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GEBIET DER
ERFINDUNG
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Die
Erfindung betrifft die Gewinnung hochmolekularer kationischer Copolymere,
die durch Polymerisation in einer inversen Mikroemulsion im Beisein
eines selbstinvertierenden, oberflächenaktiven Systems in Kontakt
mit einer wässrigen
Lösung
oder Suspension gewonnen werden, wobei Letztere dazu in der Lage
ist, das System vom thermodynamischen Standpunkt her gesehen zu
stabilisieren, wobei das Copolymer aus einem nichtionischen Monomer
und einem kationischen Monomer zusammengesetzt ist, und zwar mit
einem Gewichtsverhältnis
des nichtionischen Monomers zum kationischen Monomer, das zwischen
99:1 und 20:80 liegt.
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HINTERGRUND
DER ERFINDUNG
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Die
Lösung
vieler technologischer Nachteile, die sich auf die Beschleunigung
und Steigerung der Wirksamkeit von Abscheideprozessen in einem System
Feststoff/Flüssigkeit
bezieht, erfordert den Einsatz synthetischer Produkte polymerer
Beschaffenheit, die neben anderen Eigenschaften zwei fundamentale
Eigenschaften haben: ein hohes Molekulargewicht, wünschenswerterweise über 3·106 g/mol, und eine ionische (anionische oder
kationische) Ladung in ihren Molekülen; diese Produkte sind allgemein
als Polyelektrolyte bekannt.
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Diese
Abscheideprozesse haben große
Bedeutung erlangt, und zwar bei heutzutage so grundlegenden Tätigkeiten
wie der Wasserreinigung (als Flockungsmittel in physikalisch/chemischen
Behandlungen und als Klärschlammentwässerungsmittel), bei
der Papierherstellung (als Retentions- und Entwässerungsmittel am Werktisch),
oder im Bergbau (als Begleithilfsmittel in Feststoff-Abscheideprozessen).
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Die
gegenwärtig
existierenden Flockungsmittel werden entweder in der festen Phase
oder als inverse Emulsion vertrieben. Im erstgenannten Fall erfordert
ihr Einsatz zuerst das Auflösen
des Polymers, was aufgrund der Langsamkeit, mit der dies vonstatten
geht, sehr mühsam
ist, und es besteht auch die Notwendigkeit, diese Lösung täglich zuzubereiten.
Mit der Markteinführung
der Flockungsmittel in inverser Emulsion hat die Zeit abgenommen, die
zur Zubereitung der Lösung
notwendig ist, wobei aber die Emulsionen die Nachteile haben, dass
sie dem zu behandelnden Abwasser nicht direkt zugemessen werden
können;
sie sind auch nicht thermodynamisch stabil, so dass sie sich deshalb
in die einzelnen Phasen trennen. Demgemäß ist bei Zugabe des Flockungsmittels
ein vorhergehender Schritt der Homogenisierung der Emulsion erforderlich,
der dort stattfindet, wo das Mittel eingesetzt werden soll. Darüber hinaus
impliziert der Prozess der Polymerisation in einer inversen Emulsion
die vorausgehende Bildung der Letzteren, was die Bereitstellung
einer großen
Menge mechanischer Energie erfordert.
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Die
zuvor erwähnten
Nachteile können
außer
Acht gelassen werden, wenn das Flockungsmittel direkt in inverser
Mikroemulsion gewonnen wird. Inverse Mikroemulsionen sind thermodynamisch
stabil und transparente oder durchscheinende Wasser-in-Öl-Systeme,
die durch Tenside stabilisiert sind.
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Die
Polymerisation löslicher
Monomere in Mikroemulsionen wurde in den 80er-Jahren des 20. Jahrhunderts
entwickelt, wobei Acrylamid das erste näher untersuchte Monomer war
(F. Candau, Polymerization in Organized Media, C.M. Paelos (ed.), Gordon
and Breach, Philadelphia, 1992, Seiten 215–282). Die Polymerisation wasserlöslicher
Monomere in einer inversen Mikroemulsion gestattet die Gewinnung
von thermodynamisch stabilen Mikroemulsionen mit einer Partikelgröße von unter
150 nm. Die Tatsache, dass die Bildung der Mikroemulsion keinen
großen,
zu leistenden Beitrag mechanischer Energie braucht (sie kann im
Labormaßstab
ausgeführt
werden, beispielsweise durch manuelles Rühren der Mischung der wässrigen
und öligen
Phase), erlaubt in Verbindung mit der thermodynamischen Stabilität der Mikroemulsion
die Nichtbeachtung der zuvor erwähnten
Nachteile, die sich auf die Gewinnung wasserlöslicher Polymere zum Einsatz
als Flockungsmittel durch Polymerisation in inverser Emulsion beziehen.
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Seit
1980 wurden zahlreiche Untersuchungen durchgeführt, die sich auf die Gewinnung
wasserlöslicher
Polymere durch inverse Polymerisation beziehen. Siehe zum Beispiel
das US-Patent mit der Nummer 4521317 an Candau et al.; das US-Patent mit
der Nummer 4681912 von Durand et al.; die Untersuchung von Holtzscherer
et al. "Application
of the Cohesive Energy Ratio Concept (CER) to the Formation of Polymerizable
Micro emulsions",
Colloids and Surfaces, 29 (1998); das US-Patent mit der Nummer 4954538
von Dauplaise et al.; das europäische
Patent
EP 462365 von
Honig et al.; Kapitel 21 "Inverse Emulsion
and Microemulsion Polymerization",
von F. Candau, aus dem Buch Emulsion Polymerization and Emulsion
Polymers, P.A. Lowell and M.S. El-Aasse eds., John Wiley & Sons Ltd, 1997;
die US-Patente mit den Nummern 5380444, 5512184, 5650465 und 6037406
von M.S. Ryan et al.; das US-Patent mit der Nummer 5696228 von M.
Coville et al.; das US-Patent mit der Nummer 5670615 von S.Y. Huang
et al.; US-Patent Nr. 6130303 von R.E. Neff et al.; US-Patent Nr.
6060164 von M. Green et al., und US-Patent Nr. 5171782 von F. Candau
et al. In der europäischen Patentanmeldung
EP 374457 ist ein allgemeiner
Prozess zur Herstellung einer inversen Mikroemulsion kationischer
Polymere unter Einsatz eines oberflächenaktiven Systems mit einem
HLB-Wert zwischen 8 und 12 offenbart, obwohl darin der Einsatz von
nur einem nichtionischen Tensid dargestellt ist, das eine von Oleat
abstammende Kette umfasst.
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All
diese Patente und Veröffentlichungen
offenbaren Verfahren zur Gewinnung wasserlöslicher Polymere durch Polymerisation
in inverser Mikroemulsion, die in einem oder zwei Schritten im Beisein eines
oberflächenaktiven
Systems ablaufen. In allen Druckschriften sind Tenside und Tensidmischungen erwähnt, die
zur Erfüllung
des gewünschten
Zwecks eingesetzt werden können,
und auch das notwendige, optimale Hydrophil-Lipophil-Gleichgewichtsintervall
(HLB-Intervall).
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In
keinem dieser Patente und auch in keiner dieser Veröffentlichungen
richtet sich das Augenmerk darauf, dass der Schlüssel zur Gewinnung einer stabilen
inversen Mikroemulsion auf den chemischen Eigenschaften des oberflächenaktiven
Systems beruht. Tatsächlich
stellt sich das fast universell verwendete, oberflächenaktive
System dar als Mischung aus Sorbitolhexaoleat mit einem HLB-Wert
von 10,2 (Atlas G1086, von ICI) und Sorbitansesquioleat mit einem HLB-Wert
von 3,7 (Arlacel 83, von ICI). Obwohl beispielhaft andere Tenside
erwähnt
werden, ist nicht klar gezeigt, dass nicht alle Tenside oder oberflächenaktiven
Systeme die Gewinnung stabiler inverser Mikroemulsionen nach der
Polymerisation gestatten; dass dem so ist, wird von den Erfindern
der vorliegenden Erfindung klar zum Ausdruck gebracht. Darüber hinaus
sind auch nicht bei jedem Tensid oder oberflächenaktiven System die Merkmale
vereinigt, den Polymer-Mikroemulsionen Auto-Reversibilität und thermische
Stabilität
zu verleihen, was von den Tensiden oder oberflächenaktiven Systemen der vorliegenden
Erfindung aber sehr wohl geleistet wird.
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Bei
den früheren
Untersuchungen lag das Hauptaugenmerk auf der Bestimmung des optimalen HLB-Intervalls
zur Gewinnung einer stabilen inversen Mikroemulsion vor und nach
der Polymerisation, und nicht auf den chemischen Eigenschaften der
Tenside, die zur Erzielung dieses optimalen HLB-Intervalls eingesetzt
wurden. Besondere Beachtung findet der Einfluss dieses HLB-Werts
zum Beispiel in der zuvor erwähnten
Untersuchung von Holtzscherer et al. "Application of the Cohesive Energy Ratio
Concept (CER) to the Formation of Polymerizable Microemulsions", Colloids and Surfaces,
29 (1998), die den Einfluss der Beschaffenheit des die kontinuierlichen Phasen
bildenden Öls
untersucht sowie den Einfluss des Vorhandenseins von Elektrolyten
in der wässrigen
Phase, und zwar bei der Bildung von inversen Mikroemulsionen, nicht
aber den Einfluss der chemischen Struktur des Tensids oder der das
oberflächenaktive
System bildenden Tenside. Aus solchen Untersuchungen zog man den
Schluss, dass es zur Gewinnung einer stabilen Mikroemulsion notwendig
ist, dass der HLB zwischen 8 und 10 liegt, und dass zu deren Stabilisierung
die geeigneten Tenside diejenigen sind, bei denen die hydrophobe
Kette in etwa so lang wie bei dem Öl ist, das die kontinuierliche
Phase der Mikroemulsion bildet. Je größer aber die Grenzfläche zwischen
den die Mikroemulsion bildenden Phasen ist, desto größer ist
auch ihre Stabilität,
was den Einsatz von Tensiden nahe legt, deren hydrophober Anteil
sehr groß ist.
Wie aber mittels dieser Erfindung gezeigt werden wird, sind diese
Besonderheiten aber nicht ausreichend, um nach Polymerisation der
Comonomere eine stabile Mikroemulsion zu gewinnen.
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Es
ist daher eine Aufgabe dieser Erfindung, ein Verfahren zur Gewinnung
inverser Mikroemulsionen aus Copolymeren zu entwickeln, die durch
wasserlösliche,
nichtionische und kationische Monomere gebildet sind, und zwar durch
den Einsatz eines oberflächenaktiven
Systems mit einem HLB-Wert zwischen 8 und 10 und einem oder mehreren
nichtionischen Tensiden, wobei zumindest eines der nichtionischen
Tenside eine hydrophobe Kette mit einer Anzahl von Kohlenstoffatomen
von größer oder
gleich 18 sowie zumindest eine Doppelbindung aufweist.
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Eine
wünschenswerte
Eigenschaft einer inversen Mikroemulsion zur Verwendung als Flockungsmittel
besteht darin, dass sie in Kontakt mit der wässrigen Lösung oder Suspension, in der
sie die Ablagerung der in Suspension befindlichen Feststoffe beschleunigen
muss, eine Autoinversion durchmacht. Wie in dieser Beschreibung
verwendet, ist mit "Autoinversion" der Umstand gemeint,
dass sich, wenn die Mikroemulsion in Kontakt mit einer wässrigen
Lösung
oder Suspension (zum Beispiel Abwasser) kommt, eine direkte Emulsion,
in anderen Worten eine Öl-in-Wasser-Emulsion bildet,
ohne dass ein invertierendes Tensid mit einem hohen HLB-Wert zugegeben
werden muss, so dass sich das Flockungspolymer der Mikroemulsion
in der wässrigen
Lösung oder
Suspension auflöst
und zur Flockenbildung übergeht.
Dies kann mittels desselben Verfahrens erreicht werden, wie es in
der Emulsionstechnologie zum Überführen einer
inversen Emulsion in eine aktivierte inverse Emulsion, anders ausgedrückt, selbstinvertierende
Emulsion verwendet wird (siehe zum Beispiel "Study of inverting surfactants for inverse
polyacrylamide emulsions",
I. Aksman and W. MacNamee, 3rd Cesio International
Surfactants Congress, London, 1.–5. Juni 1992), ein Verfahren,
welches darin besteht, der nach der Polymerisation gewonnenen, inversen
Emulsion eine bestimmte Menge eines Tensids oder einer Mischung
aus Tensiden mit hohem HLB-Wert, typischerweise über 12, zuzusetzen. Dieses
Verfahren ist jedoch komplex und erfordert eine zusätzliche
Verarbeitungsphase.
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Unter
Fachleuten ist es hinlänglich
bekannt, dass die Stabilität
einer Mikroemulsion neben anderen Faktoren von der Temperatur abhängt. Deshalb sollte
eine kationische Copolymer-Mikroemulsion, die als Flockungsmittel
geeignet ist, ihre Stabilität und
ihre Pumpfähigkeit
beibehalten (was zur Erleichterung ihrer Dosierung durch herkömmliche
Einrichtungen wie zum Beispiel Pumpen notwendig ist), und zwar über einen
breiten Temperaturbereich, der den an verschiedenen geografischen
Orten in Winter und Sommer herrschenden Temperaturen entspricht
und typischerweise zwischen 0 °C
und 40 °C
liegt. Wie Fachleuten hinlänglich
bekannt ist, kann so eine Wirkung durch Zugabe eines die Fließfähigkeit
erhöhenden
Stoffs und/oder eines Frostschutzmittels wie Polyethylenglycol erzielt
werden. Dies jedoch bedeutet die Zugabe einer neuen Komponente,
was vom ökonomischen
Standpunkt her unerwünscht
ist.
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Es
ist daher eine weitere Aufgabe dieser Erfindung, ein Verfahren zur
Gewinnung inverser Mikroemulsionen aus kationischen, durch nichtionische und
kationische Monomere gebildeten Copolymeren mit hohem Molekulargewicht
und hohem Feststoffanteil zu entwickeln, die sich neben anderen
Anwendungen als Flockungsmittel eignen, derart, dass sich die gewonnenen
Mikroemulsionen nicht in die einzelnen Phasen trennen und in dem
zwischen 0 °C
und 40 °C
liegenden Temperaturbereich gepumpt werden können, einem typischen Bereich
von Temperaturen also, denen die Produktlagerstätten in Sommer und Winter ausgesetzt
sind, ohne dabei ein die Fließfähigkeit
verstärkendes
Mittel oder ein Frostschutzmittel zusetzen zu müssen.
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AUSFÜHRLICHE
BESCHREIBUNG DER ERFINDUNG
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Die
vorliegende Erfindung bezieht sich auf kationische Copolymere mit
hohem Molekulargewicht, wünschenswerterweise über 3·106 g/mol, die durch Polymerisation in einer
inversen Mikroemulsion im Beisein eines selbstinvertierenden, oberflächenaktiven
Systems in Kontakt mit einer wässrigen Lösung oder
Suspension gewonnen werden, welche die Mikroemulsion thermodynamisch
zu stabilisieren in der Lage ist, wobei das Copolymer aus einem
nichtionischen Monomer und einem kationischen Monomer in einem Gewichtsverhältnis des
nichtionischen Monomers zum kationischen Monomer zwischen 99:1 und
20:80 zusammengesetzt ist.
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In
einer besonderen Ausführungsform
ist das nichtionische Monomer ein Vinylmonomer wie Acrylamid. Gleichfalls
ist in einer besonderen Ausführungsform
das kationische Monomer ein quaternäres Ammoniumderivat, beispielsweise
Diallyldimethylammoniumchlorid, Methacryloxyethyldimethylammoniumchlorid,
(Meth)acrylamidopropyltrimethylammonium oder Acryloxyethyltrimethylammoniumchlorid (Q9),
vorzugsweise Q9.
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Die
Erfindung bezieht sich auch auf ein Verfahren zur Gewinnung von
inversen Mikroemulsionen eines hochmolekularen, aus einem nichtionischen
Monomer und einem kationischen Monomer zusammengesetzten kationischen
Copolymers, das die folgenden Schritte umfasst:
- a)
Vorbereitung einer wässrigen
Phase, wobei die besagte wässrige
Phase umfasst:
a.1) Wasser;
a.2) eine Mischung der zu
copolymerisierenden Monomere, die zumindest ein nichtionisches Monomer
und ein kationisches Monomer umfasst, die in einer Gesamtmonomerkonzentration,
die bezogen auf das Gesamtgewicht der Mikroemulsion zwischen 20
Gew.-% und 45 Gew.-% liegt, und in einem Gewichtsverhältnis des
nichtionischen Monomers zum kationischen Monomer, das zwischen 99:1
und 20:80 liegt, enthalten ist;
a.3) gegebenenfalls, einen
Metallchelatbildner; und
a.4) gegebenenfalls, einen Polymerisationsinitiator;
durch
die Mischung der Komponenten a.1), a.2), und, gegebenenfalls, a.3)
und/oder a.4);
- b) getrennte Vorbereitung einer öligen oder organischen Phase,
wobei die besagte ölige
Phase umfasst:
b.1) ein organisches Lösungsmittel; und
b.2)
ein oberflächenaktives
System, dessen HLB-Wert zwischen 8,8 und 9,5 liegt, das zumindest
zwei nichtionische Tenside umfasst, wobei (i) zumindest ein nichtionisches
Tensid "A", dessen HLB-Wert
zwischen 3 und 8 liegt, zumindest eine hydrophobe Kette mit einer
Anzahl Kohlenstoffatomen gleich oder höher als 18 und zumindest eine
Doppelbindung aufweist, und wobei (ii) zumindest ein nichtionisches
Tensid "B", dessen HLB-Wert
höher als
12 ist, und eine oder mehrere gesättigte hydrophobe Ketten mit
einer Anzahl an Kohlenstoffatomen, die zwischen 8 und 18 liegt, aufweist;
durch
die Mischung der Komponenten b.1) und b.2);
- c) Gesamte oder individuelle Entgasung der besagten wässrigen
und öligen
Phasen mit einem Inertgas, bis die Sauerstoffkonzentration in diesen Phasen
geringer als 0,5 ppm ist;
- d) Mischung der besagten wässrigen
und öligen Phasen,
wenn sie getrennt entgast wurden, in einer inerten Atmosphäre; und
- e) Polymerisation der besagten Mischung der wässrigen
und öligen
Phasen in einer inerten Atmosphäre.
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Die
Bildung einer inversen Mikroemulsion hängt von der geeigneten Wahl
des oberflächenaktiven
Systems ab, von seiner Konzentration und dem HLB-Wert sowie auch
von der Temperatur, der Beschaffenheit der öligen Phase und der Zusammensetzung
der wässrigen
Phase.
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Im
Gegensatz dazu, was man aus dem Stand der Technik herleitet, eignet
sich nicht jedes oberflächenaktive
System zur Gewinnung stabiler Polymer-Mikroemulsionen, obwohl vor
der Polymerisation die durch die Monomere gebildeten Mikroemulsionen
stabil sind. Die Erfinder der vorliegenden Erfindung haben überraschenderweise
gezeigt, dass zusätzlich
dazu, dass der HLB-Wert des oberflächenaktiven Systems zwischen
8 und 10 liegt, wie im Stand der Technik angegeben ist, das durch
diese Erfindung vorgeschlagene oberflächenaktive System, das die
Gewinnung stabiler Mikroemulsionen aus kationischen Copolymeren
ermöglicht
(nachfolgend gelegentlich als erfindungsgemäßes oberflächenaktives System bezeichnet),
mindestens ein oder mehrere nichtionische Tenside enthalten muss,
von denen zumindest eines mindestens eine hydrophobe Kette mit einer
Anzahl Kohlenstoffatome größer oder
gleich 18, sowie mindestens eine Doppelbindung aufweist.
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Allgemein
gesprochen sollte vor der Polymerisation der zur Bildung einer inversen
Mikroemulsion der vorliegenden Erfindung geeignete HLB-Wert des oberflächenaktiven
Systems zwischen 8 und 11 liegen, vorzugsweise zwischen 8 und 10,5.
Damit aber die Mikroemulsion nach der Polymerisation stabil bleibt,
muss der HLB-Wert zwischen 8 und 10 liegen, vorzugsweise zwischen
8,8 und 9,5. Werte über
9,5 verursachen eine irreversible Destabilisierung der Mikroemulsion
während
der Polymerisation, derart, dass die den Gegenstand der vorliegenden
Erfindung bildenden Copolymere nicht in einer Mikroemulsion erhalten
werden, sondern vielmehr eine nicht handhabbare Masse bilden. Werte
unter 8,8 lassen die Autoinversion der Mikroemulsion schwierig werden,
wenn sie, um als Flockungsmittel zu wirken, in Kontakt mit einer
wässrigen
Lösung
oder Suspension, beispielsweise städtisches oder industrielles
Abwasser, gebracht wird.
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Diese
HLB-Werte können
erhalten werden, indem ein einziges nichtionisches Tensid oder eine Mischung
aus Tensiden verwendet wird. Vorzugsweise wird jedoch eine Mischung
aus zwei oder mehr Tensiden verwendet, derart, dass der HLB-Wert
von mindestens einem von ihnen zwischen 3 und 8 liegt, wohingegen
der HLB-Wert von zumindest einem weiteren von ihnen zwischen 10
und 16, vorzugsweise zwischen 12 und 15 liegt.
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Die
Konzentration des erfindungsgemäßen oberflächenaktiven
Systems muss hoch genug sein, damit die nach der Polymerisation
erhaltene Mikroemulsion stabilisiert ist. Die Konzentration des
erfindungsgemäßen oberflächenaktiven
Systems liegt zwischen 5 und 15 Gew.-%, vorzugsweise zwischen 5
und 8 Gew.-% bezogen auf das Gesamtgewicht der Mikroemulsion. Bei
niedrigeren Werten ist keine Gewinnung von Mikroemulsionen möglich, wohingegen höhere Werte
keinen technischen Vorteil bieten.
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Für die Zwecke
der vorliegenden Erfindung sind die chemischen Eigenschaften des
Tensids oder der Tenside, welche die Bestandteile des erfindungsgemäßen oberflächenaktiven
Systems bilden, entscheidend. Im Allgemeinen umfasst das erfindungsgemäße oberflächenaktive
System mindestens ein nichtionisches Tensid, das mindestens eine
hydrophobe Kette mit 18 oder mehr Kohlenstoffatomen enthält, und
mindestens eine Doppelbindung, und hat einen HLB-Wert zwischen 3
und 8 (in dieser Beschreibung werden diese Tenside gelegentlich
als nichtionische Tenside "A" bezeichnet). Für den Fall, dass
das nichtionische Tensid "A" mehr als eine hydrophobe
Kette aufweist, können
diese Ketten gleichartig oder verschieden sein; normalerweise sind
sie gleich. Von diesen bevorzugten, nichtionischen Tensiden "A" lassen sich Folgende als veranschaulichendes
und nicht einschränkendes
Beispiel erwähnen:
Sorbitol- und Sorbitanester wie polyethoxyliertes Sorbitolhexaoleat,
polyethoxyliertes Sorbitantrioleat, polyethoxyliertes Sorbitansesquioleat,
polyethoxyliertes Sorbitolmonooleat und Sorbitanmonooleat; Polyethylenglycolester
wie Polyethylenglycolmonooleat und -dioleat; ethoxylierte Fettalkohole
wie polyethoxylierter Oleinalkohol und Ricinolalkohol; polyethoxylierte
Xylitolester wie polyethoxyliertes Xylitolpentaoleat; polyethoxylierte
Glycerinester wie polyethoxyliertes Glycerintrioleat; und polyethoxylierte Trimethylolpropanester
wie polyethoxyliertes Trimethylolpropantrioleat.
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Um
zu erreichen, dass die Mikroemulsion in Kontakt mit einer wässrigen
Lösung
oder Suspension eine Autoinversion durchmacht, und um zu erreichen,
dass sie in einem breiten Temperaturbereich, insbesondere zwischen
0 °C und
40 °C, stabil
ist, umfasst das erfindungsgemäße oberflächenaktive
System, dessen HLB-Wert zwischen 8,8 und 9,5 liegen muss, zusätzlich zu
dem einen oder den mehreren nichtionischen Tensiden "A" mindestens ein oder mehrere nichtionische
Tenside (nichtionisches Tensid "B"), deren hydrophobe
Ketten gesättigt
sind und die zwischen 8 und 18 Kohlenstoffatome umfassen, vorzugsweise
zwischen 8 und 14 Kohlenstoffatome, und einen HLB-Wert über 12 haben,
vorzugsweise über
13 und unter 16. Das nichtionische Tensid bzw. die nichtionischen
Tenside "B" kann/können in
einer Menge zwischen 45 Gew.-% und 65 Gew.-% verwendet werden, vorzugsweise
zwischen 55 Gew.-% und 65 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht
des oberflächenaktiven
Systems, und sie können,
als veranschaulichendes und nicht einschränkendes Beispiel, aus der Gruppe
ausgewählt
sein, die durch die folgenden Tenside gebildet ist: Sorbitol- und
Sorbitanester wie polyethoxyliertes Sorbitanmonostearat und -monoisostearat,
polyethoxyliertes Sorbitolhexalaurat und polyethoxyliertes Sorbitanhexalaurat;
Polyethylenglycolester wie Polyethylenglycoldilaurat, Polyethylenglycolmonostearat
und -distearat; ethoxylierte Fettalkohole wie polyethoxylierter
Stearylkohol, polyethoxylierter Cetylalkohol, polyethoxylierter Cetostearylalkohol;
Alkohole mit 10 bis 14 linearen oder verzweigten, primären oder
sekundären
gesättigten
polyethoxylierten Kohlenstoffatomen (C10-C14); polyethoxylierte
Xylitolester wie polyethoxyliertes Xylitolpentastearat und -pentaoleat;
polyethoxylierte Glycerinester wie polyethoxyliertes Glycerintrilaurat;
und polyethoxylierte Trimethylolpropanester wie polyethoxyliertes
Trimethylolpropantristearat oder -trilaurat. Ohne sich an eine andere
Theorie anhängen
zu wollen, geht man davon aus, dass sich die lange hydrophile Kette
der nichtionischen Tenside, die vorzugsweise aus Ethoxygruppen gebildet
ist, wie ein Frostschutzmittel verhält, und die Trennung der Phasen
oder das Eindicken der Mikroemulsion verhindert, und zwar bis zu
dem Punkt, wo seine Verwendung als Trägerstoff ausgeschlossen ist.
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Die ölige Phase
der Mikroemulsion ist durch das oberflächenaktive System und ein organisches Lösungsmittel
gebildet. Die Wahl des organischen Lösungsmittels der Mikroemulsion
beeinflusst in entscheidendem Maße die minimale Menge des oberflächenaktiven
Systems, die zu ihrer Stabilisierung notwendig ist, und den optimalen
HLB-Wert, um sie zu bilden. Dieses Lösungsmittel kann ein aliphatischer oder
aromatischer Kohlenwasserstoff oder eine Mischung aus aromatischen
und/oder aliphatischen Kohlenwasserstoffen sein. Die Anzahl der
Kohlenstoffatome jedes Kohlenwasserstoffs kann zwischen 6 und 18
liegen, vorzugsweise zwischen 10 und 14.
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Die
wässrige
Phase der Mikroemulsion besteht aus Wasser, den zu polymerisierenden
Monomeren, und gegebenenfalls (i) einem Zusatz zur Verhinderung
der Inaktivierung der Polymerisation aufgrund des Vorhandenseins
von Metallen, wie einen Chelatbildner, beispielsweise EDTA (Ethylendiamintetraessigsäure) und/oder
NTA (Nitrilotriessigsäure) oder
ein Salz davon, und (ii) einem Polymerisationsinitiator oder einer
Komponente des Redoxpaar-Polymerisationsinitiators. Für den Fall,
dass die Polymerisationsinitiation durch ein Redoxpaar erfolgt,
ist das Oxidationsmittel vorzugsweise in der wässrigen Phase enthalten.
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Die
in der wässrigen
Phase vorhandenen Monomere enthalten wenigstens ein nichtionisches Monomer
wie Acrylamid und wenigstens ein kationisches Monomer wie ein quaternäres Ammoniumderivat,
zum Beispiel Diallyldimethylammoniumchlorid, Methacryloxyethyldimethylammoniumchlorid,
Acrylamidopropyltrimethylammoniumchlorid oder Q9, vorzugsweise Q9.
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Die
Gesamtmonomerkonzentration bezogen auf das Gesamtgewicht der Mikroemulsion
liegt zwischen 20 und 45 Gew.-%, vorzugsweise zwischen 30 und 40
Gew.-%.
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Das
Gewichtsverhältnis
von nichtionischem Monomer zu kationischem Monomer liegt zwischen 99:1
und 20:80, wobei seine genaue Festlegung von der letztendlichen
Anwendung der Mikroemulsion abhängt.
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Der
pH-Wert der wässrigen
Phase liegt zwischen 3 und 6, vorzugsweise zwischen 3 und 5,4.
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Das
Verhältnis
von öliger
Phase zu wässriger Phase
ist derart, dass die Gesamtkonzentration der aktiven Substanz (kationisches
Copolymer) der Mikroemulsion, sobald die Polymerisation stattgefunden
hat, zwischen 20 und 45 Gew.-%, vorzugsweise zwischen 30 und 40
Gew.-% bezogen auf das Gesamtgewicht der Mikroemulsion liegt.
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Die
Polymerisation der Monomere geht über freie Radikale vonstatten,
bis die Umsetzung der Monomere größer oder gleich 60 %, vorzugsweise
größer oder
gleich 80 %, noch bevorzugter größer oder gleich
95 %, und am allermeisten bevorzugt 100 % beträgt.
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Die
Polymerisationsinitiation kann bei einer Temperatur ausgeführt werden,
die zwischen 15 °C und
40 °C, vorzugsweise
zwischen 30 °C
und 40 °C liegt.
Wird die Polymerisation diskontinuierlich in einem einzelnen Schritt
ausgeführt,
ist die im Verlauf der Polymerisation freigesetzte Wärme unter
Berücksichtigung
der hohen Polymerisationsrate derart, dass es praktisch unmöglich ist,
die Temperatur konstant zu halten. Sie steigt normalerweise um 9 °C bis 25 °C an, ohne
dass dabei die Flockungseigenschaften des gewonnenen Produkts in
nennenswertem Maße
verschlechtert würden.
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Um
die vorliegende Erfindung in die Praxis umzusetzen, kann eine breite
Vielfalt von auf freien Radikalen basierenden Polymerisationsinitiatoren verwendet
werden, sowie thermische Initiatoren und auch Redoxpaarinitiatoren.
Von diesen thermischen Initiatoren sind 2,2'-Azobisisobutyronitril (AIBN), 2,2'-Azobis(2-aminopropan)dihydrochlorid
(V-50), Peroxide wie tert-Butylperoxid und anorganische Verbindungen
wie Natrium-, Kalium- und Ammoniumpersulfat erwähnenswert.
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Falls
ein thermischer Initiator verwendet wird, kann er entweder anfangs
der wässrigen
Phase zugegeben werden, oder hinterher nach dem Entgasen der schließlich sich
ergebenden Mikroemulsion. Im ersten Fall ist es notwendig, die Entgasung
bei einer Temperatur zwischen 20 °C
und 30 °C
durchzuführen.
Falls die Polymerisationsinitiation mittels eines Redoxpaars ausgeführt wird,
sind die als Initiatoren zu verwendenden Redoxpaare Ammoniumeisensulfat/Ammoniumpersulfat
und Natriumdisulfit/Ammoniumpersulfat, wobei das Redoxpaar-Oxidationsmittel
vorzugsweise in der wässrigen
Phase enthalten ist. Falls Natriumdisulfit (Na2S2O5) als Reduktionsmittel
verwendet wird, braucht kein Oxidationsmittel verwendet zu werden,
da die Polymerisation unter alleiniger Anwendung von Natriumdisulfit
als Initiator ausgeführt
werden kann. Deshalb wird in einer bevorzugten Ausführungsform
die Polymerisation mittels des alleinigen Einsatzes von Natriumdisulfit als
Initiator initiiert, welches der desoxidierten Mikroemulsion bei
einer bestimmten Temperatur kontinuierlich und in Form einer wässrigen
Lösung
zugesetzt wird.
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Gegebenenfalls
liegt die Konzentration des Reduktionsmittels, das in der der desoxidierten
Mikroemulsion zuzusetzenden, wässrigen
Lösung
vorhanden ist, zwischen 0,1 g/l und 400 g/l, vorzugsweise zwischen
0,1 g/l und 5 g/l, und noch bevorzugter zwischen 0,1 g/l und 1 g/l,
und der pH-Wert dieser Lösung
kann zwischen 2 und dem pH-Wert liegen, der der Konzentration des
eingesetzten Natriumdisulfits entspricht. Er kann mit jeder anorganischen
Säure, vorzugsweise
mit HCl eingestellt werden.
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Die
Zugabeströmungsrate
der Reduktionsmittellösung
hängt von
der darin vorhandenen Reduktionsmittelkonzentration ab. Somit kann
beispielsweise für
den bevorzugten Konzentrationsbereich (0,1 bis 1 g/l) die Strömungsrate
im Bereich von 5 bis 200 ml/h/kg der wässrigen Phase liegen, vorzugsweise
zwischen 10 und 150 ml/h/kg der wässrigen Phase.
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Die
in inverser Mikroemulsion stattfindende Polymerisationsreaktion
kann diskontinuierlich (in einem einzigen Schritt oder in mehreren
aufeinander folgenden Zusatzschritten) und auch kontinuierlich und
semikontinuierlich ausgeführt
werden. Die bevorzugte Betriebsart ist aber die diskontinuierliche Betriebsart
in einer einzigen Befüllung,
in der vorzugsweise die folgenden Schritte enthalten sind:
- a) Vorbereitung einer wässrigen Phase, wobei die besagte
wässrige
Phase umfasst:
a.1) Wasser;
a.2) eine Mischung von zumindest
einem nichtionischen Monomer und einem kationischen Monomer, die
bezogen auf das Gesamtgewicht der Mikroemulsion eine Gesamtmonomerkonzentration zwischen
20 Gew.-% und 45 Gew.-% und ein Gewichtsverhältnis nichtionisches Monomer
zu kationisches Monomer zwischen 99:1 und 20:80 aufweist; und
a.3)
gegebenenfalls einen Metallchelatbildner wie EDTA; und
a.4)
gegebenenfalls ein Oxidationsmittel, das Bestandteil eines als Initiator
der freien radikalischen Polymerisation wirkenden Redoxpaares ist,
wie Ammonium- oder Kaliumpersulfat;
durch die Mischung der
Komponenten a.1), a.2), und, gegebenenfalls, a.3) und/oder a.4);
- b) getrennte Vorbereitung einer öligen Phase, wobei die besagte ölige Phase
umfasst:
b.1) ein organisches Lösungsmittel; und
b.2)
ein oberflächenaktives
System, dessen HLB-Wert zwischen 8,8 und 9,5 liegt, das zumindest
zwei nichtionische Tenside umfasst, wobei (i) zumindest ein nichtionisches
Tensid "A", dessen HLB-Wert
zwischen 3 und 8 liegt, zumindest eine hydrophobe Kette mit einer
Anzahl Kohlenstoffatomen gleich oder höher als 18 und zumindest eine
Doppelbindung aufweist, und wobei (ii) zumindest ein nichtionisches
Tensid "B", dessen HLB-Wert
höher als
12 ist, eine oder mehrere gesättigte
hydrophobe Ketten mit einer Anzahl an Kohlenstoffatomen, die zwischen
8 und 18 liegt, aufweist;
durch Mischung der Komponenten b.1)
und b.2);
- c) Gesamte oder individuelle Entgasung der besagten wässrigen
und öligen
Phasen mit einem Inertgas, bis die Sauerstoffkonzentration in diesen Phasen
geringer als 0,5 ppm ist;
- d) Mischung der besagten wässrigen
und öligen Phasen,
wenn sie getrennt entgast wurden, in einer inerten Atmosphäre; und
- e) Polymerisation der besagten Mischung der wässrigen
und öligen
Phasen in einer inerten Atmosphäre
durch Zusatz von Natriumdisulfit, wenn die besagte wässrige Phase
das besagte Oxidationsmittel, das Bestandteil eines als Initiator
der freien radikalischen Polymerisation wirkenden Redoxpaares (a.4)
ist, nicht enthält,
bei einer Temperatur, die zwischen 15 °C und 40 °C, vorzugsweise zwischen 30 °C und 40 °C liegt;
oder alternativ
- e') Polymerisation
der besagten Mischung aus wässrigen
und öligen
Phasen in einer inerten Atmosphäre
durch Zusatz eines Reduktionsmittels, das fähig ist, das in der wässrigen
Phase vorhandene Oxidationsmittel, das Bestandteil eines als Initiator
der freien radikali schen Polymerisation wirkenden Redoxpaares (a.4)
ist, zu reduzieren, bei einer Temperatur zwischen 15 °C und 40 °C, vorzugsweise
zwischen 30 °C
und 40 °C.
-
Die
kationischen, gemäß dem Verfahren
der vorliegenden Erfindung gewonnenen Copolymer-Mikroemulsionen
haben verschiedene Anwendungsmöglichkeiten.
Eine der Hauptanwendungen ist ihr Einsatz als Flockungsmittel, die
entscheidende Vorteile verglichen mit den derzeit vermarkteten Flockungsmitteln
in fester Phase oder Emulsionsflockungsmitteln haben. Von diesen
Vorteilen lassen sich die folgenden anführen:
- – höhere Ergiebigkeit;
- – Stabilität in dem
für die
Anwendung typischen Temperaturbereich;
- – leicht
mittels herkömmlicher
Dosiergeräte
zuzumessen; und
- – Fähigkeit
zur Autoinversion in Kontakt mit einer wässrigen Lösung oder Suspension.
-
Die
in den Beispielen 25 und 26 gewonnenen, kationischen Copolymer-Mikroemulsionen
wurden als Klärschlammentwässerungsmittel
beurteilt und mit einer handelsüblichen
Emulsion verglichen, wobei deutlich ihre höhere Ergiebigkeit in Verbindung mit
den zuvor erwähnten
Vorteilen dieser Mikroemulsionen zutage trat.
-
Die
nun folgenden Beispiele stellen die Erfindung dar und sollten nicht
in einschränkendem
Sinne aufgefasst werden, sondern vielmehr in einem darstellenden
Sinn der Erfindung.
-
Beispiel 1
-
In
einem 300 ml fassenden, ausgekleideten Reaktor, der mit einem Ankerrührwerk versehen
war, wurde eine wässrige
Phase vorbereitet, die aus 36 g einer wässrigen Lösung mit 50 Gew.-% Acrylamid
bestand, 33,75 g von in Wasser gelöstem Q9 in Handelssorte mit
80 Gew.-%, 20,25 9 deionisiertem Wasser und 0,15 g Ethylendiamintetraessigsäure-Dinatriumsalz. Der
Monomergehalt lag bei 50 Gew.-% und die kationische Ladung betrug
60 %. Der pH-Wert der Lösung
lag bei 4,68.
-
In
einem anderen Ansetzbehälter
wurde eine ölige
Phase vorbereitet, indem man 45 g eines Paraffinöls, das durch eine Mischung
aus n- Decan und
Tetradecan in einem Mischungsverhältnis 40:60 gebildet war, 15
g eines oberflächenaktiven
Systems mit einem HLB-Wert von 9,5 zusetzte, welches aus 9,063 g
eines polyethoxylierten, linearen und sekundären Fettalkohols mit einem
HLB-Wert von 13,3 und einer mittleren Anzahl von 13 Kohlenstoffatomen
in seiner hydrophoben Kette, und aus 5,937 g Sorbitansesquioleat
mit einem HLB-Wert von 3,7 bestand.
-
Beide
Phasen wurden miteinander vermischt, und man erhielt eine inverse
Monomer-Mikroemulsion mit einer Konzentration der aktiven Substanz
von 30 Gew.-% bezogen auf das Gesamtgewicht der Mikroemulsion und
einer Konzentration des oberflächenaktiven
Systems von 10 Gew.-% bezogen auf das Gesamtgewicht der Mikroemulsion.
-
Indem
man 15 Minuten lang Stickstoff einsprudeln ließ, wurde die Mikroemulsion
desoxidiert und gleichzeitig ihre Temperatur auf 35 °C eingestellt, wobei
Wasser mit 37 °C
durch die Auskleidung des Reaktors zirkulierte.
-
Durch
Zugabe einer wässrigen
Lösung
(5 g/l) aus Natriumdisulfit bei einer bestimmten Strömungsrate
von 66,67 ml/h/kg der wässrigen
Phase wurde die Polymerisation initiiert. Die Polymerisation lief ohne
abrupte Schwankungen der Viskosität ab, wobei das Aussehen zuerst
trübe,
dann transparent, und schließlich
wieder trübe
war. Die Temperatur stieg in 3 Minuten langsam auf 64 °C an und
sank daraufhin in 12,5 Minuten auf 35 °C ab. Zu diesem Zeitpunkt wurde
die Polymerisation als abgeschlossen angesehen.
-
Es
wurde eine kationische Copolymer-Mikroemulsion gewonnen, die durchscheinend,
pumpfähig und
stabil war, was dadurch bewiesen wurde, dass sie sich nach zweistündigem Zentrifugieren
bei 5000 min–1 nicht
in die Phasen trennte. Die Mikroemulsion behielt ihre Stabilität bei sowie
auch ihre Fähigkeit, bei
0 °C und
40 °C gepumpt
werden zu können.
Die Mikroemulsion war selbstinvertierend, was durch Beobachten der
Viskosität
einer gerührten
Mischung bewiesen wurde, die aus 4,5 g der Mikroemulsion und 250
ml Wasser bestand, verglichen mit einer Mischung aus 4,5 g der Mikroemulsion
und 250 ml einer wässrigen
Lösung
eines invertierenden Tensids (4 g/l) mit einem HLB-Wert von 13,3.
Beide Mischungen erreichten dieselbe Viskosität in weniger als 5 Minuten,
wobei das Öl
der Mikroemulsion in der wässrigen Lösung eine
milchige Emulsion ohne Flöckchen
bildete; das Vorhandensein von Flöckchen war ein Anzeichen dafür, dass
die Inversion nicht gut war.
-
Beispiele 2 und 3
-
Das
Verfahren von Beispiel 1 wurde wiederholt, aber bei einer Polymerisationsinitiationstemperatur
von 25 °C
(Beispiel 2) und 40 °C
(Beispiel 3). Es wurden durchscheinende, stabile und selbstinvertierende
kationische Copolymer-Mikroemulsionen erhalten.
-
Die
Ergiebigkeiten der Mikroemulsionen der Beispiele 1 bis 3 wurden
als Klärschlammentwässerungsmittel
unter Einsatz des Kapillarsaugzeiterfassungsverfahrens (Capillary
Suction Time Method) beurteilt. Der verwendete Klärschlamm
stammte von der Klärschlammfaulung
einer Klärstation
für städtisches
Abwasser. Die erhaltenen Ergebnisse zeigten die relative Reihenfolge
der Wirksamkeit an: Beispiel 1 ≥ Beispiel
2 >> Beispiel 3. Deshalb
wurde die optimale Polymerisationstemperatur auf 35 °C eingestellt.
-
Beispiele 4 bis 9
-
Das
Verfahren von Beispiel 1 wurde wiederholt, aber mit einem oberflächenaktiven
System, das aus einem Gemisch eines polyethoxylierten, linearen und
sekundären
Fettalkohols mit einem HLB-Wert von 13,3 und einer mittleren Anzahl
von 13 Kohlenstoffatomen in seiner hydrophoben Kette, und einem Fettalkohol
derselben Art mit einem HLB-Wert von 7 (Beispiel 4) gebildet war.
Bei Beispiel 5 wurde wie bei Beispiel 4 verfahren, aber mit einer
Konzentration des oberflächenaktiven
Systems von 15 Gew.-% bezogen auf das Gesamtgewicht der Mikroemulsion. Bei
den Beispielen 6 und 7 wurde unter denselben Bedingungen wie bei
Beispiel 4 gearbeitet, aber bei einem HLB-Wert von 9 mit einer Konzentration
des oberflächenaktiven
Systems von 10 % (Beispiel 6) und 15 % (Beispiel 7). Bei den Beispielen
8 und 9 wurde unter denselben Bedingungen gearbeitet wie bei den
Beispielen 6 und 7, aber mit einer Polymerisationsinitiationstemperatur
von 30 °C.
In allen Fällen trat
bei der Polymerisation eine Trennung der Phasen auf, wobei sich
eine absolut nicht handhabbare Polymermasse ergab.
-
Der
Vergleich zwischen den Beispielen 1 bis 3 und den Beispielen 4 bis
9 zeigt ganz deutlich, dass es nicht möglich ist, mit jeder beliebigen
Art eines oberflächenaktiven
Systems stabile kationische Copolymer-Mikroemulsionen zu gewinnen.
-
Beispiele 10 bis 13
-
Es
wurde das Verfahren von Beispiel 1 wiederholt, aber mit unterschiedlichen
HLB-Werten von 10 (Beispiel 10), 9,75 (Beispiel 11), 9,25 (Beispiel
12) und 9 (Beispiel 13). Die kationischen Copolymer-Mikroemulsionen
der Beispiele 12 und 13 waren stabil, wohingegen diejenigen der
Beispiele 10 und 11 sich in die Phasen trennten. Es wurden die Ergiebigkeiten der
Mikroemulsionen der Beispiele 12 und 13 als Klärschlammentwässerungsmittel
beurteilt und mit der Mikroemulsion von Beispiel 1 verglichen, wobei dasselbe
Verfahren und derselbe Klärschlamm
wie bei den Beispielen 2 und 3 verwendet wurde. Die erhaltenen Ergebnisse
zeigten folgende relative Reihenfolge der Wirksamkeit an: Beispiel
1 = Beispiel 12 ≈ Beispiel
13. Von daher wird aus den Beispielen 1 und 10 bis 13 abgeleitet,
dass einerseits zur Gewinnung stabiler kationischer Copolymer-Mikroemulsionen
der HLB-Wert des oberflächenaktiven
Systems kleiner oder gleich 9,5 sein muss, und andererseits der
HLB-Wert keinen Einfluss auf die Ergiebigkeit dieser Mikroemulsionen
als Klärschlammentwässerungsmittel
hat.
-
Beispiele 14 bis 16
-
Das
Verfahren von Beispiel 1 wurde wiederholt, aber der pH-Wert der
wässrigen
Phase wurde verändert.
So wurde in Beispiel 14 der pH-Wert
von 6,84 direkt erhalten, indem das EDTA-Dinatriumsalz in der wässrigen
Phase durch Tetranatriumsalz ersetzt wurde; in Beispiel 15 wurde
der pH-Wert von 5,6 mit NaOH eingestellt; und in Beispiel 16 wurde
der pH-Wert von 3,05 mit HCl eingestellt. Die kationische Copolymer-Mikroemulsion von
Beispiel 14 trennte sich in die Phasen, während die Mikroemulsionen gemäß den Beispielen
15 und 16 stabil waren. Ein Anstieg des pH-Werts verringert die
Polymerisationsrate, was eine bessere Steuerung der Polymerisationstemperatur
ermöglicht.
Es wurden die Er giebigkeiten der Mikroemulsionen der Beispiele 12
und 13 als Klärschlammentwässerungsmittel
beurteilt und mit der Mikroemulsion von Beispiel 1 verglichen, und zwar
unter Verwendung desselben Verfahrens und desselben Klärschlamms
wie bei den Beispielen 2 und 3. Die erhaltenen Ergebnisse zeigten
an, dass für
die Konzentration des in der Initiatorlösung verwendeten Natriumdisulfits
die Ergiebigkeit mit ansteigendem pH-Wert leicht zunimmt.
-
Beispiel 17
-
In
einem 300 ml fassenden, ausgekleideten Reaktor, der mit einem Ankerrührwerk versehen
war, wurde eine wässrige
Phase vorbereitet, die aus 39 g einer wässrigen Lösung mit 50 Gew.-% Acrylamid
bestand, aus 36,562 g aus in Wasser gelöstem Q9 in Handelsklasse mit
80 Gew.-%, aus 21,937 g deionisiertem Wasser und 0,16 g Ethylendiamintetraessigsäure-Dinatriumsalz. Der
Monomergehalt betrug 50 Gew.-% und die kationische Ladung lag bei
60 %. Durch das Eintropfen einer wässrigen Lösung mit 20 Gew.-% NaOH wurde
der pH-Wert der Lösung
auf 5,35 eingestellt.
-
In
einem anderen Ansetzbehälter
wurde eine ölige
Phase vorbereitet, wobei man 37,5 g eines Paraffinöls, das
aus einer Mischung aus n-Decan und Tetradecan in einem Verhältnis von
40:60 bestand, 15 g eines oberflächenaktiven
Systems mit einem HLB-Wert von 9,4 zusetzte, wobei Letzteres aus
8,9 g eines polyethoxylierten, linearen und sekundären Fettalkohols
mit einem HLB-Wert von 13,3 und einer durchschnittlichen Anzahl
von 13 Kohlenstoffatomen in seiner hydrophoben Kette, und 6,1 g
Sorbitansesquioleat mit einem HLB-Wert von 3,7 bestand.
-
Beide
Phasen wurden miteinander vermischt, um eine inverse Monomer-Mikroemulsion
mit einer Konzentration der aktiven Substanz von 32,5 Gew.-% bezogen
auf das Gesamtgewicht der Mikroemulsion (65 % wässrige Phase) zu ergeben, und
einer Konzentration des oberflächenaktiven
Systems von 10 Gew.-% bezogen auf das Gesamtgewicht der Mikroemulsion.
-
Indem
man 15 Minuten lang Stickstoff einsprudeln ließ, wurde die Mikroemulsion
desoxidiert und dabei wurde ihre Temperatur auf 35 °C eingestellt,
wobei Wasser mit 37 °C
durch die Auskleidung des Reaktors zirkulierte.
-
Durch
Zugabe einer wässrigen
Lösung
(5 g/l) mit Natriumdisulfit bei einer bestimmten Strömungsrate
von 66,67 ml/h/kg der wässrigen
Phase wurde die Polymerisation initiiert. Die Polymerisation lief ohne
abrupte Schwankungen der Viskosität ab, wobei zuerst ein trübes, dann
wieder transparentes und schließlich
wieder trübes
Aussehen zu verzeichnen war. Die Temperatur stieg in 12 Minuten
langsam auf 50,9 °C
an und sank dann in 8 Minuten auf 35 °C ab. Zu diesem Zeitpunkt wurde
die Polymerisation als abgeschlossen betrachtet.
-
Es
wurde eine kationische Copolymer-Mikroemulsion gewonnen, die durchscheinend,
pumpfähig und
stabil war, was dadurch bewiesen wurde, dass sie sich nach zweistündigem Zentrifugieren
bei 5000 min–1 nicht
in die Phasen trennte. Die Mikroemulsion behielt ihre Stabilität bei und
auch die Fähigkeit,
bei 0 °C
und 40 °C
gepumpt werden zu können.
Die Mikroemulsion war selbstinvertierend, was durch Beobachten der
Viskosität
einer gerührten
Mischung bewiesen wurde, die aus 4,5 g der Mikroemulsion und 250
ml Wasser bestand, im Vergleich mit einer Mischung aus 4,5 g der
Mikroemulsion und 250 ml einer wässrigen
Lösung
eines invertierenden Tensids (4 g/l) mit einem HLB-Wert von 13,3.
Beide Mischungen erreichten in weniger als 5 Minuten dieselben Viskositäten, wobei
das Öl
aus der Mikroemulsion in der wässrigen
Lösung
eine milchige Emulsion ohne Flöckchen
bildete.
-
Beispiele 18 bis 21
-
Es
wurde das Verfahren von Beispiel 17 wiederholt, wobei aber die Konzentration
der wässrigen Lösung mit
Natriumdisulfit verändert
wurde: 4 g/l (Beispiel 18), 3 g/l (Beispiel 19), 2,5 g/l (Beispiel
20) und 2 g/l (Beispiel 21). Die Maximaltemperaturen betrugen 51,2 °C, 51,0 °C, 45,1 °C bzw. 44,2 °C. In allen Fällen lag
die Umsetzung des Monomers bei über
97 %, außer
in Beispiel 21, wo sie 90 % betrug.
-
Die
kationischen Copolymer-Mikroemulsionen der Beispiele 17 bis 21 wurden
als Klärschlammentwässerungsmittel
beurteilt, wobei die Ergiebigkeiten unter Verwendung desselben Klärschlamms und
desselben Verfahrens wie in den Beispielen 2 und 3 bestimmt wurden,
und sie wurden mit der handelsüblichen
kationischen Emulsion Superfloc C-1596 ver glichen, erhältlich von
Cytec Technology Corp., Wilmington, DE. Die Mikroemulsionen der
Beispiele 17 bis 21 waren weniger wirksam.
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Beispiel 22
-
Es
wurde das Verfahren von Beispiel 17 wiederholt, mit der Ausnahme,
dass die Konzentration des oberflächenaktiven Systems 7 Gew.-%
und die Konzentration des Öls
28 Gew.-% betrug, jeweils bezogen auf das Gesamtgewicht der Mikroemulsion, und
die Konzentration der wässrigen
Lösung
mit Natriumdisulfit lag bei 3 g/l. Die maximale Polymerisationstemperatur
betrug 47,8 °C
und die Polymerisation fand über
einen Zeitraum von 25 Minuten statt.
-
Es
wurde eine kationische Copolymer-Mikroemulsion gewonnen, die stabil,
transparent und auch als Träger
einsetzbar war; sie war auch selbstinvertierend in Kontakt mit einer
wässrigen
Suspension oder Lösung.
-
Beispiel 23
-
Das
Verfahren von Beispiel 17 wurde wiederholt, außer dass die Konzentration
der wässrigen Phase,
bezogen auf die Gesamtmikroemulsion, 70 % betrug (35 % Monomerkonzentration
bezogen auf die Gesamtmikroemulsion); die Konzentration des oberflächenaktiven
Systems betrug 7 Gew.-% und die Ölkonzentration
lag bei 23 Gew.-%, jeweils bezogen auf das Gesamtgewicht der Mikroemulsion,
und die Konzentration der wässrigen
Lösung
mit Natriumdisulfit betrug 3 g/l. Die maximale Polymerisationstemperatur
betrug 44,4 °C
und die Dauer der Polymerisation betrug 30 Minuten.
-
Es
wurde eine kationische Copolymer-Mikroemulsion erhalten, die stabil,
transparent und pumpfähig
war; sie war auch selbstinvertierend in Kontakt mit einer wässrigen
Suspension oder Lösung.
-
Beispiel 24
-
In
einem 750 ml fassenden, ausgekleideten Reaktor, der mit einem Ankerrührwerk versehen
war, wurde eine wässrige
Phase vorbereitet, die aus 120,3 g einer wässrigen Lösung mit 50 Gew.-% Acrylamid,
128,3 g von in Wasser gelöstem
Q9 in Handelssorte mit 80 Gew.-%, und 0,54 g Ethylendiamintetraessigsäure-Dinatriumsalz
bestand. Der Monomergehalt betrug 65,34 Gew.-% und die kationische Ladung
betrug 63 %. Der pH-Wert
der Lösung
war auf 5,0 eingestellt.
-
In
einem anderen Ansetzbehälter
wurde eine ölige
Phase vorbereitet, indem man 107,2 g eines Paraffinöls, das
aus einer Mischung aus n-Decan und Tetradecan in einem Verhältnis 40:60
bestand, 36,4 g eines oberflächenaktiven
Systems mit einem HLB-Wert von 8 zusetzte, wobei das System aus 16,6
g eines polyethoxylierten, linearen und sekundären Fettalkohols mit einem
HLB-Wert von 13,3 und einer mittleren Anzahl von 13 Kohlenstoffatomen
in seiner hydrophoben Kette, sowie aus 19,8 g Sorbitansesquioleat
mit einem HLB-Wert von 3,7 bestand.
-
Beide
Phasen wurden miteinander vermischt und man erhielt eine inverse
Monomer-Mikroemulsion mit einer Konzentration der aktiven Substanz
von 41,1 Gew.-% bezogen auf das Gesamtgewicht der Mikroemulsion
(62,93 % wässrige
Phase), und einer Konzentration des oberflächenaktiven Systems von 9,19
Gew.-% bezogen auf das Gesamtgewicht der Mikroemulsion.
-
Durch
20-minütiges
Einsprudeln von Stickstoff wurde die Mikroemulsion desoxidiert und
dabei ihre Temperatur auf 35 °C
eingestellt, wobei Wasser mit 37 °C
durch die Reaktorauskleidung zirkulierte.
-
Durch
Zugabe einer wässrigen
Lösung
(5 g/l) mit Natriumdisulfit bei einer bestimmten Strömungsrate
von 66,67 ml/h/kg der wässrigen
Phase wurde die Polymerisation initiiert. Die Polymerisation lief ohne
abrupte Schwankungen der Viskosität ab, wobei ein zuerst trübes, dann
transparentes und schließlich
wieder trübes
Aussehen zu verzeichnen war. Die Temperatur stieg in 2 Minuten langsam
auf 76,5 °C
an und sank dann in 8 Minuten auf 35 °C ab. Zu diesem Zeitpunkt wurde
die Polymerisation als abgeschlossen erachtet.
-
Es
wurde eine kationische Copolymer-Mikroemulsion erhalten, die durchscheinend,
pumpfähig und
stabil war, was dadurch bewiesen wurde, dass sie sich nach zweistündigem Zentrifugieren
bei 5000 min–1 nicht
in die Phasen trennte. Die Mikroemulsion behielt ihre Stabilität bei und
auch die Fähigkeit,
bei 0 °C
und 40 °C
gepumpt werden zu können.
Aufgrund ihres niedrigen HLB-Werts war die Mikroemulsion nicht selbstinvertierend.
-
Die
kationischen Copolymer-Mikroemulsionen der Beispiele 22 bis 24 wurden
als Klärschlammentwässerungsmittel
beurteilt, wobei die Ergiebigkeiten unter Verwendung desselben Klärschlamms und
desselben Verfahrens wie bei den Beispielen 2 und 3 bestimmt wurden,
und sie wurden mit der handelsüblichen
kationischen Emulsion Superfloc C-1596 verglichen, erhältlich von
Cytec Technology Corp., Wilmington, DE. Die optimale Dosierung der Mikroemulsion
von Beispiel 24 betrug 19 ppm, wohingegen diejenigen der Beispiele
22 und 23 und die der handelsüblichen
kationischen Emulsion Superfloc C-1596 bei 22 ppm lagen. Die Mikroemulsionen
der Beispiele 22 und 23 zeigten eine Ergiebigkeit, die der handelsüblichen
Emulsion gleichkam, ohne aber deren Nachteile aufzuweisen, die weiter
vorne in dieser Beschreibung erwähnt
wurden. Die Mikroemulsion von Beispiel 24 hatte eine höhere Ergiebigkeit
als es die handelsübliche
Emulsion zeigte.
-
Beispiel 25
-
In
einem 300 ml fassenden, ausgekleideten Reaktor, der mit einem Ankerrührwerk versehen
war, wurde eine wässrige
Phase zubereitet, die aus Folgendem bestand: 43,8 g einer wässrigen
Lösung
mit 50 Gew.-% Acrylamid, 41,06 g von in Wasser gelöstem Q9
in Handelsqualität
mit 80 Gew.-%, 24,63 g deionisiertes Wasser und 0,15 g Ethylendiamintetraessigsäure-Dinatriumsalz.
Der Monomergehalt betrug 50 Gew.-% und die kationische Ladung betrug 60
%. Der pH-Wert der Lösung
betrug 3,1 mit 35 Gew.-% HCl.
-
In
einem anderen Ansetzbehälter
wurde eine ölige
Phase vorbereitet, indem man einer Menge von 34,5 g eines Paraffinöls, das
aus einer Mischung aus n-Decan und Tetradecan in einem Verhältnis von 40:60
bestand, 6 g eines oberflächenaktiven
Systems mit einem HLB-Wert von 9,2 zusetzte, wobei dieses System
aus 3,44 g eines polyethoxylierten, linearen und sekundären Fettalkohols
mit einem HLB-Wert von 13,3 und einer durchschnittlichen Anzahl
von 13 Kohlenstoffatomen in seiner hydrophoben Kette, sowie aus
2,56 g Sorbitansesquioleat mit einem HLB-Wert von 3,7 bestand.
-
Beide
Phasen wurden miteinander vermischt, um eine inverse Monomer-Mikroemulsion
zu ergeben, die eine Konzentration der aktiven Sub stanz von 36,5
Gew.-% bezogen auf das Gesamtgewicht der Mikroemulsion, und eine
Konzentration des oberflächenaktiven
Systems von 4 Gew.-% bezogen auf das Gesamtgewicht der Mikroemulsion
hatte.
-
Durch
15-minütiges
Einsprudeln von Stickstoff wurde die Mikroemulsion desoxidiert und
dabei ihre Temperatur auf 35 °C
eingestellt, wobei Wasser mit 37 °C
durch die Reaktorauskleidung zirkulierte.
-
Die
Polymerisation wurde initiiert, indem eine wässrige Lösung (0,1 g/l) mit Natriumdisulfit,
die mit 35 Gew.-% HCl auf einen pH-Wert von 3 eingestellt war, mit
einer bestimmten Strömungsrate
von 66,67 ml/h/kg der wässrigen
Phase zugesetzt wurde. Die Polymerisation lief ohne abrupte Viskositätschwankungen
ab, wobei ein trübes,
dann transparentes und schließlich
wieder trübes
Aussehen zu verzeichnen war. Die Temperatur stieg in 13 Minuten
langsam auf 50,6 °C
an und fiel dann in 13,5 Minuten auf 35 °C ab. Zu diesem Zeitpunkt wurde
die Polymerisation als abgeschlossen erachtet.
-
Es
wurde eine kationische Copolymer-Mikroemulsion erhalten, die durchscheinend,
pumpfähig und
stabil war, was dadurch bewiesen wurde, dass sie sich nach zweistündigem Zentrifugieren
bei 5000 min–1 nicht
in die Phasen trennte. Die Mikroemulsion behielt ihre Stabilität bei und
auch ihre Fähigkeit,
bei 0 °C
und 40 °C
gepumpt werden zu können.
Die Mikroemulsion war selbstinvertierend, was durch Beobachtung
der Viskosität
einer gerührten
Mischung bewiesen wurde, die aus 4,5 g der Mikroemulsion und 250
ml Wasser bestand, im Vergleich mit einer Mischung aus 4,5 g der
Mikroemulsion und 250 ml einer wässrigen
Lösung
eines invertierenden Tensids (4 g/l) mit einem HLB-Wert von 13,3.
Beide Mischungen erreichten dieselben Viskositäten in weniger als 5 Minuten,
wobei das Öl
aus der Mikroemulsion in der wässrigen
Lösung
eine milchige Emulsion ohne Flöckchen
bildete, wobei das Vorhandensein von Flöckchen ein Anzeichen dafür ist, dass
die Inversion nicht gut ist.
-
Beispiel 26
-
Es
wurde das Verfahren von Beispiel 25 wiederholt, wobei aber der pH-Wert
der Natriumdisulfitlösung
auf 2,05 eingestellt wurde. Die Temperatur stieg in 12,5 Minuten
langsam auf 45,3 °C
an und sank dann in 12 Minuten auf 35 °C ab. Die Polymerisation wurde
zu diesem Zeitpunkt als abgeschlossen angesehen.
-
Es
wurde eine kationische Copolymer-Mikroemulsion erhalten, die durchscheinend,
pumpfähig und
stabil war, was dadurch bewiesen wurde, dass sie sich nach zweistündigem Zentrifugieren
bei 5000 min–1 nicht
in die Phasen trennte. Die Mikroemulsion behielt ihre Stabilität bei und
auch ihre Fähigkeit,
bei 0 °C
und 40 °C
gepumpt werden zu können.
Die Mikroemulsion war selbstinvertierend.
-
Die
kationischen Copolymer-Mikroemulsionen der Beispiele 25 und 26 wurden
als Klärschlammentwässerungsmittel
beurteilt, wobei die Ergiebigkeiten unter Verwendung eines der Klärschlammfaulung
einer Trinkwasserbehandlungsanlage entstammenden Klärschlamms
und desselben Verfahrens wie bei den Beispielen 2 und 3 bestimmt
wurden, und sie wurden mit der handelsüblichen kationischen Emulsion
Superfloc C-1596 verglichen, erhältlich
von Cytec Technology Corp., Wilmington, DE. Die optimale Dosierung
der Mikroemulsion aus dem Beispiel 25 betrug 270 ppm, die von Beispiel
26 betrug 280 ppm, verglichen mit 290 ppm der handelsüblichen kationischen
Emulsion Superfloc C. Die Mikroemulsionen der Beispiele 25 und 26
hatten daher eine höhere
Ergiebigkeit als die handelsübliche
Emulsion, und ohne deren Nachteile, die vorstehend in dieser Beschreibung
erwähnt
wurden.