-
Bekannte
Verfahren zur Herstellung von Toluoldiaminen bilden typischerweise
diese Produkte als isomere Mischungen. Dichtsiedende isomere Mischungen
werden durch Destillation getrennt, um wertvolle Produkte herzustellen,
von denen das üblichste
und billigste Produkt eine Mischung von etwa 80 2,4-Toluoldiamin (2,4-TDA),
19 % 2,6-Toluoldiamin (2,6-TDA) und 1 % 2,5-Toluoldiamin (2,5-TDA)
ist. Eine andere chemische Route erzielt eine Mischung von etwa
65 % 2,4-TDA und etwa 35 % 2,6-TDA. Eine weitere Trennung dieser Isomere
durch zusätzliche
Destillation hat sich als unpraktikabel und finanziell nicht machbar
herausgestellt. Die US-A-4 633 018 offenbart ein Verfahren zur Trennung
bestimmter Isomere von Toluoldiamin durch Verwendung von Zeolithen
und offenbart in Beispielen bestimmte Mischungen dieser Isomeren.
-
2,4-TDA
ist als ein Zwischenprodukt zur Synthese von 3,5-Dimethylthio-2,4-toluoldiamin
brauchbar, das ein Härtungsmittel
für TDI-Polyether-
und TDI-Polyestervorpolymere ist.
-
Somit
ist der Bedarf an einem effektiven, marktfähigen Verfahren zur Abtrennung
von 2,4-TDA mit geeignet hoher Reinheit aus einer isomeren Mischung
von Toluoldiaminen, vornehmlich einer Mischung aufgekommen, die
mindestens 2,4-TDA und 2,6-TDA umfasst und in der 60 bis 85 % der
Mischung 2,4-TDA sind und 15 bis 40 % der Mischung 2,6-TDA sind.
Solche zu verarbeitenden Mischungen können auch geringe Mengen von
2,5-TDA enthalten, z.B. Mengen von bis zu etwa 1 %.
-
Zur
Befriedigung des zuvor genannten Bedarfs liefert diese Erfindung
in einer ihrer Ausführungsformen
ein Verfahren zur Abtrennung von 2,4-TDA mit einer Reinheit von
mindestens 96 Gew.-% aus einer Mischung von Toluoldiaminisomeren,
die mindestens 2,4-TDA und 2,6-TDA umfasst und in der 60 bis 85
der Mischung 2,4-TDA sind und 15 bis 40 % der Mischung 2,6-TDA sind.
-
Das
Verfahren umfasst:
- A) Schmelzen der Isomermischung
und dann Absenken der Mischungstemperatur auf eine Keimbildungstemperatur
für 2,4-Toluoldiamin,
sodass sich Kristalle auf einer kühlenden Oberfläche ablagern;
- B) graduelles Erniedrigen der Mischungstemperatur von der Keimbildungstemperatur
auf eine Temperatur im Bereich von 65 bis 70 °C, sodass die Mischung in Form
von (i) einer an 2,4-Toluoldiamin
angereicherten Feststoffphase, wobei mindestens ein Teil der Feststoffphase
an der kühlenden
Oberfläche
angelagert ist, und (ii) einer an 2,6-Toluoldiamin angereicherten
Flüssigkeitsphase
vorliegt; und
- C) Trennen dieser Phasen voneinander, vorzugsweise durch Ablaufenlassen
von den Feststoffen, die an den kühlenden Oberflächen angelagert
sind, wobei die Flüssigkeitsphase
an 2,6-Toluoldiamin angereichert ist.
-
Bevor
mit der graduellen Erniedrigung der Temperatur in B) begonnen wird,
ist es bevorzugt, die Isomermischung, die in A) gebildet wird, bei
der Keimbildungstemperatur für
einen ausreichenden Zeitraum, aber nicht wesentlich über ein
erfordertes Zeitmaß hinaus,
zu halten, damit die gewünschte
Reinheit des sich ausbildenden Kristallgitters erreicht wird. Typischerweise
liegt dieser Zeitraum, in Abhängigkeit
der Zusammensetzung der speziell zu verarbeitenden Isomermischung
und der thermischen Leitfähigkeit
und der Rauheit der Oberfläche,
auf der die Kristallisation stattfindet, irgendwo im Bereich von
0,25 bis 3 Stunden. Kürzere
oder längere
Zeiträume
können
jedoch angewendet werden, wann immer es als notwendig oder wünschenswert
erachtet wird und im erfindungsgemäßen Bereich liegt.
-
In
einer bevorzugten Ausführungsform
liegt der Zeitraum von B), in dem die Temperatur graduell von der
Keimbildungstemperatur erniedrigt wird, im Bereich von 6 bis 16
Stunden.
-
Eine
weitere bevorzugte erfindungsgemäße Ausführungsform
ist ein Verfahren, das die Maximierung der Reinheit von 2,4-Toluoldiamin
ermöglicht.
Dieses Verfahren umfasst die folgenden Schritte, die nacheinander
durchgeführt
werden:
- a) Schmelzen der anfänglichen,
oben beschriebenen Isomermischung und anschließendes Verringern der Temperatur
der Mischung auf eine Keimbildungstemperatur für 2,4-Toluoldiamin, sodass
sich die Kristalle auf einer kühlenden
Oberfläche
ablagern;
- b) Halten der Mischung bei der Keimbildungstemperatur für einen
Zeitraum, der typischerweise im Bereich von 0,25 bis 3 Stunden liegt
und vorzugsweise im Bereich von 0,75 bis 3 Stunden liegt, was den 2,4-TDA-Feststoffen,
die nach Durchführung
von f) hiernach übrigbleiben,
ermöglicht,
eine Reinheit von mindestens 96 % und vorzugsweise von mindestens
98 % zu erreichen;
- c) graduelles Erniedrigen der Mischungstemperatur von der Keimbildungstemperatur
auf eine Temperatur im Bereich von 65 bis 70 °C, sodass die Mischung in Form
von (i) einer an 2,4-Toluoldiamin angereicherten Feststoffphase,
wobei mindestens ein Teil der Feststoffphase an den kühlenden
Oberflächen
angelagert ist, und (ii) einer an 2,6-Toluoldiamin angereicherte
Flüssigkeitsphase
vorliegt;
- d) Trennen dieser Phasen voneinander, vorzugsweise durch Ablaufenlassen
von den Feststoffen, die an der kühlenden Oberflä che angelagert
sind, wobei die Flüssigkeitsphase
an 2,6-Toluoldiamin angereichert ist
- e) langsames Erhitzen mindestens eines Teils der Feststoffphase,
die nach der Trennung in d) übrigbleibt, sodass
Verunreinigungen aus den Feststoffen als Flüssigkeiten "ausschwitzen", und
- f) Trennen dieser Flüssigkeiten
oder dieser "Ausschwitzung" von den Feststoffen
im Wesentlichen sobald diese Flüssigkeiten
oder diese "Ausschwitzung" gebildet werden,
vorzugsweise durch kontinuierliches Ablaufenlassen der Flüssigkeiten
oder der "Ausschwitzung" weg von den Feststoffen,
sobald sie gebildet werden.
-
Ein
weiterer Schritt der üblicherweise,
der aber nicht notwendigerweise, durchgeführt wird, ist das Gewinnen
der Feststoffe, die nach Vollendung von f) übrigbleiben. Vorzugsweise wird
diese Gewinnung durch Schmelzen der Feststoffe, die in der Vorrichtung,
in der der Gesamtvorgang durchgeführt wird (typischerweise ein
Schmelzkristallisator), übrigbleiben
und Ablaufenlassen der geschmolzenen Feststoffe aus der Vorrichtung ausgeführt. Anstelle
der Gewinnung dieser gereinigten Feststoffe ist es möglich, in
Abhängigkeit
von der Konstruktion der Vorrichtung, die Feststoffe umzusetzen,
während
sie in der Vorrichtung mit einem geeigneten Reaktionspartner vorliegen,
sodass ein weiteres gewünschtes
Produkt in situ gebildet wird, wie beispielsweise 3,5-Di(methylthio)-2,4-toluoldiamin,
das anschließend
aus der Vorrichtung gewonnen wird.
-
Eine
weitere bevorzugte erfindungsgemäße Ausführungsform
ist ein Verfahren zur Abtrennung von 2,4-Toluoldiamin aus einer
Mischung von Toluoldiaminisomeren, die mindestens 2,4-Toluoldiamin,
2,6-Toluoldiamin und gegebenenfalls mindestens ein weiteres isomeres
Toluoldiamin umfasst, und in der 79 bis 81 Gew.-% der Mischung 2,4-Toluoldiamin
sind und 19 bis 21 Gew.-% der Mischung 2,6-Toluoldiamin sind. Das Verfahren
umfasst:
- a) Schmelzen der Mischung in einem
Schmelzkristallisator und anschließendes Verringern der Temperatur der
Mischung in dem Schmelzkristallisator auf eine Keimbildungstemperatur
von 90 ± 2 °C;
- b) Halten der Mischung in dem Schmelzkristallisator auf der
Keimbildungstemperatur für
einen Zeitraum im Bereich von 0,25 bis 3 Stunden;
- c) graduelles Erniedrigen der Temperatur der Mischung in dem
Schmelzkristallisator von der Keimbildungstemperatur in b) auf eine
Temperatur im Bereich von 60 bis 70 °C während eines Zeitraums im Bereich
von 12 bis 16 Stunden, sodass die Mischung in Form einer Feststoffphase,
die an 2,4-Toluoldiamin angereicherte ist, und einer Flüssigkeitsphase,
die an 2,6-Toluoldiamin angereichert ist, vorliegt;
- d) Ablaufenlassen der Flüssigkeitsphase
aus dem Schmelzkristallisator, wobei die Temperatur des Inhalts desselben
im Bereich von 60 bis 70 °C
gehalten wird,
- e) Halten der Feststoffphase in dem Schmelzkristallisator unter
einer inerten Atmosphäre,
während
die Temperatur der Feststoffe über
einen Zeitraum im Bereich von 5 bis 8 Stunden auf eine Temperatur
im Bereich von 100 bis 106 °C
erhöht
wird, sodass zusätzliche
Flüssigkeit
gebildet wird, und diese Flüssigkeit aus
dem Schmelzkristallisator abgetrennt wird, sodass Feststoffe, die
mit 2,4-Toluoldiamin weiter angereichert sind, in dem Schmelzkristallisator
zurückbleiben,
und
- f) Schmelzen der Feststoffe, die in dem Schmelzkristallisator
zurückbleiben,
und Ablaufenlassen dieses geschmolzenen Produkts aus dem Schmelzkristallisator.
-
Typischerweise
enthalten die nach Vollendung von f) übrigbleibenden gereinigten
Feststoffe 96 bis 99 % 2,4-TDA, bis zu 1 % 2,5-TDA, wobei der Rest,
falls vorhanden, 2,6-TDA ist. Optimalerweise ist die Zusammensetzung
der "Ausschwitzung" nahe der des anfänglichen
Einsatzmaterials für
das Verfahren, z.B. ca. 80 % 2,4-TDA und ca. 20 % 2,6-TDA oder ca.
65 % 2,4-TDA und ca. 35 % 2,6-TDA.
-
Typischerweise
umfasst die Flüssigkeitsphase,
die an in c) gebildetem 2,6-Toluoldiamin angereichert ist, 36 bis
49 2,6-Toluoldiamin, gegebenenfalls bis zu 1 % 2,5-Toluoldiamin,
wobei im Wesentlichen der gesamte Rest zu 100 % 2,4-Toluoldiamin
ist. In bevorzugten Zusammensetzungen sind 45 bis 49 der Zusammensetzung
2,6-Toluoldiamin. Solche neuen und brauchbaren Zusammensetzungen
stellen noch weitere erfindungsgemäße Ausführungsformen dar.
-
Falls
erwünscht
wird die abgetrennte "Ausschwitzung" zusammen mit einem
weiteren Ansatz einer Mischung von Toluoldiaminisomeren, die mindestens
2,4-TDA und 2,6-TDA umfassen, gewonnen und zu a) zurückgeführt.
-
Es
gehört
zu den äußerst vorteilhaften
erfindungsgemäßen Merkmalen,
dass ein Paar von äußerst brauchbaren
Produkten gleichzeitig durch die vorliegende Verfahrenstechnologie
hergestellt werden kann. Erstens ermöglicht das Verfahren die Gewinnung
von 2,4-TDA mit einer Reinheit von 96 bis 99 % in guter Ausbeute.
Soweit wie bis jetzt bekannt, hat kein älteres, wirtschaftlich praktikables
Verfahren die Fähigkeit,
dies ohne wesentlich höhere
Kapitalaufwendungen zu bewirken. Zweitens ist gefunden worden, dass
die Flüssigkeitsphase,
die an in dem vorliegenden Verfahren gebildeten 2,6-Toluoldiamin
angereichert ist, ein besonders wünschenswertes Anfangsmaterial
für die
Herstellung von Mischungen ist, die aus 3,5-Dimethylthio-2,6-toluoldiamin
und 3,5-Dimethylthio-2,4-toluoldiamin zusammengesetzt sind. Diese
letzteren Mischungen ermöglichen
die Bildung von Polyurethanpolymeren mit sehr wünschenswerten thermomechanischen
Eigenschaften, wenn sie als Härtungsmittel
mit Isocyanatvorpolymeren verwendet werden.
-
Noch
weitere erfindungsgemäße Ausführungsformen
und Merkmale werden aus der folgenden Beschreibung und den angehängten Ansprüchen noch
weiter ersichtlich.
-
KURZE BESCHREIBUNG
DER ZEICHNUNGEN
-
Die 1 bis 5 sind
graphische Darstellungen der jeweiligen Ergebnisse, die hier in
Beispielen 1 bis 5 erhalten wurden.
-
6 ist
ein Phasendiagramm von 2,4-Toluoldiamin und 2,6-Toluoldiamin.
-
WEITERE DETAILLIERTE
BESCHREIBUNG
-
Zur
leichteren Bezeichnung bezieht sich die Abkürzung m-TDA auf eine Mischung
von Toluoldiaminisomeren, die mindestens 2,4-TDA und 2,6-TDA einschließt.
-
Diese
Erfindung ist auf die Gewinnung von 2,4-TDA aus Mischungen anwendbar,
die mindestens ein anderes TDA-Isomer enthalten. Es ist wünschenswert,
dass 2,4-TDA mindestens etwa 60 % der Mischung ausmacht, die dem
erfindungsgemäßen Verfahren
unterworfen wird. Eine bevorzugte isomere Mischung zur Verwendung
als Rohmaterial in dem Verfahren ist von Air Products and Chemicals,
Inc. kommerziell erhältlich und
ist aus 79 bis 81 % 2,4-TDA, 19 bis 21 % 2,6-TDA und maximal 1,0
2,5-TDA zusammengesetzt. Ein weiteres brauchbares Produkt zur Verwendung
als Rohmaterial für
das vorliegende Verfahren ist aus etwa 65 % 2,4-TDA und etwa 35
% 2,6-TDA zusammengesetzt. Das letztere Produkt ist in erster Linie
in Europa zu einem relativ hohen Preis erhältlich.
-
Ein
Merkmal der Erfindung ist, dass sie in bevorzugten Ausführungsformen
die Herstellung von zwei sehr wünschenswerte
Endprodukten möglich
macht. Spezieller ist 2,4-TDA mit einer Reinheit von mindetens 96
% und vorzugsweise mindestens 98 ein solches Produkt. Das Co-Produkt
ist eine neue TDA-Mischung,
die 36 bis 49 % 2,6-Toluoldiamin, gegebenenfalls bis zu 1 % 2,5-Toluoldiamin,
umfasst, wobei im Wesentlichen der gesamte Rest zu 100 % 2,4-Toluoldiamin
ist. Bevorzugte Co-Produkte sind diejenigen, bei denen 45 bis 49
% der Mischung 2,6-Toluoldiamin sind. Wie oben erwähnt, ist
insbesondere 2,4-TDA als Zwischenprodukt für die Synthese von 3,5-Di(methylthio)-2,4-toluoldiamin
brauchbar. Geeignete Verfahrensbedingungen, die zur Herstellung
von 3,5-Di(methylthio)-2,4-toluoldiamin aus den hochreinen 2,4-TDA-Produkten,
die durch diese Erfindung erhältlich
werden, verwendet werden können,
sind in der US-A-4 760 188 dargelegt. 3,5-Di(methylthio)-2,4-toluoldiamin-Produkte,
die aus hochreinen 2,4-TDA-Produken
hergestellt werden, die durch diese Erfindung erhältlich werden,
haben lange Polyurethan-Gel/Härtung-Zeiten,
die für
bestimmte Typen von Formgebungsarbeitensgängen vorteilhaft sind. Die
mit 2,6-TDA angereicherten Co-Produktmischungen sind auch für die Bildung
von Di(metyhlthio)toluoldiaminmischungen brauchbar, die den Polyurethanen
kürzere
Gel/Härtung-Zeiten
und größere strukturelle
Stabilität
geben können.
In diesem Fall ist es wünschenswert,
die katalytische Verarbeitung zu nutzen, die in der US-A-4 982 002
beschrieben ist, um die an 2,6-TDA angereicherten erfindungsgemäßen Co-Produktmischungen
in solche Di(methylthio)toluoldiaminmischungen umzuwandeln.
-
Verschiedene
Schmelzkristallisatoren, die für
die erfindungsgemäßen Praxis
geeignet sind, sind kommerziell erhältlich. Solche Kristallisatoren
schließen
kontinuierliche Kristallisatoren und Fallfilmkristallisatoren ein.
Eine dynamische Kristallisatoreinheit, die verwendet werden kann,
ist ein Fallfilmkristallisator, der von Sulzer-Chem Tech. hergestellt
wird. Falls erwünscht
kann die Vorrichtung zur Durchführung
des erfindungsgemäßen Verfahrens
jedoch besonders aufgebaut und konstruiert werden. Für weitere
Details bezüglich
des Aufbaus und der Konstruktion von Schmelzkristallisatoren siehe
Gilbert J. Sloan und Andrew R. McGhie, Techniques of Melt Crystallization,
John Wiley & Sons,
copyright 1988, vornehmlich auf Seiten 399-421.
-
Die
Keimbildungstemperatur von 2,4-Toluoldiamin liegt in der Nähe von etwa
90 °C, obwohl
die Natur und der Gehalt der Verunreinigungen in der verarbeiteten
Mischung einiges an Abweichung bei der Keimbildungstemperatur verursachen
kann.
-
Die
Zeit, die für
die Bildung des Kristallgitters aufgewendet wird, ist bei der Schmelzkristallisation
von übergeordneter
Wichtigkeit. Es ist berichtet worden, dass organische Kristalle
typischerweise isotherm mit Raten von weniger als 3·10–4 cm/s
wachsen (Sloan, 1988). Diese Kristallisationsrate wird durch die
Freisetzung von Schmelzwärme
an der Fest/Flüssig-Grenzfläche reguliert
und endet schließlich,
wenn die Dicke des Kristallgitters weitere Kristallisation verhindert.
Diese neugeformten Kristalle wirken als Isolator, was zu einem Gleichgewicht
an der Fest/Flüssig-Grenzfläche führt. Um
zusätzliche
Kristalle zu bilden, muss die Temperatur verringert werden, was
eine thermische Triebkraft schafft und nochmals die Freisetzung
von Schmelzwärme erlaubt,
die durch Bildung der neuen Kristalle erzeugt wird.
-
Es
ist nicht wünschenswert,
nachdem das Kristallgitter mit gewünschter Reinheit und Dicke
gebildet ist, bei einer gegebenen Temperatur zu verbleiben. Dennoch
ist es wesentlich, dass bei gegebener Temperatur die angemessene
Zeit aufgewendet wird, um ein Kristallgitter von erwünschter
Reinheit zu bilden, bevor die Temperatur erniedrigt wird.
-
Wie
oben angemerkt, bezieht Schritt b) das Halten der Mischung aus a)
auf Keimbildungstemperatur ein, wodurch es ermöglicht wird, dass die 2,4-TDR-Feststoffe,
die nach Durchführung
von Schritt f) zurückbleiben,
eine Reinheit von mindestens 96 %, vorzugsweise von mindestens 98
% erreichen. Typischerweise schließt das das Halten der Mischung
aus a) auf Keimbildungstemperatur für einen Zeitraum im Bereich
von 0,25 bis 3 Stunden und vorzugsweise im Bereich von 0,75 bis
3 Stunden ein. Während
solcher Zeiträume
neigt eine erhöhte
Kristalldicke im Kristallgitter der Kristalle aufzutreten, die an
der kühlenden
Oberfläche
gebildet worden sind.
-
In
jeder Situation, in der die optimalen Betriebsbedingungen für irgendein
gegebenes Einsatzmaterial und irgendeine gegebene Vorrichtung zuvor
nicht ermittelt worden ist, ist es wünschenswert, ein paar Pilotarbeitsgänge durchzuführen, um
einen Satz von optimalen Betriebsbedingungen für das spezielle Rohmaterial und
die verwendete Vorrichtung zu entwickeln.
-
Von
den fünf
Experimenten, die hiernach die Beispiele 1 bis 5 darstellen, verwenden
drei eine 12 bis 14 Stunden lange Kristallisationsdauer, während die
verbleibenden zwei eine Kristallisationsdauer von 8,0 bis 10,6 Stunden
verwenden.
-
Wann
immer die Kristallisationseigenschaften eines speziellen m-TDA-Rohmaterials
noch nicht ermittelt worden sind, ist es wünschenswert, vorläufige Differentialscanningkalorimetrie
(DSC)-Versuche unter Verwendung geeigneter Anteile aus ver schiedenen
Mischungen durchzuführen,
die mit reinem 2,4-TDA und reinem 2,6-TDA hergestellt wurden. Der
Zweck dieses Versuchs ist die Bestimmung der oberen Temperaturgrenze,
bei der die anfängliche
Keimbildung von 2,4-TDA-Kristallen auftritt. Der Einfachheit halber
wird diese Temperatur manchmal hierin als die 2,4-Toluoldiamin-Keimbildungstemperatur
bezeichnet. Im Fall einer Mischung, die aus 79 bis 81 % 2,4-TDA,
19 bis 21 2,6-TDA und maximal 1,0 % 2,5-TDR zusammengesetzt ist,
wurde das Einsetzen der Keimbildung durch DSC bei ungefähr 90 °C angezeigt.
Somit ist typischerweise die Keimbildungstemperatur von 2,4-Toluoldiamin
für Mischungen
innerhalb dieses speziellen Zusammensetzungsbereiches ungefähr 90 ± 2 °C.
-
Wenn
die niedrigste Temperatur, bei der eine Mischung von 2,4-TDA und
2,6-TDA als eine Flüssigkeit co-existieren
kann, ohne einen Feststoff zu bilden, nicht bekannt ist, ist es
wünschenswert,
zusätzliche DSC-Versuche
an Proben von 2,4-TDA und 2,6-TDA mit Reagenzgrad durchzuführen, um
die Schmelzwärmen
dieser Materialien zu bestimmen. Diese Daten werden verwendet, um
ein Flüssig/Fest-Phasendiagramm unter
Verwendung der Shroder-Gleichung zu erzeugen. Die Phasendiagramminformation
wird bei der Berechnung der niedrigsten Temperatur und des niedrigsten
2,4-TDA-Gehalts verwendet, bei denen die beiden TDA-Isomere als Flüssigkeit
co-existieren können.
Phasendiagramme können
auch für
die Abschätzung
der theoretischen Ausbeute und der Betriebstemperaturparameter verwendet
werden.
-
Die
niedrigste Temperatur und der niedrigste 2,4-TDA-Gehalt, bei denen die beiden TDA-Isomere
als Flüssigkeit
co-existieren können, ist
als eutektischer Punkt bekannt. Bezogen auf das Phasendiagramm von 2,4-TDA
und 2,6-TDA, das auf diese Weise bestimmt wurde und in 6 dargestellt
ist, ist die eutektische Temperatur 68 °C und die entsprechende Zusammensetzung
besteht aus 50 % 2,4-TDA und 50 % 2,6-TDA. Die theoretische Ausbeute
wurde zu 60 % berechnet und der Parameter Be triebstemperatur lag
im Bereich von 68 °C
bis 99 °C.
Der Parameterbereich der Betriebstemperatur ist die Kühlkurve,
entlang der im Wesentlichen reines 2,4-TDA kristallisiert werden
kann.
-
Es
ist wichtig anzumerken, dass dieses Phasendiagramm unter Verwendung
der Annahme eines Phasenverhaltens von idealen Flüssigkeiten
erzeugt wurde. Da sogar über
Mischungen von Isomeren berichtet wurde, die nicht ideales Verhalten
zeigen (Walas, 1985), sind einige Abweichungen von der obigen eutektischen
Zusammensetzung und Temperatur zu erwarten. Diese Werte werden somit
verwendet, um anfänglich die
2,4-TDA-Ausbeute und die untere Grenze der Kristallisationstemperatur
abzuschätzen.
-
Um
die höchste
Reinheit von 2,4-TDA zu erzielen, sobald die Kristallisation von
2,4-TDA vervollständigt
worden ist, werden aus den Kristallen vorzugsweise 2,5-TDA- und
2,6-TDA-Verunreinigungen "ausgeschwitzt". Dies wird durch
ein langsames Anheben der Temperatur des Schmelzkristallisators
erreicht, der ein promptes Abtrennen und Ablaufenlassen der flüssigen Verunreinigungen
aus den Feststoffen mindestens unter dem Einfluss der Schwerkraft
und gegebenenfalls mit Hilfe einer Stickstoffspülung bei niedrigem Druck auslöst oder
ermöglicht.
Wenn die Kristallisation bei optimalen Raten vorangeschritten ist,
werden die 2,4-TDA-Kristalle unter Ausschluss der unerwünschten
isomeren Verunreinigungen gebildet worden sein. Die Aufgabe des
Ausschmelzens der Verunreinigungen wird dann einfacher, da die Schmutzstoffe
nicht innerhalb des Kristallgitters eingeschlossen sind.
-
In
jedem Fall, in dem die Anstiegsrate für die Ausschwitzung des angereicherten
2,4-TDA-Produkts, das aus einer speziellen Rohmaterialmischung von
TDA-Isomeren hergestellt wurde, die 2,4-TDA einschließt, noch
nicht ermittelt wurde, ist es wünschenswert,
vorläufige
Experimente in kleinem Umfang vor Arbeitsgängen in großem Umfang durchzuführen. Der
Zweck sol cher Versuche ist es, eine geeignete Rate zu bestimmen oder
mindestens abzuschätzen,
mit der die Temperatur des kristallisierten 2,4-TDAs während des
Ausschwitzungsschrittes ansteigen sollte. Typische Raten im Bereich
von 0,1 bis 0,2 °C/min
sind zur Ausschwitzung einer 80/20-Mischung von 2,4/2,6-TDA im Betriebsmaßstab und
bei der in den folgenden Beispielen beschriebenen Geometrie der
Vorrichtung geeignet.
-
Allgemein
gesagt ist die Rate, mit der die Temperatur von der Temperatur der
anfänglichen
Schmelze auf die 2,4-Toluoldiamin-Keimbildungstemperatur gesenkt
wird (nach unten abnehmend), und falls der Arbeitsgang der Ausschwitzung
verwendet wird, ist die Rate, mit der die Temperatur der kristallisierten
angereicherten 2,4-TDA-Feststoffe während des Arbeitsgangs der
Ausschwitzung angehoben wird, vorzugsweise einheitlich oder im Wesentlichen
einheitlich. Mit anderen Worten wird die Temperatur vorzugsweise
entweder bei (i) einer konstanten oder im Wesentlichen konstanten
linearen Rate oder bei (ii) einer konstanten oder im Wesentlichen konstanten
stufenweisen Rate, je nach Lage des Falls, verringert oder angehoben.
Veränderungen
in oder von irgendwelchen solcher Raten, die keinen materiellen
Unterschied in den erhaltenen Ergebnissen hervorrufen, liegen im
erfindungsgemäßen Bereich.
Breite Schwankungen der Temperatur während des Temperaturanstiegs
oder -abfalls, die die erhaltenen Ergebnisse nachteilig beeinflussen,
sollten jedoch vermieden werden.
-
Es
ist wünschenswert,
die Kristallisations-, Ausschwitzungs- und Spülzeiten in geeigneter Weise
zu steuern, um Schwierigkeiten beim Betrieb, die in Abhängigkeit
des Betriebsmaßstabs,
der Konstruktion des speziell zu verwendenden Schmelzkristallisators
und der Zusammensetzung der zu verarbeitenden TDA-Startmischung
aufkommen können,
zu verhindern oder mindestens zu minimieren. Allgemein gesagt neigt
die Verwendung von längeren
Kristallisationszeiten dazu, übermäßiges lokales
Kristallbildung zu verhindern, die möglicherweise Verstopfungsprobleme
auslösen
kann. In Abhängigkeit
von Veränderungen,
die durch den Betriebsmaßstab,
die Konstruktion des Schmelzkristallisators und die Zusammensetzung
der TDA-Startmischung
erforderlich werden, sind Kristallisationszeiten im Bereich von
6 bis 16 Stunden bevorzugt. Umgekehrt neigen kürzere Ausschwitzungs- und Inertgasspülzeiten
dazu, übermäßige Produktverluste
aufgrund von übermäßiger Produktsublimierung
zu verhindern. Wiederum in Abhängigkeit
der Veränderungen,
die durch den Betriebsmaßstab,
die Konstruktion des Schmelzkristallisators und die Zusammensetzung
der TDA-Startmischung
erforderlich werden, werden Spülzeiten
im Bereich von 3 bis 5 Stunden und Ausschwitzungszeiten im Bereich
von 3 bis 5 Stunden bevorzugt. Es ist jedoch klar, dass Abweichungen
von einem oder mehreren dieser Bereiche erlaubt sind und innerhalb
des erfindungsgemäßen Bereichs
liegen, wann immer solche Abweichungen als notwendig oder unter
irgendeiner gegebenen Reihe von Umständen als ratsam erachtet werden.
-
Die
folgenden Beispiele veranschaulichen die erfindungsgemäße Praxis.
Diese Beispiele beabsichtigen jedoch nicht, den erfindungsgemäßen Bereich
auf die darin beschriebenen Einzelheiten zu beschränken und
sollten nicht beschränkend
ausgelegt werden. Jedes Beispiel verwendet den optionalen aber bevorzugten Ausschwitzungsvorgang,
um das 2,4-TDA weiter zu reinigen.
-
Der
in den Beispielen verwendete Schmelzkristallisator ist ein ummantelter
Glaszylinder von 88,9 cm (35 inch) Länge und 10,16 cm (4 inch) Durchmesser.
Das untere Ende des Zylinders krümmt
sich in eine enge Röhre
von 1,27 cm (1/2 inch), die durch einen geschliffenen Glasstopfen
gesteuert wird. Das obere Ende ist geflanscht und trägt einen
10,16 cm (4 inch) Glaskopf mit einem 24/40 geschliffenen Glaseinsatz
im Zentrum des Kopfes. In den Einsatz ist eine ummantelte Glasspule
eingelassen, durch die Stickstoffgas bei niedrigem Druck fließen kann.
-
Sowohl
die obere ummantelte Spule als auch der untere ummantelte Zylinder
sind durch ein isoliertes Kupferrohr in Reihe verbunden, durch das
Wärmeübertragungsflüssigkeit
fließt.
Diese Wärmeübertragungsflüssigkeit
wird durch ein computergesteuertes Bad reguliert, das durch den
Bediener programmiert werden kann.
-
Es
folgt eine Beschreibung der allgemeinen Vorgehensweise, die bei
der Durchführung
der in den Beispielen beschriebenen Arbeitsgängen verwendet wird. Die besonderen
Details für
jeden solchen Arbeitsgang sind in den entsprechenden Beispielen
beschrieben.
-
Ungefähr 2 bis
5 kg zerkleinertes TDA, das aus 79 bis 81 2,4-TDA, 19 bis 21 % 2,6-TDA
und maximal 1 % 2,5-TDA (Air Products and Chemicals, Inc.) zusammengesetzt
war, wurde in den Schmelzkristallisator gefüllt und bei 120 °C geschmolzen.
Die Temperatur wurde dann auf den Startpunkt der Keimbildung bei
90 °C verringert
und dort 1 bis 3 Stunden lang gehalten. Die Temperatur wurde dann
abnehmend auf 70 °C
gesenkt, außer
in Beispiel 5, bei dem die Temperatur abnehmend auf 65 °C gesenkt
wurde. Die Zeit für
dieses Abnehmen schwankte von Beispiel zu Beispiel im Bereich von
7 bis 14 Stunden. Die Temperatur wurde dann bei einer angewendeten
Stickstoffspülung über 6 bis
17 Stunden ansteigend von 70 °C
(oder 65 °C)
auf 106 °C
angehoben und die isomeren Verunreinigungen wurden entfernt. Das
gereinigte 2,4-TDA-Endmaterial wurde bei 120 °C geschmolzen, vom Schmelzkristallisator
abfließen
gelassen und auf Reinheit analysiert. Jeder experimentelle Zyklus
dauerte ungefähr
24 Stunden. Proben des Ausschwitzungsmaterials wurden kontinuierlich
gesammelt und bei 2 bis 15 °C-Intervallen
gewogen. Diese Proben wurden dann mit H-NMR auf 2,4-TDA-, 2,5-TDA-
und 2,6-TDA-Massenprozente analysiert. Die Betriebsparameter für jeden
Durchlauf sind in den folgenden Beispielen angegeben. Tabelle 1
liefert zusätzliche
Details von entsprechenden Durchläufen und fasst die daraus erhaltenen
Ergebnisse zusammen. Tabelle 2 fasst die Daten zusammen, die während des
Ausschwitzungsvorgangs erhalten wurden. Die Hauptergebnisse aus
jedem Beispiel sind jeweils in 1 bis 5 graphisch
dargestellt.
-
BEISPIEL 1
-
Kristallisationsparameter:
-
- 1) Schmelztemperatur, 120 °C
- 2) Sinkende Temperatur, 120 bis 90 °C, sofort nach Erreichen der
Schmelztemperatur initiiert
- 3) 3 Stunden lang bei 90 °C
gehalten
- 4) Über
14 Stunden von 90 auf 70 °C
erniedrigt
-
Schwitzparameter:
-
- 1) Stickstoffspülung angewendet
- 2) 7 Stunden lang bei 70 °C
gehalten
- 3) Nach Ablaufenlassen der Mutterlauge über ein Wochenende bei 70 °C still stehen
gelassen
- 4) Stromausfall im Labor (Montagmorgen 4:46); Temperatur fiel
auf 50,7 °C
- 5) Strom wiederhergestellt (Montagmorgen 10:12); Temperatur
von 70 °C
sofort wiederhergestellt
- 6) Programmierte langsame Ausschwitzung mit ansteigender zunehmender
Rate von 70 auf 106 °C
in 9 Stunden (1 °C/15
min)
- 7) Während
ansteigender Zunahmen von 70 auf 106 °C Proben gesammelt
- 8) Stickstoffspülung
unterbrochen
- 9) 2,4-TDA-Endprodukt aus Schmelzkristallisator bei 106 °C geschmolzen
und abfließen
gelassen.
-
BEISPIEL 2
-
Kristallisationsparameter:
-
- 1) Schmelztemperatur, 130 °C
- 2) Sinkende Temperatur, 130 auf 90 °C, sofort nach Erreichen der
Schmelztemperatur initiiert
- 3) 1 Stunde lang bei 90 °C
gehalten
- 4) Über
7 Stunden von 90 auf 70 °C
erniedrigt
-
Schwitzparameter:
-
- 1) Stickstoffspülung angewendet
- 2) 5,5 Stunden lang bei 70 °C
gehalten
- 3) Langsame Ausschwitzung mit steigender zunehmender Rate von
70 °C auf
106 °C in
9 Stunden (1 °C/15 min)
programmiert
- 4) Während
steigender Zunahme von 70 bis 106 °C Proben gesammelt
- 5) Stickstoffspülung
unterbrochen
- 6) 2,4-TDA-Endprodukt aus Schmelzkristallisator bei 106 °C geschmolzen
und abfließen
gelassen.
-
BEISPIEL 3
-
Kristallisationsparameter:
-
- 1) Schmelztemperatur, 130 °C
- 2) Sinkende Temperatur, 130 auf 90 °C, sofort nach Erreichen der
Schmelztemperatur initiiert
- 3) 1 Stunde lang bei 90 °C
gehalten
- 4) Über
7 Stunden von 90 auf 70 °C
erniedrigt
- 5) 2 Stunden und 37 Minuten lang bei 70 °C gehalten
-
Schwitzparameter:
-
- 1) Stickstoffspülung angewendet
- 2) 36 Minuten lang bei 70 °C
gehalten
- 3) Sofort ansteigend auf 72 °C
gebracht und 2 Stunden und 57 Minuten lang dort gehalten
- 4) Schnelle Ausschwitzung mit steigender zunehmender Rate von
72 bis 108 °C
in 4 Stunden (2 °C/15
min) programmiert
- 4) Während
steigender Zunahme von 72 bis 108 °C Proben gesammelt
- 5) Stickstoffspülung
unterbrochen
- 6) 2,4-TDA-Endprodukt aus Schmelzkristallisator bei 130 °C geschmolzen
und ablaufen gelassen.
-
BEISPIEL 4
-
Kristallisationsparameter:
-
- 1) Schmelztemperatur, 123 °C
- 2) Sinkende Temperatur, 123 bis 90 °C, sofort nach Erreichen der
Schmelztemperatur initiiert
- 3) 1 Stunde lang bei 90 °C
gehalten
- 4) Über
14 Stunden von 90 auf 70 °C
erniedrigt
-
Schwitzparameter:
-
- 1) Stickstoffspülung angewendet
- 2) 1 Stunde und 35 Minuten lang bei 70 °C gehalten
- 3) Schnelle Ausschwitzung mit steigender zunehmender Rate von
70 °C auf
106 °C in
4,5 Stunden (2 °C/15 min)
programmiert
- 4) Während
steigender Zunahme von 70 auf 106 °C Proben gesammelt
- 5) Stickstoffspülung
unterbrochen
- 6) 2,4-TDA-Endprodukt aus Schmelzkristallisator bei 125 °C geschmolzen
und abfließen
gelassen.
-
BEISPIEL 5
-
Kristallisationsparameter:
-
- 1) Schmelztemperatur, 125 °C
- 2) Sinkende Temperatur, 125 °C
auf 90 °C,
sofort nach Erreichen der Schmelztemperatur initiiert
- 3) 1 Stunde lang bei 90 °C
gehalten
- 4) Über
14 Stunden von 90 auf 65 °C
erniedrigt.
-
Schwitzparameter:
-
- 1) Stickstoffspülung angewendet
- 2) 1 Stunde und 54 Minuten lang auf 65 °C gehalten
- 3) Schnelle Ausschwitzung mit steigender zunehmender Rate von
65 °C auf
106 °C in
5 Stunden und 7 Minuten (2 °C/15
min) programmiert
- 4) Während
steigender Zunahme von 65 °C
auf 106 °C
Proben gesammelt
- 5) Stickstoffspülung
unterbrochen
- 6) 2,4-TDA-Endprodukt aus Schmelzkristallisator bei 125 °C geschmolzen
und abfließen
gelassen.
-
-
Bemerkung:
-
- Kristallisationsfläche
pro Gramm Anfangsmaterial = 0,4049 cm2/g
- Kristallisationsfläche
pro Pfund (lb) Anfangsmaterial = 0,1977 ft2/lb
-
-
Wie
aus den Beispielen 1 bis 4 gesehen werden kann, wurden die Arbeitsgänge unter
Verwendung einer Kristallisationstemperatur im Bereich von 90 °C bis 70 °C durchgeführt. Dieser
Bereich wurde auf Grundlage von vorläufigen DSC-Analysen und dem
resultierenden Phasendiagramm, das in 6 dargestellt
ist, ausgewählt.
Unter den in Beispielen 1 bis 4 verwendeten Kristallisationsbedingungen
und unter Annahme idealen Verhaltens sollte die Zusammensetzung
der eutektischen Mischung mit der vorhergesagten theoretischen Zusammensetzung
von 50 % 2,4-TDA und 50 % 2,6 TDA eng vergleichbar gewesen sein.
Die H-NMR-Ergebnisse
zeigten jedoch, dass die Mischungen kein ideales Verhalten aufwiesen.
Die eutektischen Zusammensetzungen der Beispiele 1 bis 4 lagen dichter
an 60 % 2,4-TDA und 40 2,6-TDA. Spezieller waren die in den Beispielen
1 bis 4 gebildeten Zusammensetzungen, die in der Zusammensetzung
am dichtesten an die theoretische eutektische Zusammensetzung herankamen,
wie folgt:
- Beispiel 1 –,3
57% 2,4-TDA, 41,4 % 2,6-TDA und 1,4 % 2,5-TDA
- Beispiel 2 – 62,7
% 2,4-TDA, 36,4 % 2,6-TDA und 1,0 % 2,5-TDA
- Beispiel 3 – 61,2
% 2,4-TDA, 37,6 % 2,6-TDA und 1,1 % 2,5-TDA
- Beispiel 4 – 61,0
% 2,4-TDA, 37,8 % 2,6-TDA und 1,2 % 2,5-TDA
-
In
Beispiel 5, bei dem der verwendete Kristallisationstemperaturbereich
90 bis herunter zu 65 °C
betrug, zeigten die H-NMR-Ergebnisse für die Zusammensetzung, die
nahe an der eutektische Zusammensetzung lag, dass die Zusammensetzung,
die nahe an der eutektischen Zusammensetzung lag, 56,8 % 2,4-TDA, 41,9
% 2,6-TDA und 1,3 % 2,5-TDA enthielt. In jedem der Beispiele 1 bis
5 war das 2,4-TDA-Produkt nach dem Ausschwitzungsvorgang von hoher
Reinheit (96 bis 99 %). Diese Ergebnisse veranschaulichen die Tatsache, dass
die Erfindung es möglich
macht, in einem Arbeitsgang sowohl ein hochreines 2,4-TDA-Produkt
als auch eine Zusammensetzung zu liefern, die sich der eutektischen
Zusammensetzung innerhalb eines Bereichs der Produktzusammensetzung
nähert,
bei geeigneter Steuerung der verwendeten Bedingungen in dem Gesamtverfahren,
in das der Ausschwitzungsvorgang eingeschlossen ist.
-
Aus
den obigen Beispielen kann gesehen werden, dass ein Unterschied
in der Kristallisationszeit für die
Bildung der Kristalle im Schmelzkristallisator bedeutsam sein kann.
In den Beispielen 2 und 3, in denen die kürzesten Kristallisationszeiten
verwendet wurden (8 Stunden beziehungsweise 10,6 Stunden) tendierten
die Kristalle dazu, eine feste Masse im Zentrum des verwendeten
Schmelzkristallisators zu bilden, was bedeutende Verklumpungsprobleme
verursachte, wenn ein Versuch zur Ausschwitzung der Verunreinigungen
unternommen wurde. Diese Verklumpungsprobleme bedeuteten, dass ein
längerer
Zeitraum bei der eutektischen Temperatur aufgewendet wurde, und
versucht wurde, die Verunreinigungen zu sammeln und die Klumpen
zu beseitigen.
-
Im
Gegensatz dazu bildeten die Kristalle in den Beispielen 1, 4 und
5, in denen die längsten
Kristallisationszeiten verwendet wurden (17 Stunden, 15 Stunden
beziehungsweise 15 Stunden), große, eindrucksvolle, braune
Federmuster entlang der Oberfläche
des Schmelzkristallisators. Die Kristalle waren nach innen ungefähr 2,54
cm (1 inch) ausgedehnt, wobei der verbleibende 5,08 cm (2 inch)
Durchmesser aufweisende Raum mit verunreinigungsangereichertem,
flüssigem
TDA-Material gefüllt
war. Die Entfernung von Verunreinigungen in diesen Durchläufen war
viel einfacher als in denjenigen, die kurze Kristallisa tionszeiten
aufwiesen. Blockierung, obwohl nicht ganz fehlend, war wesentlich
verringert, und gelegentlich, anstelle von oft, wurde eine 15 W-Heizpistole
verwendet. Während
kürzere
Kristallisationszeiten keinen wesentlichen Einfluss auf die Gesamtausbeute
und Reinheit hatten, hatten sie eine Wirkung auf die Leichtigkeit,
mit der die Verfahrensweise in dem bestimmten angewendeten Schmelzkristallisator
durchgeführt
werden konnte.
-
Um
Sublimationsverluste während
des Betriebes zu minimieren, ist es wünschenswert, Stickstoff- (oder
andere Inertgas-) Spülzeiten,
die für
die Entfernung von Verunreinigungen verwendet werden, zu minimieren.
Dies wird durch vergleichen der Beispiele 1 und 2 mit den Beispielen
3 bis 5 veranschaulicht. Durch Erniedrigung der Spülzeiten
von 17 und 14,5 Stunden auf 7,0 bis 7,5 Stunden wurden Sublimationsverluste signifikant
verringert. Entsprechend ist es für die besten Ergebnisse wünschenswert,
mindestens wenn eine Anfangsmischung, wie beispielsweise in den
Beispielen angewendet, verwendet wird, die Verwendung von langen
Ausschwitzungs- und Spülzeiten
zu vermeiden.
-
Die
Ergebnisse aus den Beispielen 1 bis 5 zeigen, dass ein Einstufenschmelzkristallisator
im wirtschaftlichen Maßstab
zur Trennung einer isomeren Mischung von TDA von dem darin benutzten
Typ in ein > 95 %
reines 2,4-TDA-Produkt ausreichend ist. Wegen des Maßstabes,
der dieser Arbeit zugrunde liegt, gilt der nummerische Wert für die hier
berichtete Wärmeübertragungsfläche pro
Masse des verarbeiteten Materials (d.h. 0,2 ft2/lb)
als ausreichend bei einer Zyklusdauer von 24-Stunden.
-
Es
ist klar, dass Begriffe wie beispielsweise "der", "dieser" und "solcher" mit Bezugnahme auf
einen einwirkenzulassenden Stoff, wie sie hier, einschließlich der
angehängten
An sprüche
verwendet werden, keine Absolutangabe darstellen. Das bedeutet zum
Beispiel beim Trennen oder Ablaufenlassen "der", "dieser" und "solcher" Flüssigkeit
aus "dem", "diesem" oder "solchem" Feststoff nicht,
dass jeder letzte Flüssigkeitstropfen vom
Feststoff abgetrennt oder ablaufen gelassen werden muss. Ebenso
bedeutet das Erhitzen "des", "dieses" oder "solches" Materials aus einem
vorhergehenden Schritt nicht, dass jeder letzte Materialtropfen
aus dem vorherigen Schritt erhitzt werden muss. Stattdessen wäre in dem
ersten gegebenen Beispiels die Materialmenge, die relativ zur ursprünglich verfügbaren Menge
abgetrennt oder ablaufen gelassen wird, so groß wie vernünftig wäre, wenn ein Fachmann eine
solche Abtrennung oder ein solches Ablaufenlassen angesichts der
besonderen Umstände
durchführen
würde,
die bei der Durchführung
eines solchen Arbeitsschrittes einbezogen sind. Ähnlich kann man im zweiten
gegebenen Beispiel auswählen,
ein Materialanteil aus dem vorigen Schritt zur Analyse oder zu einem
anderen Grund oder Zweck zu entnehmen, und daher weniger, als die
Materialmenge zu erhitzen, die ursprünglich zum Erhitzen verfügbar war,
sogar wenn man vielleicht in den meisten Fällen das gesamte Material erhitzen
würde,
das aus dem vorhergehenden Schritt verfügbar ist. Somit sollten Begriffe,
wie beispielsweise "der", "dieser", "solcher" und andere von ähnlicher
Bedeutung, eher vornehmlich in dem Maß, wie sie in den angehängten Ansprüchen erscheinen
können,
in einem gewöhnlichen üblichen
Sinn gelesen oder verstanden werden, als mit legalistischer Anmaßung.