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Die
vorliegende Patentanmeldung ist eine Teilanmeldung der
europäischen
Patentanmeldung Nr. 00 978 659.1 , die einen martensitischen
Stahl und ein Verfahren zur Herstellung desselben beansprucht, wie
hier beschrieben.
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Die
folgende Erfindung ist auf Stahlherstellungsverfahren für martensitische
rostfreie Stähle
gerichtet, insbesondere für
rostfreie Stähle
des Typs 420. Die vorliegende Erfindung ist auch auf ein Verfahren
zum Verarbeiten eines martensitischen rostfreien Stahls des Typs
420 auf eine Dicke und mit einer Mikrostruktur gerichtet, die für die Herstellung
von Rasierklingen geeignet ist.
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BESCHREIBUNG DES HINTERGRUNDS
DER ERFINDUNG
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Weil
beim Rasieren der Klingenstahl mit Feuchtigkeit in Kontakt kommt,
ist rostfreier Stahl eine natürliche
Wahl für
Anwendungen in Rasierklingen. Rasierklingen werden typischerweise
aus einer Blechrolle rostfreien Stahls hergestellt, die zu einem
Streifen sehr geringer Dicke (weniger als 0,254 mm (zehn mil) gewalzt worden
ist, und die auf eine geeignete Breite geschlitzt worden ist. Der
aufgewickelte Stahlstreifen wird abgerollt, geschärft, gehärtet, passend
beschichtet und zu einer Klingenstruktur verschweißt, derart,
dass er gegen die Haut gebracht werden kann.
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Stahl,
der als Rasierklingenmaterial verwendet wird, enthält vorzugsweise
sekundäre
Carbidteilchen, die eine einheitliche im allgemeinen kugelförmige Form
aufweisen, die eine einheitliche Größe von weniger als 15 Mikrometern
und eine einheitliche Verteilung aufweisen und die in einer Konzentration
von etwa 50 bis 200 Carbidteilchen je 100 Quadratmikrometern vorliegen,
wie bei hoher Vergrößerung zu
beobachten ist. Wenn die sekundären
Carbidteilchen innerhalb des Stahls keine einheitliche Größe und Verteilung
aufweisen, kann sich der Stahl zum Beispiel während der Hitzebehandlungen,
die bei der Herstellung von Rasierklingen angewendet werden, verziehen.
Ein Verziehen des Stahls während
der Hitzebehandlung wird als „Disk" bezeichnet, und eine
nur geringe Menge an Dish ist Grund genug, den Stahl zurückzuweisen.
Der Stahl ist auch vorzugsweise im wesentlichen frei von primären Carbiden
oder Carbidteilchenbündeln,
die eine Länge
von 15 Mikrometern überschreiten.
Es wird auch bevorzugt, dass der Stahl im wesentlichen frei von
nichtmetallischen Mikroeinschlüssen
ist und keine Seigerungs-, Aufkohlungs← oder Entkohlungszonen enthält. Primäre Carbidteilchen und
nichtmetallische Mikroeinschlüsse
sind typischerweise von großer
Größe, von
brüchiger
Natur und weisen eine geringe Bindung zu der Stahlmatrix auf. Als
solche können
sie während
des Schärfens
des Stahls „Ausrisse" bewirken. Ein Ausriss
kommt während
des Schärfens
vor, wenn das Carbidteilchen oder der Einschluss aus dem Stahl gezogen
wird, was eine mit Zacken versehene Oberfläche hinterlässt, die man während des Rasierens
spüren
kann.
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Zusätzlich zur
Erfüllung
der obigen mikrostrukturellen Kriterien muss rostfreier Stahl, der
für die
Herstellung von Rasierklingen verwendet wird, auch zusätzlichen.
qualitativen und quantitativen Kriterien genügen, die von den einzelnen
Rasierklingenherstellern aufgestellt werden und welche die Eignung
zum Rasieren demonstrieren. Einige dieser zusätzlichen Kriterien wurden ausgewertet,
nachdem Proben des Stahlstreifens vom Hersteller modifiziert worden
sind, um eine geschärfte
Kante, zusätzliche
Martensite (d.h. verbesserte Härte)
und eine nichtmetallische Beschichtung einzubauen.
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Rasierklingen
werden gewöhnlich
aus einem Streifen bestimmter kohlenstoffreicher rostfreier 420er-Stähle hergestellt.
(420er-Stähle
weisen die nominale Zusammensetzung von min. 0,15 Kohlenstoff, max.
1,00 Mangan, max. 1,00 Silizium und 12,0 bis 14,0 Chrom auf, alles
in Gewichtsprozenten.) Die 420er-Stähle, die als Rasierklingenmaterial
verwendet werden können,
müssen
eine Chemie aufweisen, die so verarbeitet werden kann, dass sie
die obigen mikrostrukturellen Erfordernisse erfüllen. Die Stähle müssen auch
zu einem einheitlichen Streifen geringer Dicke verarbeitet werden
können,
mit einer Dicke von typischerweise 0,008–0,01 cm (3 bis 4 mil), einer
einheitlichen Breite, und weisen vorzugsweise keine Oberflächendefekte
oder Kantenhaarrisse auf. Weil der Stahlstreifen typischerweise
aus großen
Blöcken
hergestellt wird, die Tausende von Pfunden wiegen, ist während der
Verarbeitung die Gesamtverringerung der Dicke, die erforderlich
ist, um eine Dicke von 3 bis 4 mil zu erreichen, extrem. Das Erfordernis,
ein Endmaterial geringer Dicke zu erhalten, während auch die anderen oben
erörterten
Erfordernisse erfüllt
werden müssen,
macht notwendigerweise die Verarbeitung des Materials komplizierter
und begrenzt das Feld geeigneter chemischer Zusammensetzungen der
Chargen und geeigneter Verarbeitungsregimes.
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Dementsprechend
besteht ein Bedarf für
ein Verfahren zur Verarbeitung von 420er rostfreien Stählen auf
eine einheitliche geringe Dicke, bei dem die obigen mikrostrukturellen
Kriterien erfüllt
werden.
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KURZDARSTELLUNG DER ERFINDUNG
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Die
vorliegende Erfindung zielt auf den oben beschriebenen Bedarf ab
durch Bereitstellen eines Verfahrens zum Herstellen eines 420er
martensitischen rostfreien Stahls auf eine Dicke und mit einer Mikrostruktur
und anderen Eigenschaften, die für
die Anwendung als Rasierklingenmaterial geeignet sind. Das Verfahren umfasst
den Schritt des Unterziehens mindestens eines Teils einer Schmelze
eines martensitischen rostfreien Stahls einer Elektroschlacke-Umschmelzbehandlung
(ESR). In einem der ESR-Behandlung folgenden Schritt wird der Stahl
auf eine Temperatur erhitzt, die mindestens so hoch ist wie die
niedrigste Temperatur, bei der sich alle der Carbide, die sich in
dem Stahl bilden können,
auflösen
werden, und nicht höher
als die Nullzähigkeitstemperatur
des Stahls. Der Stahl wird für
eine Zeitperiode auf dieser Temperatur gehalten, die ausreicht, alle
primären
Carbidteilchen in dem Stahl aufzulösen, die länger sind als 15 Mikrometer.
Auf die Hitzebehandlung folgend kann der Stahl durch eine Reihe
warmer und kalter Verkleinerungsschritte auf einen Streifen einer gewünschten
Dicke (für
Rasierklingenanwendungen typischerweise weniger als 0,254 mm (10
mil) verkleinert werden. Der Stahl kann zwischen den Kaltwalzschritten
geglüht
werden, um die kalt bearbeitete Struktur innerhalb des Stahls geeignet
umzukristallisieren und einen Bruch oder inakzeptable Haarrisse
während
der kalten Verkleinerungen zu verhindern.
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Das
Verfahren der vorliegenden Erfindung kann angewendet werden auf
einen Stahl mit der chemischen Zusammensetzung eines martensitischen
rostfreien 420er-Stahls und ist besonders gut geeignet für rostfreie
420er-Stähle,
die mindestens das folgende enthalten, alles in Gewichtsprozenten:
0,65
bis 0,70 Kohlenstoff
0 bis 0,025 Phosphor;
0 bis 0,020
Schwefel;
0,20 bis 0,50 Silizium;
0,45 bis 0,75 Mangan;
12,7
bis 13,7 Chrom;
0 bis 0,50 Nickel; und
gelegentliche Verunreinigungen.
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Die
vorliegende Erfindung offenbart auch bestimmte neue martensitische
rostfreie 420-er Stähle,
welche mindestens das folgende enthalten, alles in Gewichtsprozenten:
0,65
bis 0,70 Kohlenstoff;
0 bis 0,025 Phosphor;
0 bis 0,020
Schwefel;
0,20 bis 0,50 Silizium;
mehr als 0,0004 Bor
und/oder mehr
als 0,03 Stickstoff;
0,45 bis 0,75 Mangan;
12,7
bis 13,7 Chrom;
0 bis 0,50 Nickel; und
gelegentliche Verunreinigungen.
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Solche
Stähle
können
durch das erfindungsgemäße Verfahren
vorteilsbringend verarbeitet werden, damit sie eine Mikrostruktur
enthalten, die im wesentlichen frei von einzelnen und gebündelten
primären
Carbiden ist, die 15 Mikrometer in der Länge überschreiten, und einen Mittelwert
von 50 bis 200 sekundären
Carbiden je Bereich von 100 Quadratmikrometern, betrachtet bei hoher
Vergrößerung.
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Der
Leser wird die vorstehenden Einzelheiten und Vorteile der vorliegenden
Erfindung ebenso zu würdigen
wissen wie andere nach Betrachtung der folgenden detaillierten Beschreibung
von Ausführungsformen der
Erfindung. Der Leser kann solche zusätzlichen Einzelheiten und Vorteile
der vorliegenden Erfindung auch durch die Benutzung der Erfindung
verstehen.
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KURZE BESCHREIBUNG DER ZEICHNUNGEN
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Man
kann die Eigenschaften und Vorteile der vorliegenden Erfindung besser
verstehen durch Bezugnahme auf die begleitenden Zeichnungen, die
folgenden Inhalt haben:
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1 ist
eine mikrofotografische Aufnahme (1500x) einer Probe des Materials
von Charge RV 1662 nach einem letzten Glühen bei einer Dicke von gerade
unter 0,008 cm (0,003 Inch);
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2 ist
eine mikrofotografische Aufnahme (1500x) einer Probe eines herkömmlichen
Materials, das kommerziell für
Anwendungen in Rasierklingen verwendet wird;
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3 ist
eine rasterelektronenmikroskopische Aufnahme (8000x) einer Probe
des Materials von Charge RV 1663, das zu einer Dicke von 0,008 cm
(0,003 Inch) verarbeitet wurde;
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4 ist
eine rasterelektronenmikroskopische Aufnahme (8000x) einer Probe
des Materials von Charge RV 1664, das zu einer Dicke von 0,008 cm
(0,003 Inch) verarbeitet wurde;
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5 ist
eine rasterelektronenmikroskopische Aufnahme (8000x) einer Probe
des Materials von Charge RV 1665, das zu einer Dicke von 0,008 cm
(0,003 Inch) verarbeitet wurde;
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6 ist
eine rasterelektronenmikroskopische Aufnahme (8000x) einer Probe
des Materials von Charge RV 1666, das zu einer Dicke von 0,008 cm
(0,003 Inch) verarbeitet wurde;
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7 ist
eine rasterelektronenmikroskopische Aufnahme (8000x) einer Probe
herkömmlichen
rostfreien Stahls, der für
Anwendungen in Rasierklingen verwendet wird;
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8 ist
eine rasterelektronenmikroskopische Aufnahme (8000x) einer Probe
des Materials der Werks-Charge 057867, das von der Dicke eines warmgewalzten
Streifen auf 0,008 cm (0,003 Inch) gewalzt wurde.
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BESCHREIBUNG VON AUSFÜHRUNGSFORMEN
DER ERFINDUNG
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Die
vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung eines
rostfreien Stahlstreifens, der geeignet ist für Anwendungen in Rasierklingen.
Die Eigenschaften eines solchen Streifens umfassen eine einheitliche
geringe Dicke (weniger als 0,254 mm (10 mil)) die mikrostrukturellen
und anderen oben beschriebenen Eigenschaften. Verarbeitet weist
der Stahlstreifen vorzugsweise eine Mikrostruktur auf, die im wesentlichen
frei von nichtmetallischen Mikroeinschlüssen und großen (größer als
15 Mikrometer) primären
Carbiden und gebündelten
Carbiden ist. Der Stahlstreifen beinhaltet auch vorzugsweise eine
im allgemeinen einheitliche Verteilung kleiner sekundärer Carbide
und das Fehlen von Oberflächenentkohlung,
und der Streifen muss enge Dimensionstoleranzen einhalten (zum Beispiel
sind die Toleranzen für
Dicke, Breite, Dish und Wölbung sehr
eng). Typischerweise werden für
Anwendungen in Rasierklingen martensitische rostfreie 420er-Stähle verwendet.
420er-Stähle enthalten
gewöhnlich
0,2 bis 0,4 Gewichtsprozent Kohlenstoff, können aber auch deutlich höhere Kohlenstoffanteile
enthalten, wenn sie für
Anwendungen in Rasierklingen hergestellt wurden.
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Im
Zentrum der Untersuchungen der Erfinder standen kohlenstoffreiche
rostfreie 450-er Stähle
mit der chemischen Grundzusammensetzung und der angestrebten chemischen
Zusammensetzung in Tabelle 1. TABELLE 1
Element | C | Mn | Si | P | S | N | B | Cr | Ni | Fe |
chem. Grund-zusammensetzg. | 0,65–0,70 | 0,45–0,75 | 0,20–0,50 | 0,025 max. | 0,020 max. | – | – | 12,7–13,7 | 0,50 max. | Rest |
angestrebte chem.
Zusammenetzg. | 0,675 | 0,70 | 0,40 | nwm* | nwm* | 0,025 | – | 13,0 | 0,10 | Rest |
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Versuche
wurden durchgeführt,
um die Verfahrensparameter (Temperaturen, Zeiten usw.) zu bestimmen,
die notwendig sind, um in den Stählen
innerhalb der chemischen Grundzusammensetzung aus Tabelle 1 große primäre Carbide
aufzulösen
und eine einheitliche Verteilung der sekundären Carbide zu erzeugen. Weitere
Untersuchungen wurden vorgenommen, um ein Verarbeitungsregime zu
bestimmen, um die Blöcke der
Materialien, die sich innerhalb der chemischen Grundzusammensetzung
aus Tabelle 1 befinden, auf eine Dicke von etwa 0,008 cm (0,003
Inch) zu verkleinern und dabei exzessive Haarrisse zu vermeiden
und die vorteilhafte Mikrostruktur zu behalten, die durch die Hochtemperaturverarbeitung
erreicht wurde. Zwei VIM-Chargen von 22,7 kg (50 lb., Chargen RV
1661 und RV 1662) rostfreien 450-er Stahls, der die Grundkenndaten
aus Tabelle 1 aufweist, wurden mit den tatsächlichen chemischen Zusammensetzungen
der Tabelle 2 aufbereitet. TABELLE 2
Charge | C | Mn | Si | P | S | N | B | Cr | Ni | Fe |
RV
1661 | 0,65 | 0,66 | 0,43 | 0,005 | 0,0038 | 0,028 | 0,0004 | 13,16 | 0,12 | Rest |
RV
1662 | 0,69 | 0,71 | 0,39 | 0,006 | 0,004 | 0,021 | 0,0002 | 13,07 | 0,13 | Rest |
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Aus
Charge RV 1661 wurde ein Block gegossen, man ließ ihn auf Raumtemperatur abkühlen, und dann
wurde er wieder auf 1260°C
(2300°F)
erhitzt, für
drei Stunden bei dieser Temperatur (time-at-temperature, T.A.T.),
vor dem Warmwalzen. Der aus Charge RV 1662 gegossene Block wurde
heiß transportiert,
wieder erhitzt und zu einem heißen
Streifen von 0,356 cm (0,140 Inch) gewalzt, bevor man ihn auf Raumtemperatur abkühlen ließ. Obgleich
die gegossene Mikrostruktur des Blocks aus Charge RV 1661 viele
große Carbide
enthielt, traf dies für
Proben aus dem Streifen aus Charge RV 1662 nicht zu. Nachdem es
wieder auf 1260°C (2300°F) erhitzt
wurde, für
3 Stunden T.A.T. gehalten wurde und dann zu einem heißen Streifen
von 0,356 cm (0,140 Inch) gewalzt wurde, war die Mikrostruktur des
Materials RV 1661 mit der des Materials von Charge RV 1662 identisch.
Eine dreistündige
Hitzebehandlung bei 1260°C
(2300°F)
löste also
die primären
Carbide auf, die in dem luftgekühlten
Block vorlagen, und löste
das Problem bleibender großer
primärer
Carbide in dem heißen
Streifen.
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Die
Mikrostrukturen der heißen
Streifen von 0,356 cm (0,140 Inch), die aus dem Material der Chargen RV
1661 und RV 1662 erzeugt wurden, bestanden aus einer entkohlten äußeren Schicht
aus Martensit und einem Inneren, das hauptsächlich aus zurückgehaltenem
Austenit bestand und etwa 15 bis 20% Martensit und eine Korngrenzphase,
vermutlich Carbide, enthielt. Das Material in den heißen Streifen
war brüchig
und konnte nicht ohne Sprungbildung kaltgewalzt werden. Deswegen
wurden Teile des heißen
Streifens aus Charge RV 1662 durch langsames Erhitzen der Teile
auf 760°C
(1400°F),
Halten auf Temperatur für
zehn Stunden und langsames Abkühlen
einem Kastenglühen
unterzogen. Diese Prozedur ließ das
Austenit und Martensit in dem Material sich in Ferrit und Carbide
zersetzen. Der kastengeglühte
heiße
Streifen wurde bestrahlt und dekapiert, um Oberflächenzunder
zu entfernen. Nach dem Kaltwalzen traten merkliche Kanten-Haarrisse auf, und
deswegen wurde das Kaltwalzen wiederholt, nachdem der heiße Streifen
kantenbeschnitten und für
zwei Minuten T.A.T. bei 760°C
(1400°F)
geglüht
worden war. In diesem Zustand wurde das Material erfolgreich von
dem heißen
Streifen auf 0,152 cm (0,060 Inch) kaltgewalzt. Der kurze Glühschritt
verringerte deutlich das Maß an
Kantenhaarrissen beim Kaltwalzen zu dem Material von 0,152 cm (0,060
Inch). Das kaltgewalzte Material von 0,152 cm (0,060 Inch) wurde
dann kantenbeschnitten, erneut für
zwei Minuten T.A.T. bei 760 °C
(1400°F)
geglüht
und auf 0,061 cm (0,024 Inch) kaltgewalzt. Das Material von 0,061
cm (0,024 Inch) wurde kantenbeschnitten und geglüht, kaltgewalzt auf 0,023 cm
(0,009 Inch), kantenbeschnitten und geglüht und schließlich kaltgewalzt
auf 0,008 cm (0,003 Inch) und geglüht. Die Mikrostruktur des Materials
von 0,008 cm (0,003 Inch) nach dem letzten Glühen ist in 1 in
einer Vergrößerung von
1500X dargestellt. Primäre
Carbide in dem Material waren während
des dreistündigen
Ausgleichglühens
aufgelöst
worden, und die sekundären
Carbidteilchen innerhalb des Materials blieben einheitlich und gleichmäßig verteilt
in jedem Schritt der Verkleinerung auf die endgültige Dicke, welches wichtige
Eigenschaften sind, um Brüche
und Ausrisse zu vermeiden, wenn es für Anwendungen in Rasierklingen
verwendet wird. Die Reinheit des Materials der endgültigen Dicke
war ebenfalls akzeptabel. Die Mikrostruktur des Materials der Dicke
von 0,008 cm (0,003 Inch) (1) war im
Vergleich zu der, die in einer Probe herkömmlichen rostfreien Stahls
beobachtet wurde, der kommerziell für Anwendungen in Rasierklingen
verwendet wird (2), besser. Die Materialien,
die aus den Chargen RV 1661 und 1662 erzeugt wurden, enthielten
durchschnittlich 187 (RV 1661) und 159 (RV 1662) Carbidteilchen
je Fläche
von- 100 Quadratmikrometern, betrachtet bei einer Vergrößerung von
8000X. Der durchschnittliche Carbidteilchen-Zählwert für das herkömmliche Material, gemessen
in selber Weise, betrug 168. Die Erfinder schlossen daher, dass
eine Hochtemperatur-Wiedererhitzung auf eine Temperatur von mindestens
etwa 1260°C
(2300°F)
und unterhalb der Erstarrungstemperatur des Stahls angewendet werden
kann, um eine Mikrostruktur zu erzielen, die für Anwendungen in Rasierklingen
geeignet ist. Darauf folgende Glühschritte
bei niedrigerer Temperatur zum Spannungsabbau, angewendet, um das
Kaltwalzen ohne Bruch der Streifen zu erleichtern, beeinflussten
die Mikrostruktur, die durch die Wiedererhitzung auf 1260°C (2300°F) erzielt
wurde, nicht erheblich.
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Blöcke, die
in einem Hüttenwerk
kommerziellen Maßstabes
erzeugt und gewalzt wurden, wurden ebenfalls ausgewertet. Eine Schmelze
von 6356 kg (14000 lb.)(Schmelze 0507876) wurde durch VIM auf die angestrebte
und tatsächliche
chemische Zusammensetzung der Tabelle 3 aufbereitet. Obwohl VIM
angewendet wurde, um die Schmelze zu erzeugen, versteht es sich,
dass jedes andere geeignete Verfahren zum Aufbereiten einer Schmelze
(wie zum Beispiel Argon-Sauerstoff-Entkohlung)
angewendet werden kann. TABELLE 3
| C | Mn | P | S | Si | Cr | Ni | Al | Mo | Cu |
tatsächlich | 0,69 | 0,59 | 0,011 | 0,005 | 0,46 | 13,05 | 0,13 | 0,01 | 0,01 | 0,01 |
erstrebt | 0,68 | 0,65 | 0,012 | nwm | 0,3 | 13,1 | 0,1 | nwm | nwm | nwm |
| Ti | N | Pb | Sn | B | Co |
tatsächlich | 0,002 | 0,031 | 0,0007 | 0,004 | 0,004 | 0,003 |
erstrebt | nwm | 0,025 | nwm | nwm | nwm | nwm |
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Zwei
Blöcke
von 3178 kg (7000 lb.) wurden aus der Schmelze gegossen. Ein Block
von 3178 kg (7000 lb.) wurde für
6 Stunden T.A.T. einem Glühschritt
zum Spannungsabbau bei 677°C
(1250°F)
unterzogen. Der Block wurde dann einer Elektroschlacke-Umschmelzbehandlung
(ESR) unterzogen, um Einschlüsse
zu entfernen und die Homogenität
innerhalb des Blocks zu erhöhen.
ESR umfasst das Kontaktieren einer Elektrode des Materials, das
gefrischt werden soll, mit einer Schlacke in einem Frischbehälter mit
offenem Boden. Elektrischer Strom wird durch einen Stromkreis geleitet,
der die Elektrode und die Schlacke beinhaltet, und erhitzt beide.
Das Material schmilzt an seinem Kontaktpunkt mit der erhitzten Schlacke,
und Tröpfchen
des geschmolzenen Materials gelangen durch die Schlacke und werden
gesammelt. Das Material wird gefrischt, während es durch die erhitzte leitende
Schlacke hindurchgelangt und diese kontaktiert. Die Grundbestandteile
einer typischen ESR-Vorrichtung sind u.a. eine Stromquelle, ein
Elektroden-Zuführmechanismus,
ein wassergekühlter Behälter mit
offenem Boden und eine Schlacke. Die spezielle verwendete Schlackeart
wird von der bestimmten Legierung abhängen, die gefrischt werden
soll. Die ESR-Behandlung ist wohlbekannt und wird breit angewendet,
und die Betriebsparameter, die für
irgendein bestimmtes Metall oder eine Legierung erforderlich sind,
können
vom Durchschnittsfachmann leicht ermittelt werden. Dementsprechend
ist eine weitere Erörterung
der Konstruktionsweise oder des Betriebsmodus einer ESR-Vorrichtung oder
des bestimmten Betriebsverfahrens, das für eine bestimmte Legierung
angewendet wird, nicht erforderlich.
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Die
ESR-Behandlung, die im vorliegenden Verfahren angewendet wurde,
verringerte die Seigerung innerhalb des Blocks und erlaubte, dass
der Block schnell abkühlte,
wodurch die Größe primärer Carbide,
die in dem Block gebildet wurden, begrenzt wurde. Die kleineren
Carbide können
bei Temperaturen unterhalb der Erstarrungstemperatur des Blockmaterials
leichter aufgelöst
werden. Der Block, der aus der ESR-Behandlung entstand, war 33 cm
(13 Inch) im Durchmesser groß.
Obgleich ESR angewendet wurde, können
andere geeignete Umschmelztechniken wie z.B. Vakuumlichtbogen-Umschmelzen
angewendet werden.
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Der
Elektroschlacke-umgeschmolzene Block wurde zum Spannungsabbau für 8 Stunden
T.A.T. bei 677°C
(1250°F)
geglüht.
Das Glühen
zum Spannungsabbau verringerte Eigenspannungen innerhalb des Blocks,
um Sprünge
der Bramme zu verhindern. Vorzugsweise wird das Glühen zum
Spannungsabbau bei einer Temperatur durchgeführt, die nicht so hoch ist,
dass sie Carbide innerhalb des Blocks vergröbert. Die Enden des geglühten Blocks
wurden abgeschnitten, was das Gewicht des Blocks um etwa 25 verringerte.
Die abgeschnittenen Enden wurden verwendet, um eine thermische Behandlung
im Werksmaßstab
zu entwickeln, die primäre
Carbide wirksam auflöst
und sekundäre
Carbide innerhalb des Blocks geeignet verteilt. Der geglühte Block
wurde dann für
mindestens eine Stunde T.A.T. wieder auf 1232°C +/– 14°C (2250°F +/– 25°F) erhitzt und zu einer Brammengröße von 15,24
cm × 83,8
cm (6 × 33
Inch) im Querschnitt warmgewalzt. Die Wiedererhitzungstemperatur
lag unterhalb der Erstarrungstemperatur des Materials, um ein Erweichen
zu verhindern. Die Bramme wurde dann zum Spannungsabbau für 8 Stunden
T.A.T. bei 677°C
(1250°F)
geglüht.
Die geglühte
Bramme wurde im folgenden einem Unrundschleifen mit der Körnung 12
unterzogen, um Oberflächenzunder
zu entfernen, und jegliche Kantendefekte wurden durch Schleifen
entfernt.
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Versuche,
die die Endprobenstücke
benutzten, die vorher von der Bramme von 15,24 cm (6 Inch) entfernt
wurden, zeigten, dass eine Temperatur im Bereich von 1260°C (2300°F) bis etwa
1316°C (2400°F) und vorzugsweise
1260 bis 1288°C
(2300 bis 2350°F)
für mindestens
3 Stunden T.A.T. ausreichend ist, um primäre Carbide in großen Blöcken (454
kg (1000 Pfund) oder größer) des
Werkschargenmaterials aufzulösen.
Es ist anzunehmen, dass solche Temperaturbereiche auch benutzt werden
können,
um Carbide innerhalb großer Blöcke jedes
rostfreien 420er-Stahls aufzulösen.
Allgemeiner zogen die Erfinde den Schluss, dass primäre Carbide
in einem großen
Block jeder Legierung entsprechend aufgelöst werden können, indem der Block einer Temperatur
ausgesetzt wird, die mindestens so hoch ist wie die niedrigste Temperatur,
bei der alle Carbide, die sich in dem Block bilden können, sich
auflösen,
und nicht höher
als die Nullzähigkeitstemperatur
des Blockmaterials. Solche Temperaturen können für ein bestimmtes Material von
einem Durchschnittsfachmann ohne größeren Aufwand bestimmt werden.
Der Block wird für
eine Zeitperiode, die ausreicht, Carbide entsprechend aufzulösen, auf
der Temperatur gehalten. Material, das einer Temperatur oberhalb
der Nullzähigkeitstemperatur ausgesetzt
wird, wird im allgemeinen zuviel Flüssigkeit einschließen, um
das Material zufriedenstellend gewalzt werden zu lassen. Die Nullzähigkeitstemperatur
eines Materials ist die Temperatur, bei der keine Längenzunahme
auftritt (d.h. das Material bricht ohne Dehnung), wenn eine Probe
des Materials unter den folgenden Bedingungen unter Zugspannung
gesetzt wird: ein 10,8 cm (4,25 Inch) langer zylindrischer Stab
des Materials mit einem Durchmesser von 0,64 cm (0,25 Inch) wird
mit 56°C
(100°F)/Sekunde
auf die Untersuchungstemperatur erhitzt, für 60 Sekunden auf Temperatur
gehalten und mit einer Querhaupt-Trenngeschwindigkeit von
12,7 cm (5 Inch)/Sekunde zum Bruch gezogen.
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Nullzähigkeitsuntersuchungen
wurden an Material aus dem 33cm(13 Inch)-Block durchgeführt, der aus
der Schmelze 057876 erzeugt wurde, bei Nullzähigkeitsuntersuchungstemperaturen
von 2250, 2275, 2300 und 2350°F.
Die Untersuchungen zeigten eine Nullzähigkeitstemperatur von etwa
1204°C (2200°F) für das Material
des 33cm(13 Inch)-Blocks.
Nachdem jedoch der 33cm(13 Inch)-Block zu einer 15,24cm(6 Inch)-Bramme
heruntergewalzt wurde, konnte sie nach einer Wiedererhitzung auf
1288°C (2350°F) warmgewalzt
werden. Diese Ergebnisse zeigen, dass das Verringern der Dicke des
Blocks durch Walzen die Nullzähigkeitstemperatur
erhöht.
Dies ist bedeutsam, da, als sehr allgemeine Annäherung, das Erhöhen der
Temperatur des Carbid-Auflösungsschrittes
im vorliegenden Verfahren um 28°C
(50°F) die
Zeit auf der Temperatur um 50 verkürzt, die notwendig ist, um
die primären
Carbide entsprechend aufzulösen.
Es würde
daher eine unbefriedigend lange Zeit erfordern, primäre Carbide
bei 1204°C
(2200°F)
aufzulösen.
Das Herunterwalzen eines Blocks zu einer Bramme von etwa 50% seiner
Dicke erhöht
die Nullzähigkeitstemperatur
und erlaubt, dass der Schritt der Carbidauflösung bei einer wesentlich höheren Temperatur
in einer deutlich kürzeren
Zeit ausgeführt
wird.
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Die
15,24cm(6 Inch)-Bramme des Materials der Schmelze 057876 wurde in
einen Wiedererhitzungsofen geladen und für 3 Stunden T.A.T. auf 1288°C (2350°F) wiedererhitzt
und dann sofort auf eine Dicke von 0,30 cm bis 0,32 cm (0,120 Inch
bis 0,125 Inch) warmgewalzt und aufgewickelt. Eine Probe wurde in
der Transportstangenzone abgeschnitten, als das Material etwa 2,54
cm (1 Inch) dick war, und durch Rasterelektronenmikroskopie (REM)
analysiert. Es wurden weder Anzeichen primärer Carbide oder großer Teilchenbündel von Carbiden
entdeckt, noch lagen viele Einschlüsse vor. Dies bestätigte, dass
ein dreistündiges
Halten auf einer Temperatur von mindestens etwa 1288°C (2350°F) ausreicht,
um die primären
Carbide in der Mikrostruktur für das
Material, das verarbeitet wurde, aufzulösen. Eine Verflüssigung
trat während
der Carbidauflösungs-Hitzebehandlung an
den Korngrenzen auf, aber diese Tatsache beeinflusste das Warmwalzen
des Materials oder die Qualität
des heißen
Streifens nicht negativ, was zeigt, dass ein gewisses Maß an Anschmelzen
tolerabel ist. Die T.A.T., die wirksam- ist, um primäre Carbide
entsprechend aufzulösen,
wäre für größere Carbide
länger. Die
Größe der Carbide
nimmt typischerweise zu, wenn die Blockgröße zunimmt, weil größere Blöcke während der
Verfestigung langsamer abkühlen.
-
Als
nächstes
wurde die Blechrolle des Materials von 0,30 cm bis 0,32 cm (0,120
Inch bis 0,125 Inch) in einem Ofen für 48 Stunden bei 746°C (1375°F) kastengeglüht. Vorzugsweise
sollte die Ofentemperatur nicht 760°C (1400°F) überschreiten, um eine Carbidvergröberung zu
vermeiden, und die T.A.T. bei 746°C
(1375°F) kann
bis zu 10 Stunden kurz sein. Die Blechrolle wurde wie benötigt kantenbeschnitten,
um Kantenhaarrisse und Brüche
während
der Kaltverkleinerung zu vermeiden, und dann erneut für eine Gesamtzeit
von 36 Stunden bei 746°C
(1375°F)
kastengeglüht.
Wie beim vorhergehenden Kastenglühen
sollte die Temperatur vorzugsweise nicht 760°C (1400°F) überschreiten. Obwohl Kastenglühen angewendet
wurde, könnte
zum Beispiel auch Strangglühen
verwendet werden und würde
das Verfahren beschleunigen. Die geglühte Blechrolle wurde dann bestrahlt
und dekapiert, um Oberflächenzunder
und Korrosion zu entfernen. Um das Material auf die gewünschte Dicke
von 0,008 cm (0,003 Inch) zu verkleinern, wurden aufeinander folgende
schrittweise Kaltwalzschritte angewendet, gefolgt von Strangglühschritten,
mit Kantenbeschneidung, wenn erforderlich, um Haarrisse zu entfernen.
-
Es
wird angenommen, dass der ESR-Schritt mit dem oben beschriebenen
Wiedererhitzungsschritt zur Carbidauflösung zusammenwirkt, um im wesentlichen
alle primären
Carbide aus der Mikrostruktur zu entfernen und eine geeignete Größe, Form,
Verteilung und Konzentration der sekundären Carbide in großen (454 kg
(1000 Pfund) oder größer) Blöcken zu
erzeugen. Der Elektroschlacke-Umschmelzschritt verbesserte nicht nur
die Reinheit des Blocks, sondern sorgte auch für einen homogeneren, einheitlicheren
Block mit einem verringerten Maß an
Seigerung des Kohlenstoffs und anderer Komponenten. Es wird angenommen,
dass die verringerte Kohlenstoffseigerung, die durch den ESR-Schritt
erzielt wurde, die Größe der primären Carbide
innerhalb des Materials verringerte. Daher sorgte die ESR-Behandlung
für die
Vorteile der erhöhten
Reinheit und Homogenität
und Verhinderung des Wachstums primärer Carbide. Die primären Carbide
kleinerer Größe sind während des
Wiedererhitzungsschritt auf 1250°C
bis 1288°C
(2300°F
bis 2350°F)
leichter aufzulösen
bei kürzeren
T.A.T. Obwohl das vorangehende Verfahren VIM und ESR anwendete,
um einen reinen Block zu erzeugen, wird angenommen, dass ein AOD← und ESR-Verfahren
diese ersetzen kann, bei niedrigeren Kosten bei hohen Volumina,
mit einem vergleichbaren Maß an
Mikroeinschlüssen
und primären
Carbiden in der endgültigen
Blechrolle.
-
Untersuchungen
wurden durchgeführt,
um die Wirkung auf die Mikrostruktur zu untersuchen, die auftritt,
wenn man andere chemische Zusammensetzungen der 420er-Stähle verwendet,
die durch das erfindungsgemäße Verfahren
auf eine geringe Dicke -verarbeitet werden. Vier 22,7kg(50 lb)-VIM-Blöcke (RV
1663 bis 1666) kohlenstoffreichen 420er-Materials innerhalb der
chemischen Grundzusammensetzung aus Tabelle 1 (mit einigen geringen
Ausnahmen) mit modifizierten Bor- und Stickstoffanteilen wurden
mit den chemischen Zusammensetzungen der Tabelle 4 aufbereitet.
Ein erstes Ziel war es, den Effekt der Zusätze von Bor und/oder Stickstoff
auf den Gehalt primärer
Carbide und die Carbidverteilung in 420er-Material, das sich innerhalb
der chemischen Grundzusammensetzung aus Tabelle 1 befindet, zu bewerten.
Die alternativen chemischen Zusammensetzungen beinhalteten einen
Stickstoffzusatz und/oder Borzusatz größer als die Mengen der erwarteten
maximalen Restunreinheiten dieser Elemente. Das erwartete maximale
Maß an
Restunreinheiten von Stickstoff und Bor für herkömmliches 420er-Material beträgt etwa
0,02 und 0,0004 Gewichtsprozent. Drei der alternativen chemischen
Zusammensetzungen beinhalteten mehr als 0,03 bis zu etwa 0,20 Gewichtsprozent Stickstoff.
Jede der alternativen chemischen Zusammensetzungen beinhalteten
mindestens 0,0004 bis zu etwa 0,006 Gewichtsprozent Bor. Die chemische
Grundzusammensetzung der Tabelle 1 und die chemische Zusammensetzung
der Charge RV 1661 sind zu Vergleichszwecken mit den Chargen der
alternativen chemischen Zusammensetzungen in Tabelle 4 beigefügt. TABELLE 4
Grundzusammensetzung | C | Mn | Si | P | S | N | B | Cr | Ni |
Chem. | 0,65–0,70 | 0,45–0,75 | 0,20–0,50 | 0,025 max. | 0,020 max. | – | – | 12,7–13,7 | 0,50max. |
RV 1661 | 0,650 | 0,66 | 0,43 | 0,005 | 0,0038 | 0,028 | 0,0004 | 13,16 | 0,12 |
RV 1663 | 0,655 | 0,64 | 0,31 | 0,004 | 0,0038 | 0,0220 | 0,0051 | 13,33 | 0,14 |
RV 1664 | 0,651 | 0,63 | 0,38 | 0,005 | 0,0050 | 0,1325 | 0,0004 | 13,24 | 0,14 |
RV 1665 | 0,458 | 0,61 | 0,38 | 0,006 | 0,0047 | 0,168 | 0,0006 | 13,37 | 0,14 |
RV 1666 | 0,568 | 0,67 | 0,33 | 0,005 | 0,0042 | 0,137 | 0,0041 | 14,13 | 0,13 |
-
Die
Blöcke,
die aus den Chargen der modifizierten chemischen Zusammensetzungen
gebildet wurden, ließ man
auf Raumtemperatur abkühlen.
Die Blöcke
wurden als Vorbereitung für
die Heißverarbeitung
geschliffen und dann bei 982°C
(1800°F)
in einen Ofen geladen. Die Ofentemperatur wurde auf 1121°C (2050°F) erhöht und schließlich auf
einen Sollwert von 1260°C
(2300°F).
Wie oben erörtert
legten die Erfinder fest, dass bei der Sollwert-Temperatur von 1260°C (2300°F) die primären Carbide
innerhalb der Blöcke
aufgelöst
werden. Die Ofentemperatur wurde bei jeder der Zwischentemperaturen
von 982°C
(1800°F)
und 1121°C
(2050°F) stabilisiert,
bevor sie auf die Sollwert-Temperatur von 1260°C (2300°F) erhöht wurde. Die Blöcke der
alternativen chemischen Zusammensetzungen wurden für zwei Stunden
auf 1260°C
(2300°F)
gehalten, um primäre Carbide
innerhalb der Blöcke
aufzulösen.
Die 15,24 cm breiten Stücke
wurden dann unter Anwendung einer Reihe von Walzschritten zu heißen Streifen
einer Dicke von 0,38 cm (0,150 Inch) warmgewalzt, mit Zwischenaufheizungen
auf 1260°C
(2300°F),
wenn erforderlich, um eine Bruchbildung des Materials während des
Walzens zu verhindern, und um die Belastungen der Walzapparatur
zu verringern. Die heißen
Streifen wurden nach Erreichen der angestrebten Dicke von 0,38 cm
(0,150 Inch) luftgekühlt,
und jeder heiße
Streifen wurde dann in einer Stickstoffatmosphäre kastengeglüht, indem
ein Kasten, der die Streifen enthielt, in einen Ofen von 260°C (500°F) gebracht
wurde. Die Ofentemperatur wurde mit einer Geschwindigkeit von 28°C (50°F) pro Stunde
auf 760°C
(1400°F)
erhöht
und für
10 Stunden auf 760°C
(1400°F)
gehalten. Nach Vollendung der 10-Stunden-Periode wurde der Kasten
mit 42°C
(75°F) pro
Stunde auf 260°C
(500°F)
gekühlt,
und dann ließ man
ihn auf Raumtemperatur abkühlen.
Die kastengeglühten
heißen
Streifen wurden kantenbeschnitten und geglüht (760°C (1400°F), 2 Minuten T.A.T.). Die beschnittenen
und geglühten
heißen
Streifen wurden dann leicht bestrahlt und dekapiert und dann kaltgewalzt
auf eine Dicke von 0,15 cm (0,060 Inch), 0,06 cm (0,024 Inch), 0,02
cm (0,009 Inch) und schließlich
0,008 cm (0,003 Inch). Zwischen allen Kaltverkleinerungsschritten wurden
die Bänder
kantenbeschnitten und dann für
2 Minuten T.A.T. an der Luft bei 760°C (1400°F) geglüht.
-
Die
Bänder
der endgültigen
Dicke von 0,008 cm (0,003 Inch), die aus jeder der Chargen modifizierter chemischer
Zusammensetzung RV 1663 bis RV 1666 hergestellt wurden, wurden für zwei Minuten
einem letzten Glühen
bei 760°C
(1400°F)
unterzogen und für
die metallographische Untersuchung aufbereitet. Metallographische
Proben wurden für
3 Sekunden in 10-10-10-gemischten Säuren geätzt und unter Verwendung eines
Nikon Epiphot Metallographen untersucht. Weitere Proben wurden für 45 Sekunden
mit Murikamis Reagens geätzt
und unter Verwendung eines Phillips 1L XL30 FEG Rasterelektronenmikroskops
untersucht. Die Untersuchung der Guss-Mikrostrukturen deckte auf,
dass die primären
Carbide, die in den Blöcken
aus den Chargen RV 1663 und RV 1664 gebildet wurden, in der Größe (meistens
weniger als 1 Mikrometer im Durchmesser) ähnlich denen sind, die in Charge
RV 1661 gebildet wurden. Die primären Carbide, die in den Blöcken der
Chargen RV 1665 und RV 1666 gebildet wurden, waren kleiner als jene
der Chargen RV 1663 und RV 1664, was teilweise durch den geringeren
Kohlenstoffgehalt der Chargen RV 1665 und RV 1666 bedingt sein kann.
-
REM
wurde auch angewendet, um die Mikrostrukturen von Proben des 0,008
cm(0,003 Inch)-Streifens, der aus jeder der Chargen RV 1663 bis
1666 (
3 bis
6) hergestellt wurde, sowohl
mit der Mikrostruktur einer Probe eines Rasierklingenrohlings eines
gewöhnlichen
kohlenstoffreichen martensitischen rostfreien 420er-Stahls (
7)
zu vergleichen als auch mit der Mikrostruktur einer Probe des Materials
aus der Werkscharge (Charge 057867), die von der Dicke des warmgewalzten
Streifens auf 0,008 cm (0,003 Inch) gewalzt worden war (
8).
Die ungefähre
chemische Zusammensetzung des herkömmlichen martensitischen rostfreien
Stahls war 0,8 Mn, 0,2 P, 0,4 Si, 13,3 Cr, 0,1 Ni, 0,03 Mo, 0,006
Co, 0,001 Ti, 0,0006 B, 0,7 C, 0,002 S und 0,028 N, alles in Gewichtsprozenten.
Tabelle 5 listet für
jede der Proben die gemessene durchschnittliche Zahl von Carbidteilchen
auf einer Fläche
von 100 Quadratmikrometern auf, wenn sie bei 8000X abgebildet wird.
Tabelle 5 listet auch die Zählwerte
der Carbidteilchen für
die Materialien RV 1661 und RV 1662 auf. Die Mikrostrukturen der
Materialien der Labor- und Werkschargen waren im Vergleich zu denen
des herkömmlichen
martensitischen rostfreien Stahls in Bezug auf Größe und Form
der sekundären
Carbide und auf die Einheitlichkeit der Carbidvereilung besser,
und die Carbidkonzentrationen jeder der experimentellen Proben näherten sich
der Konzentration an, die für
das herkömmliche
Material berechnet wurde. TABELLE 5
Material | Werksverarbeitete Werksprobe 057867 | Herkömmliches
Material | RV
1661 | RV
1662 | RV
1663 | RV
1664 | RV
1665 | RV
1666 |
Durchschn.
# Carbide je 100 Quadrat-Mikrometer Fläche | 141 | 168 | 187 | 159 | 179 | 154 | 153 | 194 |
-
Die
vorangehenden Analysen der Proben, die aus den modifizierten Chargen
RV 1663 bis 1666 hergestellt wurden, zeigen, dass Anteile an Bor
und/oder Stickstoff innerhalb der erstrebten Anteile der modifizierten
Chargen (über
Restwert und bis zu 0,20 Gewichtsprozent Stickstoff und/oder über Restwert
und bis zu 0,006 Gewichtsprozent Bor) in Materialien, die über die
Verfahren, die in der vorliegenden Erfindung untersucht werden,
hergestellt wurden, die Konzentration, Größe, Form oder Verteilung sekundärer Carbide
nicht erheblich negativ beeinflussen und den Gehalt primärer Carbide
nicht erheblich erhöhen.
Es ist daher anzunehmen, dass ein Material mit Bor- und/oder Stickstoffanteilen
größer als
in herkömmlichem
Rasierklingenmaterial für
Anwendungen in Rasierklingen geeignet ist.
-
Betrachtet
man die Ergebnisse der Labor- und Werkschargen und der Verarbeitung
der Materialien, dann kann das Verfahren, das in 9 allgemein
umrissen ist, wenn es auf einen martensitischen rostfreien 420-er
Stahl angewendet wird, angewendet werden, um eine Mikrostruktur
zu erzeugen, die für
Anwendungen in Rasierklingen geeignet ist. Insbesondere wird eine
Schmelze mit einer chemischen Zusammensetzung des Typs 420 über VIM,
AOD oder ein anderes geeignetes Verfahren aufbereitet und zu einem
Block gegossen. In einem folgenden Schritt wird der Block Elektroschlacke-umgeschmolzen,
um die Größe der primären Carbide in
dem Material zu verringern und, allgemeiner, die Seigerung und Wanderung
von Kohlenstoff innerhalb des Blocks zu verringern. Das ESR vergrößert auch
die Reinheit des Blocks und erhöht
die Homogenität
des Blocks. In einem Schritt, der auf das ESR folgt, wird das Material
auf eine Temperatur im Bereich von nahe der Nullzähigkeitstemperatur
des Materials bis zur Erstarrungstemperatur des Materials erhitzt.
Das Material wird auf dieser Temperatur für eine Zeitperiode gehalten,
die notwendig ist, um im wesentlichen alle primären und gebündelten Carbide aufzulösen. Die
angemessene Zeit wird in Abhängigkeit
von der Blockgröße variieren, und
die Zeit und Temperatur kann auch variieren, wenn die maximale zu
erlaubende Größe der primären Carbidteilchen
variiert wird. Vorzugsweise sollte der Stahl für mindestens etwa zwei Stunden
auf Temperatur gehalten werden. Wenn das Material für Anwendungen
in Rasierklingen verwendet werden soll, wird der Carbidauflösungsschritt
bei hoher Temperatur von einer geeigneten Abfolge von Warm- und
Kaltwalzschritten gefolgt. Die Kaltwalzschritte sind voneinander
durch Kombinationen aus Kantenbeschneiden und Glühen getrennt, soweit dies erforderlich
ist, um Brüche
und übermäßige Haarrisse
während
des Walzens zu verhindern. Wie in dem Werksversuch angewendet, können ein
oder mehrere Warmwalzschritte dem Carbidauflösungsschritt bei hoher Temperatur
vorangehen, um eine Zwischendicke der Bramme zu erreichen. Oberflächenschleifen,
Dekapieren, Beschneiden und andere Schritte, die auf dem Fachgebiet
der Stahlverarbeitung angewendet werden, können angewendet werden, wenn
erforderlich.
-
Dementsprechend
stellt die vorliegende Erfindung ein Verfahren zum Herstellen eines
rostfreien 420-er Stahls mit einer Mikrostruktur bereit, die im
wesentlichen frei von primären
und gebündelten
Carbiden ist und eine Größe, Form
und Verteilung der sekundären
Carbide aufweist, die für
Anwendungen in Rasierklingen geeignet ist, wie hierin beschrieben.
Die vorliegende Erfindung stellt auch ein Verfahren zum Aufbereiten eines
rostfreien Stahlstreifens aus Chargen eines martensitischen rostfreien
420-er Stahls zu einer Dicke bereit, die für Anwendungen in Rasierklingen
geeignet ist (typischerweise weniger als 0,254 mm (10 mil)). Obwohl
die vorliegende Erfindung in Verbindung mit bestimmten Ausführungsformen
beschrieben worden ist, wird der Durchschnittsfachmann nach Betrachten
der vorangehenden Beschreibung erkennen, dass viele Veränderungen
und Variationen der Erfindung angewendet werden können. Obwohl
die vorstehenden Beispiele des erfindungsgemäßen Verfahrens notwendigerweise
bei einer begrenzten Anzahl von Legierungszusammensetzungen angewendet
werden, kann insbesondere angenommen werden, dass das Verfahren
beispielsweise bei allen martensitischen rostfreien 420-er Stählen mit
im Wesentlichen den gleichen Ergebnissen angewendet werden kann.
All solche Variationen und Veränderungen
der vorliegenden Erfindung sollen durch die vorstehende Beschreibung
und die nachfolgenden Ansprüche
abgedeckt werden.