahl von Patenten, wie beispielsweise des französischen Patents 21 17 398,
der italienischen Patente 10 23 789 und 17 86 883 und der europäischen Patentanmeldung
EP-A-0 893 219.
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Die
bekannten Vorrichtungen umfassen eine Form zum Aufnehmen einer dosierten
Masse einer zementartigen Mischung und einen Stempel zum Verdichten
dieser Mischung in die Form hinein. Die Form wiederum umfasst einen
starren Rahmen und ein Gitter mit einer großen Anzahl darin ausgebildeter Löcher, deren
Durchmesser allmählich
nach unten hin größer wird
und die mit Abflusskanälen
für die Flüssigkeit,
die beim Formen jeder Fliese durch die Löcher fließt, in strömungsmäßiger Verbindung stehen. Der
starre Rahmen ruht auf dem Gitter und definiert zusammen mit diesem
einen (nach oben hin offenen) Hohlraum, in den hinein dosierte Mengen
einer zementartigen Mischung gegeben werden, um einzelne Fliesen
zu formen.
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Direkt über der
Form ist ein Stempel angeordnet, der über eine Presse betätigt werden
kann und zwischen einer Position, in der er von dem starren Rahmen
weg angehoben ist, und einer Position, in der das freie Ende des
Stempels sich in die Öffnung
in dem starren Rahmen hineinbewegt, um die darin befindliche zementartige
Mischung zu verdichten, bewegt werden kann.
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Während des
Verdichtens der zementartigen Mischung fließt ein großer Teil der darin enthaltenen Flüssigkeit
durch die Löcher
in dem Formgitter ab, wobei jedoch ein Teil der Flüssigkeit
unter Druck zwischen die einander gegenüberliegenden Flächen des Formrahmens
und des Pressstempels entweicht.
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Da
diese Flüssigkeit,
die zwischen die Form und den Stempel sickert, Zement und Körner inerten Materialpulvers
enthält,
werden die Form und der Stempel häufig gereinigt, um die Vorrichtung
in einem einwandfreien Betriebszustand zu halten, wobei man versucht,
diese Flüssigkeit
zu entfernen, indem man in dem Stempel mehrere Löcher anordnet, von denen ein
Ende zur Außenfläche jenes
Abschnitts des Stempels hin öffnet,
der sich im Moment des Verdichtens der zementartigen Mischung in
die Form hineinbewegt. Das andere Ende dieser Löcher ist mit einer Absaugquelle
verbunden (siehe die europäische
Patentanmeldung EP-A-0 893 219), wodurch die negativen Folgen des
Sickerns von Flüssigkeit
aus der Form beseitigt sein sollten. Die Luft, die beim Verdichten
der zementartigen Mischung durch diese Löcher gesaugt wird, verhindert
jedoch nicht, dass Flüssigkeit
zwischen den Flächen
des Stempels und der Form nach draußen entweicht.
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Darüber hinaus
würde die
Luft, die durch die Löcher
gesaugt wird, die in dem Stempel angeordnet sind, der in der oben
angesprochenen Patentanmeldung beschrieben ist, die Vorrichtung
sehr rasch ineffizient machen, weil die festen Teilchen, die in
der durchsickernden Flüssigkeit
vorhanden sind, die in dem Stempel angeordneten Löcher verstopfen
würden.
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Die
Hauptaufgabe der vorliegenden Erfindung ist daher die Bereitstellung
einer Vorrichtung, die zum Herstellen von Fliesen aus zementartigen Mischungen
geeignet ist, wobei die Flüssigkeit,
die während
des Verdichtens der Mischungen zwischen der Form und dem Stempel
durchsickert, effektiv aus der Vorrichtung abgezogen und entfernt
wird.
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Eine
weitere Aufgabe ist es, die Vorrichtung so zu gestalten, dass das
Abziehen und Entfernen der Flüssigkeit über Leitungen
oder Kanäle
erfolgt, die sich mühelos
inspizieren und reinigen lassen, um ihr Verstopfen zu verhindern.
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Diese
und weitere Aufgaben werden mittels einer Vorrichtung erfüllt, die
eine Form (1–7)
und einen relativ zu der Form beweglichen Stempel (9) umfasst,
wobei die Form sowohl ein Basisgitter (4), das auf Abflusskanälen (2)
gelagert ist, als auch einen Rahmen (6) umfasst, der auf
dem Gitter (4) gelagert ist und mit diesem einen Hohlraum
zum Aufnehmen und Speichern einer Masse einer zementartigen Mischung
(8) definiert, wobei ein Ende des Stempels (9) wenigstens
teilweise in den Rahmenhohlraum eingeführt werden kann, um die zementartige
Mischung (8) in die Form hinein zu verdichten und eine
Fliese zu formen, wobei in dem Bereich der Form, in den hinein das
Ende des Stempels (9) eingeführt werden kann, Elemente (13, 15)
angeordnet sind, die zum Abziehen der Flüssigkeit geeignet sind, die
während
des Pressens der zementartigen Mischung zwischen den Stempel (9)
und den Formrahmen (6) sickert, wobei die Elemente (13, 15)
mehrere Kanäle
oder eine Kammer (14) umfassen, wovon ein Ende zu dem Rand
des Formrahmens (6) hin öffnet, der dem Hohlraum zugewandt
ist, und das andere Ende über
Leitungen (15) mit einer Unterdruck- oder Saugpumpe verbunden
ist, dadurch gekennzeichnet, dass die Kanäle oder die Kammer (14)
in einem Ring (13) ausgebildet sind, der auf dem Rahmen
(6) gelagert ist und mit Federn (16) verbunden
ist, die so angeordnet sind, dass sie den Ring (13) von
dem Rahmen (6) wegheben bzw. den Ring (13) auf
den Rahmen (6) legen und ihn darauf festdrücken.
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Vorteilhafterweise
wird der Ring (13) in der Weise gebildet, dass mehrere
Ringsegmente so miteinander verbunden werden, dass sie voneinander getrennt
werden können,
so dass es ermöglicht
wird, die darin angeordneten Kanäle
oder die darin angeordnete Kammer (14) zu reinigen.
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Um
das Verständnis
des Aufbaus und der Merkmale der erfindungsgemäßen Vorrichtung zu verbessern,
wird im Folgenden eine Ausführungsform
der erfindungsgemäßen Vorrichtung
anhand eines nicht einschränkenden
Beispiels unter Bezug auf die begleitenden Zeichnungen beschrieben,
in denen Folgendes zu sehen ist:
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1 ist
ein schematischer vertikaler Längsschnitt
durch die Vorrichtung, wobei der Stempel über die Form angehoben ist.
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2 ähnelt 1,
wobei aber der Stempel auf die Form abgesenkt ist.
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Die
in den Figuren gezeigte Vorrichtung zur Fliesenherstellung umfasst
eine Form und einen Pressstempel, die übereinander angeordnet und
relativ zueinander beweglich sind.
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Die
Form ihrerseits umfasst eine starre Basisplatte 1, in der
mehrere Abflusskanäle 2 ausgebildet
sind, deren Boden schräg
verläuft,
damit die in ihnen aufgefangenen Flüssigkeiten zu den Ablaufröhren 3 hin
fließen.
Auf der Platte 1 liegt ein Basisgitter 4 auf,
das aus einer oder mehreren Platten besteht und in dem mehrere Löcher ausgebildet
sind (die nur links in der Figur im Schnitt gezeigt sind) und auf
dem ein Netz oder Tuch 5 angeordnet ist.
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Auf
dem Netz befindet sich ein starrer Rahmen 6, der auf einer
Ringdichtung 7 liegt und gegen sie abdichtet. Der Rahmen 6 wird
von einer Öffnung durchquert,
die nach unten hin durch das mit Durchbrüchen versehene Gitter 4 und
das Netz 5 begrenzt wird, um zusammen mit ihnen einen Hohlraum
zu bilden, der dafür
konfiguriert ist, eine Masse einer zementartigen Mischung 8 des
Typs, der zur Fliesenherstellung verwendet wird, aufzunehmen und
zu speichern.
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Über der Öffnung des
Rahmens 6 befindet sich ein Pressstempel 9, der
mit einem beweglichen Kolben 10 einer Presse verbunden
ist. Form und Größe des (in
Bezug auf die Zeichnung) unteren Abschnitts des Stempels 9 sind
so ausgelegt, dass er sich (mit dem kleinstmöglichen Spiel) in den Hohlraum
des Rahmens 6 hineinbewegen kann, um die Masse des zementartigen
Gemischs 8 zu verdichten, wie in 2 gezeigt.
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Der
Aufbau und der Betrieb der oben beschriebenen Vorrichtung können von
bekannter Art sein, beispielsweise wie in den zum Stand der Technik
gehörenden
Patenten dargestellt, die eingangs der obigen Beschreibung zitiert
wurden. Aus Gründen
der Einfachheit wird darum hier nicht näher darauf eingegangen.
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Hier
wird lediglich darauf verwiesen, dass bei der in den begleitenden
Zeichnungen gezeigten Ausführungsform
in dem Stempel 9 Löcher 11 angeordnet
sind, die an einem Ende in die untere Umfangsfläche des Stempels hinein öffnen und
deren anderes Ende mit einer Druckluftquelle verbunden werden kann,
um zu verhindern, dass das Wasser während des Pressens des zementartigen
Gemischs 8 zwischen den Stempel und den Formrahmen sickert.
Um das Entfernen des Abflusswassers, das in die Kanäle 2 der
Platte 1 fließt,
zu erleichtern, kann das Ende dieser Kanäle, das von demjenigen entfernt
liegt, an dem die Abflussröhren 3 angeordnet
sind, über
Löcher 12 mit
einer Druckluftquelle verbunden werden, die das Entfernen von Feststoffablagerungen
erleichtert, die sich möglicherweise
in den Abflusskanälen 2 ansammeln.
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Trotz
aller oben beschriebenen Vorkehrungen wurde festgestellt, dass ein
Teil der Flüssigkeit, die
aus der zementartigen Mischung 8 herausgedrückt wird,
zwischen den Stempel 9 und den Rahmen 6 sickert,
mit schwerwiegenden Folgen, die man leicht versteht, wenn man bedenkt,
dass diese Flüssigkeit
Zementteilchen und Feststoffteilchen verschiedener Art mit sich
führt,
die eine Schleifwirkung besitzen und dazu neigen, harte, schwer
zu entfernende Ver krustungen auf der Außenseite des Rahmens zu bilden
und das Erscheinungsbild des Fliese zu beeinträchtigen.
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Die
Hauptaufgabe der Vorrichtung der vorliegenden Erfindung ist die
Beseitigung eben dieses oben beschriebenen Nachteils.
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Zu
diesem Zweck ist, wie aus den Zeichnungen zu ersehen, über dem
Rahmen 6 und um den gesamten Stempel 9 herum ein
starrer Ring 13 angeordnet, dessen Unterseite so geformt
ist, dass der Ring 13 zusammen mit der Oberseite des Rahmens 6 (wenn
der Ring auf dem Rahmen aufliegt, wie in 2 gezeigt)
eine ringförmige
Kammer 14 definiert, die zur Seitenfläche des Stempels hin offen
ist und über
Leitungen 15 mit einer (nicht gezeigten) Saugpumpe oder
dergleichen verbunden ist, die sämtliche Flüssigkeit
abzieht, die zwischen den Stempel und den Formrahmen sickern kann.
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Vorzugsweise
ist, wie in dem in den Figuren gezeigten Beispiel, der Ring 13 mittels
Federn 16 oder dergleichen an dem Stempel 9 befestigt,
wodurch sich der Ring axial relativ zu dem Stempel verschieben kann.
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Im
Ruhezustand (1) ist der Ring 13 so angeordnet,
dass er mit der benachbarten Fläche des
Formrahmens 6 in Kontakt kommt, bevor der Stempel beginnt,
die Masse 8 der zementartigen Mischung zu verdichten. Während sich
der Stempel weiter abwärts
bewegt, drückt
der Ring weiter fest gegen den Rahmen 6, so dass die Federn 16 zusammengedrückt werden.
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Das
Saugen von Luft durch die Leitungen 15 und die Kammer 14 beginnt,
sobald der Stempel 9 beginnt, sich in die Form hineinzubewegen,
und endet mit Beendigung des Pressschrittes, wenn der Stempel von
der Form weggehoben wird (1).
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Der
Ring 13 besteht vorteilhafterweise aus zwei oder mehr Ringen
oder Ringsegmenten, die so miteinander verbunden sind, das es möglich ist,
sie einfach und schnell voneinander zu trennen, um einen mühelosen
Zugang zu allen Leitungen, die in dem Ring angeordnet sind, zu gestatten
und somit in bestmöglicher
Weise das Reinigen der Leitungen zu vereinfachen, um sämtliche
in ihnen entstandenen Ablagerungen oder Verkrustungen zu beseitigen.