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Die
vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren, das insbesondere zur
Umwandlung der Carbonylfunktion in Position 4'' der
Cladinose-Einheit eines Aza-Makrolids in ein Aminderivat geeignet
ist.
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Die
vorliegende Erfindung betrifft insbesondere das Gebiet der Makrolid-Antibiotika
vom Typ Erythromycin und insbesondere ihre Aza-Makrolidderivate,
die Gegenstand der Patentschrift
EP
0 508 699 sind und die folgende allgemeine Formel aufweisen:
wobei R ein Wasserstoffatom,
einen C
1-C
10-Alkylrest,
einen C
2-C
10-Alkenylrest
oder einen C
6-C
12-Arylsulfonylrest,
die gegebenenfalls substituiert sind, darstellt.
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Diese
Verbindungen werden ausgehend von Erythromycin erhalten, und ihre
Synthese umfasst zwei Hauptschritte:
- – die Erzeugung
des 8a-Azalid-Makrocyclus ausgehend von dem Oxim (Z), das eine stereospezifische Beckmann-Umlagerung
erfährt,
und
- – die
Modifikation der Cladinosegruppe in Position 4'',
bestehend aus der Umwandlung von 4''(S)-OH
in 4''(R)-NH2,
d.h. mit einer Konfigurationsumkehr, die folgendermaßen dargestellt
werden kann:
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In
der Tat ist der derzeit beibehaltene Weg zur Sicherstellung dieser
Umwandlung der Funktion 4''(S)-OH in 4''(R)-NH2 nicht
völlig
für eine
Herstellung im Industriemaßstab
geeignet.
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Er
umfasst nacheinander eine Oxidation der Hydroxylfunktion in Position
4'' in die Ketofunktion
und die anschließende
Umwandlung dieses Ketons in ein Oxim, das durch Reduktion zu einem
etwa 1:1-Gemisch des erwarteten Aminderivats und seines 4''-Epimers führt. Die aus diesem Syntheseweg
hervorgegangenen Isomere werden in einer geringen Ausbeute in der
Größenordnung
von 20% erhalten und sind zudem chromatographisch schwer auftrennbar.
Daher werden für
eine Reaktionsrohausbeute in der Größenordnung von 20% nur etwa
7% des Aminderivats mit Konfigurationsumkehr erhalten.
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Der
Gegenstand der vorliegenden Erfindung besteht genauer darin, einen
neuen Zugangsweg zu diesen in Position 4'' aminierten
Derivaten mit zufrieden stellender Ausbeute bereitzustellen.
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Der
Gegenstand der vorliegenden Erfindung besteht genauer in einem Verfahren
zur Herstellung einer Verbindung der allgemeinen Formel I
wobei:
- – R
ein Wasserstoffatom, ein C1-C10-Alkylrest,
C2-C10-Alkenylrest
oder ein C6-C12-Arylsulfonylrest
ist, die gegebenenfalls substituiert sind, und
- – R1 und R2, gleich
oder voneinander verschieden,
- • ein
Wasserstoffatom,
- • einen
C1-C10-Alkylrest,
gegebenenfalls substituiert mit einem oder mehreren gegebenenfalls
substituierten Arylresten, oder einen gegebenenfalls substituierten
C6-C12-Arylrest bedeuten,
durch
reduktive Aminierung einer Verbindung der allgemeinen Formel II: wobei: - – R
wie in der allgemeinen Formel I definiert ist und
- – P
ein Wasserstoffatom oder eine Schutzgruppe darstellt,
dadurch
gekennzeichnet, dass es folgendes umfasst: - – Zusammenbringen
der Verbindung der allgemeinen Formel II mit mindestens einem Stickstoff-Reagens und
einer aprotischen Lewis-Säure
unter für
die Umwandlung der 4''-Carbonylfunktion günstigen Bedingungen,
- – Reduktion
des resultierenden Gemisches mit Hilfe eines Reduktionsmittels und
- – gegebenenfalls
Entfernen der Schutzgruppe aus der Hydroxylfunktion an Position
2',
um
die erwartete Verbindung der allgemeinen Formel I zu erhalten.
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Als
Resultat dieses Verfahrens werden die beiden isomeren Formen R und
S des erwarteten 4''-aminierten Derivats erhalten. Insbesondere
ist die Diastereoselektivität
so, dass im Allgemeinen hauptsächlich
die 4''R-Form erhalten wird.
Wie aus den nachstehend dargestellten Beispielen hervorgeht, kann
das beanspruchte Verfahren zweckmäßigerweise zu einem 4''R/4''S-Gemisch mit einem
Molverhältnis
von 60/40 führen
und kann bis zu 90/10 erreichen.
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Folglich
erweist sich das beanspruchte Verfahren zum Erhalt dieses (4''R)-Aminoderivats als besonders interessant,
dessen Trennung von der (4''S)-Aminoform, die
in der Minderheit erhalten wird, durch die dem Fachmann bekannten
Techniken durchgeführt
werden kann.
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Im
Umfang der vorliegenden Erfindung lässt man somit eine Verbindung
der allgemeinen Formel II mit einem Stickstoff-Reagens und einer
aprotischen Lewis-Säure
unter Bedingungen reagieren, die ausreichen, um die Umwandlung der
Carbonylfunktion in Position 4" zu
ermöglichen.
Nach Erreichen dieser Umwandlung wird das resultierende Gemisch
direkt reduziert, um die Verbindung der allgemeinen Formel 1 zu
erhalten.
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Vorteilhafterweise
ist bei dem beanspruchten Verfahren keine Zwischenstufe nötig, und
die beiden Umsetzungen lassen sich in demselben Reaktionsmedium
verknüpfen.
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Als
Stickstoff-Reagens kann insbesondere eine Verbindung gewählt werden,
die ausgewählt
ist aus Ammoniak, den Ammoniumsalzen, wie Ammoniumacetat, Ammoniumchlorhydrat,
den primären
Aminen NH2RA, den
sekundären
Aminen NH(RA)2,
wobei die Reste RA, die gleich oder verschieden
sind, einen C1-C10-Alkylrest,
einen C6-C12-Aryl-
oder einen Silylrest vom Typ SiRBRCRD darstellen, wobei
die Reste RB, RC und
RD, die gleich oder verschieden sind, ein
Alkyl- oder Arylrest sein können.
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Erfindungsgemäß besonders
geeignet sind Benzylamin, Ammoniak und Hexamethyldisilazan.
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Das
Stickstoff-Reagens kann in einem Verhältnis von 1 bis 30 Äquivalenten
bezüglich
der Verbindung der allgemeinen Formel II und vorzugsweise in einem
Verhältnis
von 1 bis 10 Äquivalenten
verwendet werden.
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Besonders
geeignet als Lewis-Säure
sind die metallorganischen Komplexe der Elemente der Gruppe IVB,
IIIA oder IIB des Periodensystems und insbesondere diejenigen auf
der Grundlage von Titan, Zink und Aluminium. Die Substituenten an
diesen Komplexen können
vom Typ eines Alkoxy, Acyloxy, Sulfonat, Halogen, Schiff-Base, Acetylacetonat
oder π-Elektronenspendenden
Liganden, wie Cyclopentadienyl, sein.
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Erfindungsgemäß geeignet
sind somit die folgenden Verbindungen: Titan(IV)-isopropoxid, Aluminium(II)-isopropoxid,
Titan(IV)-bis(acetylacetonat)-isopropoxid, Zink(II)-trifluoracetat.
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Diese
Lewis-Säure
kann somit in einem Verhältnis
von 1 bis 30 Äquivalenten
bezüglich
der Verbindung der allgemeinen Formel II und stärker bevorzugt in einem Verhältnis von
1 bis 10 Äquivalenten
eingesetzt werden.
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Wie
zuvor erläutert,
werden Lewis-Säure
und Stickstoff-Reagens in einem ersten Schritt mit der Verbindung
der allgemeinen Formel II zusammengebracht.
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Somit
ist es möglich,
folgendes reagieren zu lassen:
- – die Lewis-Säure und
die Verbindung der allgemeinen Formel II vor Einbringen des Stickstoff-Reagens,
- – die
Lewis-Säure
mit dem Stickstoff-Reagens und anschließend mit der Verbindung der
allgemeinen Formel II, oder
- – gleichzeitig
das Stickstoff-Reagens, die Verbindung der allgemeinen Formel II
und die Lewis-Säure.
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Ohne
Rücksicht
auf die verwendete Reihenfolge des Inkontaktbringens wird das Reduktionsmittel
erst dann zugesetzt, wenn die Umwandlung der Ketofunktion an 4" erreicht ist.
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Vorteilhafterweise
fährt man
direkt mit der Reduktion des Reaktionsgemisches direkt mit Hilfe
eines Reduktionsmittels fort.
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Erfindungsgemäß besonders
geeignet als Reduktionsmittel sind Metallhydride. Vorzugsweise handelt es
sich um ein Aluminium- oder Borhydrid und stärker bevorzugt um substituiertes
oder nicht substituiertes Borhydrid.
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Somit
können
als substituierte Borhydride die Borhydride verwendet werden, die
mit folgendem mono-, di- oder trisubstituiert sind:
- • Mono-
oder Dicarbonsäuren,
wie RCO2H, wobei R eine Alkyl- oder Arylgruppe,
die gegebenenfalls substituiert ist, darstellt,
- • Alkoholen
vom Typ ROH, wobei R wie zuvor definiert ist, oder
- • 1,2-,
1,3- oder 1,4-Diolen, und assoziiert mit einem Gegenkation entweder
alkalischer Natur, wie Li, Na, K, oder organischer Natur vom Typ
quaternäres
Ammonium, oder auch metallischer Natur, wie Zink-, Calcium-, Zirkonium.
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Vorteilhafterweise
handelt es sich um ein Borhydrid, das von einem Cyanoborhydrid verschieden
ist.
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Erfindungsgemäß besonders
geeignet sind Natrium-, Lithium- und Zinkborhydrid oder Natriumdibenzoyloxyborhydrid.
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Das
Reduktionsmittel wird in einer Menge verwendet, die ausreicht, um
die Verbindung der allgemeinen Formel III zu bilden:
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Im
Allgemeinen schwankt die verwendete Menge von 1 bis 10 Äquivalenten
und stärker
bevorzugt von 1 bis 5 Äquivalenten.
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Das
gesamte Verfahren wird allgemein in einem organischen Lösungsmittel
durchgeführt.
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Insbesondere
kann dieses Lösungsmittel
aus aromatischen Kohlenwasserstoffen, wie Toluol, halogenierten
Lösungsmitteln,
wie Dichlormethan, Alkoholen, wie Methanol, Nitrilen, wie Acetonitril,
Ethern, wie THF, und Sulfoxiden, wie DMSO, ausgewählt werden.
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Hinsichtlich
der anderen Reaktionsparameter, nämlich Temperatur und Reaktionsdauer,
obliegt ihre Einstellung der Kompetenz des Fachmanns. Die Umsetzung
kann somit bei einer Temperatur zwischen –30°C und der Rückflusstemperatur des Lösungsmittels
durchgeführt
werden, und diese Reaktionstemperatur kann während der Umsetzung variieren.
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Was
die Verbindung der Formel II anbelangt, so wird sie im Allgemeinen
vorher, ausgehend von der Verbindung der allgemeinen Formel IV:
durch Schutz der Hydroxylfunktion
in Position 2' der
Verbindung und anschließende
Oxidation der Hydroxylfunktion in Position 4'' erhalten.
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Der
Schutz wird auf klassische Weise mit Hilfe einer herkömmlichen
Schutzgruppe für
die Hydroxylfunktion durchgeführt,
wie denjenigen, die in „Protective
Groups in organic synthesis",
2. Ausgabe, Theodora W. Greene, P. G. Wuts, Wiley Intersciences,
Seiten 10 bis 142, dargelegt sind. Die Protokolle der Durchführung der
Vorgänge
des Schützens
und der Schutzgruppenentfernung sind ebenfalls im vorstehenden Referenzwerk beschrieben.
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Was
die Oxidation anbelangt, so kann sie nach dem in
EP 508 699 beschriebenen Protokoll
durchgeführt
werden.
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Am
Ende der Reduktion durch das beanspruchte Verfahren folgt demnach,
sofern notwendig, die Entfernung der Schutzgruppe an der 2'-Funktion.
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Nach
den bevorzugten Varianten der Erfindung werden als Lewis-Säure Titanisopropoxid
oder Aluminiumisopropoxid verwendet. Was das zugegebene Stickstoff-Reagens
anbelangt, so wird es vorzugsweise aus Ammoniak, Hexamethyldisilazan
und Benzylamin ausgewählt.
Unter diesen Bedingungen wird das verwendete Lösungsmittel vorzugsweise aus
Dichlormethan, Tetrahydrofuran und Toluol ausgewählt.
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Das
bevorzugte Reduktionsmittel ist Natriumborhydrid oder Lithiumborhydrid.
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Nach
einer ersten Variante der Erfindung wird die Verbindung der Formel
II in Lösung
in einem organischen Lösungsmittel,
vorzugsweise Toluol oder Dichlormethan, einem Gemisch der Lewis-Säure, wie
Titan(IV)-isopropoxid oder Aluminium(III)-isopropoxid, mit dem Stickstoff-Reagens, wie Benzylamin,
Hexamethyldisilazan oder Ammoniak, zugesetzt, und das Ganze wird
bei Umgebungstemperatur unter Rühren
gehalten, und gegebenenfalls auf die Rückflusstemperatur des Reaktionsmediums
erhitzt.
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Nach
einer zweiten Variante wird die Lewis-Säure, wie Titan(IV)-isopropoxid,
mit der Verbindung der Formel II in einem organischen Lösungsmittel,
wie THF oder Toluol, zusammengebracht, und anschließend erfolgt
die langsame Zugabe des Stickstoff-Reagens, vorzugsweise Hexamethyldisilazan.
Das Ganze wird bei Umgebungstemperatur unter Rühren gehalten, und gegebenenfalls
auf die Rückflusstemperatur
des Reaktionsmediums erhitzt.
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Nach
einer dritten Variante wird die Verbindung der allgemeinen Formel
II mit dem Stickstoff-Reagens, vorzugsweise
Ammoniak, in einem organischen Lösungsmittel
gemischt. Hierzu wird die Lewis-Säure, vorzugsweise Titan-bis(acetylacetonat)diisopropoxid
in Lösung
in dem gleichen organischen Lösungsmittel,
zugefügt,
und das Ganze wird bei Umgebungstemperatur unter Rühren gehalten,
und gegebenenfalls auf die Rückflusstemperatur
des Reaktionsmediums erhitzt.
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Unabhängig von
der betrachteten Variante wird die Reduktion im Anschluss durch
direkte Zugabe des Reduktionsmittels zu dem Reaktionsmedium durchgeführt. Man
lässt die
Reduktion ablaufen, anschließend werden
eine Hydrolyse des Reaktionsmediums und sodann mindestens eine Extraktion
durchgeführt.
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Anschließend erfolgt,
sofern notwendig, die Entfernung der Schutzgruppe der Verbindung
der allgemeinen Formel III derart, dass die Verbindung der allgemeinen
Formel I erhalten wird, die anschließend nach einer herkömmlichen
Vorgehensweise, die allgemein Extraktions-, Wasch- und sodann Trocknungsvorgänge umfasst,
isoliert wird.
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Die
Beispiele, die nachstehend ausgeführt sind, dienen als Erläuterung
und nicht als Einschränkung der
vorliegenden Erfindung.
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BEISPIEL 1
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Synthese von 2'-O-Acetyl-4''-deoxy-4''-N-benzylamino-9-deoxo-8a-aza-8a-methyl-8a-homoerythromycin
A
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Eine
Lösung
von Titan(IV)-isopropoxid (0,3 ml, 1 mmol, 8 Äquiv.) und von Benzylamin (100
mg, 0,93 mmol, 7,4 Äquiv.)
wird 1 h bei Umgebungstemperatur gerührt. Eine Lösung von 2'-O-Acetyl-4''-deoxy-4''-oxo-9-deoxo-8a-aza-8a-methyl-8a-homoerythromycin
A (100 mg, 0,12 mmol) in THF (0,5 ml) wird zugesetzt. Das Reaktionsgemisch
wird bei Umgebungstemperatur 96 h gerührt, anschließend wird
eine 2 M Lösung von
Lithiumborhydrid in THF (0,25 ml, 0,5 mmol, 4 Äquiv.) zugesetzt. Nach 2 h
Umsetzung wird das Reaktionsmedium durch Zugabe von Methanol hydrolysiert,
anschließend
mit Ethylacetat verdünnt
und mit einer wässrigen
Lösung
von Salzsäure
pH = 3 (10 ml) gewaschen. Die wässrige
Phase wird abgetrennt und auf pH = 10 mit Soda basisch gemacht,
mit Ethylacetat (2 × 20
ml) extrahiert. Die organischen vereinigten Phasen werden über Natriumsulfat
getrocknet und eingedampft. Die NMR-Analyse zeigt die überwiegende
Bildung von 4''-Deoxy-4''(R)-N-benzylamino-9-deoxo-8a-aza-8a-methyl-8a-homoerythromycin
A an.
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BEISPIEL 2
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Synthese von 4''-Deoxy-4''(R)-amino-9-deoxo-8a-aza-8a-methyl-8a-homoerythromycin
A
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2.1 Mit dem System Ti(Oi-Pr)4/HMDS/LiBH4:
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Eine
Lösung
von Titan(IV)-isopropoxid (7,5 ml, 25,4 mmol, 4 Äquiv.) und von Hexamethyldisilazan (10,5
ml, 50 mmol, 8 Äquiv.)
wird 5 h bei Umgebungstemperatur gerührt. Sodann wird eine Lösung von 2'-O-Acetyl-4''-deoxy-4''-oxo-9-deoxo-8a-aza-8a-methyl-8a-homoerythromycin
A (5 g, Gehalt = 69% Gew./Gew., 4,4 mmol) in Toluol (20 ml) zugesetzt,
und das Ganze wird 4 h bei Umgebungstemperatur, anschließend 20
h bei 70°C
gerührt.
Nach Rückkehr
auf Umgebungstemperatur wird eine Lösung von 10% Lithiumborhydrid
in THF (5 ml, 22,9 mmol, 3,6 Äquiv.),
verdünnt
in Toluol (15 ml), zugesetzt. Nach 2 h Umsetzung wird Methanol zugesetzt,
anschließend
wird das Medium mit Ethylacetat verdünnt und auf Wasser (50 ml)
gegossen. Die wässrige
Phase wird auf pH = 2–3
angesäuert,
anschließend
nach Extraktion getrennt und durch Zugabe von Soda auf pH = 10 basisch
gemacht. Nach Extraktion mit Ethylacetat (2 × 60 ml) werden die vereinigten
organischen Phasen über
Natriumsulfat getrocknet und eingedampft (4,27 g). Das Rohprodukt
wird in Methanol (30 ml) aufgenommen, und diese Lösung wird
24 h auf 45°C
erwärmt.
Nach Eindampfen des Methanols zeigt die HPLC-Analyse ein Verhältnis von
(4''R)/(4''S) = 73/27 und eine Ausbeute von 41%
für das (4''R)-Aminoderivat.
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2.2 Mit dem System Ti(Oi-Pr)4/HMDS/NaBH4:
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Eine
Lösung
von Titan(IV)-isopropoxid (3,75 ml, 12,7 mmol, 2,9 Äquiv.) und
von 2'-O-Acetyl-4''-deoxy-4''-oxo-9-deoxo-8a-aza-8a-methyl-8a-homoerythromycin
A (5 g, Gehalt = 69% Gew./Gew., 4,4 mmol) in THF (15 ml) wird 5
h bei Umgebungstemperatur gerührt.
Hexamethyldisilazan (5,25 ml, 24,9 mmol, 5,6 Äquiv.) wird langsam bei Umgebungstemperatur
zugesetzt. Sodann wird das Reaktionsgemisch 20 h auf 55°C erwärmt. Nach
Rückkehr
auf Umgebungstemperatur wird Natriumborhydrid (1 g, 26,4 mmol, 6 Äquiv.) in
kleinen Portionen zugesetzt. Nach 18 h Rühren wird das Reaktionsgemisch
auf Wasser pH = 3 (50 ml) und Ethylacetat (20 ml) gegossen. Nach
Extraktion wird die wässrige
Phase abgetrennt, auf pH = 10 basisch gemacht und mit Ethylacetat
(2 × 50
ml) extrahiert. Die vereinigten organischen Phasen werden über Natriumsulfat
getrocknet und eingedampft (4,44 g). Das Rohprodukt wird in Methanol
(30 ml) aufgenommen, und diese Lösung
wird 24 h bei 45°C
erwärmt.
Nach Eindampfen des Methanols zeigt die HPLC-Analyse ein Verhältnis von
(4''R)/(4''S) = 76/24 und eine Ausbeute von 60%
für das
(4''R)-Aminoderivat.
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2.3 Mit dem System Al(Oi-Pr)3/NH3/LiBH4:
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Ammoniak
wird während
10 min durch eine Toluollösung
(2 ml) von Aluminium(III)-isopropoxid
(1 g, 4,9 mmol, 3,9 Äquiv.)
hindurchgeblasen. Anschließend
wird eine Lösung
von 2'-O-Acetyl-4''-deoxy-4''-oxo-9-deoxo-8a-aza-8a-methyl-8a-homoerythromycin
A (0,500 g, 0,63 mmol) in Toluol (0,6 ml) zugesetzt. Nach 42 h Rühren bei
Umgebungstemperatur wird das Reaktionsgemisch auf 0°C abgekühlt, anschließend wird
eine 2 M Lösung
von Lithiumborhydrid in THF (1,27 ml, 2,5 mmol, 4 Äquiv.) zugesetzt.
Nach 5 h Rühren
wird Methanol zugesetzt, anschließend wird das Medium mit Ethylacetat
verdünnt
und auf Wasser (30 ml) gegossen. Die wässrige Phase wird auf pH =
2–3 angesäuert, anschließend nach
Extraktion abgetrennt und auf pH = 10 durch Zugabe von Soda basisch
gemacht. Nach Extraktion mit Ethylacetat (2 × 40 ml) werden die vereinigten
organischen Phasen über
Natriumsulfat getrocknet und eingedampft. Das Rohprodukt wird in Methanol
(10 ml) aufgenommen, und diese Lösung
wird 24 h bei 45°C
erwärmt.
Nach Eindampfen des Methanols (0,382 g) zeigt die HPLC-Analyse ein
Verhältnis
von (4''R)/(4''S) = 88/12 und eine Ausbeute von 56%
für das
(4'R)-Aminoderivat.
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2.4 Mit dem System Ti(Oi-Pr)4/NH3/LiBH4:
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Ammoniak
wird 30 min lang durch eine Lösung
von Titan(IV)-isopropoxid (1,5 ml, 5,1 mmol, 4 Äquiv.) hindurchgeblasen. Anschließend wird
dieses Gemisch in eine Lösung
von 2'-O-Acetyl-4''-deoxy-4''-oxo-9-deoxo-8a-aza-8a-methyl-8a-homoerythromycin
A (1 g, Gehalt = 72% Gew./Gew., 0,9 mmol) in Dichlormethan (1 ml) übergeführt. Nach
24 h Rühren
bei Umgebungstemperatur wird eine Lösung von 10% (in THF) Lithiumborhydrid
(0,93 g, 5 mmol, 4 Äquiv.),
verdünnt
mit THF (1 ml), zugesetzt. Nach 2 h Rühren wird Methanol zugesetzt,
anschließend
wird das Medium mit Ethylacetat verdünnt und auf Wasser (30 ml)
gegossen. Die wässrige Phase
wird auf pH = 2–3
angesäuert,
anschließend
nach Extraktion abgetrennt und durch Zugabe von Soda auf pH = 10
basisch gemacht. Nach Extraktion mit Ethylacetat (2 × 40 ml)
werden die vereinigten organischen Phasen über Natriumsulfat getrocknet
und eingedampft (0,96 g). Das Rohprodukt wird in Methanol (10 ml)
aufgenommen, und diese Lösung
wird 24 h bei 45°C
erwärmt.
Nach Eindampfen des Methanols zeigt die HPLC-Analyse ein Verhältnis von
(4''R)/(4''S) = 72/38 und eine Ausbeute von 73%
für das
(4''R)-Aminoderivat.
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2.5 Mit dem System Ti(acac)2(Oi-Pr)2/NH3/LiBH4:
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4''-Deoxy-4''-oxo-9-deoxo-8a-aza-8a-methyl-8a-homoerythromycin
A (100 mg, 0,13 mmol) wird in einer 2 N Lösung von Ammoniak in Isopropanol
(0,27 ml) gelöst.
Anschließend
wird eine Lösung
von 75% Titan-bis(acetylacetonat)diisopropoxid in Isopropanol (0,13
ml, 0,27 mmol, 2 Äquiv.)
zugesetzt. Nach 20 h Rühren
bei Umgebungstemperatur wird eine 2 M Lösung von Lithiumborhydrid in
THF (0,27 ml, 0,53 mmol, 4 Äquiv.)
zugesetzt. Nach 1,5 h Umsetzung wird Methanol zugesetzt, anschließend wird
das Medium mit Ethylacetat verdünnt
und auf Wasser (20 ml) gegossen. Die wässrige Phase wird auf pH =
2–3 angesäuert und
nach Extraktion abgetrennt und durch Zugabe von Soda auf pH = 10
basisch gemacht. Nach Extraktion mit Ethylacetat (2 × 15 ml)
werden die organischen vereinigten Phasen über Natriumsulfat getrocknet
und eingedampft. Die HPLC-Analyse zeigt ein Verhältnis von (4''R)/(4''S)
= 61/39.
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2.6 Mit dem System Zn(OCOCF3)2/HMDS/NaBH4:
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Ein
Gemisch von 2'-O-Acetyl-4''-deoxy-4''-oxo-9-deoxo-8a-aza-8a-methyl-8a-homoerythromycin
A (100 mg, 0,13 mmol), Zinktrifluoracetat (43 mg, 1,4 mmol, 1,15 Äquiv.) und
Hexamethyldisilazan (0,2 ml, 0,9 mmol, 7 Äquiv.) in Ethylacetat wird
13 h auf 60°C
erhitzt. Nach Rückkehr
auf Umgebungstemperatur wird Natriumborhydrid (20 mg, 0,53 mmol,
4 Äquiv.)
zugesetzt. Nach 18 h Rühren
wird das Medium mit Methanol verdünnt und 24 h bei Umgebungstemperatur
gerührt.
Anschließend
wird das Medium mit Ethylacetat (10 ml) verdünnt und auf Wasser (20 ml)
gegossen. Die wässrige
Phase wird auf pH = 2–3
angesäuert,
anschließend nach
Extraktion abgetrennt und durch Zugabe von Soda auf pH = 10 basisch
gemacht. Nach Extraktion mit Ethylacetat (2 × 15 ml) werden die vereinigten
organischen Phasen über
Natriumsulfat getrocknet und eingedampft. Die HPLC-Analyse zeigt
ein Verhältnis
von (4''R)/(4''S) = 50/50.
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2.7 Mit dem System Ti(Oi-Pr)4/HMDS/(PhCO2)2BH2Na:
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Einer
Lösung
von 2'-O-Acetyl-4''-deoxy-4''-oxo-9-deoxo-8a-aza-8a-methyl-8a-homoerythromycin
A (200 mg, 0,25 mmol) in Acetonitril (2 ml) bei Umgebungstemperatur
werden nacheinander Hexamethyldisilazan (0,5 ml, 2,4 mmol, 9,3 Äquiv.) und
Titan(IV)-isopropoxid (0,12 ml, 0,41 mmol, 1,6 Äquiv.) zugesetzt. Nach 48 h
Rühren
bei Umgebungstemperatur wird eine Suspension von Natriumdibenzoyloxyborhydrid
(10 Äquiv.) (hergestellt.
durch Umsetzung von 1 Äquiv.
Natriumborhydrid und 2 Äquiv.
Benzoesäure)
in THF (1 ml) zugesetzt. Nach 18 h Rühren bei Umgebungstemperatur
wird das Medium dann mit Ethylacetat (10 ml) verdünnt und
auf Wasser (20 ml) gegossen. Die wässrige Phase wird auf pH 2–3 angesäuert, nach
Extraktion abgetrennt und dann durch Zugabe von Soda auf pH = 10
basisch gemacht. Nach Extraktion mit Ethylacetat (2 × 15 ml)
werden die vereinigten organischen Phasen über Natriumsulfat getrocknet
und eingedampft. Die HPLC-Analyse zeigt ein Verhältnis von (4''R)/(4''S)
= 73/27.
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2.8 Mit dem System Ti(Oi-Pr)4/HMDS/Zn(BH4)2:
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Einer
Lösung
von 2'-O-Acetyl-4''-deoxy-4''-oxo-8a-aza-8a-methyl-8a-homoerythromycin
A (100 mg, 0,13 mmol) in Acetonitril (1 ml) bei Umgebungstemperatur
werden nacheinander Hexamethyldisilazan (0,25 ml, 1,2 mmol, 9,3 Äquiv) und
Titan(IV)-isopropoxid (60 μl,
0,20 mmol, 1,6 Äquiv.)
zugesetzt. Nach 48 h Rühren bei
Umgebungstemperatur wird Zinkborhydrid (8 Äquiv.) zugesetzt. Nach 18 h
Rühren
bei Umgebungstemperatur wird das Medium dann mit Ethylacetat (10
ml) verdünnt
und auf Wasser (20 ml) gegossen. Die wässrige Phase wird auf pH =
2–3 angesäuert, anschließend nach
Extraktion abgetrennt und durch Zugabe von Soda auf pH = 10 basisch
gemacht. Nach Extraktion mit Ethylacetat (2 × 15 ml) werden die vereinigten
organischen Phasen über
Natriumsulfat getrocknet und eingedampft. Die HPLC-Analyse zeigt
ein Verhältnis
von (4''R)/(4''S) = 73/27.
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2.9 Mit dem System Ti(Oi-Pr)4/HMDS/n-pentOBH3Na:
-
Einer
Lösung
von 2'-O-Acetyl-4''-deoxy-4''-oxo-8a-aza-8a-methyl-8a-homoerythromycin
A (100 mg, 0,13 mmol) in Acetonitril (1 ml) bei Umgebungstemperatur
werden nacheinander Hexamethyldisilazan (0,25 ml, 1,2 mmol, 9,3 Äquiv.) und
Titan(IV)-isopropoxid (60 μl,
0,20 mmol, 1,6 Äquiv.)
zugesetzt. Nach 48 h Rühren bei
Umgebungstemperatur wird Natrium-n-pentoxyborhydrid (9 Äquiv.; hergestellt durch Umsetzung
von 1 Äquiv.
Natriumborhydrid und 1 Äquiv.
n-Pentanol) zugesetzt. Nach 18 h Rühren bei Umgebungstemperatur wird
das Medium dann mit Ethylacetat (10 ml) verdünnt und auf Wasser (20 ml)
gegossen. Die wässrige
Phase wird auf pH = 2–3
angesäuert
und anschließend
nach Extraktion abgetrennt und durch Zugabe von Soda auf pH = 10
basisch gemacht. Nach Extraktion mit Ethylacetat (2 × 15 ml)
werden die vereinigten organischen Phasen über Natriumsulfat getrocknet
und eingedampft. Die HPLC-Analyse
zeigt ein Verhältnis
von (4''R)/(4''S) = 63/37.
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2.10 Mit dem System Ti(Oi-Pr)4/HMDS/LiBH4:
-
Eine
Lösung
von Titan(IV)-isopropoxid (0,15 ml, 0,5 mmol, 4 Äquiv) und von Hexamethyldisilazan (0,11
ml, 0,5 mmol, 4 Äquiv)
wird 1 h bei Umgebungstemperatur gerührt. Nun wird 2'-O-Acetyl-4''-deoxy-4''-oxo-9-deoxo-8a-aza-8a-methyl-8a-homoerythromycin
A (0,100 g, 0,13 mmol) zugesetzt, und diese Lösung wird 18 h bei Umgebungstemperatur
gerührt.
Eine 2 M Lösung
von Lithiumborhydrid in THF (0,25 ml, 0,5 mmol, 4 Äquiv) wird
zugesetzt. Nach 4 h Umsetzung wird Methanol zugesetzt, und anschließend wird
das Medium mit Ethylacetat verdünnt
und auf Wasser (10 ml) gegossen. Die wässrige Phase wird auf pH =
2–3 angesäuert, anschließend nach
Extraktion abgetrennt und durch Zugabe von Soda auf pH = 10 basisch
gemacht. Nach Extraktion mit Ethylacetat (2 × 20 ml) werden die vereinigten
organischen Phasen über
Natriumsulfat getrocknet und eingedampft. Das Rohprodukt wird in Methanol
(10 ml) aufgenommen, und diese Lösung
wird 24 h bei 45°C
erwärmt.
Nach Verdampfen des Methanols zeigt die HPLC-Analyse ein Verhältnis von
(4''R)/(4''S) = 91/9.