-
Gebiet der
Erfindung
-
Die
vorliegende Erfindung betrifft im Allgemeinen die Sanierung von
kontaminiertem Erdreich.
-
Insbesondere
bezieht sich die Erfindung auf ein Verfahren zur Sanierung von Erdreich,
das mit Schwermetallen kontaminiert worden ist.
-
Stand der
Technik
-
Die
Kontamination von Erdreich mit Schwermetallen ist seit langem eine
wesentliche Umweltsorge. Die Kontamination mit Schwermetallen, insbesondere
Cadmium, Blei und Quecksilber kann durch solche industriellen Aktivitäten, wie
Metallverarbeitung, Gerben, chemische Verfahren unter Verwendung
von Metallkatalysatoren usw. bedingt werden.
-
Es
sind viele Vorschläge
gemacht worden, um das Problem zu lösen, jedoch keins, dass vollständig zufriedenstellend
gewesen wäre.
-
Ein
bekanntes Verfahren bestand aus der Behandlung des Erdreiches in
situ mit Lösungen
aus Alkalisulfiden und Perkolieren der Lösungen durch das Erdreich hindurch,
um eine Reaktion der Metallkationen mit den Sulfidanionen zu bewirken
und sehr gering lösliche
Sulfide zu erhalten. (Zum Beispiel betragen die Löslichkeitsprodukte
von Cadmium, Blei und Quecksilber entsprechend 1,4×10–28,
1,0×10–29 und
3,0×10–53.
-
Die
Kationen der Schwermetalle sind blockiert aufgrund der Tatsache,
dass die obigen Verbindungen unlöslich
sind und daher nicht länger
in einem Zustand zum Kontaminieren von Quellen und Saatpflanzen
vorliegen.
-
Mit
einer solchen Methode jedoch wird eine Konversionsrate in unlösliche Sulfide
von nicht mehr als 70% erhalten, sogar wenn das Erdreich als einen wesentlichen
Bestandteil Sand beinhaltet, was für einen besseren Kontakt der
Alkalisulfidlösung
mit den Schwermetallverbinden sorgt.
-
In
einem Versuch, die obige Methode zu verbessern, ist vorgeschlagen
worden (
DE 195 47 271 ), das
Erdreich mit einer Säurelösung zu
behandeln, insbesondere einer Salzsäurelösung, nachfolgend dem Schritt
des Perkolierens des Erdreichs mit der Sulfidlösung. Auf diese Weise wird
Berichten zufolge eine Konversionsrate der Schwermetalle in Sulfide von
größer 99%
erhalten.
-
Jedoch
weist die zuletzt genannte Methode einen Hauptnachteil auf, der
darin besteht, das sie nur erfolgreich ist, wo das Erdreich im Wesentlichen Sand
umfasst, da in diesem Fall guter Kontakt zwischen dem Reaktanten
(Alkalisulfid) und den Schwermetallkationen sichergestellt werden
kann. Andererseits würde
ein Erdreich, das reich an Ton oder anderen zusammenhaltenden Komponenten ist,
den Kontakt verhindern und die Konversion zu unlöslichen Sulfiden würde unvollständig.
-
Das
Dokument WO-A-9525594 offenbart ein Verfahren zur Behandlung von
kontaminiertem Erdreich umfassend das Entfernen von Materialklumpen mit
einer eine vorherbestimmte Größe überschreitenden
Größe, Homogenisieren
des Erdreiches, Einbringen des Erdreiches in einen Mischer, in dem
es mit einem Additiv vermischt wird, und Ablassen des behandelten
Gemisches. Eines der eingesetzten Additive ist Natriumsulfid. Das
Verfahren weist zusätzlich eine
Vorbehandlung mit einem basischen Material auf, um den pH-Wert auf
einen basischen Wert von 8 oder 9 einzustellen.
-
Zusammenfassung
der Erfindung
-
Das
der Erfindung zugrunde liegende Problem ist die Bereitstellung eines
Verfahrens zur Sanierung von Erdreich, das Schwermetalle beinhaltet, wobei
die zuvor erwähnten
Nachteile der bekannten Verfahren überwunden werden können.
-
Das
Problem wird gelöst
gemäß Anspruch
1, durch ein Verfahren umfassend die Schritte:
- – Abtragen
und Sieben von Schwermetalle beinhaltendem Erdreich, um Steine und
Kies zu entfernen; und
- – Behandlung
des gesiebten Erdreiches, welches in einer dünnen Schicht angeordnet und
in einem hochverwirbelten Zustand gehalten wird, mit einer Lösung eines
Alkalisulfids bei einer Temperatur von mindestens 50°C, wobei
dem Schritt des Behandelns des gesiebten Erdreiches mit einer Alkalisulfidlösung ein
Schritt des Einstellens des pH-Wertes des Erdreiches auf einen Wert
gleich oder kleiner 6 vorausgeht.
-
Das
Verfahren wird vorteilhafterweise in einer als „Turboreaktor" bekannten Vorrichtung
durchgeführt,
wie es in Anspruch 2 offenbart ist.
-
In
diesem Fall umfasst das erfindungsgemäße Verfahren die Schritte:
- – Abtragen
und Sieben von Schwermetalle beinhaltendem Erdreich, um Steine und
Kies zu entfernen;
- – Zuführen eines
kontinuierlichen Stroms des Erdreichs in einen Turboreaktor, dessen
Reaktor einen zylindrischen Rohrkörper umfasst, welcher mit seiner
Achse horizontal ausgerichtet ist, an seinen gegenüberliegenden
Enden mittels Endwänden
verschlossen ist und mit Einlassöffnungen
für das
zu behandelnde Erdreich und für
mindestens einen Reaktanten versehen ist und ferner mit mindestens
einer Auslassöffnung,
einem mit Flügeln
versehenen Rotor, welcher in dem zylindrischen Rohrkörper drehbar
angeordnet und mit einer hohen Rotationsgeschwindigkeit angetrieben
ist, um einen Strom aus fein geteilten Erdreichpartikeln bereit
zu stellen und einem Heizmantel zum Erhöhen der Temperatur der inneren Wand
des zylindrischen Rohrkörpers
auf mindestens 110°C;
- – Zuführen eines
kontinuierlichen Stroms eines Reaktanten in Gestalt einer wässrigen
Lösung
eines Alkalisulfids in den Turboreaktor im Gleichstrom mit dem Erdreichstrom;
Zentrifugieren der Erdreichpartikel und der Alkalisulfidlösung gegen die
innere Wand des zylindrischen Rohrkörpers zur Ausbildung einer
stark verwirbelten, rohrförmigen
dynamischen Fluidschicht, in der die Erdreichpartikel und die Alkalisulfidlösung mittels
der Flügel
des Rotors mechanisch in engen gegenseitigen Kontakt gedrängt werden;
und
- – Reagieren
des Erdreichs und des Alkalisulfids in der dünnen Schicht, während die
letztere in Richtung der mindestens einen Auslassöffnung des Turboreaktors
gedrängt
wird, während
sie im Wesentlichen in Kontakt mit der beheizten inneren Wand ist,
mit gleichzeitiger Erzeugung von Dampf.
-
Dem
Schritt des Zuführens
eines kontinuierlichen Stroms einer wässrigen Lösung von Alkalisulfid geht
vorzugsweise ein Schritt des Einstellens des Erdreich-pH-Wertes auf einen
Wert gleich oder niedriger 6 voran.
-
Dieser
pH-Einstellungsschritt wird bequemerweise durch Zuführ eines
kontinuierlichen Stroms einer wässrigen
Säurelösung in
den Turboreaktor im Gleichstrom mit dem Erdreichstrom durchgeführt.
-
Eine
wässrige
Lösung
einer starken Säure ausgewählt aus
Salzsäure
oder Schwefelsäure
ist bevorzugt, mit einer Konzentration im Bereich von 0,01N bis
1N vorteilhafterweise mit 0,1N.
-
Eine Öffnung zur
Abgabe jeglicher während der
Behandlung abgegebenen Dämpfe
kann geeigneter Weise bereitgestellt werden und diese Abgasöffnung kann
mit einem Wäscher
zur Entfernung von Schwefelwasserstoff verbunden sein, der gebildet wird,
wenn das Erdreich merklich sauer ist.
-
Zur
Verbesserung des Schwermetallefällungsvorgangs
kann ein kontinuierlicher Strom eines Alkalisilikats, welches komplexierende
und agglomerierende Eigenschaften aufweist, in den Turboreaktor durch
eine Einlassöffnung
zugeführt
werden, die stromabwärts
von der Einlassöffnung
für die
Alkalisulfidlösung
bereitgestellt ist.
-
Die
Alkalisulfidlösung
ist vorzugsweise eine Natriumsulfidlösung mit einer Konzentration
zwischen 5 und 15%, vorzugsweise etwa 12% Gewicht pro Volumen.
-
Die
Temperatur der Turboreaktorinnenwand beträgt vorzugsweise 110° bis 220°C.
-
Das
behandelte Erdreich verlässt
den Turboreaktor bei einer Temperatur von ca. 50° bis 90°C.
-
Die
Umfangsgeschwindigkeit des mit Flügeln versehenen Rotors beträgt vorzugsweise
20 bis 40 Meter pro Sekunde.
-
Die
mittlere Verweilzeit des in dem Turboreaktor bearbeiteten Erdreiches
variiert gewöhnlich zwischen
30 und 120 Sekunden.
-
Die
Menge Alkalisulfidlösung,
die in dem Verfahren dieser Erfindung üblicherweise eingesetzt wird, überschreitet
das stoichometrische Ausmaß, das
durch das Verhältnis
der Schwermetalle in dem Erdreich verlangt wird, wie es durch eine
vorhergehende Analyse der Erdreichzusammensetzung bestimmt wird.
Dies wird deshalb vorgenommen, da andere Metalle, wie z. B. Eisen,
die in dem Erdreich vorhanden sind, auch mit dem Sulfid reagieren
können.
-
Die
Anwendung des erfindungsgemäßen Verfahrens
resultiert in einer fast quantitativen Bildung unlöslicher
Sulfide aus den Kationen der Schwermetalle in dem Erdreich unabhängig von
den Eigenschaften des Erdreiches und seinem Gehalt an Ton oder zusammenhängenden
Komponenten.
-
Dies
wird erreicht durch die Bildung der zuvor erwähnten verwirbelten dünnen dynamischen Schicht,
in welcher das Erdreich in fein verteilte Partikel geteilt ist,
so dass die Schwermetallkationen in engen gegenseitigen Kontakt
mit dem Reaktanten kommen können.
Die Reaktion, mittels derer die Kationen in Alkalisulfide umgewandelt
werden, wird gefördert
und beschleunigt durch die angehobene Temperatur der inneren Wand
des Turboreaktors, wobei die dünne
dynamische Schicht umfassend die Erdreichpartikel und die winzigen
Tropfen der Reaktantenlösung
zum Fluss entlang der inneren Wand gedrängt wird.
-
Das
Verfahren dieser Erfindung wird mit Bezug zu den beiliegenden Zeichnungen
durch einige beispielhafte und nicht limitierende Ausführungsformen
in größerem Detail
beschrieben werden.
-
Kurze Beschreibung
der Zeichnung
-
1 ist
eine Längsschnittansicht,
die in schematischer Weise eine Vorrichtung, in welcher das erfindungsgemäße Verfahren
implementiert werden kann, zeigt.
-
Detaillierte
Beschreibung
-
Mit
Bezug zur 1 beinhaltet eine Vorrichtung,
die zur Implementierung des Verfahrens gemäß der Erfindung verwendet wird,
einen Turboreaktor, der im Wesentlichen einen zylindrischen röhrenförmigen Körper 1 umfasst,
der an seinen gegenüberliegenden
Seiten mittels Endwände 2, 3 verschlossen ist
und koaxial mit einem Heizmantel 4 versehen ist, durch
welchen ein Fluid, z. B. ein diathermisches Öl hindurchgepumpt wird, so
dass die Temperatur der inneren Wand des zylindrischen Röhrenkörpers 1 bei nicht
weniger als 110°C
gehalten werden kann.
-
Der
zylindrische Rohrkörper
wird gebildet mit entsprechenden Einlassöffnungen 5, 6 für das gesiebte
Schwermetalle beinhaltende Erdreich und für die Alkalisulfidlösung und
mit einer Auslassöffnung 7 für das behandelte
Erdreich.
-
Drehbar
innerhalb des zylindrischen Rohrkörpers 1 ist ein mit
Flügeln
versehener Rotor 8 angeordnet, dessen Flügel 9 in
einem schraubenförmigen
Muster angeordnet und orientiert sind, um das Erdreich und den Reaktanten
gleichzeitig in Richtung des Turboreaktorauslasses zu drängen und
zu zentrifugieren.
-
Der
mit Flügeln
versehene Rotor 8 ist von einem Motor M angetrieben mit
einer Umfangsgeschwindigkeit variierend zwischen 20 und 40 Meter pro
Sekunde.
-
Die
Reaktanteneinlassöffnungen 10 sind durch
die innere Wand des Rohrkörpers 1 gehend ausgebildet.
-
Insbesondere,
wenn eine Alkalisilikatlösung in
dem erfindungsgemäßen Verfahren
zusammen mit der Alkalisulfidlösung
verwendet wird, wird die letztere durch die Einlassöffnung 6 des
Turboreaktors und die Alkalisilikatlösung durch die Öffnungen 10 in
der inneren Wand zugeführt.
-
Andererseits
kann, wenn nur die Alkalisulfidlösung
in dem erfindungsgemäßen Verfahren
verwendet wird, die Lösung
entweder durch die Einlassöffnung 6 des
Turboreaktors, oder durch die Öffnungen 10 in
der inneren Wand oder durch beide hindurch geführt werden.
-
Sollte
der pH-Wert des gesiebten Erdreiches eine vorausgehende Einstellung
des pH-Wertes benötigen,
wird die wässrige
Säurelösung durch
die Einlassöffnung 6 des
Turboreaktors zugeführt
und die Alkalisulfidlösung
durch die inneren Wandöffnungen 10.
Wird die Alkalisilikatlösung
zusätzlich
zu der Säure-
und Alkalisulfidlösungen
verwendet, wird die Alkalisilikatlösung durch ein oder mehrere der
inneren Wandöffnungen 10 zugeführt, die
in dem Stromabwärtsbereich
des Turboreaktors angeordnet sind, während die Alkalisulfidlösung durch
ein oder mehrere der inneren Wandöffnungen zugeführt wird,
die in dem Stromaufwärtsbereich
des Turboreaktors angeordnet sind. In diesem Fall wird die Säurelösung durch
die Einlassöffnung 6 des
Turboreaktors zugeführt.
-
Der
Turboreaktor weist auch eine Öffnung 11 zur
Abgabe von intern abgegebenen Dämpfen
auf, wobei diese Abgasöffnung 11 über einen
Saugventilator 12 mit einem Wäscher 13 verbunden
ist, der nur schematisch gezeigt ist, zur Entfernung jeglichen Schwefelwasserstoffes,
der in dem Dampf beinhaltet ist, durch Waschen mit Alkalilösungen.
-
Beispiel 1
-
Ein
kontinuierlicher Strom von Erdreich beinhaltend Schwermetalle (insbesondere
Chrom, Quecksilber und Blei), das vorausgehend von Steinen und Kies
in einem Siebungsschritt befreit wurde, wird bei einer Flussrate
von 100 kg pro Stunde in einen Turboreaktor mit einem zylindrischen
Rohrkörper 1 mit
einem inneren Durchmesser von 300 mm und mit einem mit Flügeln versehenen
Rotor 8, der bei einer Geschwindigkeit von 1000 Umdrehungen
pro Minute angetrieben ist, zugeführt, wobei die Temperatur der
inneren Wand bei 200°C
gehalten wird.
-
Gleichzeitig
damit wird ein Strom einer Lösung
aus Na2S mit 12% Gewicht pro Volumen durch die
Einlassöffnung 6 und
die Öffnungen 10 in
der inneren Wand mit einer Flussrate von 5 Liter pro Stunde zugeführt.
-
Von
dem gleichen Zeitpunkt an, an dem der Erdreichstrom in den Turboreaktor
eintritt, wird er mechanisch in kleine Partikel zerschlagen, die
sogleich gegen die innere Wand des Turboreaktors zentrifugiert werden,
wo sie eine dünne
röhrenförmige dynamische
Schicht ausbilden.
-
Gleichzeitig
wird die durch die Öffnung 6 eingebrachte
wässrige
Natriumsulfidlösung
durch die Flügel 9 des
Rotors 8 zerstäubt,
der auch die entstehenden Tröpfchen
zentrifugieren wird. Somit werden die Tröpfchen in die dünne röhrenförmige dynamische
Schicht aus Erdreichpartikel aufgenommen, was in einem innigen gegenseitigen
Kontakt zwischen den Kationen der Schwermetalle, die in den Erdreichpartikeln
enthalten sind, und dem Reaktanten resultiert.
-
Die
in zerstäubter
Gestalt durch die Öffnungen 10 zugeführte Natriumsulfidlösung verbessert die
Interaktion des Reaktanten mit den Erdreichpartikeln weiter, wodurch
die Reaktionen der Ausbildung der unlöslichen Sulfide vervollständigt wird,
welches aus den Schwermetallkationen in den Erdreichpartikeln hervorgeht.
-
Nach
einer Verweilzeit von ca. 60 Sekunden in dem Turboreaktor wird das
mit der Natriumsulfidlösung
abreagierte Erdreich durch die Öffnung 7 kontinuierlich
ausgetragen. Die Erdreichtemperatur an dem Turboreaktorauslass beträgt ca. 90°C.
-
Innerhalb
des Turboreaktors abgegebene Dämpfe
werden durch den Saugventilator 12 über die Öffnung 11 entlüftet und
in den Wäscher 13 befördert, wo
sie mit Natriumcarbonatlösung
gewaschen werden, um jegliche Spur von Schwefelwasserstoff abzutrennen.
-
Eine
Analyse des aus dem Turboreaktor ausgetragenen Erdreiches, die darauf
abzielt, sein Gehalt an löslichem
Chrom-, Quecksilber- und Bleiverbindungen zu bestimmen, zeigt, dass
solche Verbindungen praktisch abwesend oder zumindest unterhalb
der Nachweisgrenze (IRSA-Verfahren – Essigsäure) liegen.
-
Beispiel 2
-
Ein
kontinuierlicher Strom von Erdreich beinhaltend Schwermetalle (insbesondere
Chrom, Quecksilber und Blei), das einen pH von ca. 5 bis 6 aufweist
und vorausgehend von Steinen und Kies in einem Siebungsschritt befreit
wurde, wird bei einer Flussrate von 100 kg pro Stunde in einen Turboreaktor
mit einem zylindrischen Rohrkörper 1 mit
einem inneren Durchmesser von 300 mm und mit einem mit Flügeln versehenen
Rotor 8, der bei einer Geschwindigkeit von 1000 Umdrehungen
pro Minute angetrieben ist, zugeführt, wobei die Temperatur der
inneren Wand bei 220°C
gehalten wird.
-
Gleichzeitig
wird ein zersträubter
Strom einer Lösung
aus Natriumsulfid mit 12% Gewicht pro Volumen durch die Einlassöffnung 6 mit
einer Flussrate von 5 Liter pro Stunde zugeführt und ein Strom einer Natriumsilikatlösung mit
10% Gewicht pro Volumen wird durch die inneren Wandöffnungen 10 mit
einer Flussrate von 10 Liter pro Stunde zugeführt.
-
Sobald
er in den Turboreaktor eintritt, wird der Erdreichstrom mechanisch
in sehr kleine Partikel zerschlagen, welche sofort gegen die innere
Wand des Turboreaktors zentrifugiert werden, wo sie eine dünne röhrenförmige dynamische
Schicht ausbilden.
-
Gleichzeitig
wird die durch die Öffnung 6 zugeführte wässrige Natriumsulfidlösung von
den Flügeln 9 des
Rotors 8 zerstäubt,
die auch die entstehenden Tröpfchen
zentrifugieren. Die Tröpfchen
werden daher in die dünne
röhrenförmige dynamische Schicht
der Erdreichpartikel aufgenommen, was in einem innigen Kontakt zwischen
den Kationen der Schwermetalle beinhaltend Erdreichpartikeln und den
Reaktanten resultiert.
-
Die
in zerstäubter
Form durch die Öffnungen 10 zugeführte Natriumsilikatlösung wird
auch in Tröpfchen
mit der dünnen
röhrenförmigen dynamischen
Schicht, die die Erdreichpartikel und die zerstäubte Natriumsulfidlösung beinhaltet,
vermischt.
-
Nach
einer Verweilzeit von ca. 60 Sekunden in dem Turboreaktor wird das
mit der Natriumsulfid- und Natriumsilikatlösungen abreagierte Erdreich durch
die Öffnung 7 kontinuierlich
ausgetragen. Die Erdreichtemperatur an dem Turboreaktorauslass beträgt ca. 95°C.
-
Innerhalb
des Turboreaktors abgegebene Dämpfe
werden durch den Saugventilator 12 die Öffnung 11 entlüftet und
in den Wäscher 13 befördert, wo
sie mit Natriumcarbonatlösung
gewaschen werden, um jegliche Spur von Schwefelwasserstoff zu entfernen.
-
Eine
Analyse des aus dem Turboreaktor ausgetragenen Erdreiches, die darauf
gerichtet ist, seinen Gehalt an löslichen Chrom-, Quecksilber-
und Bleiverbindungen zu bestimmen, zeigt, dass solche Verbindungen
praktisch abwesend oder zumindest unterhalb der Nachweisgrenze (IRSA-Verfahren – Essigsäure) liegen.
-
Beispiel 3
-
Ein
kontinuierlicher Strom von Erdreich beinhaltend Schwermetalle (insbesondere
Chrom, Quecksilber und Blei), wobei das Erdreich einen pH von ca.
5 bis 6 aufweist und vorausgehend von Steinen und Kies in einem
Siebungsschritt befreit wurde, wird bei einer Flussrate von 100
kg pro Stunde in einen Turboreaktor mit einem zylindrischen Rohrkörper 1 mit
einem inneren Durchmesser von 300 mm und mit einem mit Flügeln versehenen
Rotor 8, der bei einer Geschwindigkeit von 1000 Umdrehungen
pro Minute angetrieben ist, zugeführt, wobei die Temperatur der
inneren Wand bei 180°C
gehalten wird.
-
Gleichzeitig
wird ein zerstäubter
Strom aus 0,1N HCl-Lösung
durch die Einlassöffnung 6 in
einer Flussrate von 5 Liter pro Stunde und ein Strom einer Lösung aus
Natriumsulfid mit 12% Gewicht pro Volumen durch die inneren Wandöffnungen 10 mit
einer Flussrate von 5 Liter pro Stunde zugeführt.
-
Nach
einer Verweilzeit von ca. 60 Sekunden in dem Turboreaktor wird das
mit der Natriumsulfidlösung
abreagierte Erdreich durch die Öffnung 7 kontinuierlich
ausgetragen. Die Erdreichtemperatur an dem Turboreaktorausgang beträgt ca. 85°C und sein pH-Wert
etwa 5,5.
-
Innerhalb
des Turboreaktors abgegebene Dämpfe
werden durch den Saugventilator 12 über die Öffnung 11 entlüftet und
in den Wäscher 13 befördert, wo
sie mit Natriumcarbonatlösung
gewaschen werden, um jegliche Spur von Schwefelwasserstoff zu entfernen.
-
Eine
Analyse des aus dem Turboreaktor ausgetragenen Erdreiches, die auf
die Bestimmung seines Gehaltes an löslichen Chrom-, Quecksilber-
und Bleiverbindungen gerichtet ist, zeigt, dass solche Verbindungen
praktisch abwesend oder zumindest unterhalb der Nachweisgrenze (IRSA-Verfahren – Essigsäure) liegen.
-
Mit
dem erfindungsgemäßen Verfahren
kann jegliches Erdreich, das mit Schwermetallen verunreinigt worden
ist, effizienterer und zuverlässigerer
als mit gewöhnlichen
Verfahren saniert werden.
-
Ferner
ist die Vorrichtung zur Durchführung dieses
Verfahrens relativ preiswert zu installieren und zu betreiben, auch
ist sie ziemlich kompakt und kann auf der Straße oder anderen Träger an einen
Ort transportiert werden, wo die Sanierung an Ort und Stelle stattfinden
soll, und somit die Kosten für
den Transfer des zu verarbeitenden Erdreiches vermeiden.
-
Zusätzlich stellt
das Verfahren eine kontinuierliche Form der Verarbeitung bereit,
von dem die laufenden Kosten sicherlich profitieren, das zeiteffizient
ist und einen hohen stundenweisen Durchsatz aufrechterhalten kann.
-
Änderungen
und Abweichungen können
an der hierin oberhalb beschriebenen Erfindung durchgeführt werden,
ohne den Umfang des Schutzes durch die folgenden Ansprüche zu verlassen.