DE3312711A1 - Verfahren zur herstellung von mikrolatex in kontinuierlicher oelphase, so erhaltener mikrolatex und seine verwendung - Google Patents
Verfahren zur herstellung von mikrolatex in kontinuierlicher oelphase, so erhaltener mikrolatex und seine verwendungInfo
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Description
» O
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung
von stabilen und transparenten Mikrolatices durch Polymerisation oder Copolymerisation einer Mikroemulsion
vom Typ Wasser in Öl von zumindest einem wasserlöslichen Vinylmonomeren und die Verwendung dieser Latices bei
sekundären Erdölgewinnungsmethoden.
Bei diesem Polymerisationsverfahren ist das wasserlösliche Monomere (oder das Gemisch von Monomeren) in
Wasser gelöst und in einer Mischung von oberflächenaktivem Mittel (Tensid) und öl derart verteilt, daß
die Mengenanteile der Bestandteile in den ein-phasigen Bereichen, welche noch Mikroemulsionen zu nennen sind,
dem Diagramm der Phase Tensid/Öl/wässriger Lösung des Monomeren entspricht. Das Monomere ist in das Innere
von Micellen eingeschlossen, die durch Wasser gequollen sind und deren mittlerer Durchmesser größenordnungsmäßig
4 Nanometer beträgt. Diese Systeme sind optisch transparent, thermodynamisch stabil und eignen
sich demzufolge insbesondere für photochemische Reaktionen. Genauer ausgedrückt werden die Mikrolatices durch ein
Verfahren erhalten, das folgende Stufen umfaßt: a) man stellt eine stabile und transparente Mikroemulsion
vom Typ Wasser in öl her, welche kein Co-Tensid enthält, indem man (i) eine wäßrige Phase, die aus einer
wäßrigen Lösung von zumindest einem wasserlöslichen Vinylmonomeren besteht, mit (ii) einer öligen
Phase mischt, die aus einem Kohlenwasserstofföl und zumindest einem oberflächenaktiven Mittel (Tensid)
besteht, wobei die obigen Bestandteile so gewählt werden, daß sie der folgenden doppelten Bedingung
entsprechen:
1 . Der Gehalt der öligen Phase an oberflächenaktivalt
Mittel beträgt zumindest 11 Gew.-%, die wäßrige Phase liegt in einem Mengenanteil von 1 bis 50 Gewichts-.
Lteilen für 99 bis 50 Gewichtsteile der öligen Phase vor und das wasserlösliche Viny!monomere ist in einem
Mengenanteil von 5 bis 55 Gew.-% für 95 bis 45 Gew.-% Wasser vorhanden, und
2. das Gemisch der zwei Phasen stellt eine stabile und 10
transparente Mikroemulsion dar.
b) Man unterwirft die in Stufe a) erhaltene Mikroemulsion Polymerisationsbedingungen, und
c) man gewinnt den erhaltenen stabilen, transparenten
Mikrolatex von hohem Molekulargewicht. 15
Das wasserlösliche Monomere, insbesondere Acrylamid, Acrylsäure oder N-Vinylpyrrolidon, wird in Mikroemulsion
auf photochemische oder thermische Art polymerisiert. Die Methode besteht darin, die Polymerisation photochemisch
anzuregen, beispielsweise durch Ultraviolettstrahlung, oder thermisch mit Hilfe eines hydrophoben Initiators,
z.B. Azobisisobutyronitril, oder eines hydrophilen Initiators, z.B. Kaliumpersulfat.
Die Polyermisation verläuft sehr rasch, z.B. in einigen Minuten auf photochemischem Weg, quantitativ und führt
zur Bildung eines Mikrolatex dessen Teilchenradius in der Größenordnung von 15 nm liegt mit einer engen
Teilchengrößenverteilung. Die Systeme bleiben während 30
der Polymerisation transparent. Ihre Viskositäten sind gering, z.B. einige Centipois ( 1 Pois = 0,1 Pa.χ s).
Ein wichtiger Punkt ist, daß die kontinuierliche Phase
aus einer praktisch reinen Kohlenwasserstoffphase be-3b
steht. Dies ist auf die Wahl des oberflächenaktiven Mittels zurückzuführen, das die Bildung von Mikroemulsionen
ohne Zufügung eines Co-Tensids (Alkohol oder Amin)
gestattet. Das Vorhandensein eines Alkohols ist letztlich anfällig für Übertragungsreaktionen und es
können Schwierigkeiten beim Verdünnen auftreten aufgrund der Mischung der Lösungsmittel, welche die kontinuierliche
Phase darstellen. Im hier beschriebenen Polymerisationsverfahren kann der Latex demnach ohne Schwierigkeit auf
die gewünschte Konzentration verdünnt werden.
Die Molekularmasse der erhaltenen Polymeren kann in der Größenordnung von mehreren Millionen sein, was
somit das Fehlen von Transferreaktionen zeigt. Diese Größenordnung und die geringe Abmessung der Teilchen
läßt vermuten, daß die Anzahl der Moleküle des Polymeren in einem Teilchen sehr niedrig ist, nämlich
gleich 1. Die Gestalt von Makromolekülen großer Masse, die in einem so beschränkten Raum eingeschlossen sind,
zeigt interessante ursprüngliche Eigenschaften.
Die gleiche Methode angewandt auf beispielsweise die
radikalische Copolymerisation von Acrylamid und Methylenbis-acrylamid
führt zur Bildung von Mikrogelen geringer Abmessung (von etwa 30 nm Durchmesser), die in einer
öligen Phase dispergiert sind. Man kann gleicherweise Acrylamid und ein Salz, beispielsweise ein Natriumsalz
der Acrylsäure copolymerisieren.
Man kann in Gegenwart eines alkalischen Mittels arbeiten, beispielsweise eines Hydroxyds oder eines Carbonats von
Natrium oder Kalium. Man erhält so, indem man die Menge 30
des alkalischen Mittels sorgfältig einstellt, ein teilweise hydrolysiertes Polymeres, beispielsweise ein
Polyacrylamid, das besonders vorteilhaft für die sekundäre Förderung ist. Eine andere Arbeitsweise besteht darin,
die Hydrolyse erst nach der Polymerisation herbeizuführen.
35
Der Hydrolysegrad beträgt beispielsweise 1 bis 67 %.
Das vorliegende Verfahren unterscheidet sich demnach von
der Emulsionspolymerisation, die zu einem Latex von
großen Abmessungen führt. Im nachfolgenden ist der Unter-5
schied zwischen einer Emulsion und einer Mikroemulsion
dargelegt.
Emulsion: Zwei-phasiges Milieu, trüb, instabil. Unter '
Rühren beobachtet man, je nachdem, in Wasser oder in Öl dispergierte Teilchen, die eine breite Teilchengrößenverteilung
um ein Mittel in der Mikrometer-Größenordnung aufweisen. Bei einer. Emulsionspolymerisation be-.
findet sich das Monomere in den großen Tröpfchen der
• Emulsion verteilt (Durchmesser etwa 1 bis 10 um) sowie i
15
in den kleinen Micellen des Emulgators (Durchmesser etwa 5 bis 10 nm).
Mikroemulsion; Gequollene micellare Lösung , transparent
und thermodynamisch stabil, benötigt kein Rühren. Die Tröpfchen sind viel kleiner als bei einer Emulsion,
nämlich in der Größenordnung von etwa zehn Nanometer, was zur Bezeichnung Mikroemulsion berechtigt. Sie zeigen
außerdem eine enge Teilchengrößenverteilung um ein Mittel von 10 nm. Vor der Polyermisation befindet sich *
das Monomere in den gequollenen Micellen des Wassers,, von der gleichen Teilchengrößenverteilung„ verteilt.
Um Mikroemulsionen zu bilden, muß der Mengenanteil an
Tensid verhältnismäßig hoch sein, da sich sonst nur einfache Emulsionen bilden.
Eine Konzentration von über 11 Gew.-%, bezogen auf Kohlenwasserstoffphase ist demnach erwünscht, beispielsweise
15 bis 40 % bezogen auf diese Phase.
β · · α ft β · »· *
α a * ■ ο β goAt · · * «
·· ο« β β» «β
Man verwendet beispielsweise 5 bis 55 Gew.-% des Monomeren für 95 bis 45 Gew.-% Wasser. Die wäßrige Phase, welche
das Monomere enthält, stellt z.B. 1 bis 50 Gewichtsteile zu 99 bis 50 Gewichtsteilen der Kohlenwasserstoffphase
dar.
Eine Klasse von bevorzugten Tensiden ist diejenige der anionischen Aerosole OT wie Natrium-di-2-ethyl-hexylsulfonsuccinat
, jedoch sind auch andere Tenside verwendbar, vorausgesetzt, daß sie vom Typ Wasser in öl sind,
beispielsweise ein kationisches Tensid, wie Hexadecylbenzol-dimethylarnttioniumbromid
.
15
15
Man arbeitet beispielsweise bei 40 bis 70 0C wenn man
eine Quelle für freie Radikale benutzt. Der Mengenanteil an dieser letzterenist beispielsweise 0,002 bis 0,2 Gew.-%.
Dj_e Teilchengrößenverteilung der Teilchen, die in der
anfänglichen Mikroemulsion und im endültigen Mikrolatex verteilt sind, wird mit Hilfe der quasi elastischen
Diffusion des Lichts bestimmt. Die Lichtquelle auf der Apparatur zur Lichtdiffusion besteht aus einem Laser
"Spectra Physics" mit Argon-Ionenquelle und arbeitet bei
nm. Die Funktion der zeitweiligen Korrelation der abgestrahlten Intensität wird erzielt, indem man einen
Digitalkorrelator mit 72 Kanälen verwendet. Die Daten der Korrelation der Intensität werden Verarbeitet, indem
ow man die Methode der Kumulantien benutzt, die die Zeit
der mittleren Abnahme^ / Vder Funktion der Korrelation
und der Varianz V liefert· Letztere ist ein Maß der Amplitude der Verteilung der Zeit der Abnahme und
ist demnach gegeben durch:
35
35
v. «r>2 -<r2>) /
worin <i > das zweite Verteilungsmoment ist.
Für die Lösungen der Polymeren von geringer Polydispersität hängt die Varianz in erster Annäherung vom Index
der Polydisperistät Mw/Mn (Gewichtsdurchschnitt ~ Molekulargewicht/Zahlendurchschnitfr-Molekulargewicht)
gemäß folgender Gleichung ab:
Mw/Mn = 1 + 4 V
Das Molekulargewicht des gebildeten Polyac.rylamids wurde einmal durch Diffusion des Lichtes und dann
viskosimetrisch gemessen, wobei in lezterem Fall die folgende Beziehung benutzt wurde, die für wäßrige
Lösungen aufgestellt wurde:
= 9,33.10~3 ^M
> cm3/g
Die anfänglichen Mikroemulsionen bleiben im Verlauf des Polymerisationsverfahrens transparent und stabil.
Die Transparenz kann durch Trübungsmessung bestimmt werden (siehe z.B. Colloid and Polymer Science, Vol.
258 (1980) Seite 1254). Sie gestattet, die nach der Erfindung erhaltenen Mikrolatces zu charakterisieren:
Diese Methode des Nachweises eines Überganges zwischen einer makroskopischen homogenen Phase und
einer Emulsion besteht darin, die Lichtdurchlässigkeit
QQ der Probe zu messen. Ganz allgemein ist der Prozentsatz
der Lichtdürchlässigkeit bei der Trübungsmessung über 50 % im Falle von Mikrolatices gemäß der Erfindung
während er unter 10%/ meist ' gleich 0 %,ist im Falle
von Emulsionen, die gemäß Verfahren des Standes der
gg Technik hergestellt sind.
Sie ist über 80 % und meistens über 90 % für Ausgangsmikroemulsionen.
Polymerisationen wurden in Mikroemulsion
mit Verhältnissen Akrylamid/Wasser durchgeführt, die
bis zu 1,3 variierten. In allen untersuchten Fällen wurde keinerlei Phasentrennung beobachtet.
Die Polymerisation ist rasch und eine Gesamtumwandlung
zu Polymeren wird in weniger als 30 Minuten erhalten, was die Gewichte des Polymeren und die Ergebnisse der
NMR-Messung bestätigen.
Im Gegensatz zu den erhöhten Viskositäten der inversen klassischen Emulsionen ist die Viskosität der Systeme
gering, bei etwa 7 bis 8cP (iP=0,iPaxs) und wird
nicht sehr von UV-Strahlung beeinflußt. Es ist daraus
zu schließen, daß die Polyermisation vor allem im Inneren der Micellen abläuft.
Die Mikrolatices sind zur sekundären Förderung von Erdöl verwendbar, und zwar entweder als solche oder nach
partieller Hydrolyse, in schon bekannter Weise, wie sie für partiell hydrolisierte Polyacrylamine beschrieben
ist. Sie zeigen Vorteile gegenüber letzteren wegen der geringeren Abmessung ihrer Teilchen, des geringeren
Grades der Polydispersität und der thermodynamischen
Stabilität dieser Latices. Daher gestatten sie eine bessere Erschöpfung der erdölhaltigen Formationen und demgemäß
eine wirksamere Gewinnung von Erdöl.
Die Methoden für den Einsatz der Mikrolatices der Er-30
findung zur sekundären Förderung unterscheiden sich
nicht wesentlich von denjenigen, die für Mikroemulsionen des Types Wasser in öl beschrieben sind (siehe beispielsweise
US-PS 3,254,714 oder 3,467,188) oder für Mikroemulsionen des gleichen Typs, die ein Polysaccharid ent-35
halten (siehe z.B. US-PS 3,719,606). Diese Methoden sind auch hier anwendbar. Laborversuche haben die Wirksamkeit
der Mikrolatices der Erfindung gezeigt.
R ·
m «
Für die sekundäre Förderung verwendet man die Mikrolatices verdünnt mit Wasser, beispielsweise mit einem
"Formationswasser , bei einem Gehalt von beispielsweise 50 bis 5000 Gewichts-ppm des Polymeren, bezogen
° auf wäßrige Phase.
Die sekundäre Förderung besteht darin, eine wäßrige Lösung des Polymeren in die Lagerstätte durch zumindest
ein Injektionsbohrloch zu injizieren, um sie gegen die Formation zirkulieren zu lassen und die verdrängten I
Kohlenwasserstoffe durch zumindest ein Produktionsbohrloch zu gewinnen.
Andere Anwendungen sind die Befestigung von Böden, die
Herstellung von Bohrschlämmen, die Verhinderung von Wassereinbrüchen beim Bohren und als Kompletierungs-
oder Frakturierungsflüssigkeit.
Über diese Anwendungen hinaus können diese wasserlöslichen
Polymeren, die durch Polymerisation in Mikroemulsionen hergestellt sind, für folgende Zwecke dienen.
- als Koagulierungsmittel zur Abtrennung von Feststoffen in Suspension in Flüssigkeit. Das Polymere,
feiner verteilt als dies möglich wäre, wenn es
durch Polymerisation in klassischer Emulsion erhalten wäre, zeigt eine überlegene Aktivität bei
Schlämmen von Stahlwalzwerken, von Kohle, von
Kaliumcarbonat und dergleichen.
- als Flotationshilfsmittel und Drainagehilfsmittel
bei der Herstellung von Papierstoff (der Zusatz des Polymeren in stabiler Mikroemulsion verbessert
die Entwässerung bei der Blattbildung von Papier).
- als Flockungsmittel für viele Substrate (wie Zellulosefasern) und bei der Behandlung von Wässern.
Die Mikroemulsionen von Wasser in öl werden durch Zugabe von Wasser in Mikroemulsionen öl in Wasser
O Φ Bt
überführt, in welchen das Polymere rasch von Wasser gelöst wird. Die Wirksamkeit der üblichen Polymeren
wird somit durch rasche Temperaturänderungen (Winter)
verändert, was dazu neigt, eine Aggregation der feinen 5
Polymerteilchen vorzurufen, was wiederum ihr Flockungsvermögen
stark vermindert. Die nach dem vorliegenden Polyermisationsverfahren in Mikroemulsion hergestelltem
Polyakrylamide, die aus Teilchen von geringen Abmessungen
( <. 50 nm ) und geringer Polydisperistät bestehen, können
10
in dieser Hinsicht bessere Eigenschaften zeigen.
- Die Mikrolatices können auch beim"Zusammenfassen von
Glasfasern (aufgrund ihrer geringen Viskosität und ihrer
Stabilität),in der Lederindustrie (beim Zurichten), 15
in Farben und dergleichen verwendet werden.
Die folgenden Beispiele erläutern die Erfindung*
Man löst 3,5 g Acrylamid in 10,4 g Wasser und verteilt
durch Rühren die erhaltene Lösung in einer vorher zubereiteten Mischung von 68,9 g Toluol, 17,2 g Natrium-bis-
mm *3
2-ethylhexylsulfosuccinat (Aerosol OT) und 5.10 g Azo-25
bisisobutyronitril.
Nach Entgasen mit Stickstoff wird das erhaltene transparente System einer UV-Strahlung 13 Minuten lang
ausgesetzt (5min genügen im allgemeinen). Es ist nicht 30
notwendig zu rühren, weil die Mikroemulsion stabil ist. Der erhaltene Mikrolatex zeigt einen Teilchenradius.
von etwa 160 A (16 nm), während der Radius der Tröpfchen
der anfänglichen Mikroemulsion etwa 38 A (3,8nm) betrug. Der ein-phasige Mikrolatex ist stabil und transparent.
Der Index der Polydispersität des polymerisierten Systems ist niedrig. Die Varianz beträgt etwa 0,05 (die des nicht
polymerisierten Systems war etwa 0,02 ).
Die folgende Tabelle zeigt die Entwicklung der Lichtdurchlässigkeit
(T %) , bestimmt durch Trübungsmessung, und der Viskosität (>jcp) des Mikrolatex im Verlauf der
Polyermisation
vor Polymerisation nach Polymerisation
T % Λ CP T % ^ CP
95 3,1 70 1,5
1 Poise = 0,1 Pa χ s
Das gebildete Polymere wurde mit einem Überschuß von Aceton zur Charakterisierung ausgefällt. Das Molekulargewicht,
bestimmt durch Viskosimetrie oder durch Lichtdiffusion ist etwa 3 χ 10 .
Man löst 2,9 g Acrylamid in 10,8 g Wasser und verteilt
diese Lösung in einem Gemisch, das 43,6 g Toluol, 42,7 g Aerosol OT und 0,29 g Azobisisobutyronitril enthält.
Das transparente und stabile System wird entgast und
^O 10 Minuten lang bei 60 0C gehalten. Der Prozentsatz
der Durchlässigkeit bei der Trübungsmessung liegt über 96 \
für die anfängliche Mikroemulsion und bei 55 % für den endgültigen Mikrolatex, der stabil und transparent ist.
Das Molekulargewicht des so gebildeten Polyakrylamids,
bestimmt durch Viskosimetrie, beträgt 8x10.
Man löst 3,58 g Acrylamid in 3,37 g Wasser; die Lösung
wird durch Rühren in einem vorher zubereitetem Gemisch von 59,36 g n-Heptan, 33,69 g Natrium-bis-ethyl-hexylsulfosuccinat
(Aerosol OT) und 3,5^10 g Phenyl, Dimethoxymethy1-phenyleeton
(IRGACURE 651 der Firma Ciba Geigy) verteilt. Die transparente und stabile Mischung
wird mit UV-Strahlung bei 20 0C bestrahlt. Die Umwandlung
in Polyacrylamid ist quantitativ und der erhaltene transparente Mikrolatex zeigt einen Teilchenradius von etwa
10 nm, während der Radius der Tröpfchen der anfänglichen
Mikroemulsion etwa 7 nm betrug. Der Prozentsatz der
Durchlässigkeit (Transmission) bei Trübungsmessung liegt über 96 % für die anfängliche Mikroemulsion und bei
63 % für den endgültigen Mikrolatex, der stabil und
transparent ist.
Durchlässigkeit (Transmission) bei Trübungsmessung liegt über 96 % für die anfängliche Mikroemulsion und bei
63 % für den endgültigen Mikrolatex, der stabil und
transparent ist.
u
Beispiel· 4
Man löst 6,87 g Akrylamid in 7,65 g Wasser; die Lösung wird durch Rühren in einem Gemisch von 68,43 g Toluol,
-4
17, 04 g Aerosol OT und 6,5x10 g Azobisisobutyronitr verteilt. Die transparente und stabile Mischung wird
17, 04 g Aerosol OT und 6,5x10 g Azobisisobutyronitr verteilt. Die transparente und stabile Mischung wird
auf 45 0C erwärmt. Nach 20 Minuten liegt die Umwandlung
in das Polymere bei über 97 % und die Molekularmasse
des erhaltenen Polymeren beträgt 6 , 3x 1 Q .
des erhaltenen Polymeren beträgt 6 , 3x 1 Q .
Die Entwicklung der Teilchengröße, der Viskosität und
der Transparenz des Mikrolatex ist die folgende:
Vor Polymerisation Nach Polymerisation
Teilchenradius T Teilchenradius T
60 94 5,5 230 70 1,6
:
Man löst 7,16 g Acrylamid in 7,15 g Wasser und verteilt
diese Lösung in einem Gemisch, das 68,53 g Toluol, 17,16 g je Aerosol OT und 0,71 g Azobisisobutyronitril enthält. Das
transparente und stabile System wird entgast und 10 Minuten bei 60 0C gehalten. Man erhält einen stabilen und transparenten Mikrolatex. '.
Die Molekularmasse des so erhaltenen Polyacrylamids
beträgt 5.1O6.
Man löst 4,76 g Acrylamid in 4,70 g Wasser und verteilt diese Lösung in einem Gemisch, das 166,72 g Toluol ,
15,86 g Butanol, 7,92 g Natriumdodecylsulfat und 0,03 g
Benzoin-ethyläther enthält . Das erhaltene transparente System wird entgast, unter Stickstoffatmosphäre gebracht
und mit UV-Strahlung 12 Minuten lang bei 20 0C bestrahlt.
Die Umwandlung in Polyacrylamid ist quantitativ und die Transparenz und die Viskosität des Mikrolatex steigen
während der Polymerisation nur wenig an.
Man löst 7,8 g Vinylpyrrolidon in 7,8 g Wasser und verteilt diese Lösung in einem Gemisch, das 70,37 g n-Heptan,
17,89 g Aerosol OT und 0,06 g Benzoin-ethyläther
C6H5CH(OC2H5)COC6H5 enthält. Die erhaltene transparente
Mischung wird mit UV bestrahlt. Die Umwandlung in einen transparenten Mikrolatex von Polyvinylpyrrolidon beträgt
90 %.
Man löst 4,49 g (3-Sulfopropyl)-2-vinylpyridinium-
—ν ι
betain, CH2 = CH-Co-/1 1 , in 5,36 g Wasser und
N+ -(CH2) 3 - SO3" !
verteilt diese Lösung in einem Gemisch, das 71,82 g Toluol, 18,24 g Aerosol OT und 0,05 Kaliumpersulfat,
K2S2Oq, enthält. Die Lösung bleibt transparent und flüssig
während sie 16 Stunden lang auf 50 0C erwärmt wird. Man
erhält einen Mikrolatex von hohem Molekulargewicht .
Das Polymere wird in Form eines sehr feinen Pulvers durch 20
Ausfällender Mischung in einem Überschuß von Methanol isoliert.
Zu 51,6 g Dioctylsulfosuccinat in Lösung in 206 g Toluol
fügt man 42 g einer Lösung von 50 Gew.-% Acrylamid in 25
Wasser. Die so erhaltene inverse transparente Mikroemulsion
wird entgast und dann mit einer UV-Lampe 15 Minuten lang bestrahlt. Man erhält einen transparenten Mikrolatex.
Durch Ausfällen eines Teils des so erhaltenen Mikrolatex ori in Aceton, aufeinander folgendes Waschen mit Aceton und
Methanol und Trocknen bis zur Gewichtskonstanz erhält man mit einem Umwandlungsgrad von 95 % ein Polyacrylamid,
das ein viskosimetrisches Molekulargewicht von 10,3.10 hat.
Zu einem anderen Teil des Mikrolatex (150 g) fügt man 2,49 g Kaliumhydroxyd in Lösung in 11,4 g Wasser. Das
Reaktionsgemisch wird 2 Stunden lang auf 65 0C und dann
2 Stunden auf 90 0C erwärmt. Das nach Waschen mit Aceton
und Methanol und Trocknen erhaltene Polymere hat einen Hydrolysegrad von etwa 30 %, bestimmt durch potentiometrische
Messung. Die Intrxnsikviskosität (^) dieses
Copolymeren, gelöst in Wasser, das 0,1 M NaCl enthält, wurde mit 4800 cm / g gemessen und"zwar in einem Viskosimeter
LS 30 der Firma Contraves, extrapoliert auf die Konzentration und den Gradienten Null. Eine Lösung
dieses Copolymeren (Konzentration = 1000 Gew.-ppm) wurde dann hergestellt, indem der Mikrolatex in einem
Formationswasser verteilt wurde, das etwa 30 g /1 an gelösten Salzen enthielt, · wovon 8,6 g/l Na ,
1,3 g/l Ca Ion und 0,3 g/l Mg Ion waren. Diese Lösung
wurde dann dem klassischen Filtrationstest wie folgt unterzogen.
1) Durchlauf durch Milliporefilter von 8 μΐη in Reihe,
deren Porenradius r als Funktion der Durchlässigkeit von Proben der zu behandelnden Lagerstätte gewählt
^O wurde, wobei r = J»8 k war, worin k die Durchlässigkeit
und <f die Porosität ist. Die Injektion erfolgte
in einer konstanten Geschwindigkeit von V. . =0,25 m/Tag mit Hilfe einer doppelt wirkenden Pumpe und
bei einer Temperatur von 45 0C. Man mißt den Druckverlust
in mm Hg an den Klemmen des Trägers der ' Filter, der 3 Milliporefilter von 8 um in Reihe !
enthält und man überträgt die erhaltenen Ergebnisse
in die Verminderung der Mobilität R χ . Letzere wird definiert
als Verhältnis zwischen dem Druckverlust beim ι
Durchtritt der Lösung des Polymeren bezogen auf den- !
jenigen, der durch den Durchtritt des Formationswassers bedingt ist.
2) Messung der relativen Viskositäten der Lösung des
Polymeren vor und nach Durchtritt durch die Filter. 35
9 tr · · ■ # f» ·
ο * »ι
ο m ·
3) Zirkulation durch die gleichen Filter bei verschiedenen Geschwindigkeiten der Polymerlösung und Erstellung der
Kurve Κλ= f
4) Zirkulation von Formationswasser anschließend an die Lösung des Polymeren bei unterschiedlichen
Zirkulationsgeschwindigkeiten und Erstellung der Kurve Rk = f (V1 ■ ), wobei Rk die beobachtete
Verminderung der Durchlässigkeit mit Formations- " wasser ist.
Tabelle 1, in der alle erhaltenen Ergebnisse zusammen
gestellt sind, zeigt die Qualität der Lösung des PoIy 15
meren und insbesondere das Fehlen jeder Verstopfung. Tabelle 1:
Prüfung auf Filtrierbarkeit durch in Reihe geschaltete
Milliporfilter von 8 μΐη.
Zirkulationsge schwindigkeit in m/ Tag |
4,7 | Rk | »rel |
0,5 | 4,7 | 1,35 | 4,70 |
1 | 4,7 | 1,35 | 4,68 |
2 | 5,85 | 1,47 | 4,62 |
5 | 8,1 | 1,82 | 4,35 |
10 | 2,15 | 4,05 | |
Man stellt im übrigen fest, daß die realtive Viskosität
der Lösung des Polymeren vor und nach Durchtritt durch die Filter-unverändert bleibt (»prel = 3,13) was das Fehlen
von jeglicher Verstopfung der Filter bestätigt.
Ausgehend vom gleichen Mikrolatex stellt man zuerst
eine Lösung im gleichen Formationswasser { 30 g/1
an gelösten Salzen) her, die 2000 ppm Polymeres enthält. 5
Diese Lösung wird dann in einen Lagerstättenkern (L =10 cm, d = 2,5 cm, k = 490 mD) (k = Durchlässigkeit
für Wasser, ausgedrückt in Milli-Darcy) mit einer Geschwindigkeit von 0,4 m/h injiziert und man verfährt
wie vorher zu Messung des Druckabfalles an den Klemmen
des Kerns. Man bestimmt so die Werte von R^ für die Poly
merlösung und von R, für die Zirkulation des Wassers nach Durchgang des Polymeren für verschiedene Zirkulationsgeschwindigkeiten.
Außerdem bestimmt man mit Hilfe eines Viskosimeters LS 30 von Contraves die Werte der relativen Viskosität
\n relfür verschiedene Geschwindigkeitsgradienten
Die Ergebnisse der Tabelle 2 zeigen die Fähigkeit des 20
Mikrolatex zur Zirkulation in poröser Umgebung; es wird insbesondere eine scheinbare Viskosität in poröser
Umgebung von über 10 erhalten, was es gestattet, dieses
Polymere als Mobilitätsstopfen anschließend an die
vorherige Injektion der Lösung des Tensids zu ver-25
wenden. Andererseits wird keinerlei Verstopfung der Eingangsseite des Lagestättenkernes beobachtet.
Tabelle 2 : Prüfung auf Filtrierbarkeit durch einen 30
Lagerstättenkern. | 13,8 | Rk ' | LS 30 |
Zirkulationsgeschwindigkeit in m/Tag |
13,9 | 1,5 | 12,3 |
0,4 | 13,9 | 1,5 | 11 ,8 |
0,8 | 15,1 | 1,55 | 10,3 |
2 | 27 | 1,6 | 9,3 |
4 | 1,75 | 7,8 | |
8 | |||
Verhinderung von Wassereinbrüchen in Produktionsbohrlöcher
Eine poröse Umgebung (L = 10 cm, Querschnitt 20 cm ),
bestehend aus einem Gemisch von 84 % grobem Sand (Korngrößenverteilung
200 bis 300 μ), 8 % auf Größe gesiebtes Siliciumdioxyd (Korngrößenverteilung 15 bis 18 μ) sowie
4 % Montmorillonit und 4 % Kaolinit, die eine Durchlässigkeit für Wasser von etwa 1 Darcy hat wird mit
Hilfe einer ;.Salzsole mit einem Gehalt an 20 g/l an
NaCl (30 0C) gesättigt .. Man injiziert in diese poröse Umgebung eine Lösung des Copolymeren von Acryl amid
Acrylsäure die ausgehend vom entsprechenden Mikrolatex hergestellt ist und in einer Menge von 1600
mg/1 in dem Wasser verteilt ist, das 20 g/l NaCl enthält. Diese Lösung hat eine Viskosität von 7,9 cP.
Man injiziert eine Menge gleich dem etwa 10-fachen des Porenvolumens um die vollständige Sättigung des
Kernes zu gewährleisten und verdrängt dann die Lösung 20
des Polymeren durch Wasser, das 20 g/l NaCl enthält, bis man eine Stabilisierung des Druckabfalles an den Klemmen
des Kernes erhalten hat. Das Verhältnis der Durchlässigkeit für Wasser vor und nach der Injektion der Polymerlösung
beträgt 7.
Bei Wiederholung des gleichen Versuches an einer identischen porösen Umgebung, jedoch mit einer Lösung , die 3000 ppm
Copolymeres enthält, erhält man einen Wert der Verminderung der Durchlässigkeit von 12,3.
Diese Versuche zeigen einerseits, daß das Copolymere leicht in einen tonhaltigen Sand von mittlerer Durchlässigkeit
injiziert werden kann und andererseits zur Verminderung von Wassereinoruchen in Produktionssonden verwendet werden
kann.
20
Zu 30 g Natrium-Dioctyl-sulfosuccinat in Lösung
in 115 g Toluol, das 10 mg AIBN enthält, fügt man
5
25 g einer wäßrigen Lösung, die 2 g Kaliumcarbonat und 7 g Acrylamid enthält. Die transparente und stabile
Mischung wird entgast und dann mit einer UV-Lampe eine Stunde lang bestrahlt. Die Mischung wird dann 2 Stunden
auf 65 0C erwärmt. Man erhält einen transparenten Mikro-10
latex von hohem Molekulargewicht. Eine Fraktion des
Polymeren wird durch Ausfällen mit Aceton isoliert, mehrmals mit Aceton und Methanol gewaschen und dann
zur Gewichtskonstanz getrocknet. Das so erhaltene Polyacrylamid hat einen Hydrolysegrad von etwa 20 %.
15
Claims (9)
1. Verfahren zur Herstellung eines stabilen und transparenten
Mikrolatex, dadurch gekennzeichnet, daß man
a) eine stabile und transparente Mikroemulsion vom Typ Wasser in Öl herstellt, die kein Co-Tensid
enthält, indem man (i) eine wäßrige Phase, die aus einer wäßrigen Lösung von zumindest einem
wasserlöslichen Vinylmonomeren besteht, mit (ii) einer öligen Phase mischt, die aus einem Kohlenwasserstofföl
und zumindest einem oberflächenaktiven Mittel besteht, wobei die Mengenanteile dieser
Bestandteile so gewählt sind, daß sie folgender doppelten'Bedingung entsprechen:
c<-) der Gehalt an oberflächenaktivem Mittel der
öligen Phase ist mindestens 11 Gewichts-%, die wäßrige Phase liegt in einer Menge von 1 bis 50
Gewichtsteilen für 99 bis 50 Gewichtsteile der öligen Phase vor und das wasserlösliche Vinylmonomere
liegt in einem Mengenanteil von 5 bis Gewichts-% für 95 bis 45 Gewichts-% Wasser vor,
und
ß) die Mischung der zwei Phasen stellt eine stabile und transparente Mikroemulsion dar.
b) daß man die in Stufe (a) erhaltene Mikroemulsion Polimerisationsbedingungen unterwirft und
c) den erhaltenen, stabilen,transparenten/Mikrolatex
von hohem Molekulargewicht gewinnt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß das oberflächenaktive Mittel in einer Konzentration
von 15 bis 40 Gewichts-% in der öligen Phase vorliegt.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß als wasserlösliches Vinylmonomeres
g Acrylamid- verwendet wird.
4. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß als wasserlösliches Vinylmonomeres
Acrylsäure verwendet wird.
5. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß als wasserlösliches Vinylmonomeres
N-Vinylpyrrolidon verwendet wird.
■je 6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch
gekennzeichnet, daß als oberflächenaktives Mittel ein solches von anionischen Typ verwendet wird.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch 2Q gekennzeichnet, daß als oberflächenaktives Mittel
das Natriumsalz von Di-2-ethylhexylsulfobernsteinsäure
verwendet wird.
8. Mikrolatex, erhalten nach dem Verfahren gemäß einem der Ansprüche 1 bis 7.
9. Verwendung eines Mikrolatex gemäß Anspruch 8 bei sekundären Erdölgewinnungsmethoden.
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