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Die
vorliegende Erfindung betrifft expandierbare thermoplastische Mikrokügelchen,
umfassend eine Hülle
und ein darin eingeschlossenes Treibmittel, ein Verfahren zu ihrer
Herstellung, die Verwendung derartiger Mikrokügelchen als Schaumbildner,
expandierbare Zusammensetzungen, umfassend derartige Mikrokügelchen,
und Gegenstände,
umfassend ein geschäumtes
Material, welches expandierte Mikrokügelchen enthält.
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Expandierbare
thermoplastische Mikrokügelchen,
umfassend eine Hülle
aus einem thermoplastischen Polymer und ein darin eingeschlossenes
Treibmittel, sind im Handel erhältlich
unter der Handelsbezeichnung Expancel
TM und
werden in vielen verschiedenen Anwendungen, wie in Elastomeren,
thermoplastischen Elastomeren, Polymeren, Kitt, Unterbodenbeschichtung,
Plastisolen, Druckfarbe, Papier, Sprengstoffen und Kabelisolierungen,
als Schaumbildner verwendet. Mikrokügelchen und ihre Herstellung
werden ebenfalls ausführlich
zum Beispiel in
US 3615972 ,
EP 486080 , JP 87-286534,
WO 99/46320 und WO 99/43758 beschrieben.
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In
derartigen Mikrokügelchen
ist das Treibmittel normalerweise eine Flüssigkeit mit einer Siedetemperatur,
die nicht höher
ist, als die Erweichungstemperatur der Hülle aus einem thermoplastischen
Polymer. Beim Erwärmen
verdampft das Treibmittel, wobei der innere Druck gleichzeitig mit
dem Weichwerden der Hülle
ansteigt, was zu einer wesentlichen Expansion der Mikrokügelchen
führt,
normalerweise um das 2- bis etwa 5fache ihres Durchmessers. Die
Temperatur, bei der die Expansion beginnt, wird als Tstart bezeichnet,
während die
Temperatur, bei der die maximale Expansion erreicht ist, als Tmax bezeichnet wird. Wenn Tmax überschritten wird,
wurde das Treibmittel durch die Polymerhülle in einem derartigen Ausmaß freigesetzt,
dass die Mikrokügelchen
beginnen, zusammenzubrechen.
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Es
ist allgemein wünschenswert,
einen so hohen Expansionsgrad der Mikrokügelchen zu erreichen, wie möglich, vorzugsweise
wenn sie als Schaumbildner in thermoplastischen Werkstoffen, Kautschuk
oder thermoplastischen Elastomeren eingeschlossen werden. In vielen
Anwendungen, zum Beispiel beim Einschluß in Zusammensetzungen, die
bei hoher Temperatur ohne Risiko einer unbeabsichtigten Expansion
verarbeitet werden sollen, ist es ebenfalls wünschenswert, dass Tstart vergleichsweise hoch ist. In vielen
Fällen
ist auch eine hohe Tmax vorteilhaft, da
der Beginn des Zusammenbrechens der Mikrokügelchen während der Expansion dann später auftritt.
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Daher
ist es eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, thermisch expandierbare
Mikrokügelchen
mit hohen Werten für
Tstart und Tmax und
hohem Expansionsvermögen
bei hohen Temperaturen zur Verfügung
zu stellen.
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Es
ist eine weitere Aufgabe der Erfindung, expandierbare Zusammensetzungen,
welche thermisch expandierbare Mikrokügelchen einschließen, zur
Verfügung
zu stellen, wobei die Zusammensetzungen bei einer vergleichsweise
hohen Temperatur ohne unbeabsichtigte Expansion verarbeitet werden
können.
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Es
ist noch eine weitere Aufgabe der Erfindung, geschäumte Materialien,
welche expandierte Mikrokügelchen
enthalten, zur Verfügung
zu stellen.
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Es
wurde festgestellt, dass diese Aufgaben durch Mikrokügelchen,
wie in den Ansprüchen
im Anhang definiert, gelöst
werden können.
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Spezieller
betrifft die Erfindung thermisch expandierbare Mikrokügelchen,
umfassend eine Hülle
aus einem thermoplastischen Polymer und ein darin eingeschlossenes
Treibmittel, wobei die Polymerhülle
aus einem Homo- oder Copolymer von ethylenisch ungesättigten
Monomeren, die mehr als 85 Gew.-%, vorzugsweise mehr als 92 Gew.-%,
stärker
bevorzugt mehr als 95 Gew.-% und am meisten bevorzugt mehr als 98
Gew.-% Nitril enthaltende Monomere umfassen, oder sogar im wesentlichen
aus Nitril enthaltenden Monomeren bestehen, hergestellt ist, während das
Treibmittel mindestens geeigneterweise mehr als 50 Gew.-%, vorzugsweise mehr
als 55 Gew.-%, stärker
bevorzugt mehr als 60 Gew.-% und am meisten bevorzugt mehr als 70
Gew.-% Isooctan umfasst oder sogar im wesentlichen aus Isooctan
besteht. Der hier verwendete Begriff Isooctan bedeutet 2,2,4-Trimethylpentan.
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Vorzugsweise
liegt Tstart im Bereich von 80 bis 200 °C, stärker bevorzugt
von 115 bis 200 °C
und am meisten bevorzugt von 130 bis 200 °C, während Tmax vorzugsweise
höher als
190 °C,
am meisten bevorzugt höher
als 200 °C,
ist. Normalerweise übersteigt
Tmax 300 °C
nicht. Die Schüttdichte
der Mikrokügelchen
nach dem Erwärmen
auf 220 °C
ist vorzugsweise niedriger als 15 g/l, am meisten bevorzugt niedriger
als 12 g/l.
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Die
für die
Polymerhülle
verwendeten Nitril enthaltenden Monomere sind vorzugsweise hauptsächlich ausgewählt aus
einem oder mehreren Bestandteilen aus Acrylnitril, Methacrylnitril, α-Chloracrylnitril, α-Ethoxyacrylnitril,
Fumarsäurenitril,
Crotonsäurenitril,
am meisten bevorzugt Acrylnitril, Methacrylnitril oder ein Gemisch
davon. Wenn andere ethylenisch ungesättigte Monomere vorhanden sind,
vorzugsweise in einer Menge von 0 bis 5 Gew.-%, am meisten bevorzugt
von 0 bis 2 Gew.-%, sind sie vorzugsweise ausgewählt aus einem oder mehreren
Bestandteilen aus Acrylsäureestern,
wie Methylacrylat oder Ethylacrylat, Methacrylsäureestern, wie Methylmethacrylat,
Isobornylmethacrylat oder Ethylmethacrylat, Vinylchlorid, Vinylidenchlorid, Vinylpyridin,
Vinylestern, wie Vinylacetat, Styrolen, wie Styrol, halogenierte
Styrole oder α-Methylstyrol,
Butadien, Isopren, Chloropren. Die Erweichungstemperatur der Polymerhülle, welche
in den meisten Fällen
im wesentlichen ihrer Glasübergangstemperatur
(Tg) entspricht, liegt vorzugsweise im Bereich
von 80 bis 200 °C, stärker bevorzugt
von 115 bis 200 °C,
am meisten bevorzugt von 130 bis 200 °C. Vorzugsweise macht die Polymerhülle 70 bis
90 Gew.-%, am meisten bevorzugt 75 bis 85 Gew.-%, des gesamten Mikrokügelchens
aus.
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Es
kann manchmal wünschenswert
sein, dass die Monomere für
die Polymerhülle
auch vernetzende mehrfunktionelle Monomere umfassen, wie einen oder
mehrere Bestandteile aus Divinylbenzol, Ethylenglycoldi(meth)acrylat,
Diethylenglycoldi(meth)acrylat, Triethylenglycoldi(meth)acrylat,
Propylenglycoldi(meth)acrylat, 1,4-Butandioldi(meth)acrylat, 1,6-Hexandioldi(meth)acrylat,
Glyceroldi(meth)acrylat, 1,3-Butandioldi(meth)acrylat, Neopentylglycoldi(meth)acrylat,
1,10-Decandioldi(meth)acrylat, Pentaerythritoltri(meth)acrylat,
Pentaerythritoltetra(meth)acrylat, Pentaerythritolhexa(meth)acrylat,
Dimethyloltricyclodecandi(meth)acrylat, Triallylformaltri(meth)acrylat,
Allylmethacrylat, Trimethylolpropantri(meth)acrylat, Trimethylolpropantriacrylat,
Tributandioldi(meth)acrylat, PEG #200 di(meth)acrylat, PEG #400
di(meth)acrylat, PEG #600 di(meth)acrylat, 3-Acryloyloxyglycolmonoacrylat,
Triacrylformal oder Triallylisocyanat. Falls vorhanden, machen derartige
vernetzende Monomere vorzugsweise 0,1 bis 1 Gew.-%, am meisten bevorzugt
0,2 bis 0,5 Gew.-%, der Gesamtmenge der Monomere für die Polymerhülle aus.
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Das
Treibmittel kann, neben Isooctan, bis zu insgesamt 50 Gew.-% eines
oder mehrerer Bestandteile aus Butanen, Pentanen, Hexanen, Heptanen,
Petroleumdestillaten oder anderen Flüssigkeiten mit einem geeigneten
Siedepunkt oder Siedebereich umfassen. Besonders bevorzugte Kohlenwasserstoffe
zur Verwendung in Kombination mit Isooctan sind Isobutan, Isopentan,
n-Pentan, n-Hexan, Petroleumether und n-Heptan. Geeigneterweise
ist das Treibmittel bei Raumtemperatur flüssig und weist einen Siedepunkt
bei Atmosphärendruck
unterhalb des Erweichungspunktes der Polymerhülle auf. Vorzugsweise liegt
der Siedepunkt bei Atmosphärendruck
im Bereich von –20
bis 150 °C,
am meisten bevorzugt von 20 bis 100 °C. Besonders bevorzugt wird,
dass das Treibmittel einen derartigen Siedepunkt oder Siedebereich
aufweist, dass eine Temperatur über 50 °C, stärker bevorzugt über 60 °C, am meisten
bevorzugt über
70 °C, aber
vorzugsweise nicht höher
als 150 °C,
notwendig wäre,
um mindestens 50 Gew.-%, vorzugsweise mindestens 80 Gew.-%, des
Treibmittels bei Atmosphärendruck
zu verdampfen. Vorzugsweise macht das Treibmittel 10 bis 30 Gew.-%,
am meisten bevorzugt 15 bis 25 Gew.-%, des gesamten Mikrokügelchens
aus.
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Neben
der Polymerhülle
und dem Treibmittel können
die Mikrokügelchen
weitere Substanzen umfassen, die während ihrer Herstellung, normalerweise
in einer Menge von 1 bis 20 Gew.-%, vorzugsweise von 2 bis 10 Gew.-%,
zugegeben werden. Beispiele für
derartige Substanzen sind feste Suspendiermittel, wie ein oder mehrere
Bestandteile aus Siliciumdioxid, Kalk, Bentonit, Stärke, vernetzten
Polymeren, Methylcellulose, Agargummi, Hydroxypropylmethylcellulose,
Carboxymethylcellulose, kolloidalen Tonen, und/oder eines oder mehrere
Salze, Oxide oder Hydroxide von Metallen, wie Al, Ca, Mg, Ba, Fe,
Zn, Ni und Mn, zum Beispiel ein oder mehrere Bestandteile aus Calciumphosphat,
Calciumcarbonat, Magnesiumhydroxid, Bariumsulfat, Calciumoxalat
und Hydroxiden von Aluminium, Eisen, Zink, Nickel oder Mangan. Falls
vorhanden, befinden sich diese festen Suspendiermittel normalerweise
hauptsächlich
an der äusseren
Oberfläche
der Polymerhülle.
Selbst wenn ein Suspendiermittel während der Herstellung der Mikrokügelchen
zugegeben wurde, kann dieses in einer späteren Stufe abgewaschen worden
sein und könnte
daher in Endprodukt im wesentlichen nicht vorhanden sein.
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Die
mittlere Teilchengröße der expandierbaren
Mikrokügelchen
beträgt
geeigneterweise 1 bis 500 μm, vorzugsweise
1 bis 200 μm,
stärker
bevorzugt 3 bis 100 μm,
am meisten bevorzugt 5 bis 50 μm.
Durch Erwärmen
auf eine Temperatur oberhalb von Tstart ist
es normalerweise möglich,
die Mikrokügelchen
um das 2- bis 7fache, vorzugsweise das 4- bis 7fache, ihres Durchmessers
zu expandieren.
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Die
Erfindung betrifft weiterhin ein Verfahren zur Herstellung von thermisch
expandierbaren Mikrokügelchen
wie vorstehend beschrieben, umfassend die Schritte des Polymerisierens
ethylenisch ungesättigter Monomere
in einer wässrigen
Suspension in Gegenwart eines Treibmittels, um Mikrokügelchen
zu erhalten, die eine Hülle,
die das Treibmittel einschließt,
aus einem Homo- oder Copolymer umfassen, wobei die ethylenisch ungesättigten
Monomere mehr als 85 Gew.-%, vorzugsweise mehr als 92 Gew.-%, stärker bevorzugt mehr
als 95 Gew.-%, am
meisten bevorzugt mehr als 98 Gew.-%, Nitril enthaltende Monomere
umfassen und besonders stark bevorzugt im wesentlich aus Nitril
enthaltenden Monomeren bestehen, während das Treibmittel mindestens
geeigneterweise mehr als 50 Gew.-%, vorzugsweise mehr als 55 Gew.-%,
stärker
bevorzugt mehr als 60 Gew.-% und am meisten bevorzugt mehr als 70
Gew.-% Isooctan umfasst und besonders stark bevorzugt im wesentlich
aus Isooctan besteht.
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Betreffend
bevorzugter Monomere, Treibmittel und anderer charakteristischer
Eigenschaften des Endproduktes wird auf die vorstehende Beschreibung
der neuen Mikrokügelchen
verwiesen.
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In
anwendbaren Teilen kann die Polymerisation wie in den vorstehend
erwähnten
Offenlegungsschriften, welche Mikrokügelchen betreffen, beschrieben
durchgeführt
werden.
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In
einem geeigneten, vorzugsweise chargenweisen Verfahren zur Herstellung
von Mikrokügelchen
der Erfindung wird die Polymerisation in einem Reaktionsgefäß, wie nachstehend
beschrieben, durchgeführt.
Für 100
Teile Monomerphase (geeigneterweise Monomere und Treibmittel einschließend) werden
ein oder mehrere Polymerisationsinitiatoren, vorzugsweise in einer
Menge von 0,1 bis 5 Teilen, wässrige
Phase, vorzugsweise in einer Menge von 100 bis 800 Teilen, und ein
oder mehrere, vorzugsweise feste kolloidale Suspendiermittel, vorzugsweise
in einer Menge von 1 bis 20 Teilen, gemischt und homogenisiert.
Die Temperatur wird geeigneterweise auf 40 bis 90 °C, vorzugsweise
50 bis 80 °C,
eingestellt, während
der geeignete pH-Wert vom verwendeten Suspendiermittel abhängt. Zum
Beispiel ist ein alkalischer pH-Wert,
vorzugsweise von pH 7 bis 12, am meisten bevorzugt von pH 8 bis
10, geeignet, wenn das Suspendiermittel ausgewählt ist aus Salzen, Oxiden
oder Hydroxiden von Metallen, wie Al, Ca, Mg, Ba, Fe, Zn, Ni und
Mn, zum Beispiel einen oder mehreren Bestandteilen aus Calciumphosphat,
Calciumcarbonat, Kalk, Magnesiumhydroxid, Bariumsulfat, Calciumoxalat
und Hydroxiden von Aluminium, Eisen, Zink, Nickel oder Mangan, wobei
jedes dieser Mittel abhängig von
Löslichkeitsdaten
einen anderen optimalen pH-Wert aufweist. Ein saurer pH-Wert, vorzugsweise
von pH 1 bis 6, am meisten bevorzugt von pH 3 bis 5, ist geeignet,
wenn das Suspendiermittel ausgewählt
ist aus Siliciumdioxid, Bentonit, Stärke, Methylcellulose, Agargummi,
Hydroxypropylmethylcellulose, Carboxymethylcellulose, kolloidalen
Tonen.
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Um
die Wirkung des Suspendiermittels zu verstärken, ist es ebenfalls möglich, geringe
Mengen eines oder mehrerer Aktivierungsmittel, zum Beispiel in einer
Menge von 0,001 bis 1 Gew.-%, zuzugeben. Üblicherweise sind derartige
Aktivierungsmittel organische Materialien und können zum Beispiel ausgewählt werden aus
einem oder mehreren Bestandteilen aus wasserlöslichen sulfonierten Polystyrolen,
Alginaten, Carboxymethylcellulose, Tetramethylammoniumhydroxid oder
-chlorid oder wasserlöslichen,
komplexen, harzigen Aminkondensationsprodukten, wie den wasserlöslichen
Kondensationsprodukten von Diethanolamin und Adipinsäure, den
wasserlöslichen
Kondensationsprodukten von Ethylenoxid, Harnstoff und Formaldehyd,
Polyethylenimin, amphoteren Materialien, wie proteinhaltige Materialien,
wie Gelatine, Leim, Casein, Albumin, Glutin und ähnliche, nichtionischen Materialien,
wie Methoxycellulose, ionischen Materialien, die normalerweise als Emulgatoren
klassifiziert sind, wie Seifen, Alkylsulfate und -sulfonate und
die langkettigen quartären
Ammoniumverbindungen.
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Herkömmliche
Radikalpolymerisation kann verwendet werden, und die Initiatoren
werden geeigneterweise ausgewählt
aus einem oder mehreren Bestandteilen aus organischen Peroxiden, wie
Dialkylperoxide, Diacylperoxide, Peroxyester, Peroxydicarbonate,
oder Azoverbindungen. Geeignete Initiatoren schließen Dicetylperoxydicarbonat,
tert-Butylcyclohexylperoxydicarbonat, Dioctanylperoxid, Dibenzoylperoxid,
Dilauroylperoxid, Didecanoylperoxid, tert-Butylperacetat, tert-Butylperlaurat,
tert-Butylperbenzoat, tert-Butylhydroperoxid, Cumolhydroperoxid,
Cumolethylperoxid, Diisopropylhydroxydicarboxylat, Azo-bisdimethylvaleronitril, Azo-bisisobutyronitril,
Azo-bis(cyclohexylcarbonitril) und ähnliche ein. Es ist ebenfalls
möglich,
die Polymerisation mit Strahlung, wie hochenergetische ionisierende
Strahlung, zu initiieren.
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Wenn
die Polymerisation abgeschlossen ist, werden Mikrokügelchen
normalerweise als wässrige
Aufschlämmung
erhalten, die mit beliebigen herkömmlichen Mitteln, wie Bettfiltration,
Pressfiltration, Scheibenfiltration, Rotationsfiltration, Bandfiltration
und Zentrifugation, entwässert
und dann mit beliebigen herkömmlichen
Mitteln, wie Sprühtrocknung,
Hordentrocknung, Durchlauftrocknung, Rotationstrocknung, Trommeltrocknung,
Presslufttrocknung, Turbohordentrocknung, Scheibentrocknung und
Wirbelschichttrocknung, getrocknet werden kann.
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Die
Erfindung betrifft ferner die Verwendung von thermisch expandierbaren
Mikrokügelchen,
wie vorstehend beschrieben, als Schaumbildner, insbesondere in Materialien,
wie Kunststoffe, Kautschuk und Anstriche, die zur Verarbeitung auf
hohe Temperaturen exzerpiert werden müssen, bevor sie schäumen sollen,
wobei die Temperaturen zum Beispiel über 115 °C, insbesondere über 130 °C, liegen
können.
Die Menge an Mikrokügelchen
beträgt
vorzugsweise 0,1 bis 30 Gew.-%, am meisten bevorzugt 0,5 bis 20
Gew.-%. Beispiele für Materialien,
in die die neuen Mikrokügelchen
vorteilhafterweise eingeschlossen werden, sind Polyethylen, Polypropylen,
Polystyrol, ABS (Acrylnitril-Butadien-Styrol), welche für Produkte
mit niedrigem Gewicht, die bei hoher Temperatur verarbeitet werden,
verwendet werden können.
Andere Beispiele schließen
Kautschuk für
die Lauffläche
von Reifen, insbesondere aus Rohkautschuk und/oder SBR (Styrol-Butadien-Kautschuk),
oder Kautschuk für
Schuhsohlen, insbesondere aus TPU (thermoplastische Urethane), SBS
(Styrol-Butadien-Styrol) und/oder SEBS (Styrol-Ethylen-Butadien-Styrol),
oder Anstriche, die zum Aufbringen durch Hochdruck bestimmt sind,
ein.
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Ausserdem
betrifft die Erfindung eine expandierbare Zusammensetzung, umfassend
thermisch expandierbare Mikrokügelchen,
wie vorstehend beschrieben, als Schaumbildner, vorzugsweise in einer
Menge von 0,1 bis 30 Gew.-%, am meisten bevorzugt von 0,5 bis 20
Gew.-%. Die Zusammensetzung umfasst geeigneterweise ferner eine
oder mehrere polymere Substanzen, zum Beispiel eine Menge von 70
bis 99,9 Gew.-%, am meisten bevorzugt von 80 bis 99,5 Gew.-%, wobei
die polymeren Substanzen einen oder mehrere Bestandteile aus Polyethylen,
Polypropylen, Polystyrol, ABS, SBS, SEBS, Rohkautschuk, SBR, TPU
oder ähnlichen Materialien,
einschließen
können.
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Schließlich betrifft
die Erfindung Gegenstände,
umfassend ein geschäumtes
Material, welches expandierte Mikrokügelchen, die durch Erwärmen von
expandierbaren Mikrokügelchen,
wie vorstehend beschrieben, erhältlich
sind, enthält,
vorzugsweise wenn diese in einer vorstehend beschriebenen Zusammensetzung eingeschlossen
sind. Beispiele für
derartige Gegenstände
sind Kautschukreifen, Schuhsohlen und Produkte mit niedrigem Gewicht,
die bei hoher Temperatur verarbeitet werden. Die expandierbaren
Mikrokügelchen
wurden geeigneterweise auf eine Temperatur von 140 bis 260 °C, vorzugsweise
von 140 bis 240 °C,
am meisten bevorzugt von 150 bis 230 °C, erwärmt, was zu einer Zunahme des
Volumens und einer Abnahme der Dichte des geschäumten Materials führt.
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Die
Erfindung wird nun weiterhin in Verbindung mit den folgenden Beispielen
beschrieben, welche jedoch nicht so aufzufassen sind, dass sie den
Rahmen der Erfindung einschränken.
Wenn nicht anders angegeben, bedeuten alle Teile und Prozentangaben
Gew.-Teile und Gew.-%.
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Beispiel 1
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Eine
Dispersion aus 7 Teilen Mg(OH)2 und 340
Teilen Wasser wurde hergestellt. Ein Gemisch aus 2 Teilen Initiator,
60 – 65
Teilen Acrylnitril, 30 – 35
Teilen Methacrylnitril und 0,5 – 5,5
Teilen eines oder zweier monofunktioneller, difunktioneller oder
trifuktioneller Methacrylatmonomeren (in Tabelle 1 angegeben) und
21 Teilen Treibmittel (in Tabelle 1 angegeben) wurde zugegeben,
um ein Reaktionsgemisch zu bilden, welches dann zu einer geeigneten
Monomertropfengröße homogenisiert
wurde. Der Initiator war einer aus Dilauroylperoxid (in Tabelle
1 mit I bezeichnet) oder 2,2'-Azobis(isobutyronitril)
(in Tabelle 1 mit II bezeichnet). Nach der Homogenisation wurde
das Gemisch in eine 300 ml Flasche überführt, die hermetisch verschlossen
und unter Rühren
des Gemisches während
der Polymerisation erwärmt
wurde. Nach 15 – 20
Stunden bei 60 – 65 °C wurden
die erhaltenen Mikrokügelchen
filtriert, gewaschen und getrocknet. Die Expansion der Mikrokügelchen wurde
in einem Temperaturanstiegsversuch in einem thermomechanischen Mettler-Toledo
Analysator gemessen. Die Ergebnisse sind in Tabelle 1 angegeben.
Es scheint, dass bei Verwendung von mindestens 50 Gew.-% Isooctan
als Treibmittel sowohl eine hohe Tstart als
auch eine niedrige Dichte bei hoher Temperatur (220 °C) erhalten
werden konnte.
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IO
= Isooctan, IP = Isopentan, NP = n-Pentan, SBP 60/95 = Petroleumdestillat
mit einem Siedebereich von 60 – 95 °C ; NH =
n-Heptan, NO = n-Octan, MMA = Methylmethacrylat, EMA = Ethylmethacrylat,
TMPTMA = Trimetylolpropantrimethacrylat, EGDMA = Ethylenglycoldimethacylat,
BDDM = Butandioldimethacrylat
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Beispiel 2
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In
Beispiel 1 hergestellte Mikrokügelchen
mit einer Polymerhülle,
hergestellt aus 99,5 % Nitril enthaltenden Monomeren und 100 % Isooctan
als Treibmittel, wurden in einer Gesamtmenge von 2,75 Gew.-% in thermoplastischen
SBS-Kautschuk gemischt. Das Mikrokügelchen enthaltende Kautschukgemisch
wurden mit einer Zylindertemperatur von 210 – 225 °C und einer Spritzgeschwindigkeit
von 70 – 150
mm/s zu quadratischen Platten spritzgegossen. Die Dichte der Platten
wurde gemessen, und es wurde festgestellt, dass sie durch Einführen der
Mikrokügelchen
von 996 g/l auf 729 g/l verringert war.
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Zum
Vergleich wurde dieser Versuch mit Mikrokügelchen mit einer Polymerhülle, hergestellt
aus 99,5 % Nitril enthaltenden Monomeren und 100 % Isopentan als
Treibmittel, wiederholt. Es wurde festgestellt, dass die Dichte
der Platten durch Einführen
der Mikrokügelchen
von 996 g/l auf 857 g/l verringert war. Ausserdem wurde in Vergleich
zu dem Isooctan enthaltenden Material eine Verfärbung des Materials festgestellt.