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Gebiet der
Erfindung
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Die
vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren und Kit, umfassend
Mittel und Medien für
das Durchmustern, den Nachweis und/oder die Quantifizierung von
Transkriptionsfaktoren oder Verbindungen, die an die Faktoren binden,
durch nicht-radioaktive Nachweismittel.
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Hintergrund
der Erfindung
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Transkriptionsfaktoren
sind Proteine, die an spezifische DNA-Sequenzen, genannt Konsensussequenzen,
binden und die Transkription der DNA in mRNA beeinflussen. Einige
dieser Faktoren nehmen direkt durch Aktivieren oder Inhibieren der
Transkription am Transkriptionsprozess teil und regeln die Synthese
von Proteinen, die von Zellen benötigt werden, um zu funktionieren,
sich anzupassen, zu antworten oder zu differenzieren. Einige dieser
Proteine müssen
in einer konstitutiven Weise transkribiert werden (wesentliche Rolle in
Zellfunktionen) während
andere nur als Antwort auf bestimmte Reize oder, wenn die Zelle
beispielsweise in einer pathologischen Umgebung ist, synthetisiert
werden. Externe Signale werden durch Rezeptoren wahrgenommen und
durch die Plasmamembran umgewandelt, gefolgt von Kaskaden von enzymatischen
Kinasereaktionen, die eine Phosphorylierung oder Dephosphorylierung
der Transkriptionsfaktoren ergibt, was positiv oder negativ ihre
Bindung an ihre Konsensussequenz beeinflusst.
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Ein
Beispiel eines Arzneimittels, das indirekt auf einen Transkriptionsfaktor
wirkt, ist Compactin, ein Inhibitor der HMG CoA Reduktase, was zur
einer Aufregulierung der Transkription des LDL-Rezeptorgens führt, unter
Ermöglichung
der Ausscheidung von Cholesterin (US-A-5 563 036).
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Stand der
Technik
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Es
gibt einen Bedarf für
den Nachweis und die Quantifizierung von Transkriptionsfaktoren
(die als Regulatoren und Adaptoren arbeiten) zur Verbesserung der
Diagnostik von Pathologien oder zur Entwicklung von Arzneimitteln,
die ihre Aktivität
beeinflussen.
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Gegenwärtig werden
mehrere Verfahren verwendet, um die Aktivierung von Transkriptionsfaktoren wie
NFκB abzuschätzen. Das
häufigste
Verfahren besteht darin, ihre DNA-Bindungskapazität durch
Gelretardierung, auch Elektrophoretischer Mobilitätsverschiebungs-Assay
(EMSA) genannt (Schreck, R. et al., Nucleic Acids Res, 18 (22),
6497-502 (1990)) zu messen. Dieses Verfahren ist empfindlich, aber
ermöglicht
nicht die gleichzeitige Verarbeitung von zahlreichen Proben und
erfordert besondere Vorsichtsmaßnahmen
und Ausrüstungen,
die für
den Umgang mit Radioaktivität
notwendig sind.
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Ein
zweites, oft verwendetes Verfahren basiert auf Reportergenen (Luciferase-
oder β-Galactosidasegenen),
die unter der Kontrolle eines, die Konsensussequenz enthaltenden,
Promotors platziert wurden. Dieser Promotor kann künstlich
sein, hergestellt aus mehreren, spezifischen cis-Elementen und einer
TATA-Box, oder natürlich,
wie das Element mit langen, terminalen Wiederholungssequenzen (LTR)
aus HIV. Andere Transkriptionsfaktoren beeinflussen jedoch die Expressionshöhe des Reportergens.
Da der Ablesewert beispielsweise die enzymatische Aktivität von Luciferase
ist, können
die Ergebnisse zusätzlich
durch Interferenzen mit stromabwärts
liegenden Vorgängen,
wie der allgemeinen Transkriptions- oder Transduktionsmaschinerie
beeinflusst werden. Diese Verfahren wird häufig verwendet, vorausgesetzt
dass die Zellen wirksam mit dem Reporterplasmid transfiziert sind.
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Zwei
andere, indirekte Verfahren sind auf wenige Transkriptionsfaktoren
beschränkt.
Das Erste verwendet Antikörper,
die spezifisch gegen die nukleäre
Lokalisierungssequenz (NLS) von Transkriptionsfaktoren wie NFκB gezüchtet wurden,
einen Teil des Proteins, der durch IκB maskiert ist, wenn der Transkriptionsfaktor inaktiviert
ist (Zabel, U. et al., EMBO J., 12 (1), 20–211 (1993)). Die Aktivierung
von NFκB
kann durch Immunfluoreszenz mit diesem Antikörper sichtbar gemacht werden.
Dieses Verfahren eignet sich für
eine Analyse von vielen Proben.
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Diese
verschiedenen Verfahren sind während
der letzten 10 Jahre sehr hilfreich für die Grundlagenforschung gewesen,
um die molekularen Aktivierungsmechanismen von Transkriptionsfaktoren
wie NFκB
oder AP-1 zu enträtseln.
Nichtsdestoweniger wurde Forschung auf diesem Gebiet durch die Tatsache
behindert, dass kein zweckdienlicher Assay, der für Durchmusterungsverfahren
im großen
Maßstab
geeignet ist, verfügbar
war.
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Ein
Assay zum Testen der Inhibition von Transkriptionsfaktoren, die
an ihre spezifische Sequenz binden, durch pharmakologische Agenzien
ist im Patent US-A-5
563 036 beschrieben. Das möglicherweise
aktive Agens wird mit dem radioaktiv markierten Transkriptionsfaktor inkubiert
und die Inhibition seiner Bindung an die spezifische Sequenz wird
dann gemessen. Diese Sequenz ist mit Biotin konjugiert, das in der
Lage ist, spezifisch an Avidin zu binden, welches in Mikrovertiefungen
immobilisiert ist. Ein Faktor, der an die Sequenz gebunden ist und
Biotin trägt,
wird durch die Avidin-beschichteten Platten eingefangen und gemessen.
Das markierte Protein, das Nukleinsäurekonjugat und die Verbindung
bilden eine Mischung, die mit dem, auf dem festen Substrat immobilisierten,
Avidin inkubiert wird. Die Bindung des Faktors an seine Sequenz
wird in Lösung durchgeführt, zum
Testen einer möglichen
Inhibition durch ein pharmakologisches Agens, das in Lösung vorhanden
ist.
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In
Lösung
bewegt sich die Länge
der Nukleinsäuresonde
zwischen 28 und 60 Basenpaaren. Dieser Assay arbeitet mit hoher
Faktorkonzentration in Lösung,
ist aber für
einen diagnostischen Assay in biologischen Proben überhaupt
nicht empfindlich. Außerdem
muss ein Sondenüberschuss
in Lösung
zugefügt
werden. Die Sonde, die an Avidin auf dem Träger bindet, ist vorzugsweise
eine freie Sonde, die eine kleinere Größe und daher eine höhere Diffusionsgeschwindigkeit
aufweist, so dass der Grad der Bindung von Sonde/Faktorkomplex gering
ist.
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Das
Patent US-5 747 253 beschreibt ein Verfahren zur Identifizierung
von Oligomeren, die eine sehr hohe, spezifische Bindungskapazität für Transkriptionsfaktoren
aufweisen. Synthetisierte Oligonukleotide werden zuerst mit Faktoren
in Lösung
inkubiert, um ihre Bindungsaffinität für den Faktor zu testen, und
dann durch Anheften des Oligonukleotids von bis zu 25 Basenpaare über einen
Verknüpfungsrest
an einen Träger,
der auf den Oligonukleotiden vorhanden ist, gemessen. Die Reaktion
zwischen dem Faktor und dem Oligonukleotid wird in Lösung durchgeführt, wodurch
die Sensitivität
begrenzt wird.
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Magnetische
Mikroteilchen können
ebenfalls verwendet werden, um Komplexe einzufangen, die zwischen
Nukleinsäuren
und Proteinen gebildet wurden, wie im Dokument US-A-5 939 261 vorgeschlagen.
Die Reaktion wird in Lösung
durchgeführt,
was zu den bereits erwähnten
Beschränkungen
führt.
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Gubler
und Abarzua (Biotechniques, 18,1008, 1011–4 (1995)) beschreiben immobilisierte
Antikörper auf
der Oberfläche
von Vertiefungen, um den, in einer Lösung vorhandenen, Transkriptionsfaktor
einzufangen. Eine biotinylierte Sonde wird zu der Lösung hinzugefügt, so dass
die aktiven Faktoren zusammen mit ihren Sonden immobilisiert werden,
die dann mit Alkalischer Phosphatase-Streptavidin-Konjugat nachgewiesen werden
können.
Es werden jedoch alle Transkriptionsfaktoren, entweder aktiv oder
nicht, an die Antikörper
binden. Es wird eine Konkurrenz um die Bindung an die Antikörper geben.
Ergebnisse an Zellextrakten zeigten eine Sensitivität von 2 μg im Assay
für das
p53 Protein.
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Benotmane
et al. (Analytical Biochemistry 250, 185–185 (1997)) beschreiben eine
DNA-Protein-Bindung eines rekombinanten Proteins im Gleichgewicht,
wobei das rekombinante Protein, ein Fragment 6D3 von HTLF, eine
DNA-Bindungsdomäne, der
6D3 Anteil einer Helicase, verknüpft
mit der Glutathion S-Transferase (GST), aufweist. Der Bindungskoeffizient
und der Dissoziationskoeffizient werden in zwei experimentellen
Systemen durch Testen der Bindung der biotinylierten Sonde an ein
Protein auf der Oberfläche
von Vertiefungen oder durch Binden des Proteins an eine Konsensussequenz
von 27 Basenpaaren, die an der Vertiefungsoberfläche fixiert ist, bestimmt.
In beiden Fällen
weisen sie die Protein-DNA-Bindung nach. Sie fanden jedoch eine niedrigere
Dissoziationskonstante im zweiten Test. Es gab keinen Versuch das
Verfahren auf Zellextrakten zu testen und es ist schwierig, die
wirkliche Sensitivität
des Verfahrens abzuschätzen,
angesichts der Tatsache dass reines, rekombinantes Protein in diesem
Assay verwendet wurde.
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In
Zellen oder Geweben sind die Transkriptionsfaktoren in extrem geringen
Mengen vorhanden und dies ist der Grund, warum der EMSA, der auf
der Inkubation des großen Überschusses
an radioaktiv markierten Sonden in Lösung basiert, der Standardassay
in den Laboratorien ist. In vielen Fällen liegt die Konzentration
des Transkriptionsfaktors unter der Dissoziationskonstante, weil
die Faktoren während
der Herstellung von Zelllysaten verdünnt werden. Aus diesem Grund
ermöglicht
ein Überschuss
von Sonden die Verdrängung
der Bindungsreaktion in Richtung der Bildung des DNA-Protein-Komplexes.
Zweitens kann das geringe Ausmaß an
Bindung wegen der hohen Sensitivität der P32-Messung
nachgewiesen werden. Diese Schwierigkeiten erklären auch, weswegen alternative
Assays ebenfalls radioaktive Markierung verwenden oder nur wirksam
sind, wenn sie an gereinigten Proteinen durchgeführt werden.
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Die
Veröffentlichung
von Hibma M. H. et al. (Nucleic Acid Research, 1994, 22, (18) 3806–3807) und die
internationale Patentanmeldung WO 98/08096 offenbaren ein Verfahren
zum Durchmustern und/oder Quantifizieren von Transkriptionsfaktoren,
welches die Schritte umfasst: des Bindens von doppelsträngigen DNA-Sequenzen,
umfassend eine spezifische Sequenz, die in der Lage ist, die Transkriptionsfaktoren
zu binden an einen unlöslichen,
festen Träger,
des in Kontakt Bringens der Transkriptionsfaktoren mit diesen gebundenen,
doppelsträngigen
DNA-Sequenzen und des Identifizierens und/oder Quantifizierens eines
Signals, das sich aus der Bindung dieser Transkriptionsfaktoren
an die doppelsträngigen
DNA-Sequenzen ergibt.
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Die
Veröffentlichung
von Guo et al. (Nucleic Acids Research, Vol. 22 (24) 5456–5465) beschreibt
durch einen Abstandshalter immobilisierte DNA-Sequenzen auf einer
festen Trägeroberfläche.
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Die
internationale Anmeldung WO 95/30026 beschreibt ein Verfahren zum
Durchmustern von Agenzien, welche die DNA-Bindung von Transkriptionsfaktoren
stören
könnten.
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Die
Veröffentlichung
von Driscoll et al. (Journal of Biological Chemistry, 1996, 271
(38) S. 22969–22975)
beschreibt einen Antikörper,
der in der Lage ist, spezifisch an aktivierte Transkriptionsfaktoren zu
binden, die an eine doppelsträngige
DNA gebunden sind.
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Keines
dieser Dokumente beschreibt jedoch Verfahren und Mittel, DNA-gebundene,
aber inaktive Transkriptionsfaktoren von DNA-gebundenen, aktivierten
Transkriptionsfaktoren zu unterscheiden.
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Ziele der Erfindung
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Die
vorliegende Erfindung zielt darauf ab, ein neues und verbessertes
Verfahren und Vorrichtung für die
Durchmusterung, den Nachweis (und möglicherweise die Quantifizierung)
von aktivierten Transkriptionsfaktoren unter aktivierten und nicht-aktivierten
Transkriptionsfaktoren, oder Verbindungen, welche die Faktoren binden,
vorzugsweise unter Verwendung nicht-radioaktiver Nachweismittel, bereitzustellen.
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Definition
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Transkriptionsfaktoren
sind Proteine, welche an spezifische Sequenzen von doppelsträngiger DNA, genannt
Konsensussequenzen, binden und die, wenn aktiviert entweder durch
sich selbst oder mit der Hilfe von anderen Proteinen oder Enzymen,
die Transkription der DNA modulieren, entweder aktivieren oder unterdrücken, werden.
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Die
Transkriptionsfaktoren werden normalerweise in sowohl aktiven als
auch inaktiven Formen gefunden, wobei die Verwandlung von einer
Form in die andere normalerweise umkehrbar ist. Sie setzen sich
aus einer DNA-Bindungsdomäne
und einer, für
ihre Aktivität
verantwortlichen, transaktivierenden Domäne zusammen, und sie können Teil
eines großen
Protein-Komplexes sein, der mit der Transkriptionsmaschinerie zur
Regulierung seiner Aktivität
zusammenwirkt.
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Das
folgende erfindungsgemäße Verfahren
kann ebenfalls zur Durchmusterung, zum Nachweis und/oder zur Quantifizierung
von Proteinen, die an spezifische, doppelsträngige DNA binden, verwendet
werden. Ein solches Protein ist die HIV-Integrase, welche die Sequenz
5'- GTGTGGAAAATCTCTAGCA-3' mit einem möglichen
GT am 3'-Ende erkennt,
die durch das Enzym geschnitten wird. Das Enzym kann in seiner bindenden
Form, unter Verwendung von spezifischen, experimentellen Bedingungen,
hauptsächlich
der Gegenwart von Me++ (Yi et al. Biochemistry 38, 8458, 1999),
stabilisiert werden. Andere virale Proteine, die an DNA-Sequenzen
binden, werden in Tabelle 1 aufgelistet und werden möglicherweise
ebenfalls durch die vorliegende Erfindung nachgewiesen.
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Zusammenfassung
der Erfindung
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Die
vorliegende Erfindung betrifft ein Durchmusterungs- und/oder Quantifizierungsverfahren
von einem oder mehreren aktivierten Transkriptionsfaktor(en) 1,
vorzugsweise phosphorylierte oder dephosphorylierte Transkriptionsfaktor(en),
die in einer Zelle oder einem Zelllysat vorhanden sind (einschließlich nukleären Lysaten
einer Zelle), wobei das Verfahren, beschrieben in der beigefügten 1,
die Schritte von:
- – Binden von doppelsträngiger(n)
DNA-Sequenz(en) 2 an einen unlöslichen, festen Träger 3 in
einer Konzentration von mindestens 0,01 pmol/cm2,
vorzugsweise 0,1 pmol/cm2, der Oberfläche des
festen Trägers (Schritt 1),
wobei die doppelsträngige
DNA-Sequenz 2 weiterhin eine spezifische Sequenz umfasst,
die in der Lage ist, den (die) Transkriptionsfaktor(en) 1 spezifisch
zu binden, und mit einem Abstandshalter verknüpft ist, der eine Länge von
mindestens 6,8 nm aufweist,
- – In
Kontakt bringen des (der) Transkriptionsfaktor(s)(en) 1 mit
der (den) gebundenen, doppelsträngigen DNA-Sequenz(en) 2 und
- – Identifizieren
und/oder Quantifizieren eines Signals, das sich aus der Bindung
des (der) Transkriptionsfaktor(s)(en) 1 an die doppelsträngige(n)
DNA-Sequenz(en) 2 ergibt,
- – wobei
das Signal, das sich aus der Bindung des (der) aktivierten Transkriptionsfaktor(s)(en) 1 an
die doppelsträngige(n)
DNA-Sequenz(en) 2 ergibt, nachgewiesen wird unter Verwendung
von:
- – erstens
einem primären
Antikörper 4 oder
einem hypervariablen Anteil davon, der spezifisch für den (die) aktivierten
Transkriptionsfaktor(en) ist und;
- – einem
sekundären,
markierten Antikörper 5,
der gegen den primären
Antikörper 4 oder
den spezifischen, hypervariablen Anteil davon gerichtet ist.
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Möglicherweise
kann das erfindungsgemäße Verfahren
auch den Schritt des Identifizierens und/oder Quantifizierens eines
Signals umfassen, das sich aus der Bindung von aktiviertem(n) und
nicht-aktiviertem(n) Transkriptionsfaktor(en) an die doppelsträngige(n)
DNA-Sequenz(en) 2 ergibt,
wobei das Signal, das sich aus der Bindung von aktivierten und nicht-aktivierten
Transkriptionsfaktor(en) an die doppelsträngige(n) DNA-Sequenz(en) 2 ergibt,
nachgewiesen wird unter Verwendung von:
- – erstens
einem primären
Antikörper 4 oder
einem hypervariablen Anteil davon, der spezifisch für den (die) aktivierten
und nicht-aktivierten
Transkriptionsfaktor(en) ist und;
- – einem
sekundären,
markierten Antikörper 5,
der gegen den primären
Antikörper 4 oder
den spezifische hypervariablen Anteil davon gerichtet ist.
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In
dem erfindungsgemäßen Verfahren
ist der (die) aktivierte(n) Transkriptionsfaktor(en) (1) ein an
ein Protein gebundener Transkriptionsfaktor, der Teil seines aktiven
Komplexes ist, vorzugsweise ist dieses Protein ein Aktivator oder
Inhibitor der Transkriptionsfaktor-Aktivierung.
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Vorzugsweise
wird das Signal durch die folgenden Schritte erhalten:
- – nach
dem Waschen wird das Vorhandensein des fixierten Transkriptionsfaktor 1 unter
Verwendung von erstens einem primären Antikörper 4, der gegen
den Faktor 1 (Schritt 2) gezüchtet wurde, und dann einem sekundären, markierten
Antikörper 5 (zum
Beispiel konjugiert mit einem Enzym wie Meerrettichperoxidase),
gerichtet gegen den primären
Antikörper 4 (Schritt 3),
nachgewiesen.
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Das
Vorhandensein der Peroxidase wird dann vorteilhafterweise, durch
die Zugabe eines geeigneten Substrats, durch einen colorimetrischen
Nachweis des Reaktionsprodukts in der Lösung (Schritt 4) gemessen. Ein
solches nicht-radioaktives Verfahren ist schnell, empfindlicher
als Gelretardierung und geeignet für Durchmusterung im großen Maßstab oder
Nachweis auf verschiedenen, festen Trägern.
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Mit „einer
spezifische Nukleotidsequenz einer doppelsträngigen DNA-Sequenz, die in
der Lage ist, einen Transkriptionsfaktor zu binden" ist eine Nukleotidsequenz
gemeint, die spezifisch durch biochemische Wechselwirkungen durch
den (die) Transkriptionsfaktor(en) erkannt werden kann.
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Die
vorliegende Erfindung ist empfindlich genug, um auf den Nachweis
von Transkriptionsfaktoren oder Proteinen, die in der Lage sind,
DNA-Sequenzen zu binden, welche in Zelllysat (einschließlich nukleärem Lysat)
vorhanden sind, oder in einer Körperflüssigkeit
vorhanden sind, angewandt zu werden. Unerwarteterweise können, unter
Verwendung des Verfahrens der vorliegenden Erfindung, weniger als
ungefähr
10–12 Mol Transkriptionsfaktor
in 50 Mikrolitern in einem Assay nachgewiesen werden, und es wurde
herausgefunden, dass die Nachweisgrenze bei ungefähr 5,10–16 Mol
für einen
NFκB-Assay
liegt. Diese Sensitivität
erklärt
die Möglichkeit,
solch eine Erfindung für
den Nachweis von Transkriptionsfaktoren, die natürlicherweise in einem Zelllysat
vorhanden sind, zu verwenden. Die erhaltene Sensitivität, die mindestens
so gut wie das EMSA-Verfahren ist (Beispiel 2), ist ein überraschendes
Ergebnis, da sich die Konsensussequenz nicht in Lösung befindet,
sondern an einer festen Oberfläche
fixiert (gebunden) ist (wo die Reaktion langsamer als in Lösung ist) und
der Nachweis erfordert keine radioaktive Messung, sondern kann durch
einfache Colorimetrie erhalten werden.
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Vorzugweise
ist im erfindungsgemäßen Verfahren
die spezifische Nukleotidsequenz der doppelsträngigen DNA-Sequenz(en), die in der Lage ist, an
den (die) Transkriptionsfaktor(en) zu binden, in einer Entfernung
von mindestens 6,8 nm von der Oberfläche des festen Trägers lokalisiert.
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Gemäß einer
bevorzugten Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung kann die doppelsträngige DNA-Sequenz einen Abstandshalter
von mindestens ungefähr
13,5 nm zwischen der spezifischen Sequenz und der Oberfläche des
festen Trägers
umfassen.
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Vorzugsweise
ist der Abstandhalter eine doppelsträngige DNA-Nukleotidsequenz
von mindestens 20 Basenpaaren, vorzugsweise mindestens 50, 100,
150 oder 250 Basenpaaren.
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Ein
anderer Aspekt der vorliegenden Erfindung betrifft einen Durchmusterungs-,
diagnostischen und/oder Quantifizierungs-Kit, der Mittel und Medien
zur Durchführung
des erfindungsgemäßen Verfahrens umfasst.
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Vorzugsweise
betrifft die Erfindung auch einen Durchmusterungs und/oder Quantifizierungs-Kit
oder -vorrichtung, einschließlich
einer Vorrichtung für
hohen Durchsatz, möglicherweise
Computer-kontrollierbare, elektromagnetische Mittel und Roboter
umfassend (wie eine Durchmusterungsvorrichtung für hohen Durchsatz), die das
Durchmustern und den Nachweis auf jeder Art von festem Träger 1 ermöglichen,
und verwendet werden für
das Durchmustern und/oder Quantifizieren von aktivierten Transkriptionsfaktor(en) 1,
unter aktivierten und nicht- aktivierten
Transkriptionsfaktor(en), die in einer Zelle oder einem Zelllysat
vorhanden sind, oder für
das Durchmustern und/oder Quantifizieren von Verbindungen, die in
der Lage sind, an den (die) aktivierten Transkriptionsfaktor(en) 1 zu
binden oder die Bindung des (der) aktivierten Transkriptionsfaktors(en)
an eine spezifische Nukleotidsequenz zu inhibieren, welche in der
doppelsträngigen
DNA-Sequenz enthalten ist, die über
einen Abstandshalter, der eine Länge
von mindestens 6,8 nm aufweist, an den unlöslichen, festen Träger, in
einer Konzentration von mindestens 0,01 pmol/cm2 der
Oberfläche
des festen Trägers 3,
gebunden ist und einen primären
Antikörper 4 oder
einem hypervariablen Anteil davon, wobei beide spezifisch für die aktivierte Form
des (der) Transkriptionsfaktors(en) sind und möglicherweise einem sekundären, markierten
Antikörper 5,
der gegen den primären
Antikörper 4 oder
den spezifischen, hypervariablen Anteil davon gerichtet ist.
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Der
erfindungsgemäße Durchmusterungs-
und/oder Quantifizierungs-Kit umfasst ebenfalls Mittel und Medien
zum Nachweis des Signals, das sich aus der Bindung des (der) Transkriptionsfaktor(s/en)
an die doppelsträngige(n)
DNA-Sequenz(en) ergibt, wobei das Signal ein nicht-radioaktives Ergebnissignal
ist.
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Das
Verfahren und der Kit gemäß der Erfindung
sind ebenfalls für
die (möglicherweise
gleichzeitige) Durchmusterung und/oder Quantifizierung von mehreren,
unterschiedlichen Transkriptionsfaktoren, die in der gleichen biologischen
Probe (Zelle oder Zelllysat) vorhanden sind, geeignet. Das Verfahren
ist besonders gut an den Nachweis von mehreren Transkriptionsfaktoren
auf dem gleichen Träger
(ein Biochip oder eine Platte mit mehreren Vertiefungen (Multiwell-Platte))
angepasst. Der Nachweis der verschiedenen Faktoren aus der gleichen
Probe kann jedoch auch in Vertiefungen unterschiedlicher Platten
durchgeführt
werden.
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Das
erfindungsgemäße Verfahren
kann auch den Schritt des Durchmusterns und/oder Quantifizierens von
(einer) Verbindung(en) umfassen, die in der Lage ist (sind), an
den (die) Transkriptionsfaktor(en) zu binden oder ihre Bindung an
die spezifische Sequenz zu inhibieren, vorzugsweise unter Verwendung
von Schritten, Mitteln und Medien, wie die, welche im US Patent
5,563,036 beschrieben sind.
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Das
erfindungsgemäße Verfahren
kann auch den Schritt der Identifizierung von mindestens einem Merkmal,
das spezifisch für
eine gegebene Transkriptionsfaktor-Aktivierung ist, umfassen. Einige Transkriptionsfaktoren
können
an ihre Konsensussequenz binden, ohne die Transkriptionsmaschinerie
zu aktivieren. Die Aktivierung ist dann mit einem oder mehreren
spezifischen Veränderungen
verbunden, wobei die häufigste
die Phosphorylierung (oder Dephosphorylierung) an (einer) spezifischen
Aminosäure(n)
des Proteins ist. Ein Beispiel für
einen solchen Transkriptionsfaktor ist CREB, der nur aktiv ist,
wenn er phosphoryliert ist (Beispiel 1).
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Das
erfindungsgemäße Verfahren
kann auch den Schritt des Durchmusterns und/oder Quantifizierens von
(einer) bekannten und unbekannten Verbindung(en) umfassen, welche(r)
in der Lage ist (sind) die Aktivierung des (der) Transkriptionsfaktor(s/en)
in Zellen, Geweben oder Organismen zu modulieren und die restliche Aktivität des (der)
Transkriptionsfaktore(en) in Zelllysat nachzuweisen. Externes Protein,
das mindestens teilweise die bindende DNA-Domäne aufweist, kann auch zur
Inkubationslösung
hinzugefügt
werden, um seine mögliche
Aktivierung durch Zelllysat zu bestimmen und um eine Durchmusterung
von Verbindungen zu erhalten, die auf diese Aktivierung wirken.
Wenn ein gereinigter Transkriptionsfaktor zum Zelllysat hinzugefügt wird, kann
seine Aktivierung durch Bestimmung von einem oder mehreren seiner
spezifischen Merkmale quantifiziert werden. Proteine, die als Aktivatoren
oder Inhibitoren auf eine Transkriptionsfaktor-Aktivierung wirken, können ebenfalls
zum Inkubationsmedium hinzugefügt
werden und in einem Durchmusterungsverfahren von Verbindungen, die
auf diese Proteine wirken, dienen.
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Das
Verfahren kann auch den Schritt des Bildens einer Mischung durch
Vereinigen eines, einen Anteil des Transkriptionsfaktors umfassenden,
markierten Proteins mit der spezifischen Nukleotidsequenz, die an den
unlöslichen,
festen Träger
gebunden ist, umfassen. Danach umfasst das Verfahren den Schritt
des Inkubierens der Mischung unter den Bedingungen, wobei beim Fehlen
der Verbindung das markierte Protein an die Nukleotidsequenz bindet,
den Schritt des Abtrennens einer Fraktion der Mischung vom festen
Träger,
wobei die Fraktion das markierte Protein umfasst, wenn das markierte
Protein nicht an die Sequenz gebunden ist und den Schritt des Nachweisens
des Vorhandenseins oder Fehlens des markierten Proteins auf dem
festen Träger;
wobei das Fehlen der nachgewiesenen Markierung auf dem festen Träger bedeutet,
dass die Verbindung die Bindung eines Transkriptionsfaktors an die
Nukleotidsequenz inhibiert. Vorzugsweise umfasst das Verfahren ebenfalls
den Schritt des Rückgewinnens
der nachgewiesenen, unbekannten Verbindung.
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Gemäß der Erfindung
ist der der feste Träger
vorzugsweise eine Anordnung (Array), die mindestens 4, 10, 16, 25,
100, 1000, 10 000 oder mehr Spots (Tupfen)/cm2 der
Oberfläche
des festen Trägers
trägt,
wobei jeder Spots an einem spezifischen Ort doppelsträngige DNA-Sequenz(en)
zum Binden des (der) Transkriptionsfaktor(s/en) enthält.
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Gemäß einer
bevorzugten Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung wird die doppelsträngige DNA-Sequenz 2 an
ein erstes Mitglied 6 eines Bindungspaars, wie Biotin/Streptavidin,
Hapten/Rezeptor, Antigen/Antikörper
gebunden, welches in der Lage ist mit dem zweiten Mitglied 7 des
Bindungspaares, das an die Oberfläche des festen Trägers 3 gebunden
ist, zu interagieren.
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Als
Alternative kann (können)
die doppelsträngige(n)
DNA-Sequenz(en) kovalent an die Oberfläche des unlöslichen, festen Trägers gebunden
sein.
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Als
Alternative kann das erfindungsgemäße Verfahren auch den Schritt
des Identifizierens des (der) Transkriptionsfaktor(s/en) und/oder
Proteins(e), die Teil ihres aktiven Komplexes sind, umfassen.
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Das
erfindungsgemäße Verfahren
kann ebenfalls den Schritt des Durchmusterns oder Nachweisens des
(der) „fixierten" Transkriptionsfaktor(s/en)
und möglicherweise
Quantifizierens des Vorhandenseins des (der) „fixierten" Transkriptionsfaktor(s/en) (und/oder
möglicherweise
Quantifizieren der Konzentration des (der) Transkriptionsfaktor(s/en),
der (die) in einer biologischen Probe (Zelle oder Zelllysat) vorhanden
ist (sind)) umfassen.
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Die
Verwendung einer Konsensus-DNA-Sequenz 2, die bereits auf
einem festen Träger 3 fixiert
ist, ermöglicht
die industrielle Herstellung mit Reproduzierbarkeits- und Qualitätskontrolle
des Kits oder der Vorrichtung, die eine solchen hergestellten Träger enthält. Sie
vereinfacht auch die Verwendung des Kits, da eine biologische Probe
(Zelle oder Zelllysat) direkt auf einer solchen, hergestellten Oberfläche eines
festen Trägers inkubiert
werden kann, ohne die Zugabe irgendeines anderen Reagenzes zu erfordern.
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Das
allgemeine Verfahren zum Nachweis der DNA-Bindungskapazität der Transkriptionsfaktoren
ist ausreichend empfindlich, spezifisch und geeignet für die meisten
(wenn nicht alle) Transkriptionsfaktoren. Unerwarteterweise ist
es möglich,
das empfindliche Verfahren durch Erhöhen der Größe des Abstandshalters zwischen
einer Konsensussequenz an die der Transkriptionsfaktor binden wird,
und durch Verwendung eine sehr hohen Dichte dieser an der Oberfläche des
festen Trägers
befestigten Nukleotidsequenzen zu verbessern. Das Verfahren ist
so empfindlich, dass es für
den Nachweis eines Faktors, der in einer biologischen Probe vorhanden
ist, aber auch für
den Nachweis von mehreren Faktoren verwendet werden kann, durch
Verwendung von mehreren Nukleotidsequenzen, die in bestimmten Spots
auf einer festen Oberfläche
wie Biochips (Mikroarrays) befestigt sind.
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Es
wurde herausgefunden, dass der minimale Abstandshalter eine Nukleotidsequenz,
wie eine DNA-Sequenz, von 20 Basenpaaren (bp) ist, aber der Abstandshalter
kann zwischen 50 und 250 Basenpaare haben, entsprechend der Art
des festen Trägers
und des verwendeten Antikörpers
(Beispiel 4). Das Vorhandensein der Konsensus-Nukleotidsequenz in einer großen Entfernung
von der Oberfläche
des festen Trägers kann
in ähnlicher
Weise auch durch das Vorhandensein eines chemischen Abstandshalters
von mindestens 10 Atomen, vorzugsweise von mindestens 44 Atomen
und weiter bevorzugt von mindestens 50 Atomen oder mehr, erzielt
werden.
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Das
Verfahren, der Kit oder die Vorrichtung sind zum Testen der Aktivität von pharmazeutischen
Arzneimitteln oder von Verfahren geeignet, die auf diese Transkriptionsfaktoren
(z.B. als Inhibitoren und/oder Aktivatoren ihrer Bindung an die
DNA) oder auf ihre regulatorischen Vorgänge, Aktivierung oder Repression,
wirken.
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Die
Erfindung betrifft ebenfalls die Verbindung, welche identifiziert
oder rückgewonnen
und möglicherweise
in einer pharmazeutischen Zusammensetzung zur Verhinderung oder
Behandlung von verschiedenen Symptomen oder Erkrankungen eingebunden
wurde.
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Das
Durchmusterungs-, Nachweis- und/oder Quantifizierungsverfahren und
der Kit sind zum Nachweisen und Quantifizieren von all den Transkriptionsfaktoren
geeignet, für
welche die DNA-Bindungssequenz bekannt ist. Diese Transkriptionsfaktoren
und ihre Eigenschaften sind auf der Web-Seite "http://transfac.gbf.de/TRANSFAC/cl/cl.html" aufgelistet. Die
am häufigsten
getesteten Faktoren werden ausgewählt aus der Gruppe bestehend
aus NF-κB,
AP-1, CREB, SP-1, C/EBP, GR, HIF-1, Myc, NF-AT, Oct, TBP und CBF-1. Eine
Liste einiger Transkriptionsfaktoren und ihre entsprechenden Konsensussequenzen
(Sequenzen SEQ ID NR. 1 bis 125) wird in Tabelle 1 gegeben.
-
NF-κB ist ein
wichtiger, ubiquitärer,
nach Zellstimulierung aktivierter Transkriptionsfaktor, der an der Immunantwort
auf einige virale und bakterielle Produkte, oxidativen Stress oder
entzündungsfördernde
Cytokine (Baeuerle, P. A. und Baichwal, V. R., Adv. Immunol., 65,
111–37
(1997)) beteiligt ist.
-
AP-1
ist ebenfalls ein dimerer Transkriptionsfaktor, der an vielen Zellantworten
durch Aktivierung einer Kinasekaskade beteiligt ist. Dieser Transkriptionsfaktor
ist an einer Vielfalt von biologischen Vorgängen, wie Zellwachstum, Differenzierung
oder Apoptose, beteiligt.
-
Vorzugsweise
wird der Nachweis und möglicherweise
die Quantifizierung durch die Verwendung von Verbindungen erzielt,
die in der Lage sind, spezifisch an den Transkriptionsfaktor zu
binden, welcher an der doppelsträngigen
DNA fixiert ist, wie (vorzugsweise monoklonale) Antikörper oder
spezifische, hypervariable Anteile davon (Fab', Fab2', usw.).
-
Gemäß einer
bevorzugten Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung wird die Bindung von einer Inkubation
(und einem Waschschritt) mit markierten Verbindungen gefolgt, die
in der Lage sind, mit der ersten, an den Transkriptionsfaktor bindenden
Verbindung zu reagieren, vorzugsweise (monoklonale) Antikörper, gerichtet
gegen die anti-Transkriptionsfaktor-Antikörper oder spezifischen, hypervariablen
Anteilen davon (Fab', Fab2', usw.). Die letzten
Antikörper
sind vorzugsweise mit nicht-radioaktiven
Markierungen markiert, die einen Nachweis durch vorzugsweise Colorimetrie,
Fluoreszenz, Biolumineszenz, Elektrolumineszenz oder Ausfällung eines
Metallniederschlags (wie Silberfärbung)
wie in Beispiel 3 ermöglichen.
Andere sekundäre
Bindungsproteine, die an Antikörper
binden, wie Protein A, sind ebenfalls eine Ausführungsform des Verfahrens.
Der nicht-radioaktive Test basiert vorzugsweise auf einem colorimetrischen
Assay, welcher sich aus einer enzymatischen Aktivität ergibt,
wie in der beigefügten 1 beschrieben.
Wenn ein direktes Verfahren wie Massenspektrumanalyse empfindlich
genug ist, kann es zum direkten Nachweis des gebundenen Faktors
verwendet werden.
-
Der
ausgewählte
Antikörper
erkennt ein Epitop, das zugänglich
ist, wenn der Faktor sich in seiner aktiven Form befindet und an
DNA gebunden ist. Normalerweise unterscheiden sich die aktiven und
inaktiven Formen der Faktoren in ihrem Phosphorylierungszustand
oder durch das Vorhandensein eines Inaktivatorproteins. Der Antikörper muss
die aktive Form erkennen. Die Konzentration dieser Transkriptionsfaktoren
in einer Zelle ist sehr gering und kann die Grenze des Affinitätskoeffizienten
der Antikörper
erreichen. Ein Antikörper mit
einer hohen Affinität
(d.h. mit einem sehr geringen Dissoziationskoeffizienten) kann das
erzielte Signal sehr stark erhöhen.
Es kann jedoch auch jedes andere Protein, das eine Affinität für den Faktor
aufweist, für
den Nachweis verwendet werden.
-
Besondere
Anwendungen sind die Verwendung von spezifischen Antikörpern, die
gegen Phosphoprotein-Epitope oder gegen spezifische Proteine gerichtet
sind, welche Teil des Transkriptionsfaktors sind oder an ihm befestigt
werden können
(siehe Beispiel 1). Für
NFκB ermöglichen
Antikörper,
die entweder gegen P-50 oder P-65 gerichtet sind, das Muster der
Assoziierung von Proteinen, welche die NFκB-Aktivität geben, zu bestimmen.
-
Die
vorliegende Erfindung ermöglicht
ebenfalls eine Unterscheidung zwischen der DNA-Bindung des Transkriptionsfaktors
und seiner Aktivität.
Die Aktivität
ist mit einem oder mehreren, besonderen Merkmalen dieser Faktoren
verbunden, wovon das häufigste
die Phosphorylierung an spezifischen Orten oder die Dissoziation
von inhibitorischen Proteinen ist. Durch Verwendung von passenden
Antikörpern,
die gegen diese Elemente gerichtet sind, ist es möglich, die
Menge an Transkriptionsfaktoren in ihrer aktiven Form zu bestimmen. Als
ein Beispiel kann CREB an seine DNA-Konsensussequenz binden, ohne
aktiv zu sein. Seine Aktivierung ergibt sich aus einer spezifischen
Phosphorylierung an einer Seringruppe, was das P-CREB herstellt.
Die vorliegende Erfindung weist sowohl die CREB-Bindung als auch
die P-CREB-Aktivierung
durch Verwendung von Antikörpern,
die entweder gegen CREB gerichtet oder spezifisch für das P-CREB sind, nach (Beispiel
1).
-
Der
befestigte Transkriptionsfaktor kann ebenfalls verwendet werden,
um auf das Vorhandensein von Proteinen zu testen, die eine Affinität für den Transkriptionsfaktor
aufweisen.
-
Das
Verfahren umfasst ebenfalls den Schritt des Durchmusterns und/oder
Quantifizierens von (einer) bekannten und unbekannten Verbindung(en),
welche in der Lage ist (sind), die Aktivierung des Transkriptionsfaktors
durch Modifizierung des Grads von spezifischen Merkmalen des Faktors
zu modulieren.
-
Wenn
die Bindung spezifisch ist und wenn keine anderen Proteine auf der,
an die Oberfläche
gebundene, Nukleotidsequenz verwendet werden, zum Beispiel wenn
die Nukleotidsequenzen direkt mit der Oberfläche verknüpft sind, dann kann ein direkter
Nachweis von Protein eine Abschätzung
und/oder Quantifizierung des gebundenen Faktors geben.
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Es
wird ein Signal, das in jeder Vertiefung oder für jeden Spot eines Biochips
erhalten wird, aufgezeichnet und die Mittelwerte des Signals werden
für jede
identische Konsensussequenz berechnet. Normalerweise sind zwei (und
vorzugsweise drei bis fünf)
identische Spots auf jedem Array vorhanden, um Abweichungen, die
in jedem Schritt des Verfahrens auftreten können, zu korrigieren. Die Hintergrundwerte
sind Vertiefungen oder Spots, die mit einer Konsensussequenz beschichtet
sind, zu denen Bindungspuffer und Lysispuffer, anstatt eines Zellextraktes
oder gereinigtem Transkriptionsfaktors (negative Kontrolle), zugefügt wird.
Eine positive Kontrolle wird vorzugsweise als ein Faktor zugefügt, der
in einer reinen, aktiven Form erhalten wurde und für den eine
Konsensus-Nukleotidsequenz
an die Oberfläche
des festen Trägers
im Test befestigt wurde.
-
Quantifizierung
muss nicht nur für
die Bindungsausbeute berücksichtigt
werden, sondern auch für
den Nachweisteil des Verfahrens und die Ableseskala. Interne oder
externe Eichlösungen
können
unter Verwendung von gereinigtem, aktiven Transkriptionsfaktor in
jedem Schritt des Verfahrens in einer gegebenen Menge als Vergleichswert
zur Probe hinzugefügt
werden, mit dem die Ergebnisse verglichen werden. Eine Validierung der
Verwendung dieser Eichlösungen
muss vorher durchgeführt
werden, um ihre Bindungseffizienz, verglichen mit den getesteten
Faktoren, zu bestätigen.
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Im
Fall von biologischen Anwendungen können Transkriptionsfaktoren,
die an der Zellantwort beteiligt sind, im Vergleich zu Transkriptionsfaktoren,
die konstitutiv aktiv sind (es gibt Faktoren, welche die Expression von
Housekeeping-Genen regulieren) quantifiziert werden. Die Verwendung
dieser „relativen" Quantifizierung vereinfacht
die Assays, da alle Faktoren während
der verschiedenen Schritte in der gleichen Weise behandelt werden.
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Der
gleichzeitige Nachweis des Bindens oder der Aktivität von mehreren
Transkriptionsfaktoren ist besonders nützlich, weil es ein Muster
von Antworten der Zelle oder des Gewebes auf eine besondere biologische
Situation, auf Moleküle
oder Arzneimittelwirkung ergibt. Die Transkriptionsfaktoren werden
durch komplexe Stoffwechselwege, die miteinander verbunden sind,
aktiviert. Eine allgemeine Durchmusterungsanalyse von verschiedenen
Transkriptionsfaktoren wird eine bessere Sicht ergeben und bei der
Interpretation der studierten Wirkungen helfen.
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Des
Weiteren können
feste Träger,
wie ein Biochip, in einen Maschinenträger eingesetzt werden, der mit
einer weiteren Kammer und automatischen Maschine über die
Kontrolle einer flüssigen
Lösung,
basierend auf der Verwendung von Mikrofluidics-Technologie, verbunden
ist. Durch das Eingesetzt-werden in ein solches Mikrolaborsystem,
kann er durch Automaten inkubiert, erhitzt, gewaschen und markiert
werden, auch für
vorhergehende Schritte (wie eine PCR-Amplifikation) oder den nachfolgenden
Schritt (Markierung und Nachweis). All diese Schritte können auf
dem gleichen, festen Träger
durchgeführt
werden.
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Gemäß der Erfindung
wird der feste Träger
vorzugsweise ausgewählt
aus der Gruppe bestehend aus Glas, metallischen Trägern, polymeren
Trägern
(vorzugsweise ein Polystyrolträger,
aktiviert mit Carboxyl- oder Aminogruppen, die auf seiner Oberfläche vorhanden
sind) oder jedem anderen Träger,
der in der Mikrochip-(oder Mikroarray-)technologie verwendet wird
(vorzugsweise aktiviertes, Aldehydgruppen-tragendes Glas), wobei
der Träger
ebenfalls spezifische Beschichtungen, Markierungen oder Vorrichtungen
(Barcodes, elektronische Vorrichtungen ...) zur Verbesserung des
Assays umfasst.
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Auch
wenn Glas viele Vorteile bietet (wie inert zu sein und eine geringe
Autofluoreszenz aufzuweisen) sind andere Träger, wie Polymere mit verschiedenen,
chemisch gut definierten Gruppen an ihrer Oberfläche, welche die Bindung der
Nukleotidsequenzen ermöglichen,
verwendbar.
-
Miniaturisierung
ermöglicht
es, einen Assay auf einer Oberfläche
(normalerweise runde Spots von ungefähr 0,1 bis ungefähr 1 mm
Durchmesser) durchzuführen.
Ein Array mit geringer Dichte, der 20 bis 400 Spots enthält, wird
leicht mit Nadeln von 0,25 mm bei geringen Kosten erhalten. Eine
höhere
Dichte von Spots, bis auf 1600 Spots pro cm2 heraufgehend,
kann durch Verringerung der Größe der Spots,
zum Beispiel auf 0,15 mm, erhalten werden. Die Vorteile dieser Technologie
sind die hohe Zahl von Daten, die erhalten und gleichzeitig analysiert
werden kann, die Möglichkeit,
Wiederholungen durchzuführen
und die geringe Menge an für den
Assay notwendiger, biologischer Probe.
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Die
Arraytechnologie ermöglicht
den gleichzeitigen Nachweis von verschiedenen Faktoren, die in der gleichen
Probe vorhanden sind, was auf Grund der Tatsache möglich ist,
dass mehrere Faktoren in den gleichen Reaktionsbedingungen an ihre
Konsensussequenz binden. Lösungen
für die
Bindung von mehreren Faktoren sind beispielsweise von Promega (Madison,
Wisconsin, USA) erhältlich
(Katalog E3581). Bedingungen, welche die Bindung der studierten
Faktoren ermöglichen,
können
durch den Fachmann optimiert werden. Andere Bindungsassay, die DNA-DNA-Erkennung, Antigen-Antikörper- oder
Rezeptor-Ligand-Erkennung
beinhalten, können
gleichzeitig auf dem gleichen Chip für andere Moleküle durchgeführt werden.
-
Der
Nachweis der spezifischen Bindung zwischen dem Transkriptionsfaktor
und der doppelsträngigen DNA-Sequenz
wird durch jedes der vorher beschriebenen Verfahren erzielt, oder
vorzugsweise durch ein Verfahren, das die Ausfällung einer Metallablagerung
(wie Silberfärbung)
an dem Ort, wo der Transkriptionsfaktor die doppelsträngige DNA
fixiert (erkannt) hat, ermöglicht.
-
Da
nur aktivierte Transkriptionsfaktoren durch die, an den festen Träger (vorzugsweise
Platte mit Mikrovertiefungen oder Mikroarray) gebundenen, Nukleotidsequenzen
eingefangen werden, ermöglichen
das Design dieser Sequenzen und die Bindungsbedingungen eine sehr
hohe Sensitivität,
die für
Assays in biologischen Proben notwendig ist.
-
Die
vorliegende Erfindung wird detaillierter in den folgenden, nicht
einschränkenden
Beispielen beschrieben, mit Bezugnahme auf die beigefügten Zeichnungen.
-
Kurzbeschreibung
der Zeichnungen
-
1 ist
eine schematische Darstellung des Verfahrens für einen Assay auf einen Transkriptionsfaktor gemäß der Erfindung.
-
2 stellt
einen DNA-Bindungsassay von 3 unterschiedlichen Transkriptionsfaktoren
(NFκB, CREB und
AP-1) dar, gleichzeitig in Mikrovertiefungen in den gleichen Zellextrakten
gemessen. Mikrovertiefungen enthalten eine 100 bp DNA, beendet durch
eine für
entweder NFκB,
CREB oder AP-1 spezifische Sequenz, und die DNA-Bindungskapazität der Transkription wird mit
anti-p65, anti-Phospho-CREB beziehungsweise anti-cfos (für den AP-1-Assay) nachgewiesen.
Der DNA-Bindungsassay wird an Zelllysaten durchgeführt, die
entweder von unstimuliert gebliebenen oder von mit IL-1, mit Forskolin,
mit PMA + Ionomycin, mit IL-1 und Forskolin, mit IL-1 und PMA +
Ionomycin, mit Forskolin und PMA + Ionomycin und IL-1 und Forskolin
und PMA + Ionomycin stimulierten, Zellen kommen. Die Ergebnisse
zeigen das Signal, das für
den Assay auf NFκB
(A), P-CREB (B) und c-fos (C) in den verschiedenen Zellextrakten
erhalten wurde (NF-κB
wird in Il-1-stimulierten Zellen
stark induziert, P-CREB durch Forskolinstimulation und AP-1 durch
PMA).
-
3 stellt
die Sensitivität
des DNA-Bindungsassays
dar. DNA-Bindungsaktivität
von gereinigtem NFκB
(p50) wurde in Mikrovertiefungen gemessen, die eine für NFκB spezifische
DNA-Sonde enthielten. Die Konzentrationen des in diesem Assay verwendeten
p50 reichen von 10–12 Mol bis 5 10–16 Mol/Vertiefung.
-
4 stellt
die Sensitivität
des DNA-Bindungsassays
dar. DNA-Bindungsaktivität
von stimulierten Zellen und nicht-stimulierten Zellen für NFκB.
-
5 stellt
die Werte dar, die für
den Nachweis von NFκB
erhalten wurden, das in Zellen vorhanden ist, die mit oder nicht
mit IL-1 stimuliert wurden, auf einem Mikroarray unter Verwendung
von DNA-Sonden von unterschiedlichen Längen, die eine aufgetupfte
Konsensussequenz für
NFκB enthalten.
-
6 stellt
die Wirkung von verschiedenen Arzneimitteln auf die DNA-Bindungsaktivität von IL-1-induziertem NFκB dar.
-
Beispiele
-
Beispiel 1: Colorimetrischer
DNA-Bindungsassay in Mikrovertiefungen. (1 und 2)
-
Schritt 1: Bindung der
doppelsträngigen
Oligonukleotidsonde an Platten mit vielen Vertiefungen
-
Die
doppelsträngigen
Nukleotidsequenzen des Abstandshalters wurden aus der folgenden
CMV-Sequenz konstruiert:
als Abstandshalter
wirkend, wurde verknüpft
mit a) dem Oligonukleotid der NFκB-Konsensussequenz 5'-AGTTGAGGGGACTTTCCCAGGC-3' b) dem Oligonukleotid
der CREB-Konsensussequenz 5'-ATTGCCTGACGTCAGAGAGCTAG-3' und c) dem Oligonukleotid
der AP-1-Konsensussequenz 5'-CCGTTCCGGCTGACTCATCAAGCG-3'. In dem Beispiel
war der Abstandshalter aus 100 Basenpaaren. Da äußere Ende von CMV ist 5'-biotinyliert, so
dass diese Sonden mit Streptavidinbeschichteten Platten mit 96-Vertiefungen
verknüpft
werden können:
2 pmol Sonden pro Vertiefung werden 1 Std. bei 37°C in 50 μl 10 mM Phosphatpuffer, 150
mM NaCl (nachfolgend PBS
150 genannt) inkubiert.
Platten werden dann gewaschen und die Menge der auf Streptavidin-beschichteten
Platten fixierten DNA wurde unter Verwendung des Picogreen-Assays
(Molecular Probes, OR, USA) quantifiziert. Es wurde herausgefunden,
dass ein Picomol DNA in den Vertiefungen fixiert war, unter Verwendung
einer DNA-Eichlösung
zur Kalibrierung des Assays.
-
Schritt 2: Bindung des
Transkriptionsfaktors an die doppelsträngige Sonde
-
Dieser
Assay wurde entweder mit gereinigtem p50-p50 (Promega, Madison,
WI, USA), oder mit nukleären
Zellextrakten von mit SV-40 transformierten WI-38 Fibroblasten (WI-38
VA13 Zelllinie) durchgeführt. Zellen
wurden von der ATCC gekauft und in 75 cm2 Flaschen
ausplattiert. Sie wurden seriell in Minimum Essential Medium (Gibco,
GB), ergänzt
mit Na2SeO3 10–7 M
und Antibiotika, in der Gegenwart von 10% fötalem Kälberserum kultiviert. Zellen
wurden für
30 Min. mit IL-1 (um NFκB
zu aktivieren), Forskolin (um CREB zu aktivieren), PMA + Ionomycin
(um AP-1 zu aktivieren) stimuliert oder blieben unstimuliert.
-
Die
nukleären
Zellextrakte wurden wie folgt hergestellt:
- – Zellen
wurden mit kaltem PBS150 abgespült.
- – Zellen
wurden während
3 Min. in einem kalten, hypotonischen Puffer (20 mM Hepes pH 7,4,
5 mM NaF, 1 mM Na2MoO4,
0,1 mM EDTA) anschwellen gelassen.
- – Zellen
wurden in 0,5 ml 0,2% Nonidet P40 enthaltenden, hypotonischen Puffer
abgeschabt und unmittelbar während
30 Sek. bei maximaler Geschwindigkeit (13 000 UpM) zentrifugiert.
- – Das
Pellet wurde in 100 μl
Lysispuffer (hypotonischer Puffer, enthaltend 20% Glycerol, 0,4
M NaCl, Phosphatasen- und Proteasen-Inhibitoren-Cocktail) resuspendiert.
- – Der
nukleäre
Extrakt wurde 30 Min. bei 4°C
bewegt und dann für
10 Min. bei maximaler Geschwindigkeit (13 000 UpM) bei 4°C zentrifugiert.
- – Der Überstand
(= nukleärer
Extrakt) wurde bei –80°C eingefroren
und sein Proteingehalt durch den Bradford Assay bestimmt.
-
20 μl p50, verdünnt in Lysispuffer,
oder 20 μl
nukleärer
Zellextrakt werden mit 30 μl
Bindungspuffer (AAT, Namur) in Mikrovertiefungen inkubiert, die
entweder mit dem Konsensus-Oligonukleotid für NFκB, oder mit dem Konsensus-Oligonukleotid für CREB,
oder mit dem Konsensus-Oligonukleotid
für AP-1
beschichtet waren. Nach 2 Std. Inkubation bei Raumtemperatur mit
einer sanften Bewegung (200 UpM. auf einem IKA MS2 Vortex, Deutschland)
werden die Mikrovertiefungen 3 mal mit PBS150 mit
10 mM Phosphatpuffer, 50 mM NaCl (nachfolgend PBS50 genannt)
+ Tween 0,1%, und einmal mit PBS50 allein
gewaschen.
-
Schritt 3: Bindung von
anti-NFκB
an den NFκB-DNA-Komplex
-
100 μl Kaninchen-Antikörper, 500-
oder 1000fach in 10 mM Phosphatpuffer, 50 mM NaCl (nachfolgend PBS50 genannt) und 1% Rinderserumalbumin verdünnt, werden
in jeder Vertiefung für
1 Std. bei Raumtemperatur inkubiert. Die verwendeten, unterschiedlichen
Antikörper
sind:
- – Für NFκB: anti-p65
(Santa Cruz # sc-372) oder anti-p50
(Santa Cruz # sc-7178)
- – für CREB:
anti-CREB (Rockland, # 100-401-195) oder anti-phospho-CREB (Upstate
Biotechnology 06-519).
- – für AP-1:
anti-c-fos (Santa Cruz, # sc-7202) oder anti-c-jun (Biolabs # 9164).
-
Die
Mikrovertiefungen werden dann 3 mal mit PBS150 +
0,1% Tween gewaschen.
-
Schritt 4: Bindung von
Peroxidase-konjugiertem anti-Kaninchen
IgG
-
100 μl verdünntes, Peroxidase-konjugiertes
anti-Kaninchen IgG
(# 611-1302, Rockland, Gilbertsville, PA, USA) 1000fach in PBS50 und 1% fettfreiem Milchpulver verdünnt, werden
in jeder Vertiefung für
1 Std. bei Raumtemperatur inkubiert. Die Mikrovertiefungen werden
dann mit 200 μl
PBS50 + 0,1% Tween gewaschen.
-
Schritt 5: Colorimetrische
Entwicklung
-
100 μl Tetramethylbenzidin
(Biosource, Belgien) werden vor dem Zugeben von 100 μl Stopplösung (Biosource,
Belgien), 10 Min. bei Raumtemperatur inkubiert. Die optische Dichte
wird dann bei at 450 oder 405 nm mit einem Ultramark Mikroplatten
Lesegerät
(Biorad, CA, USA) abgelesen.
-
Diese
Verfahrensweise kann verfolgt werden, um die DNA-Bindungsaktivität von verschiedenen
Transkriptionsfaktoren im gleichen nukleären Extrakt zu quantifizieren.
In 2 wurde die DNA-Bindungsaktivität von NFκB (a), CREB
(b) und AP-1 (c) in den gleichen Proben gemessen, unter Befolgung
der hier oben beschriebenen Verfahrensweise. Die Proben sind nukleäre Extrakte
von WI- 38 VA13 Zellen,
die unstimuliert blieben oder während
30 Min. mit 5 ng/ml IL-1 (einem NFκB-Aktivator), 10 μg/ml Forskolin
(einem CREB-Aktivator), 0,1 μg/ml
PMA +1 μM
Ionomycin (ein Cocktail, der bekannt dafür ist, AP-1 zu aktivieren),
oder den verschiedenen Kombinationen dieser Aktivatoren stimuliert
wurden. Die Ergebnisse werden als Prozentsatz des mit dem regulären Aktivator
des gemessenen Transkriptionsfaktors erhaltenen Signals ausgedrückt (zum
Beispiel wird die NFκB
DNA-Bindungsaktivität
als der Prozentsatz der NFκB
DNA-Bindungsaktivität
ausgedrückt, die
in mit IL-1 allein stimulierten Zellen gemessen wurde).
-
Die
Ergebnisse zeigen deutlich, dass der colorimetrische DNA-Bindungsassay
es ermöglicht,
gleichzeitig die DNA-Bindungsaktivität von mehreren Transkriptionsfaktoren
in der gleichen biologischen Probe zu messen.
-
Beispiel 2: Sensitivität des colorimetrischen
DNA-Bindungsaktivitäts-Assays
in Mehrfachvertiefungen (3 und 4)
-
Um
die Sensitivität
des, in Beispiel 1 beschriebenen, colorimetrischen DNA-Bindungsassays
abzuschätzen,
wurde der Assay mit der NFκB-spezifischen
Sonde zuerst an verschiedenen Mengen von gereinigtem p50 (3)
und dann an verschiedenen Mengen von nukleären Zelllysaten (4)
durchgeführt.
-
Verschiedene
Mengen von gereinigtem p50, von 10–13 M
bis 5,10–16 M
reichend, wurden in den Mikrovertiefungen inkubiert, welche die
NFκB-spezifische
Sonde enthielten, und der Assay wurde wie in Beispiel 1 beschrieben,
unter Verwendung von anti-p50-Antikörper ausgeführt. Die in 3 gezeigten
Ergebnisse zeigen deutlich, dass dieser Assay extrem empfindlich
ist, da eine so geringe DNA-Bindungsaktivität wie 5,10–16 Mol/Vertiefung
von gereinigtem p50 nachgewiesen werden kann.
-
Die
Sensitivität
des colorimetrischen DNA-Bindungsassay
mit Zelllysaten ist ebenfalls sehr hoch, wie in 3 gezeigt.
Zellextrakte kommen entweder von unstimulierten Zellen oder von
Zellen, die mit IL-1 stimuliert wurden, um zum Assay überzugehen,
wie im Beispiel 1 beschrieben. In diesem Experiment schwankten die
Konzentrationen zwischen 0,5 und 50 μg pro Vertiefung. Der Assay
wurde parallel mit EMSA an den gleichen Proteinextrakten durchgeführt. Die
in 4 gezeigten Ergebnisse zeigen deutlich, dass der
NFκB DNA-Bindungsassay
in Mikrovertiefungen mehr als 10 mal empfindlicher ist, als der
EMSA: 5 μg
Proteine waren erforderlich um ein erstes Nachweissignal durch EMSA
nachzuweisen, aber weniger als 0,5 μg Proteine waren für den Mikrovertiefungs-Assay
notwendig.
-
Beispiel 3: Mikorarray-Assay
auf DNA-Bindungsaktivität
von NFκB
CREB in biologischen Proben
-
Schritt 1: Binden der
Sonden an Glas
-
Aldehydgruppen-tragende,
aktivierte Glasobjektträger
wurden von AAT (Belgien) gekauft.
-
Die
Objektträger
wurden zuerst in 0,8 ml 50 μg/ml
Streptavidinlösung
in einem 10 mM Phosphatpuffer (pH 7,4), enthaltend 10 mM NaCl (PBS10 Puffer), inkubiert. Nach 1 Std. Inkubation
bei 20°C,
wurden die Platten 3 mal für
2 Min. in PBS150, enthaltend 0,02% Tween
20, und dann 2 mal 2 Min. mit Wasser gewaschen. Die Platten wurden
dann für
2 Std. bei 20°C
in 20 ml PBS150-Lösung, enthaltend 10 fettfreies
Milchpulver, inkubiert und dann 5 mal 2 Min. in PBS150-Lösung gewaschen.
-
Das
Auftupfen wurde mit der NFκB-Konsensussonde
oder mit der CREB-Konsensussonde wie in Beispiel 1 durchgeführt. Die
Einfangsonden wurden mit einer selbstgemachten Robotervorrichtung
auf die Mikroskopobjektträger
gedruckt. 250 μm-Nadeln
von Genetix (GB) wurden verwendet. Die Spots haben einen Durchschnitt
von 400 μm
im Durchmesser und das verteilte Volumen beträgt ungefähr 1 nl. Die Konzentration der
verwendeten Sonden war 3000 nmolar. Objektträger wurden für 1 Std.
bei Raumtemperatur inkubiert, zweimal für 2 Min. mit PBS50,
enthaltend 0,02% Tween 20, und dann 3 mal für 2 Min. in Wasser gewaschen.
-
Schritt 2: Binden des
Transkriptionfaktors an die am Mikroarray fixierte, doppelsträngige Sonde
-
Dieser
Assay wurde mit nukleären
Extrakten von, mit IL-1 stimulierten oder unstimuliert gelassenen WI-38.
VA 13 Fibroblasten durchgeführt.
Die Zellextrakte wurden wie im Beispiel 1 beschrieben hergestellt.
Die negative Kontrolle war 20 μl
Lysispuffer gemischt mit 30 μl
Bindungspuffer. 20 μl
p50, verdünnt
in Lysispuffer, oder 20 μl
nukleärer
Zellextrakt werden mit 30 μl
Bindungspuffer (AAT, Namur, Belgien) pro Inkubationskammer inkubiert.
Nach 1 Std. Inkubation bei Raumtemperatur mit einer sanften Bewegung
(200 UpM. auf einem IKA MS2 Vortex, Deutschland) wurden die Arrays
3 mal gewaschen.
-
Schritte 3, 4 und 5: Binden
von anti-NFκB
an den NFκB-DNA-Komplex und Nachweis
-
Die
Bindung des primären
anti-NFκB
(anti-p50) Antikörpers
wurde dann für
eine Reaktion auf dem Faktor verwendet, gefolgt von einem Waschschritt
und einer Inkubation mit einem sekundärem Antikörper. In diesem Fall war der
zweite Antikörper
Gold-markiert. Nach 3 Inkubationen von 10 Min. in einer Mischung
aus Silber-Verstärker A wurden
die Objektträger
mit Wasser gewaschen.
-
Es
gab kein Signal für
die negative Kontrolle, während
in nukleären
Zellextrakten, aktivierter NFκB
in mit IL-1 stimulierten Zellen mit sehr viel höherer Intensität nachweisbar
ist, als in unstimulierten. Die Ergebnisse, die mit nukleären Zellextrakten
erhalten wurden, sind unter Verwendung eines colorimetrischen Mikroarray-Lesegeräts, einschließlich der
Quantifizierungssoftware (AAT, Namur, Belgien) quantifiziert worden.
Die Intensität
jedes Spots wurde durch Errechnen des Durchschnitts der Werte aller
Pixel innerhalb seiner Grenzen abgeschätzt. Der Wert des Hintergrundmittelwerts
um den Spot herum wurde von den Spot-Werten abgezogen. Der Wert
für die
unstimulierten Zellen war von einer Grauintensität von 10, der für die stimulierte
Zelle von einer Grauintensität
von 175.
-
Als
eine alternative Fixierung der Sonden wurden die Konsensussequenzen
unter Verwendung eines am 5'-Terminus
aminierten Primers aminiert und durch PCR amplifiziert, bevor sie
direkt auf die Aldehyd-Glasobjektträger aufgetupft wurden. Das
Nachweisverfahren wurde dann in der gleichen Weise wie hier oben
fortgeführt.
-
Beispiel 4: Einfluss des
Abstandshalters auf einen Mikroarray-Assay des NFκB- und CREB-Assays
an biologischen Proben (5)
-
Schritt 1: Binden der
Sonden an Glas
-
Das
Binden der Sonden wurde wie im Beispiel 3 beschrieben, unter Verwendung
der Konsensussequenz von NFκB
oder CREB allein, oder mit einem Abstandshalter von 50, 100, 150
und 250 bp, konstruiert aus der in Beispiel 1 gegebenen Sequenz,
erzielt.
-
Schritt 2: Binden von
NFκB an
die auf einem Mikroarray fixierte, doppelsträngige Sonde
-
Dieser
Assay wurde mit Gesamtzelllysaten aus mit IL-1β (einem
NFκB-Aktivator)
oder 10 μg/ml Forskolin
(um CREB zu aktivieren) stimulierten WI-38 VA 13 Fibroblasten durchgeführt. Die
Kontrolle war 20 μl
Lysispuffer gemischt mit 30 μl
Bindungspuffer.
-
Schritte 3, 4 und 5: Binden
der Antikörper
und Nachweis
-
Das
Binden der primären
anti-NFκB
und anti-PCREB Antikörper
wurde dann für
eine Reaktion auf den Faktoren verwendet, gefolgt von einem zweiten,
Gold-markierten Antikörper
und einem colorimetrischen Nachweis, wie in Beispiel 3. Die Ergebnisse
mit größer werdender
Abstandshalterlänge
für den
NFκB werden
in 5 gezeigt. Die Figur zeigt die Gesamtlängen der
fixierten DNA-Sonden. Die Werte für P-CREB mit unstimulierten
Zellen betrugen 5,5 beziehungsweise 4 ohne Abstandshalter und mit
einem 100 Basen Abstandshalter. Die Werte für stimulierte Zellen betrugen
7 beziehungsweise 21 ohne Abstandshalter und mit einem Abstandshalter
von 100 Basenpaaren.
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Beispiel 5: Verwendung
des colorimetrischen DNA-Bindungsassays
um nach Arzneimitteln zu suchen, die mit der DNA-Bindung interagieren
(6)
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Der
colorimetrische DNA-Bindungsassay wurde zur Durchmusterung von Molekülen, wie
Arzneimitteln verwendet, die entweder direkt mit der DNA-Bindungskapazität eines
Transkriptionsfaktors oder mit dem stromaufwärts gelegenen, zellulären Aktivierungprozess
eines Transkriptionsfaktors interagieren.
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In 6 wurden
mehrere Moleküle,
die als Arzneimittel bekannt sind, auf ihre eventuelle inhibitorische Wirkung
auf die DNA-Bindungskapazität
von 3 Transkriptionsfaktoren durchgemustert. 5 μg nukleäre Extrakte, hergestellt wie
in Beispiel 1 beschrieben aus a) mit IL-1 stimulierten Fibroblasten
oder b) mit Forskolin stimulierten Zellen oder c) mit PMA + Ionomycin
stimulierten Zellen, wurden jeweils auf die DNA-Bindungkapazität von NFκB, CREB und AP-1, in der Gegenwart oder
ohne verschiedene venotrope Arzneimittel bei 10–4 M
gemessen.
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Die
Moleküle
wurden in der folgenden Weise auf die Aktivierung der Faktoren getestet.
Zellen wurden in der Gegenwart der Moleküle bei einer Konzentration
von 10
–5 M
für eine
Stunde inkubiert, vor der Stimulierung mit IL-1, Forskolin oder
PMA + Ionomycin. Nukleäre
Extrakte wurden hergestellt und die Aktivität der Transkriptionsfaktoren,
wie in Beispiel 1 beschrieben, gemessen. Tabelle
1:
Liste von Transkriptionsfaktoren und deren Konsensussequenzen
Liste
von viralen Proteinen, die an DNA binden
Abkürzungen:
R = (A, g) – Y
= (C, T) – M
= (A, C) – K
= (g, T) – S
= (g, C) – H
= (A, T, C) – B
= (g, T, C) – D
= (g, A, T) – N
= (A, g, C, T) – V
= (g, A, C) – X
= (C, I) W = (A, T) – 0
= Sme-dC – Q
= 5Br-dU – I
= Inosin