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Die
vorliegende Erfindung betrifft die Verwendung neuer antibakterieller
Verbindungen und Arzneimittel, die diese Verbindungen enthalten,
als Peptid-Deformylase-Inhibitoren.
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HINTERGRUND DER ERFINDUNG
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Bakterielle
Initiator-Methionyl-tRNA wird durch Methionyl-tRNA-Formyltransferase
(FMT) modifiziert, wobei Formylmethionyl-tRNA erzeugt wird. Das
Formylmethionin (f-met) wird dann an den N-Endstellen neu synthetisierter
Polypeptide eingebaut. Polypeptiddeformylase (PDF oder Def) deformyliert
dann primäre Translationsprodukte,
wobei N-Methionylpolypeptide erzeugt werden. Die meisten intrazellulären Proteine werden
durch Methioninaminopeptidase (MAP) weiter verarbeitet, wobei das
ausgereifte Peptid und freies Methionin erhalten werden, das in
den Kreislauf zurückgeführt wird.
PDF und MAP sind beide für
Bakterienwachstum essentiell, und PDF ist für MAP-Aktivität erforderlich.
Diese Reaktionsfolge wird als Methioninzyklus (1)
bezeichnet.
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Figur
1: Der Methioninzyklus
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Bis
heute sind Polypeptiddeformylase-homologe Gene in Bakterien, in
Chloroplast-haltigen Pflanzen, in Mäusen und in Menschen gefunden
worden. Die Pflanzenproteine sind kernkodiert, aber scheinen ein
Chloroplastlokalisierungssignal zu tragen. Dies ist mit der Beobachtung
vereinbar, dass Chloroplast-RNA- und Proteinsyntheseverfahren denen
von Eubakterien äußerst ähnlich sind.
Bis heute ist keine Information über
Proteinexpression von Säuger-PDF- Genhomologen oder
die funktionelle Rolle für
solche Proteine gezeigt worden (T. Meinnel, 2000, Parasitology Today,
16 (4), 165–168).
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Polypeptiddeformylase
wird in allen Eubakterien gefunden, für die Genomsequenzinformation
mit großer
Erfassung verfügbar
ist. Die Sequenzmannigfaltigkeit unter den PDF-Homologen ist groß, mit höchstens 20%
Identität
zwischen entfernt verwandten Sequenzen. Jedoch ist die Erhaltung
um die Wirkstelle herum sehr hoch, mit einigen vollständig erhaltenen
Resten, einschließlich
eines Cysteins und zweier Histidinreste, die erforderlich sind,
um das Metall an der Wirkstelle zu koordinieren (T. Meinnel et al.,
1997, Journal of Molecular Biology, 267, 749–761).
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Man
hat erkannt, dass PDF ein attraktives antibakterielles Ziel ist,
da gezeigt worden ist, dass dieses Enzym für Bakterienwachstum in vitro
essentiell ist (D. Mazel et al., EMBO J. 13 (4), 914–923, 1994),
nicht an eukaryoter Proteinsynthese beteiligt ist (Rajagopalan et
al., J. Am. Chem. Soc. 119, 12418–12419, 1997) und allgemein
in Prokaryoten erhalten wird (M. Kozak, Microbiol. Rev. 47, 1–45, 1983).
Deshalb können
PDF-Hemmer potentiell als antibakterielle Mittel mit breitem Spektrum
dienen.
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WO99/06361A1
offenbart reverse Hydroxamat-haltige Verbindungen, die Matrixmetalloproteinasen hemmen
und bei der Behandlung von Krebs verwendbar sind.
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WO99/39704A1
offenbart N-Formylhydroxylaminderivate als antibakterielle Mittel.
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ZUSAMMENFASSUNG
DER ERFINDUNG
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Die
vorliegende Erfindung umfasst bestimmte neue antibakterielle Verbindungen
und deren Verwendung als PDF-Hemmer.
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Die
vorliegende Erfindung stellt ferner die Verwendung einer Verbindung
der Formel (I), wie sie nachstehend angegeben ist, zur Herstellung
eines Medikaments zur Verwendung bei der Behandlung bakterieller Infektionen
bereit.
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AUSFÜHRLICHE
BESCHREIBUNG DER ERFINDUNG
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Die
in der vorliegenden Erfindung verwendbaren Verbindungen werden aus
nachstehender Formel (I) ausgewählt:
wobei
X = O;
Ar
1 gegebenenfalls substituiertes Phenyl ist,
wobei der Substituent unabhängig
ein, zwei oder drei Substituenten ist, ausgewählt aus einem unsubstituierten
Alkyl oder Cycloalkyl mit 1 bis 9 Kohlenstoffatomen, Halogen, Alkoxy
mit 1 bis 9 Kohlenstoffatomen, Hydroxy, Hydroxyalkyl mit 1 bis 9
Kohlenstoffatomen, Alkoxyalkyl, wobei die Alkyl- und Alkylenreste
unabhängig
1 bis 9 Kohlenstoffatome aufweisen;
Y ausgewählt ist
aus einer kovalenten Bindung, Sauerstoff, Alkylen mit 2 bis 4 Kohlenstoffatomen,
Alkenylen mit 2 Kohlenstoffatomen, Alkinylen mit 2 Kohlenstoffatomen,
S(O)
p, C(O), wobei p gleich 0 bis 2 ist;
Ar
2 ein Arylrest ist, ausgewählt aus
Phenyl, Pyridyl, Pyrazinyl, Pyridazinyl, Furyl, Thienyl, Isoxazolyl,
Oxazolyl, Thiazolyl und Isothiazolyl, so dass Ar
2 gegebenenfalls
mit einem, zwei oder drei Substituenten substituiert sein kann,
ausgewählt
aus einem unsubstituierten Alkyl oder Cycloalkyl mit 1 bis 9 Kohlenstoffatomen,
Halogen, Alkoxy mit 1 bis 9 Kohlenstoffatomen, Hydroxy, Hydroxyalkyl
mit 1 bis 9 Kohlenstoffatomen, Alkoxyalkyl, wobei die Alkyl- und
Alkylenreste unabhängig
1 bis 9 Kohlenstoffatome aufweisen, und Cyano, mit der Maßgabe, dass
die Verbindung gemäß Formel
(I) eine andere als N-[2-[(4'-Cyano-[1,1'-biphenyl]-4-yl)oxy]ethyl]-N-hydroxyformamid
ist.
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Wie
es hier verwendet wird, betrifft "Alkyl" einen gegebenenfalls substituierten
Kohlenwasserstoffrest, der durch Kohlenstoff-Kohlenstoff-Einfachbindungen
verbunden ist. Der Alkylkohlenwasserstoffrest kann linear, verzweigt
oder cyclisch, gesättigt
oder ungesättigt
sein. Vorzugsweise ist der Rest linear. Vorzugsweise ist der Rest
gesättigt.
Bevorzugte Alkyleinheiten sind C1-4-Alkyl,
am stärksten
bevorzugt die Methylgruppe.
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Wie
es hier verwendet wird, betrifft "Aryl" einen
gegebenenfalls substituierten aromatischen Rest mit mindestens einem
Ring mit einem konjugierten π-Elektronensystem,
der bis zu zwei konjugierte oder kondensierte Ringsysteme enthält. "Aryl" umfasst carbocyclische
Aryl-, heterocyclische Aryl- und Biarylreste, von denen alle gegebenenfalls
substituiert sein können.
Bevorzugte Aryleinheiten sind Phenyl oder Naphthyl, die unsubstituiert,
monosubstituiert, disubstituiert oder trisubstituiert vorliegen
können.
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Bevorzugte
Verbindungen, die in der vorliegenden Erfindung verwendbar sind,
sind ausgewählt
aus:
N-Formyl-N-hydroxy-2-(m-biphenoxy)ethylamin;
N-Formyl-N-hydroxy-2-[(4-phenoxy)phenoxy]ethylamin
und
N-Formyl-N-hydroxy-2-(3-benzoylphenoxy)ethylamin.
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Auch
eingeschlossen in der vorliegenden Erfindung sind pharmazeutisch
verträgliche
Salze und Komplexe. Bevorzugt sind die Hydrochlorid-, Hydrobromid-
und Trifluoracetatsalze. Die Verbindungen der vorliegenden Erfindung
können
ein oder mehrere asymmetrische Kohlenstoffatome enthalten und können in
racemischen und optisch aktiven Formen vorliegen. Alle dieser Verbindungen
und Diastereomeren sollen innerhalb des Bereichs der vorliegenden
Erfindung liegen.
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Die
Verbindungen und Verfahren der vorliegenden Erfindung werden in
Zusammenhang mit den folgenden Syntheseschemata besser verstanden
werden, die lediglich beispielhaft für die Verfahren sind, durch welche
die Verbindungen der Erfindung hergestellt werden können, und
die den Bereich der Erfindung, wie er in den beigefügten Ansprüchen definiert
ist, nicht begrenzen sollen. Repräsentative Verfahren sind in
den folgenden Schemata 1 und 2 umrissen.
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Abkürzungen,
die in den Beschreibungen der Schemata und den Beispielen, die folgen,
verwendet worden sind, sind: THF für Tetrahydrofuran und DMF für N,N-Dimethylformamid.
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Wie
in Schema 1 gezeigt, kann die Alkylierung des Phenols 1a-Schema
1 oder des Arylthiols 1b-Schema 1 mit Bromessigsäureethylester (2-Schema 1)
in Gegenwart einer Base, vorzugsweise Kaliumcarbonat, in einem polaren
Lösungsmittel,
vorzugsweise DMF, ausgeführt
werden, wobei 3-Schema 1 bereitgestellt wird, das anschließend durch
Behandlung mit wässriger
Base, vorzugsweise Lithiumhydroxid in einem Lösungsmittelgemisch, vorzugsweise
Wasser und Dioxan, zu 4-Schema 1 hydrolysiert werden kann. Amid
5-Schema 1 kann durch Kupplung von N,O-Dimethylhydoxylaminhydrochlorid
an 4-Schema 1 mit einem Kupplungsmittel, vorzugsweise Bis-(2-oxo-3-oxazolidinyl)phosphinsäurechlorid
(BOP-Cl) hergestellt werden. Behandlung von 5-Schema 1 mit einem
Reduktionsmittel, vorzugsweise überschüssigem Lithiumaluminiumhydrid
oder Diisobutylaluminiumhydrid, in einem inerten Lösungsmittel,
vorzugsweise THF, stellt Aldehyd 6-Schema 1 bereit. Dieser Aldehyd
kann durch Behandlung mit Hydroxylaminhydrochlorid in einem hydroxylgruppenhaltigen
Lösungsmittel,
vorzugsweise Ethanol, mit einer katalytischen Menge Base, vorzugsweise
Pyridin, in das entsprechende Oxim 7-Schema 1 umgewandelt werden.
Behandlung von 7-Schema 1 mit einem Reduktionsmittel, vorzugsweise
Boran-Pyridin-Komplex, in einem hydroxylgruppenhaltigen Lösungsmittel,
vorzugsweise Ethanol, und Zusetzen überschüssiger wässriger Salzsäure stellt
das entsprechende Hydroxylamin 8-Schema 1 bereit, das mit einem
Formylierungsmittel, vorzugsweise Ameisensäureessigsäureanhydrid, in Lösungsmitteln,
wie THF oder Dichlormethan, behandelt werden kann, wobei Hydroxamsäure 9-Schema
1 bereitgestellt wird. Die Verbindungen, bei denen X gleich S ist,
können über Oxidation
mit einem geeigneten Oxidationsmittel, wie m-Chlorperbenzoesäure oder Oxon, zu den Sulfonen
10-Schema 1 umgewandelt werden.
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In
Abhängigkeit
von der Beschaffenheit der Substituentenreste von Ar1 und
Ar2 können
Schutz anderer reaktiver Reste und anschließende Schutzgruppenabspaltung
daraus erforderlich sein, um die beschriebenen Synthesefolgen erfolgreich
abzuschließen.
Häufig
verwendete Schutzgruppen sind in Greene, "Protective Groups in Organic Synthesis" (John Wiley & Sons, New York
(1981)) offenbart.
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Schema
2 veranschaulicht eine Alternativsynthese der Sulfone 6-Schema 2.
Deprotonierung des Sulfons 2-Schema 2 mit einer Base, wie LDA, gefolgt
von Zusatz zu einem Formaldehyd 1-Schema 2 ergibt Alkohol 3-Schema
2, der entweder durch Umsetzung mit Säure, wie Toluolsulfonsäure, oder
durch ein schrittweises 2-Stufenverfahren (zuerst Umwandeln des
Alkohols in eine Abgangsgruppe, wie Mesylat, über Behandlung mit Mesylchlorid
und Triethylamin, dann Eliminieren mit einer Base, vorzugsweise
1,8-Diazabicyclo[5.4.0]undec-7-en)
dehydriert werden kann. Umsetzung des Olefins 4-Schema 2 mit einem
O-geschützten
Hydroxylamin, vorzugsweise O-Benzyl, ergibt das Addukt 5-Schema
2. Das Sulfon 5-Schema 2 kann auch direkt über die Deprotonierung des
Sulfons 2-Schema 2 mit einer Base, wie n-BuLi, und anschließenden Zusatz,
vorzugsweise in Gegenwart von Bortrifluoridetherat, zum O-geschützten Oxim
7-Schema 2 hergestellt werden. Formylierung von 5-Schema 2, wie
vorstehend in Schema 1 beschrieben, gefolgt von Entfernung der Schutzgruppe vorzugsweise
unter Hydrierbedingungen für
die Verbindungen, bei denen P Benzyl ist, liefert das Sulfon 6-Schema
2.
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Schema
3 veranschaulicht eine alternative neue Synthese der beanspruchten
Verbindungen. Oxim 2-Schema 3 kann durch Behandlung des Aldehyds
1-Schema 3 mit Hydroxylaminhydrochlorid in einem Lösungsmittel,
wie Pyridin, hergestellt werden. Reduktion des Oxims unter Verwendung
von Natriumcyanoborhydrid unter sauren Bedingungen stellt Hydroxylamin
3-Schema 3 bereit und Formylierung unter Verwendung des gemischten
Anhydrids, das aus Ameisensäure
und Essigsäureanhydrid
hergestellt wird, stellt N-Formyl-N-hydroxylamin 4-Schema 3 bereit. Das
N-Formyl-N-hydroxylamin 4-Schema 3 wird dann unter Verwendung einer
Base, wie Triethylamin, in einem Lösungsmittel, wie Dichlormethan,
auf 2-Chlortritylharz geladen. Aus dem harzgebundenen 5-Schema 3
wird die Schutzgruppe dann unter Verwendung von Tetrabutylammoniumfluorid
in Tetrahydrofuran abgespalten, wobei 6-Schema 3 bereitgestellt
wird. Behandlung der freien Hydroxylgruppe mit aromatischen Alkoholen
unter Mitsunobu-Bedingungen, gefolgt von Abspaltung aus dem Harz
(5% TFA/Dichlormethan) stellt Aryl-N-formyl-N-hydroxylamine 8-Schema
3 bereit.
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In
einer anderen Ausführungsform
können
die Verbindungen der Formel I hergestellt werden, wie es in Schema
4 beschrieben ist. Oxim 2-Schema 4 kann durch Behandlung des Aldehyds
1-Schema 4 mit O-Benzylhydroxylaminhydrochlorid in einem Lösungsmittel,
wie Pyridin, hergestellt werden. Reduktion des Oxims unter Verwendung
von Natriumcyanoborhydrid unter sauren Bedingungen stellt O-Benzyloxyamin
3-Schema 4 bereit und Formylierung unter Verwendung des gemischten
Anhydrids, das aus Ameisensäure
und Essigsäureanhydrid
hergestellt wird, stellt N-Formyl-N-(O-benzyloxy)amin 4-Schema 4
bereit. Die Schutzgruppe aus dem N-Formyl-N-(O-benzyloxy)amin 4-Schema
4 wird dann unter Verwendung von Tetrabutylammoniumfluorid in Tetrahydrofuran
abgespalten, wobei 5-Schema 4 bereitgestellt wird. Behandlung der
freien Hydroxylgruppe mit aromatischen Alkoholen unter Mitsunobu-Bedingungen, gefolgt
von katalytischer Hydrierung unter Verwendung von Pd/C stellt Aryl-N-formyl-N-hydroxylamine
7-Schema 4 bereit.
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Das
Vorstehende kann durch Bezugnahme auf die folgenden Beispiele, welche
die Verfahren, durch welche die Verbindungen der Erfindung hergestellt
werden können,
veranschaulichen und welche den Bereich der Erfindung, wie er in
den beigefügten
Ansprüchen
definiert ist, nicht begrenzen sollen, besser verstanden werden.
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Beispiel 1
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N-Formyl-N-hydroxy-2-(m-biphenoxy)ethylamin,
1a. Eine Lösung
aus t-Butyldimethylsilyloxyacetaldehyd (500 mg) in Pyridin (5 ml)
wurde mit O-Benzylhydroxylaminhydrochlorid (551 mg) behandelt und
90 min gerührt.
Die Reaktionslösung
wurde mit Dichlormethan verdünnt
und mit 1 M HCl extrahiert. Die organischen Anteile wurden getrocknet
und eingeengt, wobei das Oxim (784 mg) als 1:1-Gemisch aus cis-
und trans-Isomeren als farbloses Öl bereitgestellt wurde.
- 1c. Einer Lösung
aus dem vorstehenden Oxim (784 mg) in Methanol (14 ml) bei 0°C wurden
2 mg Methylorange zugesetzt. Unter Rühren wurde langsam Natriumcyanoborhydrid
(230 mg) zugesetzt, während gleichzeitig
tropfenweise eine Lösung
aus 6 M HCl/Methanol (1/1) zugesetzt wurde, wie es notwendig war, um
die rosa Farbe des Methylorange-Indikators aufrechtzuerhalten. Nach
einstündigem
Rühren
bei 0°C wurde
das Umsetzungsgemisch mit 6 M NaOH auf einen pH-Wert von 9 gebracht,
und das Umsetzungsgemisch wurde mit Dichlormethan extrahiert. Die
organischen Anteile wurden getrocknet und eingeengt, wobei das reduzierte
Amin (780 mg) als farbloses Öl
bereitgestellt wurde.
- 1d. Behandlung des O-Benzyloxyamins (460 mg) mit Triethylamin
(280 mg) und dem gemischten Anhydrid, das aus Ameisensäure (127
mg) und Acetanhydrid (283 mg) hergestellt wurde, in Dichlormethan
(8 ml), gefolgt von einer extraktiven Aufarbeitung unter Verwendung
von 1 M HCl lieferte das N-Formyl-N-benzyloxyamin (490 mg).
- 1e. Einer Lösung
aus dem vorstehenden N-Formyl-N-benzyloxyamin (490 mg) in THF (7
ml) wurde TBAF (1,67 ml einer 1 M THF-Lösung) zugesetzt. Nach 45 minütigem Rühren wurde
das Umsetzungsgemisch mit Essigester und Wasser ausgeschüttelt, und
die Phasen wurden getrennt. Die organischen Anteile wurden getrocknet
und eingeengt, wobei der Alkohol (300 mg) bereitgestellt wurde.
- 1f. Einer Lösung
aus dem vorstehenden Alkohol (70 mg) und m-Phenylphenol (61 mg)
in THF (2 ml) wurde Azodicarbonsäurediisopropylester
(80 mg), gefolgt von Triphenylphosphin (94 mg) zugesetzt. Nach Rühren über Nacht
wurde das Umsetzungsgemisch über
eine Kieselgelsäule
(Eluieren mit 25% Essigester/Hexan) eluiert. Einengen der geeigneten
gesammelten Fraktionen lieferte den Arylether (115 mg).
- 1g. Eine Suspension aus dem vorstehenden Arylether (115 mg)
und Pd/C (20 mg) in Methanol (6 ml) wurde unter einer Wasserstoffatmosphäre 90 min
gerührt.
Filtration des Umsetzungsgemisches durch ein Celite-Kissen und Einengen
des Filtrats lieferte das rohe N-Formyl-N-hydroxylamin.
Reinigung durch Umkehrphasen-HPLC lieferte N-Formyl-N-hydroxy-2-(m-biphenoxy)ethylamin
als weißen
Feststoff.
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Allgemeines
Verfahren zur Synthese von N-Formyl-hydroxylaminethern
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- 1a. Eine Lösung
aus t-Butyldimethylsilyloxyacetaldehyd in Pyridin wurde mit Hydroxylaminhydrochlorid
behandelt und über
Nacht gerührt.
Die Reaktionslösung
wurde mit Dichlormethan verdünnt
und mit 1 M HCl extrahiert. Die organischen Anteile wurden getrocknet
und eingeengt, wobei das Oxim als 1:1-Gemisch aus cis- und trans-Isomeren
als farbloses Öl
bereitgestellt wurde.
- 1b. Einer Lösung
aus dem vorstehenden Oxim in Methanol bei 0°C wurden 2 mg Methylorange zugesetzt. Unter
Rühren
wurde Natriumcyanoborhydrid langsam zugesetzt, während gleichzeitig tropfenweise
eine Lösung
aus 6 M HCl/Methanol (1/1) zugesetzt wurde, wie es notwendig war,
um die rosa Farbe des Methylorange-Indikators aufrechtzuerhalten.
Nach einstündigem
Rühren
bei 0°C
wurde das Umsetzungsgemisch mit 6 M NaOH auf einen pH-Wert von 9
gebracht, und das Umsetzungsgemisch wurde mit Dichlormethan extrahiert.
Die organischen Anteile wurden getrocknet und eingeengt, wobei das
Hydroxylamin als farbloses Öl
bereitgestellt wurde.
- 1c. Behandlung des Hydroxylamins mit 1 Äquivalent des gemischten Anhydrids,
das aus Ameisensäure und
Essigsäureanhydrid
(1:1) hergestellt wird, und 1 Äquivalent
Triethylamin in Dichlormethan, gefolgt von einer extraktiven Aufarbeitung
unter Verwendung von Dichlormethan und 1 M HCl stellt das N-Formyl-N-hydroxylamin,
wie es in 4-Schema 3 gezeigt ist, bereit. Beladen des N-Formyl-N-hydroxylamins
auf Harz wird durch Schütteln
einer Lösung
aus 2-Chlortritylharz, dem N-Formyl-N-hydroxylamin und Triethylamin
in Dichlormethan über
Nacht erreicht. Das Harz wird dann mit Dichlormethan, Tetrahydrofuran
und wieder mit Dichlormethan gewaschen. Behandlung des beladenen
Harzes mit TBAF in THF und dreistündiges Schütteln, gefolgt von Waschen
mit Tetrahydrofuran, Dichlormethan, Methanol und wieder mit Dichlormethan stellt
den freien Alkohol auf dem Harz bereit. Behandlung des Alkohols
mit dem geeigneten aromatischen Alkohol unter Mitsunobu-Bedingungen
(DIAD, PPh3, THF) über Nacht, gefolgt von Waschen
mit Tetrahydrofuran (dreimal), Dichlormethan, DMF, Tetrahydrofuran
und Dichlormethan stellt die aromatischen Ether wie in 7-Schema
3 bereit. Abspaltung der Produkte vom Träger wird durch 15 minütiges Behandeln
des Harzes mit einer Lösung
aus 5% TFA in Methanol, gefolgt von Waschen mit Dichlormethan, dann
Methanol erreicht. Das Filtrat wird dann eingeengt und durch Umkehrphasen-HPLC
mit hohem Durchsatz gereinigt, wobei die Ether wie 8-Schema 3 bereitgestellt
werden.
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Gemäß diesem
Verfahren wurden die folgenden Verbindungen hergestellt:
N-Formyl-N-hydroxy-2-[(4-phenoxy)phenoxy]ethylamin,
weißer
Feststoff.
N-Formyl-N-hydroxy-2-(3-benzoylphenoxy)ethylamin,
weißer
Feststoff.
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Mit
geeigneter Manipulation und Schutz einer beliebigen chemischen Funktionalität wird die
Synthese der restlichen Verbindungen der Formel (I) durch Verfahren
erreicht, die den Vorstehenden und denen, die im experimentellen
Teil beschrieben sind, analog sind.
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Um
eine Verbindung der Formel (I) oder ein pharmazeutisch verträgliches
Salz davon zur Behandlung von Menschen und anderen Säugern zu
verwenden, wird sie normalerweise gemäß üblicher pharmazeutischer Praxis
als Arzneimittel formuliert.
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Die
vorliegenden Verbindungen sind zur Behandlung bakterieller Infektionen
verwendbar, die Atemwegsinfektionen und/oder Gram-positive Infektionen
einschließen,
aber nicht darauf beschränkt
sind.
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Verbindungen
der Formel (I) und deren pharmazeutisch verträgliche Salze können in
einer für
Antibiotika üblichen
Weise, zum Beispiel oral, parenteral, sublingual, dermal, transdermal,
rektal, über
Inhalation oder über
bukkale Verabreichung verabreicht werden.
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Zusammensetzungen
der Formel (I) und deren pharmazeutisch verträgliche Salze, die wirksam sind, wenn
sie oral gegeben werden, können
als Sirups, Tabletten, Kapseln, Cremes und Pastillen formuliert
werden. Eine Sirupformulierung wird im Allgemeinen aus einer Suspension
oder Lösung
der Verbindung oder des Salzes in einem flüssigen Träger, zum Beispiel Ethanol,
Erdnussöl,
Olivenöl,
Glycerin oder Wasser, mit einem Geschmack- oder Farbstoff bestehen.
Wenn die Zusammensetzung in Form einer Tablette vorliegt, kann ein beliebiger
pharmazeutischer Träger,
der routinemäßig zum
Herstellen fester Formulierungen verwendet wird, verwendet werden.
Beispiele solcher Träger
schließen
Magnesiumstearat, Terra alba, Talk, Gelatine, Gummi arabicum, Stearinsäure, Stärke, Lactose
und Saccharose ein. Wenn die Zusammensetzung in Form einer Kapsel
vorliegt, ist eine beliebige routinemäßige Verkapselung geeignet,
zum Beispiel unter Verwendung der vorstehend erwähnten Träger in einer Hartgelatinekapselschale.
Wenn die Zusammensetzung in Form einer Kapsel mit einer Weichgelatineschale
vorliegt, kann ein beliebiger pharmazeutischer Träger, der
routinemäßig zum Herstellen
von Dispersionen oder Suspensionen verwendet wird, zum Beispiel
wässrige
Gummis, Cellulosen, Silikate oder Öle, in Erwägung gezogen werden und in
eine Weichgelatinekapselschale eingelagert werden.
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Typische
parenterale Zusammensetzungen bestehen aus einer Lösung oder
Suspension einer Verbindung oder eines Salzes in einem sterilen
wässrigen
oder nicht-wässrigen
Träger,
der gegebenenfalls ein parenteral verträgliches Öl, zum Beispiel Polyethylenglycol,
Polyvinylpyrrolidon, Lecithin, Erdnussöl oder Sesamöl enthält.
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Typische
Zusammensetzungen zur Inhalation liegen in Form einer Lösung, Suspension
oder Emulsion vor, die als trockenes Pulver oder in Form eines Aerosols
unter Verwendung eines herkömmlichen
Treibmittels, wie Dichlordifluormethan oder Trichlorfluormethan,
verabreicht werden können.
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Eine
typische Zäpfchenformulierung
umfasst eine Verbindung der Formel (I) oder ein pharmazeutisch verträgliches
Salz davon, die/das wirksam ist, wenn sie/es auf diesem Weg verabreicht
wird, mit einem Binde- und/oder Gleitmittel, zum Beispiel polymere
Glycole, Gelatinen, Kakaobutter oder andere niedrig schmelzende pflanzliche
Wachse oder Fette oder deren synthetische Analoga.
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Typische
dermale und transdermale Formulierungen umfassen ein herkömmliches
wässriges
oder nicht-wässriges
Vehikel, zum Beispiel eine Creme, Salbe, Lotion oder Paste, oder
liegen in Form eines medizinischen Pflasters, einer Auflage oder
einer Membran vor.
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Vorzugsweise
liegt die Zusammensetzung in Einheitsdosierungsform vor, zum Beispiel
in einer Tablette, Kapsel oder abgemessenen Aerosoldosis, so dass
der Patient eine einzelne Dosis verabreichen kann.
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Jede
Dosierungseinheit zur oralen Verabreichung enthält geeigneterweise 0,1 mg bis
500 mg/kg, und vorzugsweise 1 mg bis 100 mg/kg, und jede Dosierungseinheit
zur parenteralen Verabreichung enthält geeigneterweise 0,1 mg bis
100 mg/kg einer Verbindung der Formel (I) oder eines pharmazeutisch
verträglichen
Salzes davon, berechnet als freie Säure. Jede Dosierungseinheit
zur intranasalen Verabreichung enthält geeigneterweise 1–400 mg
und vorzugsweise 10 bis 200 mg pro Person. Eine topische Formulierung
enthält
geeigneterweise 0,01 bis 5,0% einer Verbindung der Formel (I).
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Die
tägliche
Dosierungsvorschrift zur oralen Verabreichung ist geeigneterweise
etwa 0,01 mg/kg bis 40 mg/kg einer Verbindung der Formel (I) oder
eines pharmazeutisch verträglichen
Salzes davon, berechnet als freie Säure. Die tägliche Dosierungsvorschrift
zur parenteralen Verabreichung ist geeigneterweise etwa 0,001 mg/kg
bis 40 mg/kg einer Verbindung der Formel (I) oder eines pharmazeutisch
verträglichen
Salzes davon, berechnet als freie Säure. Die tägliche Dosierungsvorschrift
zur intranasalen Verabreichung und oralen Inhalation ist geeigneterweise
etwa 10 bis etwa 500 mg/Person. Der Wirkstoff kann ein- bis sechsmal
am Tag, ausreichend, um die gewünschte
Wirkung zu zeigen, verabreicht werden.
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Es
werden keine unakzeptablen toxikologischen Wirkungen erwartet, wenn
Verbindungen der vorliegenden Erfindung gemäß der vorliegenden Erfindung
verabreicht werden.
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Die
biologische Wirksamkeit der Verbindungen der Formel (I) wird durch
den folgenden Test gezeigt:
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Biologischer Assay:
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Die
PDF-Aktivität
von S. Aureus oder E. Coli wird bei 25°C unter Verwendung eines kontinuierlichen Enzym-gebundenen
Assays, der von Lazennec & Meinnel,
(1997) "Formate
dehydrogenase-coupled spectrophotometric assay of peptide deformylase" Anal. Biochem. 244,
S. 180–182
entwickelt wurde, mit kleineren Modifikationen gemessen. Das Umsetzungsgemisch
ist in 50 μl
mit 50 mM Kaliumphosphatpuffer (pH 7,6), 15 mM NAD, 0,25 U Formiatdehydrogenase
enthalten. Das Substratpeptid, f-Met-Ala-Ser, ist bei der KM-Konzentration
eingeschlossen. Die Umsetzung wird mit der Zugabe von 10 nM Def1-Enzym
getriggert, und das Absorptionsvermögen wird 20 min bei 340 nm überwacht.
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Assay auf
antimikrobielle Aktivität
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Die
antimikrobielle Gesamtzellaktivität wurde durch Mikroverdünnung der
Kulturlösung
unter Verwendung des vom National Committee for Clinical Laboratory
Standards (NCCLS) empfohlenen Verfahrens, Dokument M7-A4, "Methods for Dilution
Susceptibility Tests for Bacteria that Grow Aerobically" (hier durch Bezugnahme
aufgenommen), bestimmt. Die Verbindung wurde in aufeinanderfolgenden
zweifachen Verdünnungen
im Bereich von 0,06 bis 64 mcg/ml geprüft. Eine Platte mit 12 Stämmen wurde
in dem Assay bewertet. Diese Platte bestand aus den folgenden Laborstämmen: Staphylococcus
aureus Oxford, Streptococcus pneumoniae R6, Streptococcus pyogenes
CN10, Enterococcus faecalis I, Haemophilus influenzae Q1, Escherichia coli
DC0, E. coli EES, E. coli 7623 (AcrAB+), E. coli 120 (AcrAB–), Klebsiella
pneumoniae E70, Pseudomonas aeruginosa K799wt und Candida albicans
GRI 681. Die minimale hemmende Konzentration (MIC) wurde als die
niedrigste Konzentration der Verbindung bestimmt, die das Wachstum
sichtbar hemmte. Ein Spiegellesegerät wurde verwendet, um das Bestimmen
des MIC-Endpunktes zu unterstützen.