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Die
vorliegende Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zum Sulfidieren
von Katalysatoren, die ein S-enthaltendes organisches Additiv enthalten,
insbesondere auf einen Hydrobehandlungskatalysator, der ein S-enthaltendes
organisches Additiv enthält.
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Hydrobehandlungskatalysatoren
umfassen Hydrierungsmetall-Komponenten, im Allgemeinen eine Metall-Komponente
der Gruppe VI wie Molybdän
und/oder Wolfram und eine Metall-Komponente der Gruppe VIII wie
Nickel und/oder Cobalt, im Allgemeinen auf einem oxidischen Träger. Vor
der Verwendung werden die Hydrierungsmetall-Komponenten, die in
den Hydrobehandlungskatalysatoren vorliegen, im Allgemeinen in ihre
Sulfide überführt. Dieses
Verfahren wird herkömmlicherweise
als Sulfidierung oder Vorsulfidierung bezeichnet. Es erfolgt im
Allgemeinen, bevor der Katalysator zur Hydrobehandlung verwendet
wird, um eine stabile Leistungsfähigkeit
des Reaktors zu gewährleisten.
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Hydrobehandlungskatalysatoren,
die S-enthaltende organische Additive enthalten, sind in der Technik bekannt.
Die Zugabe des S-enthaltenden organischen Additivs ist oft beabsichtigt,
um die Notwendigkeit einer separaten Sulfidierungsstufe auszuschließen.
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Z.B.
beschreiben die Europäische
Patentanmeldung Nr. 0 300 629 und die Europäische Patentanmeldung Nr. 0
357 295 Hydrobehandlungskatalysatoren, die einen Träger umfassen,
der mit wenigstens einem aus Molybdän, Wolfram und/oder aus der
Gruppe VIII des Periodensystems ausgewählten Element und einer Mercapto-Verbindung,
die aus Mercaptocarbonsäuren,
Amino-substituierten Mercaptanen, Dimercaptanen und Thiosäuren ausgewählt ist,
durchtränkt
ist. Das S-enthaltende Additiv wird in die Katalysator-Zusammensetzung
eingefügt,
um die Notwendigkeit der Vorsulfidierung überflüssig zu machen oder wenigstens
die Vorsulfidierung zu erleichtern. Insbesondere wird das S-enthaltende
Additiv in den Katalysator eingefügt, um die Notwendigkeit überflüssig zu
machen, sich dem anfänglichen
Teil des Reaktoranfahrens zu widmen, um den Katalysator mit der
Menge an Schwefel zu versehen, die notwendig ist, um ein Gleichgewicht
mit der Reaktionsumgebung zu erreichen, oder um die Zeitspanne zu
verkürzen,
die dafür
notwendig ist. Zusätzlich
dazu wird die Notwendigkeit des Versehens der Beschickung mit einer
Schwefel-enthaltenden Verbindung wie DMDS reduziert oder überflüssig gemacht.
Weiterhin wird, da alle Katalysatorteilchen bereits 5 enthalten, wenn
sie in die Einheit eintreten, die Homogenität des sulfidierten Produkts
verbessert.
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Die
Europäische
Patentanmeldung Nr. 0 506 206 beschreibt auch einen Hydrobehandlungskatalysator,
umfassend ein S-enthaltendes Additiv, das aus der Gruppe ausgewählt ist,
bestehend aus Bimercaptanen, Amino-substituierten Mercaptanen und
Thiocarbonsäuren.
Der S-enthaltende Katalysator ist wiederum beabsichtigt, um die
Notwendigkeit der Vorsulfidierung zu vermeiden. Einige der in dieser
Literaturstelle beschriebenen Katalysatoren werden durch eine Behandlung
mit Wasserstoff bei einer Temperatur von Raumtemperatur bis zu 400 °C, vorzugsweise
100 – 300 °C, aktiviert.
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Ein ähnlicher
Gegenstand wird in der Europäischen
Patentanmeldung Nr. 0 338 788 und der Europäischen Patentanmeldung Nr.
0 289 211 beschrieben.
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US 5,139,990 beschreibt
einen Hydrobehandlungskatalysator, umfassend einen Träger und
Hydrierungsmetall-Komponenten, der mit einem wässrigen Medium behandelt wird,
das ein wasserlösliches
oder mit Wasser mischbares, S-enthaltendes organisches Additiv umfasst,
woran sich das Trocknen des sich ergebenden Katalysators und die
Aktivierung desselben mit Wasserstoff bei einer Temperatur von 100 – 600 °C anschließt.
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US 4,636,487 beschreibt
einen Hydrobehandlungskatalysator, umfassend einen Träger und
ein Hydroxymercaptid eines oder mehrerer Metalle, das das Reaktionsprodukt
eines Mercaptoalkohols und einer oder mehrerer Metall-Verbindungen
sein kann. Der Katalysator kann mit Wasserstoff bei einer Temperatur
von 66 – 316 °C aktiviert
werden.
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Die
Europäische
Patentanmeldung Nr. 0 496 592 beschreibt einen Hydrobehandlungskatalysator,
umfassend eine Carbonsäure
und eine organische Schwefel-Verbindung,
die eine Mercaptocarbonsäure
sein kann. Die Menge der organischen Schwefel-Verbindung ist so
gering, dass der Katalysator vorher noch sulfidiert werden muss.
Es werden keine Informationen in Bezug darauf angegeben, wie die
Vorsulfidierungsstufe durchgeführt
werden sollte.
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US 4,213,850 beschreibt
eine Vorsulfidierung in der flüssigen
Phase, auf die eine Vorsulfidierung in der Gasphase folgt, wobei
in der Flüssigphasen-Vorsulfidierung
eine nicht untergemischte Beschickung verwendet wird.
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US 5,045,518 beschreibt
ein Verfahren, in dem der Katalysator zuerst ex situ sulfidiert
wird, woran sich eine in situ Sulfidierung anschließt.
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Obwohl
die Aktivität
dieser Katalysatoren gut ist, besteht noch ein Verbesserungsbedarf.
Zusätzlich dazu
ergab sich, dass, wenn die Katalysatoren der obigen Literaturstellen
in die Hydrobehandlungseinheit eingebracht werden, unerwünschte Komponenten
wie Essigsäure
während
des Anlaufens gebildet werden können.
Zusätzlich
dazu wurde gefunden, dass die Anlauf-Prozedur ziemlich entscheidend
ist, um gute Ergebnisse zu erhalten.
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Es
ergab sich nun, dass Katalysatoren mit einer größeren Aktivität erhalten
werden können,
wenn die Katalysatoren durch ein Sulfidierungsverfahren sulfidiert
werden, in welchem eine Katalysator-Zusammensetzung, umfassend wenigstens
eine Hydrierungsmetall-Komponente der Gruppe VI und/oder der Gruppe
VIII des Periodensystems und ein S-haltiges organisches Additiv,
zuerst mit einer organischen Flüssigkeit
in Kontakt gebracht wird, anschließend der Katalysator mit Wasserstoff
und einer Schwefel-enthaltenden Verbindung in der Gasphase in Kontakt
gebracht wird.
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Wenn
das Verfahren außerhalb
des Hydrobehandlungsreaktors durchgeführt wird, können auch die Probleme verhindert
werden, die mit der Bildung unerwünschter Nebenprodukte in der
Hydrobehandlungseinheit und mit den kritischen Anfahrvorgängen verbunden
sind.
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Das Sulfidierungsverfahren
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In
dem Verfahren gemäß der Erfindung
wird zuerst der Additiv-enthaltende Katalysator mit einer organischen
Flüssigkeit
in Kontakt gebracht. Die organische Flüssigkeit hat im Allgemeinen
einen Siedebereich von 100 – 550 °C, vorzugsweise
von 150 – 500 °C. Sie ist
im Allgemeinen eine Erdölfraktion.
Aufgrund ihrer Natur umfassen Erdölfraktionen weniger als 12
Gew.-% Sauerstoff. Erdölfraktionen,
die weniger als 8 Gew.-% Sauerstoff, vorzugsweise weniger als 5
Gew.-%, mehr bevorzugt weniger als 2 Gew.-%, insbesondere weniger
als 0,5 Gew.-% Sauerstoff umfassen, können bevorzugt werden. Obwohl
der Olefingehalt der organischen Flüssigkeit für das Verfahren gemäß der Erfindung
nicht entscheidend ist, können
Erdölfraktionen
mit einer Iodzahl von 50 oder weniger, insbesondere 30 oder weniger,
bevorzugt werden. Beispiele geeigneter Erdölfraktionen schließen Fraktionen
ein, die Schweröle,
Schmierölfraktionen
wie Mineralschmieröl
(360°C<Sdp.<500°C), atmosphärische Gasöle, Vakuum-Gasöle, Straight-run-Gasöle (250°C<Sdp.<350°C), White
Spirit (180°C<Sdp.<220°C), Mitteldestillate
wie Diesel, Düsenkraftstoff
und Heizöl,
Naphthas und Benzin umfassen. Vorzugsweise werden Weißöl, Benzin,
Diesel, Gasöl
oder Mineralschmieröl
verwendet.
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Die
organische Flüssigkeit
gewährleistet,
dass der Katalysator befähigt
ist, die Bedingungen auszuhalten, die während des tatsächlichen
Sulfidierungsschrittes vorherrschen, d.h. während des In-Kontakt-Tretens
des Katalysators mit Wasserstoff und einer Schwefel-enthaltenden
Verbindung. Die organische Flüssigkeit
ist nicht speziell beabsichtigt, um Schwefel in den Katalysator
einzubringen. Trotzdem enthalten Erdölfraktionen wie Gasöl oder Diesel
manchmal Schwefel. Im Allgemeinen enthält die organische Flüssigkeit
weniger als 10 Gew.-% Schwefel, vorzugsweise weniger als 5 Gew.-%.
Die Schwefelmenge, die mit der organischen Flüssigkeit zugegeben wird, ist
geringer als 40 %, vorzugsweise weniger als 35 %, der gesamten Schwefelmenge,
die mit der organischen Flüssigkeit
und durch die Schwefel-enthaltende Verbindung, die in der Gasphase
angewendet wird, zum Katalysator gegeben wird, mehr bevorzugt weniger
als 25 %, noch mehr bevorzugt weniger als 15 %.
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Die
Menge der organischen Flüssigkeit
macht im Allgemeinen 20 – 500
% des Katalysator-Porenvolumens aus, das mit der in Frage kommenden
Flüssigkeit
unter den Anwendungsbedingungen der Flüssigkeit gefüllt werden
kann. Das Porenvolumen kann leicht bestimmt werden, indem man Flüssigkeit
unter den angegebenen Bedingungen langsam zu einer bestimmten Menge
des Katalysators in einem geschlossenen Gefäß unter Schütteln gibt und durch visuelle
Untersuchung bestimmt, wenn die Flüssigkeit nicht mehr absorbiert wird.
Ein anderes Verfahren besteht darin, einen Überschuss an Flüssigkeit
zuzugeben, und den Überschuss z.B.
durch Zentrifugieren von dem Katalysator zu entfernen. Der Fachmann
der Porenvolumen-Imprägnierung ist
mit diesen Arbeitsweisen vertraut. Um den erwünschten Effekt zu erreichen
und eine Materialverschwendung zu vermeiden, wird eine Menge von
50 – 200
%, insbesondere von 50 – 125
% bevorzugt. Wenn diese überschüssige Flüssigkeit
vorliegt, kann sie offensichtlich leicht entfernt werden, indem
man z.B. den Katalysator trocknet.
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Der
Weg, durch den der Katalysator mit der organischen Flüssigkeit
in Kontakt gebracht wird, ist für die
Erfindung nicht entscheidend, solange gewährleistet ist, dass jedes Katalysatorteilchen
mit der organischen Flüssigkeit
in Kontakt gebracht wird. Konventionelle Mischverfahren können angewendet
werden. Die organische Flüssigkeit
wird im Allgemeinen bei einer Temperatur zwischen Raumtemperatur
und 200 °C
mit den Katalysatorteilchen in Kontakt gebracht. Erhöhte Temperaturen
können
zuweilen erwünscht
sein, weil sie die Viskosität
der Flüssigkeit
reduzieren. Die geeignete Kontaktzeit kann davon abhängen, ob
die Arbeitsweise ex situ oder in situ durchgeführt wird. Für die Arbeitsweise ex situ
kann die Temperatur vorzugsweise zwischen Raumtemperatur und 75 °C liegen.
Für den
in situ-Betrieb kann die Temperatur vorzugsweise zwischen 100 °C und 175 °C liegen.
Das In-Kontakt-Bringen des Katalysators mit der organischen Flüssigkeit
wird im Wesentlichen in Abwesenheit von Wasserstoff durchgeführt.
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Nach
dem Einfügen
einer organischen Flüssigkeit
wird der Katalysator in der gasförmigen
Phase mit Wasserstoff und einer Schwefel-enthaltenden Verbindung
in Kontakt gebracht.
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Die
Schwefel-enthaltende Verbindung ist H2S
und/oder eine Verbindung, die unter den Bedingungen, die während des
In-Kontakt-Bringens des Katalysators mit Wasserstoff und einer Schwefel-enthaltenden
Verbindung vorherrschen, sich zu Schwefelwasserstoff zersetzen kann.
Beispiele geeigneter Komponenten, die sich zu H2S
zersetzen lassen, sind Mercaptane, CS2,
Thiophene, Dimethylsulfid (DMS), Dimethyldisulfid (DMDS) und geeignete
schwefelhaltige Austrittsgase der Raffinerie. Die Verwendung von
nur H2S wird bevorzugt. Der Fachmann weiß, wie eine
Schwefel-Verbindung auszuwählen
ist, die sich unter den angewendeten Bedingungen zersetzt.
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Die
Gesamtmenge der Schwefel-enthaltenden Verbindung, die in dem Verfahren
gemäß der Erfindung in
den Katalysator eingefügt
wird, einschließlich
der Menge an Schwefel, die durch das schwefelhaltige 'Additiv zugegeben
wird, wird im Allgemeinen so ausgewählt, dass sie 50 – 300 %,
vorzugsweise 70 – 200
%, mehr bevorzugt 80 – 150
% der stöchiometrischen
Schwefelmenge beträgt,
die notwendig ist, um die Hydrierungsmetalle in Co9S8, MoS2, WS2 bzw. Ni3S2 zu überführen.
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Die
Konzentration der Schwefel-enthaltenden Verbindung in der Mischung
von H2 und der Schwefel-enthaltenden Verbindung
wird im Allgemeinen so ausgewählt,
dass sie zwischen 1 und 99 Gew.-%, vorzugsweise zwischen 10 und
80 Gew.-%, berechnet als H2S auf die Gesamtmenge
an H2S und Wasserstoff, beträgt. Natürlich werden
geringere Schwefel-Konzentrationen in dieser Mischung entweder die
Dauer dieser Verfahrensstufe verlängern oder die erforderliche
Raum geschwindigkeit erhöhen.
Die Anwendung einer Kreislaufrückführung des
Gases kann vorteilhaft sein.
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Das
In-Kontakt-Bringen in der gasförmigen
Phase mit Wasserstoff und einer Schwefel-enthaltenden Verbindung
kann in einer Stufe erfolgen. In diesem Fall wird es vorzugsweise
bei einer Temperatur von 150 – 450 °C, vorzugsweise
von 225 – 400 °C durchgeführt.
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Katalysatoren
mit einer größeren Aktivität können jedoch
erhalten werden, wenn man das In-Kontakt-Bringen in der gasförmigen Phase
mit Wasserstoff und einer Schwefel-enthaltenden Verbindung in zwei Stufen
durchführt,
wobei die erste Stufe bei einer niedrigeren Temperatur als derjenigen
der zweiten Stufe durchgeführt
wird. In dieser Ausführungsform
wird die erste Stufe im Allgemeinen bei einer Temperatur von 100 – 250 °C, vorzugsweise
von 150 – 225 °C, durchgeführt. Die
zweite Stufe wird im Allgemeinen bei einer Temperatur von 150 – 450 °C, vorzugsweise
von 200 – 400 °C, mehr bevorzugt
von 225 – 400 °C durchgeführt. In
dieser Ausführungsform
in zwei Stufen können
die gasförmigen
Mischungen von H2 und Schwefel-enthaltender
Verbindung, die in den zwei Stufen angewendet werden, einander gleich
oder voneinander verschieden sein. Falls es erwünscht ist, kann das Verfahren
auch in mehr als zwei Stufen durchgeführt werden, z.B. in drei Stufen
oder auf kontinuierliche Weise, solange die erste Stufe oder der
Beginn des Verfahrens bei einer Temperatur durchgeführt wird,
die niedriger ist als diejenige einer weiteren Stufe oder eines
späteren
Teils des Verfahrens.
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Der
Gesamtdruck während
des Verfahrens gemäß der Erfindung
ist nicht entscheidend. Er liegt im Allgemeinen zwischen atmosphärischem
Druck und 300 bar, und zwar in Abhängigkeit davon, wo das Verfahren durchgeführt wird.
Wenn das Verfahren ex situ durchgeführt wird, kann der Druck z.B.
zwischen atmosphärischem
Druck und 10 bar liegen. Wenn das Verfahren in situ durchgeführt wird,
kann der Druck sehr viel höher sein,
z.B. im Bereich von 25 – 300
bar.
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Das
In-Kontakt-Bringen der gasförmigen
Phase und der Schwefel-enthaltenden Verbindung kann durch jede geeignete
Weise durchgeführt
werden, einschließlich des
Festbett-Verfahrens und des Wanderbett-Verfahrens. Da die Sulfidierungsstufe
von Natur aus exotherm ist, ist es wichtig, dass die Temperatur
des Katalysators gut geregelt wird. Im Allgemeinen ist eine solche
Regelung in einem Wanderbett-Verfahren
einfacher. Im Zusammenhang mit der vorliegenden Patentschrift soll
ein Wanderbett-Verfahren alle Verfahren umfassen, in denen sich
der Katalysator in Bezug auf den Reaktor bewegt. Beispiele sind
Verfahren des wallenden Bettes und Verfahren, die in einem Drehofen
durchgeführt
werden. Im letzteren Fall kann das In-Kontakt-Bringen entweder gleichlaufend
oder gegenläufig
sein, wobei der gegenläufige
Betrieb bevorzugt wird.
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Die
Menge an Schwefel, die mit der Schwefel-enthaltenden Verbindung
in der Gasphase in den Katalysator eingefügt wird, liegt im Allgemeinen
zwischen 5 und 85 % der stöchiometrischen
Schwefelmenge, die notwendig ist, um die Hydrierungsmetalle in Co9S8, MoS2,
WS2 bzw. Ni3S2 zu überführen. Es
ist darauf hinzuweisen, dass die Menge der S-enthaltenden Verbindung,
die mit dem Katalysator in der Gasphase in Kontakt gebracht wird,
sehr viel größer ist
als die oben erwähnte
stöchiometrische
Menge, jedoch wird nicht der gesamte Schwefel in den Katalysator
eingefügt.
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Es
ist auch darauf hinzuweisen, dass die S-enthaltende Verbindung,
die in der Gasphase vorliegt, sich nicht auf Zersetzungsprodukte
aus dem S-enthaltenden Additiv bezieht, das bereits im Katalysator
vorliegt, oder falls welche vorliegen, mit der organischen Flüssigkeit
darin eingefügt
wurden, sondern sich auf die S-enthaltende
Verbindung bezieht, die von außen
zu dem Wasserstoff gegeben wird.
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Die
verschiedenen Stufen des Verfahren gemäß der Erfindung können ex
situ oder in situ durchgeführt werden.
Im Zusammenhang mit der vorliegenden Patentschrift bedeutet der
Ausdruck in situ in dem Reaktor, in dem der Katalysator schließlich eingebracht
wird, um eine Hydrobehandlung zu bewirken. Umgekehrt bedeutet ex
situ "außerhalb
des Reaktors".
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Z.B.
ist es möglich,
das In-Kontakt-Bringen mit der organischen Flüssigkeit ex situ zu bewirken,
während
das In-Kontakt-Bringen mit Wasserstoff und einer Schwefel enthaltenden
Verbindung in situ durchgeführt wird,
wobei gegebenenfalls ein Drucktest vor dem In-Kontakt-Bringen mit
Wasserstoff und einer Schwefelenthaltenden Verbindung durchgeführt wird.
Es ist auch möglich,
das vollständige
Verfahren ex situ durchzuführen oder
das gesamte Verfahren in situ durchzuführen. Es wird im Allgemeinen
bevorzugt, das vollständige
Verfahren ex situ durchzuführen,
weil dies für
den Hydrobehandlungsreaktor eine geringere Stillstandszeit erzeugt und
das Anfahren des Reaktors vereinfacht. Zusätzlich dazu werden bei dem
ex situ Betrieb keine weniger erwünschten Nebenprodukte, die
durch die Zersetzung des S-enthaltenden Additivs gebildet werden,
in der Hydrobehandlungseinheit gebildet. Die Sulfidierungseinheit
kann oft besser ausgerüstet
sein, um unerwünschte
Gase zu handhaben.
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Wenn
das Verfahren gemäß der Erfindung
ex situ durchgeführt
wird, kann es wünschenswert
sein, den sulfidierten Katalysator, der auf diese Weise hergestellt
wurde, zu passivieren, weil sulfidierte Katalysatoren selbsterwärmend sein
können.
Die Passivierung kann durch In-Kontakt-Bringen des sulfidierten
Katalysators mit einer Sauerstoff-enthaltenden Verbindung unter
gesteuerten Bedingungen erfolgen. Die Verwendung eines Sauerstoff-enthaltenden
Gases wie Luft ist eine wohlbekannte Ausführungsform. Alternativ dazu
kann der sulfidierte Katalysator passiviert werden, indem er mit
einer organischen Flüssigkeit
wie Diesel, Gasöl,
White Spirit oder Schmieröl
in Kontakt gebracht wird. Passivierungsverfahren sind in der Technik
bekannt. Siehe z.B. EP-897 748 und NL 8900914, die die Verwendung
von Kohlenwasserstoffen beschreiben, und V.M. Browne, S.P.A. Louwers
und R. Prins, Catalysis Today, Band 10, Nr. 3, Seiten 345–52 (1991),
und S.P.A. Louwers, M.W.J. Craje, C. Geantet, A.M. van der Kraan
und R. Prins, Journal of Catalysis, Band 144, Nr. 2, Seiten 579–96 (1993),
die beide die Verwendung von Sauerstoff beschreiben.
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Der Additiv-enthaltende
Katalysator
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Im
Prinzip kann der Additiv-enthaltende Katalysator jeder Katalysator
sein, der ein Hydrierungsmetall der Gruppe VIB und/oder ein Hydrierungsmetall
der Gruppe VIII und ein S-enthaltendes organisches Additiv, im Allgemeinen
auf einem Träger,
umfasst. Katalysatoren, die eine Kombination eines Hydrierungs metalls
der Gruppe VIB und eines Hydrierungsmetalls der Gruppe VIII umfassen,
werden bevorzugt. Wie der Fachmann erkennen wird, können die
Metalle in jeder beliebigen Form vorliegen. Wenn sie in die Katalysator-Zusammensetzung
eingefügt
werden, liegen sie oft in Form ihrer Salze oder Oxide vor. Nach
dem Calcinieren werden sie teilweise oder vollständig in ihre entsprechenden
Oxide überführt. Nach
der Sulfidierung und während
der Verwendung liegen die Metalle wenigstens teilweise in der sulfidischen
Form vor.
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Als
Metalle der Gruppe VIB können
Molybdän,
Wolfram und Chrom erwähnt
werden. Metalle der Gruppe VIII schließen Nickel, Cobalt und Eisen
ein. Katalysatoren, die Molybdän
und/oder Wolfram als Metall-Komponente der Gruppe VIB und Nickel
und/oder Cobalt als Metall-Komponente der Gruppe VIII einschließen, sind die
gebräuchlichsten.
Der Katalysator hat üblicherweise
einen Metallgehalt im Bereich von 0,1 – 50 Gew.-%, berechnet als
Oxide auf das Trockengewicht des Katalysators, der nicht das Additiv
enthält.
Das Metall der Gruppe VIB liegt häufig in einer Menge von 5 – 40 Gew.-%,
vorzugsweise von 15 – 30
Gew.-% – berechnet
als Trioxid – vor.
Das Metall der Gruppe VIII liegt häufig in einer Menge von 1 – 10 Gew.-%,
vorzugsweise von 2 – 7
Gew.-% – berechnet
als Monooxid – vor.
Der Katalysator kann auch andere Komponenten wie Phosphor, Halogene
und Bor enthalten. Insbesondere kann das Vorliegen von Phosphor
in einer Menge von 1 – 10 Gew.-% – berechnet
als P2O5 – bevorzugt
werden.
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Der
Katalysatorträger,
der im Allgemeinen vorliegt, kann die konventionellen Oxide, z.B.
Aluminiumoxid, Siliciumdioxid, Siliciumdioxid-Aluminiumoxid, Aluminiumoxid
mit darin dispergiertem Siliciumdioxid-Aluminiumoxid, Siliciumdioxidbeschichtetes
Aluminiumoxid, Magnesiumoxid, Zirconiumoxid, Boroxid und Titandioxid
sowie Mischungen dieser Oxide umfassen. Im Allgemeinen wird ein
Träger
bevorzugt, der Aluminiumoxid, Siliciumdioxid-Aluminiumoxid, Aluminiumoxid
mit darin dispergiertem Siliciumdioxid-Aluminiumoxid oder Siliciumdioxidbeschichtetes
Aluminiumoxid umfasst. Speziell wird ein Träger bevorzugt, der im Wesentlichen
aus Aluminiumoxid oder Aluminiumoxid besteht, das bis zu 25 Gew.-%
andere Komponenten, vorzugsweise Siliciumdioxid, enthält. Ein
Träger,
der ein Übergangs-Aluminiumoxid
umfasst, z.B. η-, θ- oder γ-Aluminiumoxid, wird
innerhalb dieser Gruppe bevorzugt, wobei ein γ-Aluminiumoxid-Träger besonders
bevorzugt wird. Zusätzlich
dazu – obwohl
zur Zeit weniger bevorzugt – kann
der Katalysator 0 – 60
Gew.-% Zeolith enthalten.
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Das
Porenvolumen des Katalysators (gemessen durch N2-Adsorption)
liegt im Allgemeinen im Bereich von 0,25 – 1 ml/g. Die spezifische Oberfläche liegt
im Allgemeinen im Bereich von 50 – 400 m2/g
(gemessen unter Verwendung der BET-Methode). Im Allgemeinen hat der Katalysator
einen medianen Poren-Durchmesser im Bereich von 7 – 20 nm,
der durch N2-Adsorption bestimmt wird. Die
Zahlenwerte für
die Porengrößenverteilung
und die spezifische Oberfläche,
die oben angegeben wurden, wurden nach dem einstündigen Calcinieren des Katalysators
bei 500 °C
bestimmt.
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Der
Katalysator ist in Form von Kügelchen,
Pellets, Perlen oder Extrudaten geeignet. Beispiele geeigneter Typen
von Extrudaten wurden in der Literatur offenbart (siehe u.a.
US 4,028,227 ). Sehr geeignet
sind zylindrische Teilchen (die hohl oder nicht hohl sein können) sowie
symmetrische und asymmetrische mehrlappige Teilchen (2, 3 oder 4
Lappen).
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Das
im Katalysator vorliegende Additiv kann jedes S-enthaltende organische
Additiv sein. Im Zusammenhang mit der vorliegenden Patentschrift
bezieht sich der Ausdruck organisches Additiv auf ein Additiv, das wenigstens
ein Kohlenstoffatom und wenigstens ein Wasserstoffatom umfasst.
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Bevorzugte
Verbindungen schließen
organische Verbindungen ein, die wenigstens eine Mercaptogruppe
aufweisen. Innerhalb der Gruppe der Mercapto-Verbindungen wird Mercaptocarbonsäure durch
die allgemeine Formel HS-R1-COOR dargestellt, wobei R1 eine zweibindige
Kohlenwasserstoffgruppe mit 1 – 10 Kohlenstoffatomen
darstellt, und R ein Wasserstoffatom, ein Alkalimetall, ein Erdalkalimetall,
Ammonium oder eine lineare oder verzweigte Alkylgruppe mit 1 bis
10 Kohlenstoffatomen darstellt. Beispiele schließen Folgendes ein: Mercaptoessigsäure (HS-CH2-COOH), β-Mercaptopropionsäure (HS-CH2-CH2-COOH), Methylmercaptoacetat
(HS-CH2-COOCH3),
Ethyl-2-mercaptoacetat (HS-CH2-COOC2H5), Ethylhexylmer captoacetat (HS-CH2-COOC8H17)
und Methyl-3-mercaptoproprionat (HS-CH2CH2-COOCH3).
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Weitere
Verbindungen, die in der Gruppe der Mercapto-Verbindungen bevorzugt
werden, schließen Amino-substituierte
Mercaptane ein, dargestellt durch die allgemeine Formel H2N-R2-SH, wobei R2 eine zweibindige Kohlenwasserstoffgruppe
mit 1 – 15
Kohlenstoffatomen darstellt. Beispiele dieser Verbindungen schließen 2-Aminoethanthiol
(H2N-CH2CH2-SH) und 4-Aminothiophenol (H2N-C6H4-SH) ein.
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Zusätzliche
Verbindungen innerhalb der Gruppe der Mercapto-Verbindungen sind
die Dimercaptane, dargestellt durch die allgemeinen Formel HS-R3-SH, in der R3 eine
zweibindige Kohlenwasserstoffgruppe mit 1–15 Kohlenstoffatomen darstellt.
Beispiele dieser Verbindungen schließen Ethandithiol (HS-CH2CH2-SH) und 1,4-Butandithiol (HS-(CH2)4-SH) ein.
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Bevorzugte
Verbindungen schließen
auch Thiosäuren
der Formel R4-COSH ein, in der R4 eine einbindige Kohlenwasserstoffgruppe
mit 1 – 15
Kohlenstoffatomen darstellt. Beispiele dieser Verbindungen schließen Thioessigsäure (CH3-COSH) und Thiobenzoesäure (C6H5COSH) ein. Dithiosäuren der Formel HSOC-R5-COSH, in der R5 eine
einbindige Kohlenwasserstoffgruppe mit 1–15 Kohlenstoffatomen darstellt, können auch
geeignet sein. Ein Beispiel ist Dithioadipinsäure (HSOC-C4H10-COSH).
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Bevorzugte
Verbindungen schließen
auch Mercaptoalkohole der allgemeinen Formel R6S-R5-(OH)n ein, in der
R5 eine Alkylgruppe mit 1 – 15 Kohlenstoffatomen
oder eine Phenylgruppe darstellt, R6 ein
Wasserstoffatom oder eine Alkylgruppe mit 1 oder 2 Kohlenstoffatomen
darstellt, und n 1 oder 2 ist. Beispiele dieser Verbindungen schließen Folgendes
ein: 2-Mercaptoethanol, 2-(Methylthio)ethanol, 2-(Ethylthio)ethanol, 3-Mercapto-2-butanol,
4-Mercatophenol, 2-(Methylthio)phenol,
4-(Methylthio)phenol, 2-(Ethylthio)phenol, 3-Mercapto-1,2-propandiol, 3-Methylthio-1,2-propandiol
und 3-Ethylthio-1,2-propandiol. Andere geeignete Verbindungen schließen Sulfoxide
der Formel R7-SO-R8 ein,
in der R7 und R8 Kohlenwasserstoffgruppen
mit 1 – 5
Kohlenstoffatomen sind. Ein Beispiel ist Dimethylsulfoxid (CH3-SO-CH3).
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Ammoniumthiocyanat
und Thioharnstoff können
auch brauchbare Verbindungen sein, ebenso wie die verschiedenen
Dithiocarbaminsäuren
und deren Salze wie Ethylen-bisdithiocarbaminmsäure und ihre Salze und Dimethyldithiocarbaminsäure und
ihre Salze. Andere geeignete Verbindungen schließen Mercaptodiathiazole und
deren Salze ein, wie 2,5-Dimercapto-1,3,4,-diathiazole und deren
Salze.
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Andere
Verbindungen, die brauchbar sein können, sind Polysulfide der
Formel R9-Sx-R10, in der x ein Wert von 1 – 15 ist,
und R9 und R10 Alkylgruppen
sind, vorzugsweise verzweigte Alkylgruppen mit 1 – 30 Kohlenstoffatomen.
Verwandte Verbindungen sind solche der Formel HO-R11-Sx-R12-OH, in der
x ein Wert von 1 – 15
ist, und R11 und R12 Alkylgruppen
mit 1 – 8
Kohlenstoffatomen sind.
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Derzeit
werden die Mercapto-enthaltenden Verbindungen, insbesondere die
Mercaptocarbonsäuren, als
bevorzugt angesehen, und zwar wegen der Katalysator-Aktivität. Andere
Verbindungen, insbesondere solche, die in Wasser löslich sind
oder mit Wasser mischbar sind, können
aus Umweltgründen
bevorzugt werden (weniger Gestank, und die Verwendung eines organischen
Lösungsmittels
ist nicht nötig).
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Eine
einzige Verbindung sowie eine Kombination von Verbindungen kann
als Additiv verwendet werden.
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Die
Menge des Additivs, die in dem Additiv-enthaltenden Katalysator
vorliegt, hängt
von der speziellen Situation ab. Es wurde gefunden, dass die geeignete
Additivmenge im Allgemeinen im Bereich von 0,01 – 2,5 mol Additiv pro mol im
Katalysator vorliegender Hydrierungsmetalle liegt. Wenn die zugegebene
Menge an Additiv zu gering ist, wird der vorteilhafte Effekt, der
mit dem Vorliegen desselben verbunden ist, nicht erhalten. Andererseits
verbessert das Vorliegen einer außergewöhnlich großen Menge an Additiv nicht
seinen Effekt. Im Allgemeinen ist es beabsichtigt, dass die Menge
an Schwefel, die durch das Additiv in den Katalysator eingefügt wird,
so ausgewählt
wird, dass sie 5 – 200
%, vorzugsweise 50 – 200
%, mehr bevorzugt 80 – 150
% der stöchiometrischen
Schwefelmenge entspricht, die notwendig ist, um die Hydrierungsmetalle
in Co9S8, MoS2, WS2 bzw. Ni3S2 zu überführen.
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Der
Weg, durch den das Additiv in die Katalysator-Zusammensetzung eingefügt wird,
ist für
das Verfahren gemäß der Erfindung
nicht entscheidend. Das Additiv kann vor dem, anschließend an
das oder gleichzeitig mit dem Einfügen der Hydrierungsmetall-Komponenten
in die Katalysator-Zusammensetzung eingefügt werden. Z.B. kann das Additiv
vor den Hydrierungsmetall-Komponenten in die Katalysator-Zusammensetzung eingefügt werden,
indem es zu dem Träger
gegeben wird, bevor die Hydrierungsmetall-Komponenten zugefügt werden.
Dies kann erfolgen, indem man das Additiv mit dem Trägermaterial
vermischt, bevor letzteres geformt wird, oder indem man das geformte
Trägermaterial
mit dem Additiv durchtränkt.
Diese Ausführungsform
wird derzeit nicht bevorzugt.
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Alternativ
dazu kann das Additiv gleichzeitig mit den Hydrierungsmetall-Komponenten in die
Katalysator-Zusammensetzung eingefügt werden. Dies kann erfolgen,
indem man z.B. das Additiv und die Hydrierungsmetall-Komponenten
mit dem Trägermaterial
vor dem Formen vermischt, oder indem man den Träger mit einer Imprägnierungslösung, umfassend
die Hydrierungsmetall-Komponenten und das Additiv, durchtränkt und
anschließend
unter solchen Bedingungen trocknet, dass wenigstens ein Teil des
Additivs in dem Katalysator beibehalten wird.
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Es
ist auch möglich,
das Additiv nach den Hydrierungsmetall-Komponenten in die Katalysator-Zusammensetzung
einzufügen.
Dies kann z.B. erfolgen, indem man zuerst die Hydrierungsmetall-Komponenten
in die Katalysator-Zusammensetzung einfügt, indem man dieselben z.B.
mit dem Trägermaterial
vermischt, oder indem man den Träger
mit denselben durchtränkt,
gegebenenfalls mit anschließendem
Trocknen und/oder Calcinieren und darauffolgendem Einfügen des
Additivs, z.B. durch Durchtränken,
an das sich gegebenenfalls ein Trocknen unter solchen Bedingungen
anschließt,
dass wenigstens ein Teil des Additivs in dem Katalysator beibehalten
wird.
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In
Abhängigkeit
von der Art des Additivs und dem Weg, durch den es in die Katalysator-Zusammensetzung
eingefügt
wird, kann das Additiv in fester Form, in flüssiger Form oder gelöst in einem
geeigneten Lösungsmittel
verwendet werden. Vorzugsweise kann das Additiv in einer in Wasser
gelösten
Form in den Katalysator eingefügt
werden.
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Verwendung des sulfidierten
Katalysators, der gemäß der Erfindung
hergestellt wurde
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Der
Katalysator, der durch das Verfahren gemäß der Erfindung sulfidiert
wurde, kann für
die Hydrobehandlung von Kohlenwasserstoff-Beschickungen verwendet
werden. Die Hydrobehandlung erfolgt im Allgemeinen unter herkömmlichen
Hydrobehandlungsbedingungen, wie Temperaturen im Bereich von 250 – 450 °C, Drücken im
Bereich von 5 – 250
bar, Raumgeschwindigkeiten im Bereich von 0,1 – 10 h–1 und
H2/Öl-Verhältnissen
im Bereich von 50 – 2000
Nl/l. Beispiele geeigneter Beschickungen schließen Mitteldestillate, Kerosin,
Naphtha, Vakuum-Gasöle,
schwere Gasöle
und Rückstande
ein. Vorzugsweise enthält
die Kohlenwasserstoff-Beschickung
wenigstens 0,2 Gew.-% Schwefel, berechnet als atomarer 5. Beispiele
geeigneter Hydrobehandlungsreaktionen sind (tiefe) Hydrodesulfurierung,
Hydrodenitrogenierung, Hydrodearomatisierung und Hydrodemetallisierung.
(Tiefe) Hydrodesulfurierung, Hydrodenitrogenierung und Hydrodearomatisierung
werden bevorzugt.
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Beispiel 1
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Ausgangsmaterial
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Ein
konventioneller Hydrobehandlungskatalysator, der 24 Gew.-% Molybdän, berechnet
als Trioxid, 4 Gew.-% Nickel, berechnet als Oxid, und 7 Gew.-% Phosphor,
berechnet als P2O5,
auf einem γ-Aluminiumoxid-Träger, enthält, wurde
durch Porenvolumen-Imprägnierung
mit einer Lösung
von HS-CH2-COOH in Wasser, die 1 mol HS-CH2-COOH pro mol des gesamten Molybdäns und Nickels
enthält,
durchtränkt.
Dann wurde der Katalysator unter Drehen mit heißer Luft auf eine Produkt-Temperatur
von etwa 100 °C
getrocknet.
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Vergleichs-Vorsulfidierungsverfahren
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Der
Additiv-enthaltende Ausgangskatalysator (10 ml) wurde in der Gasphase
bei atmosphärischem Druck
in einer Stufe sulfidiert, indem man eine Mischung von 10 Vol-%
H2S in H2 (Fluss
= 5 l/h) verwendete. Die Temperatur wurde mit 0,5°C/min auf
300 °C erhöht und 3
Stunden lang bei dieser Temperatur gehalten.
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Einstufen-Vorsulfidierung
gemäß der Erfindung
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Der
Additiv-enthaltende Ausgangskatalysator wurde mit SRGO (Straight-Run-Gasöl) in einer
Menge, die 0,046 g SRGO pro g Katalysator entspricht, einer Porenvolumen-Imprägnierung
unterzogen. Der Additiv-enthaltende, SRGO-imprägnierte
Ni-Mo-P/γ-Al2O3-Katalysator (10
ml) wurde in der Gasphase auf die gleiche Weise, wie derjenigen,
die oben beschrieben wurde, in einer Stufe sulfidiert.
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Zweistufen-Vorsulfidierung
gemäß der Erfindung
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Der
Additiv-enthaltende Ausgangskatalysator wurde mit SRGO (Straight-Run-Gasöl) in einer
Menge, die 0,46 g SRGO pro g Katalysator entspricht, einer Porenvolumen-Imprägnierung
unterzogen. Der Additiv-enthaltende, SRGO-imprägnierte
Ni-Mo-P/γ-Al2O3-Katalysator (10
ml) wurde bei atmosphärischem
Druck unter Verwendung einer Mischung von 10 Vol-% H2S
in H2 (Fluss = 5 l/h) in zwei Stufen in
der Gasphase sulfidiert. Die Temperatur wurde zuerst mit 0,5°C/min auf
180 °C erhöht und 3
Stunden lang bei 180 °C
gehalten. Dann wurde die Temperatur mit 0,5°C/min auf 300 °C erhöht und 3
Stunden lang bei 300 °C
gehalten.
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Test
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Die
Katalysatoren wurden in einem Aufstrom-Strömungsrohrreaktor unter Verwendung
von SRGO mit den in der Tabelle 1 angegebenen Eigenschaften getestet.
Die Reaktionsbedingungen sind in der Tabelle 2 aufgeführt.
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Tabelle
1: Eigenschaften des Einsatzmaterials
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Tabelle
2 : Reaktionsbedingungen
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Das Öl-Produkt
aus dem Reaktor wurde analysiert, und die relativen Volumenaktivitäten der
Katalysatoren für
die Hydrodenitrogenierung wurden berechnet, wobei die Aktivität des Ausgangsmaterials,
das unter Verwendung des Vergleichs-Vorsulfidierungsverfahrens aktiviert
wurde, als 100 gesetzt wurde. Die Ergebnisse sind in der nachstehenden
Tabelle 3 aufgeführt.
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Tabelle
3: Testergebnisse
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Dies
zeigt, dass das Einstufen-Sulfidierungsverfahren gemäß der Erfindung,
das eine Katalysator-Vorbefeuchtungsstufe einschließt, eine
verbesserte Aktivität
- verglichen mit dem Vergleichs-Vorsulfidierungsverfahren – ergibt.
Die Aktivität,
die nach einem Zweistufen-Vorsulfidierungsverfahren erhalten wurde,
das im Einklang mit einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung steht,
war noch höher.