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Gebiet der
Erfindung
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Diese
Erfindung betrifft die Inhibierung einer α- und γ-Thrombin-induzierten Zellaktivierung.
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Hintergrund
der Erfindung
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Bradykinin
(Arg-Pro-Pro-Gly-Phe-Ser-Pro-Phe-Arg) (SEQ ID NO: 40) ist ein vasoaktives
Peptid, das von den Vorläufer-Plasmakininogenen
durch Plasma- und Gewebekallikreine und andere Enzyme freigesetzt wird
(Silva et al., Amer. J. Physiol. 156, 261–274 (1949)). Es wurde erkannt,
dass die Stammproteine von Bradykinin, Kininogene mit hohem (HK)
und niedrigem (LK) Molekulargewicht, das Vermögen aufweisen, die α- und γ-Thrombin-induzierte
Plättchenaktivierung
zu inhibieren (Meloni et al., J. Biol. Chem. 266, 6786 (1991); Puri
et al., Blood 77, 500 (1991)). Kininogene sowohl mit niedrigem als
auch mit hohem Molekulargewicht weisen ausgehend von ihrem Aminoterminus über 12 Aminosäuren über den
Carboxyterminus von Bradykinin hinaus identische Aminosäuresequenzen
auf. LK und HK weisen eine gemeinsame schwere Kette (62 kDa), den Bradykininrest
(BK-Rest) (0,9 kDa) und die ersten 12 Aminosäuren des aminoterminalen Abschnitts
jeder ihrer „leichten
Ketten" auf (Takagaki
et al., J. Biol. Chem. 260, 8601–8609 (1985); Kitamura et al.,
J. Biol. Chem. 260, 8610–8617
(1985)). Diese Identität
entspricht den Resten 1 bis etwa dem Rest 383, vgl. Salveson et
al., Biochem J. 243, 429 (1986); Kellerman et al., Eur. J. Biochem.
154, 471 (1986). Die HK- und LK-Kininogene unterscheiden sich bezüglich der
Größe ihrer
leichten Ketten; die leichte Kette von LK ist 4 kDa groß und die leichte
Kette von HK ist 56 kDa groß (Takagaki
et al., vorstehend; Kitamura et al., vorstehend). Die Kininogene verhindern
eine Thrombin-induzierte
Plättchenaktivierung
ohne das Vermögen
von Thrombin, ein chromogenes Substrat zu hydrolysieren, zu inhibieren.
Volllängenkininogene
verhindern ein Binden von Thrombin an Plättchen. Sie stören nicht
das Vermögen
des Thrombins, zu proteolysieren, d.h. Fibrinogen zu spalten, was es
einem freigesetzten Fibrinmonomer ermöglicht, einen Fibrinpfropfen
zu bilden. Folglich zeigte der Stand der Technik, dass das Vermögen von
Kininogenen, die Thrombinaktivierung von Plättchen zu inhibieren, nicht
auf deren direkte Wechselwirkung mit dem Thrombinmolekül selbst
zurückzuführen ist
(Meloni et al., vorstehend; Puri et al., vorstehend).
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Die
Thrombin-inhibierende Aktivität
der Kininogene schien sich an der isolierten Domäne 3 der schweren Kette der
Kininogene zu befinden, da die Domäne 3 die gesamte Thrombin- inhibierende Aktivität des vollständigen Proteins
bewahrt (Jiang et al., J. Biol. Chem. 267, 3712 (1992)). Später wurde
gefunden, dass die Thrombin-inhibierende Aktivität der Kininogene mit der Domäne 4, der
Bradykininsequenz, zusammenhängt, die
an das carboxyterminale Ende der isolierten Domäne 3 gebunden ist, die durch
proteolytische Spaltung von vollständigem LK hergestellt wurde
(Hasan et al., Circulation 94, 517–528 (1996); Tayeh et al.,
J. Biol. Chem. 269, 16318–16325
(1994)). Die Thrombin-inhibierende Region der Domäne 4, die
Bradykininsequenz, zeigte eine Anzahl von Merkmalen. Diese Sequenz
verhinderte nicht das Binden von Thrombin an Plättchen und verhinderte nicht,
dass das Thrombinrezeptoraktivierungspeptid (TRAP), SFLLRN (SEQ
ID NO: 46) die Calciummobilisierung und die Plättchenaggregation in Plättchen stimuliert.
Diese Sequenz von der Domäne
4 verhinderte, dass Thrombin-aktivierte Plättchen ein Epitop an den monoklonalen
Antikörper
SPAN12 verlieren. Der monoklonale Antikörper SPAN12 ist auf die Thrombinspaltungsstelle
an dem Protease-aktivierten
Rezeptor 1 (PAR1) gerichtet (Hasan et al., vorstehend; Vu et al.,
Cell 64, 1057–1068
(1991); Brass et al., J. Biol. Chem. 267, 13795–13798 (1992)). Der monoklonale
Antikörper
SPAN12 wurde zu dem Peptid NATLDPRSFLLR (Asn-Ala-Thr-Leu-Asp-Pro-Arg-Ser-Phe-Leu-Leu-Arg)
(SEQ ID NO: 41) ausgebildet (Brass et al., vorstehend). Ferner verhinderten
Bradykinin-analoge Peptide die Spaltung des Peptids NATLDPRSFLLR (Asn-Ala-Thr-Leu-Asp-Pro-Arg-Ser-Phe-Leu-Leu-Arg)
(SEQ ID NO: 41) durch α-Thrombin
zwischen Arginin und Serin, wobei es sich um die identische Stelle
bei PAR1 handelt, die Thrombin spaltet, um diesen Rezeptor zu aktivieren.
Obwohl es eine Anzahl von Peptidanaloga von Bradykinin gibt, die
eine Thrombin-inhibierende Aktivität gegen die Plättchenaktivierung
zeigen, sind die minimalen Sequenzen, welche diese Aktivität bewahren,
die Peptide RPPGF (Arg-Pro-Pro-Gly-Phe)
(SEQ ID NO: 39), RPPG (Arg-Pro-Pro-Gly) (SEQ ID NO: 45) und RPP
(Arg-Pro-Pro). Neuere
Untersuchungen zeigten, das FITC-markiertes (Fluoresceinisothiocyanat) RPPGF
(Arg-Pro-Pro-Gly-Phe) (SEQ ID NO: 39) das Vermögen des direkten Bindens an
Plättchen
aufweist (Hasan et al., Thromb Haemost. 82, 1182–1187 (1999)). Diese Daten
zeigten, dass das RPPGF (SEQ ID NO: 39) und entsprechende Bradykinin-analoge
Peptide das Vermögen
zum Binden an Plättchen
aufweisen, so dass eine Thrombin-induzierte Plättchenaktivierung verhindert
wird.
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WO
98/47522 beschreibt Bradykinin-Analoga als selektive Inhibitoren
der Zellaktivierung. WO 99/40214 beschreibt Nukleinsäureabgabevehikel.
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Die
vorliegende Erfindung betrifft die Inhibierung der Thrombin-induzierten
Aktivierung in menschlichen Zellen. Die Inhibierung der Thrombinaktivierung
von Plättchen
kann entweder durch einen Inhibitor von Thrombin, der auf das Thrombinmolekül selbst
gerichtet ist, oder durch einen Inhibitor, der auf Substrate von Thrombin
gerichtet ist, stattfinden. Der Protease- aktivierte Rezeptor 1 (PAR1) ist ein
spezifisches Substrat von Thrombin, auf das diese Inhibitorklasse
gerichtet ist. Die vorliegende Erfindung betrifft die Inhibierung
dieses Thrombinsubstrats bei jedweder Zelle, die PAR1 exprimiert.
Diese Zellen umfassen Plättchen,
Endothelzellen, glatte Muskelzellen, Fibroblasten, Nervenzellen
oder jedwede andere Zelle, die diesen Rezeptor enthält. Die vorliegende
Erfindung betrifft nicht die Inhibierung der ADP-induzierten Plättchenaktivierung, die mit
der Thienopyridin-Klasse von Mitteln, Ticlopidin und Clopidogrel,
zusammenhängt.
Entsprechend betrifft die vorliegende Erfindung nicht die Inhibierung
der Plättchenaggregation
durch Verhindern der Bildung des heterodimeren Komplexes von Plättchenglykoprotein
IIb/IIIa (d.h. Integrin αIIbβ3). Diese Verbindungen umfassen den chimären monoklonalen
Mensch-Maus-Antikörper
7E3c (ReoPro, abciximab), Eptifibatid (Integrilin) und Tirofibran
(Aggrastat). Diese Erfindung betrifft nicht die Aspirininhibierung
der Plättchenaktivierung
durch die Inhibierung der Plättchencyclooxygenase.
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Die
folgenden Abkürzungen
wurden verwendet:
- BK:
- Bradykinin (SEQ ID
NO: 40);
- D3:
- Domäne 3 von
Kininogenen;
- D4:
- Domäne 4 von
Kininogen, bei der es sich um die Bradykinin-Region handelt;
- FITC:
- Fluoresceinisothiocyanat;
- HK:
- Kininogen mit hohem
Molekulargewicht;
- LK:
- Kininogen mit niedrigem
Molekulargewicht;
- MAP4RPPGF:
- Ein vierfach verzweigtes
Peptid, das aus einem β-Alaninkern
mit einem einzelnen Lysin, das an dessen aminoterminalem Ende gebunden
ist, gefolgt von zwei zusätzlichen
Lysinresten besteht. Jedes Lysin wird dann zwei RPPGF (Arg-Pro-Pro-Gly-Phe)
(SEQ ID NO: 39)-Peptide aufweisen, die durch das Phenylalanin an
jeden der Lysinreste gebunden sind;
- NAT12:
- Peptidsequenz Asn-Ala-Thr-Leu-Asp-Pro-Arg-Ser-Phe-Leu-Leu-Arg
(SEQ ID NO: 41), welche die α-Thrombin-Spaltungsstelle
auf dem Thrombinrezeptor überbrückt;
- PAR1:
- Protease-aktivierter
Rezeptor 1;
- PTCA:
- Perkutane, transluminale
Koronarangioplastie;
- RPPGF:
- Arg-Pro-Pro-Gly-Phe
(SEQ ID NO: 39);
- RPPG:
- Arg-Pro-Pro-Gly (SEQ
ID NO: 45);
- RPP:
- Arg-Pro-Pro;
- SPAN12:
- Ein monoklonaler Antikörper, der
für die
Sequenz (SEQ ID NO: 41) Asn-Ala-Thr-Leu-Asp-Pro-Ser-Phe-Leu-Leu-Arg
spezifisch ist, welche die α-Thrombin-Spaltungsstelle
auf dem Thrombinrezeptor überbrückt; und
- Z:
- Nomenklatur für jedwede
natürlich
vorkommende Aminosäure.
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Zusammenfassung
der Erfindung
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Die
Erfindung betrifft eine Reihe von Verbindungen zur Inhibierung der
Thrombin-induzierten Plättchenaktivierung
oder der Thrombin-induzierten Aktivierung menschlicher Zellen bei
der Verabreichung einer effektiven Menge eines Peptids, das die
Thrombinaktivierung von Plättchen
oder menschlichen Zellen inhibiert, wobei die Verbindung mindestens
ein Segment mit der Aminosäuresequenz
der Formel I oder der Formel II umfasst, wobei die Formel I
ist, wobei Z
4 jedwede
natürlich
vorkommende Aminosäure,
ausschließlich
Cystein oder Asparagin, ist, und wobei die Formel II
ist, wobei Z
4 jedwede
natürlich
vorkommende Aminosäure,
ausschließlich
Cystein, ist, wobei die Verbindung höchstens 10 aufeinander folgende
Aminosäuren
umfasst, und wobei die Verbindung nicht Arg-Gly-Asp-Phe-Cys (SEQ
ID NO: 21) ist.
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Die
zwanzig Aminosäuren
(gefolgt von ihren drei Buchstaben-Abkürzungen und ihrem Ein-Buchstaben-Symbol)
sind in der nachstehenden Tabelle VII gezeigt.
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Eine
Ausführungsform
der Erfindung ist ein in vitro-Verfahren zur Inhibierung der Thrombinaktivierung in
einer menschlichen Zelle, die PAR1 exprimiert, umfassend:
- (a) Bereitstellen eines Gemischs, das Thrombin
und eine menschliche Zelle, die PAR1 exprimiert, umfasst, wobei
die Konzentration von Thrombin zur Induktion einer Reiz-Reaktions-Kopplung
innerhalb der Zelle wirksam ist;
- (b) In-Kontakt-Bringen des Gemischs mit einer Verbindung, die
mindestens ein Segment mit der Aminosäuresequenz der Formel I oder
der Formel II umfasst, wobei die Formel I ist, wobei Z4 jedwede
natürlich
vorkommende Aminosäure,
ausschließlich
Cystein, ist, und wobei die Formel II ist, wobei Z4 jedwede
natürlich
vorkommende Aminosäure,
ausschließlich
Cystein, ist, und wobei die Verbindung höchstens 10 aufeinander folgende
Aminosäuren
umfasst.
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Eine
weitere Ausführungsform
der Erfindung ist ein Verfahren zur Inhibierung der Thrombinaktivierung in
einer Probe, die Blutplättchen
umfasst, umfassend:
- (a) Bereitstellen einer
Lösung,
die Thrombin und Blutplättchen
umfasst, wobei die Konzentration von Thrombin zum Verursachen einer
Plättchenaggregation
wirksam ist;
- (b) In-Kontakt-Bringen der Blutprobe mit einer Verbindung, die
mindestens ein Segment mit der Aminosäuresequenz der Formel I oder
der Formel II umfasst, wobei die Formel I ist, wobei Z4 jedwede
natürlich
vorkommende Aminosäure,
ausschließlich
Cystein, ist, und wobei die Formel II ist, wobei Z4 jedwede
natürlich
vorkommende Aminosäure,
ausschließlich
Cystein, ist, und wobei die Verbindung höchstens 10 aufeinander folgende
Aminosäuren
umfasst.
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Einige
der bevorzugten Analoga umfassen RGKWC, RGKKC, RGKLC, RGKTC, RGKRC,
RGDWC, RGDFC, RGDEC und RGDNC (SEQ ID NOS 5, 14, 1, 2, 3, 20, 21,
22 bzw. 32).
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Ein
Ziel der Verabreichung der erfindungsgemäßen Verbindungen an Zellen
ist die Verhinderung einer Thrombose, d.h. eines Gefäßverschlusses
aufgrund der Bildung eines Plättchen-reichen Thrombus,
eines Fibrin-reichen Thrombus oder eines gemischten Plättchen-Fibrin-Thrombus. Demgemäß betrifft
die Erfindung die vorstehend genannten Analoga und den Kontakt dieser
Analoga mit Plättchen
und menschlichen Zellen, die den Thrombinrezeptor exprimieren, um
eine Thrombose zu verhindern.
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Beschreibung
der Figuren
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1 veranschaulicht
den Effekt des Peptids RGKWC (Arg-Gly-Lys-Trp-Cys) (SEQ ID NO: 5)
auf die γ-Thrombin-induzierte
Plättchenaggregation
in Plättchen-reichem
Plasma. Die Figur zeigt Aggregationsverfolgungen. Oben links induzierten
70 nM γ-Thrombin
eine vollständige
Aggregation. 1 mM RPPGF (Arg-Pro-Pro-Gly-Phe) (SEQ ID NO: 39), wobei
es sich um eine Kontrollaggregation handelte, beseitigte die Thrombin-induzierte
Plättchenaggregation.
Die Aggregation kehrte bei 0,25 mM RPPGF (SEQ ID NO: 39) wieder.
Im Vergleich dazu beseitigte auch 1 mM RGKWC (Arg-Gly-Lys-Trp-Cys)
(SEQ ID NO: 5) die γ-Thrombin-induzierte Plättchenaggregation.
Bei 0,125 mM RGKWC (SEQ ID NO: 5) trat die Thrombin-induzierte Plättchenaggregation
wieder auf.
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Die 2 veranschaulicht
den Effekt des Peptids RGKWC (Arg-Gly-Lys-Trp-Cys) (SEQ ID NO: 5)
auf die α-Thrombin-induzierte
Calciummobilisierung in Fibroblasten. Oben links indu zieren 2 nM α-Thrombin
ein stabiles Niveau der Ca2+-Mobilisierung
in diesen Fibroblasten. Unter Verwendung von RGKWC (SEQ ID NO: 5)
bei 0,2 mM wird die α-Thrombin-induzierte
Calciummobilisierung beseitigt. Bei abnehmender Konzentration von
RGKWC (SEQ ID NO: 5) trat das Vermögen von Thrombin, die Ca2+-Mobilisierung zu induzieren, wieder auf.
Bei 12,5 μM
RGKWC (SEQ ID NO: 5) überwand α-Thrombin
den inhibierenden Effekt des Peptids.
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Die 3 veranschaulicht
den Effekt des Peptids RGDWC (Arg-Gly-Asp-Trp-Cys) (SEQ ID NO: 20) auf
die γ-Thrombin-induzierte
Plättchenaggregation.
70 nM γ-Thrombin
induzierten ein vollständiges
Niveau der Plättchenaggregation.
1 mM RPPGF (Arg-Pro-Pro-Gly-Phe) (SEQ ID NO: 39) beseitigte die γ-Thrombin-induzierte
Plättchenaggregation
vollständig.
RGDWC (Arg-Gly-Asp-Trp-Cys) (SEQ ID NO: 20) (0,2 mM) beseitigte
die γ-Thrombin-induzierte Plättchenaggregation
vollständig.
Bei 6,25 μM
RGDWC (SEQ ID NO: 20) trat die γ-Thrombin-induzierte
Plättchen-aggregation
wieder auf.
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Die 4 veranschaulicht
den Effekt von RGDWC (Arg-Gly-Asp-Trp-Cys) (SEQ ID NO: 20) auf die α-Thrombin-induzierte
Ca2+-Mobilisierung. 4 nM α-Thrombin
induzierten eine vollständige
Ca2+-Mobilisierung. 0,2 mM RGDWC (SEQ ID
NO: 20) wiesen nahezu keinen Effekt auf die Thrombin-induzierte
Ca2+-Mobilisierung auf.
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Die 5 veranschaulicht
den Effekt verschiedener Peptide, die mit der Thrombin-induzierten Plättchenaggregation
in Wechselwirkung treten, auf die ADP-induzierte Plättchenaggregation.
4,5 μM ADP
induzierten eine vollständige
Aggregationsreaktion. Die Peptide RPPGF (Arg-Pro-Pro-Gly-Phe) (SEQ
ID NO: 39), MAP4RPPGF und RGKWC (Arg-Gly-Lys-Trp-Cys) (SEQ ID NO: 5) inhibierten
bei 1 mM die ADP-induzierte Plättchenaggregation
nicht. Alternativ beseitigte RGDWC (Arg-Gly-Asp-Trp-Cys) (SEQ ID
NO: 20) bei 0,5 mM eine ADP-induzierte Plättchenaggregation.
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Die 6 untersucht
das Vermögen
des biotinylierten Peptids NATLDPRSFLLR (Biotin-NAT12) (SEQ ID NO: 41) zum Binden an
die Peptide RPPGF (Arg-Pro-Pro-Gly-Pro) (SEQ ID NO: 39), MAP4RPPGF, RGDWC
(Arg-Gly-Asp-Trp-Cys) (SEQ ID NO: 20) oder RGKWC (Arg-Gly-Lys-Trp-Cys)
(SEQ ID NO: 5). Jedes dieser Peptide bei 10 μg/ml wurde durch Inkubieren
der Peptide in 0,1 M Na2CO3-Puffer,
pH 9,6, an eine Mikrotiterplatte gekoppelt. Biotin-NAT12 wurde mit der
Platte inkubiert und die Konzentration von gebundenem biotinylierten
Peptid wurde bestimmt.
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Die
Tabelle I ist eine Auflistung der RGKO4C
(SEQ ID NO: 43)-Teilbibliothek und des Einflusses jedes Peptids
auf die γ-Thrombin-induzierte
Plättchenaggregation
in Plättchen-reichem
Plasma. Die Zahlen in der Spalte unter „-fache Zunahme der Aggregationsinhibierung
bezüglich
RPPGF (SEQ ID NO: 39)" stellen
die Zunahme des Inhibierungsgrads der Thrombin-induzierten Plättchenaggregation verglichen
mit RPPGF (SEQ ID NO: 39) bei 0,2 mM dar.
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Die
Tabelle II ist eine Auflistung der RGKO4C
(SEQ ID NO: 43)-Teilbibliothek und des Einflusses jedes Peptids
auf die γ-Thrombin-induzierte
Calciummobilisierung in Fibroblasten. Die Zahlen in der Spalte unter „Ca2+ % Inhibierung" stellen den Inhibierungsgrad der γ-Thrombin-induzierten
Calciummobilisierung durch das Peptid dar.
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Die
Tabelle III ist eine Auflistung der RGKO4C
(SEQ ID NO: 43)-Teilbibliothek und der Affinität von Biotin-NAT12 (SEQ ID
NO: 41), an jedes der Peptide, die an die Mikrotiterplattenwells
gekoppelt sind, zu binden. Die Zahlen in der Spalte unter „Niveau
der Bindung an Biotin-NAT12" stellen den erhöhten Grad
der Bindung von Biotin-NAT12 an das angegebene Peptid verglichen
mit RPPGF (SEQ ID NO: 39) dar, wobei dessen Bindungsniveau willkürlich als
1 angegeben ist.
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Die
Tabelle IV ist eine Auflistung der RGDO4C
(SEQ ID NO: 44)-Teilbibliothek und des Einflusses jedes Peptids
auf die γ-Thrombin-induzierte
Plättchenaggregation.
Die Zahlen in der Spalte unter „-fache Zunahme der Aggregationsinhibierung
bezüglich
RPPGF (SEQ ID NO: 39)" stellen
die Zunahme des Inhibierungsgrads der Thrombin-induzierten Plättchenaggregation
verglichen mit RPPGF (SEQ ID NO: 39) bei 0,2 mM dar.
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Die
Tabelle V ist eine Auflistung der RGDO4C
(SEQ ID NO: 44)-Teilbibliothek und des Einflusses jedes Peptids
auf die γ-Thrombin-induzierte
Calciummobilisierung in Fibroblasten. Die Zahlen in der Spalte unter „Ca2+ % Inhibierung" stellen den Inhibierungsgrad der γ-Thrombin-induzierten
Calciummobilisierung durch das Peptid dar.
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Die
Tabelle VI ist eine Auflistung der RGDO4C
(SEQ ID NO: 44)-Teilbibliothek und der Affinität von Biotin-NAT12, an jedes
der Peptide, die an die Mikrotiterplattenwells gekoppelt sind, zu
binden. Die Zahlen in der Spalte unter „Niveau der Bindung an Biotin-NAT12" stellen den erhöhten Grad
der Bindung von Biotin-NAT12 an das angegebene Peptid verglichen
mit RPPGF (SEQ ID NO: 39) dar, wobei dessen Bindungsniveau willkürlich als
1 angegeben ist.
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Detaillierte Beschreibung
der Erfindung
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Die
Erfindung betrifft die Peptidanaloga der vorstehenden und im Anspruch
12 angegebenen Formeln I und II. Peptide der Erfindung werden durch
herkömmliche
Festphasenpeptidsynthesetechniken unter Verwendung einer automatisierten
Synthese hergestellt. Jede hier zitierte Literatur wird unter Bezugnahme
so einbezogen, als ob sie einzeln unter Bezugnahme einbezogen worden
wären.
Die interessierenden Segmente können
auch durch rekombinante DNA-Techniken hergestellt werden. Demgemäß kann das
Verfahren der vorliegenden Erfindung mit Polypeptiden implementiert
werden, die durch Peptidsyntheseverfahren oder durch rekombinante
Techniken hergestellt werden.
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Erfindungsgemäß werden
natürlich
vorkommende oder synthetische Aminosäuren mit der allgemeinen Formel –CO2(RCHCH(NH3)+ durch die Addition der Gruppe entweder
an den Carboxyl- oder Aminoterminus eines Peptids, das die Kernsequenz
umfasst, um Kettenverlängerungsanaloga
zu bilden, erzeugt. Die Peptide der Formel I und der Formel II umfassen
höchstens
zehn (10) aufeinander folgende Aminosäuren. Vorzugsweise umfassen
die Peptidverbindung und das Segment fünf aufeinander folgende Aminosäuren. Gemäß der bevorzugten
Synthese wurden die synthetischen kombinatorischen Peptidbibliotheken
(SPCL) von H-R-O2-X-X-C-NH2,
H-R-X-O3-X-C-NH2,
H-R-X-X-O4-C-NH2,
H-R-G-O3-X-C-NH2 und
H-R-G-X-O4-C-NH2 im Positionsscanformat,
und H-R-G-K-O4-C-NH2 und
H-R-G-D-O4-C-NH2 (SEQ
ID NOS 43 bzw. 44) im iterativen Format gemäß dem veröffentlichten Verfahren synthetisiert
(Houghten et al., BioTechniques 13(3), 412–421 (1992)). O2,
O3 und O4 sind die
definierten Positionen, an denen eine von jedweden natürlich vorkommenden Aminosäuren, mit
Ausnahme von Cystein, angeordnet ist. Das Cystein wurde ausgeschlossen,
um eine Dimer- oder
Oligomerbildung auszuschließen. „X„ stellt
das äquimolare
Gemisch (Houghten et al., BioTechniques 13(3), 412–421 (1992))
der natürlich
vorkommenden Aminosäuren,
mit Ausnahme von Cystein, dar. Auch hier wurde Cystein weggelassen,
um eine Dimerisierung oder Oligomerisierung zu vermeiden.
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Die
erste Positionsscanbibliothek war aus drei Teilbibliotheken (H-R-O2-X-X-C-NH2, H-R-X-O3-X-C-NH2 und H-R-X-X-O4-C-NH2) zusammengesetzt, die jeweils aus 19 separaten
Peptidgemischen zusammengesetzt waren, die insgesamt 193 oder
6859 individuelle Peptide darstellen. Jede Teilbibliothek enthielt
die gleiche individuelle Sequenz, jedoch auf andere Weise angeordnet.
Das Screening der ersten Bibliothek, d.h. aller drei ersten Teilbibliotheken,
stellte die Informationen bezüglich
der effektivsten Aminosäure
an jeder Position und der relativen Spezifität jeder Position bereit. Aus
den Screeningdaten unter Verwendung der drei Tests (des Plättchenaggregationstests,
des Calciummobilisierungstests und des Biotin-NAT12-Bindungstests), die nachstehend
detaillierter beschrieben werden, schien sich zu ergeben, dass Glycin
(G) an der zweiten Position die inhibierende Aktivität mit der
größten Spezifität bereitstellte
(d.h. keine anderen Aminosäuren
erwiesen sich an dieser Position als so aktiv wie Glycin). Es gab
keinen klaren spezifischen Aminosäurekandidaten für die dritte
oder vierte Position.
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Mit
diesen Informationen wurde eine zweite Bibliothek im Positionsscanformat
synthetisiert, wobei die erste und die zweite Position als Arginin
(R) bzw. Glycin (G) definiert wurden. Die zweite Bibliothek wurde
mit dem gleichen Verfahren wie bei der vorstehend angegebenen SPCL-Synthese
synthetisiert. Diese zweite Bibliothek war aus zwei Teilbibliotheken
(H-R-G-O3-X-C-NH2 und H-R-G-X-O4-C-NH2) zusammengesetzt,
die jeweils aus 19 separaten Peptidgemischen zusammengesetzt waren,
die insgesamt 192 oder 361 individuelle Peptide
darstellten. Auch hier werden O3, O4 und X so verwendet, wie es vorstehend für die erste
Bibliothek beschrieben worden ist. Das Screening dieser zwei Teilbibliotheken
zeigte, dass zwei Aminosäuren,
nämlich Lysin
(K) und Asparaginsäure
(D), die aktivsten und relativ spezifischen Reste für die dritte
Position nach Arginin und Glycin waren. Es gab keinen klaren Kandidatenrest
für die
vierte Position. Zur Bestimmung des Rests der vierten Position wurde
eine dritte Bibliothek im iterativen Format gemäß den veröffentlichten Verfahren synthetisiert
(Houghten et al., BioTechniques 13(3), 412–421 (1992)). Diese Bibliothek
war aus zwei Teilbibliotheken zusammengesetzt: H-R-G-K-O4-C-NH2 und H-R-G-D-O4-C-NH2 (SEQ ID NOS
43 bzw. 44). Jede Bibliothek bestand aus 19 individuellen Peptiden
mit insgesamt 38 individuellen Peptiden. Das O4 wurde
durch jede natürliche
Aminosäure
mit Ausnahme von Cystein ersetzt.
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Peptidanaloga,
die als selektive Antithrombine wirken, können in einem Verfahren zur
Verhinderung einer Thrombose verwendet werden. Diese Peptidanaloga
sind selektive Antithrombine, da sie die Aktivierung von Plättchen oder
anderen Zellen durch menschliches α-Thrombin und γ-Thrombin durch die Spaltung
von PAR1 an oder nahe an dessen Thrombinspaltungsstelle inhibieren
können,
so dass eine Thrombin-induzierte Reiz-Reaktions-Kopplung und eine Aktivierung von Plättchen und
anderen Zellen verhindert wird. Die relativen Konzentrationen von
Thrombin zu Plättchen,
die zur Induzierung einer Plättchenaktivierung
oder -aggregation verwendet werden, lagen im Bereich von etwa 0,05
bis etwa 3 nM α-Thrombin oder etwa
15 bis etwa 70 nM γ-Thrombin.
Verbindungen der Formel I und der Formel II sind eine erste Generation
von Verbindungen, die eine Selektivität bei der Inhibierung der Thrombinaktivierung
dadurch erreichen, dass sie auf ein Substrat von Thrombin anstatt
auf das Enzym selbst gerichtet sind. Die meisten bekannten Thrombininhibitoren,
nämlich Hirudin,
Hirulog, Hirugin, Argatroban, usw., treten mit der α-Thrombin-Wirkung
durch Blockieren von dessen gesamter proteolytischer Aktivität in Wechselwirkung.
Die Verwendung dieser bekannten proteolytischen Inhibitoren zur
Blockierung der α-Thrombin-Aktivierung
von Plättchen
und anderen Zellen, die PAR1 exprimieren, kann zu einer übermäßigen Antikoagulation,
einer Hämorrhagie
und einer Störung
anderer wichtiger biologischer Aktivitäten wie z.B. der Mitogenese
und der Zellproliferation führen.
Die Peptidanaloga, die in dem vorliegenden Verfahren verwendet werden,
erlauben eine Inhibierung einer Thrombin-induzierten Plättchen-
oder anderen Zell-Reiz-Reaktions-Kopplung und Aktivierung, die durch
ein Substrat von Thrombin, PAR1, vermittelt wird, ohne andere α-Thrombin-Aktivitäten, wie
z.B. die Aktivierung der Faktoren V und XIII, zu stören.
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Wir
haben gefunden, dass die hier beschriebenen Peptide die Thrombinspaltung
des Thrombinrezeptors (PAR1), der auf Plättchen, Fibroblasten und anderen
menschlichen Zellen exprimiert wird, inhibieren. Folglich haben
wir gefunden, dass die hier beschriebenen Peptide das Vermögen zur
Inhibierung der Thrombin-induzierten Plättchenaktivierung durch Blockieren
der Spaltung von PAR1 und einer anschließenden Aktivierung von Plättchen durch
die Bereitstellung des neuen Aminoterminus des gespaltenen Rezeptors
aufweisen. Die Verabreichung eines hier beschriebenen Peptidanalogons
umfasst ein Verfahren zur Inhibierung der Thrombin-induzierten Aktivierung
von Plättchen,
Endothelzellen, Gehirnzellen, Fibroblasten, glatten Muskelzellen oder
anderen Zellen, die den PAR1-Rezeptor für Thrombin enthalten. Diese
Funktion inhibiert die Plättchenthrombusbildung
und andere Aktivitäten,
die durch den Thrombinrezeptor vermittelt werden.
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Die
hier beschriebenen Peptidanaloga inhibieren die Plättchenaktivierung
nicht durch den gleichen Mechanismus wie intakte Kininogene oder
die isolierte Domäne
3. 1 mM Peptidanaloga blockieren die Bindung von 125I-α-Thrombin
genauso wenig wie ein molarer Überschuss
an gereinigtem HK, LK oder isolierter Domäne 3. Wir haben gefunden, dass
diese Peptidanaloga:
- 1) die α-Thrombin-induzierte
Calciummobilisierung in Fibroblasten blockieren,
- 2) die γ-Thrombin-induzierte
Plättchenaggregation
blockieren, und
- 3) Biotin-NAT12 direkt binden.
-
Gemäß einer
Ausführungsform
der Erfindung stellen die Peptidanaloga, die in einem Verfahren
der Erfindung verwendet werden, eine Aminosäuresubstitution in der vierten
Position des Stammpeptids dar, das die Sequenz RGKZ4C
(Arg-Gly-Lys-Z4-Cys) (SEQ ID NO: 43) aufweist,
und umfassen höchstens
10 aufeinander folgende Aminosäuren.
Die vierte Position kann jedwede natürlich vorkommende Aminosäure, mit
der Ausnahme von Cystein, sein. In einer weiteren Ausführungsform
der Erfindung stellen die Peptidanaloga, die in einem Verfahren
der Erfindung verwendet werden, eine Aminosäuresubstitution in der vierten
Position des Stammpeptids dar, das die Sequenz RGDZ4C
(Arg-Gly-Asp-Z4-Cys) (SEQ ID NO: 44) aufweist,
und umfassen höchstens
10 aufeinander folgende Aminosäuren.
Die vierte Position kann jedwede natürlich vorkommende Aminosäure, mit
der Ausnahme von Cystein, sein.
-
I. Herstellung von Peptidanaloga,
die mit der Thrombin-induzierten Plättchenaggregation in Wechselwirkung treten
-
A. Tests zum Screenen
kombinatorischer Bibliotheken
-
Es
wurden drei Tests entwickelt, um Peptide zu screenen, die durch
kombinatorische Bibliotheken erzeugt worden sind:
-
1. Plättchenaggregation
-
Frisches
Vollblut wurde gesammelt und mit 0,013 M Natriumcitrat gemischt
und Plättchen-reiches Plasma wurde
gemäß dem Verfahren
von Meloni et al., J. Biol. Chem. 266, 6786 (1991) hergestellt.
Plättchen-reiches
Plasma mit einer normalisierten Plättchenzählung zwischen 2 bis 2,5 × 108 Plättchen/ml
wurde einer Küvette
eines Aggregometers (Chronlog Corp., Havertown, PA), standardisiert
unter Verwendung des Protokolls von Meloni et al., vorstehend, zugesetzt.
Zu untersuchende Peptide wurden der Küvette zugesetzt und das Gemisch
wurde für
kurze Zeit stabilisiert. Sobald die Grundlinie stabilisiert war,
wurde γ-Thrombin (10 bis
70 nM) (Haematologic Technologies, Essex Junction, VT) zugesetzt,
um die minimale Konzentration des Agonisten zu bestimmen, die erforderlich
ist, um eine vollständige
Plättchenaggregation
zu erreichen. Alle Untersuchungen mit Peptiden wurden unter Verwendung
der Schwellenkonzentrationen von γ-Thrombin
durchgeführt.
Die Aggregation wurde vor dem Stoppen 5 min ablaufen gelassen. Wenn
ADP-induzierte Plättchenaggregationsuntersuchungen
durchgeführt
wurden, wurden der Küvette,
die Plättchen-reiches
Plasma enthielt, 1 bis 5 μM
ADP (Sigma) zugesetzt.
-
Wie
es in der 1 gezeigt ist, induzierten 70
nM γ-Thrombin
eine vollständige
Plättchenaggregationsreaktion.
Die Aggregationsreaktion wurde durch 0,1 bis 1 mM RPPGF (SEQ ID
NO: 39) beseitigt. Bei 0,25 mM RPPGF (SEQ ID NO: 39) trat die γ-Thrombin-induzierte
Plättchenaggregation
wieder auf. Diese Inhibierungsreaktion wurde mit derjenigen verglichen,
die mit RGKWC (SEQ ID NO: 5) auftrat. Bei 0,25 bis 1 mM RGKWC (SEQ
ID NO: 5) wurde die γ-Thrombin-induzierte
Plättchenaggregation
vollständig
inhibiert. Bei 0,125 mM RGKWC (SEQ ID NO: 5) kehrte die γ-Thrombin-induzierte
Plättchenaggregation
zu einem Niveau zurück, das
ohne jedweden Inhibitor vorlag. Die Tabelle I zeigt eine Liste von
RGKO4C (SEQ ID NO: 43)-Peptiden, welche
die γ-Thrombin-induzierte
Plättchenaggregation
inhibieren. Die stärksten
bis schwächsten
Inhibitoren der γ-Thrombin-induzierten
Plättchenaggregation
sind RGKLC, RGKTC, RGKRC, RGKIC, RGKWC, RGKYC und RGKMC (SEQ ID
NOS 1 bis 7) in abnehmender Reihenfolge.
-
Die 3 zeigt
Ergebnisse mit dem RGDWC (SEQ ID NO: 20)-Peptid bezüglich der γ-Thrombin-induzierten
Plätchenaggregation.
70 nM γ-Thrombin
induzierten eine Schwellen-Plättchenaggregation.
1 mM RPPGF (SEQ ID NO: 39) beseitigte die γ-Thrombin-induzierte Plättchenaggregation.
Das Peptid RGDWC (SEQ ID NO: 20) inhibierte die γ-Thrombin-induzierte Plättchenaggregation bis hinab
zu einer Konzentration von 25 μM.
Bei 6,25 μM
RGDWC (SEQ ID NO: 20) kehrte die γ-Thrombin-induzierte
Plättchenaggregation
zu einem normalen Wert zurück.
Die Tabelle IV gibt alle RGDO4C (SEQ ID
NO: 44)-Peptide von dem stärksten bis
zum schwächsten
an, welche die γ-Thrombin-induzierte
Plättchenaggregation
inhibieren.
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Die 5 vergleicht
das Vermögen
von RGKWC (SEQ ID NO: 5)- und RGDWC (SEQ ID NO: 20)-Peptiden im
Hinblick auf die ADP-induzierte Plättchenaggregation. Unbehandelte
Plättchen
wiesen eine vollständige
Plättchenaggregation
mit 4,5 μM
ADP auf. 1 mM RPPGF (SEQ ID NO: 39), MAP4RPPGF (MaP4)
und RGKWC (SEQ ID NO: 5) inhibierte die ADP-induzierte Plättchenaggregation nicht. Alternativ
inhibierten ≥ 0,5 mM
RGDWC (SEQ ID NO: 20) die ADP-induzierte Plättchenaggregation vollständig. Diese
Daten zeigten, dass die RGKO4C (SEQ ID NO:
43)-Gruppe von Verbindungen spezifischer auf die Thrombin-induzierte Plättchenaggregation
gerichtet war als die RGDO4C (SEQ ID NO:
44)-Gruppe von Verbindungen, welche die Thrombin-induzierte Plättchenaggregation
beeinflussen konnte, jedoch auch die ADP-induzierte Plättchenaggregation
beeinflusste. Es wird angenommen, dass die Verbindungen auf RGD-Basis
die Thrombin-induzierte Plättchenaggregation
durch Blockieren des letzten gemeinsamen Stoffwechselwegs der Plättchenaggregation,
d.h. des Bindens von Fibrinogen an den heterodimeren Komplex von
Glykoprotein IIb/IIIa, d.h. αIIbβ3-Integrin,
partiell inhibiert.
-
2. Calciummobilisierungstest
-
Bei
dem zweiten Test, der zur Bewertung von Peptiden von den kombinatorischen
Bibliotheken entwickelt worden ist, wird die Inhibierung der α-Thrombin-induzierten
Calciummobilisierung in Fibroblasten genutzt. Normale menschliche
Lungenfibroblasten (NHLF) wurden von Clonetics, San Diego, CA, einem
Tochterunternehmen von Bio-Wittaker, Walkersville, MD, erworben.
Die freie Ca2+-Konzentration im Cytoplasma
([Ca2+]i) wurde
unter Verwendung des fluoreszierenden Ca2+-Indikators
Fura-2 (Molecular Probes, Inc., Eugene, OR) gemessen. Eine Suspension
von Fibroblasten in Hepes-Tyrode's-Puffer
wurde durch Inkubieren mit 2 μm
Fura-2/Acetoxymethylester für
45 min gemäß dem Verfahren
von Rasmussen et al., J. Biol. Chem. 268, 14322 (1993), mit Fura-2
beladen. Die markierten Fibroplasten wurden von überschüssiger Sonde durch Waschen mittels
Zentrifugation bei 1000 U/min (180 × g) getrennt. Aliquots der
markierten Fibroblasten wurden in eine Quarzküvette mit einem Magnetrührstab überführt, die
dann in einer thermostatengesteuerten, auf 37°C eingestellten Kammer in einem
Fluoreszenzspektrophotometer (Perkin-Elmer LS50B Spektrofluorometer,
Chicago, IL) angeordnet wurde. Reagenzien, Testpeptid (von 0,2 mM
zu einer effektiven niedrigeren Konzentration) und α-Thrombin
(2 bis 4 nM) wurden der Küvette
nacheinander direkt zugesetzt. Die Anregungswellenlängen variierten
zwischen 340 und 380 nm. Die Fluoreszenz wurde durch Aufzeichnen
des emittierten Lichts bei 510 nm gemäß den Angaben von Fisher et
al., Mol Pharm. 35, 195 (1989) gemessen. Die minimale Emission wurde
bei einer solubilisierten Fibroblastenprobe in der Gegenwart von
10 mM EDTA bestimmt; die maximale Emission wurde bei der gleichen
Probe, wobei 10 mM Ca2+ zugesetzt worden
sind, bestimmt. Die freie Ca2+-Konzentration
in Fibroblasten wurde durch das Verfahren von Grykiewicz et al.,
J. Biol. Chem. 260, 3440 (1985) berechnet. Das Verhältnis der
Fluoreszenzmesswerte wurde als R = 340/380 nm berechnet und gemäß der Gleichung
[Ca2+]i = KD((R – Rmin)/Rmax – R)(Sf2/Sb2) verarbeitet,
um die freie Ca2+-Konzentration in Fibroblasten
zu bestimmen. Der KD-Wert für Fura-2
wurde als 224 nM angenommen. Rmax und Rmin sind das maximale und das minimale Fluoreszenzverhältnis, die
jeweils am Ende des Experiments gemessen worden sind; Sf2 und
Sb2 sind die Fluoreszenzwerte bei 380 nm
in der Abwesenheit bzw. der Gegenwart einer [Ca2+]-Sättigung. Die
Reaktion wurde 3 bis 5 min verfolgt. Wie es in der 2 gezeigt
ist, blockierte das Peptid RGKWC (SEQ ID NO: 5) eine 2 nM-α-Thrombin-induzierte Calciummobilisierung
in Fibroblasten bei Konzentrationen von ≥ 50 μM. Die Tabelle II gibt alle
RGKO4C (SEQ ID NO: 43)-Peptide vom stärksten bis
zum schwächsten
Inhibitor der Thrombin-induzierten Ca2+-Mobilisierung
an. Die Tabelle zeigt, mit abnehmender Stärke, die prozentuale Inhibierung
der Thrombin-induzierten Calciummobilisierung unter Verwendung von
0,2 mM jedes der Peptide. Die acht stärksten Inhibitoren in abnehmender
Reihenfolge waren: RGKWC, RGKKC, RGKRC, RGKHC, RGKPC, RGKQC, RGKTC
und RGKDC (SEQ ID NOS 5, 14, 3, 13, 16, 17, 2 bzw. 9). In der 4 inhibierte
das Peptid RGDWC (SEQ ID NO: 20) bei 0,2 mM 31% einer 4 nM α-Thrombin-induzierten
Ca2+-Mobilisierung in Fibroblasten. Die
Tabelle V zeigt die Liste von RGDO4C (SEQ
ID NO: 44)-Peptiden vom stärksten
bis zum schwächsten
Inhibitor der Thrombin-induzierten Ca2+-Mobilisierung.
Die Tabelle zeigt, mit abnehmender Stärke, die prozentuale Inhibierung
der Thrombin-induzierten Calciummobilisierung unter Verwendung von
0,2 mM jedes der Peptide. Die sieben stärksten Peptide in abnehmender
Reihenfolge der Stärke
waren: RGDNC, RGDWC, RGDFC, RGDKC, RGDMC, RGDYC und RGDAC (SEQ ID
NOS 32, 20, 21, 29, 24, 35 bzw. 37).
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3. Test der Bindung von
Biotin-NAT12 an Peptidanaloga
-
Es
wurde ein dritter Test entwickelt, um das Vermögen von Biotin-NAT12 (NATLDPRSFLLR)
(SEQ ID NO: 41) zum direkten Binden an Peptide, die mit Mikrotiterplatten
verknüpft
sind, zu bewerten. In diesem Test wurden Peptidanaloga durch Inkubation
des Peptids in 0,1 M Na2CO3-Puffer,
pH 9,6, über
Nacht bei 4°C
mit Mikrotiterplattenküvettenwells
verknüpft.
Nach dem Koppeln des Peptids an den Küvettenwell wurde der Inhalt der
Wells verworfen und jeder Well wurde mit 1% Rinderserumalbumin in
0,01 M Na3PO4, 0,15
M NaCl bei pH 7,4 blockiert. Nach 1 Stunde Inkubieren wurde der
Inhalt der Wells verworfen und die Wells wurden dreimal mit PBS-Tween
gewaschen. Die Wells wurden dann mit Biotin-NAT12 inkubiert. Die
Menge an gebundenem Biotin-NAT12 wurde durch Zugeben von Streptavidin-Peroxidase gefolgt
von der Zugabe von turbo-TMB (Pierce) bestimmt.
-
Die 5 zeigt,
dass das Peptid RGKWC (SEQ ID NO: 5) in einem größeren Ausmaß bindet als das Peptid RGDWC
(SEQ ID NO: 20). Das Ausmaß des
Bindens von RGKWC (SEQ ID NO: 5) war größer als dasjenige von RPPGF
(SEQ ID NO: 39). Dessen Bindungsniveau war jedoch geringer als dasjenige,
das bei dem mehrfach verzweigten Peptid MAP4RPPGF festgestellt wurde.
Die Tabelle III zeigt die RGKO4C (SEQ ID
NO: 43)-Peptide, die Biotin-NAT12
binden. In abnehmender Reihenfolge des Bindungsniveaus umfassen
diese Peptide: RGKSC, RGKMC, RGKHC, RGKKC, RGKFC, RGKLC, RGKWC und
RGKVC (SEQ ID NOS 18, 7, 13, 14, 11, 1, 5 bzw. 19). Die Tabelle
VI zeigt die RGDO4C (SEQ ID NO: 44)-Peptide,
die Biotin-NAT12 binden. Das beste RGDO4C
(SEQ ID NO: 44)-peptid (RGDSC) (SEQ ID NO: 34) zum Binden von Biotin-NAT12
wies ein zu RGKWC (SEQ ID NO: 5) äquivalentes Vermögen zum
Binden von Biotin-NAT12 auf. Das beste bis zum schlechtesten der
RGDO4C (SEQ ID NO: 44)-Peptide zum Binden
von Biotin-NAT12, die in der Tabelle VI angegeben sind, sind: RGDSC,
RGDGC, RGDQC, RGDEC, RGDIC, RGDPC, RGDDC und RGDYC (SEQ ID NOS 34,
28, 23, 22, 36, 38, 27 bzw. 35). Ein Festphasen-Peptid-Peptid-Bindungstest wurde
zur Bestimmung der Biotin-NAT12-Bindung an Bibliothekpeptide verwendet.
Testpeptide in 0,1 M Na2CO3-Puffer,
pH 9,6, wurden bei 10 μg/Well
in einem 50 μl-Volumen durch eine
Inkubation über
Nacht an Mikrotiterplattenwells gekoppelt. Nach der Inkubation wurde
der Inhalt der Wells verworfen und die Wells wurden mit einem pH
7,4-Puffer gewaschen,
der 0,01 M Na3PO4,
0,15 M NaCl und 0,01% Tween 20 enthielt. Nach dem Blockieren jedes
Wells mit 1% Rinderserumalbumin in Radioimmunoassayqualität wurden
die verknüpften
Peptide mit 100 μl
von 100 μM
Biotin-NAT12 für
1 Stunde bei 37°C
inku biert. Nach der Inkubation wurde der Inhalt der Wells verworfen und
die Wells wurden dreimal (jedes Mal 100 μl/Well) mit dem vorstehend angegebenen
Puffer gewaschen. Jeder Well wurde dann mit 100 μl einer 2 μg/ml-Lösung eines Immuno-Pure Streptoavidin-Meerettichperoxidase-Konjugats
(Pierce Chemical Co., Rockville, IL) für 1 Stunde bei Raumtemperatur
inkubiert. Der Inhalt der Wells wurde verworfen und die Wells wurden
dreimal in der vorstehend beschriebenen Weise gewaschen. Die Wells
wurden dann mit 100 μl
eines Peroxidasespezifischen, schnell reagierenden Substrats, nämlich turbo-3,3',5,5'-Tetramethylbenzidin
(turbo-TMB, Pierce) für
5 min bei Raumtemperatur inkubiert und die sieh entwickelnde Farbreaktion
wurde durch die Zugabe von 100 μl
1 M Phosphorsäure
gestoppt. Die Extinktion wurde bei 450 nm unter Verwendung eines
Microplate Auto Reader EL311 (Bio-Tek, Winooski, VT) gemessen. Das Ausmaß des Biotin-NAT12-Bindens
an Testpeptide von den Bibliotheken wurde durch den Grad der angezeigten
Extinktion bewertet.
-
B. Herstellung von kombinatorischen
Peptidbibliotheken
-
Drei
aufeinander folgende kombinatorische Bibliotheken wurden hergestellt,
um die hier enthaltenen Peptidanaloga zu erhalten. Die erste Bibliothek
begann mit dem Peptid RPPGF (Arg-Pro-Pro-Gly-Phe) (SEQ ID NO: 39).
Untersuchungen zeigten, dass eine Alaninsubstitution in dem Peptid
an der Position 1 am aminoterminalen Ende zu einem beträchtlichen
Verlust an Thrombin-inhibierender Aktivität führte. Alternativ führte eine
Substitution eines Phenylalanins durch ein Cystein an der fünften Position
an dem carboxyterminalen Ende zu keinerlei Aktivitätsverlust.
Da Cystein in dieser fünften
Position das Binden der Peptide an Kunststoffplatten förderte,
war bei allen folgenden Peptiden Cystein an dieser Position angeordnet.
-
Die
anfängliche
kombinatorische Positionspeptidbibliothek bestand aus H-RO2XXC-NH2, H-RXO3XC-NH2 und H-RXXO4C-NH2, wobei O2, O3 oder O4 alle L-Aminosäuren von
A bis Y, mit Ausnahme von Cystein, darstellen, und X ein äquimolares
Gemisch von L-Aminosäuren
von A bis Y, mit Ausnahme von Cystein, ist (Houghten et al., BioTechniques
13(3), 412–421
(1992)). Untersuchungen zeigten, dass ein Glycin in der zweiten
Position (ein) Peptid(e) mit dem besten Vermögen zur Inhibierung der Thrombin-induzierten Plättchenaggregation,
zur Inhibierung der Thrombin-induzierten Calciummobilisierung und
zum Binden von Biotin-NAT12
erzeugte. Es wurde eine zweite kombinatorische Peptidbibliothek
gestaltet, um die dritte und die vierte Position dieser Sequenz
zu untersuchen. Die Peptide H-RGO3XC-NH2 und H-RGXO4C-NH2 wurden hergestellt, wobei O3 und
O4 alle L-Aminosäuren von A bis Y, mit Ausnahme
von Cystein, waren, und X ein äquimolares
Gemisch von L-Aminosäuren
von A bis Y, mit Ausnahme von Cystein, war. Untersuchungen zeigten, dass
Lysin oder Aspara ginsäure
in der dritten Position Peptide mit dem besten Vermögen zur
Inhibierung der Thrombin-induzierten Plättchenaggregation, zur Inhibierung
der Thrombin-induzierten Calciummobilisierung und zum Binden von
Biotin-NAT12 erzeugte. Es wurde eine dritte Bibliothek hergestellt,
bei der die dritten Positionen als Lysin oder Asparaginsäure fixiert
waren, H-RGKO4C-NH2 bzw. H-RGDO4C-NH2 (SEQ ID NOS
43 bzw. 44), wobei O4 alle L-Aminosäuren, mit
Ausnahme von Cystein, umfasst. Die Peptide von dieser dritten kombinatorischen
Bibliothek sind die hier beschriebenen Peptidanaloga.
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Zur
Herstellung der Peptidbibliotheken wurde eine automatisierte Standard-Festphasenpeptidsynthese
verwendet. Die synthetischen Peptidbibliotheken wurden unter Verwendung
von Methylbenzhydrylamin (MBHA)-Polystyrolharz und Standard-t-Boc-Chemie
in Kombination mit einer gleichzeitigen Mehrfachpeptidsynthese SMPS
hergestellt (Houghten et al., Nature 354, 84–86 (1991); Houghten et al.,
BioTechniques 13, 412–421
(1992); Dooley et al., Science 266, 2019–2022 (1994)). Es wurde ein
Peptidsyntheseharz hergestellt, das die Äquimolarität der Peptide auf dem Harz
sicherstellt (Houghten et al., BioTechniques 13, 412–421 (1992)).
19 poröse
Polypropylenpakete, die jeweils 4,65 mmol des MBHA-Harzes enthielten,
wurden an jede der interessierenden geschützten N-α-t-Boc-Aminosäuren gekoppelt
(Houghten et al., BioTechniques 13, 412–421 (1992)). Cystein wurde
aus dem Kopplungsgemisch ausgeschlossen. In allen Fällen waren
die Kopplungsreaktionen zu > 99,9%
vollständig,
was mittels Pikrinsäure-
oder Ninhydrintests bewertet wurde (Gisin Analytica chim. Acta 58,
248–249
(1972), Kaiser et al., Analyt. Biochem. 34, 595–598 (1970)). Die resultierenden
Harze von jedem Paket wurden vereinigt und sorgfältig gemischt. Es lagen etwa
4000 Kügelchen
pro mg des Harzes vor. Das Harzgemisch wurde dann in 19 Portionen
mit gleichem Gewicht aufgeteilt, die dann als poröse Polypropylenpakete
angeordnet wurden, worauf eine N-α-t-Boc-Schutzgruppenentfernung
und eine Neutralisation der resultierenden Amin-TFA-Salze stattfand.
Die Harzpakete wurden dann mit Lösungen
der einzelnen aktivierten Aminosäuren
umgesetzt, um die verschiedenen Peptidkombinationen zu erzeugen.
Die Peptidgemische wurden von ihren Schutzgruppen befreit und dann
von ihren jeweiligen Harzen unter Verwendung von „low-high"-Fluorwasserstoff
(HF) (Cuervo et al., Peptide Res. 1, 81–86 (1991); J. P. Tam et al.,
J. Am. Chem. Soc. 105, 6442–645
(1983), Houghten et al., Int. J. Peptide Protein Res. 27, 673–678 (1986))
in einer Mehrfach-HF-Spaltungsvorrichtung (Multiple Peptide Systems,
San Diego, CA) abgespalten. Die Extraktion der einzelnen Peptidgemische
wurde mit H2O oder verdünnter Essigsäure durchgeführt und
die Lösungen
wurden lyophilisiert.
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Tabelle
I Effekt
der RGKO
4C (SEQ ID NO: 21)-Peptidteilbibliothek
auf die Thrombin-induzierte Plättchenaggregation
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Tabelle
II Inhibierung
der Thrombin-induzierten Calciummobilisierung durch Peptide der
RGKO
4C (SEQ ID NO: 43)-Peptidteilbibliothek
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Tabelle
III Bindung
von Biotin-NAT12-Peptid von PAR1 an die RGKO
4C
(SEQ ID NO: 43)-Peptidteilbibliothek
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Tabelle
IV Effekt
der RGDO
4C (SEQ ID NO: 44)-Peptidteilbibliothek
auf die Thrombin-induzierte Plättchenaggregation
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Tabelle
V Inhibierung
der Thrombin-induzierten Calciummobilisierung durch Peptide der
RGDO
4C (SEQ ID NO: 44)-Peptidteilbibliothek
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Tabelle
VI Bindung
von Biotin-NAT12-Peptid von PAR1 an die RGDO
4C
(SEQ ID NO: 44)-Peptidteilbibliothek
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Die
Verbindungen der vorliegenden Erfindung sind zur Verwendung in Individuen
mit akuten Koronarsyndromen (Crescendo-Angina, Myokardinfarkt) und
in Individuen vorgesehen, die akute Koronarsyndrome aufweisen und
eine perkutane transluminale Koronarangioplastie (PTCA) mit der
Platzierung eines künstlichen Stents
erhalten. Die Verbindungen der vorliegenden Erfindung können als
ein einzelnes Mittel allein oder in Kombinationen mit anderen Mitteln
verwendet werden. Diese anderen Mittel können jedweden oder jedwede Anzahl
der folgenden Arzneistoffe (einschließlich alle davon) umfassen:
Standardheparin, Heparin mit niedrigem Molekulargewicht, Aspirin,
Ticlopidin, Clopidogrel, Abciximab, Tirofiban oder Eptifibatid.
Die Verbindungen der vorliegenden Erfindung können mit dem (den) anderen
Mittel(n) zur Behandlung von Individuen im Hinblick auf akute Koronarsyndrome
und während
einer entsprechenden Behandlung intravenös verabreicht werden. Diese
Verbindungen der Erfindung könnten
auch bei der Behandlung von Individuen mit Dacron-Transplantaten
von einer peripheren Bypass-Chirurgie und von Individuen mit Stents
für eine
Karotid- oder Nierenarterienstenose geeignet sein. Mittel, wie z.B.
die hier angegebenen Mittel, können
bei der Behandlung von Patienten mit vorübergehenden ischämischen
Attacken, fortschreitendem Schlaganfall und vollständigem Gehirnschlag
geeignet sein.
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Gereinigte
Peptide der Erfindung können
unter Umständen
verabreicht werden, bei denen eine Inhibierung der Thrombin-induzierten
Plättchenaktivierung
oder Plättchenaggregation
erwünscht
ist. Die Analoga dienen zur Verwendung für und Verabreichung an Lebewesen,
die eine Plättchenthrombose
mit jedweder Ursache aufweisen und sie können prophylaktisch bei der
Chirurgie oder der Katheterisierung zum Einsetzen von künstlichen
Dacron- Transplantaten
und Stents verwendet werden, um Reokklusionsereignisse aufgrund
von Plättchenthromben
zu verhindern. Folglich können
die Analoga Individuen infundiert werden, um Schlaganfälle und
ein Zerebralödem
zu verhindern.
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Die
Analoga können
mit jedwedem zweckmäßigen Mittel
verabreicht werden, das zu einer wesentlichen Abgabe in den Blutstrom
führt.
Vorzugsweise ist die Verabreichung parenteral. Die Verabreichung
von Analoga kann jedoch mit jedwedem Mittel durchgeführt werden,
das die Analoga in den Blutstrom einbringt, einschließlich einer
intravenösen,
intranasalen und oralen Verabreichung, sowie einer Verabreichung über ein Dermalpflaster
oder Rektalzäpfchen.
Eine intravenöse
Verabreichung ist gegenwärtig
als der bevorzugte Verabreichungsweg vorgesehen, obwohl auch eine
intranasale Verabreichung eingesetzt werden kann.
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Die
Peptidanaloga können
mit jedwedem pharmazeutischen Träger
kombiniert werden, der für
den Empfänger
physiologisch verträglich
ist. Die pharmazeutische Zusammensetzung kann gemäß herkömmlicher pharmazeutischer
Techniken gemischt werden. Der Träger kann abhängig von
der Form des zur Verabreichung gewünschten Präparats in verschiedenen Formen
bereitgestellt werden. Für
eine parenterale Verabreichung kann der Träger steriles Wasser und gegebenenfalls
andere Bestandteile zur Unterstützung
der Löslichkeit
oder für
Konservierungszwecke umfassen. Bei der intravenösen Verabreichung, wobei es
sich um den bevorzugten parenteralen Weg handelt, können die
Analoga in geeigneten intravenösen
Abgabevehikeln gelöst werden,
die physiologisch verträgliche
Substanzen, wie z.B. steriles Natriumchlorid mit einem gepufferten pH-Wert,
der mit physiologischen Bedingungen verträglich ist, wie z.B. Kochsalzlösung, enthalten.
Eine injizierbare Suspension kann ebenfalls hergestellt werden,
wobei in diesem Fall geeignete flüssige Träger, Suspendiermittel und dergleichen
eingesetzt werden können.
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Die
Dosierung der Verabreichung wird von der Größe und dem Gewicht des Patienten
abhängen.
Der Fachmann der Infusionstherapie auf einer Intensivstation oder
bei der intervenierenden Kardiologie kann geeignete Dosierungen
und Verabreichungsschemata ableiten, die zu den speziellen Umständen und
Bedürfnissen
des Patienten passen. Die physiologisch verträglichen Dosierungen liegen
im Bereich von etwa 10 bis 30 mg pro Tag pro kg Körpergewicht.
Bei der bevorzugten intravenösen
Verabreichung beträgt
die Dosierung 10 mg/kg Körpergewicht
in 5 ml normaler Kochsalzlösung
oder in jedwedem geeigneten Vehikel, gegeben mit einer Rate von
1 ml/min. Die therapeutisch optimalen Mengen der Dosierung können durch Überwachen
der Prä-
und Postinfusionsplättchenfunktion
durch Bestimmen der ex vivo-γ-Thrombin-induzierten
Plättchenaggregation
und -sekretion, und auch durch Messen hämostatischer Parameter, wie
z.B. der aktivierten partiellen Thromboplastinzeit (APTT), der Prothrombinzeit
(PT), der Thrombinzeit (TT) und der Template-Blutungszeit (BT) bestimmt
werden.
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