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HINTERGRUND
DER ERFINDUNG
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Die
vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von
L-Phenylalanin, insbesondere ein Bakterium der Gattung Methylophilus
mit der Fähigkeit,
L-Phenylalanin zu produzieren und ein Verfahren zum Herstellen von
L-Phenylalanin unter Verwendung einer Bakteriums der Gattung Methylophilus.
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Als
Verfahren zur Herstellung von L-Phenylalanin unter Verwendung eines
Mikroorganismus durch Fermentation sind solche, die rekombinante
Bakterien der Gattung Escherichia verwenden (offengelegte japanische
Patentanmeldungen Nr. 56-1890, 57-170184, 58-103398, 61-92565 und
1-104160 und Internationale Patentanmeldung Nr. WO 87/00202) bekannt.
Als Verfahren zur Herstellung von L-Phenylalanin oder L-Tyrosin ist
eines unter Verwendung einer Mutante der Gattung Corynebacterium
(offengelegte japanische Patentanmeldung Nr. 61-128897) und solche
unter Verwendung rekombinanter Bakterien der Gattung Corynebacterium bekannt
(offengelegte japanische Patentanmeldungen Nr. 60-34197, 60-24192,
61-260892, und 61-124375).
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US 4,824,786 offenbart ein
Verfahren zur Herstellung eines Phenylalanin produzierenden Bakteriums, welches
einen methylotrophen Organismus, chemische Mutagenese mit N-Nitrosoguanidin
und die Selektion auf Resistenz gegen 5-Fluorphenylalanin umfasst.
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Die
Herstellung von L-Phenylalanin unter Verwendung eines Bakteriums
der Gattung Methylophilus, das gegen L-Phenylalanin und ein Analogon
davon resistent ist, ist jedoch nicht bekannt.
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ZUSAMMENFASSUNG
DER ERFINDUNG
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Ein
Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist es, ein Bakterium mit
der Fähigkeit
zur Herstellung von L-Phenylalanin und ein Verfahren zur Herstellung
von L-Phenylalanin unter Verwendung des Bakteriums bereitzustellen.
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Die
Erfinder der vorliegenden Erfindung haben gefunden, dass ein Bakterium
der Gattung Methylophilus, das gegenüber einem Phenylalaninanalogon
resistent ist, eine hohe Fähigkeit
zur Produktion von L-Phenylalanin hat.
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Auf
der Grundlage dieser Ergebnisse wurde die vorliegende Erfindung
gemacht.
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Die
vorliegende Erfindung stellt ein Bakterium der Gattung Methylophilus
bereit, das die Fähigkeit
zur Produktion von L-Phenylalanin hat und gegen ein Phenylalaninanalogon
und L-Phenylalanin resistent ist (im folgenden auch als "erfindungsgemäßes Bakterium" bezeichnet).
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Das
erfindungsgemäße Bakterium
ist vorzugsweise gegen DL-p-Fluorphenylalanin resistent.
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Das
erfindungsgemäße Bakterium
ist durch Selektieren eines Stammes, der gegen das Phenylalaninanalogon
und L-Phenylalanin
resistent ist, unter Bakterien der Gattung Methylophilus erhältlich,
wobei die Selektion mindestens einmal für jedes Phenylalaninanalogon
und L-Phenylalanin in dieser Reihenfolge durchgeführt wird.
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Das
erfindungsgemäße Bakterium
ist stärker
bevorzugt gegen DL-p-Fluorphenylalanin und m-Fluorphenylalanin sowie
gegen L-Phenylalanin resistent.
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Das
erfindungsgemäße Bakterium
ist stärker
bevorzugt durch Selektieren eines Stammes, der gegen DL-p-Fluorphenylalanin,
m-Fluorphenylalanin und L-Phenylalanin resistent ist, unter Bakterien
der Gattung Methylophilus erhältlich,
wobei die Selektion mindestens einmal für DL-p-Fluorphenylalanin, m-Fluorphenylalanin
und L-Phenylalanin in beliebiger Reihenfolge durchgeführt wird.
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Das
erfindungsgemäße Bakterium
ist vorzugsweise gegen DL-p-Fluorphenylalanin, m-Fluorphenylalanin
und Zimtsäure
sowie gegen L-Phenylalanin resistent.
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Das
erfindungsgemäße Bakterium
ist stärker
bevorzugt durch Selektieren eines Stammes, der gegen DL-p-Fluorphenylalanin,
m-Fluorphenylalanin, Zimtsäure
und L-Phenylalanin resistent ist, unter Bakterien der Gattung Methylophilus
erhältlich,
wobei die Selektion mindestens einmal jeweils für DL-p-Fluorphenylalanin, m-Fluorphenylalanin,
Zimtsäure
und L-Phenylalanin in beliebiger Reihenfolge durchgeführt wird.
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Das
erfindungsgemäße Bakterium
ist vorzugsweise Methylophilus methylotrophus.
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Die
vorliegende Erfindung stellt auch ein Verfahren zur Herstellung
von L-Phenylalanin bereit, welches die folgenden Stufen umfasst:
Kultivieren
des erfindungsgemäßen Bakteriums
in einem Kulturmedium zur Herstellung und Anhäufung von L-Phenylalanin in
einer Kultur, und
Gewinnen von L-Phenylalanin aus der Kultur
(im Folgenden auch als "erfindungsgemäßes Verfahren" bezeichnet).
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EINGEHENDE BESCHREIBUNG
DER ERFINDUNG
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<1> Erfindungsgemäßes Bakterium
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Das
erfindungsgemäße Bakterium
ist ein Bakterium der Gattung Methylophilus, das die Fähigkeit
zur Produktion von L-Phenylalanin hat und gegen 0,05 M L-Phenylalanin
und gegen ein Phenylalaninanalogon resistent ist, wobei das Analogon
mindestens eines ist, das unter 2 mg/ml DL-p- Fluorphenylalanin, 0,5 g/l m-Fluorphenylalanin
und 60 mg/l Zimtsäure
ausgewählt
ist.
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Das
Bakterium der Gattung Methylophilus umfasst Methylophilus methylotrophus.
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Die
Fähigkeit
zur Produktion von L-Phenylalanin bedeutet die Fähigkeit, signifikante Mengen
an L-Phenylalanin in einem Medium anzuhäufen, wenn das Bakterium in
dem Medium kultiviert wird. Üblicherweise
bedeutet dies die Fähigkeit,
nicht weniger als 0,5 g/l L-Phenylalanin
unter den in den nachstehend beschriebenen Beispielen genannten
Bedingungen anzuhäufen.
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Beispiele
des Phenylalaninanalogons sind DL-p-Fluorophenylalanin, m-Fluorphenylalanin, β-Amino-β-Phenylpropionsäure, o-Fluorphenylalanin, β-2-Thienylalanin, β-3-Thienylalanin, β-2-Furylalanin, β-3-Furylalanin,
o-Aminophenylalanin, p-Aminophenylalanin, m-Aminophenylalanin, α-Amino-β-phenylethansulfonat, β-2-Pyrrolalanin,
1-Cyclopenten-1-alanin,
1-Cyclohexen-1-alanin, β-4-Pyridylalanin, β-4-Pyrazolylalanin, p-Nitro-phenylalanin,
Cyclohexylalanin, o-Chlorphenylalanin, m-Chlorphenylalanin, p-Chlorphenylalanin, o-Bromphenylalanin,
m-Bromphenylalanin, p-Bromphenylalanin, β-4-Thiazolealanin und dergleichen.
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Resistent
zu sein gegen ein Phenylalaninanalogon bedeutet, dass das Bakterium
in Anwesenheit des Phenylalaninanalogons in der Menge, bei der der
Wildtypstamm (beispielsweise der Stamm AS-1) nicht wachsen kann,
wachsen kann. Die Menge variiert in Abhängigkeit von der Art des Phenylalaninanalogons.
Im Fall von DL-p-Fluorphenylalanin ist die Menge üblicherweise
2 g/l unter den in den nachstehend genannten Beispielen erwähnten Bedingungen,
und im Fall von m-Fluorphenylalanin ist die Menge üblicherweise
1 g/l unter den in den nachstehenden Beispielen genannten Bedingungen.
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Es
ist bevorzugt, dass das erfindungsgemäße Bakterium gegen mindestens
zwei Arten des Phenylalaninanalogons resistent ist. Beispielsweise
ist es bevorzugt, dass es DL-p-fluorphenylalanin-
und m-fluorphenylalaninresistent ist.
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Resistent
zu sein gegen L-Phenylalanin bedeutet, dass das Bakterium in Anwesenheit
von L-Phenylalanin in einer Menge, bei der Wildtypstamm (beispielsweise
der Stamm AS-1) nicht wachsen kann, wachssen kann. Die Menge ist üblicherweise
8 g/l unter den in den nachstehenden Beispielen genannten Bedingungen.
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Das
erfindungsgemäße Bakterium
ist vorzugsweise gegen eine höhere
Konzentration (beispielsweise 0,1 M) an L-Phenylalanin resistent.
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Das
erfindungsgemäße Bakterium
kann durch aufeinanderfolgendes Übertragen
der erforderlichen Resistenzen auf ein Bakterium der Gattung Methylophilus
erhalten werden. Die Reihenfolge der Übertragung der Phenylalaninanalogonresistenz
und der L-Phenylalaninresistenz ist nicht eingeschränkt, so
dass die Übertragung
in beliebiger Reihenfolge durchgeführt werden kann.
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Das
Verfahren zum Erhalten eines Bakteriums der Gattung Methylophilus,
das gegenüber
dem Phenylalaninanalogon resistent ist, und eines Bakteriums der
Gattung Methylophilus, das gegen L-Phenylalanin resistent ist, wird
im Folgenden beschrieben.
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Das
Bakterium der Gattung Methylophilus, das gegen ein Phenylalaninanalogon
resistent ist, kann durch Kultivieren von Bakterium der Gattung
Methylophilus in einem minimalen Medium, welches das Phenylalaninanalogon
bei der wachstumshemmenden Konzentration enthält, und Selektieren eines wachsenden Stammes
erhalten werden.
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Die
Selektion des phenylalaninanalogonresistenten Stammes kann mit einer
Art des Phenylalaninanalogons oder mit mehreren Arten der Phenylalaninanaloga
durchgeführt
werden. Die Selektion des Stammes kann einmal oder mehrere Male
für eine
Art des Phenylalaninanalogons durchgeführt werden.
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Die
Menge des Phenylalaninanalogons, die dem Medium zugegeben werden
soll, hängt
von der Art des Phenylalaninanalogons ab, sie ist jedoch vorzugsweise
nicht weniger als 2 g/l im Fall von DL-p-Fluorphenylalanin. Die
Bakterien der Gattung Methylophilus können vor der Selektion einer
Mutationsbehandlung unterworfen werden. Die Mutation kann durch
UV-Bestrahlung oder durch Behandlung mit einem Mutagen, das üblicherweise
für die
künstliche
Mutagenese eingesetzt wird, wie N-Methyl-N'-nitro-N-nitrosoguanidin (NTG) oder
salpetrige Säure
und dergleichen, durchgeführt
werden.
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Die
Bakterien der Gattung Methylophilus, die gegen L-Phenylalanin resistent sind, können durch
Kultivieren von Bakterien der Gattung Methylophilus in einem minimalen
Medium, das L-Phenylalanin in einer Konzentration enthält, die
Wachstumsinhibition verursacht, und Selektieren eines wachsenden
Stammes erhalten werden. Die hier genannte Wachstumshemmung bezieht
sich auf langsames Wachstum oder anhaltendes Wachstum. Die Selektion
des Stammes kann einmal oder mehrmals durchgeführt werden. Die Konzentration
von L-Phenylalanin
in dem Medium ist nicht besonders eingeschränkt, sie ist jedoch beispielsweise
nicht weniger als 0,05 M, vorzugsweise 0.1 M. Die Bakterien der
Gattung Methylophilus können
vor der Selektion auf dieselbe Weise wie vorstehend beschrieben
einer Mutationsbehandlung unterworfen werden.
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Das
Bakterium der Gattung Methylophilus, das gegen L-Phenylalanin resistent ist und wie vorstehend beschrieben erhalten
wird, kann in Anwesenheit von L-Phenylalanin in einer Konzentration,
bei der der Ausgangsstamm nicht wachsen kann, wachsen.
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Das
erfindungsgemäße Bakterium
ist vorzugsweise gegen Zimtsäure
resistent.
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Resistent
zu sein gegen Zimtsäure
bedeutet dass das Bakterium in Anwesenheit von Zimtsäure in einer
Menge, bei der Wildtypstamm (beispielsweise der Stamm AS-1) nicht
wachsen kann, wachsen kann. Die Menge ist üblicherweise 50 mg/l unter
den in den nachstehenden Beispielen beschriebenen Bedingungen.
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Die
Bakterien der Gattung Methylophilus, die gegen Zimtsäure resistent
sind, können
auf ähnliche Weise
wie die phenylalaninanalogonresistenten Bakterien erhalten werden.
Die Reihenfolge der Verleihung der Zimtsäureresistent Phenylalaninanalogonresistenz
und L-Phenylalaninresistenz ist nicht eingeschränkt und kann in beliebiger
Reihenfolge durchgeführt
werden.
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L-Phenylalanin
ist an mehreren Regulationsstufen des L-Phenylalanin-Biosyntheseweges
bekannt. Deshalb kann eine einzelne Mutation, welche L-Phenylalaninresistenz
verursacht, für
die Verbesserung der L-Phenylalaninproduktivität wirksam sein. Es ist jedoch
bevorzugt, dass durch Doppelmutationen oder Mehrfachmutationen mehrere
Regulationen ausgeschaltet werden. Ein Bakterium der Gattung Methylophilus,
das eine einzelne Mutation hat, kann als Ausgangsstamm für die Züchtung eines
L-Phenylalanin produzierenden Stammes eingesetzt werden, selbst
wenn seine Produktivität
an L-Phenylalanin gering ist.
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Das
erfindungsgemäße Bakterium
kann bezüglich
der Aktivität
eines oder mehrerer Enzyme des L-Phenylalanin-Biosyntheseweges durch übliche Mutationsbehandlung
oder gentechnologische Verfahren verstärkt werden.
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Beispielsweise
kann die L-Phenylalanin-Biosynthese durch Erhöhen der Fähigkeit zur Produktion von Phosphoenolpyruvat
in einem Bakterium der Gattung Methylophilus verstärkt werden
(Internationale Patentveröffentlichung
Nr. WO 97/08333).
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Die
L-Phenylalaninproduktivität
wird durch Verstärken
eines unempfindlich gemachten Chorismat-Mutase-Prephenatdehydratasegens (Offengelgte
japanische Patentanmeldungen Nr. 5-236947 und 62-130693) und/oder
eines unempfindlich gemachten 3-Deoxy-D-arabinohepturosonsäure-7-phosphatsynthasegens
(offengelegte japanische Patentanmeldungen Nr. 5-236947 und 61-124375)
verbessert.
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<2> Erfindungsgemäßes Verfahren
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Das
erfindungsgemäße Verfahren
ist ein Verfahren zur Herstellung von L-Phenylalanin, welches das Kultivieren
des erfindungsgemäßen Bakteriums
in einem Kulturmedium, um L-Phenylalanin
in einer Kultur herzustellen und anzuhäufen, und das Gewinnen von
L-Phenylalanin aus der Kultur umfasst.
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Die
Kultivierung des erfindungsgemäßen Bakteriums
kann durch das Verfahren durchgeführt werden, das üblicherweise
für die
Kultivierung von Methanol assimilierenden Mikroorganismen eingesetzt
wird.
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Das
in der vorliegenden Erfindung eingesetzte Kulturmedium kann entweder
ein synthetisches Medium oder ein natürliches Medium sein, solange
das Medium eine Kohlenstoffquelle, eine Stickstoffquelle und Mineralnährstoffe
und, falls erforderlich, andere organische Mikronährstoffe
enthält.
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Wenn
Methanol als Hauptkohlenstoffquelle eingesetzt wird, kann L-Phenylalanin
kostengünstig
hergestellt werden. Methanol wird üblicherweise zu dem Kulturmedium
in einer Menge von 0,001 bis 30 Gew.-% gegeben, wenn es als Hauptkohlenstoffquelle
eingesetzt wird. Als Stickstoffquelle kann Ammoniumsulfat durch Zugeben
zu dem Kulturmedium eingesetzt werden. Zusätzlich dazu kann eine kleine
Menge von Mineralnährstoffen,
wie Kaliumphosphat, Natriumphosphat, Magnesiumphosphat, Eisensulfat
und Mangansulfat, eingesetzt werden.
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Die
Kultivierung wird üblicherweise
unter aeroben Bedingungen, wie mit einer Schüttelkultur und einer Belüftungs-
und Rührkultur,
bei pH 5 bis 9 und einer Temperatur von 20 bis 40°C durchgeführt. Sie
ist üblicherweise
nach 24 bis 120 Stunden vollständig
abgelaufen.
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Die
Kultur umfasst Zellen und das Kulturmedium und ist vorzugsweise
das Kulturmedium.
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Die
Gewinnung von L-Phenylalanin aus der Kultur kann gemäß einer
Kombination von bekannten Verfahren, wie Ionenaustauscherharzverfahren
und Fällungsverfahren
durchgeführt
werden.
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BEISPIELE
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Die
vorliegende Erfindung wird anhand der Beispiele eingehend beschrieben.
Verfahren zur Kultivierung von Methylophilus methylotrophus und
für die
Analyse von L-Phenylalanin,
die in den folgenden Beispielen eingesetzt wurden, sind die folgenden:
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<1> Kultivieren
in Röhrchen
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1. Impfkultur
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Der
Stamm wurde auf Platten oder Schrägkulturröhrchen mit 121(Fe2)-Mediumagar,
der 1% Methanol enthielt, bei 30°C
während
48–72
Stunden gezüchtet.
Dann wurde der Stamm in 5 ml 121(Fe2)-Medium, das 2% Methanol enthielt,
geimpft und als Impfmedium in Tuben mit einer Kapazität von 40
ml eingesetzt. Die Impfkultur wurde auf einem Rotationsschüttler bei
37°C während 18
Stunden inkubiert.
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2. Fermentation
in Röhrchen
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Die
Kultivierung des L-Phenylalaninproduzenten wurde bei 37°C in 5 ml
121(Fe2)-Medium, das 2% Methanol und 3% Calciumcarbonat enthielt,
in Röhrchen
mit einer Kapazität
von 40 ml durchgeführt.
24 Stunden nach Beginn der Kultivierung wurde eine weitere Portion
von 2%-igem Methanol zugegeben und die Kultivierung wurde weitere
48 Stunden bei 37°C
auf einem Rotationsschüttler
fortgesetzt.
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Die
Zusammensetzung des 121(Fe2)-Mediums, das 2% Methanol und 3% Calciumcarbonat
enthielt, war wie folgt (1 Liter):
K2HPO4·3H2O | 1,57
g |
KH2PO4 | 0,62
g |
(NH4)2SO4 | 3
g |
NaCl | 0,1
g |
MgSO4·7H2O | 0,2
g |
CaCl2 | 0,025
g |
EDTA-Na2 | 5
mg |
FeSO4·7H2O | 3
mg |
MnSO4·5H2O | 0,01
mg |
ZnSO4·7H2O | 0,07
mg |
Na2MoO4·2H2O | 0,01
mg |
H3BO3 | 0,01
mg |
CoCl2·6H2O | 0,005
mg |
CuSO4·5H2O | 0.005
mg |
Methanol | 20
ml (mit Filter sterilisiert) |
CaCO3 | 30
g |
| pH
7.0 |
- Ursprüngliches
Volumen des Mediums in dem Fermentationsröhrchen: 5 ml.
- Impfverhältnis:
10%
- Temperatur: 37°C
- Bewegung: 250 Umdrehungen pro Minute auf einem Schüttler.
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<2> Analyse
des L-Phenylalanins in der Fermentationsbrühe
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1. Probenherstellung
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Die
Proben der Fermentationsbrühe
wurden 15 Minuten in einer Modell 5415C-Mikrofuge (Eppendorf) zentrifugiert,
um die Zellen und die Zellbruchstücke zu entfernen. Der Überstand
wurde für
eine Hochleistungsflüssigchromatograpie
(HPLC)-Analyse eingesetzt.
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2. Chromatographische
Bestimmung des L-Phenylalanins
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Das
Chromatographiesystem bestand aus einer HPLC-Gruppe Modell 30 (Gilson) und einem
Modell 2151-Monitor mit variabler Wellenlänge, der bei 245 nm betrieben
wurde (LKB). Proben wurden unter Verwendung einer Modell 7410-Spritze mit 1 μl interner
Probenschleife (Rhedyne) eingespritzt. Die Säule wurde mit einem im Labor
hergestellten wasserummantelten Thermostat bei 45°C thermostatisiert.
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Ein
Glaspatronensystem mit Glaspatronen mit Innenmaßen von 150 mm × 3,9 mm,
gepackt mit 5 μm Separon
C18-Sorbent (Tessek), wurde für
alle Trennungen eingesetzt. Das Elutionsmittel bestand aus 0,001 M
CuSO4 in Wasser/Acetonitril (80/20 (Vol./Vol.)).
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Die
Proben der Fermentationsbrühe
wurden 5 Minuten bei 13.000 × g
zentrifugiert und ohne weiter Behandlung eingespritzt.
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Die
Daten wurden unter Verwendung einer IBM PC/AT-kompatiblen Datenstation mit einem Modell 960-Interface
und einer Nelson PC-Ingetratorsoftware (PE Nelson) verarbeitet.
Die Peaks wurden unter Verwendung eines externen Standards berechnet.
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Beispiel 1:
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Konstruktion
von mutierten Stämmen
von Methylophilus methylotrophus, die L-Phenylalanin produzieren
können
<1> Mutagenese und Selektion
von Mutanten, die gegen DL-p-Fluorphenylalanin,
einem aromatischen Aminosäureanalogon,
resistent sind
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Der
Stamm Methylophilus methylotrophus AS-1 (NCIB 10515; ATCC 53528)
wurde auf seine Empfindlichkeit gegen DL-p-Fluorphenylalanin, einem
aromatischen Aminosäureanalogon,
untersucht. Die Empfindlichkeit wurde auf einem 121(Fe2)-Agarmedium,
das unterschiedliche Konzentrationen an DL-p-Fluorphenylalanin enthielt,
untersucht. 108 c.f.u./ml M. methylotrophus
wurden platiert und drei Tage bei 30°C gezüchtet. 1 mg/ml DL-p-Fluorphenylalanin
inhibierte das Wachstum des Bakterienrasens vollständig. Um
analogonresistente Mutanten zu selektieren wurden 108 Bakterien
des Stammes M. methylotrophus auf Platten, die 2 mg/ml DL-p-Fluorphenylalanin
enthielten, geimpft. Mehrere Kristalle von N-Methyl-N'-nitro-N-nitrosoguanidin
(im folgenden als NG abgekürzt)
wurden in die Mitte der Platte gegeben. Nah 4 bis 5 Tagen bei 30°C wurden
die Platten analysiert. Die Bakterien zeigten kein Wachstum in der
Nähe des
NG-Mutagens, jedoch wuchsen analogonresistente mutierte Kolonien
in einem Abstand von 3–4
Zentimeter davon. Die großen
Kolonien wurden aufgenommen und auf demselben Medium mit dem Analogon
DL-p-Fluorphenylalanin gereinigt. Die DL-p-Fluorphenylalanin-resistenten Mutanten
von M. methylo trophus (im folgenden als pFpR abgekürzt) wurden
kultiviert, und die Konzentration an L-Phenylalanin in dem Fermentationsmedium
wurde wie vorstehend beschrieben gemessen. Die beste Mutante von
M. methylotrophus pFpR, Nr. 272, produzierte
30 mg/L an L-Phenylalanin, etwa 1 g/L Valin und 0,2 g/L L-Leucin,
L-Isoleucin und L-Alanin. Die Dünnschichtchromatographie
bestätigte
die Ergebnisse der HPLC-Analyse.
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<2> Mutagenese und Selektion
von Mutanten von Methylophilus methylotrophus, die gegen hohe Konzentrationen
von L-Phenylalanin
in dem Wachstumsmedium resistent sind.
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Die
gegen DL-p-Fluorphenylalanin resistenten Mutanten von Methylophilus
methylotrophus produzierten L-Phenylalanin, sie waren jedoch gegen
hohe Konzentration an L-Phenylalanin
empfindlich, wenn diese in dem Medium vorhanden waren. 0,1 M L-Phenylalanin
hemmte das Wachstum von M. methylotrophus pFpR Mr. 227
vollständig,
wenn es in das agarisierte 121-Medium gegeben wurde.
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Um
diese Empfindlichkeit auszuschalten und die Produktivität der Stämme zu erhöhen, wurden
die Mutanten, die gegen eine höhere
Konzentration an L-Phenylalanin im Wachstumsmedium resistent waren,
selektiert. Als Ausgangsstamm für
die Selektion der L-phenylalanin-resistenten Mutanten (im Folgenden
als pheR abgekürzt) wurde M. methylotrophus
Nr. 227 (pFpR-Mutantenstamm), der eine geringe
Menge (30 mg/l) L-Phenylalanin produziert, eingesetzt. Das Selektionsmedium
war das 121(Fe2)-Agarmedium mit 1% Methanol und 0,05 M L-Phenylalanin.
Die Mutagenese durch NG wurde wie vorstehend beschrieben durchgeführt. Die L-phenylalaninresistenten
Mutantenkolonien wurden auf demselben Medium und später auf
einem Medium ohne 0,05 M L-Phenylalanin
mehrmals gereinigt. Der pheR-Marker in Mutanten
wurde stabil und ging ohne Selektionsdruck nicht verloren.
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Die
selektierten pheR-Mutanten von M. methylotrophus
pFpR wurden kultiviert, und die Konzentration von
L-Phenylalanin in dem Fermentationsmedium wurde wie vorstehend beschrieben
gemessen. Die beste pheR-Mutante von M.
methylotrophus pFpR, Nr. 227-16, welche
die Mutation der Resistenz gegen hohe L-Phenylalaninkonzentrationen trug, produzierte
0,4 g/l L-Phenylalanin.
Somit erhöhte
die pheR-Mutation als die zweite Mutation
in der M. methylotrophus pFpR pheR-Mutante Nr. 227-16 die L-Phenylalaninproduktion um mehr
als das 10-fache. Die pFpR-Mutante (Nr.
22) produzierte 30 mg/l L-Phenylalanin, und die Doppelmutante pFpR pheR (Nr. 227-16)
produzierte 400 mg/l L-Phenylalanin.
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Es
wurde gefunden, dass der Methylophilus methylotrophus pFpR pheR-Mutantenstamm
Nr. 227-16 auch gegen 0,5 g/l Metafluorphenylalanin neben der Resistenz
gegen 2 g/l DL-p-Fluorphenylalanin und 0,05 M L-Phenylalanin resistent
war. Der Stamm Nr. 227-16 zeigte jedoch nur geringes Wachstum auf
1 g/l Meta-Fluorphenylalanin. Die neuen Mutanten, die gegen 1 g/L
Meta-Fluorphenylalanin resistent waren (im Folgenden als mFpR abgekürzt),
wurden aus dem Stamm Nr. 227-16 nach NG-Mutagenese wie vorstehend
beschrieben isoliert. Der erhaltene M. methylotrophus pFpR pheR pFpR-Mutantenstamm Nr. 227-16-10 produzierte
dieselbe Menge an L-Phenylalanin wie sein Vorläufer (0,4 g/l).
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Ein
neuer M. methylotrophus pFpR pheR mFpR pheRR-Mutantenstamm
Nr. 227-16-10-11, der gegen höhere
Konzentratioen an L-Phenylalanin (0,1 M) (im Folgenden als pheRR abgekürzt)
resistent war, wurde aus dem Stamm Nr. 227-16-10 nach NG-Mutagenese wie vorstehend
beschrieben isoliert. Der pheRR-Mutantenstamm
produzierte in Röhrchen
0,5–0,7
g/l L-Phenylalanin, 0,3 g/l L-Valin, 0,2 g/l L-Leucin und weniger als 0,1 g/l L-Isoleucin,
L-Alanin und L-Glutaminsäure.
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Der
neue M. methylotrophus pFpR-pheR-mFpR-pheRR-cinR-Mutantenstamm
Nr. 227-16-10-11-cin8, der gegen Zimtsäure (50 mg/L), dem chemischen
Strukturanalogon von L-Phenylalanin, resistent war (im Folgenden
als cinR abgekürzt), wurde nach NG-Mutagenese
wie vorstehend beschrieben aus dem Stamm Nr. 227-16-10-11 isoliert.
Die cinR-Mutante produzierte in Röhrchen 0,8–0,9 g/l
L-Phenylalanin und 0,6 g/l L-Valin.
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Die
Stämme
Nr. 227, 227-16, 227-16-10, 227-16-10-11 und 227-16-10-11-cin8 wurden
bei der Russian National Collection of Industrial Microorganisms
(VKPM) am 10. Februar 2000 unter den Hinterlegungsnummern VKPM B-7909,
VKPM B-7910, VKPM B-7911, VKPM B-7912 bzw. VKPM B-7913 hinterlegt
(und am 18. Juli 2000 in eine Hinterlegung gemäß den Bestimmungen des Budapester
Abkommens umgewandelt).