DE60066C - Dachpappen-Scheere - Google Patents

Description

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KAISERLICHES

PATENTAMT.

PATENTSCHRIFT

KLASSE 11: Büchbinderei.

OSWALD GREINER in DÖBELN i. S. Dachpappen - Scheere.

Patentirt im Deutschen Reiche vom 26. April 1891 ab.

Die in beifolgender Zeichnung durch Fig. 1 bis 9 dargestellte Erfindung betrifft eine Dachpappen-Scheere zum Schneiden von mit heifsem Theer getränkter Dachpappe bei deren Anfertigung.

In den Dachpappen-Fabriken werden gewöhnlich 70 bis 80 m Rohpappe auf eine Walze gewickelt, welche in heifsem Theer liegt. Diese Rohpappe hat in Abständen von 10 m in der Mitte einen Einschnitt von 5 cm Länge. Mithin müssen, sobald 10 m herausgedreht sind, 95 cm von zwei Arbeitern mit Messern durchschnitten werden, um handliche Stücke von Dachpappe zu erhalten. Dies ist jedoch sehr zeitraubend und giebt einen schlechten Schnitt, während ein Druck mit der neu angebrachten . Scheere genügt, . einen sauberen Schnitt herzustellen.

In der Zeichnung bedeutet Fig. 1 eine Vorderansicht der Scheere in geöffneter Stellung, um die getränkte Dachpappe durchlaufen zu lassen, ohne die obere Klinge befestigen zu müssen. Fig. 2 ist ein Grundrifs der Scheere, Fig. 3 ein Schnitt, Fig. 4 eine Vorderansicht während des Schneidens, Fig. 5 eine Stirnansicht der Scheere. Fig. 6 und 7 stellen die Messerfeder in Vorder- und Stirnansicht in vergröfsertem Mafsstab dar. Fig. 8 ist das Oelrohr auf dem Messerrücken in vergröfsertem Mafsstab, Fig. 9 das Schmiergefäfs. Fig. 10 zeigt die ganze Scheere in verkleinertem Mafsstab zwischen Theerpfanne D und Sandstreuvorrichtung C angeordnet.

Die Pappe wird von Walzen E ab- und durch den Theer gezogen, gelangt durch die Walzen F G hindurch nach der Scheere A B und der Sandstreuvorrichtung C Die Scheere selbst besteht aus den beiden Schneidschenkeln A und B, welche durch eine Feder H verbunden sind. Die Feder H dient dazu, den oberen Scheerenschenkel A nach erfolgtem Schnitt aufwärts zu treiben. Aufserdem ist der Schenkel A bei α drehbar gelagert. Mittelst Handgriffes b wird das Niederdrücken von Schenkel A bewirkt. Der gröfste Uebelstand beim Schneiden frisch getheerter Pappe besteht darin, dafs die Schneidstellen der Scheere durch den Theer verunreinigt werden und infolge dessen das Schneiden aufserordentlich erschwert wird.

Um diesen Uebelstand zu beseitigen, werden die Schneidstellen der Scheere geölt, und zwar mit Hülfe einer Vorrichtung von folgender Beschaffenheit. Am Rücken des oberen Scheerenschenkels A befindet sich ein mit Löchern d versehenes Oelvertheilrohr J, dessen oberes Ende zur Aufnahme des Schmieröls aufwärts gebogen ist. Aus den Oeffnungen d wird mittelst der Kanäle f im Rücken des Scheerenschenkels A das OeI auf die Schenkel geleitet. Der Ölbehälter K ist mit der Stellschraube e an der Führung des Messers A befestigt, mit verschliefsbarem Deckel und im Innern mit dem Ablafsventil g versehen (Fig. 9). Dieses Ventil wird durch die Feder h geschlossen gehalten und läuft in den Stift i

aus, der beim jedesmaligen Aufwärtsgang des Scheerenschenkels durch Eintritt in die Aufbiegung des Rohres J das Oeffnen des Ventils g und den Oelabflufs von K nach J vermittelt, wenn sich A in höchster Stellung befindet und gegen den Stift / schlägt. Der Oelabflufs wird durch die Stellschraube e an der Messerführung geregelt.

Claims (1)

1. Patent-Anspruch:

   Eine Scheere zum Schneiden frisch getheerter Rohpappe, welche zwischen der Dachpappenpfanne und dem Sandapparat angeordnet ist und aus den beiden durch Oeffhungsfedern H mit einander verbundenen Schenkeln A B besteht. Der Schenkel A ist mit dem Oelvertheilrohr J und die Schenkelführung mit dem stellbaren Oelbehälter K versehen, dessen Ventil g beim Aufwärtsgang des Scheerenschenkels A durch Eintritt des Stiftes i in das aufgebogene Ende des Rohres J geöffnet wird, so dafs OeI-auslauf nach dem Rohr J und Vertheilung des OeIs auf der Schneidfläche der Scheerenschenkel stattfindet.

   Hierzu ι Blatt Zeichnungen.