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Die
vorliegende Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Aktivierung
von Katalysatoren, die ein S-haltiges organisches Additiv enthalten,
insbesondere eines Hydrotreating-Katalysators, der ein S-haltiges organisches
Additiv enthält.
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Hydrotreating-Katalysatoren
umfassen Hydriermetallkomponenten, im Allgemeinen eine Metallkomponente
der Gruppe VI, wie Molybdän
und/oder Wolfram, und eine Metallkomponente der Gruppe VII, wie
Nickel und/oder Cobalt, im Allgemeinen auf einem oxidischen Träger. Hydrotreating-Katalysatoren,
die S-haltige organische
Additive enthalten, sind in der Technik bekannt.
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Zum
Beispiel beschreiben die Europäische
Patentanmeldung 0 300 629 und die Europäische Patentanmeldung Nr. 0
357 295 Hydrotreating-Katalysatoren, die einen Träger, der
mit wenigstens einem Vertreter aus der Gruppe Molybdän, Wolfram
und/oder Metall der Gruppe VIII des Periodensystems imprägniert ist,
und eine Mercaptoverbindung, die aus Mercaptocarbonsäuren, aminosubstituierten
Mercaptanen, Dimercaptanen und Thiosäuren ausgewählt ist, umfassen.
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Die
Europäische
Patentanmeldung Nr. 0 506 206 beschreibt ebenfalls einen Hydrotreating-Katalysator,
der ein S-haltiges Additiv umfasst, das aus der Gruppe der Bimercaptane,
aminosubstituierten Mercaptane und Thiocarbonsäuren ausgewählt ist. Einige der Katalysatoren,
die in dieser Literaturstelle beschrieben sind, werden durch eine
Behandlung mit Wasserstoff bei einer Temperatur von Raumtemperatur
bis 400°C
aktiviert.
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Ein ähnlicher
Gegenstand ist in der Europäischen
Patentanmeldung Nr. 0 338 788 und in der Europäischen Patentanmeldung Nr.
0 289 211 beschrieben.
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US 4,636,487 beschreibt
einen Hydrotreating-Katalysator, der einen Träger und ein Hydroxymercaptid von
einem oder mehreren Metallen umfasst, das das Reaktionsprodukt von
einem Mercaptoalkohol und einer oder mehreren Metallverbindungen
sein kann. Der Katalysator kann mit Wasserstoff bei einer Temperatur
von 66–316°C aktiviert
werden.
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US 5,139,990 beschreibt
einen Hydrotreating-Katalysator, der einen Träger und Hydriermetallkomponenten
umfasst und mit einem wässrigen
Medium behandelt wird, das ein wasserlösliches oder wassermischbares
S-haltiges organisches Additiv umfasst wobei der resultierende Katalysator
anschließend
getrocknet und mit Wasserstoff bei einer Temperatur von 100–600°C aktiviert
wird.
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Die
Europäische
Patentanmeldung Nr. 0 496 592 beschreibt einen Hydrotreating-Katalysator, der
eine Carbonsäure
und eine organische Schwefelverbindung, bei der es sich um eine
Mercaptocarbonsäure
handeln kann, umfasst.
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WO
94/25157 betrifft ein Verfahren zur Behandlung von spontan brennbaren
Katalysatoren. Es beschreibt ein Verfahren, bei dem ein Katalysator
mit elementarem Schwefel und einem sauerstoffhaltigen Additiv mit
wenigstens 12 Kohlenstoffatomen in Kontakt gebracht wird. Das sauerstoffhaltige
Additiv wird verwendet, um die Selbsterhitzungseigenschaften des
Katalysators zu senken und die Schwefelretention zu verbessern.
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Wie
bereits gesagt, werden viele der Katalysatoren, die ein S-haltiges
organisches Additiv enthalten, aktiviert, indem man sie mit Wasserstoff
in Kontakt bringt. Es hat sich jetzt gezeigt, dass die Aktivität dieser Katalysatoren
erhöht
werden kann, wenn der Katalysator ex situ mit einer organischen
Flüssigkeit
in Kontakt gebracht wird, bevor man ihn mit Wasserstoff in Kontakt
bringt.
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Dementsprechend
bezieht sich die vorliegende Erfindung auf ein Verfahren zum Aktivieren
einer Katalysatorzusammensetzung, die wenigstens eine Hydriermetallkomponente
der Gruppe VI und/oder Gruppe VIII des Periodensystems und ein S-haltiges
organisches Additiv mit einer Mercaptogruppe umfasst, wobei der Katalysator
ex situ mit einer organischen Flüssigkeit
mit einem Siedebereich zwischen 100 und 550°C in Kontakt gebracht wird,
woraufhin der Katalysator bei einer Temperatur zwischen Raumtemperatur
und 600°C
mit Wasserstoff in Kontakt gebracht wird.
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Die Zugabe
der organischen Flüssigkeit
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In
dem Verfahren gemäß der Erfindung
wird ein Katalysator, der ein Additiv enthält, vor der Wasserstoffbehandlung
mit einer organischen Flüssigkeit
in Kontakt gebracht.
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Um
ein besser steuerbares Verfahren zu erreichen, wird die organische
Flüssigkeit
vor der Wasserstoffbehandlung in Abwesenheit von Wasserstoff hinzugefügt.
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Die
organische Flüssigkeit
hat einen Siedebereich von 100–550°C, vorzugsweise
150–500°C. Es handelt
sich im Allgemeinen um eine Erdölfraktion.
Von Natur aus umfassen Erdölfraktionen
weniger als 12 Gew.-% Sauerstoff. Erdölfraktionen, die weniger als
8 Gew.-% Sauerstoff, vorzugsweise weniger als 5 Gew.-%, besonders
bevorzugt weniger als 2 Gew.-%, insbesondere weniger als 0,5 Gew.-%
Sauerstoff umfassen, können
bevorzugt sein. Obwohl der Olefingehalt der organischen Flüssigkeit
für das
Verfahren gemäß der Erfindung
nicht entscheidend ist, können
Erdölfraktionen
mit einer Iodzahl von 50 oder weniger, insbesondere 30 oder weniger,
bevorzugt sein. Beispiele für
geeignete Erdölfraktionen
sind Fraktionen, die schwere Öle, Schmierölfraktionen,
wie Mineralschmieröl
(360°C < Sdp. < 500°C), atmosphärische Gasöle, Vakuumgasöle, Straight-Run-Gasöle (250°C < Sdp. < 350°C), Lackbenzin
(180°C < Sdp. < 220°C), Mitteldestillate,
wie Diesel, Kerosin und Heizöl,
Schwerbenzine und Benzin umfassen. Vorzugsweise werden Paraffinöl, Benzin,
Diesel, Gasöl
oder Mineralschmieröl
verwendet.
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Die
organische Flüssigkeit
scheint zu gewährleisten,
dass der Katalysator die Bedingungen aushalten kann, die während der
Wasserstoffbehandlung, d.h. während
des In-Kontakt-Bringens des Katalysators mit Wasserstoff, herrschen.
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Es
besteht nicht die besondere Absicht, dass die organische Flüssigkeit
Schwefel in den Katalysator einbringt, da der Katalysator bereits
Schwefel in Form des schwefelhaltigen Additivs enthält. Dennoch
können Erdölschnitte,
wie Gasöl
oder Diesel, zuweilen Schwefel enthalten. Im Allgemeinen enthält die organische Flüssigkeit
weniger als 10 Gew.-% Schwefel, vorzugsweise weniger als 5 Gew.-%.
Die Menge des zusammen mit der organischen Flüssigkeit hinzugefügten Schwefels
beträgt
weniger als 40%, vorzugsweise weniger als 35% der Gesamtmenge des
Schwefels, der zusammen mit der organischen Flüssigkeit und über das
schwefelhaltige Additiv, das bereits im Katalysator vorhanden ist,
zum Katalysator gegeben wird.
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Die
Menge der organischen Flüssigkeit
beträgt
im Allgemeinen 20–500%
des Katalysatorporenvolumens, das unter den Bedingungen des Auftragens
der Flüssigkeit
mit der in Frage stehenden Flüssigkeit
gefüllt werden
kann. Das Porenvolumen kann leicht bestimmt werden, indem man unter
diesen Bedingungen langsam Flüssigkeit
zu einer bestimmten Menge Katalysator in einem geschlossenen Kolben
gibt, während
man schüttelt
und durch visuelle Inspektion bestimmt, wann keine Flüssigkeit
mehr adsorbiert wird. Ein anderes Verfahren besteht darin, überschüssige Flüssigkeit
hinzuzufügen
und den Überschuss,
z.B. durch Zentrifugation, aus dem Katalysator zu entfernen. Der
Fachmann auf dem Gebiet der Porenvolumenimprägnierung ist mit diesen Verfahren
vertraut. Um die gewünschte
Wirkung zu erhalten und eine Materialverschwendung zu vermeiden,
wird eine Menge von 50–200%,
besonders bevorzugt 50–125%,
des Katalysatorporenvolumens bevorzugt. Wenn überschüssige Flüssigkeit vorhanden ist, kann
sie natürlich
leicht entfernt werden, z.B. durch Trocknen des Katalysators.
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Die
Art und Weise, in der der Katalysator mit der organischen Flüssigkeit
in Kontakt gebracht wird, ist für
die Erfindung nicht entscheidend, solange gewährleistet ist, dass jedes Katalysatorteilchen
mit der organischen Flüssigkeit
in Kontakt gebracht wird. Es können
herkömmliche
Mischverfahren angewendet werden. Die organische Flüssigkeit
wird im Allgemeinen bei einer Temperatur zwischen Raumtemperatur
und 200°C
mit den Katalysatorteilchen in Kontakt gebracht. Erhöhte Temperaturen
können
zuweilen erwünscht
sein, da sie die Viskosität
der Flüssigkeit
senken. Für
einen ex-situ-Betrieb kann die Temperatur vorzugsweise zwischen Raumtemperatur
und 75°C
liegen.
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Nach
dem Einarbeiten der organischen Flüssigkeit wird der Katalysator
bei einer Temperatur zwischen Raumtemperatur und 600°C, vorzugsweise
zwischen 100 und 450°C,
besonders bevorzugt zwischen 200 und 400°C, mit Wasserstoff in Kontakt
gebracht. Durch die Wasserstoffbehandlung soll kein Schwefel in
den Katalysator eingeführt
werden. Dennoch kann eine gewisse Menge S-haltige Verbindung, insbesondere
etwas H2S, in dem Wasserstoff vorhanden
sein. Es ist beabsichtigt, weniger als 10% der stöchiometrischen
Schwefelmenge, die notwendig ist, um die Hydriermetalle in Co9S8, MoS2,
WS2 bzw. Ni3S2 umzuwandeln, über die zu dem Wasserstoff
gegebene S-haltige Verbindung einzuführen, vorzugsweise weniger
als 5%, besonders bevorzugt im Wesentlichen ohne dass eine S-haltige
Verbindung zum Wasserstoff gegeben wird. Es sei angemerkt, dass sich
der Ausdruck "S-haltige
Verbindung, die zu dem Wasserstoff gegeben wird", auf eine S-haltige Verbindung beziehen
soll, die dem Wasserstoff von außen zugefügt wird. Er umfasst keine S-haltige
Verbindung, insbesondere H2S, die durch
die Zersetzung des S-haltigen organischen Additivs erzeugt wird.
Eine Rückführung des
Wasserstoffgases in den Kreislauf kann eine attraktive Option sein.
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Die
Gesamtmenge der schwefelhaltigen Verbindung, die im Verfahren gemäß der Erfindung
in den Katalysator eingebaut wird, einschließlich der Menge des Schwefels,
der über
das S-haltige organische Additiv hinzugefügt wird, und der Menge des
Schwefels, der gegebenenfalls zusammen mit der organischen Flüssigkeit
hinzugefügt
wird, ist im Allgemeinen so gewählt,
dass sie 50–300%,
vorzugsweise 70–200%,
besonders bevorzugt 80–150%,
der stöchiometrischen
Schwefelmenge entspricht, die notwendig ist, um die Hydriermetalle
in Co9S8, MoS2, WS2 bzw. Ni3S2 umzuwandeln.
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Der
Gesamtdruck während
des Verfahrens gemäß der Erfindung,
insbesondere der Druck während des
Wasserstoffaktivierungsschritts, ist nicht entscheidend.
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Er
wird im Allgemeinen zwischen Atmosphärendruck und 300 bar liegen,
je nachdem, wo das Verfahren durchgeführt wird. Wenn das Verfahren,
insbesondere der Wasserstoffaktivierungsschritt, ex situ durchgeführt wird,
kann der Druck z.B. zwischen Atmosphärendruck und 10 bar liegen.
Wenn die Wasserstoffbehandlung in situ durchgeführt wird, kann der Druck viel
höher liegen,
z.B. im Bereich von 25 bis 300 bar.
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Das
In-Kontakt-Bringen mit Wasserstoff in der Gasphase kann in jeder
geeigneten Art und Weise durchgeführt werden, einschließlich in
Festbettverfahren und in Verfahren mit beweglichem Bett. Da die
Aktivierung des Katalysators mit Wasserstoff je nach der Natur des
S-haltigen organischen Additivs exotherm sein kann, kann es wichtig
sein, dass die Temperatur des Katalysators genau gesteuert wird.
Im Allgemeinen ist eine solche Steuerung bei einem Verfahren mit
beweglichem Bett leichter. Im Zusammenhang mit der vorliegenden
Beschreibung soll ein Verfahren mit beweglichem Bett alle Verfahren
umfassen, bei denen sich der Katalysator relativ zum Reaktor bewegt.
Beispiele dafür
sind Verfahren mit wallendem Bett und Verfahren, die in einem Rotationsofen
durchgeführt
werden. In letzterem Fall kann das In-Kontakt-Bringen entweder gleichläufig oder
gegenläufig
erfolgen, wobei ein gegenläufiger
Betrieb bevorzugt ist.
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Die
verschiedenen Schritte des Verfahrens gemäß der Erfindung können ex
situ oder in situ durchgeführt
werden. Im Zusammenhang der vorliegenden Beschreibung bedeutet der
Ausdruck "in situ" im Reaktor, in den
der Katalysator schließlich
gegeben wird, um ein Hydrotreating durchzuführen. Umgekehrt bedeutet "ex situ" außerhalb
des Reaktors.
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Zum
Beispiel ist es möglich,
das In-Kontakt-Bringen mit der organischen Flüssigkeit ex situ durchzuführen, während das
In-Kontakt-Bringen mit Wasserstoff in situ durchgeführt wird.
Es ist auch möglich,
das gesamte Verfahren ex situ durchzuführen.
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Es
ist im Allgemeinen bevorzugt, das gesamte Verfahren ex situ durchzuführen, da
dies weniger Ausfallzeit für
den Hydrotreating-Reaktor bedeutet und das Hochfahren des Reaktors
vereinfacht.
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Wenn
das gesamte Verfahren gemäß der Erfindung
ex situ durchgeführt
wird, kann es wünschenswert sein,
den auf diese Weise hergestellten aktivierten Katalysator zu passivieren,
da der resultierende Katalysator selbsterhitzend ist. Die Passivierung
kann erfolgen, indem man den Katalysator unter kontrollierten Bedingungen
mit einer sauerstoffhaltigen Verbindung in Kontakt bringt. Die Verwendung
eines sauerstoffhaltigen Gases, wie Luft, ist eine wohlbekannte
Ausführungsform.
Wahlweise kann der Katalysator auch passiviert werden, indem man
ihn mit einer organischen Flüssigkeit,
wie Diesel, Gasöl,
Lackbenzin oder Schmieröl,
in Kontakt bringt. Passivierungsverfahren sind in der Technik bekannt.
Siehe zum Beispiel EP-897 748 und NL 8900914, die die Verwendung
von Kohlenwasserstoffen beschreiben, und V. M. Browne, S. P. A.
Louwers und R. Prins, Catalysis Today, Band 10, Nr. 3, S. 345–52 (1991),
und S. P. A. Louwers, M. W. J. Craje, C. Geantet, A. M. van der
Kraan und R. Prins, Journal of Catalysis, Band 144, Nr. 2, S. 579–96 (1993),
die beide die Verwendung von Sauerstoff beschreiben.
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Der Additiv
enthaltende Katalysator
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Im
Prinzip kann der Additiv enthaltende Katalysator jeder Katalysator
sein, der eine Hydriermetallkomponente der Gruppe VIB und/oder eine
Hydriermetallkomponente der Gruppe VIII sowie ein S-haltiges organisches
Additiv, im Allgemeinen auf einem Träger, umfasst. Katalysatoren,
die die Kombination einer Hydriermetallkomponente der Gruppe VIB
und einer Hydriermetallkomponente der Gruppe VIII umfassen, sind
bevorzugt. Wie der Fachmann erkennen wird, können die Metalle in beliebiger
Form vorhanden sein. Wenn sie in die Katalysatorzusammensetzung
eingebaut werden, liegen sie häufig
in Form ihrer Salze oder Oxide vor. Nach der Calcinierung werden
sie teilweise oder ganz in ihre jeweiligen Oxide umgewandelt. Nach
der Sulfidierung und während
der Verwendung sind die Metalle wenigstens zum Teil in der sulfidischen
Form vorhanden.
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Als
Metalle der Gruppe VIb seien Molybdän, Wolfram und Chrom erwähnt. Zu
den Metallen der Gruppe VIII gehören
Nickel, Cobalt und Eisen. Katalysatoren, die Molybdän und/oder
Wolfram als Metallkomponente der Gruppe VIB und Nickel und/oder
Cobalt als Metallkomponente der Gruppe VIII umfassen, sind am häufigsten.
Der Katalysator hat gewöhnlich
einen Metallgehalt im Bereich von 0,1 bis 50 Gew.-%, berechnet als Oxide,
bezogen auf das Trockengewicht des Katalysators, der das Additiv
nicht enthält.
Das Metall der Gruppe VIB wird häufig
in einer Menge von 5–40
Gew.-%, vorzugsweise 15–30
Gew.-%, berechnet als Trioxid, vorhanden sein. Das Metall der Gruppe
VIII wird häufig
in einer Menge von 1–10
Gew.-%, vorzugsweise 2–7
Gew.-%, berechnet als Monoxid, vorhanden sein. Der Katalysator kann
auch andere Komponenten, wie Phosphor, Halogene und Bor, enthalten.
Insbesondere kann die Gegenwart von Phosphor in einer Menge von
1–10 Gew.-%, berechnet
als P2O5, bevorzugt
sein.
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Der
Katalysatorträger,
der im Allgemeinen vorhanden ist, kann die herkömmlichen Oxide umfassen, z.B.
Aluminiumoxid, Siliciumoxid, Siliciumoxid-Aluminiumoxid, Aluminiumoxid
mit darin dispergiertem Siliciumoxid-Aluminiumoxid, siliciumoxidbeschichtetes
Aluminiumoxid, Magnesiumoxid, Zirkoniumoxid, Boroxid und Titandioxid
sowie Gemische dieser Oxide. Gewöhnlich
wird ein Träger
bevorzugt, der Aluminiumoxid, Siliciumoxid-Aluminiumoxid, Aluminiumoxid
mit darin dispergiertem Siliciumoxid-Aluminiumoxid oder siliciumoxidbeschichtetes
Aluminiumoxid umfasst. Besonders bevorzugt ist ein Träger, der
im Wesentlichen aus Aluminiumoxid oder Aluminiumoxid, das bis zu
25 Gew.-% anderer Komponenten, vorzugsweise Siliciumoxid, enthält, besteht.
Ein Träger,
der ein Übergangsaluminiumoxid,
zum Beispiel ein eta-, theta- oder gamma-Aluminiumoxid umfasst,
ist innerhalb dieser Gruppe bevorzugt, wobei ein gamma-Aluminiumoxid-Träger besonders
bevorzugt ist. Außerdem,
wenn auch zur Zeit weniger bevorzugt, kann der Katalysator auch
0–60 Gew.-%
Zeolith enthalten.
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Das
Porenvolumen des Katalysators (gemessen durch N2-Adsorption)
liegt im Allgemeinen im Bereich von 0,25 bis 1 ml/g. Die spezifische
Oberfläche
liegt im Allgemeinen im Bereich von 50 bis 400 m2/g
(gemessen mit Hilfe des BET-Verfahrens).
Im Allgemeinen hat der Katalysator einen medianen Porendurch messer
im Bereich von 7–20
nm, bestimmt durch N2-Adsorption. Die oben
angegebenen Zahlen für
die Porengrößeverteilung
und die spezifische Oberfläche
werden bestimmt, nachdem man den Katalysator eine Stunde lang bei 500°C calciniert
hat.
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Der
Katalysator liegt geeigneterweise in Form von Kügelchen, Granulat, Perlen oder
Extrudaten vor. Beispiele für
geeignete Typen von Extrudaten sind in der Literatur offenbart (siehe
unter anderem
US 4,028,227 ).
In hohem Maße
geeignet sind zylindrische Teilchen (die hohl sein können oder
auch nicht) sowie symmetrische und asymmetrische polylobale Teilchen
(2, 3 oder 4 Lappen).
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Das
im Katalysator vorhandene Additiv ist ein S-haltiges organisches
Additiv, das eine Mercaptogruppe umfasst. Im Zusammenhang mit der
vorliegenden Beschreibung bezieht sich der Ausdruck "organisch" auf ein Additiv,
das wenigstens ein Kohlenstoffatom und wenigstens ein Wasserstoffatom
umfasst.
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Innerhalb
der Gruppe der Mercaptoverbindungen bevorzugt sind Mercaptocarbonsäuren, die
durch die allgemeine Formel HS-R1-COOR dargestellt werden, wobei
R1 für
eine zweiwertige Kohlenwasserstoffgruppe mit 1–10 Kohlenstoffatomen steht
und R für
ein Wasserstoffatom, ein Alkalimetall, ein Erdalkalimetall, Ammonium
oder eine lineare oder verzweigte Alkylgruppe mit 1 bis 10 Kohlenstoffatomen
steht. Beispiele dafür
sind Mercaptoessigsäure
(HS-CH2-COOH),
beta-Mercaptopropionsäure
(HS-CH2CH2-COOH),
Methylmercaptoacetat (HS-CH2-COOCH3), Ethyl-2-mercaptoacetat (HS-CH2-COOC2H5),
Ethylhexylmercaptoacetat (HS-CH2-COOC8H17) und Methyl-3-mercaptopropionat
(HS-CH2CH2-COOCH3).
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Weitere
Verbindungen, die innerhalb der Gruppe der Mercaptoverbindungen
bevorzugt sind, sind aminosubstituierte Mercaptane, die durch die
allgemeine Formel H2N-R2-SH dargestellt
werden, wobei R2 für
eine zweiwertige Kohlenwasserstoffgruppe mit 1–15 Kohlenstoffatomen steht.
Beispiele für
diese Verbindungen sind 2-Aminoethandiol (H2N-CH2CH2-SH) und 4-Aminothiophenol
(H2N-C6H4-SH).
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Zusätzliche
Verbindungen innerhalb der Gruppe der Mercaptoverbindungen sind
die Dimercaptane, die durch die allgemeine Formel HS-R3-SH dargestellt
werden, wobei R3 für
eine zweiwertige Kohlenwasserstoffgruppe mit 1–15 Kohlenstoffatomen steht.
Beispiele für
diese Verbindungen sind Ethandithiol (HS-CH2CH2-SH) und 1,4-Butandithiol (HS-(CH2)4-SH).
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Zu
den bevorzugten Verbindungen gehören
auch Thiosäuren
der Formel R4-COSH,
wobei R4 für
eine einwertige Kohlenwasserstoffgruppe mit 1–15 Kohlenstoffatomen steht.
Beispiele für
diese Verbindungen sind Thioessigsäure (CH3-COSH) und Thiobenzoesäure (C6H5COSH). Dithiosäuren der
Formel HSOC-R5-COSH, wobei
R5 eine zweiwertige Kohlenwasserstoffgruppe mit 1–15 Kohlenstoffatomen
ist, können
ebenfalls geeignet sein. Ein Beispiel dafür ist Dithioadipinsäure (HSOC-C4H10-COSH).
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Zu
den bevorzugten Verbindungen gehören
auch Mercaptoalkohole der allgemeinen Formel R6S-R5-(OH)n, wobei R5 eine Alkylgruppe mit 1 bis 15
Kohlenstoffatomen oder eine Phenylgruppe darstellt, R6 ein Wasserstoffatom
oder eine Alkylgruppe mit 1 oder 2 Kohlenstoffatomen darstellt und
n = 1 oder 2 ist. Beispiele für
diese Verbindungen sind 2-Mercaptoethanol, 2-(Methylthio)ethanol,
2-(Ethylthio)ethanol, 3-Mercapto-2-butanol, 4-Mercaptophenol, 2-(Methylthio)phenol,
4-(Methylthio)phenol, 2-(Ethylthio)phenol, 3-Mercapto-1,2-propandiol,
3-Methylthio-1,2-propandiol und 3-Ethylthio-1,2-propandiol.
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Zum
gegenwärtigen
Zeitpunkt werden die Mercaptocarbonsäuren aus Gründen der Katalysatoraktivität als bevorzugt
angesehen. Andere Verbindungen, insbesondere solche, die in Wasser
löslich
oder mit Wasser mischbar sind, können
aus Umweltgründen
bevorzugt sein (weniger Geruch und kein organisches Lösungsmittel
notwendig).
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Eine
einzige Verbindung sowie eine Kombination von Verbindungen kann
als Additiv verwendet werden.
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Die
Menge des im Additiv enthaltenden Katalysator vorhandenen Additivs
hängt von
der speziellen Situation ab. Es zeigte sich, dass die geeignete
Menge an Additiv im Allgemeinen im Bereich von 0,01 bis 2,5 mol
Additiv pro Mol im Katalysator vorhandene Hydriermetalle liegt.
Wenn die Menge des hinzugefügten
Additivs zu gering ist, wird die mit seiner Anwesenheit verbundene
vorteilhafte Wirkung nicht erhalten. Andererseits wird die Anwesenheit
einer außergewöhnlich hohen
Menge an Additiv dessen Wirkung nicht verbessern. Im Allgemeinen
soll die Menge des über
das Additiv in den Katalysator eingebauten Schwefels so gewählt sein, dass
sie 5–200%,
vorzugsweise 50–200%,
besonders bevorzugt 80–150%
der stöchiometrischen
Schwefelmenge entspricht, die notwendig ist, um die Hydriermetalle
in Co9S8, MoS2, WS2 bzw. Ni3S2 umzuwandeln.
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Die
Art und Weise, in der das Additiv in die Katalysatorzusammensetzung
eingebaut wird, ist für
das Verfahren gemäß der Erfindung
nicht entscheidend. Das Additiv kann vor, nach oder gleichzeitig
mit dem Einbau der Hydriermetallkomponenten in die Katalysatorzusammensetzung
eingebaut werden.
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Zum
Beispiel kann das Additiv vor den Hydriermetallkomponenten in die
Katalysatorzusammensetzung eingebaut werden, indem es vor den Hydriermetallkomponenten
zum Träger
gegeben wird. Dies kann geschehen, indem man das Additiv mit dem
Trägermaterial
mischt, bevor es geformt wird, oder indem man das geformte Trägermaterial
mit dem Additiv imprägniert.
Diese Ausführungsform
wird zum gegenwärtigen
Zeitpunkt nicht bevorzugt.
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Wahlweise
kann das Additiv auch gleichzeitig mit den Hydriermetallkomponenten
in die Katalysatorzusammensetzung eingebaut werden. Dies kann z.B.
dadurch erfolgen, dass man das Additiv und die Hydriermetallkomponenten
vor dem Formen mit dem Trägermaterial
mischt oder dass man den Träger
mit einer Imprägnierungslösung, die
die Hydriermetallkomponenten und das Additiv umfasst, imprägniert und
anschließend
unter solchen Bedingungen trocknet, dass wenigstens ein Teil des
Additivs im Katalysator erhalten bleibt.
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Es
ist auch möglich,
das Additiv im Anschluss an die Hydriermetallkomponenten in die
Katalysatorzusammensetzung einzubauen. Dies kann z.B. dadurch erfolgen,
dass man zuerst die Hydriermetallkomponenten in die Katalysatorzusammensetzung
einbaut, indem man sie z.B. mit dem Trägermaterial mischt oder indem
man den Träger
mit ihnen imprägniert,
gegebenenfalls mit anschließendem
Trocknen und/oder Calcinieren, und anschließend das Additiv, z.B. durch
Imprägnierung,
einbaut, gegebenenfalls mit anschließendem Trocknen unter solchen
Bedingungen, dass wenigstens ein Teil des Additivs im Katalysator
erhalten bleibt.
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Je
nach der Natur des Additivs und der Art und Weise, in der es in
die Katalysatorzusammensetzung eingebaut wird, kann das Additiv
in fester Form, in flüssiger
Form oder in einem geeigneten Lösungsmittel
gelöst
verwendet werden. Es kann bevorzugt sein, das Additiv in Wasser
gelöst
in den Katalysator einzubauen.
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Verwendung
des gemäß der Erfindung
hergestellten aktivierten Katalysators
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Der
nach dem Verfahren gemäß der Erfindung
aktivierte Katalysator kann beim Hydrotreating von Kohlenwasserstoff-Einsatzmaterialien
verwendet werden. Das Hydrotreating findet im Allgemeinen unter
herkömmlichen
Hydrotreating-Bedingungen
statt, wie Temperaturen im Bereich von 250–450°C, Drücken im Bereich von 5–250 bar,
Raumgeschwindigkeiten im Bereich von 0,1–10 h–1 und
H2/Öl-Verhältnissen
im Bereich von 50–2000
Nl/l. Beispiele für
geeignete Einsatzmaterialien sind Mitteldestillate, Kerosin, Schwerbenzin,
Vakuumgasöle,
Schwergasöle
und Rückstände. Vorzugsweise
enthält
das Kohlenwasserstoff-Einsatzmaterial wenigstens
0,2 Gew.-% Schwefel, berechnet als atomarer Schwefel S. Beispiele
für geeignete
Hydrotreating-Reaktionen sind (tiefe) Hydrodesulfurierung, Hydrodenitrogenierung,
Hydrodearomatisierung und Hydrodemetallisierung. (Tiefe) Hydrodesulfurierung,
Hydrodenitrogenierung und Hydrodearomatisierung sind bevorzugt.
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Beispiel 1
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Ausgangsmaterial
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Ein
herkömmlicher
Hydrotreating-Katalysator, der 24 Gew.-% Molybdän, berechnet als Trioxid, 4 Gew.-%
Nickel, berechnet als Oxid, und 7 Gew.-% Phosphor, berechnet als
P2O5, auf einem
gamma-Aluminiumoxid-Träger
enthielt, wurde durch Porenvolumenimprägnierung mit einer Lösung von
HS-CH2-COOH in Wasser, die 1 mol HS-CH2-COOH pro Mol der Summe von Molybdän und Nickel
enthielt, imprägniert.
Dann wird der Katalysator getrocknet, wobei er in heißer Luft
bei einer Produkttemperatur von etwa 100°C rotiert.
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Vergleichsaktivierungsverfahren
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Der
Additiv enthaltende Ausgangskatalysator (10 ml) wurde unter Atmosphärendruck
mit H2 aktiviert (Strom = 5 l/h). Die Temperatur
wurde um 0,5°C
pro Minute auf 300°C
erhöht
und 3 Stunden lang auf dieser Temperatur gehalten.
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Aktivierungsverfahren
gemäß der Erfindung
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Der
Additiv enthaltende Ausgangskatalysator wurde durch Porenvolumenimprägnierung
mit SRGO (Straight-Run-Gasöl)
in einer Menge, die 0,046 g SRGO pro Gramm Katalysator entsprach,
imprägniert.
Dieser Additiv enthaltende, SRGO-imprägnierte
Ni-Mo-P/γ-Al2O3-Katalysator (10
ml) wurde genauso aktiviert, wie es oben beschrieben ist.
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Tests
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Die
Katalysatoren wurden in einem Aufstrom-Röhrenreaktor getestet, wobei
ein SRGO mit den in Tabelle 1 angegebenen Eigenschaften verwendet
wurde. Die Reaktionsbedingungen sind in Tabelle 2 angegeben.
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Tabelle
1: Eigenschaften des Einsatzmaterials
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Tabelle
2: Reaktionsbedingungen
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Das Ölprodukt
aus dem Reaktor wurde analysiert, und die relativen Volumenaktivitäten der
Katalysatoren für
die Hydrodesulfurierung, Hydrodenitrogenierung und Hydrodearomatisierung
wurden berechnet, wobei die Aktivität des unter Verwendung des
Vergleichsaktivierungsverfahrens aktivierten Ausgangsmaterials gleich
100 gesetzt wurde. Die Ergebnisse sind unten in Tabelle 3 angegeben.
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Tabelle
3: Testergebnisse
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Dies
zeigt, dass das Aktivierungsverfahren gemäß der Erfindung, das einen
Katalysator-Vorbenetzungsschritt umfasst, eine gegenüber dem
Vergleichsaktivierungsverfahren verbesserte Aktivität zeigt.