DE60033010T2

DE60033010T2 - Desodorierender Teppich

Info

Publication number: DE60033010T2
Application number: DE60033010T
Authority: DE
Inventors: Yasutaro Yao-shi Seto; Shuichi Kitakatsuragi-gun Gennaka
Original assignee: Suminoe Textile Co Ltd
Current assignee: Suminoe Textile Co Ltd
Priority date: 2000-02-08
Filing date: 2000-11-29
Publication date: 2007-05-10
Anticipated expiration: 2020-11-30
Also published as: US6335075B1; JP4512225B2; DE60033010D1; JP2001218668A; EP1126071A3; EP1126071B1; EP1126071A2

Description

HINTERGRUND DER ERFINDUNG
Diese Erfindung betrifft einen Teppich mit einer desodorierenden Funktion, d.h., der in der Lage ist, wirksam Chemikalien und andere schlecht riechende Substanzen, wie Formaldehyd, Acetaldehyd, Ammonium und Essigsäure, in der Luft zu entfernen.
Moderne Häuser sind sehr hermetisch und so dicht gebaut, dass zahlreiche Gerüche von überall im täglichen Leben aufkommen. Die Komponenten, die solche Gerüche verursachen, schließen Ammoniak, Trimethylamin, Schwefelwasserstoff, Methylmercaptan und Essigsäure und insbesondere Zigarettenrauch ein.
Unter diesen Substanzen verursachen chemische Substanzen, wie Formaldehyd und Acetaldehyd, die hauptsächlich aus Gebäudematerialien, wie Boden- und Wandmaterialien, stammen, das was nun als das „Sick-House-Syndrom" bezeichnet wird, selbst wenn deren Konzentrationen so gering sind, dass sie keine erkennbaren Gerüche erzeugen.
Um solche schlechten Gerüche und chemischen Substanzen, die in geringen Konzentrationen geruchlos sind, jedoch das „Sick-House-Syndrom" verursachen können, aus der Luft in dem Haus zu entfernen, haben Teppiche mit einer desodorierenden Wirkung nun die Aufmerksamkeit auf sich gezogen.
Solche herkömmlichen Teppiche tragen eine vorbestimmte Menge an Desodorant auf ihren Vorderfaserteil.
Jedoch neigt das Desodorant, das in einer derartigen Menge getragen wird, dass es eine ausreichende desodorierende Funktion ausführen kann, dazu, die Draperie oder den Farbton des Teppichs zu beeinträchtigen und neigt auch dazu, durch Reibung oder Waschen abzugehen und schnell seine desodorierende Funktion zu verlieren.
US-A-5254386 offenbart einen selbst desodorierenden Teppich, umfassend eine Rückschicht und eine Faserschicht. Der Teppich wird hergestellt durch Bereitstellen eines Teppichs mit einer Rückschicht und einer Faserschicht, Abscheiden einer Lösung, die ein Bicarbonatsalz als Desodorant auf der Oberfläche der Rückschicht enthält, und wandern lassen des Desodorants in die Faserschicht. Geeigneterweise schließen Bicarbonatsalze Natriumbicarbonat, Kaliumbicarbonat und Ammoniumbicarbonat ein, die in Form einer gesättigten wässrigen Lösung verwendet werden können. Die wässrige Lösung enthält weiterhin einen in Wasser löslichen Latex, der das Bicarbonat an den Teppich bindet.
EP-A-0962584 offenbart ein Textil, wie einen Teppich, mit einer desodorierenden Funktion, wobei das Textil eine Rückschicht und eine auf einer Seite der Rückschicht gebildete Faserschicht umfasst. Das Textil umfasst ein Desodorant, das eine Aminverbindung mit einem mittleren Teilchendurchmesser von 10 μm oder weniger enthält, welche an der Faserschicht anhaftet. Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform ist die Aminverbindung ein Hydrazinderivat mit einer Löslichkeit in Wasser von 5 g/l oder weniger bei 25°C. Das Desodorant wird an der Faserschicht mithilfe eines Bindemittelharzes mit einer Glasübergangstemperatur von –30°C oder weniger fixiert. Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform umfasst das Desodorant weiterhin eine anorganische Substanz.
Eine Aufgabe der Erfindung besteht darin, einen Teppich bereitzustellen, der ein Desodorant trägt, das gegen Waschen und Verschleiß beständig ist und somit seine desodorierende Funktion für einen langen Zeitraum beibehalten kann und weniger wahrscheinlich die Draperie und das Anfühlen bei Berührung sowie die Farbe oder den Farbton beeinträchtigt.
KURZDARSTELLUNG DER ERFINDUNG
Die vorliegende Erfindung stellt einen Teppich mit einer desodorierenden Funktion bereit, umfassend eine Rückschicht und eine Faserschicht, die auf einer Seite der Rückschicht ausgebildet ist, und ein Desodorant, das teilweise auf der Rückschicht und teilweise auf der Faserschicht getra gen wird, wobei das Desodorant auf den Teppich mit einer Menge von 2,5 bis 30 g/m² aufgetragen wird, wobei das Gewichtsverhältnis des auf der Faserschicht getragenen Desodorants zu dem auf der Rückschicht getragenen Desodorant 50 : 50 bis 5 95 ist.
Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung enthält das Desodorant eine Aminverbindung mit einem mittleren Teilchendurchmesser von 20 μm oder weniger. Zusätzlich zu der Aminverbindung kann das Desodorant weiterhin eine anorganische Substanz enthalten.
Durch Tragen eines Desodorants nicht nur auf der Faserschicht, sondern sowohl auf der Faserschicht als auch auf der Rückschicht, ist es möglich, das Verschlechtern der Draperie und des Farbtons zu unterdrücken, aufgrund des Tragens eines Desodorants auf der Faserschicht.
Durch Tragen eines Desodorants auf der Rückschicht kann sich auch Beständigkeit sowohl gegen Verschleiß als auch Waschen verbessern und eine gute Beibehaltung der desodorierenden Funktion kann erwartet werden. Außerdem zeigt auf der Faserschicht getragenes Desodorant gute anfängliche desodorierende Leistung.
Das Desodorant wird auf der Faserschicht und auf der Rückschicht mit einem Gewichtsverhältnis von 50 : 50 bis 5 : 95 verteilt, dass der Teppich bessere desodorierende Wirkung zeigen wird, als wenn die Gesamtmenge an Desodorant nur auf der Faserschicht oder nur auf der Rückschicht getragen wird.
Als Desodorant ist eine Aminverbindung mit einem mittleren Teilchendurchmesser von 20 μm oder darunter bevorzugt. Es kann auch eine anorganische Substanz mit der Aminverbindung vermischt werden.
Die Gesamtmenge des Desodorants ist 2,5 bis 30 g/m² und das Desodorant wird auf die Faserschicht und die Rückschicht mit dem vorstehend angeführten Gewichtsverhältnis verteilt.
Die Aminverbindung dient als ein Desodorant zum Entfernen von chemischen und schlecht riechenden Substanzen, wie Formaldehyd und Acetaldehyd. Die Verwendung einer anorganischen Substanz mit einem Desodorant macht es möglich, chemi sche Substanzen, wie Ammoniak und Essigsäure, die nicht allein durch eine Aminverbindung mit einer guten Wirksamkeit entfernt werden können, zu entfernen.
Andere Merkmale und Aufgaben der vorliegenden Erfindung werden aus der nachstehenden Beschreibung, die mit Bezug auf die beigefügten Zeichnungen angefertigt wurde, deutlich.
KURZBESCHREIBUNG DER ZEICHNUNGEN
1 ist eine Querschnittsansicht von einem Teppich, der eine Ausführungsform der Erfindung darstellt.
2 ist eine Kurve, die die Beziehung zwischen der Desodorierungsrate und dem Gewichtsverhältnis zwischen den Desodorantien, die auf der Vorder- und Rückseite des Teppichs getragen werden, zeigt und
3 ist eine Kurve, die die Beziehung zwischen der Desodorierungsrate und der Menge an auf dem Teppich aufgetragenem Desodorant zeigt.
BESCHREIBUNG DER BEVORZUGTEN AUSFÜHRUNGSFORM IM EINZELNEN
1 zeigt einen Teppich, der eine Ausführungsform der vorliegenden Erfindung darstellt, der eine Rück- 2 und eine Faserschicht 1, ausgebildet auf der Vorderseite der Rückschicht 2, umfasst. Ein Desodorant wird sowohl auf der Rückschicht als auch der vorderen Faserschicht 1 getragen.
Die vordere Faserschicht 1 umfasst ein Grundtextil 3 und eine Florschicht 4. Die Grundschicht 3 kann ein Textilgewebe, gebildet durch Weben von Garn, einer synthetischen Faser, wie Polyesterfaser, Nylonfaser, Polypropylenfaser oder Acrylfaser, oder einer natürlichen Faser, wie Flachs, Baumwolle oder Wolle, ein Vliestextil, gebildet durch mechanisches Vereinigen von Fasern oder Garnen miteinander, beispielsweise durch Vernadeln, oder ein Vliestextil, gebildet durch chemisches Vereinigen von Fasern oder Garnen miteinander, beispielsweise mit einem Klebstoff, sein.
Das Material für die Florschicht 4 ist einerseits nicht begrenzt und kann eine synthetische Faser, wie Polyesterfaser, Nylonfaser, Polypropylenfaser, Acrylfaser oder Rayonfaser, oder eine natürliche Faser, wie Flachs, Baumwolle oder Wolle, sein. Auch ist die Art zum Bilden der Florschicht 4 nicht begrenzt. Beispielsweise kann sie durch Kett- oder Schussflorweben, wie Moquette, durch Einbringen von Florgarn, wie beispielsweise mit einer Tuftmaschine, durch eine Wirkmaschine oder durch Binden von Florgarn an das Textil 3 mit einem Klebstoff gebildet werden. Der Flor kann entweder geschnittener Flor oder Schleifenflor sein.
Das Material für die Rückseite 2 ist auch nicht begrenzt und kann eine Harzzusammensetzung, eine Kautschukzusammensetzung, wie Jute, ein Polypropylen-gewebtes Textil oder ein vernadeltes Textil sein. Unter ihnen wird am häufigsten Harzzusammensetzung oder Kautschukzusammensetzung verwendet. Harze, die für nützliche Harzzusammensetzungen eingesetzt werden, schließen Acrylharze, Urethanharze, Polyvinylchlorid, Polypropylen, Ethylenvinylacetatcopolymere (EVA) ein. Kautschuke für nützliche Kautschukzusammensetzungen schließen SBR (Styrolbutadienkautschuk), MBR (Methylmethacrylatbutadienkautschuk), NBR (Acrylnitrilbutadienkautschuk) und Naturkautschuk ein.
Bevorzugte in dieser Erfindung verwendbare Desodorantien schließen Aminverbindungen ein. Unter ihnen sind Hydrazinderivate besonders bevorzugt. Solche Aminverbindungen adsorbieren chemische Substanzen, wie Formaldehyd, Acetaldehyd und Essigsäure. Unter Aminverbindungen sind jene mit einer geringen Löslichkeit in Wasser, vielleicht 5 g/l oder weniger, bei 25°C besonders bevorzugt, weil eine solche Verbindung sich weniger wahrscheinlich in Wasser auflöst, wenn sie mit Wasser in Kontakt gebracht wird, z.B. wenn der Teppich gewaschen wird, und seine desodorierende Funktion für einen verlängerten Zeitraum hält.
In dieser Erfindung verwendbare Hydrazinderivate schließen Reaktionsprodukte von Hydrazinverbindungen und langkettigen aliphatischen Verbindungen oder aromatischen Verbindungen ein.
Unter ihnen sind die nachstehenden Reaktionsprodukte besonders bevorzugt: das Reaktionsprodukt von einer oder zwei Verbindungen, ausgewählt aus der Gruppe, bestehend aus Hydrazinen und Semicarbaziden und einer oder mehreren Arten von Verbindungen, ausgewählt aus der Gruppe, bestehend aus Monocarbonsäuren, Dicarbonsäuren, aromatischen Monocarbonsäuren und aromatischen Dicarbonsäuren mit 8 bis 16 Kohlenstoffatomen, und die Reaktionsprodukte von einer oder zwei Verbindungen, ausgewählt aus der Gruppe, bestehend aus Hydrazinen und Semicarbaziden, und einer oder mehreren Arten von Verbindungen, ausgewählt aus der Gruppe, bestehend aus Monoglycidylderivaten und Diglycidylderivaten mit 8 bis 16 Kohlenstoffatomen. Solche Hydrazinderivate sind besonders fähig, Gerüche zu entfernen. Spezielle solche Reaktionsprodukte schließen Dihydrazidsebacat, Dihydraziddodecandisäure und Dihydrazidisophthalat ein.
Vorzugsweise wird zusätzlich zu einer solchen Aminverbindung eine anorganische Substanz in einem zusätzlichen Desodorant verwendet. Als das zusätzliche Desodorant verwendbare anorganische Substanzen schließen Aktivkohle, Zeolith, Montmorillonit, Kieselgel und Metalloxide, wie Aluminiumoxid, Titanoxid, Zinkoxid oder Eisenoxid, ein. Durch Anwenden solcher zusätzlichen Desodorantien ist es möglich, wirksam eine Vielzahl von Arten von wichtigen schädlichen chemischen Substanzen, die in dem Haus vorliegen, kombiniert mit der Wirkung einer Aminverbindung, zu entfernen.
Eine solche anorganische Substanz ist vorzugsweise porös, weil ein poröses Desodorant eine große Oberfläche aufweist und eine viel größere Fähigkeit besitzt, schädliche Substanzen zu entfernen als nicht poröse. Darüber hinaus wird durch Anwenden einer porösen anorganischen Substanz zusammen mit der Aminverbindung die letztere Verbindung in den Poren der anorganischen Substanz aufgenommen, wobei aufgrund des synergistischen Effekts von Adsorptionsvermögen der Aminverbindung und Adsorptionsvermögen und Zersetzungseigenschaft der porösen anorganischen Substanz, deren Fähigkeit, schädliche Substanzen zu entfernen, stark verbessert wird.
Es gibt zwei Wege, das Desodorant auf das Material, das zu der Faserschicht 1 ausgebildet werden soll, und das Material, das zu der Rückschicht 2 ausgebildet werden soll, aufzutragen. Eine ist, ein Bindemittelharz anzuwenden. Die andere ist, das Desodorant in diese Materialien vorher einzu kneten. Für niedrigere Kosten und höhere Wirksamkeit ist die erstere Methode für die Faserschicht 1 bevorzugt und die letztere Methode ist für die Rückschicht 2 bevorzugt.
Wenn ein Bindemittelharz verwendet wird, kann das Gemisch von dem Bindemittelharz und Desodorant auf das Material durch Sprühen, Schäumen, Tauchen, Beschichten oder Klotzen aufgetragen werden. Für höhere Bearbeitbarkeit und Effizienz und niedrigere Kosten ist Sprühen am besten.
Das Bindemittelharz kann auf jede bekannte Weise, wie Lufttrocknen oder Erhitzen, getrocknet werden, jedoch Trocknen durch Wärme ist für höhere Effizienz bevorzugt.
Zum Trocknen ist es bevorzugt, auf 100–180°C zu erhitzen. Das Erhitzen in diesem Temperaturbereich wird dem Desodorant erlauben, stark an den Fasern zu haften und deren Fähigkeit, schädliche Substanzen für einen längeren Zeitraum zu entfernen, zu halten.
Die mittleren Teilchendurchmesser der Aminverbindung und der anorganischen Substanz müssen 20 μm oder weniger sein. Wenn über 20 μm, werden sie dem Teppich ein raues Gefühl beim Berühren verleihen und auch die Draperie der Faserschicht 1 verschlechtern. Für ein besseres Gefühl beim Berühren und eine bessere Draperie ist der mittlere Teilchendurchmesser vorzugsweise 5 μm oder darunter und bevorzugter 3 μm oder darunter.
Das in der Erfindung verwendete Bindemittelharz sollte einen Glasübergangspunkt (Tg) von –30°C oder darunter aufweisen. Ein Bindemittelharz mit einem höheren Tg-Wert wird die Draperie der Faserschicht 1 verschlechtern. Ein Bindemittelharz mit einem Tg-Wert von –35°C oder darunter ist bevorzugt.
Bindemittelharze, die in dieser Erfindung verwendbar sind, sind nicht begrenzt, vorausgesetzt, dass sie einen Tg-Wert von –30 oder darunter aufweisen. Das Nachstehende sind Beispiele für solche Harze: selbstvernetzendes Acrylharz, Methacrylharz, Urethanharz, Silikonharz, Glyoxalharz, Vinylacetatharz, Vinylidenchloridharz, Butadienharz, Melaminharz, Epoxidharz, Acrylsilikoncopolymerharz, Ethylenvinylacetatcopolymerharz, Isobutylenmaleinsäureanhydridcopolymerharz und Ethylenstyrolacrylatmethacrylatcopolymerharz. Sie können einzeln verwendet werden oder zwei oder mehrere können miteinander als das Bindemittelharz vermischt werden.
Wenn ein Bindemittelharz verwendet wird, wird es vorzugsweise mit dem Desodorant in einem Gewichtsverhältnis (Desodorant/Bindemittelharz) von 10/50 bis 10/2 vermischt. Wenn dieses Verhältnis größer als dieser Bereich ist, wird sich das Desodorant in der Regel abtrennen und kann somit nicht dessen Fähigkeit, schädliche Substanzen zu entfernen, halten. Wenn dieses Verhältnis unterhalb jenes des vorstehenden Bereichs ist, wird sich die Draperie der Faserschicht 1 verschlechtern und das Desodorant kann seine erwartete Funktion auch nicht ausreichend zeigen. Ein bevorzugterer Bereich für das Gewichtsverhältnis von Desodorant zu Bindemittel ist 10/20 bis 10/2.
Das Desodorant und das Bindemittelharz können durch Dispergieren derselben in Wasser miteinander vermischt werden. In diesem Fall muss das Gemisch möglichst gleichförmig in Wasser dispergiert werden. Vorzugsweise wird das Bindemittelharz in einem Emulsionszustand mit Wasser dispergiert. Sie können in Alkohol oder anderem Medium dispergiert werden, jedoch ist Wasser das Bevorzugteste. Um das Desodorant und das Bindemittelharz in Wasser gleichförmig zu dispergieren, sollte zuerst das Desodorant allein, vorzugsweise in Wasser und dann das Bindemittelharz dispergiert werden. Dispersantien, Verdickungsmittel oder andere Additive können weiterhin dispergiert werden.
Auch können Antipilzmittel, Hydrophiliermittel, Flammverzögerungsmittel oder andere Additive eingearbeitet werden, sodass die beabsichtigten Wirkungen der Erfindung nicht beeinträchtigt werden.
Die Gesamtmenge an Desodorant, das an der Faserschicht 1 haftet, und der Rückschicht 2 pro Quadratmeter des Teppichs ist 2,5 bis 30 g (im trockenen Zustand). Wenn die Menge kleiner als dieser Bereich ist, kann sie ihre erwartete Funktion nicht ausreichend zeigen. Auch oberhalb dieses Bereichs, wird dessen Fähigkeit, schädliche Substanzen zu entfernen, nicht weiterhin verbessert, erhöht jedoch die Kosten.
Das Desodorant wird vorzugsweise so auf den Teppich aufgetragen, dass das Gewichtsverhältnis von dem Desodorant, das an der Faserschicht 1 haftet, zu jener der Rückschicht 2 50 : 50 bis 5 : 95 ist. Es wurde durch Versuche herausgefunden, dass durch Auftragen des Desodorants sowohl auf die Faserschicht als auch die Rückschicht in dem vorstehenden Verhältnis seine desodorierende Fähigkeit verbessert ist, verglichen damit, wenn sie nur auf die Faserschicht oder nur auf die Rückschicht, wie in 2 gezeigt, aufgetragen wurde.
2 zeigt die Desodorierungsrate von Acetaldehyd, wenn das Desodorant auf den Teppich in Mengen von 2, 4 und 6 g/m² mit dem Gewichtsverhältnis von dem Desodorant, das an der Faserschicht 1 haftet, zu jenem der Rückschicht 2, eingestellt auf 100 : 0, 80 : 20, 60 : 40, 40 : 60, 20 : 80 und 0 : 100, aufgetragen wurde. Wie gezeigt, sind desodorierende Wirkungen viel höher, wenn das Gewichtsverhältnis von dem Desodorant zwischen 50 : 50 und 5 : 95 liegt, als wenn das Desodorant nur an der Faserschicht oder nur an der Rückschicht haftete.
3 zeigt die Desodorierungsrate, wenn das Desodorant nur auf die Faserschicht 1 in verschiedenen Mengen pro Quadratmeter aufgetragen wurde. Wie gezeigt, war die Desodorierungsrate, wenn das Desodorant in einer Menge von 6 g/m² aufgetragen wurde, etwa 85%. Wenn andererseits die gleiche Menge des Desodorants teilweise auf die Faserschicht 1 und teilweise auf die Rückschicht 2 in dem Gewichtsverhältnis zwischen 50 : 50 und 5 : 95 aufgetragen wurde, war die Desodorierungsrate 90% oder darüber, wie in 2 gezeigt (oberste Linie).
So wird es deutlich, dass es durch Aufragen des Desodorants teilweise auf die Faserschicht und teilweise auf die Rückschicht möglich ist, die Gesamtmenge an verwendetem Desodorant zu vermindern, um eine befriedigende Desodorierungsrate zu erreichen.
Nachstehend werden Materialien und der Aufbau eines Teppichs und die Art von für die vorstehenden Versuche verwendeten Desodorantien angegeben.
[Materialien]
(Faserschicht)

Grundfaser ... gewebtes Textil aus Polypropylenfaser
Florschicht ... Florgarn aus Polyesterfaser, getuftet an die Grundfaser (Florgarngewicht 700 g/m²)

(Rückschicht)

Material ... SBR-Latex

(Desodorant)

Material ... Sebacinsäuredihydrazid

Wie das Desodorant getragen wurde: Auf die Faserschicht (Dispersion von einem Desodorant und einem Bindemittelharz in Wasser wurde an der Florschicht durch Sprühen anhaften lassen).
Auf die Rückschicht (Desodorant gelöst und verknetet in SBR-Latex und das Gemisch durch Walzbeschichten aufgetragen).
[Test und Bewertung]
(Herstellung von Teppichen)
[Beispiele, worin ein Desodorant in einer Gesamtmenge von 6 g/m² teilweise auf die Faserschicht und teilweise auf die Rückschicht in einem Gewichtsverhältnis von 20 : 80 aufgetragen wurde.]
(Rückschicht)
Ein Rückschichtmittel mit einem Feststoffgehalt von 70% und umfassend 100 Gewichtsteile SBR-Latex (SBR-Gehalt 50 Gew.-%) und 400 Gewichtsteile Calciumcarbonat mit 5 Gewichtsteilen Sebacinsäuredihydrazid (mittlerer Teilchendurchmesser: 4 μm), dispergiert und verknetet dazu, wurde auf die Rückschicht durch Walzbeschichtung mit einer Rate von 700 g/m² (im feuchten Zustand) aufgetragen und bei 150°C getrocknet, um die Rückschicht zu bilden.
(Vorderfaserschicht)
Eine Dispersion wurde durch Zusetzen von 2,4 Gewichtsteilen Sebacinsäuredihydrazid mit einem mittleren Teilchendurchmesser von 4 μm zu 92 Gewichtsteilen Wasser und Bewegen des Gemisches mit einem Rührer gebildet. 2,4 Gewichtsteile eines Acrylharzes (Bindemittelharz; –37°C Tg) wurden zu der Dispersion gegeben und das Gemisch wurde gut bewegt, um eine gleichförmige Dispersion zu bilden. Die Dispersion wurde auf die Faserschicht des Teppichs (wobei die Rückschicht bereits gebildet war) durch Sprühen mit einer Geschwindigkeit von 50 g/m² aufgetragen und der Teppich wurde bei 130°C für 10 Minuten getrocknet.
[Andere Beispiele]
(Rückschicht)
Ein Rückschichtmittel mit Sebacinsäuredihydrazid (mittlerer Teilchendurchmesser: 4 μm), gelöst und verknetet, wurde auf die Rückschicht von jedem Teppichprobestück in den in 2 gezeigten Mengen aufgetragen.
(Vorderfaserschicht)
Eine Dispersion von Acrylharz als ein Bindemittelharz (Tg –37°C in Wasser) wurde derart gebildet, dass die Menge an Sebacinsäuredihydrazid (mittlerer Teilchendurchmesser: 4 μm), wie in 2 gezeigt, war. Die Dispersion wurde auf die Faserschicht auf jedes Teppichprobestück durch Sprühen bei einer Rate von 50 g/m² aufgetragen und bei 130°C für 10 Minuten, um Teppiche herzustellen, getrocknet.
(Fähigkeit, Acetaldeyhd zu entfernen)
Ein Teststück (10 × 10 cm²), geschnitten aus jedem Teppichprobenstück, wurde in einen Beutel mit einem Fassungsvermögen von 3 l gegeben und Acetaldehydgas wurde in den Beutel zu einer Konzentration von 200 ppm eingespritzt. Nach 48 Stunden wurde die Konzentration von Acetaldehydgas in dem Beutel gemessen und basierend auf dem gemessenen Wert wurde die Gesamtmenge an Acetaldehydgas, die durch das Teststück von dem Teppich adsorbiert und entfernt wurde, berechnet, um eine Entfernungsrate (%) von Acetaldehydgas zu erhalten.
(Entfernungsfunktionszurückhaltetest)
Jedes Teppichprobenstück wurde den Entfernungsfunktionstests in der vorstehend erwähnten Weise, bevor und nachdem er dreimal gewaschen und getrocknet wurde, unterzogen und die Entfernungsfunktionsbeibehaltungsrate (%) wurde wie nachstehend berechnet: Beibehaltungsrate (%) = (Adsorptionsmenge nach Waschen) ÷ (Adsorptionsmenge vor Waschen) × 100
(Draperiestest)
Jeder Teppich wurde per Hand befühlt, um die Draperie bzw. Griff (oder Härte) zu bewerten. Die ein Desodorant tragenden Teppiche waren sowohl auf der Vorderfaserschicht 1 als auch auf der Rückschicht 2 beim Befühlen glatt und auch in der Draperie gut.

Claims

Teppich mit desodorierender Funktion, umfassend eine Rückschicht und eine Faserschicht, die auf einer Seite der Rückschicht ausgebildet ist, und ein Desodorant, das teilweise auf der Rückschicht und teilweise auf der Faserschicht getragen wird, dadurch gekennzeichnet, dass das Desodorant auf den Teppich mit einer Menge von 2,5 bis 30 g/m² aufgetragen wird, wobei das Gewichtsverhältnis des auf der Faserschicht getragenen Desodorants zu dem auf der Rückschicht getragenen Desodorant 50 : 50 bis 5 : 95 ist.
Teppich nach Anspruch 1, worin das Desodorant eine Aminverbindung mit einem mittleren Teilchendurchmesser von 20 μm oder weniger enthält.
Teppich nach Anspruch 2, worin das Desodorant weiterhin eine anorganische Substanz enthält.