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Die
vorliegende Erfindung bezieht sich auf ein kationisches Stärkeprodukt
eines neuen Typs, das in der Präambel
des ersten Anspruchs, der unten angegeben ist, definiert ist. Die
Erfindung bezieht sich auch auf die Herstellung desselben und seine
Verwendung.
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Kationische
Stärken
werden als Additive bei der Papierherstellung eingesetzt, unter
anderem zur Erhöhung
der Retention und zur Verbesserung der Papiereigenschaften, wie
z.B. Zugfestigkeit, Berstfestigkeit, Reißfestigkeit und Bedruckbarkeit.
In hohem Maße
kationische Stärken
in Lösungsform
werden außerdem
verwendet um störende
anionische Substanzen in der Nasspartie einer Papiermaschine zu
entfernen. Die Stärke wird
kationisiert, indem die Stärke
zusammen mit Reagentien, die kationische Gruppen enthalten, bearbeitet wird.
Ein kationisierendes Reagens dieses Typs kann kationische Amino-,
Immonium-, Ammonium-, Sulfonium- oder
Phosphoniumgruppen enthalten, derzeit werden allerdings die wichtigsten
industriellen kationischen Stärken
durch Veretherung von Stärke
mit Verbindungen, die tertiäre
Aminogruppen oder quaternäre
Ammoniumgruppen enthalten, hergestellt. Von diesen sind Stärken, die
quaternäre
Ammoniumgruppen enthalten, am meisten bevorzugt, da sie sowohl unter
sauren, neutralen wie auch basischen (alkalischen) Bedingungen kationisch
sind.
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Die
oben genannten quaternären
Stärken
können
auch für
die Reinigung von Verfahrenswasser und Abwasser, insbesondere um
anionische Verunreinigungen zu binden und auszuflocken und um Schwermetalle zu
binden und Komplexe mit diesen zu erzeugen, eingesetzt werden.
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Quaternäre kationische
Stärken
werden hergestellt, indem kovalente Ether- und Esterbindungen zwischen
einem kationisierenden Reagens und den Hydroxylgruppen der Stärkestruktur
gebildet werden. Zusätzlich
zu der kationisierenden Behandlung werden industrielle kationische
Stärken
auch oft durch Veresterung oder Veretherung mit kurzkettigen Kohlehydraten,
durch anionische Behandlungen, durch Vernetzung und durch Oxidieren
modifiziert.
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Die
frühesten
Informationen über
kationische Stärken,
die als Additive in Papier eingesetzt werden, wurden im US-Patent
2 813 093 im Jahre 1957 vorgelegt, und seither gehören die
kationischen Stärken
zu den gängigsten
Chemikalien in der Nasspartie bei der Papierherstellung (siehe z.B.
Modified Starches: Properties and Uses, Herausg. O.B. Wurzburg,
CRC Press, Florida, Boca Raton, 1986).
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Kationische
Stärken
werden noch für
Anwendungen, die Papier, Wasserreinigung und andere Anwendungen
betreffen, entwickelt. Derzeit sind die kationischen tertiären oder
quaternären
Aminoalkylether von Stärke
die gängigsten
Additive bei der Papierherstellung.
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Ein
geringer Zusatz an kationischer Stärke bei der Papierherstellung
liefert hauptsächlich
drei Vorteile: Die Festigkeit des Papiers erhöht sich, und die Menge an feinen
Substanzen im Kreidewasser einer Papierfabrik wird reduziert, d.h.
es besteht eine verbesserte Bindung feiner Substanzen und Pigmente
an die Papierbahn, und außerdem
eine reduzierte Wasserretention in der Bahn.
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In
der Textilindustrie können
die kationischen Stärken
die Textilgriffigkeit eines Stoffs verbessern, und in der Abwasserbehandlung
wird die Retention anionischer Verunreinigungen im Ausflockungsprozess
verbessert.
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Im
Allgemeinen wurde Stärke
durch Verbindungen aus der Erdölchemie
kationisch gemacht. Eine Ausnahme ist die Kationisierung von Stärke durch
Veresterung mit einer natürlichen
Betainaminosäure,
die eine quaternäre
Ammoniumgruppe enthält;
dieses Verfahren ist in der finnischen Patentanmeldung WO 00/15669
beschrieben.
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Im
Herstellungsverfahren für
kationische Rohstoff- oder Oberflächenleimstärken wird ein Problem durch
die zu hohe Wasserlöslichkeit
gebildet, wenn hohe Substitutionsgrade (DS >>0,5)
angestrebt werden. Wenn Stärke
in einer Wasseraufschlämmung
kationisiert wird, sollte das erhaltene Produkt filtrierbar und
in Granulatform trocknungsfähig
sein. Die Filtrierbarkeit von Stärke
kann verbessert werden, indem die Wasserlöslichkeit der kationischen
Stärke
durch Vernetzung reduziert wird oder indem die Hydrophobie erhöht wird. Es
ist auch möglich,
Salze zu verwenden, die die Löslichkeit
reduzieren, z.B. Natriumsulfat. Eine Vernetzung ist nicht immer
erwünscht,
da das Vernetzungsverfahren die Polymerstruktur der Stärke zu einer
netzartigen Form verändert,
welche aktive kationische Gruppen einschließen kann und ihre effektive
Wirkung verhindern kann; außerdem
ist die Stärke
schwierig zu kontrollieren, und die Stärke kann leicht ein vollständig unlösliches Produkt
bilden. Allerdings muss das fertige Stärkeprodukt in einer wasserlöslichen
Form bleiben, so dass es z.B. als Retentionsmittel bei der Papierherstellung
oder bei der Behandlung von Abwasser eingesetzt werden kann.
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Somit
besteht die Aufgabe der vorliegenden Erfindung in der Bereitstellung
eines kationischen Stärkeproduktes,
das besser ist und vielseitiger verwendbar ist als frühere, und
eines Verfahrens zur Herstellung desselben, wobei die oben genannten
Nachteile minimiert werden.
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Um
die oben genannten Nachteile zu minimieren, werden das kationische
Stärkeprodukt
eines neuen Typs gemäß der Erfindung
und seine Verwendung so charakterisiert, wie es im kennzeichnenden
Teil der unten angeführten
unabhängigen
Ansprüche
definiert ist.
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So
wird ein typisches wasserlösliches
kationisches Stärkeprodukt
gemäß der Erfindung
durch Verethern von Stärke
und einem getrennt hergestellten kationisierenden Reagens gebildet.
Das kationisierende Reagens ist typischerweise ein Veretherungsprodukt
zwischen einerseits Cholin oder seinem synthetischen Äquivalent
und andererseits Epichlorhydrin.
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Die
Kationizität
der kationischen Stärkeether
des neuen erfindungsgemäßen Typs
wird durch das im Molekül
enthaltene Cholin verursacht. Das Cholin, das bei der Herstellung
des kationischen Stärkeprodukts eingesetzt
wird, kann natürlichen
Ursprungs sein oder kann ein synthetisches Cholin-Äquivalent
sein, wodurch das Cholin auch andere Substituenten R als Wasserstoff
im Kohlenstoffgerüst
des Cholins haben kann. Ferner kann eine Zwischenkette A zwischen
dem Cholin und der Etherbindung der Stärke vorliegen.
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Somit
ist ein wichtiger Vorteil der neuen kationischen Stärken gemäß der vorliegenden
Erfindung der, dass ihre Wasserlöslichkeit,
d.h. ihre hydrophilen und hydrophoben Eigenschaften, in kontrollierter
Weise in weiten Grenzen verändert
werden kann, indem die Länge
und/oder die Zusammensetzung der Substituenten R und/oder der Zwischenketten
A im verwendeten kationisierenden Reagens eingestellt wird, allerdings
so, dass die auf diese Weise produzierte kationische Stärke ihre
Löslichkeit
in Wasser nicht vollständig
verliert. Auf diese Weise macht es die Lösung gemäß der vorliegenden Erfindung
möglich,
dass die Wasserlöslichkeit der
kationischen Stärken
innerhalb viel weiterer Grenzen als früher kontrolliert werden kann.
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Wasserlöslichkeit
bedeutet, dass sich das Stärkeprodukt
entweder bei Raumtemperatur oder bei einer höheren Temperatur, spätestens
allerdings beim Kochen, in Wasser auflöst.
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Mit
dem kationisierenden Reagens gemäß der Erfindung
ist es auch möglich,
Lösungen
von in hohem Maße
kationischer Stärke
herzustellen und ihre Hydrophobie innerhalb weiter Grenzen zu kontrollieren.
Sie werden absichtlich in Lösungsform
hergestellt. Der Substitutionsgrad (DS) kann zwischen 0,1 und 1,2,
typischer zwischen 0,1 und 0,8, liegen.
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Ein
typisches kationisierendes Reagens gemäß der vorliegenden Erfindung
enthält
demnach in seiner Struktur in Gegenwart eines basischen Katalysators
durchgeführt
werden. Wenn erforderlich, kann ein Mittel, das eine Gelierung verhindert,
zugesetzt werden.
- – in kovalent gebundener Form
am vorteilhaftesten ein Cholin, d.h. eine (2-Hydroxyethyl)trimethylammonium-Struktur,
entweder als Hydroxid, Halogenid oder ein anderes entsprechendes
Salz, und
- – eine
hydrophile oder eine hydrophobe Komponente variierender Strukturen.
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Die
Veretherungsreaktion von Stärke
mit dem kationisierenden Reagens, das Cholin enthält, kann
entweder
- – als
Trockenverfahren ohne Lösungsmittel;
- – als
Aufschlämmungskationisierung,
bei der Wasser als Medium wirkt;
- – als
Gelkationisierung, wobei Wasser als Lösungsmittel wirkt, oder
- – in
einem organischen Lösungsmittel
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Bei
der Herstellung von schwach kationischer Stärke kann das erhaltene Produkt,
wenn die Kationisierung in einem Wassermedium erfolgt, filtriert
und in Granulatform getrocknet werden, wie es oben erwähnt wurde.
Die Lösung
gemäß der Erfindung
macht es möglich,
eine gewünschte
Wasserlöslichkeit
für das
kationische Stärkeprodukt
in kontrollierter Weise einzustellen, d.h. so, dass die Filtrierfähigkeit
garantiert ist, ohne dass die Löslichkeit
in Wasser vollständig
verloren geht. Wenn es gewünscht
wird, kann die Wasserlöslichkeit in
der erfindungsgemäßen Lösung durch
Vernetzung oder durch Erhöhung
der Hydrophobie weiter kontrolliert werden. Es ist auch möglich, Agentien,
welche die Löslichkeit
verringern, z.B. Salze, wie Natriumsulfat, oder wasserlösliche organische
Lösungsmittel,
z.B. Ethanol, zu verwenden, welche als Mittel wirken, die eine Gelierung
verhindern.
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Die
Abhängigkeit
der Wasserlöslichkeit
vom Typ und der Länge
der Kohlenstoffketten wird z.B. in dem Buch A.T. Florence und D.
Atwood: Physiochemical Principles of Pharmacy, 2. Ausgabe, Macmillan
Press; London, 1988, S. 132, beschrieben. Nun besitzen die erfundenen
kationisierenden Reagentien den Vorteil, dass die kationischen Cholinetherstärken eine
wesentlich längere
Zwischenkette zwischen der kationischen Gruppe und der Stärkestruktur
haben als traditionelle kationische Stärken (US-Patent 4 127 563,
1978; und Nachtergaele, W., The Benefits of Cationic Starches for
the Paper Industry, Starch/Stärke
41, 1989, 27–31;
und Hellwig, G., Bischoff D. und Rubo, A., Production of Cationic
Starch Ethers Using an Improved Dry Process, Starch/Stärke 44,
1992, 69–74).
Eine längere
Zwischenkette wirkt so, dass die kationischen Gruppen besser mit
den anionischen Cellulosefasern und den anionischen Füllstoffen
wechselwirken können.
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In
der erfindungsgemäßen Lösung ist
es somit essentiell, dass die kationisierte Stärke durch Verethern von Stärke mit
kationisierenden Reagentien hergestellt wird, wobei diese kationisierenden
Reagentien ausgehend von Cholin synthetisiert werden, wobei Cholin
in dieser Anwendung, wenn nichts anderes angegeben ist, sowohl natürliches
Cholin als auch seine synthetischen Äquivalente bedeutet. Demnach
ist es in der erfindungsgemäßen Lösung möglich, Cholin
zu verwenden, in dem Wasserstoff in seinem Kohlenstoffgerüst auch durch
andere Substituenten ersetzt ist. Ein synthetisches Cholin-Äquivalent
kann z.B. aus Trimethylamin oder aus einer beliebigen Verbindung,
die Epoxid oder Chlorhydrin enthält,
hergestellt sein.
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Gemäß der Erfindung
kann so kationische Stärke
typischerweise durch Verethern von Stärke mit einem kationisierenden
Reagens hergestellt werden, das entweder
- – ein Veretherungsprodukt
zwischen Cholin oder seinem synthetischen Äquivalent (I) und Epichlorhydrin (III),
am vorteilhaftesten 5,6-Epoxy-1-trimethylammonium-3-oxahexan (II),
oder
- – ein
Veretherungsprodukt, gebildet aus Cholin, einer Zwischenkette eines
bestimmten Typs und Epichlorhydrin, ist.
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Die
positive Ladung der quaternären
Ammoniumgruppe von Cholin wird immer durch ein Anion neutralisiert,
welches von den Reaktionsbedingungen abhängt, üblicherweise Hydroxid oder
Chlorid ist, aber auch ein anderes Halogenid (Fluorid, Bromid oder
Iodid), Hydrocarbonat, Hydrotartrat, Dihydrocitrat, Salicylat oder ein
anderes derartiges anorganisches oder organisches Anion sein kann.
In Strukturformeln, die eine quaternäre Aminogruppe enthalten, ist
das Anion im Allgemeinen nicht gezeigt, gehört aber strukturell zu den
hergestellten kationisierenden Reagentien und hängt in seiner Natur von den
Reaktionsbedingungen ab.
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Das
kationische Stärkeprodukt
gemäß der Erfindung,
welches das Cholin enthält,
kann vorteilhafterweise als Additiv bei der Papierherstellung, z.B.
in der Nasspartie der Papierherstellung verwendet werden um unter
anderem die Retention, Wasserdurchlässigkeit, die Festigkeit des
produzierten Papiers zu verbessern und anionische Verunreinigungen
zu entfernen. Dann ist es möglich,
die Wasserlöslichkeit
der erfindungsgemäß hergestellten
kationischen Stärke
einzustellen, indem die Struktur des bei der Veretherung verwendeten Cholin-Derivats
variiert wird, anders ausgedrückt,
indem die chemische Struktur der Zwischenkette verändert wird,
welche die Cholin- und Epoxypropyl-Komponenten des kationisierenden
Reagenses verbindet, oder die Seitenketten (R) des Cholinabschnitts
verändert
wird. Unter Verwendung einer lipophilen Zwischenkette mit einer
Kohlenwasserstoffstruktur ist es somit möglich, die Wasserlöslichkeit
von Stärkeether
zu reduzieren. Andererseits kann die Wasserlöslichkeit des Stärkeethers
entsprechend erhöht
werden, indem eine hydrophile Zwischenkette mit der Struktur von
Ethylenglykol oder ein entsprechender Polyether verwendet wird oder
indem eine andere entsprechende hydrophile Zwischenkette verwendet
wird um die Cholin- und Epoxypropylen-Komponente des kationisierenden Reagenses
aneinander zu binden. Im Cholingerüst sind die Substituenten (R)
Wasserstoff oder organische Gruppen, z.B. Alkyl- und/oder Arylgruppen,
die Heteroatome, insbesondere Sauerstoff, Stickstoff oder Schwefel,
enthalten können.
Die Substituenten sind typischerweise Wasserstoff und/oder Methylgruppen.
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Cholin
oder (2-Hydroxyethyl)trimethylammoniumhydroxid (I) ist eine Substanz,
die allgemein in der Natur auftritt und die wichtige biologische
und pharmakologische Wirkungen hat. Cholin ist z.B. als Transmittersubstanz
im Nervensystem unverzichtbar, und außerdem enthalten viele wichtige
Phospholipide es, z.B. Lecithin oder Phosphatidylcholin. Phospholipide
wirken als starke Detergentien, wobei die kationischen Komponenten
die Lipide, die durch eine anionische Fettsäure gebunden sind, in der Wasserphase
emulgiert halten. Cholin wird allgemein z.B. in Vitaminprodukten,
die für
Menschen bestimmt sind, und als Additiv in Tierfutter verwendet.
Cholin ist eine Verbindung, die eine quaternäre Trimethylammoniumgruppe
enthält,
in der die positive Ladung der Ammoniumgruppe durch ein Hydroxidion,
das als kompensierendes Ion wirkt, oder durch ein Chlorid oder ein
anderes Halogenidion, und in einigen Fällen auch durch ein Dihydrogencitrat-,
ein Hydrogentartrat-, Hydrogencarbonat- oder ein Salicylatanion
oder durch ein anderes derartiges anorganisches oder organisches
Anion neutralisiert ist.
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Die
Stärke
kann irgendeine natürlich
vorkommende Stärke
sein, z.B. Mucostärke
(z.B. Kartoffeln), Wurzelstärke
(z.B. Tapioca, Pfeilwurz oder Batate) oder Kornstärke (z.B.
Gerste, Weizen, Reis, Mais oder Durra) sein. Im Veretherungsverfahren
können
auch "Wachs"-Stärken, modifizierte
Stärken,
vernetzte Stärken,
hydrolysierte oder oxidierte Stärken,
Säure-behandelte
Stärken
oder auch andere Polysaccharide mit langen Ketten eingesetzt werden.
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Epichlorhydrin
(III) ist ein im Handel erhältliches
1,2-Epoxy-3-chlorpropan, in dem die reaktiven funktionellen Gruppen
ein dreigliedriger Epoxyring und ein Chloratom an ein primäres Kohlenstoffatom
gebunden sind. Von den funktionellen Gruppen von Epichlorhydrin
ist der Epoxyring reaktiver als das primäre Alkylchlorid; es reagiert
in einfacher Weise mit Verbindungen, wie Alkoholen, Carbonsäuren, Phenolen,
Aminen, Thiolen und Thiophenolen. Epichlorhydrin löst sich
in Alkoholen, Ethern, Ketonen und aromatischen Kohlenwasserstoffen
auf. Bei Raumtemperatur löst
es sich gerade noch in Wasser, wobei es eine 6,6 gew.-%ige Lösung mit Wasser
bildet.
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Stärkeether
und kationische Stärkeether,
die Herstellung dieser und ihre Eigenschaften und Anwendungen sind
als solche seit Jahrzehnten bekannt, z.B. sind sie in dem Buch Starch:
Chemistry and Technology, 2. Ausgabe, herausgegeben von R.L. Whistler,
J.N. BeMiller und E.F. Paschall, Academic Press Inc.; Orlando, Florida,
1984; und in dem Buch Modified Starches: Properties and Uses, herausgegeben
von O.B. Wurzburg, CRC Press; Boca Raton, Florida, 1986, dargelegt.
Stärkehydroxylether
können
z.B. bei der Papierherstellung und als Blutplasma-Ersatzstoffe eingesetzt
werden, Hydroxypropylether von Stärke werden als Additive in
Lebensmitteln verwendet und Stärkeether,
die kationische Gruppen enthalten, werden bei der Papierherstellung verwendet.
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Früher wurde
ein Ionenaustauschmaterial, das in Wasser vollständig unlöslich ist, aus Stärke, Epichlorhydrin
und Cholin in einer sogenannten "Eintopf"-Synthese hergestellt,
wobei alle Reagentien dem Gemisch von Stärke in Wasser einzeln zugesetzt
wurden (Simkovic, I., Quaternization/cross linking of starch with choline
chloride/epichlorohydrin, Carbohydrate Polymers, 34, 1997, 21–23). Dieses
Verfahren produziert ein in hohem Maße vernetztes kationisches
Produkt, welches infolge des hohen Vernetzungsgrades, d.h. des hohen Molekulargewicht
des Produktes, in Wasser unlöslich
ist. Daher konnte dieses Produkt nicht in solchen Anwendungen eingesetzt
werden, in denen das Produkt in Wasser gelöst werden muss. Andererseits
ist die Verwendung von Epichlorhydrin wegen seiner Toxizität und Flüchtigkeit
auch eingeschränkt.
Es wäre
in industriellen Umgebungen, insbesondere in Kombination mit einer
pulverartigen Substanz, wie Stärke,
sehr schwer zu verwenden. Somit wurde dieses Stärkeprodukt nicht zur Verwendung
als Additiv in der Papierherstellung vorgeschlagen, sondern es wurde
zur Verwendung als Ionenaustauschmaterial vorgeschlagen.
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In
dem kationisierenden Reagens gemäß der Erfindung
ist es möglich,
mit Hilfe von Etherbindungen verschiedene Strukturtypen zwischen
die Glycidylgruppen, die aus dem Cholin stammen, und Epichlorhydrin einzufügen, wobei
solche Strukturen z.B. Kohlenwasserstoff- oder Polyetherketten sind. Die Veretherung
von Cholin mit einer Zwischenkette kann unter Verwendung allgemein
bekannter Reaktionen, z.B. der sogenannten Williamson-Ethersynthese
(Vogel's Textbook
of Practical Organic Chemistry, John Wiley & Sons, Inc.; New York, 1989, S. 583–584) durchgeführt werden.
In Gegenwart einer starken Base bilden Alkohole, wie Cholin, Alkoxide.
Ein aus Cholin hergestelltes Alkoxid wird leicht mit der Halogengruppe
primärer
Halogenalkohole, wie z.B. mit Chlor in 6-Chlor-1-hexanol und mit
Chlor in 2-(2-(2-Chlorethoxy(ethoxy)ethanol,
reagieren, wodurch es Cholinether-Derivate bildet, die unter alkalischen
Reaktionsbedingungen mit Epichlorhydrin weiter verethert werden
können.
Ein auf diese Weise hergestelltes kationisierendes Reagens wird
mit Stärke
leicht verethert.
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In
der vorliegenden Erfindung wird ein Reaktionsprodukt aus
- – Cholin
und Epichlorhydrin, oder
- – Cholin,
einem halogenierten Alkohol, d.h. Halogenalkohol, und Epichlorhydrin
für die Kationisierung
von Stärke
verwendet. Auf diese Weise wird eine stark oder schwach kationisierte
Stärke erhalten,
und zwar in Abhängigkeit
von den verwendeten Verhältnissen
der Substanzmengen der Reagentien. Die Löslichkeit des Produktes in
Wasser kann auch eingestellt werden, indem die Länge und die Struktur der Kohlenwasserstoff-
oder Polyetherkette (A) zwischen dem Cholin und der Glycidylgruppe,
d.h. der Epoxypropylengruppe, die aus dem Epichlorhydrin stammt,
verändert
werden. Die auf diese Weise hergestellten Produkte sind als Additive
bei der Papierherstellung, zur Entfernung störender Substanzen, zur Verbesserung
der Retention, zur Verringerung der Wasserretention und zur Erhöhung der
Papierfestigkeit und der Papierbedruckbarkeit geeignet. Die in der
vorliegenden Erfindung beschriebene Stärke kann auch zur Entfernung
feiner Substanzen aus dem Verfahrenswasser bei der Herstellung von
TMP-Pulpe verwendet werden, was in dem Artikel von V. Bobackan,
J. Näsman
und D. Eklund (Journal of Pulp and Paperscience, 24, 1998, 78) beschrieben
ist. Andererseits können
die erfindungsgemäß hergestellten,
kationischen, Cholin-strukturierten Stärkeether auch in der Anreicherung
von Metallen oder zur Herstellung von Schwermetallkomplexen oder
zur Ausflockung anionischer Verunreinigungen aus Verfahrenswasser
und Abwasser in verschiedenen Anwendungen der Umwelttechnologie
verwendet werden.
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Der
kationische Cholinether von Stärke
gemäß der Erfindung
wird typischerweise durch Veretherung der Hydroxylgruppen der Stärke unter
Verwendung eines kationisierenden Reagenses, das Cholin, d.h. die Salzstruktur
von 2-(Hydroxyethyl)trimethylammonium, enthält, hergestellt. Das kationisierende
Reagens (II), das in der Stärkeveretherung
eingesetzt wird und das Cholin in kovalenten Bindungen enthält, wird
hergestellt, indem z.B. Cholin, am vorteilhaftesten Cholinchlorid,
mit Epichlorhydrin in Gegenwart einer geeigneten Base, am vorteilhaftesten
Natriumhydroxid, in Alkohol bei einer Temperatur von 20 bis 100°C, vorteilhafterweise
35 bis 45°C,
während
2 bis 10 Stunden umgesetzt wird. Das Produkt wird durch Präzipitation
oder Dekantieren vom Reaktionsprodukt abgetrennt, und durch Eindampfen
wird die erhaltene Lö sung
in einen trockenen Zustand gebracht. Es ist auch möglich, das
Rohprodukt mit geringen Mengen an wasserfreiem Tetrahydrofuran zu
waschen.
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Ein
alternativer Reaktionsweg zur Herstellung des kationisierenden Reagenses
(II) ist die Reaktion von Chlorcholinchlorid, d.h. (2-Chlorethylen)trimethylammoniumchlorid,
mit Glycidol in Gegenwart einer geeigneten Base in einem geeigneten
organischen Lösungsmittel
oder Wasser.
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Die
Cholin-Komponente des kationisierenden Reagenses kann auch direkt
aus einer Verbindung hergestellt werden, die Trimethylamin und eine
Epoxid- oder Chlorhydringruppe enthält. Eine derartige Verbindung
kann z.B. Alkylenoxid oder Alkylenchlorhydrin sein. Wenn das Alkylen
länger
als Ethylen ist, dann wird die Cholin-Komponente eine Seitenkette
(R) enthalten, die aus dem verwendeten Alkylenreagens stammt, wodurch
die Seitenkette aliphatisch, aromatisch oder dergleichen, sein kann.
Die Seitenkette kann auch Heteroatome, z.B. Sauerstoff Stickstoff
oder dergleichen, enthalten.
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Ein
anderer Typ eines Kationisierungsreagenses für Stärke, wobei das Reagens sowohl
eine kovalent gebundene Cholingruppe als auch eine Glycidylgruppe
enthält,
hat die Struktur der Formel (IV). Es hat eine Hexamethylenglykol-Zwischenkette,
die das Cholin und die Glycidyl-Komponente, die aus dem Epichlorhydrin stammt,
trennt. Ein kationisierendes Reagens dieses Typs kann hergestellt
werden, indem Cholin, am vorteilhaftesten Cholinchlorid oder Cholinhydroxid,
in Gegenwart eines geeigneten basischen Katalysators, am vorteilhaftesten
Natriumhydroxid, mit 6-Chlor-1-hexanol reagieren gelassen wird.
Dann wird der erhaltene Cholinhexamethylglykolether weiter mit Epichlorhydrin
in Gegenwart eines geeigneten basischen Katalysators, am vorteilhaftesten
Natriumhydroxid, reagieren gelassen. Dies liefert ein kationisches
Veretherungsreagens, 12,13-Epoxy-1-trimethylammonium-3,10-dioxatridecan
(IV).
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Ein
kationisierendes Reagens eines dritten Typs für Stärke enthält sowohl eine kovalent gebundene Cholingruppe
als auch eine Glycidylgruppe und entspricht der Strukturformel (V).
Es enthält
eine Triethylenglykolkette als Zwischenkette, die das Cholin und
die Glycidyl-Komponente,
die aus dem Epichlorhydrin stammt, trennt. Ein kationisierendes
Reagens dieser An kann hergestellt werden, indem Cholin, am vorteilhaftesten Cholinchlorid
oder Cholinhydroxid, mit 2-[2-(2-Chlorethoxy)ethoxy]ethanol in Gegenwart
eines geeigneten basischen Katalysators, am vorteilhaftesten Natriumhydroxid,
umsetzen gelassen wird. Der so erhaltene Cholinether wird außerdem mit
Epichlorhydrin in Gegenwart eines geeigneten basischen Kata lysators,
am vorteilhaftesten Natriumhydroxid, umgesetzt. Dies liefert ein
kationisches veretherndes Reagens, 14,15-Epoxy-1-trimethylammonium-3,6,9,12-tetraoxapentadecan
(V).
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Zusätzlich zu
den oben angeführten
Strukturen eines kationisierenden Reagenses ist es möglich, auch solche
Reagentien herzustellen, in denen die trennende Kette zwischen den
Cholin- und Glycidyl-Komponenten anstelle der Hexamethylglykolkette
oder der Triethylenglykolkette eine andere geeignete Zwischenkette sein
kann.
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Nachfolgend
werden typische Strukturen der aus Cholin hergestellten kationischen
Stärkeether
angeführt.
In dem durch die Strukturformel (VI) dargestellten Fall ist die
Stärke
mit einem Reaktionsprodukt zwischen Cholin (I) und Epichlorhydrin
(III) oder mit dem 5,6-Epoxy-1-trimethylammonium-3-oxahexan
(II) verethert. In den folgenden Strukturformeln stellt die Abkürzung St
die Stärke-Polymerstruktur
dar. Der Epoxypropylenring des Veretherungsreagenses (II) wird,
wenn es mit der Stärke
verethert wird, in Gegenwart eines geeigneten Katalysators verethert.
Als solche Veretherungskatalysatoren können Natriumhydroxid, Kaliumhydroxid,
Calciumhydroxid, Calciumoxid, Magnesiumoxid, Kalium-, Natrium- oder
Cäsiumcarbonat
oder Pyridin oder andere derartigen organische oder anorganische
Basen verwendet werden. Dadurch wird die kationische Stärke der
Strukturformel (VI) produziert.
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Im
Fall der Verwendung der Struktur mit der Formel (VII) wurde die
Stärke
mit einem kationisierenden Reagens verethert, wobei die Kette A
und die Hydroxypropylgruppe, die aus Epichlorhydrin stammt, über eine Etherbindung
zwischen dem Cholin (I) und der Stärke verbunden sind:
worin
die Struktur-Komponente A eine Kohlenwasserstoffkette und/oder eine
organische Gruppe ist, die enthalten kann:
- – Heteroatome,
z.B. Sauerstoff, Stickstoff oder Schwefel,
- – substituierte
oder unsubstituierte aromatische oder heteroaromatische Gruppen,
die über
Alkylgruppen oder Heteroatome oder Substituenten, die sie enthalten,
aneinander gebunden sein können,
- – Seitenketten,
die Wasserstoff, niedere oder höhere
acyclische Alkylgruppen, substituierte oder unsubstituierte Cycloalkylgruppen,
Alkoxygruppen oder Ethergruppen, welche niedere oder höhere Alkylgruppen oder
aromatische heterocyclische Gruppen, die Heteroatome enthalten,
enthalten, sein können.
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Mit
anderen Worten, die Strukturkomponente A kann z.B. eine organische
Gruppe sein, die eine der folgenden Formeln hat:
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Die
Substituenten R, R1, R2,
R3, die in den Strukturformeln (II) und
(IV) bis (VII) und in den Formeln (i) bis (vi) auftreten, können Wasserstoffatome,
niedere oder höhere
acyclische Alkylgruppen, substituierte oder unsubstituierte Cycloalkylgruppen,
substituierte oder unsubstituierte Arylgruppen oder Heteroarylgruppen,
niedere oder höhere
Alkylgruppen oder nichtaromatische heterocyclische Gruppen, die
Alkoxygruppen oder andere Heteroatome enthalten, sein. Andererseits
kann die organische Gruppe A in ihrer tatsächlichen Kettenstruktur solche
substituierten oder unsubstituierten aromatischen oder heteroaromatischen
Gruppen haben, die auch über
Alkylgruppen oder Heteroatome oder Substituenten, die diese enthalten,
aneinander gebunden sein können.
Die Substituenten R, R1, R2,
R3 sind typischerweise Wasserstoff und/oder
Alkylgruppen, vorteilhafterweise Methylgruppen und/oder Arylgruppen.
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Die
Veretherungsreaktion der Stärke
wird durchgeführt
- – als
Trockenverfahren ohne Lösungsmittel;
- – als
Aufschlämmungkationisierung,
bei der Wasser als das Medium wirkt und bei der die Stärke sich
nicht wesentlich lösen
muss, wobei DS typischerweise < 0,1
ist;
- – als
Gelkationisierung, wobei sich die Stärke löst, wenn Wasser als Lösungsmittel
wirkt, DS typischerweise < 0,1,
am typischsten 0,1 bis 1,0 ist; oder
- – in
einem organischen Lösungsmittel,
z.B. in Ethanol.
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Als
Veretherungskatalysator wird eine Base, wie z.B. Alkalimetall- oder
Erdalkalimetallhydroxide, Calciumoxid, Magnesiumoxid, Alkalimetallcarbonat,
oder organische Basen, wie Amine, verwendet.
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In
der Wassersuspension ist die Reaktionstemperatur 0 bis 100°C, vorteilhafterweise
40 bis 70°C,
wodurch die Reaktionszeit 1 h bis 5 Tage, vorteilhafterweise 4 bis
24 h, ist. Ohne Lösungsmittel
wird die Veretherung bei höherer
Temperatur als die der Wassersuspension, vorteilhafter bei 50 bis
80°C, durchgeführt. Wenn eine
Gelierung der Stärke
verhindert werden soll, dann ist es möglich, anorganische oder organische
Salze, vorteilhafterweise Natriumsulfat, oder Alkohole, wie Methanol
und Isopropanol, vorteilhafterweise Ethanol, der Wassersuspension
zuzusetzen. Nach der Veretherungsreaktion kann die kationisierte
Stärke
mit Wasser und Alkoholen gereinigt werden und mit verdünnten Säuren neutralisiert
werden. Allerdings ist eine gründliche
Reinigung des Produktes nicht notwendig, wenn die Stärke bei
der Papierherstellung eingesetzt wird.
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Im
Folgenden wird die Erfindung anhand von Beispielen erläutert.
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Beispiel 1
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Veretherung
von Stärke
mit 5,6-Epoxy-1-trimethylammonium-3-oxahexan (II) in einer Wasserlösung
- 10,00
g Kartoffelstärke
- 6,00 g Natriumsulfat
- 1,23 g Natriumhydroxid
- 6,04 g 5,6-Epoxy-1-trimethylammonium-3-oxahexan (I)
- 23 ml Wasser
-
10,00
g Stärke
wurden mit 20 ml Wasser in einem Rundkolben vermischt. 6,00 g wasserfreies
Natriumsulfat wurden zu dem Gemisch gegeben, und dann wurden 1,23
g Natriumhydroxid, das in 3 ml bei einer Temperatur von 30°C verdünnt worden
war, zugesetzt. 6,04 g 5,6-Epoxy-1-trimethylammonium-3-oxahexan (II)
wurden zu dem Gemisch gegeben, und das Mischen wurde 23 Stunden
lang bei 40°C
fortgesetzt. Dem Reaktionsgemisch wurden 140 ml Wasser zugesetzt,
und es wurde vorsichtig vermischt. Dann wurden wiederum 240 ml Ethanol
zu dem Gemisch gegeben, und die so präzipitierte Stärke wurde
filtriert. Das Rohprodukt wurde mit 240 ml 50% Ethanol gewaschen,
und dann wurde das Produkt weiter gewaschen und mit 480 ml 50% Ethanol,
dem 0,01 mol/l Salzsäure
zugesetzt worden war, neutralisiert. Das Waschen wurde mit 80 ml 50%
Ethanol und mit 100 ml 99,5% Ethanol fortgesetzt. Die kationisierte
Stärke
(VI) wurde im Vakuum getrocknet. Die Ausbeute war 12,00 g. Der Substitutionsgrad
wurde durch Kjeldahl-Bestimmung und durch 1H-NMR-Spektrometrie
mit 0,11 bestimmt.
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Beispiel 2
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Veretherung
von Stärke
mit 5,6-Epoxy-1-trimethylammonium-3-oxahexan (II) in einer Lösung von Ether
und Ethanol.
- 10,00 g Kartoffelstärke
- 0,69 g Natriumhydroxid
- 20 ml Ethanol
- 10 ml Wasser
- 1,21 g 5,6-Epoxy-1-trimethylammonium-3-oxahexan (I)
-
10,00
g Kartoffelstärke,
10 ml Wasser und 20 ml Ethanol wurden in einem Rundkolben vermischt.
0,69 g Natriumhydroxid wurden zu dem Gemisch gegeben, wobei das
Natriumhydroxid in 2 ml Wasser mit einer Temperatur von 30°C verdünnt worden
war, dann wurde ein Mischen durchgeführt. 1,21 g 5,6-Epoxy-1-trimethylammonium-3-oxahexan
(II) wurden zu dem Gemisch gegeben. Das Mischen wurde für 24 h bei
40°C fortgesetzt.
80 ml Ethanol wurden zu dem Reaktionsgemisch gegeben, und die kationisierte
Stärke
wurde filtriert und mit 150 ml 50% Ethanol gewaschen. Das Rohprodukt
wurde gewaschen und mit 320 ml 50% Ethanol, das 0,03 mol/1 Salzsäure enthielt,
neutralisiert. Das Waschen wurde mit 160 ml 50% Ethanol und mit
80 ml 99,5% Ethanol fortgesetzt. Das Produkt (VI) wurde im Vakuum
getrocknet. Die Ausbeute war 8,87 g. Der Substitutionsgrad wurde
durch Kjeldahl-Bestimmung und durch 1H-NMR-Spektrometrie
mit 0,02 bestimmt.
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Beispiel 3
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Veretherung
von Stärke
mit 12,13-Epoxy-1-trimethylammonium-3,10-dioxatridecan (IV) in Wasserlösung.
- 5,00
g Kartoffelstärke
- 3,00 g Natriumsulfats
- 0,56 g Natriumhydroxid
- 3,58 g 12,13-Epoxy-1-trimethylammonium-3,10-dioxatridecan (IV)
- 18 ml Wasser
-
5,00
g Stärke
wurden in einem Rundkolben mit 12 ml Wasser vermischt, und dann
wurden 3,00 g Natriumsulfat zugesetzt. Danach wurden 0,56 g Natriumhydroxid
zugegeben, welches in 3 ml Wasser mit 30°C gelöst worden war, danach wurden
3,58 g 12,13-Epoxy-1-trimethylammonium-3,10-dioxatridecan
(IV), die in 3 ml gelöst
worden waren, zugegeben. Das Reaktionsgemisch wurde für 23 h bei
40°C vermischt.
Als das Gemisch auf Raumtemperatur abgekühlt war, wurden 160 ml Wasser
zugesetzt. Nach Vermischen wurden weitere 240 ml Ethanol zu dem
Gemisch gegeben, und der präzipitierte
Stärkeether
wurde filtriert. Das Rohprodukt wurde mit 80 ml 50% Ethanol gewaschen.
Das Lösen
in Wasser und die Ethanolpräzipitation
des Rohproduktes wurden dreimal wiederholt, wonach Salzsäure zu den
Lösungen
gegeben wurde, bis die Waschlösung
neutral war. Schließlich
wurde das Produkt (VII, A = -(CH2)6O-) mit 95% Ethanol gewaschen und im Vakuum
getrocknet. Die Ausbeute war 5,46 g. Der Substitutionsgrad wurde
durch 1H-NMR-Spektrometrie mit 0,1 bestimmt.
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Beispiel 4
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Veretherung
von Stärke
mit 14,15-Epoxy-1-trimethylammonium-3,6,9,12-tetraoxapentadecan (V) in einer
Wasserlösung.
- 5,00 g Kartoffelstärke
- 3,00 g Natriumsulfat
- 0,35 g Natriumhydroxid
- 1,00 g 14,15-Epoxy-1-trimethylammonium-3,6,9,12-tetraoxapentadecan
(V)
- 17 ml Wasser
-
5,00
g Stärke
wurden in einem Rundkolben mit 13 ml Wasser vermischt, und dann
wurden 3,00 g Natriumsulfat, 0,35 g Natriumhydroxid, das in 2 ml
Wasser mit 30°C
gelöst
worden war, und 1,00 g 14,15-Epoxy-1-trimethylammonium-3,6,9,12-tetraoxapentadecan
(V), das in 2,00 ml Wasser gelöst
worden war, zugesetzt. Das Reaktionsgemisch wurde für 21 h bei
40°C vermischt.
Dann wurden 160 ml Wasser zugegeben und es wurde gemischt. Nach
dem Mischen wurden 160 ml Ethanol zu dem Gemisch gegeben, und die
präzipitierte Stärke wurde
abfiltriert. Das Rohprodukt wurde mit 80 ml 50% Ethanol gewaschen.
Das Lösen
in Wasser und anschließende
Ethanolpräzipitation
wurden dreimal wiederholt, wonach Salzsäure zu den Waschlösungen gegeben
wurde, bis die Waschlösungen
neutral waren. Schließlich
wurde das Produkt (VII, A = CH2CH2OCH2CH2OCH2CH2O-) mit 95% Ethanol
gewaschen und im Vakuum getrocknet. Die Ausbeute war 4,53 g. Der
Substitutionsgrad wurde durch 1H-NMR-Spektrometrie
mit 0,05 bestimmt.
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Beispiel 5
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Veretherung
von Stärke
mit 5,6-Epoxy-1-trimethylammonium-3-oxahexan (II) in Wasser.
- 11,3
g mit Peroxid oxidierte Kartoffelstärke
- 0,5 g Natriumhydroxid
- 17 ml Wasser
- 10,6 g 5,6-Epoxy-1-trimethylammonium-3-oxahexan (I)
-
11,3
g Kartoffelstärke
und 17 ml Wasser wurden in einem Rundkolben vermischt. 0,5 g Natriumhydroxid,
das in 2 ml Wasser mit einer Temperatur von 30°C verdünnt worden war, wurde dem Gemisch
zugesetzt, und es wurde ein Mischen durchgeführt. 10,6 g 5,6-Epoxy-1-trimethylammonium-3-oxahexan
(II) wurden zu dem Gemisch gegeben. Das Mischen wurde für 24 h bei
einer Temperatur von 60°C
fortgesetzt. Die kationisierte Stärke wurde mit Wasser auf etwa
20% verdünnt
und mit 160 ml 50% Ethanol gewaschen. Das Rohprodukt wurde gewaschen
und mit 320 ml 50% Ethanol, das 0,03 mol/1 Salzsäure enthielt, neutralisiert.
Das Waschen wurde mit 160 ml 50% Ethanol und mit 80 ml 99,5% Ethanol
fortgesetzt. Das Produkt (VI) wurde im Vakuum getrocknet. Die Ausbeute
war 10,5 g. Der Substitutionsgrad wurde durch Kjeldahl-Bestimmung
mit 0,41 bestimmt.
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Dem
Fachmann auf diesem Gebiet wird klar sein, dass die oben beschriebenen
kationisierenden Reagentien, die eine quaternäre Ammoniumgruppe enthalten,
auch mit Hilfe anderer bekannter organisch-chemischer Reaktionen
hergestellt werden können.
Solche Alternativen sind unter anderen:
- 1)
die nukleophile Substitutionsreaktion eines Alkylhalogenids, das
die oben genannte Epoxypropylgruppe oder die Glycidylgruppe enthält, d.h.
die Menshutkin-Reaktion mit einem tertiären Amin, am vorteilhaftesten Trialkylamin;
- 2) wenn ein Substituent der quaternären Aminogruppe in seiner Struktur
eine Halogenhydringruppe enthält, d.h.
eine 1-Halogen-2-hydroxylgruppe enthält, dann ist es möglich, diese
weiter mit der Stärke
reagieren zu lassen; und
- 3) Epoxidieren einer solchen Verbindung, die eine quaternäre Aminogruppe
enthält,
worin ein Substituent (oder mehrere Substituenten) des Stickstoffatoms
eine Gruppe mit einer Alkenstruktur, die eine Doppelbindung enthält, ist,
mit Hilfe beispielsweise von Perameisensäure, Peressigsäure oder
Metachlorperbenzoesäure,
zu einem entsprechenden Epoxypropylether oder einem Glycidylether,
der eine quaternäre
Aminogruppe enthält.
Mit den erhaltenen Reaktionsprodukten kann Stärke unter ähnlichen Bedingungen, wie den oben
beschriebenen, kationisiert werden.