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Die
Erfindung betrifft ein neues Verfahren zur Herstellung eines Vinylpyrrolidinon-Cephalosporinderivats
der Formel I:
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Die
Verbindung der Formel I ist bekannt und wird in der WO 99/65920
beschrieben. Sie ist nützlich
zur Behandlung und Prophylaxe von Infektionskrankheiten, insbesondere
von Infektionskrankheiten, die durch bakterielle Erreger, ganz besonders
von Methicillin-resistenten Staphylococcus aureus (MRSA) und Pseudomonas
aeruginosa verursacht werden. Ein Verfahren zur Herstellung der
Verbindung der Formel I wird in der WO 99/65920 beschrieben.
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Es
wurde nun gefunden, dass die Verbindung der Formel I in einer verbesserten
Weise durch das Verfahren der vorliegenden Erfindung hergestellt
werden kann. Das neue Verfahren zur Herstellung eines Vinylpyrrolidinon-Cephalosporinderivats
der Formel I
ist dadurch
gekennzeichnet, dass es umfasst:
Schritt 1) Acylieren einer
Verbindung der Formel II
mit einer Verbindung der
Formel III
wobei R
1 eine
Hydroxyschutzgruppe ist und Y eine Aktivierungsgruppe wie z.B. eine
Gruppe der Formel Y1
oder der Formel Y2
oder der Formel Y3
ist, in Gegenwart einer Base
und anschließender
Schutz der Carbonsäuregruppe,
um das Produkt der Formel IV zu bilden,
wobei R
1 wie
oben definiert ist und R
2 eine Carbonsäureschutzgruppe
ist;
Schritt 2) Oxidieren der Verbindung der Formel IV
mit
einem anorganischen Hypohalogenit in Gegenwart des 2,2,6,6-Tetramethyl-1-piperidinyloxyl-Radikals (TEMPO)
oder mit Mangandioxid, um das entsprechende Aldehydderivat der Formel
V zu erhalten,
wobei R
1 und
R
2 wie oben definiert sind;
Schritt
3) Umsetzen der Verbindung der Formel V mit dem Ylid des Phosphoniumsalzes
der Formel VI
wobei Ph Phenyl ist und R
eine Aminoschutzgruppe oder eine Gruppe der Formel A ist,
um die Cephalosporinderivate
der Formel Ia zu bilden,
wobei
R
1, R
2 und R wie
oben definiert sind;
Schritt 4) wenn R eine Aminoschutzgruppe
ist, Abspalten der Schutzgruppen R
1, R
2 und R und anschließend Umsetzen der ungeschützten Verbindung
mit einer Verbindung der Formel VII,
um das Vinylpyrrolidinon-Cephalosporinderivat
der Formel I zu erhalten; oder
Schritt 5) wenn R eine Gruppe
der Formel A ist, Abspalten der Hydroxy- und der Carbonsäureschutzgruppen R
1 und R
2 unter sauren
Bedingungen, um das Vinylpyrrolidinon-Cephalosporinderivat der Formel
I zu erhalten.
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Es
wurde überraschend
gefunden, dass aufgrund einer anderen Kombination der Verfahrensschritte gemäß dem Verfahren
der Erfindung die Herstellung der Verbindung der Formel I verbessert
wird, indem man weniger Schritte hat und höhere Ausbeuten erhält, wodurch
die Produktionskosten gesenkt werden.
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Bei
den hierin angegebenen Strukturformeln zeigt eine keilförmige Bindung
(
)
an, dass sich der Substituent oberhalb der Papierebene befindet.
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Der
Ausdruck „Hydroxyschutzgruppe", wie er hierin verwendet
wird, bezeichnet eine Alkylgruppe, eine Cycloalkylgruppe oder einer
Arylalkylgruppe. Eine bevorzugte Hydroxyschutzgruppe ist eine Arylalkylgruppe, besonders
bevorzugt ist eine Triphenylmethyl (Trityl)gruppe.
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Der
Ausdruck „Aktivierungsgruppe", wie er hierin verwendet
wird, bezeichnet beispielsweise aktivierte Ester wie z.B. eine Gruppe
der Formel Y1 (Mercaptobenzothiazolthioester) wie in der
EP 0849269 beschrieben wird
oder der Formel Y2 (1-Hydroxybenzotriazolester) oder gemischte Anhydride
in Analogie zu denen, die in der
EP
0812846 beschrieben werden, wie z.B. Y3 (Diethylthiophosphoryl)
oder Säurehalogenide,
insbesondere Säurechloride
in Analogie zu denen, die in J. Antibiot. (1984), 37 (5), 557–71 beschrieben
werden, was die Reaktivität
des Kohlenstoffatoms der Oxogruppe der Verbindung der Formel III
erhöht.
Als ein Ergebnis führt die
Acylierung der Verbindung der Formel II mit einer aktivierten Verbindung
der Formel III zu einer höheren Ausbeute.
Eine bevorzugte Aktivierungsgruppe ist die Mercaptobenzothiazolthioestergruppe.
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Der
Ausdruck „Base", wie er hierin (Schritt
1) verwendet wird, bezeichnet gewöhnliche Basen wie z.B. tertiäre Amine,
Amidinbasen oder Guanidinbasen.
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Der
Ausdruck „tertiäres Amin", wie er hierin verwendet
wird, bezeichnet eine Gruppe der Formel N(Alkyl)3,
bei welcher dieselben oder verschiedene Alkylgruppen an dem Stickstoffatom
befestigt sind. Beispiele sind Trimethylamin, Triethylamin, Dimethylethylamin,
Methyldiethylamin, Tripropylamin oder Tributylamin.
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Der
Ausdruck „Amidinbase", wie er hierin verwendet
wird, bezeichnet Amidine oder Alkylamidine, bei welchen 1, 2 oder
3 Wasserstoffe durch dieselben oder verschiedene Alkylgruppen substituiert
sind, die möglicherweise
ebenfalls Ringe bilden. Bevorzugte Amidinbasen sind 1,8-Diazabicyclo[5.4.0]undec-7-en
(DBU) und 1,8-Diazabicyclo[4.3.0]-non-5-en (DBN).
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Der
Ausdruck „Guanidinbase", wie er hierin verwendet
wird, bezeichnet Guanidin oder Alkylguanidin, bei welchen 1, 2,
3, 4 oder 5 Wasserstoffe (in der Position 1, 2 oder 3) durch dieselben
oder verschiedene Alkylgruppen substituiert sind, die möglicherweise
ebenfalls Ringe bilden. Bevorzugte Guanidinbasen sind Alkylguanidinbasen
wie z.B. 1,1,3,3-Tetramethylguanidin.
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Der
Ausdruck „Alkyl", wie er hierin verwendet
wird, bezeichnet gerade oder verzweigtkettige Kohlenwasserstoffreste,
die 1 bis 7 Kohlenstoffatome enthalten, wie z.B. Methyl, Ethyl,
Propyl, Isopropyl, Butyl, Isobutyl, tert.-Butyl und dergleichen.
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Der
Ausdruck „Alkoxy" bedeutet eine Alkylgruppe,
wie sie oben definiert ist, welche über ein Sauerstoffatom gebunden
ist. Beispiele sind Methoxy, Ethoxy, Propyloxy, Butoxy und dergleichen.
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Durch
den Ausdruck „Cycloalkyl", wie er hierin verwendet
wird, wird eine 3–7gliedrige
gesättigte
carbocyclische Komponente bezeichnet, z.B. Cyclopropyl, Cyclobutyl,
Cyclopentyl, Cyclohexyl oder Cycloheptyl.
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Der
Ausdruck „Aryl", wie er hierin verwendet
wird, bezeichnet eine Phenylgruppe oder eine monosubstituierte Phenylgruppe,
welche in der ortho-, meta- oder para-Position substituiert ist.
Derartige Substituenten für
die Phenylgruppe sind C1-4-Alkylgruppen.
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Der
Ausdruck „Aryloxy" bedeutet eine Arylgruppe,
wie sie oben definiert ist, welche über ein Sauerstoffatom gebunden
ist. Beispiele sind Phenyloxy und dergleichen.
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Der
Ausdruck „Arylalkyl", wie er hierin verwendet
wird, bezeichnet eine Kohlenwasserstoffgruppe, bei welcher eines
oder mehrere Alkylwasserstoffatome durch eine Arylgruppe substituiert
sind, wie z.B. Trityl oder Benzhydryl.
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Der
Ausdruck „Carbonsäureschutzgruppe" umfasst Schutzgruppen,
welche üblicherweise
verwendet werden, um ein Proton der Carboxylgruppe zu ersetzen.
Beispiele für
solche Gruppen werden in Green T. Protective Groups in Organic Synthesis,
Kapitel 5, John Wiley and Sons, Inc. (1981), Seiten 152–192 beschrieben. Bekannte
Beispiele solcher Schutzgruppen sind: Benzhydryl, tert.-Butyl, p-Nitrobenzyl,
p-Methoxybenzyl, Methoxymethyl und dergleichen. Benzhydryl ist eine
bevorzugte Carbonsäureschutzgruppe.
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Der
Ausdruck „Aminoschutzgruppe", wie er hierin verwendet
wird, wobei diese üblicherweise
verwendet wird, um ein Proton oder beide Protonen der Aminogruppe
zu ersetzen, bezieht sich auf Gruppen wie jene, die in der Peptidchemie
eingesetzt werden. Beispiel für
solche Gruppen werden in Green T. Protective Groups in Organic Synthesis,
Kapitel 5, John Wiley and Sons, Inc. (1981), Seiten 218–287 beschrieben,
wie z.B. Allyloxycarbonyl (ALLOC), eine Alkoxycarbonylgruppe wie
z.B. tert.-Butoxycarbonyl (t-BOC) und dergleichen; eine substituierte
Alkoxycarbonylgruppe wie z.B. Trichlorethoxycarbonyl; eine gegebenenfalls
substituierte Aryloxycarbonylgruppe, z.B. p-Nitrobenzyloxycarbonyl
oder Benzyloxycarbonyl; eine Arylalkylgruppe wie z.B. Trityl(triphenylmethyl)
oder Benzhydryl; eine Alkanoylgruppe wie z.B. Formyl oder Acetyl;
eine Halogenalkanoylgruppe wie z.B. Chloracetyl, Bromacetyl, Iodacetyl
oder Trifluoracetyl; oder eine Silylschutzgruppe wie z.B. die Trimethylsilylgruppe.
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Bevorzugte
Aminoschutzgruppen sind tert.-Butoxycarbonyl oder Allyloxycarbonyl.
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Der
Ausdruck „Alkoxycarbonyl" bezeichnet Alkoxyreste,
die an einer Carbonylgruppe (C=O) befestigt sind. Beispiele sind
Methoxycarbonyl, Ethoxycarbonyl, Propoxycarbonyl, tert.-Butoxycarbonyl und
dergleichen.
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Der
Ausdruck „Aryloxycarbonyl" bezeichnet Aryloxyreste,
die an einer Carbonylgruppe (C=O) befestigt sind. Beispiele sind
Benzyloxycarbonyl.
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Der
Ausdruck „saure
Bedingungen", wie
er hierin verwendet wird, bezeichnet einen pH der Reaktionsmischung
in dem Bereich von 1 bis 7, vorzugsweise in dem Bereich von 2 bis
6. Ein besonders bevorzugter pH liegt in dem Bereich von 3 bis 6.
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Der
Ausdruck „anorganische
Hypohalogenite",
wie er hierin verwendet wird, bezeichnet eine Verbindung wie z.B.
Natriumhypochlorit, Kaliumhypochlorit, Calciumhypochlorit oder Natriumhypobromit.
Ein besonders bevorzugtes anorganisches Hypohalogenit ist Natriumhypochlorit.
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In
dem 1. Schritt wird eine Lösung
einer Verbindung der Formel II (Herstellung wie in
DE 21 28 605 beschrieben) in einem
geeigneten Lösungsmittel
mit einer Base, z.B. einem tertiären
Amin, einem Amidin oder einer Guanidinbase behandelt. Die bevorzugte
Base ist eine alkylierte Guanidinbase. Eine besonders bevorzugte
Guanidinbase ist das im Handel erhältliche 1,1,3,3-Tetramethylguanidin.
Geeignete Lösungsmittel
sind polare aprotische Lösungsmittel
wie z.B. Dimethylsulfoxid (DMSO), Dimethylacetamid oder N,N-Dimethylformamid
(DMF), vorzugsweise DMF. Die Lösung
wird auf eine Temperatur zwischen –20°C und +50°C, vorzugsweise auf 0°C abgekühlt und
mit einer Verbindung der Formel III (Herstellung für Y1 in
EP 0 849 269 beschrieben;
Y2: Herstellung in analoger Weise wie in
US 5,672,711 beschrieben; Y3: Herstellung
in analoger Weise wie in
EP 0
812 846 beschrieben) behandelt, um das Acylierungsprodukt
zu erhalten. Um die Carbonsäuregruppe
zu schützen,
wird die Lösung
anschließend
mit Wasser verdünnt,
mit Ethylacetat gewaschen, und die resultierende wässrige Schicht
wird mit einem halogenierten Kohlenwasserstoff wie z.B. CH
2Cl
2 gemischt. Die
wässrige
Lösung
wird auf eine Temperatur zwischen –5°C und +35°C, vorzugsweise auf 0°C abgekühlt und
mit Diphenyldiazomethan (erhältlich
bei Sigma Aldrich) bei einem pH in dem Bereich von 1 bis 9, vorzugsweise
bei einem pH in dem Bereich von 1 bis 7, noch bevorzugter bei einem
pH in dem Bereich von 2 bis 5, besonders bevorzugt bei pH 3 umgesetzt,
um die carbonsäuregeschützte Verbindung
der Formel IV zu erhalten. Nach Extraktion wird die Verbindung der
Formel IV durch schnelle Ausfällung
mit einem Kohlenwasserstoff wie z.B. Pentan oder Hexan isoliert.
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Ebenso
Teil der vorliegenden Erfindung ist ein Verfahren zur Herstellung
einer Verbindung der Formel IV
wobei R
1 eine
Hydroxyschutzgruppe ist und R
2 eine Carbonsäureschutzgruppe
ist,
wobei das Verfahren dadurch gekennzeichnet ist, dass es
umfasst
Schritt 1) Acylieren einer Verbindung der Formel II
mit einer Verbindung der
Formel III
wobei R
1 wie
oben definiert ist und Y eine Aktivierungsgruppe der Formel Y1
oder der Formel Y2
oder der Formel Y3
ist, in Gegenwart einer Base
und anschließender
Schutz der Carbonsäuregruppe,
um das Produkt der Formel IV zu bilden.
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Die
Verbindungen der Formel IV sind neu und Teil der vorliegenden Erfindung.
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Weiterhin
können
die Verbindungen der Formel IV zur Herstellung des Vinylpyrrolidinon-Cephalosporinderivats
der Formel I verwendet werden
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In
dem 2. Schritt wird die Verbindung der Formel IV in einem geeigneten
Lösungsmittel
gelöst
und mit einem 20–100fachen
molaren Überschuss
(bezogen auf die Verbindung der Formel IV) von Mangandioxid oxidiert.
Geeignete Lösungsmittel
sind Ether wie z.B. tert.-Butylmethylether
(TBME) oder Tetrahydrofuran (THF) oder halogenierte Kohlenwasserstoffe wie
z.B. CH2Cl2, vorzugsweise
eine Mischung von solchen Lösungsmitteln,
wobei eine besonders bevorzugte Mischung Tetrahydrofuran und Dichlormethan
ist.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung (Schritt 2) kann die Verbindung der Formel V ebenfalls über den
folgenden Weg erhalten werden: Eine Lösung der Verbindung der Formel
IV in einem geeigneten Lösungsmittel
wird mit einem anorganischen Salz wie z.B. KBr und einem basischen
anorganischen Salz wie z.B. NaHCO3 in Wasser
behandelt, auf eine Temperatur zwischen –5°C und +35°C, vorzugsweise auf eine Temperatur
von 0°C
abgekühlt,
mit 2,2,6,6-Tetramethyl-1-piperidinyloxyl-Radikal (TEMPO) (erhältlich bei Fluka)
behandelt und mit einem anorganischen Hypohalogenit wie z.B. Natriumhypochlorit,
Kaliumhypochlorit, Calciumhypochlorit, Natriumhypobromit, vorzugsweise
Natriumhypochlorit oxidiert (1. Org. Chemistry, Bd. 56, 1991, Seite
2416–2421).
Geeignete Lösungsmittel
sind Ether wie z.B. tert.-Butylmethylether (TBME), Ester wie z.B.
Ethylacetat (AcOEt), Kohlenwasserstoffe wie z.B. Toluol oder halogenierte
Kohlenwasserstoffe, vorzugsweise CH2Cl2.
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Ebenfalls
Teil der vorliegenden Erfindung ist ein Verfahren zur Herstellung
einer Verbindung der Formel V
wobei R
1 wie
oben definiert ist und R
2 eine Carbonsäureschutzgruppe
ist, wobei das Verfahren dadurch gekennzeichnet ist, dass es das
Oxidieren der Verbindung der Formel IV
wobei R
1 und
R
2 wie oben definiert sind,
mit einem
anorganischen Hypohalogenit in Gegenwart des 2,2,6,6-Tetramethyl-1-piperidinyloxyl-Radikals (TEMPO)
oder mit Mangandioxid umfasst, um das entsprechende Aldehydderivat
der Formel V zu erhalten.
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Die
Verbindungen der Formel V sind neu und daher Teil der vorliegenden
Erfindung.
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Weiterhin
können
die Verbindungen der Formel V zur Herstellung des Vinylpyrrolidinon-Cephalosporinderivats
der Formel I verwendet werden.
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In
dem 3. Schritt wird das Phosphoniumsalz der Formel VI (Herstellung
siehe unten) in einem geeigneten Lösungsmittel gelöst und mit
einer starken Base umgesetzt, um das entsprechende Ylid zu bilden.
Geeignete Basen sind t-C4H9OK,
LiN(Si(CH3)3)2 oder Lithiumdiisopropylamid (LDA), vorzugsweise
t-C4H9OK, welche
in Ethern wie z.B. THF gelöst
werden. Geeignete Lösungsmittel
sind Kohlenwasserstoffe wie z.B. Toluol, halogenierte Kohlenwasserstoffe
wie z.B. CH2Cl2,
Ether wie z.B. THF oder irgendeine Kombination von Toluol, CH2Cl2 und THF. Das
resultierende Ylid in Lösung
wird mit einer Lösung
der Verbindung der Formel V, gelöst in
einem Ether wie z.B. THF, umgesetzt, um die Cephalosporinderivate
der Formel Ia zu bilden. Die Reaktionstemperatur liegt zwischen –120°C und +35°C, vorzugsweise
zwischen –100°C und +30°C, wobei
bei einer Temperatur von –70°C am meisten
bevorzugt ist.
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Verbindungen
der Formel VI, wobei R eine Aminoschutzgruppe ist, werden gemäß EP-A-0
849 269 hergestellt.
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Im
Folgenden wird die Herstellung der Verbindung der Formel VI (wobei
R eine Gruppe der Formel A ist: Verbindung VI-a) beschrieben, welche
zur Herstellung von Verbindungen der Formel Ia (3. Schritt) verwendet
wird.
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Die
Verbindung der Formel VI-a wird dadurch hergestellt, dass eine Mischung
von (1R,3'R)- und (1S,3'R)-(1'-Allyloxycarbonyl-2-oxo-[1,3']bipyrrolidinyl-3-yl)-triphenyl-phosphoniumbromid
(hergestellt gemäß EP-A-0849269)
in einem geeigneten Lösungsmittel
gelöst
wird und beispielsweise mit Bis(triphenylphosphin)palladiumdichlorid,
Essigsäure
und Tributylzinnhydrid oder äquivalenten
Methoden, die aus der Literatur bekannt sind (z.B. J. March (1992), "Advanced Organic
Chemistry: Reactions, Mechanisms and Structure", 4. Ausg., John Wiley and Sons) entschützt wird,
um die freie Bipyrrolidinylverbindung zu bilden. Geeignete Lösungsmittel
sind Kohlenwasserstoffe wie z.B. Toluol oder halogenierte Kohlenwasserstoffe,
vorzugsweise CH
2Cl
2.
Das resultierende Zwischenprodukt wird in Kohlenwasserstoffen wie
z.B. Toluol oder halogenierten Kohlenwasserstoffen wie z.B. CH
2Cl
2 gelöst und mit
Kohlensäure-5-methyl-2-oxo-[1,3]dioxol-4-ylmethylester-4-nitrophenylester
(Herstellung beschrieben in
US
5,466,811 ) umgesetzt, um eine Mischung von (3R,3'R)- und (3S,3'R)-[1'-(5-Methyl-2-oxo-[1,3]dioxol-4-ylmethoxycarbonyl)-2-oxo-[1,3']bipyrrolidinyl-3-yl]-triphenyl-phosphoniumbromid
(Verbindung der Formel VI-a) zu ergeben.
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Die
Verbindung der Formel VI-a ist neu.
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Weiterhin
kann die Verbindung der Formel VI-a zur Herstellung des Vinylpyrrolidinon-Cephalosporinderivats
der Formel I verwendet werden.
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In
dem 4. Schritt wird die Verbindung der Formel Ia (wenn R eine Aminoschutzgruppe
ist) mit Trialkylsilan, vorzugsweise Triethylsilan in einer Menge
zwischen 1–5 Äquivalenten
(bezogen auf die Verbindung der Formel Ia) oder durch eine Kombination
von Anisol in einer Menge zwischen 1–50 Äquivalenten (bezogen auf die
Verbindung der Formel Ia), Ameisensäure in einer Menge zwischen
1–50 Äquivalenten
(bezogen auf die Verbindung der Formel Ia) und Trifluoressigsäure in einer
Menge zwischen 0,1–5 Äquivalenten
(bezogen auf die Verbindung der Formel Ia) in einem geeigneten Lösungsmittel
entschützt.
Geeignete Lösungsmittel
sind Ether wie z.B. THF oder halogenierte Kohlenwasserstoffe wie
z.B. Dichlormethan. Die Reaktion wird bei einer Temperatur zwischen –30°C und 60°C, vorzugsweise
bei einer Reaktionstemperatur von 30°C durchgeführt. Die entschützte Verbindung
der Formel Ia (wenn R Wasserstoff ist) wird anschließend mit
5-Methyl-2-oxo-[1,3]dioxol-4-ylmethylester-4-nitrophenylester (Herstellung beschrieben
in
US 5,466,811 ) gemäß dem Verfahren,
wie es in der WO 99/65920 beschrieben wird, umgesetzt, um das Vinylpyrrolidinon-Cephalosporinderivat
der Formel I zu erhalten.
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In
dem 5. Schritt werden die Hydroxy- und Carbonsäureschutzgruppen der Verbindung
der Formel Ia (wenn R eine Gruppe der Formel A ist) unter sauren
Bedingungen abgespalten, um das Vinylpyrrolidinon-Cephalosporinderivat
der Formel I zu erhalten. Eine Mischung der Verbindung der Formel
Ia (wenn R eine Gruppe der Formel A ist) und Trialkylsilan, vor zugsweise
Triethylsilan, in einer Menge zwischen 1–10 Äquivalenten (bezogen auf die
Verbindung der Formel Ia), vorzugsweise in einer Menge zwischen
4–6 Äquivalenten,
wird in Trifluoressigsäure
oder einer Mischung von Trifluoressigsäure und einem halogenierten
Kohlenwasserstoff wie z.B. Dichlormethan in einer Menge von Trifluoressigsäure zwischen
50–150 Äquivalenten
(bezogen auf die Verbindung der Formel Ia), vorzugsweise in einer
Menge zwischen 85–115 Äquivalenten
gelöst.
Die Reaktionstemperatur lag zwischen –5°C und 20°C, noch bevorzugter ist die
Reaktionstemperatur 0°C,
und die Verbindung der Formel I wird nach einer Reaktionsdauer,
die zwischen 5 und 60 min variiert, erhalten.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung ist der Substituent R1 Triphenylmethyl,
ist R2 Benzhydryl, tert.-Butyl, p-Nitrobenzyl,
p-Methoxybenzyl oder Methoxymethyl, ist R tert.-Butoxycarbonyl oder Allyloxycarbonyl
und ist Y eine Gruppe Y1. In einer besonders bevorzugten Ausführungsform
ist R1 Triphenylmethyl, ist R2 Benzhydryl,
ist R tert.-Butoxycarbonyl und ist Y eine Gruppe Y1.
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In
einer weiteren bevorzugten Ausführungsform
des Verfahrens der Erfindung ist R1 Triphenylmethyl, ist
R2 Benzhydryl, tert.-Butyl, p-Nitrobenzyl,
p-Methoxybenzyl oder Methoxymethyl, ist R eine Gruppe der Formel
A und ist Y eine Gruppe Y1. Besonders bevorzugt ist ein Verfahren,
wobei R1 Triphenylmethyl ist, R2 Benzhydryl
ist, R eine Gruppe der Formel A ist und Y eine Gruppe Y1 ist.
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Das
Vinylpyrrolidinon-Cephalosporinderivat der Formel I, welches durch
das Verfahren, wie es in der Erfindung beschrieben wird, erhalten
wird, kann zur Herstellung einer pharmazeutischen Zusammensetzung, beispielsweise
in der Form von pharmazeutischen Präparaten zur parenteralen Verabreichung
verwendet werden. Zu diesem Zweck wird das Vinylpyrrolidinon-Cephalosporinderivat
der Formel I vorzugsweise zu Präparaten
wie Lyophilisaten oder Trockenpulvern zur Verdünnung mit gebräuchlichen
Mitteln wie z.B. Wasser oder isotonischer gewöhnlicher Salz- oder Kohlenhydrat-(z.B.
Glucose)-lösung
verarbeitet.
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Die
pharmazeutischen Präparate
können
das Vinylpyrrolidinon-Cephalosporinderivat der Formel I zur Prävention
und Behandlung von Infektionskrankheiten bei menschlichen und nichtmenschlichen
Säugetieren enthalten.
Eine tägliche
Dosis von ca. 10 mg bis ca. 4000 mg, insbesondere ca. 50 mg bis
ca. 3000 mg, ist üblich,
wobei die Durchschnittsfachleute erkennen werden, dass die Dosierung
ebenfalls vom Alter, dem Zustand der Säugetiere und der Art der Krankheit,
die verhindert oder behandelt werden soll, abhängen wird. Die tägliche Dosis
kann in einer Einzeldosis verabreicht werden oder kann über mehrere
Dosen verteilt werden. Eine durchschnittliche Einzeldosis von ca.
50 mg, 100 mg, 250 mg, 500 mg, 1000 mg und 2000 mg kann in Erwägung gezogen
werden.
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Eine
weitere Ausführungsform
des Verfahrens der Erfindung ist die Herstellung von Vinylpyrrolidinon-Cephalosporinderivaten
der Formel Ia
wobei
R
1 eine Hydroxyschutzgruppe ist, R
2 eine Carbonsäureschutzgruppe ist und R eine
Aminoschutzgruppe ist,
welches dadurch gekennzeichnet ist,
dass es umfasst:
Schritt 1) Acylieren einer Verbindung der
Formel II
mit einer Verbindung der
Formel III
wobei R
1 eine
Hydroxyschutzgruppe ist und Y eine Aktivierungsgruppe wie z.B. eine
Gruppe der Formel Y1
oder der Formel Y2
oder der Formel Y3
ist, in Gegenwart einer Base
und anschließender
Schutz der Carbonsäuregruppe,
um das Produkt der Formel IV zu bilden,
wobei R
1 und
R
2 wie oben definiert sind;
Schritt
2) Oxidieren der Verbindung der Formel IV
mit einem anorgansichen
Hypohalogenit in Gegenwart des 2,2,6,6-Tetramethyl-1-piperidinyloxyl-Radikals (TEMPO)
oder mit Mangandioxid,
um das entsprechende Aldehydderivat
der Formel V zu erhalten,
wobei R
1 und
R
2 wie oben definiert sind;
Schritt
3) Umsetzen der Verbindung der Formel V mit dem Ylid des Phosphoniumsalzes
der Formel VI,
wobei Ph Phenyl ist und R
eine Aminoschutzgruppe oder eine Gruppe der Formel A ist,
um die Cephalosporinderivate
der Formel Ia zu bilden.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung ist der Substituent R1 Triphenylmethyl,
ist R2 Benzhydryl, tert.-Butyl, p-Nitrobenzyl,
p-Methoxybenzyl oder Methoxymethyl, ist R tert.-Butoxycarbonyl,
Allyloxycarbonyl oder eine Gruppe der Formel A und ist Y eine Gruppe
Y1. Besonders bevorzugt ist, dass R1 Triphenylmethyl
ist, R2 Benzhydryl ist, R tert.-Butoxycarbonyl oder
eine Gruppe der Formel A ist und Y eine Gruppe Y1 ist.
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Die
Verbindungen der Formel I, welche gemäß der Erfindung hergestellt
werden, können
zur Behandlung und Prophylaxe von Infektionskrankheiten, insbesondere
von Infektionskrankheiten, die durch bakterielle Erreger, insbesondere
von Methicillin-resistenten Staphylococcus aureus (MRSA) und Pseudomonas
aeruginosa verursacht werden, verwendet werden.
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In
den folgenden Beispielen haben die verwendeten Abkürzungen
die folgenden Bedeutungen.
- MS
- Massenspektroskopie
- NMR
- Kernmagnetresonanzspektroskopie
- IR
- Infrarotspektroskopie
- HPLC
- Hochleistungsflüssigchromatographie
- DMF
- N,N-Dimethylformamid
- DMSO
- Dimethylsulfoxid
- TEMPO
- 2,2,6,6-Tetramethyl-1-piperidinyloxyl-Radikal
- rt
- Raumtemperatur
- min
- Minute(n)
- h
- Stunde(n)
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Alle
Temperaturen sind in Grad Celsius (°C) angegeben.
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Beispiel 1 (Schritt 1)
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Herstellung von 7-[2-(5-Amino-[1,2,4]thiadiazol-3-yl)-2-trityloxyimino-acetylamino]-3-hydroxymethyl-8-oxo-5-thia-1-aza-bicyclo[4.2.0]oct-2-en-2-carbonsäure-benzhydrylester
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Eine
Lösung
von 15,00 g (6R,7R)-7-Amino-3-hydroxymethyl-8-oxo-5-thia-1-aza-bicyclo[4.2.0]oct-2-en-2-carbonsäure (Herstellung
beschrieben in
DE 21 28 605 )
in 150 ml N,N-Dimethylformamid (DMF)
wurde bei 15°C
mit 8,2 ml 1,1,3,3-Tetramethylguanidin (erhältlich bei Fluka) behandelt,
und die Suspension wurde gerührt,
bis eine Lösung
erhalten wurde (10 min). Diese Lösung
wurde bei 0°C
mit 38,95 g (Z)-(5-Amino-[1,2,4]thiadiazol-3-yl)-trityloxyimino-thioessigsäure-S-benzothiazol-2-ylester
behandelt, und das Rühren
wurde bei 0°C
für 4 h
fortgesetzt, wonach eine HPLC den Abschluss der Reaktion anzeigte.
Die Lösung
wurde mit 300 ml Wasser verdünnt,
und die wässrige
Schicht wurde dreimal mit 300 ml Ethylacetat gewaschen. Die wässrige Schicht
wurde auf 0°C
abgekühlt,
mit 350 ml Dichlormethan verdünnt
und mit 160 ml einer 0,5 molaren Lösung von Diphenyldiazomethan
(erhältlich
bei Sigma Aldrich) in Dichlormethan verdünnt, der pH wurde durch die
Zugabe von 1 N Salzsäure
auf 3 eingestellt, und das Rühren
wurde bei 0°C
für 2 h fortgesetzt,
wonach eine HPLC den Abschluss der Reaktion anzeigte. Die Schichten
wurden getrennt, die organi sche Schicht wurde zweimal mit 300 ml
kalter Salzlösung
gewaschen, über
MgSO
4 getrocknet, filtriert, und das Filtrat
wurde mit 2700 ml Hexan verdünnt,
was zu der Ausfällung
eines Gummis führte.
Das Lösungsmittel wurde
dekantiert, und das Gummi mit 1250 ml Hexan aufgeschlossen. Die
Suspension wurde filtriert und der Rückstand bei 22°C/11 mbar
für 16
h getrocknet, was 47,68 g der Titelverbindung als einen schwachgelben Feststoff
ergab, Smp. 156°C
(dec.). IR (Nujol): 3429m und 3240m (OH, NH, NH
2),
1786s, 1721 m, 1662s (C=O).
1H-NMR (d
6-DMSO): 9,87 (d, J = 8,8, 1H, NH); 8,13
(s, br. 2H, NH
2); 7,6–7,2 (m, 25H, H-ar.); 6,92 (s, 1H,
CH(Ph)
2); 6,06 (dd, J = 8,8 und 4,8, 1H,
H-C(7)); 5,25 (d, J = 4,8, 1H, H-C(6));
5,15 (t, J = 5,6, 1H, OH); 4,24 (d, J = 5,6, 2H, CH
2-C(3));
3,65 und 3,58 (jeweils d, jeweils J = 18,4, 2H, CH
2-S(5)).
MS (CI): 809/100 (M + H
+).
-
Beispiel 2 (Schritt 2:
Oxidation der Verbindung der Formel IV)
-
Herstellung des 7-[2-(5-Amino-[1,2,4]thiadiazol-3-yl)-2-trityloxyimino-acetylamino]-3-formyl-8-oxo-5-thia-1-aza-bicyclo[4.2.0]oct-2-en-2-carbonsäure-benzhydrylesters
-
2.1
(über TEMPO,
NaOCl): Eine Suspension von 22,47 g 7-[2-(5-Amino-[1,2,4]thiadiazol-3-yl)-2-trityloxyimino-acetylamino]-3-hydroxymethyl-8-oxo-5-thia-1-aza-bicyclo[4.2.0]oct-2-en-2-carbonsäure-benzhydrylester
in 110 ml Dichlormethan wurde mit einer Lösung von 369 mg KBr und 958
mg NaHCO3 in 70 ml Wasser behandelt, die
Mischung wurde auf 0°C
abgekühlt
und mit einer Lösung
von 391 mg TEMPO (erhältlich
bei Fluka oder wie in Synthesis, 1971, S. 190 beschrieben) in 2
ml Dichlormethan behandelt. Die Mischung wurde unter kräftigem Rühren mit
29 ml NaOCl in Wasser (9,93%) über 2
h behandelt, und das Rühren
wurde für
2 h fortgesetzt, wonach eine HPLC den Abschluss der Reaktion anzeigte.
Die Reaktionsmischung wurde über
Celit filtriert, die organische Schicht wurde mit Salzlösung gewaschen,
mit MgSO4 und Holzkohle behandelt und filtriert.
Das Filtrat wurde mit 25 g Silica für 10 min gerührt, filtriert,
und das Filtrat wurde bis zur Trockenheit verdampft, was 16,61 g
des NMR-reinen 7-[2-(5-Amino-[1,2,4]thiadiazol-3-yl)-2-trityloxyimino-acetylamino]-3-formyl-8-oxo-5-thia-1-aza-bicyclo[4.2.0]oct-2-en-2-carbonsäurebenzhydrylesters
als einen Schaum ergab. IR (rein): 3432w (NH2,
NH), 1800m, 1783m, 1670m (C=O). 1H-NMR (d6-DMSO): H, CH9,98 (d, J = 9,2, 1H, NH);
9,51 (s, 1O); 8,14 (s, br., 2H, NH2); 7,55–7,25 (m,
25H, H-ar.); 7,10
(s, 1H, CH(Ph)2); 6,30 (dd, J = 9,2 und
5,6, 1H, H-C(7)); 5,41 (D, J = 5,6, 1H, H-C(6)); 3,93 und 3,49 (jeweils d, J =
jeweils 18, 2H, H2C(4)). MS (CI): 807/100,
M + H+).
-
2.2
(über MnO2): Zu einer Lösung von 10,00 g (12,36 mMol) 7-[2-(5-Amino-[1,2,4]thiadiazol-3-yl)-2-trityloxyimino-acetylamino]-3-hydroxymethyl-8-oxo-5-thia-1-aza-bicyclo[4.2.0]oct-2-en-2-carbonsäure-benzhydrylester
in 100 ml Tetrahydrofuran und 100 ml Dichlormethan wird in 13 Portionen
in Abständen
von 15 min 65 g Mangandioxid (0,75 Mol) unter Rühren zugegeben. Zu der resultierenden
Suspension werden 10,0 g Aktivkohle und 500 ml Ethylacetat zugegeben.
Die Mischung wird bis zu einem Volumen von 200 ml konzentriert.
Zu der resultierenden Suspension werden 100 ml n-Hexan zugegeben,
und die Mischung wird durch Chromatographie über 500 g Kieselgel gereinigt,
wobei eine 1:2-Mischung von
n-Hexan:Ethylacetat als Elutionsmittel verwendet wird. Die Produktfraktionen
werden gesammelt und unter Wasserstrahlpumpenvakuum bis zur Trockenheit
verdampft. Der resultierende Schaum wird mit 30 ml t-Butylmethylether
verrieben, was 5,2 g der Titelverbindung als ein gelbliches Pulver
mit den identischen analytischen Kennzeichen wie in Beispiel 2.1
ergibt.
-
Beispiel 3 (Herstellung
des Phosphoniumsalzes der Formel VI-a)
-
Herstellung einer Mischung
von (3R,3'R)- und
(3S,3'R)-[1'-(5-Methyl-2-oxo-[1,3]dioxol-4-ylmethoxycarbonyl)-2-oxo-[1,3']bipyrrolidinyl-3-yl-triphenyl-phosphoniumbromid
-
Zu
einer Lösung
einer Mischung von (1R,3'R)-
und (1S,3'R)-(1'-Allyloxycarbonyl-2-oxo-[1,3']bipyrrolidinyl-3-yl)-triphenyl-phosphoniumbromid
(1:1) (10,0 g, 17,25 mMol) (hergestellt gemäß
EP 1 067 131 A1 ) in 100
ml Dichlormethan werden 0,364 g Bis(triphenylphosphin)palladiumdichlorid
und 5,00 ml Essigsäure
zugegeben. Zu der resultierenden Mischung werden 10,00 ml Tributylzinnhydrid
zugegeben, und die Mischung wird bei Raumtemperatur für 45 min
gerührt.
Die Feststoffe werden durch Filtration entfernt, und die Mutterlauge wird
in 1,50 l Ethylacetat gegossen. Der resultierende Niederschlag wird
durch Filtration gesammelt und mit Ethylacetat und Diethylether
gewaschen und unter Wasserstrahlpumpenvakuum bis zu konstantem Gewicht getrocknet,
was 5,58 g eines weißen
Feststoffs ergibt, welcher in 60 ml Dichlormethan gelöst wird.
Zu der resultierenden Lösung
werden 2,90 g Kohlensäure-5-methyl-2-oxo-[1,3]dioxol-4-ylmethylester-4-nitrophenylester
(10 mMol) (erhältlich
durch das Verfahren wie in der WO 99/65920 beschrieben) zugegeben,
und die Mischung wird bei Raumtemperatur für 24 h gerührt. Die Lösung wird in 1,00 l Diethylether
getropft, und die Suspension wird für 10 min bei Raumtemperatur
gerührt.
Der Feststoff wird durch Filtration gesammelt und in 60 ml Wasser
und 60 ml Ethylacetat gelöst.
Die Phasen werden getrennt, und die organische Phase wird mit Wasser
extrahiert, und die wässrigen
Phasen werden mit Ethylacetat rückgespült. Die
vereinigten wässrigen
Phasen werden zweimal mit 100 ml Dichlormethan extrahiert. Die vereinigten
Dichlormethanphasen werden mit Magnesiumsulfat getrocknet und bis
zur Trockenheit verdampft. Der resultierende Feststoff wird mit
Ethylacetat verrieben, durch Filtration gesammelt, mit Diethylether
gewaschen und bis zu konstantem Gewicht getrocknet, was 3,0 g der
Titelverbindung als ein leicht beigefarbenes Pulver ergibt. MS:
M
+ = 571,1. IR: 1817 (cyclisches Carbonat).
1H-NMR (d
6-DMSO):
7,95–7,7
(m, 15H, 3 × Ph);
5,59 (m, 1H, CO-CH); 4,89 (m, 2H, OCH
2); 4,30
(m, 1H, N-CH); 3,5–3,0
(m, 6H, 3 × CH
2); (2,18 und 2,14 jeweils s, zusammen 3H,
CH
3-Isomere); 2,7–15 (m 4H, 2 × CH
2).
-
Beispiel 4 (Schritt 3:
Reaktion mit dem Phosphoniumsalz der Formel VI)
-
Herstellung von 7-[2-(5-Amino-[1,2,4]thiadiazol-3-yl)-2-trityloxyimino-acetylamino]-3-[1'-(5-methyl-2-oxo-[1,3]dioxol-4-ylmethoxycarbonyl)-2-oxo-[1,3']bipyrrolidinyl-3-ylidenmethyl-8-oxo-5-thia-1-aza-bicyclo[4.2.0]oct-2-en-2-carbonsäure-benzhydrylester
-
4.1:
Zu einer Lösung
von 1,22 g (1,875 mMol) einer Mischung von (3R,3'R)- und (3S,3'R)-[1'-(5-Methyl-2-oxo-[1,3]dioxol-4-ylmethoxycarbonyl)-2-oxo-[1,3']bipyrrolidinyl-3-yl]-triphenyl-phosphoniumbromid
in 6,0 ml Dichlormethan und 6,0 ml Toluol wird eine Lösung von
0,195 g (1,732 mMol) t-C4H9OK
in 6,00 ml Tetrahydrofuran während
5 min bei –30°C zugegeben,
und die Mischung wird bei dieser Temperatur für 45 min gerührt. Zu
der resultierenden Lösung
wird während
5 min eine Lösung
von 1,008 g (1,249 mMol) 7-[2-(5-Amino-[1,2,4]thiadiazol-3-yl)-2-trityloxyimino-acetylamino]-3-formyl-8-oxo-5-thia-1-aza-bicyclo[4.2.0]oct-2-en-2-carbonsäure-benzhydrylester
in 3,0 ml Tetrahydrofuran zugegeben, und die Mischung wird für 45 min
bei –30°C gerührt. Die
Mischung wird mit 10% Zitronensäure
abgeschreckt, und das Produkt wird mit Ethylacetat extrahiert und
durch Chromatographie auf Kieselgel gereinigt, wobei Ethylacetat:Dichlormethan
= 4:1 bis Ethylacetat als Elutionsmittel verwendet wird. Die Produktfraktionen
werden gesammelt und bis zur Trockenheit verdampft, wodurch 0,6025
g der Titelverbindung als ein beigefarbenes Pulver erhalten werden.
MS (CI): M+ = 1099. IR: 1788 (beta-Lactamcarnolyl),
1818 (cyclisches Carbonat). 1H-NMR (d6-CDCl3): 7,4–7,2 (m, 28H
5 × Ph,
NH2, CH=C); 6,99 (s, 1H, CHPh2);
6,73 (verbreitertes d, 1H J = 8,4, NH); 6,09 (dd, J = 8,4; 4,8,
1H CH); 5,09 (d, J = 8,4, 1H CH); 4,95–4,7 (m, 3H, CH, CH2); 3,65–3,00
(m, 8H 4 × CH2); 2,6 (m, 1H CH); 2,35 (m, 1H, CH); 2,18
(s, 3H, CH3); 2,1 (m, 1H CH); 1,95 (m, 1H,
CH).
-
Herstellung von (6R,7R)-7-[(Z)-2-(5-Amino-[1,2,4]thiadiazol-3-yl)-2-trityloxyimino-acetylamino]-3-[(E)-(R)-1'-tert.-butoxycarbonyl-2-oxo-[1,3']bipyrrolidinyl-3-yliden-methyl]-8-oxo-5-thia-1-aza-bicyclo[4.2.0]oct-2-en-2-carbonsäure
-
4.2
(kleiner Maßstab):
Zu einer Lösung
von 2,45 g (1'-tert.-Butoxycarbonyl-2-oxo-[1,3']-(R)-bipyrrolidinyl-3-(R,S)-yl)-triphenyl-phosphoniumbromid
(Herstellung gemäß
EP 1 067 131 A1 )
in 6 ml Dichlormethan und 15 ml Toluol wurde bei –78°C eine Lösung von
432 mg t-C
4H
9OK in 6 ml THF über 10 min
zugegeben, und das Rühren
wurde bei –78°C für 10 min
fortgesetzt. Die Lösung
wurde bei –78°C mit einer
Lösung
von 3,50 g 7-[2-(5-Amino-[1,2,4]thiadiazol-3-yl)-2-trityloxyimino-acetylamino]-3-formyl-8-oxo-5-thia-1-aza-bicyclo[4.2.0]oct-2-en-2-carbonsäure-benzhydrylester
in 6 ml THF über
15 min behandelt, und das Rühren
wurde bei –78°C für 6 h und
bei –50°C für 1 h fortgesetzt,
wonach eine HPLC den fast vollständigen
Abschluss der Reaktion anzeigte. Die Reaktion wurde mit einer Lösung von
0,95 g Zitronensäure
in 9 ml Wasser abgeschreckt, worauf die Zugabe von 12 ml Ethylacetat
folgte, die organische Schicht wurde mit NaHCO
3 und
Salzlösung
gewaschen, über
MgSO
4 getrocknet, filtriert, und das Filtrat
wurde verdampft. Der Rückstand
wurde auf Kieselgel mit Ethylacetat/Hexan 10:1 chromatographiert,
was 1,82 g der Titelverbindung als einen Schaum ergab. IR (Nujol):
3450m (NH2, NH), 1779s, 1724s, 1678s, 1653s (C=O).
1H-NMR
(d
6-DMSO):
9,93 (d, J = 8,8, 1H, NH); 8,13 (s, br., 2H, NH
2);
7,6–7,3
(m, 26H, H-ar., HC-C(3)); 6,96 (s, 1H, CH(Ph)
2);
6,15 (dd, J = 8,8 und 4,8, 1H, H-C(7)); 5,33 (d, J = 4,8, 1H, H-C(6));
4,59 (m, 1H, CH-N)); 3,91, 3,85 (jeweils d, J = jeweils 18, 2H,
CH
2-S(5)); 3,5–3,3 und 2,9 und 2,7 und 2,0
(jeweils m, 6H und 1H und 1H und 2H, 5 × CH
2);
1,41 (s, 9H, (CH
3)
3C).
MS (CI): 1044/100 (M + H
+).
-
4.2
(großer
Maßstab):
Zu einer Lösung
von 14,64 g (1'-tert.-Butoxycarbonyl-2-oxo-[1,3']-(R)-bipyrrolidinyl-3-(R,S)-yl)-triphenyl-phosphoniumbromid
(Herstellung gemäß
EP 1 067 131 A1 )
in 30 ml Dichlormethan und 75 ml Toluol wurde bei –78° eine Lösung von
2,581 g t-C
4H
9OK in 30 ml THF über 30 min
zugegeben, und das Rühren
wurde bei –78° für 30 min
fortgesetzt. Die Lösung
wurde bei –78° mit einer
Lösung
von 19,00 g 7-[2-(5-Amino-[1,2,4]thiadiazol-3-yl)-2-trityloxyimino-acetylamino]-3-formyl-8-oxo-5-thia-1-aza-bicyclo[4.2.0]oct-2-en-2-carbonsäure-benzhydrylester
in 30 ml THF über
20 min behandelt, und das Rühren
wurde bei –78° für 3 h fortgesetzt,
wonach eine HPLC den fast vollständigen
Abschluss der Reaktion anzeigte. Die Reaktion wurde bei –20° mit einer
Lösung
von 16 g Zitronensäure
in 140 ml Wasser abgeschreckt, und die wässrige Lösung wurde zweimal mit 200
ml Ethylacetat gewaschen. Die organische Schicht wurde mit NaHCO
3 und Salzlösung gewaschen, über MgSO
4 getrocknet, filtriert, und das Filtrat
wurde bis zur Trockenheit verdampft. Der Rückstand wurde zweimal mit 125
ml Ethanol aufgeschlossen, die Suspension wurde filtriert, und der Rückstand
wurde getrocknet, was 18,97 g des Rohprodukts als einen braunen
Feststoff ergab. Das Produkt kann weiter durch Kristallisation aus
Dichlormethan/t-Butylmethylether
oder durch Chromatographie auf Kieselgel mit Ethylacetat/Hexan 10:1
gereinigt werden. Identische IR-, NMR- und MS-Kennzeichen wie in
Beispiel 4.2 (kleiner Maßstab).
-
Beispiel 5 (Schritt 4:
Entschützungsreaktion,
wenn R eine Aminoschutzgruppe ist)
-
Herstellung von (6R,7R)-7-[(Z)-2-(5-Amino-[1,2,4]thiadiazol-3-yl)-2-hydroxyimino-acetylamino]-8-oxo-3-[(E)-(R)-2-oxo-[1,3']bipyrrolidinyl-3-ylidenmethyl]-5-thia-1-aza-bicyclo[4.2.0]oct-2-en-2-carbonsäure
-
5.1
(kleiner Maßstab):
Eine Suspension von 149 mg (6R,7R)-7-[(Z)-2-(5-Amino-[1,2,4]thiadiazol-3-yl)-2-trityloxyimino-acetylamino]-3-[(E)-(R)-1'-tert.-butoxycarbonyl-2-oxo-[1,3']bipyrrolidinyl-3-yliden-methyl]-8-oxo-5-thia-1-aza-bicyclo[4.2.0]oct-2-en-2-carbonsäure und
0,24 ml Methylphenylether in 0,8 ml Ameisensäure wurde mit 0,26 ml Dichlormethan,
das 2% Trifluoressigsäure enthielt,
behandelt, und die Lösung
wurde für
3 h auf 30°C
erwärmt,
wonach eine HPLC den Abschluss der Reaktion anzeigte. Die Mischung
wurde mit 3 ml Toluol verdünnt
und bis zur Trockenheit verdampft. Der Rückstand wurde mit 2 ml Methanol
und 6 ml Wasser verdünnt,
der pH wurde durch Zugeben von verdünntem Ammoniak auf 9 eingestellt,
und die wässrige
Schicht wurde dreimal mit Ethylacetat gewaschen. Der pH der wässrigen
Schicht wurde durch Zugeben von verdünnter Salzsäure auf 3 eingestellt, und
die Lösung
wurde bis zur Trockenheit verdampft. Der Rückstand wurde mit t-Butylmethylether
aufgeschlossen, filtriert und der Rückstand getrocknet, wobei sich
73 mg der NMR-reinen Titelverbindung als ein schwach gelber Feststoff
ergaben. 1H-NMR (d6-DMSO + 1 Äquivalent
von CF3COOH, nur einige ausgewählte Signale
sind angegeben): 7,26 (s, 1H, CH-C(3)); 5,88 (d, J = 4,8, 1H, H-C(7));
5,18 (d, J = 4,8, 1H, H-C(6)); 3,88 und 3,86 (jeweils d, J = jeweils 18,
2H, CH2-S(5)); 3,5–2,8 (m, 8H, 4 × CH2); 2,2–2,0
(m, 2H, CH2).
-
5.2
(großer
Maßstab):
Eine Suspension von 5,785 g (6R,7R)-7-[(Z)-2-(5-Amino-[1,2,4]thiadiazol-3-yl)-2-trityloxyimino-acetylamino]-3-[(E)-(A)-1'-tert.-butoxycarbonyl-2-oxo-[1,3']bipyrrolidinyl-3-yliden-methyl]-8-oxo-5-thia-1-aza-bicyclo[4.2.0]oct-2-en-2-carbonsäure und
1,69 ml Triethylsilan in 25 ml Dichlormethan wurde bei –15° mit 7,21
ml Trifluoressigsäure
behandelt, und die Lösung
wurde für
30 min auf 30° erwärmt, wonach
eine HPLC den Abschluss der Reaktion anzeigte. Die Mischung wurde
bis zur Trockenheit verdampft, der Rückstand wurde mit 60 ml Ethylacetat
aufgeschlossen, die Suspension wurde filtriert und der Rückstand
getrocknet, wobei sich 3,43 g der rohen Titelverbindung als ein brauner
Feststoff ergaben, welcher ca. 1,4 Äquivalente an Ethylacetat enthielt. 1H-NMR (d6-DMSO): 13,9 (s, br.,
1H, COOH); 11,94 (s, 1H, OH); 9,50 (d, J = 8,4, 1H, NH-C(7)); 8,96
(s, br., 2H, NH2); 8,07 (s, br., 2H, NH2); 7,26 (s, br., 1H, CH-C(3)); 5,88 (dd,
J = 8,4 und 4,9, 1H, H-C(7)); 5,18 (d, J = 4,9, 1H, H-C(6)); 4,64
(m, 1H); 3,87 (s, br., 2H H2C(4)); 3,9–2,7 (m,
8H); 2,2–2,0
(m, 2H).
-
Beispiel 6 (Schritt 5:
Entschützungsreaktion,
wenn R eine Gruppe der Formel A ist)
-
Herstellung von (6R,7R)-7-[(Z)-2-(5-Amino-[1,2,4]thiadiazol-3-yl)-2-hydroxyimino-acetylamino]-3-[(E)-(R)-1'-(5-methyl-2-oxo-[1,3]dioxol-4-ylmethoxycarbonyl)-2-oxo-[1,3']bipyrrolidinyl-3-ylidenmethyl]-8-oxo-5-thia-1-aza-bicyclo[4.2.0]oct-2-en-2-carbonsäure
-
Eine
Mischung von 40 mg 7-[2-(5-Amino-[1,2,4]thiadiazol-3-yl)-2-trityloxyimino-acetylamino]-3-[1'-(5-methyl-2-oxo-[1,3]dioxol-4-ylmethoxycarbonyl)-2-oxo-[1,3']bipyrrolidinyl-3-ylidenmethyl]-8-oxo-5-thia-1-aza-bicyclo[4.2.0]oct-2-en-2-carbonsäure-benzhydrylester
und 20 mg Triethylsilan wird in 0,30 ml Trifluoressigsäure gelöst. Die
resultierende Lösung wird
bei 0°C
für 15
min gerührt.
Das Lösungsmittel
wird unter Wasserstrahlpumpenvakuum verdampft, und der Rückstand
wird mit Diethylether verrieben. Der Feststoff wird durch Filtration
gesammelt und mit Diethylether gewaschen, was 23 mg der Titelverbindung
als ein beigefarbenes Pulver ergibt. MS: M – H = 689,3. 1H-NMR (d6-DMSO): 13,8 (s, 1H, COOH); 11,9 (s, 1H,
OH); 9,45 (d, J = 8,4, 1H, NH); 8,05 (s, 2H, NH2);
7,31 (s, 1H, HC=C); 5,86 (dd, J = 8,4; 4,8, 1H CH); 5,17 (d, J =
8,4, 1H CH); 4,61 (m, 1H CH); 3,85 (m, 2H CH2);
3,55–3,35 (m,
6H 3 × CH2); 3,1 (m, 1H); 2,9 (m, 1H); 2,15 (s, 3H,
CH3); 2,05 (m, 2H CH2).