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HINTERGRUND
DER ERFINDUNG
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a) Gebiet der Erfindung
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Die
Erfindung betrifft neue Diole, enthaltend eine Perfluoralkylgruppe
oder Perfluoralkenylgruppe, die nachfolgend allgemein als "Rf-Gruppe" abgekürzt wird,
und auch diese Diole verwendende Polyurethane.
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b) Beschreibung des Standes
der Technik
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Polyurethan
besitzt nicht nur eine hervorragende Abriebfestigkeit, Haftfestigkeitseigenschaften,
Flexibilität,
chemische Beständigkeit
und dergleichen, sondern auch eine hervorragende Anwendbarkeit in
verschiedenen Formgebungs- und Formverfahren. Polyurethane werden
deshalb weit verbreitet verwendet als Bindemittel in verschiedenen
Beschichtungsmaterialien, Anstrichstoffen, Druckfarben und dergleichen
und außerdem
als Ausgangsmaterialien für
Filme, Folien und andere Formkörper
und Formprodukte. Ein breiter Bereich von für individuelle Anwendungen
geeigneten Polyurethanen wurde vorgeschlagen. Es ist festzustellen, dass
der Ausdruck "Polyurethan", wie er hier kollektiv
verwendet wird, "Polyurethan", "Polyharnstoff' und "Polyurethan-Polyharnstoff' bedeutet.
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Diese
Polyurethane werden im wesentlichen durch Umsetzung eines Polyols
und/oder eines Polyamins, eines Polyisocyanats und gegebenenfalls
eines Kettenverlängerers
erhalten, und abhängig
von der Art und der Kombination dieser individuellen Komponenten
können
Polyurethane mit verschiedenen physikalischen Eigenschaften erhalten
werden.
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Als
eines dieser Verfahren wurde vorgeschlagen, eine organische Fluorverbindung
in ein Polyurethanmolekül
durch Copolymerisation einzuführen,
wodurch dem Polyurethan Eigenschaften der organischen Fluorverbindung
verliehen werden, z.B. Wasserabstoßung und Ölabstoßung, Nicht-Klebrigkeit, Abriebfestigkeit und
Anti-Fouling-Eigenschaften, während
gleichzeitig seine guten inhärenten
Eigenschaften erhalten bleiben. Zur Herstellung von Fluor enthaltenden
Polyurethanen wurden z.B. Verfahren vorgeschlagen, die eine Kombination
eines einendigen Diols mit einer R
f-Gruppe
(der Ausdruck "einendiges
Diol", wie er hier
verwendet wird, bedeutet "eine
Verbindung mit zwei Hydroxylgruppen an nur einem Ende seines Moleküls") und eines konventionellen
Diols, das von dem einendigen Diol verschieden ist (Diole, die von
den einendigen Diolen verschieden sind, werden nachfolgend einfach
als "Diole" bezeichnet), verwenden
(
JP S43-26518 B, JP S61-252220 A).
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Als
konventionelles Verfahren zur Herstellung eines einendigen Diols
mit einer Rf-Gruppe ist ein Verfahren bekannt,
das z.B. nach dem folgenden Reaktionsschema, das als nächstes beschrieben
wird, verläuft.
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Aus
den vorstehenden Ausführungen
ist erkennbar, dass die konventionellen Verfahren zur Herstellung
von einendigen Diolen mit der Rf-Gruppe
alle mehrere Stufen erfordern. Die einendigen Diole mit der Rf-Gruppe,
die als hochreine Produkte erhalten werden, sind kostspielig, wodurch
diese konventionellen Verfahren ein Problem im Hinblick auf ihre
praktische Verwendung im industriellen Maßstab besitzen.
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In
konventionellen Polyurethanen, von denen jedes aus einer kombinierten
Verwendung eines einendigen Diols mit der Rf-Gruppe
und eines Diols erhältlich
ist, führt
andererseits jeder Versuch, den Polyurethanen Fluor-Funktionen zu
verleihen, indem man den Gehalt des Fluors in den Polyurethanen
erhöht,
zu einer Verringerung bestimmter inhärenter Eigenschaften der Polyurethane,
wie z.B. Kautschuk-Elastizität
und mechanische Festigkeit.
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Dies
wird Eigenschaften der Rf-Gruppen zugeschrieben,
die dazu führen,
dass die resultierenden Fluor enthaltenden Polyurethanmoleküle steif
sind und die Tendenz zeigen, sich in einer bestimmten Richtung anzuordnen,
weil Fluoratome sehr sperrig sind, eine starke Abstoßung untereinander
hervorrufen und in den Molekülen
eng gepackt sind, wodurch die Molekülketten schwer biegbar sind.
Als Ergebnis wird angenommen, dass Polyurethane aufgrund einer Abnahme
der thermischen Bewegung weicher Segmente in den Molekülketten
aufgrund der Rf-Gruppen ihre Kautschuk-Elastizität einbüßen, und/oder
aufgrund der Inhibierung der Aggregation harter Segmente in ihrer
Festigkeit verringert werden.
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Das
vorstehend angesprochene Problem der Polyurethane, in denen ein
konventionelles einendiges Diol mit einer Rf-Gruppe
eingeführt
wurde, wird durch die starken Effekte der Rf-Gruppe
auf das Polyurethan-Grundgerüst verursacht,
weil die Rf-Gruppe und das Polyurethan-Grundgerüst nahe
aneinander liegen.
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ZUSAMMENFASSUNG DER ERFlNDUNG
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Eine
Aufgabenstellung der vorliegenden Erfindung ist es deshalb, ein
Rf enthaltendes einendiges Diol, das mit
hoher Reinheit und geringen Kosten durch einfache Stufen erhältlich ist,
als Ersatz für
die konventionellen Rf enthaltenden einendigen
Diole bereitzustellen, von denen jedes ein wie vorstehend erwähntes Problem
verursacht, wenn es als Diol-Komponente für Polyurethane verwendet wird.
Eine andere Aufgabenstellung der vorliegenden Erfindung ist es,
ein Verfahren zur Herstellung des Rf enthaltenden
einendigen Diols bereitzustellen. Eine weitere Aufgabenstellung
der vorliegenden Erfindung ist es, neue Rf enthaltende
Polyurethane mit hervorragender Wasser- und Ölabstoßung, Anti-Fouling-Eigenschaft,
Abriebfestigkeit, Nicht-Klebrigkeit
und dergleichen ohne Verringerung der inhärenten guten Eigenschaften
von Polyurethanen bereitzustellen.
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Die
vorstehend genannten Aufgabenstellungen können, wie dies nachstehend
beschrieben wird, erfindungsgemäß erzielt
werden.
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In
einem Aspekt der vorliegenden Erfindung wird somit ein Fluor enthaltendes
Diol der folgenden Formel I bereit erstellt:
worin R
f eine
Perfluoralkyl- oder Perfluoralkenylgruppe mit 1 bis 20 Kohlenstoffatomen
bedeutet; X eine substituiere oder unsubstituierte Alkylengruppe
mit 1 bis 10 Kohlenstoffatomen, eine substituierte oder unsubstituierte
durch -CH=CH-(CH
2)
n-
dargestellte substituierte oder unsubstituierte Alkenylengruppe,
in der n eine ganze Zahl von 1 bis 10 bedeutet, oder
worin der n eine ganze Zahl
von 0 bis 6 bedeutet, darstellt; Y eine Direktbindung -O-, -NH-
oder -R
0-NH- darstellt, worin R
0 eine
Alkylengruppe mit 1 bis 6 Kohlenstoffatomen ist; Z eine Direktbindung
oder N(R')R- bedeutet,
worin R eine Alkylengruppe mit 1 bis 20 Kohlenstoffatomen ist, und
R' ein Wasserstoffatom
oder eine Alkylgruppe mit 1 bis 6 Kohlenstoffatomen; R
1 und
R
2 unabhängig
von einander eine zweiwertige organische Gruppe bedeuten; und R
3 eine Restgruppe eines aliphatischen, alicyclischen
oder aromatischen Diisocyanats bedeutet.
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In
einem anderen Aspekt der vorliegenden Erfindung wird ein Verfahren
zur Herstellung eines durch die vorstehend angegebene Formel (I)
dargestellten Fluor enthaltenden Diols bereitgestellt, das die Stufen
aufweist: Umsetzen einer Fluor enthaltenden Verbindung, die eine
Rf-Gruppe und eine aktiven Wasserstoff enthaltende
Gruppe aufweist, mit einem Diisocyanat bei einem NCO/OH-Verhältnis von
2, und nachfolgende Umsetzung der resultierenden Fluor enthaltenden
Gruppe, die eine freie Isocyanatgruppe in einem Molekül enthält, mit
einem Dialkanolamin bei einer Temperatur von nicht mehr als 50°C.
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In
einem weiteren erfindungsgemäßen Aspekt
werden auch Fluor enthaltende Polyurethane bereitgestellt, die durch
Umsetzung eines Fluor enthaltenden Diols der vorstehend beschriebenen
Formel (I), eines aliphatischen, aromatischen oder alicyclischen
Diisocyanats und eines aliphatischen, aromatischen oder alicyclischen
Diols und/oder eines Diamins und gegebenenfalls eines Kettenverlängerers
erhalten werden; die Polyurethane weisen Seitenketten auf, die durch
die folgende Formel (II) veranschaulicht werden:
worin R
1 bis
R
3, R
f, X, Y und
Z die gleichen, wie in Anspruch 1 definierten Bedeutungen besitzen,
und die über R
1 und R
2 an ein Grundgerüst des Polyurethans
mittels Urethanbindungen und/oder Harnstoffbindungen gebunden sind,
in einem Ausmaß,
dass das Polyurethan einen Fluorgehalt von 3 bis 80 Gew.-% aufweist;
und das Polyurethan eine massegemittelte mittlere Molekülmasse von
5.000 bis 500.000 besitzt.
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In
einem weiteren Aspekt der vorliegenden Erfindung werden auch, wie
vorstehend beschrieben, Fluor enthaltende Polyurethane bereitgestellt,
die ferner Polysiloxan-Segmente aufweisen, die von einem Polysiloxan
mit mindestens einer aktiven Wasserstoff enthaltenden Gruppe abgeleitet
sind.
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In
einem weiteren erfindungsgemäßen Aspekt
wird auch ein Verfahren zur Herstellung eines Fluor enthaltenden
Polyurethans bereitgestellt, das die Stufe aufweist: Umsetzen eines
Fluor enthaltenden Diols, dargestellt durch das vorstehend beschriebene
Fluor enthaltende Diol der vorstehenden Formel (I), eines Diisocy anats
und eines von dem Fluor enthaltenden Diol verschiedenen Diols und/oder
eines Diamins, und gegebenenfalls eines Kettenverlängerers.
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In
einem weiteren erfindungsgemäßen Aspekt
wird auch ein Verfahren zur Herstellung eines wie vorstehend beschriebenen
Fluor enthaltenden Polyurethans bereitgestellt, das ferner die Stufe
aufweist: Umsetzen eines Polysiloxans mit mindestens einer aktiven
Wasserstoff enthaltenden Gruppe in einer Menge, dass der Gehalt
an Polysiloxan-Segmenten im Polyurethan in den Bereich von 1 bis
75 Gew.-% fällt.
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Diese
neuen aus dem Rf enthaltenden Diol erhaltenen
Polyurethane besitzen hervorragende Oberflächeneigenschaften – wie Wasser-
und Ölabstoßung, Anti-Fouling-Eigenschaften,
Abriebbeständigkeit
und Nicht-Klebrigkeit – während die
inhärent
guten Eigenschaften von Polyurethanen, wie z.B. die Festigkeitseigenschaften,
Kautschuk-Elastizität
und das Verhalten bei niederen Temperaturen, besser beibehalten
wird als bei Polyurethanen bei Verwendung konventioneller Rf enthaltender Diole.
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KURZE BESCHREIBUNG
DER ZEICHNUNGEN
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1 ist ein Infrarot-Absorptionsspektrum
eines Fluor enthaltenden Diols des Beispiels 1; und
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2 ist ein Infrarot-Absorptionsspektrum
eines Fluor enthaltenden Diols des Beispiels 5.
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DETAILLIERTE BESCHREIBUNG
DER ERFlNDUNG UND BEVORZUGTE AUSFÜHRUNGSFORMEN
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Die
vorliegende Erfindung wird nachstehend detaillierter auf der Grundlage
bestimmter bevorzugter Ausführungsformen
beschrieben.
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Das
erfindungsgemäße Rf enthaltende einendige Diol, das durch die
vorstehend beschriebene Formel (I) dargestellt wird, kann z.B. durch
die folgenden Stufen hergestellt werden:
- a)
Zuerst wird eine Fluor enthaltende Verbindung (1) mit einer aktiven
Wasserstoff enthaltenden Gruppe (z.B. einer Hydroxygruppe) und ein
Diisocyanat (2) bei einem NCO/OH-Verhältnis von ca. 2 umgesetzt,
wodurch eine Fluor enthaltende Verbindung (3) erhalten wird, die
eine freie Isocyanatgruppe in ihrem Molekül enthält.
- b) Unter Verwendung einer Differenz in der Reaktivität einer
Aminogruppe und einer Hydroxygruppe gegenüber einer Isocyanatgruppe werden
dann die Fluor enthaltende Verbindung (3) und ein Dialkanolamin
(4) bei einer Temperatur, die nicht höher als 50°C ist, so umgesetzt, dass die
Isocyanatgruppe und die Aminogruppe selektiv umgesetzt werden, wodurch
ein Rf enthaltendes einendiges Diol der
nachfolgenden Formel (A) erhalten wird.
worin Rf,
R1 bis R3, X und
Z die gleichen wie vorstehend definierten Bedeutungen besitzen,
und Z0 H oder eine Alkylaminogruppe mit
1 bis 20 Kohlenstoffatomen und einer einzelnen primären oder
sekundären
Aminogruppe an ihrem Ende darstellt.
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Beispiele
der Fluor enthaltenden Verbindungen, die erfindungsgemäß geeignet
sind, können
die folgenden Verbindungen umfassen:
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- (1) Alkohol-Typ
- (2) Epoxy-Typ
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Jede
der vorstehend beschriebenen Epoxyverbindungen wird nach Einführung einer
terminalen Hydroxygruppe durch Umsetzen mit einer aktiven Wasserstoff
enthaltenden Verbindung, z.B. einem Polyol, einem Polyamid oder
einer Polycarbonsäure,
verwendet.
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- (3) Amin-Typ
- (4) Carbonsäure-Typ
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Die
vorstehend genannten Fluor enthaltenden Verbindungen, von denen
jede eine aktiven Wasserstoff enthaltende Gruppe aufweist, sind
Beispiele von Verbindungen, die zur erfindungsgemäßen Verwendung
bevorzugt sind, und in der vorliegenden Erfindung soll die Fluor
enthaltende Verbindung nicht auf diese beispielhaft genannten Verbindungen
beschränkt
sein. Erfindungsgemäß ist es
deshalb möglich,
nicht nur die vorstehend beispielhaft genannten Fluor enthaltenden
Verbindungen zu verwenden, sondern auch bekannte Fluor enthaltende
Verbindungen, die zur Zeit am Markt verkauft und vom Markt erhältlich sind.
Fluor enthaltende Verbindungen, die erfindungsgemäß besonders
bevorzugt sind, sind die vorstehend beispielhaft genannten Fluor enthaltenden
Verbindung vom Alkohol-Typ.
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Als
in der vorliegenden Erfindung brauchbares Diisocyanat ist jedes
bis jetzt bekannte Diisocyanat verwendbar, und es besteht in dieser
Hinsicht keine besondere Beschränkung.
Vorzugsweise geeignete Beispiele können umfassen aromatische Diisocyanate,
wie z.B. Toluol-2,4-diisocyanat, 4-Methoxy-l,3-phenylendiisocyanat, 4-Isopropyl-1,3-phenylendiisocyanat,
4-Chlor-1,3-phenylendiisocyanat, 4-Butoxy-1,3-phenylendiisocyanat, 2,4-Diisocyanatdiphenylether,
4,4'-Methylenbis(phenylisocyanat)
(MDI), Durylendiisocyanat, Tolidindiisocyanat, Xylyloldiisocyanat
(XDI), 1,5-Naphthalindusocyanat, Benzidindusocyanat, o-Nitrobenzidindiisocyanat und
4,4-Diisocyanatodibenzyl; aliphatische Diisocyanate, wie z.B. Methylendiisocyanat,
1,4-Tetramethylendiisocyanat, 1,6-Hexamethylendiisocyanat und 1,10-Decamethylendiisocyanat;
alicyclische Diisocyanate, wie z.B. 1,4-Cyclohexylendiisocyanat,
4,4-Methylenbis(cyclohexylisocyanat), 1,5-Tetrahydronaphthalindiisocyanat,
Isophorondiisocyanat, hydriertes MDI und hydriertes XDI; und selbstverständlich Polyurethanpolymere enthalten,
die durch Umsetzen dieser Diisocyanate mit Polyolen oder Polyaminen
mit niedrigem Molekulargewicht, so dass die resultierenden Prepolymere
an ihren Enden Isocyanatgruppen aufweisen.
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Beispiele
von erfindungsgemäß geeigneten
Dialkanolaminen können
durch die folgende Formel dargestellte Verbindungen umfassen:
worin R
1,
R
2 und Z
0 die wie
vorstehend definierten Bedeutungen besitzen und vorzugsweise R
1 und R
2 unabhängig von
einander eine zweiwertige Gruppe mit 2 bis 12 Kohlenstoffatomen
darstellen, die einen aliphatischen, alicyclischen oder aromatischen
Ring enthält,
und die zweiwertige Gruppe ein oder mehrere O-N- und/oder S-Atome darin enthalten
kann.
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Bevorzugte
Beispiele können
umfassen Diethanolamin, Dipropanolamin, Dihexanolamin, 1-Aminopropanglykol,
Diethanolaminomethylamin, Diethanolaminoethylamin und Diethanolaminopropylamin.
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Das
Herstellungsverfahren des Rf enthaltenden
Diols der Formel (I) wird nun spezifischer beschrieben. Zuerst werden
eine Fluor enthaltende Verbindung, die eine aktiven Wasserstoff
enthaltende Gruppe aufweist, und ein Disocyanat bei einem Äquivalent-Verhältnis umgesetzt,
dass das Reaktionsprodukt eine freie Isocyanatgruppe in einem Molekül aufweist
(NCO/OH ≈ 2),
entweder lösungsmittelfrei
oder in einem organischen Lösungsmittel,
in Gegenwart oder Abwesenheit eines konventionellen Polymerisationskatalysators
für Polyurethane
(z.B. einer organometallischen Verbindung, einem tertiären Amin
oder dergleichen), und bei 0 bis 150°C, vorzugsweise bei 20 bis 90°C.
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Bei
der Temperatur von 50°C
oder weniger, vorzugsweise 40°C
oder weniger, insbesondere 30°C
oder weniger, wird die vorstehend beschriebene Fluor enthaltende
Verbindung, die eine freie Isocyanatgruppe aufweist, dann tropfenweise
zum vorstehend beschriebenen Dialkanolamin zugegeben.
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Unter
diesen Bedingungen reagiert die Diisocyanatgruppe selektiv vor einer
Hydroxygruppe mit einer Aminogruppe [Ann. Chem. 562, 205 (1949)],
wodurch ein Rf enthaltendes einendiges Diol
der Formel (I) gemäß der vorliegenden
Erfindung erhalten wird, und bei niedrigen Temperaturen fällt ein
Teil des Reaktionsprodukts in einem organischen Lösungsmittel
als Kristalle aus, wenn die Reaktion fortschreitet. Nach Vervollständigung
der Umsetzung wird die Reaktionsmischung in ein schlechtes Lösungsmittel,
wie z.B. Wasser, Toluol, Xylol oder n-Hexan gegossen, wodurch die
Ausfällung
des Reaktionsprodukts als Kristalle verursacht wird.
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Unumgesetztes
Diisocyanat und Dialkanolamin können
durch Waschen der ausgefallenen Kristalle mit einem schwachen Lösungsmittel
(einem aromatischen oder aliphatischen Kohlenwasserstoff) bei Raumtemperatur
entfernt werden. Das Rf enthaltende einendige
Diol der Formel (I) kann deshalb mit hoher Reinheit erhalten werden.
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Das
erfindungsgemäße Fluor
enthaltende Polyurethan kann erhalten werden, indem man das Rf enthaltende Diol, das durch die Formel
(I) dargestellt wird und nach der vorstehenden beschriebenen Reaktion erhalten
wurde, mit dem vorstehend beschriebenen Diisocyanat und außerdem mit
dem Diol und/oder dem Diamin umsetzt.
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Als
Diol sind alle Diole, die bisher für die Herstellung von Polyurethan
verwendet wurden, geeignet, und es besteht in dieser Hinsicht keine
Beschränkung.
Beispielhaft zu nennen sind Glykole mit niedrigem Molekulargewicht,
wie z.B. Ethylenglykol, 1,2-Propylenglykol, 1,3-Propylenglykol,
1,4-Butylenglykol und 1,6-Hexamethylenglykol;
aus zweiwertigen Säuren,
wie z.B. Adipinsäure,
Maleinsäure
und Terephthalsäure,
und Glykolen erhaltene Polyesterdiole; Polyesterdiole, wie z.B.
Polylactone, die erhalten wurden, indem man Lactone durch Ringöffnungs-Polymerisation
mit Glykolen umsetzt; Polycarbonatdiole; und Polyetherdiole, wie
z.B. Polytetramethylenglykol, Polyethylenglykol und Polypropylenglykol.
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Als
Diamin sind alle Diamine, die bisher zur Herstellung von Polyurethanen
verwendet wurden, geeignet, und im Hinblick darauf besteht keine
besondere Beschränkung.
Beispielhaft genannt werden können
aliphatische Diamine, wie z.B. Methylendiamin, Ethylendiamin, Trimethylendiamin,
Hexamethylendiamin und Octamethylendiamin; aromatische Diamine,
wie z.B. Phenylendiamin, 3,3'-Dichlor-4,4'diaminodiphenylether, 4,4'-Methylenbis(phenylamin),
4,4'-Diaminodiphenylether
und 4,4'-Diaminodiphenylsulfon;
und alicyclische Diamine, wie z.B. Cyclopentadiamin und Cyclohexyldiamnin.
Beispiele des Kettenverlängerers
können
die vorstehend beschriebenen Diole und Diamine mit niedrigem Molekulargewicht
umfassen. Kettenverlängerer,
die bisher zur Herstellung von Polyurethanen verwendet wurden, sind
alle geeignet, und es besteht in dieser Hinsicht keine besondere
Beschränkung.
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Unter
Verwendung dieser Komponenten und eines zur Herstellung von Polyurethan
bekannten konventionellen Verfahrens können die erfindungsgemäßen Fluor
enthaltenden Polyurethane erhalten werden. Das erfindungsgemäße Verfahren
zur Herstellung der Polyurethane weist die Stufe auf: Umsetzen des
Rf- enthaltenden Diols der Formel (I), des
Diisocyanats, des Diols und/oder Diamins und gegebenenfalls des
Kettenverlängerers.
Im Hinblick auf die Reaktionsbedingungen bestehen keine besonderen
Beschränkungen.
Außerdem
bestehen keine besondere Beschränkungen
im Hinblick auf das Umsetzungsverfahren, und die Umsetzung kann
nach irgendeinem Verfahren, wie z.B. Masse-Polymerisation, Lösungspolymerisation
oder Dispersionspolymerisation, durchgeführt werden. Abhängig von
Anwendungszweck und den Anforderungen auf das Fluor enthaltende
Ziel-Polyurethan kann außerdem
eine geeignete Kombination eines Diols, Diamins und Diisocyanats
ausgewählt
werden, und in dieser Hinsicht besteht keine besondere Beschränkung.
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Als
andere Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung wird auch ein Fluor enthaltendes Polyurethan bereitgestellt,
das außerdem
Polysiloxan-Segmente enthält,
die von einem Polysiloxan, das mindestens eine aktiven Wasserstoff
enthaltende Gruppe aufweist, abgeleitet wurden, in einer Menge,
dass der Gehalt an Polysiloxan-Segmenten im Polyurethanmolekül in einen
Bereich von 1 bis 75 Gew.-% fällt.
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Das
zur Verwendung in der vorliegenden Erfindung geeignete Polysiloxan
weist mindestens eine aktiven Wasserstoff enthaltende Verbindung
auf, z.B. mindestens eine Aminogruppe, Epoxygruppe, Hydroxygruppe,
Mercaptogruppe, Carboxylgruppe oder ähnliche Gruppe. Bevorzugte
Beispiele eines solchen Polysiloxans können die nachstehenden Verbindungen
umfassen.
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(1) Amin-modifizierte
Polysiloxane
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(2) Epoxy-modifizierte
Polysiloxane
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(3) Alkohol-modifizierte
Polysiloxane
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(4) Mercapto-modifizierte
Polysiloxane
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(5) Carboxyl-modifizierte
Silosane
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Die
vorstehend angegebenen Polysiloxane, von denen jedes eine aktiven
Wasserstoff enthaltende Gruppe aufweist, sind Beispiele für zur Verwendung
in der vorliegenden Erfindung bevorzugte Verbindungen, und in der
vorliegenden Erfindung ist das Siloxan nicht auf diese beispielhaft
angegebenen Verbindungen beschränkt.
Nicht nur die vorstehend beispielhaft beschriebenen Polysiloxane,
sondern auch Polysiloxane, die zur Zeit auf dem Markt vertrieben
und leicht vom Markt erhältlich
sind, sind deshalb alle erfindungsgemäß geeignet. In der vorliegenden
Erfindung besonders bevorzugte Polysiloxane sind solche, die mindestens
eine Hydroxygruppe oder Aminogruppe enthalten.
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Für die Herstellung
eines solchen wie oben beschriebenen erfindungsgemäßen Fluor
enthaltenden Polyurethans (der Ausdruck "Fluor enthaltendes Polyurethan", wie er hier verwendet
wird, soll nachstehend auch solche Verbindungen umfassen, die Polysiloxan-Segment(e)
enthalten), kann das vorstehend beschriebene Polysiloxan in Form
einer Lösung
in einem organischen Lösungsmittel,
einer Suspension in Wasser oder Pellets mit einem Feststoffgehalt
von 100 Gew.-% verwendet werden.
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In
dem durch Verwendung eines erfindungsgemäßen Rf enthaltenden
Diols erhältlichen
Fluor enthaltenden Polyurethan sind die Polyurethan-Molekülketten,
die über
Fluor enthaltende Urethan-Seitenketten, dargestellt durch die Formel
(II), gebunden sind, über
R1 und R2 davon
an das Grundgerüst
des Fluor enthaltenden Polyurethans mittels Urethanbindungen (-NH-CO-O)
und/oder Harnstoffbindungen (NH-CO-NH-) gebunden. Die Verwendung
eines Diols ergibt ein Polyurethan, die Verwendung eines Diamins
ergibt einen Polyharnstoff und eine kombinierte Verwendung eines
Diols und eines Amins ergibt Polyurethan-Polyharnstoff. Der Gehalt der
Fluor enthaltenden Seitenketten im Polyurethanmolekül liegt
vorzugsweise im Bereich von 3 bis 80 Gew.-%, als Fluorgehalt auf
der Basis der Rf-Gruppen im Polyurethanmolekül. Ein Gehalt
von weniger als 3 Gew.-% führt
zu einer unzureichenden Entwicklung einer mit der Oberflächenenergie
auf Basis der Rf-Gruppen assoziierten Funktion,
während
ein Gehalt von mehr als 80 Gew.-% zu einer Verringerung der guten,
dem Polyurethan inhärenten
Eigenschaften, wie z.B. Abriebfestigkeit und mechanische Festigkeit,
führt.
Ein Gehalt außerhalb
des vorstehend angegebenen Bereichs ist deshalb nicht bevorzugt.
Ihr Gehalt liegt vorzugsweise im Bereich von 5 bis 50 Gew.-%, wobei
ein Bereich von 5 bis 25 Gew.-% besonders bevorzugt ist.
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Das
erfindungsgemäße Fluor
und Silicium enthaltende Polyurethan, das unter Verwendung eines
Rf enthaltenden einendigen Diols, eines
Polysiloxans mit mindestens einer aktiven Wasserstoff enthaltenden Gruppe
im Molekül
und der vorstehend beschriebenen anderen Polyurethan-Komponente
erhältlich
ist, ist ein Poly urethan, in dem Segmente aus einem Diisocyanat
und Segmente aus einem Diisocyanat im Polyurethan-Grundgerüst wie in
konventionellen Polyurethanen enthalten sind, wobei aus einem Fluor
enthaltenden Diol der Formel (I) gebildete Fluor enthaltende Seitenketten über R1 und R2 davon an
das Grundgerüst
mittels Urethanbindungen und/oder Harnstoffbindungen gebunden sind,
und aus dem Polysiloxan ausgebildete Polysiloxan-Segmente an das
Grundgerüst
mittels Urethanbindungen und/oder Harnstoffbindungen gebunden sind.
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Der
Gehalt der Polysiloxan-Segmente im Polyurethanmolekül ist vorzugsweise
ein solcher, dass der Siloxangehalt im Molekül im Bereich von 1 bis 75 Gew.-%
liegt. Ein Gehalt von weniger als 1 Gew.-% führt zu einer unbefriedigenden
Entwicklung einer mit einer auf den Polysiloxan-Segmenten basierenden
Oberflächenenergie
assoziierten Funktion, während
ein Gehalt von mehr als 75 Gew.-% zu einer Verringerung der guten Polyurethanen
inhärenten
Eigenschaften, wie Abriebfestigkeit und mechanische Festigkeit,
führt.
Ein Gehalt außerhalb
des vorstehend beschriebenen Bereichs ist deshalb nicht bevorzugt.
Ihr Gehalt liegt vorzugsweise im Bereich von 3 bis 50 Gew.-%, wobei
ein Bereich von 5 bis 20 Gew.-% besonders bevorzugt ist.
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Der
bevorzugte Fluorgehalt und der Gehalt an Polysiloxan-Segmenten im
erfindungsgemäßen Fluor enthaltenden
Folyurethan variiert abhängig
vom Anwendungszweck, so dass es wünschenswert ist, jedes Fluor
enthaltende Polyurethan mit einem Fluorgehalt und Gehalt an Polysiloxan-Segmenten
zu erhalten, der für diesen
Anwendungszweck geeignet ist.
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Das
massegemittelte Molekulargewicht des erfindungsgemäßen Fluor
enthaltenden Polyurethans (gemessen mittels GPC und gegen Standard-Polystyrol
kalibriert) liegt vorzugsweise im Bereich von 5.000 bis 500.000
und insbesondere im Bereich von 30.000 bis 150.000.
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Das
Fluor enthaltende Polyurethan, das aus dem erfindungsgemäßen Rf enthaltenden Diol der Formel (I) erhältlich ist
und gegebenenfalls Polysiloxan-Segmente aufweisen kann, ist ein
Polyurethan mit hervorragenden von Rf-Gruppen
abgeleiteten Eigenschaften, wie z.B. Wasser- und Ölabstoßung, Anti-Fouling-Eigenschaften und
Nicht-Klebrigkeit, zusätzlich
zu den guten Eigenschaften, die Polyurethanen inhärent sind,
wie z.B. hohe Abriebfestigkeit, mechanische Festigkeit, Flexibilität, Modul
der rückgewinnbaren
Elastitzität
und chemische Beständigkeit.
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Aufgrund
dieser hervorragenden charakteristischen Merkmale sind die erfindungsgemäßen Fluor
enthaltenden Polyurethane als Oberflächenbeschichtungsmaterialien
für verschiedene
Basismaterialien, Faserbeschichtungsmaterialien, Kunstleder, Anstrichstoffe
und Bindemittel für
magnetische Aufzeichnungsmedien, und auch zur Herstellung thermoplastischer
Formkörper
oder Formmaterialien, industriellen Komponententeilen, Folien, Filmen,
Röhren
und medizinischen Vorrichtungen oder Ausstattungen geeignet.
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Unter
Verwendung konventioneller bekannter tri- oder höher funktionellen Verbindungen
in Kombination mit den vorstehend beschriebenen Diisocyanaten, Diolen
und Diaminen können
auch Fluor enthaltende Polyurethane mit verzweigten Ketten oder
dergleichen erhalten werden.
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Die
vorliegende Erfindung wird nachstehend unter Bezug auf Beispiele
und Vergleichsbeispiele näher erläutert. Es
ist jedoch darauf hinzuweisen, dass die vorliegende Erfindung nicht
auf diese oder durch diese Beispiele beschränkt ist. In den folgenden Beispielen
und Vergleichsbeispielen beziehen sich alle Angaben von "Teil" oder "Teilen" und "%", wenn nicht anders angegeben, auf das
Gewicht.
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Beispiel 1 [Synthese von
Fluor enthaltendem Diol (I-A)]
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In
einem mit einem Rühren,
einem Thermometer, einem Stickstoffgaseinleitungsrohr und einem
Rückflusskühler ausgestatteten
und mit Stickstoffgas gespülten
Reaktionsgefäß wurde
Isophorondiisocyanat (22,2 Teile) in Ethylacetat (50 Teile) gelöst. Unter
sorgfältigem
Rühren
bei 60°C
wurde allmählich
pulverförmiges 2-(Perfluoroctyl)ethanol
(46,4 Teile) zugegeben. Nach Vervollständigung der Zugabe wurde das
Isophorondiisocyanat und 2-(Perfluoroctyl)ethanol bei 80°C 3 Stunden
lang umgesetzt, wobei ein Perfluoralkyl enthaltendes einendiges
Isocyanat (A) gebildet wurde.
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Als
nächstes
wurde Diethanolamin (10,5 Teile) in Ethylacetat (10 Teile) bei Temperaturen
von nicht höher
als 10°C
unter Rühren
gemischt, und in die resultierende Lösung wurde die Reaktionsmischung
mit der darin enthaltenen Verbindung (A) tropfenweise zugegeben.
Mit jeder tropfenweise Zugabe der Reaktionsmischung mit der darin
enthaltenen Verbindung (A) wurde das Auftreten einer exothermen
Reaktion beobachtet. Die tropfenweise Zugabe wurde deshalb so durchgeführt, dass
die Innentemperatur 20°C
nicht überstieg.
Mit fortschreitender Reaktion veränderte sich die Reaktionsmischung
von einer nicht homogenen Lösung
zu einer homogenen Lösung.
Nach der Vervollständigung
der tropfenweisen Zugabe wurde die Umsetzung 2 Stunden lang bei
Raumtemperatur (25°C)
fortgesetzt.
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Nach
Vervollständigung
der Umsetzung wurde zur Reaktionsmischung Toluol zugegeben, um das
Reaktionsprodukt auszufällen.
Der Niederschlag wurde durch Filtration gesammelt, gewaschen und
dann getrocknet, wodurch ein weißes pulverförmiges Produkt erhalten wurde
(Ausbeute: 95%).
-
Der
Fluorgehalt des pulverigen Reaktionsprodukts wurde mittels eines
chromatographischen Ionen-Austausch-Analysators
(hergestellt von Yokogawa Hokusin Denki K.K.) bestimmt. Der Schmelzpunkt
des pulverförmigen
Reaktionsprodukts war 132°C.
Seine Hydroxyl-Zahl, gemessen nach JIS K-0070, betrug 138 (mgKOH/g)
(berechnet: 142).
-
Das
Infrarot-Absorptionsspektrum des Reaktionsprodukts ist in 1 dargestellt. Charakteristische Banden
(cm-1) von individuellen, aus der 1 bestimmten Atomgruppierungen
sind die folgenden: Urethan (-O-CO-N-): 1.690, tertiäres Amid
(-CO-N<): 1.650,
Amid (-CO-NH): 1.390, 1.530, 1.500; N-H: 3.351; C=0 von Amid: 1.260;
1,3,5-substituierter Cyclohexan-Ring: 670, 705, 765 (Methyl-substituiertes
Derivat); -CH3-: 1.470, 2.850, 2.925; -CH3: 1.460, 2.980; Verzweigungs-CH3:
1.380; -OH: 3.140; CF: 1.120, 1.210; -CF2-:
1.150; -CF3: 1.346.
-
Aus
den vorstehend beschriebenen charakteristischen Banden des Infrarot-Absorptionsspektrums und
der vorstehend angegebenen Hydroxyl-Zahl wurde bestätigt, dass
das Reaktionsprodukt die folgende chemische Struktur aufweist:
-
Beispiel 2 [Synthese von
Fluor enthaltendem Diol (I-B)]
-
Auf ähnliche
Weise wie in Beispiel 1 wurde ein weißes pulverförmiges Produkt der nachstehend
beschriebenen Struktur erhalten, mit der Ausnahme, dass anstelle
von Isophorondiisocyanat, 2,4-Tolylendiisocyanat mit derselben äquivalenten
Menge verwendet wurde.
-
Der
Schmelzpunkt des Produkts war 145°C.
Seine Hydroxyl-Zahl war 148 (berechnet: 151). Die Bestimmung seiner
chemischen Struktur wurde auf ähnliche
Weise wie in Beispiel 1 durchgeführt.
Aus den charakteristischen Banden des Infrarot-Absorptionsspektrums,
dessen charakteristische Banden die gleichen waren wie in Beispiel
1, mit der Ausnahme des Ersatzes der charakteristischen Banden des
1,3,5-substituierten Cyclohexan-Rings durch charakteristische Banden
des 1,2,4-substituierten Benzol-Rings bei 810 bis 865, 675 bis 730
und 835 cm
-1 (Methyl-substituiertes Derivat),
und der Hydroxyl-Zahl wurde für
das Reaktionsprodukt die folgende Struktur bestätigt:
-
Beispiel 3 [Synthese von
Fluor enthaltendem Diol (1-C)]
-
Auf ähnliche
Weise wie in Beispiel 1 wurde ein Fluor enthaltendes Diol (1-C)
der nachstehend beschriebenen Formel erhalten, mit der Ausnahme,
dass anstelle von Diethanolamin und 2-(Perfluor-7-methyloctyl)ethanol
Diethanolaminpropylamin bzw. 2-(Perfluordecyl)ethanol in den gleichen äquivalenten
Mengen verwendet wurde.
-
Der
Schmelzpunkt des Produkts betrug 153°C. Seine Hydroxyl-Zahl betrug
115 (berechnet: 1 18). Aus den charakteristischen Banden des Infrarot-Absorptionsspektrumns
und der Hydroxyl-Zahl wurde bestätigt, dass
das Reaktionsprodukt die folgende Struktur besitzt:
-
Beispiele 4 bis 6 (Synthese
von Polyurethanen)
-
In
jedem der Beispiele wurden das entsprechende Fluor enthaltende Diol
(1-A, 1-B oder 1-C), das entsprechende fluorfreie Polymerdiol und
das fluorfreie Diol, die alle in Tabelle 1 angegeben sind, in ein
Reaktiongsgefäß gegeben,
das mit einem Rührer,
einem Thermometer, einem Stickstoffgaseinlassrohr und einem Rückflusskühler versehen
war und mit Stickstoffgas gespült
wurde. Dimethylformamid wurde in einer Menge zugegeben, dass die
schließlich
erhaltene Reaktionsmischung einen Feststoffgehalt von 35% aufweist,
wobei eine homogene Lösung
erhalten wurde. Dann wurde das in Tabelle 1 angegebene Diisocyanat
zuge geben. Bei 80°C
wurde eine Umsetzung durchgeführt,
bis eine bestimmte Lösungsviskosität erreicht
wurde, wobei ein erfindungsgemäßes Polyurethan
erhalten wurde. Das Infrarot-Absorptionsspektrum des Fluor enthaltenden
Polyurethans des Beispiels 5 ist in 2 dargestellt.
-
Vergleichsbeispiele 1
bis 4 (Synthese von Polyurethanen)
-
In
jedem der Vergleichsbeispiele 1 bis 3 wurde auf ähnliche Weise wie in den Beispielen
4 bis 6 unter Verwendung des entsprechenden der nachstehenden drei
Fluor enthaltenden Diole (1-A',
1-B' und 1-C') und auch des entsprechenden
Polymerdiols und des Diols, die beide in der Tabelle 2 angegeben
sind, ein Fluor enthaltendes Polyurethan erhalten. Auf gleiche Weise
wurde ein weiteres Polyurethan (Vergleichsbeispiel 4) ohne Verwendung
eines Fluor enthaltenden Diols erhalten.
-
-
Beispiele 7 bis 9 (Synthese
von Polyurethanen)
-
In
jedem der Beispiele wurde das entsprechende der in den Beispielen
1 bis 3 erhaltenen Fluor enthaltenden Diole (1-A, 1-B, 1-C), das
entsprechende der nachstehend beschriebenen Polysiloxane (ll-A,
II-B, II-C) und das entsprechende in Tabelle 3 angegebene fluorfreie
Polymerdiol und das in Tabelle 3 angegebene fluorfreie Diol in ein
Reaktionsgefäß gegeben,
das mit einem Rührer,
einem Thermometer, einem Stickstoffgaseinleitungsrohr und einem
Rückflusskühler versehen
war und mit Stickstoffgas gespült
wurde. Dimethylformamid wurde in einer solchen Menge zugegeben,
dass die schließlich
zu erhaltende Reaktionsmischung einen Feststoffgehalt von 35% besitzt,
wobei eine homogene Lösung
erhalten wurde. Dann wurde das in Tabelle 3 angegebene Diisocyanat
in einer vorbestimmten äquivalenten
Menge zugegeben. Bei 80°C
wurde eine Umsetzung durchgeführt,
bis eine bestimmte Lösungsviskosität erreicht
wurde, wobei ein erfindungsgemäßes Polyurethan
erhalten wurde.
-
-
Vergleichsbeispiele 5
bis 8 (Synthese von Polyurethanen)
-
In
jedem der Beispiele 5 und 6 wurde ein Fluor und Silicium enthaltendes
Polyurethan auf ähnliche Weise
wie in den Beispielen 7 bis 9 unter Verwendung des entsprechenden
der zwei Fluor enthaltenden Diole (1-A',
1-B') des entsprechenden
in Tabelle 4 angegebenen Polysiloxans und des in Tabelle 4 angegebenen
Diols erhalten. Auf ähnliche
Weise wurde ein weiteres Polyurethan (Vergleichsbeispiel 7) erhalten
ohne Verwendung eines Fluor enthaltenden Diols, und ein weiteres
Polyurethan (Vergleichsbeispiel 8) wurde ohne Verwendung eines Fluor
enthaltenden Diols und Polysiloxans hergestellt.
-
Der
Fluorgehalt im Polyurethan von jedem der Beispiele und Vergleichsbeispiele
wurde unter Verwendung eines chromatographischen Ionen-Austausch-Analysators
(hergestellt von Yokogawa Hokushin Denki K.K.) bestimmt, und sein
Polysiloxan-Segment-Gehalt wurde als Siloxangehalt gemäß der in
JIS K0117 angegebenen Infrarot-spektrophotometrischen Analysenmethode
gemessen. Die Lösungsviskosität wurde
bei 25°C
unter Verwendung eines Brookfield-Viskosimeters gemessen. Unter
Verwendung von GPC (hergestellt von TOSOH CORPORATION) (Säule: "A-80M", Handelsname; hergestellt
von Showa Denko K.K.) und THF als Lösungsmittel wurde die massegemittelte
Molekülmasse
als gegen Standard-Polystyrol kalibrierte massegemittelte Molekülmasse gemessen.
Die physikalischen Eigenschaften wurden gemäß JIS K6301 gemessen. Die Oberflächeneigenschaften
wurden nach den nachstehend beschriebenen Methoden gemessen. Die
Ergebnisse der vorstehenden Messungen sind in den Tabellen 1 bis
4 angegeben.
-
Kontaktwinkel
-
Gemessen
unter Verwendung eines Kontaktwinkelmessers, hergestellt von KYOWA
INTERFACE SCIENCE CO., LTD.
-
Abriebtest
-
Ein
Film, der durch Trocknen einer Lösung
des Polyurethans aus jedem der Beispiele 4 bis 9 und Vergleichsbeispiele
1 bis 8 erhalten wurde, wurde gemäß JIS K-7311 an Pappe als Untergrundmaterial
gebunden, und auf einer Taber-Abriebmaschine wurde ein H-22-Abriebrad
mit 100 Umdrehungen und einer Belastung von 1 kg betrieben. Der
Abrieb wurde gemessen.
-
Schälfestigkeit
-
Eine
Lösung
von jedem Polyurethan wurde auf einen Polyesterfilm (PET) so aufgetragen,
dass eine Trockenbeschichtungsdicke von 1 μm erhalten wurde, wobei ein
Film ausgebildet wurde. Ein Acryl-Klebeband von 20 mm Breite (Produkt
von Sekisui Chemical Co., Ltd.) wurde an den Film unter Druck mittels
einer Gummiwalze mit einem Eigengewicht von 2 kg angeklebt. Eine
Stunde später
wurde die Schälfestigkeit
gemessen.
-
Haftreibungs-Koeffizient
-
Gemessen
unter Verwendung eines Oberflächeneigenschaftstesters,
hergestellt von Shinto Scientific Co., Ltd.
-
-
-
-
-
(Anmerkung) (gemeinsame
Bedeutung in Tabelle 1 bis Tabelle 4)
-
-
- *1
- POTMG: Polyoxytetramethylenglykol,
MGew.: 2000
- *2
- PCDO: Polycarbonatdiol,
MGew.: 2000
- *3
- PCLPO: Polycaprolactonpolyol,
MGew.: 2000
- *4
- 1,4-BG: 1,4-Butylenglykol
- *5
- MDI: 4,4'-Methylenbis(phenylisocyanat)
- PU:
- Polyurethan
-
Die
Fluor enthaltenden Diole wurden auf gleiche Weise wie in Beispiel
1 erhalten, mit der Ausnahme, dass die nachstehend beschriebenen
Fluor enthaltenden Alkohole 1 bis 8 anstelle von 2-(Perfluoroctyl)ethanol verwendet
wurden. Unter Verwendung der so erhaltenen Fluor enthaltenden Diole
wurden die entsprechenden Fluor enthaltenden (Polysiloxan enthaltenden)
Polyurethane ebenfalls auf ähnliche
Weise wie in den Beispielen 4 und 7 erhalten. Die resultierenden
Fluor enthaltenden (Polysiloxan enthaltenden) Polyurethane zeigten, wie
die Fluor enthaltenden (Polysiloxan enthaltenden) Polyurethane der
Beispiele 4 und 7, hervorragende physikalische Eigenschaften.
-
Verwendete Fluor enthaltende
Alkoholes
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