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Gebiet der
Erfindung
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Die
Erfindung betrifft allgemein ein Verfahren und eine Vorrichtung
zum Reinigen von biologischen Zielsubstanz(en), wie beispielsweise
ausgewählten
Proteinen, Antikörpern,
Antigenen, Gerinnungsfaktoren, Glycoproteinen und Hormonen, aus
Ausgangsflüssigkeiten,
enthaltend verunreinigende Substanzen, die Molekulargewichte oder
andere physikalische oder chemische, sich von der Zielsubstanz unterscheidende
Eigenschaften aufweisen, wobei die Reinigung durch sequentielle
Chromatographie- und Diafiltrations-Trennschritte in einem Querstromfiltrationssystem
bewirkt wird.
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Beschreibung
des Standes der Technik
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Für die Entfernen
von Substanzen aus Flüssigkeitsproben
werden verschiedene Reinigungsverfahren durchgeführt. Die Präzipitation, Zentrifugation,
Filtration, Chromatographie und Verdampfung werden alle mit unterschiedlichem
Erfolg im Hinblick auf die Ausbeute, den Zeitaufwand, die Reinheit
und Kosten angewendet.
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Im
Bereich der biologischen Reinigung sind die Zentrifugation, Chromatographie
und Filtration besonders nützlich,
um äußerst wertvolle
Substanzen aus den Flüssigkeitsproben
mit Ausbeuten zu erhalten, die im Bereich von 10 bis 90 Prozent
und bei einer Reinheit bis zu 95 Prozent liegen.
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Bei
den gegenwärtigen
Zentrifugations-, Chromatographie- und Filtrationsanwendungen wird
allgemein davon ausgegangen, dass die Aus beute und Reinheit im umgekehrten
Verhältnis
zueinander stehen und dass die Ausbeuten für jeden anschließenden Reinigungsschritt
deutlich niedriger liegen. Es wird auch davon ausgegangen, dass
diese Zentrifugations-, Chromatographie- und Filtrationsverfahren
teuer und relativ langsam sind und eine Ausrüstung verwenden, die vor ihrer
Wiederverwendung sehr schwer zu reinigen ist.
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Ein
besonderes Problem ist in dieser Hinsicht die Reinigung von Festbettchromatographiesäulen, bei denen
unregelmäßige Strömungskanäle tendenziell
durch das Chromatographieharz gebildet werden. Diese unregelmäßigen Strömungskanäle stellen
ein besonderes Problem bei der Reinigung von biologischen Substanzen
dar, da nachfolgende Chargen verunreinigt werden können, wenn
die Säule
nicht vollständig
gereinigt wird.
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Ein
Beispiel ist die Reinigung von Plasmaproteinen auf Ionenaustausch- und Affinitätschromatographiesäulen. Wenn
eine auf Virusfreiheit getestete Plasmacharge, wie später festgestellt
wird, mit einem Virus verunreinigt ist, ist es nahezu unmöglich zu
ermitteln, mit welcher Sicherheit das Virus aus der Säule entfernt wurde.
Darüber
hinaus ist, weil biologische Flüssigkeiten
leicht das Bakterienwachstum unterstützen, eine einfache bakterielle
Verunreinigung und ein Wachstum von Organismen in chromatographischen
Säulen
keineswegs selten. Bakterielle Organismen und die durch die Bakterien
erzeugten Endotoxine haben unzählige
Chargen von pharmazeutischen Produkten verunreinigt, was zu signifikanten
finanziellen Verlusten sowie ungünstigen
Reaktionen bei den Empfängern
des Endprodukts geführt
hat.
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Die
häufig
beobachteten „Rattentunnel", die so problematisch
für die
Bewertung des Reinigungsverfahrens sind, machen auch einen wichtigen
Teil der Funktion und Lösungsfähigkeit
von Chromatographiesäulen
zunichte.
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Ein
weiteres Problem von Festbettchromatographiesäulen ist eine Komprimierung
des Harzes, insbesondere im Fall von weicheren Gelen, wie beispielsweise
Agarose (z.B. Sepharose® Gel, im Handel erhältlich von
Pharmacia). Die gemeinschaftlichen Probleme des Tunnelns und des
Komprimierens erhöhen
die Chromatographiekosten erheblich, da sie große Mengen an überschüssiger Bindungskapazität erfordern.
Ein weiteres Problem, das durch das Komprimieren und Tunneln bewirkt
wird, ist ein Verlust der Reinheit. Eine hohe Reinheit erfordert
eine gleichförmige
Elution der Zielsubstanz. Ein Tunneln und Komprimieren verhindern
eine gleichförmige
Verteilung der Elutionsflüssigkeit,
was zu einer ungenauen Trennung der Zielsubstanz von den verunreinigenden
Substanzen, die ähnliche
Elutionsprofile wie das Zielprodukt haben, sowie zu willkürlich eluierten,
verunreinigende Substanzen, die in den komprimierten Medien eingeschlossen
sind, führt.
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Im
Fall der Reinigung von monoklonalen Antikörpern ist es üblich, eine
Säule mit
einem zehnfachen Überschuss
an Bindungskapazität
zu packen. In einem gut verteilten System wäre es möglich, das ganze Zielprodukt
mit nur einer dreifachen Überschusskapazität zu binden,
wodurch die Kosten der Chromatographiemedien um das Dreifache gesenkt
würden.
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Ein üblicher
Ansatz zum Reduzieren des Tunnelns und Komprimierens ist es, den
Betriebsdruck der Säule
durch ein Verringern der Strömungsrate
zu senken. Obwohl die Praxis des Verringerns der Strömungsrate
ein Komprimieren des Harzes reduziert, wird die Verarbeitungszeit
erheblich erhöht
und in vielen Fällen die
Auflösung
und die Ausbeute des Verfahrens negativ beeinflusst.
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Eine
Tangentialstromfiltration verwendet Membranen mit verschieden großen Poren
zum Trennen von Substanzen in Flüssigkeiten
durch Pumpen der Flüssigkeit
parallel zur Membranoberfläche.
Obwohl sich dieses Verfahren bei der Konzentration von Substanzen,
die in Wasser und/oder Puffern suspendiert sind, als wirksam gezeigt
hat, hat es sich bei der Reinigung von Verbindungen in Lösung nicht
als sehr nützlich
erwiesen. Das erste Problem dieses Verfahrens ist es, dass die Porengröße nicht
gleichförmig
genug ist, um die Trennung von zwei Partikeln mit nahezu gleicher
Größe zu ermöglichen.
Darüber
hinaus binden Substanzen in dem Flüssigkeitsgemisch, insbesondere
Proteine und Lipide, an die Membranoberfläche, ein Phänomen, das als „Gelschichtpolarisierung" bezeichnet wird,
wodurch die effektive Porengröße sowie
die Oberflächenchemie
der Membran verändert
werden.
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Fließbettchromatographie
ist eine weitere Einrichtung zum Trennen von Substanzen von flüssigen Gemischen.
Fließbettchromatographie
wird häufiger
in der chemischen und Erdölindustrie
verwendet. Fließbettsäulen sind
oft 10 Fuß (3,05
Meter) hoch oder höher
und haben einen Durchmesser von 9 bis 12 Zoll (22,86 bis 30,48 cm).
Pharmazeutische und Bioverfahrenssäulen sind gewöhnlich weniger
als 3 Fuß (91,44
cm) hoch und haben eine große
Auswahl von Durchmessern, die im allgemeinen Bereich von 1 bis 24
Zoll (2,54 bis 60,96 cm) liegen, je nach den Komprimierungseigenschaften
des Harzes. Die Vorteile eines Fließbetts sind höhere Strömungsraten
bei niedrigeren Drücken
im Vergleich zur Festbettchromatographie. Obwohl die höheren Strömungsraten
bestimmte Vorteile gegenüber
der chromatographischen Trennung bieten, weist das Verfahren mehrere
Mängel
auf. Das Verfahren erfordert Harze mit größerem Durchmesser, die gegenüber der Schwerkraft
neutral oder schwimmfähig
sind. Diese größeren Harze
mit einem mittleren Durchmesser von 100 bis 300 μm haben eine geringere Oberfläche pro
Volumeneinheit als kleinere Harze mit 1 bis 100 μm, die in Festbettsäulen verwendet
werden, und dementsprechend haben sie eine geringere Oberflächenbindungskapazität.
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Um
den Oberflächenverlust
zu minimieren und die Dichte zu reduzieren, haben die Fließbettharze
einen stark porösen
Aufbau. Allerdings sind diese Harzpartikel als Ergebnis ihrer porösen Beschaffenheit äußerst empfindlich
gegenüber
einer Rissbildung, wodurch kleine Feststoffe erzeugt werden, die
die Einlass- und Auslassöffnungen
der Säule
blockieren.
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Das
wichtigste Problem beim Fließbett
ist das Mischen. Da die Säule
keine statischen Mischeinrichtungen enthält, wird das Bett in herkömmlicher
Wiese mittels Luftströmen
oder durch Rückführen der
zu trennenden Flüssigkeit
durch die Säule
bei einer hohen Strömungsrate
gemischt. Die hohe Strömungsrate
und das begrenzte Mischen hemmen die gleichförmige Phasenänderung,
die während
der Elution des Produkts aus dem Harz erforderlich ist.
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Als
Ergebnis der oben beschriebenen Mängel des Standes der Technik
gibt es einen zwingenden Bedarf an einem schnellen, gleichmäßigen, zeit-
und kostengünstigen
System zum Reinigen von biologischen Zielsubstanzen aus komplexen
Flüssigkeitsquellen.
Ein solches System überwindet
günstigerweise
die Probleme, die den oben beschriebenen verschiedenen Trennverfahren
des Standes der Technik innewohnen. Ein solches System ist auch
günstigerweise
ohne weiteres skalierbar, kann an Verfahrensvolumen des Ausgangsmaterials
im Bereich von Milliliter im Forschungslaboratorium bis Tausende
Liter, die gewöhnlich
bei der biopharmazeutischen Produktion angetroffen werden, angepasst
werden. Schließlich
ist ein solches System günstigerweise
in der Lage, mit den Ausgangsflüssigkeiten
von stark variierenden Eigenschaften, einschließlich viskösen komplexen Lösungen,
verwendet zu werden.
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Das
Dokument US-A-5 556 545 offenbart ein Verfahren zu Gewinnung und
Reinigung von Arsen aus einer Flüssigkeitsquelle,
wobei das Arsen an Aluminiumoxid gebunden ist, das anschließend durch
Querstromfiltration konzentriert wird. Die Aluminiumoxidregeneration
erzeugt eine konzentrierte Asenlösung.
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ZUSAMMENFASSUNG
DER ERFINDUNG
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Die
vorliegende Erfindung betrifft ein Reinigungsverfahren nach Anspruch
1, eine Vorrichtung nach Anspruch 62 und eine Verwendung nach Anspruch
80.
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KURZE BESCHREIBUNG
DER ZEICHNUNGEN
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1 zeigt
eine allgemeine Darstellung eines Reinigungsverfahrens nach einer
Ausführungsform
der Erfindung unter Verwendung einer Vorrichtung, die auf einer
Querstromfiltration beruht.
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2 zeigt
eine schematische Darstellung einer Vorrichtung, die zum Klären einer
Ausgangsflüssigkeit,
die nachfolgenden Reinigungsschritten zuzuführen ist, nützlich ist.
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3 zeigt
die mikroskopische Topographie eines Orbicell® Kügelchens
zur Verwendung in einem Chromatographieharz im Vergleich zu dem
standardmäßigen porösen Kügelchen
des Standes der Technik.
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4 zeigt
eine schematische Darstellung des Strömungswegs um ein Orbicell® Kügelchen
herum durch Vergleich mit den Strömungswegen um und durch ein
standardmäßiges poröses Kügelchen
des Standes der Technik.
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5 zeigt
eine schematische Darstellung einer Vorrichtung, die zum Durchführen der
Querstromchromatographiereinigungs-, Elutions-, Gewinnungs- und
Konzentrationsschritte des Verfahrens der vorliegen den Erfindung
in einer Ausführung
nützlich
ist, bei der ein Querstromfiltermodul verwendet wird.
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6 zeigt
eine schematische Darstellung einer alternativen Vorrichtung, die
zum Durchführen
der Querstromchromatographiereinigungs-, Elutions-, Gewinnungs-
und Konzentrationsschritte des Verfahrens der vorliegenden Erfindung
in einer anderen Ausführungsform
nützlich
ist, wobei zusätzlich
ein zweites Querstromfiltermodul von unterschiedlicher Porosität als das
erste verwendet wird.
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7 zeigt
eine SDS Polyacrylamidgelelektrophoreseanalyse einer IgG Probe,
die mittels des Verfahrens der vorliegenden Erfindung aus menschlichem
Rohplasma gereinigt wurde.
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8 zeigt
eine SDS Polyacrylamidgelelektrophoreseanalyse einer IgG Probe,
die mittels des Verfahrens der vorliegenden Erfindung aus Zellkulturmedien
gereinigt wurde.
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AUSFÜHRLICHE
BESCHREIBUNG DER ERFINDUNG UND BEVORZUGTE AUSFÜHRUNGSFORMEN
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Definitionen, Materialien
und Ausrüstung
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In
der Beschreibung der vorliegenden Erfindung werden wie nachfolgend
definiert bestimmte Begriffe verwendet.
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„Ausgangsflüssigkeit", wie hier verwendet,
betrifft eine Flüssigkeit,
enthaltend mindestens eine und möglicherweise
zwei oder mehr biologische Substanzen oder Produkte von Wert, die
aus anderen, auch vorhandenen Substanzen gereinigt werden sollen.
In der Praxis der Erfindung können
die Ausgangsflüssigkeiten zum
Beispiel wässrige
Lösungen,
organische Lösungsmittelsysteme
oder wässrige/organische Lösungsmittelgemische
oder Lösungen
sein. Die Ausgangsflüssigkeiten
sind oft komplexe Gemische oder Lösungen, die viele biologische
Moleküle,
wie beispielsweise, Proteine, Antikörper, Hormone und Viren, sowie
kleine Moleküle,
wie beispielsweise Salze, Zucker, Lipide usw., enthalten. Obwohl
bei einer typischen Ausgangsflüssigkeit biologischen
Ursprungs von einer wässrigen
Lösung
oder Suspension ausgegangen werden kann, können auch organische Lösungsmittel
enthalten sein, die in früheren
Trennschritten, wie beispielsweise Präzipitationen, Extraktionen
und dergleichen, verwendet werden. Beispiele für Ausgangsflüssigkeiten,
die wertvollen biologischen Substanzen enthalten können, die
für das
Reinigungsverfahren der Erfindung zugänglich sind, umfassen einen
Kulturüberstand
von einem Bioreaktor, eine homogenisierte Zellsuspension, Plasma,
Plasmafraktionen, Milch, Kolostrum und Käsemolke, sind aber nicht darauf
beschränkt.
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Der
Begriff „Zielsubstanz" betrifft hier ein
gewünschtes
Produkt oder mehrere gewünschte
Produkte, das bzw. die aus der Ausgangsflüssigkeit zu reinigen ist/sind.
Zielsubstanzen sind biologische Produkte von Wert, zum Beispiel
Immunglobuline, Gerinnungsfaktoren, Impfstoffe, Antigene, Antikörper, ausgewählte Proteine
oder Glycoproteine, Peptide, Enzyme usw. Die Zielsubstanz kann in
der Ausgangsflüssigkeit
als Suspension oder in Lösung
vorhanden sein. Zur Vereinfachung wird hier der Begriff „Zielsubstanz" im Singular verwendet,
es ist aber davon auszugehen, dass er mehr als eine zu reinigende
Substanz betreffen kann, entweder zusammen als Nebenprodukte oder
getrennt (z.B. nacheinander) als einzelne gewonnene Komponenten.
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„Verunreinigende
Substanzen" betrifft
Materialien in der Ausgangsflüssigkeit,
die sich von der/den Zielsubstanz(en) unterscheiden und günstigerweise
aus dem Endzielsubstanzprodukt(en) entfernt werden. Typische verunreinigende
Substanzen umfassen Nukleinsäuren,
Proteine, Peptide, Endotoxine, Viren usw. Verunreinigende Substanzen,
die durch die Praxis des erfinderischen Verfahrens entfernt werden
können,
besitzen eine oder mehr Eigenschaften, die sich von denen des gewünschten
Produkts unterscheiden, z.B. Molekulargewicht, Ladung, spezifische
Affinität
für verschiedene
Liganden und so weiter. Viele verunreinigende Substanzen sind bioaktiv
und ihr Entfernen zwingend erforderlich, damit das gereinigte Produkt
in seiner Endanwendung verwendet werden kann. Darüber hinaus
müssen,
wegen schädlicher
Wirkungen, die sie bei anschließenden
Verwendungen auf die Zielprodukte ausüben können, bestimmte verunreinigende
Substanzen aus der Reinigungsvorrichtung auf äußerst niedrige und vorzugsweise
nicht nachweisbare Niveaus durch Reinigen entfernt werden. Das Verfahren
der vorliegenden Erfindung ermöglicht
eine äußerst wirksame
Dekontamination, wie nachfolgend ausführlicher beschrieben ist.
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„Querstromfilter" betrifft hier eine
Art Filtermodul oder Filterkassette, die ein poröses Filterelement enthält, über deren
Oberfläche
das flüssige,
zu filtrierende Medium in tangentialer Strömungsweise fließen gelassen
wird, und zwar zur Permeation durch das Filterelement von ausgewählten Komponente(n)
des flüssigen Mediums.
Bei einem Querstromfilter dient die Scherkraft, die auf das Filterelement
(Trennmembranoberfläche) durch
die Strömung
des flüssigen
Mediums ausgeübt
wird, dazu, der Anhäufung
von Feststoffen an der Oberfläche
des Filterelements entgegenzuwirken. Querstromfilter umfassen Mikrofiltrations-,
Ultrafiltrations-, Nanofiltrations- und Umkehrosmosefiltersysteme.
Das Querstromfilter kann mehrere Filterblätter (Filtrationsmembranen)
in einer betriebsfähigen
gestapelten Anordnung umfassen, wobei z.B. die Filterblätter sich
mit den Permeat- und Retentatblättern
abwechseln, und da die zu filternde Flüssigkeit quer zu den Filterblättern strömt, werden
nicht eindringende Spezies, z.B. Feststoffe oder Spezies mit hohem
Molekulargewicht und einem Durchmesser, der größer als die Porengröße des Filterblatts
ist, zurückgehalten
und gelangen in den Retentatstrom, und die Flüssigkeit sowie jede Permeatart diffundieren
durch das Filterblatt und gelangen in den Permeatstrom. In der Praxis
der vorliegenden Erfindung ist die Querstromfiltration das Trennverfahren.
Querstromfiltermodule und Querstromfilterkassetten, die für eine solche
Filtration nützlich
sind, sind im Handel von North Carolina SRT, Inc. (Cary, North Carolina)
erhältlich.
Solche geeigneten Querstromfiltermodule und -kassetten werden verschiedentlich
in den folgenden US-Patenten des Erfinders der vorliegenden Erfindung
beschrieben: US-Patent Nr. 4,867,876, „Filterplatte, Filterplattenelement
und diese enthaltendes Filter",
erteilt am 19. September 1989; US-Patent Nr. 4,882,050, derselbe Titel,
erteilt am 21. November 1989; US-Patent Nr. 5,034,124, derselbe
Titel, erteilt am 11. September 1990; US-Patent Nr. 5,034,124, derselbe
Titel, erteilt am 23. Juli 1991; US-Patent Nr. 5,049,268, derselbe
Titel, erteilt am 17. September 1991; US-Patent Nr. 5,232,589, „Filterelement
und Träger", erteilt am 3. August
1993; US-Patent Nr. 5,342,517, „Filterkassettenelement", erteilt am 30.
August 1994; US-Patent Nr. 5,593,580, derselbe Titel, erteilt am
14. Januar 1997; und US-Patent Nr. 5,868,930, derselbe Titel, erteilt
am 9. Februar 1999.
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„Chromatographieharz" betrifft hier eine
Festphase, die selektiv oder vorzugsweise eine oder mehr Komponenten
der Ausgangsflüssigkeit
bindet. In der Praxis der Erfindung können solche „Chromatographieharze" aus einer der Harzgruppen
ausgewählt
werden, die üblicherweise
als Affinitäts-,
Ionenaustausch- und Ionenfesthalteharze beschrieben werden. Die
Harze müssen
nur eine Chemie oder einen zugehörigen
Liganden besitzen, der selektiv oder vorzugsweise eine interessante
Substanz aus der Ausgangsflüssigkeit
festhält. Nützliche
Chromatographieharze umfassen typischerweise einen Träger und
ein oder mehr, daran gebundene Ligand(en), die die selektive oder
vorzugsweise Bindungsfähigkeit
für die
interessante(n) Zielsubstanz(en) zur Verfügung stellen. Nützliche
Träger
umfassen als veranschaulichendes Beispiel Polysaccharide, wie beispielsweise
Agarose und Cellulose, or ganische Polymere, wie beispielsweise Polyacrylamid,
Methylmethacrylat und Polystyroldivinylbenzol-Copolymere, wie beispielsweise
Amberlite® Harz,
das im Handel von Rohm & Haas Chemical
Co., Philadelphia, PA erhältlich
ist. Es ist davon auszugehen, dass der Begriff „Harz", obwohl er auf dem Gebiet der Chromatographie
häufig
verwendet wird, hier nicht implizieren soll, dass nur organische
Substrate zur Verwendung als Harzsubstrat geeignet sind, da anorganische
Trägermaterialien,
wie beispielsweise Silica und Gläser,
auch von Nutzen sind. In der Praxis der vorliegenden Erfindung kann
das Harz in Form von Kügelchen
vorliegen, die im Allgemeinen kugelförmig sind, oder alternativ
kann das Harz nützlicherweise
in partikulärer
oder getrennter Form vorliegen, und zwar mit anderen regelmäßigen Formen
oder unregelmäßigen Formen.
Das Harz kann von poröser
oder nicht poröser
Beschaffenheit sein und das Harz kann komprimierbar oder nicht komprimierbar
sein. Bevorzugte Harze sind physikalisch und chemisch widerstandsfähig gegen
den Bedingungen, die im Reinigungsverfahren angewendet werden, einschließlich Pumpen
und Querstromfiltration, und Temperaturen, pH-Wert und anderen Aspekten
der verwendeten Flüssigkeiten.
Das Harz, wie es in der Praxis der vorliegenden Erfindung verwendet
wird, hat vorzugsweise eine regelmäßige, allgemein sphärische Form,
ist nicht porös
und nicht komprimierbar.
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„Affinitätsligand" betrifft ein Element,
das selektiv oder vorzugsweise an eine Komponente der Ausgangsflüssigkeit
durch eine spezielle Wechselwirkung mit einer Bindungsstelle der
Komponente bindet. In der Praxis der Erfindung wird der Affinitätsligand
typischerweise an einer Festphase, wie beispielsweise ein Harz, immobilisiert.
Beispiele für
Affinitätsliganden,
die an den Harzträger
gebunden werden können,
um die in dem Verfahren der vorliegenden Erfindung nützlichen
Chromatographieharze vorzusehen, umfassen: Protein A und Protein
A Analoge, die selektiv an Immunglobuline binden; Farbstoffe; Antigene,
die zur Reinigung von zugehörigen
Antikörpern
nützlich
sind; Antikörper zur
Reinigung von Antigenen; Substrate oder Substratanaloge zur Reinigung
von Enzymen; und dergleichen. Affinitätsliganden und Verfahren zu
ihrer Bindung an feste Trägermaterialien
sind auf dem Fachgebiet der Reinigung bekannt. Siehe zum Beispiele
die Bezugstexte Affinity Separations: A Practical Approach (Reihe
Praktische Ansätze),
Paul Matejtschuk (Hrsg.), Irl Pr: 1997; und Affinity Chromatography,
Herbert Schott, Marcel Dekker, New York: 1997.
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„Affinitätschromatographieharz" oder „Affinitätsharz" betrifft ein Chromatographieharz,
das einen festen Träger
oder ein festes Substrat mit Affinitätsliganden, die an deren Oberflächen gebunden
sind, umfasst. Veranschaulichende, nicht einschränkende Beispiele von geeigneten
Affinitätschromatographieharzen
umfassen sphärische
Kügelchen
mit Affinitätsliganden,
die an die Kügelchenoberflächen gebunden
sind, wobei die Kügelchen
aus Cellulose, Polystyrol-Divinylbenzol-Copolymer, Polymethylmethycrylat oder
einem anderen geeigneten Material gebildet sind. In der Praxis der
vorliegenden Erfindung sind starre Kügelchen, die einem Pumpen und
einem Rückführen durch
ein Querstromfiltrationsmodul unter Beibehaltung ihrer strukturellen
Integrität
widerstehen können
(z.B. ohne signifikantes Brechen, das die Poren verstopfende Feststoffe
erzeugt), bevorzugt. Besonders bevorzugt sind harte, nicht poröse Cellulosekügelchen
mit gebundenen Affinitätsliganden.
Eine veranschaulichende besonders bevorzugte Ausführungsform
verwendet „Orbicell®" Kügelchen
(im Handel erhältlich
von Accurate Polymers, Inc., Highland Park, IL), die kovalent, z.B.
durch im Fachkönnen
des Standes der Technik liegende, bekannte Verfahren, an geeignete
Affinitätsliganden,
z.B. Protein A, gebunden sein können.
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„Ionenaustauschchromatographieharz" oder „Ionenaustauschharz" betrifft einen festen
Träger,
an den Liganden mit einer positiven oder negativen Ladung kovalent
gebunden werden und der daher freie Gege nionen zum Austausch mit
Ionen in einer Lösung
zur Verfügung
hat, mit der das Ionenaustauschharz in Kontakt gelangt.
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„Kationenaustauschharze" betrifft ein Ionenaustauschharz
mit kovalent gebundenen, negativ geladenen Liganden, das daher freie
Kationen zum Austausch mit Kationen in einer Lösung, mit der das Harz in Kontakt
gelangt, aufweist. Eine große
Auswahl von Kationenaustauschharzen, zum Beispiel die, bei denen
die kovalent gebundenen Gruppen Carboxylat oder Sulfonat sind, sind
auf dem Fachgebiet bekannt. Im Handel erhältliche Kationenaustauschharze
umfassen CMC Cellulose, SP Sephadex® und
Fast S-Sepharose® (die beiden letzteren
sind von Pharmacia erhältlich).
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„Anionenaustauschharze" betrifft ein Ionenaustauschharz
mit kovalent gebundenen, positiv geladenen Gruppen, wie beispielsweise
quaternäre
Aminogruppen. Im Handel erhältliche
Anionenaustauschharze umfassen DEAE Cellulose, QAE Sephadex® und
Fast Q Sepharose® (die beiden letzteren
sind im Handel von Pharmacia erhältlich).
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„Dialyseflüssigkeit" oder „Dialysepuffer" oder „Diafiltrat" betreffen hier die
in dem Diafiltrationsschritt verwendete Flüssigkeit, um verunreinigende
Substanzen vom Zielsubstanz-Chromatographieharz-Komplex fortzuschaffen.
Geeignete Dialyseflüssigkeiten
helfen beim Entfernen von verunreinigenden Substanzen aus dem Harz,
indem sie dahingehend wirken, dass die nicht spezifische Bindung
von verunreinigenden Substanzen an das Chromatographieharz ohne
das Verursachen einer signifikanten Dissoziation der gebundenen
Zielsubstanz vom Harz aufbrechen. Die Dialyseflüssigkeit kann so einfach wie
Wasser oder so komplex wie Mehrfachkomponentenlösungsmittelgemische sein, wie
beispielsweise ein Lösungsmittelgemisch,
das 80% Hexan, 15% Acetonitril und 5% Isopropanol enthält, wobei
alle prozentualen Angaben auf das Volumen bezogen sind, und zwar
bezogen auf das Gesamtvo lumen des Gemischs. Mehr als eine Dialyseflüssigkeit
können nacheinander
verwendet werden, z.B. mit den aufeinander folgenden Dialyseflüssigkeiten
mit verschiedenen Eigenschaften, wie beispielsweise pH-Werte, Leitfähigkeit,
Lösungsmittelkonzentration
usw., die so aufgebaut sind, dass sie verschiedene verunreinigende
Substanzarten, die nicht spezifisch mit dem Chromatographieharz
verbunden sind, dissoziieren und entfernen. Ein Beispiel für eine Dialyseflüssigkeit,
die zur Reinigung von ausgewählten
Proteinen, wie beispielsweise Immunglobulinen, nützlich ist, ist eine wässrige,
gepufferte 0,4 M NaCl Lösung.
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„Waschflüssigkeit" oder „Waschpuffer", wie hier verwendet,
steht synonym für
Dialyseflüssigkeit
oder Dialysepuffer, d.h. es handelt sich um Flüssigkeiten, die zum Wegspülen von
verunreinigenden Substanzen aus dem Chromatographieharz, an das
die Zielsubstanz gebunden sind, verwendet werden.
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„Elutionsflüssigkeit" oder „Elutionspuffer" betrifft hier die
Flüssigkeit,
die zum Dissoziieren der Zielsubstanz weg vom Chromatographieharz
verwendet wird, nachdem diese von verunreinigenden Substanzen gereinigt
wurde. Die Elutionsflüssigkeit
wirkt dahingehend, dass die Zielsubstanz ohne irreversible Denaturierung dissoziiert
wird. Typische Elutionsflüssigkeiten
sind auf dem Gebiet der Chromatographie bekannt und können höhere Salzkonzentrationen,
freie Affinitätsliganden
oder Analoge oder andere Substanzen aufweisen, die die Dissoziation
der Zielsubstanz aus dem Chromatographieharz fördern. „Elutionsbedingungen" betrifft Verfahrensbedingungen,
die dem mit der Zielsubstanz gebundenen Chromatographieharz auferlegt
werden, die die (nicht denaturierte) Zielsubstanz aus dem Chromatographieharz
dissoziieren, wie beispielsweise das Kontaktieren des mit der Zielsubstanz
verbundenen Chromatographieharzes mit einer Elutionsflüssigkeit
oder einem Elutionspuffer, um eine solche Dissoziation zu erzeugen.
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„Reinigungsflüssigkeit" oder „Reinigungspuffer" betrifft hier die
Flüssigkeit,
die zum Waschen des Chromatographieharzes nach dem Beenden des Reinigungsverfahrens
verwendet wird. Die Reinigungsflüssigkeit
kann ein Detergens, ein Virus inaktivierendes Mittel oder relativ
hohe Salzkonzentrationen enthalten und kann einen höheren oder
niedrigeren pH-Wert als die Flüssigkeiten
aufweisen, die während
des Reinigungsverfahrens verwendet werden. Sein Zweck ist es, das
Chromatographieharz vollständig
zu dekontaminieren, um es für
eine erneute Verwendung vorzubereiten. Typische Reinigungsflüssigkeiten
sind auf dem Fachgebiet der Chromatographie bekannt.
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„Speicherflüssigkeit" oder „Speicherpuffer" betrifft hier die
Flüssigkeit,
in der das Chromatographieharz zwischen den Anwendungen suspendiert
wird. Speicherflüssigkeiten
können
zusätzlich
zu Pufferionen auch Mikrobizide oder andere Konservierungsstoffe
enthalten. Solche Speicherflüssigkeiten
sind auf dem Gebiet der Chromatographie bekannt.
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Reinigungsverfahren
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Die 1 zeigt
ein allgemeines Schema, das zum Reinigen einer Zielsubstanz in der
Praxis der Erfindung verwendet werden kann, wie nachfolgend näher beschrieben.
Zuerst wird die Ausgangsflüssigkeit
wahlweise (a) geklärt,
um potentiell störende
Feststoffe zu entfernen, und (b) konzentriert oder verdünnt, wie
es für die
anschließenden
Reinigungsschritte erforderlich ist. Wenn die Ausgangsflüssigkeit
in ihrer ursprünglich
zugeführten
Form ausreichend frei von Feststoffen und/oder einer geeigneten
Konzentration ist, können
der eine oder beide Schritte (a) und (b) weggelassen werden.
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Die
Ausgangsflüssigkeit
wird dann (1) auf einen ersten Behälter übertragen, wo sie mit einem
Chromatographieharz kontaktiert wird, das selektiv oder vorzugsweise
die Zielsubstanz bindet. Die Ausgangsflüs sigkeit wird (2) für eine ausreichende
Kontaktzeit mit dem Chromatographieharz inkubiert, um ein Binden
eines gewünscht
hohen prozentualen Anteils an Zielsubstanz an das Chromatographieharz
zu erreichen und um sich ergebende Harz-Ziel-Komplexe zu bilden.
Während
der Inkubation wird die Ausgangsflüssigkeit mit einer geeigneten
Einrichtung gerührt,
einschließlich
einer Querstromfiltration, bei der das Permeat zum Behälter zurückgeführt wird,
so dass ein Kontakt zwischen dem Harz und der Zielsubstanz vollständig sichergestellt
ist.
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Das
Harz wird (3) durch ein Querstromfilter rückgeführt, wo (a) das Harz konzentriert
wird; (b) das Harz gegen eine erste Diafiltratflüssigkeit diafiltriert wird,
die so ausgewählt
ist, dass sie nicht spezifisch bindende Komponenten aus dem Harz
dissoziiert, während
sie die Harz-Ziel-Komplexe
nicht aufbricht; (c) die interessante Substanz aus dem Harz durch
Behandlung mit einer zweiten Diafiltrationsflüssigkeit eluiert wird, die
so ausgewählt
ist, dass sie die spezifischen Ziel-Harz-Komplexe dissoziiert; (d) das Ziel vom
Harz weg diafiltriert wird. Das Diafiltrat, das die Zielsubstanz
enthält,
wird (4) in einem zweiten Behälter
festgehalten, und (S) die Zielsubstanz wird auf eine nützliche
Konzentration konzentriert.
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Der
wahlweise erste Klärungsschritt
wird durchgeführt,
um verunreinigende Feststoff-Substanzen aus der Ausgangsflüssigkeit,
deren mittlerer Durchmesser größer als
die Porengröße des trennenden,
in den anschließenden
Schritten verwendeten Querstromfiltermoduls ist, zu entfernen. Dieser
erste Klärungsschritt
verhindert gegebenenfalls die Konzentration of Feststoffmaterial
in der Chromatographieharzaufschlämmung und er verhindert zusätzlich,
dass die verunreinigenden Feststoffsubstanzen sich während der
späteren
Schritte des Reinigungsverfahrens lösen und die gereinigte Zielsubstanz
verunreinigen.
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Der
Klärungsschritt
kann durch Verfahren erzielt werden, die auf dem Gebiet der Reinigung
bekannt sind, zum Beispiel durch Zentrifugation, Schwerkrafttrennung,
Präzipitation,
durch Ausflockung unterstützte Sedimentation,
Dekantieren, normale Filtration, Sieben, Absorption, Adsorption
und Tangentialstromfiltration. Alternativ kann die Ausgangsflüssigkeit
bereits ausreichend sauber sein, so dass dieser Schritt unnötig wird.
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Die 2 zeigt
ein schematisches Fließbild
eines Systems 20 zur Klärung
einer Ausgangsflüssigkeit durch
Querstromfiltration und Weiterleiten der geklärten Ausgangsflüssigkeit
an einen Behälter
für nachfolgende
Reinigungsschritte. Mit Bezug auf die 2 wird die
Ausgangsflüssigkeit,
die typischerweise ein Überstand oder
eine Suspension ist, die von einem Fermenter oder Bioreaktor 21 stammt, über die
Leitung 22 zum Behälter 23 geführt, der
mit einem Wärmemantel 24 ausgestattet
ist, um die Ausgangsflüssigkeit
auf einer geeigneten Temperatur zu halten. Die Pumpe 28 wird
aktiviert und die Ausgangsflüssigkeit
wird vom Behälter 23 durch
das Querstromfiltermodul 27 über die Leitungen 24, 25 und 26 zirkuliert,
wobei sich die Ventile 30 und 32 in der geschlossenen
Position befinden und das Ventil 31 wahlweise offen ist,
um das Retentat für
zusätzliche
Filtrationszyklen zum Behälter 24 zurückzuführen. Ein
Zusatzpuffer wird dem Behälter 23 über die
Leitung 29 zugesetzt. Das Permeat (geklärte Ausgangsflüssigkeit)
wird über
die Leitung 33 zu einem zweiten Behälter 34 geführt, wo
es für
die anschließenden
Reinigungsschritte verbleibt. Der Behälter 34 ist auch mit
einem Wärmemantel 35 ausgestattet,
um die geklärte
Ausgangsflüssigkeit
bei einer geeigneten Temperatur zu halten. Nach der Anwendung werden,
wenn das System gespült
und gereinigt werden soll, die Ventile 30 und 32 geöffnet und
die Leitungen 36 und 37 leiten eine Waschflüssigkeit
zu geeigneten Ablauf- und/oder Sammeleinrichtungen weiter.
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Die
Ausgangsflüssigkeit
wird dann im Behälter 34 mit
einem geeigneten Chromatographieharz kontaktiert, wie in der 2 gezeigt.
Es ist möglich,
das Chromatographieharz dem Behälter
zuzusetzen, der bereits die (wahlweise geklärte) Ausgangsflüssigkeit
enthält,
oder alternativ kann das Chromatographieharz dem Behälter zugeführt werden
und die Ausgangsflüssigkeit
danach zugesetzt werden oder das Kontaktieren des Chromatographieharzes
und die Ausgangsflüssigkeit
können
auf eine andere geeignete Weise durchgeführt werden, z.B. losweise,
halblosweise oder kontinuierlich.
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Geeignete
Chromatographieharze zur Verwendung in diesem Schritt können in
Form von Kügelchen oder
anderen Feststoffen oder fein verteilten Formen vorliegen, die die
Zielsubstanz binden können.
Die Kügelchen
haben vorzugsweise eine Größe mit einem
Durchmesser, der etwa 1,5- bis 10-mal größer als die Porengröße des Trennfilters
ist. Das Chromatographieharz kann aus jeder der Harzgruppen ausgewählt werden, die üblicherweise
als Affinitäts-,
Ionenaustausch- und Ionenfesthalteharze beschrieben sind, und eine
große Vielzahl
von derartigen Harzen ist bereits im Handel erhältlich. Die Harze besitzen
eine Chemie oder Ligandenchemie, die die interessante Substanz festhält und die
Zielsubstanz an das Harz bindet.
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Ein
besonders nützliches
Chromatographieharz wird in Form von gleichförmig sphärischen, nicht porösen, harten,
nicht agglomerierenden Partikeln zur Verfügung gestellt, die eine Größe im Bereich
von etwa 0,1 bis 1000 μm
aufweisen und eine geringe Affinität für die nicht spezifische Bindung
haben. In einer besonders bevorzugten Ausführungsform der Erfindung umfasst
das Chromatographieharz Cellulosekügelchen mit einem Durchmesser
von 1 bis 3 μm,
wobei Protein A Liganden kovalent an deren Oberfläche gebunden
sind. Solche Kügelchen
sind zur Reinigung von monoklonalen Antikörpern aus einer Gewebekultur
und Mausaszitesflüssigkeit äußerst nützlich.
Derartige Kü gelchen
sind im Handel unter dem Warenzeichen „Orbicell®" von Accurate Polymers,
Inc. (Highland Park, Illinois) erhältlich.
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Die 3 veranschaulicht
die Oberfläche
und den Querschnitt von solchen Orbicell® Kügelchen 2 und zeigt
ihre große
Oberfläche
aber einen Mangel an innerer Porosität, weshalb solche Kügelchen
im Gegensatz zu standardmäßigen porösen Kügelchen 3 eine
hohe mechanische Festigkeit besitzen. Die hohe Festigkeit und Härte der
Orbicell® Kügelchen
machen sie besonders für
die Rückführung durch
die Querstromfilter geeignet, da sie nicht dazu neigen, in kleinere
Feststoffe aufbrechen, die die Filterporen verstopfen können, und sie
sind nicht dazu neigen, unregelmäßige Strömungswege
zu komprimieren und zu bilden. Andere Kügelchenarten von entsprechender
Beschaffenheit für
solche Orbicell® Kügelchen
sind im Handel erhältlich
und werden nützlich
in der Praxis der vorliegenden Erfindung verwendet.
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Die 4 veranschaulicht
schematisch die einfacheren Strömungswege,
die bei Verwendung der Orbicell® Kügelchen 4 im
Gegensatz zu porösen
Kügelchen 5 der
bei bekannten Biotrennungen verwendeten Art vorhanden sind. In ihren
physikalischen Eigenschaften sind solche bekannten porösen Kügelchen
weniger vorteilhaft im Hinblick auf ihre Elastizität und Beständigkeit
gegenüber
einem Aufbrechen unter ausgedehnten Pump- und Rückführungsbedingungen als die nicht
porösen
Kügelchen,
die vorzugsweise in der Praxis der vorliegenden Erfindung verwendet
werden. Ein zusätzlicher
Vorteil von nicht porösen
Kügelchen
ist, dass verunreinigende Substanzen nur in der Pore festgehalten
werden, um während
des Elutionsschritts, der die Reinheit der Zielsubstanz senkt, auszueluieren.
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Mit
Bezug auf die 5 wird die Chromatographieharz-Ausgangsflüssigkeits-Aufschlämmung für eine geeignete
Kontaktzeit im Behälter 34 im
Anschluss an die anfängliche,
oben beschriebene Verar beitung mit Bezug auf die 2 inkubiert.
Ein einfaches Inkubationsverfahren kann das Rühren oder Schütteln des
die Aufschlämmung
enthaltenden Behälters 34 umfassen.
In einer bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung wird die Harz/Flüssigkeits-Aufschlämmung unter
der Wirkung der Pumpe 38 durch die Leitung 36 und
durch die Leitung 40 (mit der Ablassleitung 47,
die das daran befestigte Ventil 40 enthält) über das trennende Querstromfiltermodul 42 rückgeführt, wobei
die Flüssigkeit
vom Filtermodul 42 durch die Leitung 44 mit dem
Gegendruckventil 46 zum Behälter 34 in einer volumetrischen
Strömungsrate
rückgeführt wird,
die ausreicht, um das Filter 42 sauber zu halten. Das Permeat
wird zum Behälter 34 durch
die Leitung 50 über
das offene Ventil 58 durch die Leitung 56 rückgeführt, wobei
für die
Flüssigkeit
im Behälter
ein geeigneter Kontakt oder eine geeignete Inkubationszeit vorgesehen
wird.
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Die
bevorzugte Kontakt(Inkubations)-Zeit im Behälter 34 hängt von
dem bestimmten, verwendeten Chromatographieharz und seiner Konzentration
der Bindungsstellen für
die Zielsubstanz sowie der relativen Konzentration von Kügelchen
und Zielsubstanz ab. Die Reaktionszeit der Chemie variiert von Ligand
zu Ligand, aber je höher
die Konzentration der verfügbaren
Bindungsstellen im Vergleich zur Zielsubstanz ist, desto kürzer ist
die bevorzugte Inkubationszeit. Es wird in Erwägung gezogen, dass überschüssiges Harz
in verschiedenen Anwendungen bei 1,2- bis 10-fach höherer Konzentration
als die Zielsubstanz optimiert werden kann. Eine weitere Erwägung bei
der Optimierung des Verfahrens ist die Konzentration des Harzes,
das in der Flüssigkeit
suspendiert ist. Die Harzkonzentrationen im Bereich von 1 bis 64
Prozent (basierend auf dem Gewicht und bezogen auf das Gesamtgewicht
des kombinierten Harzes und flüssigen
Materials) können
vorteilhaft verwendet werden, wobei etwa 10 bis etwa 50 Prozent
Harzkonzentrationen (auf derselben Grundlage) als optimal angesehen
werden.
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Die
Temperatur wird während
des Inkubationsschritts durch den Wärmemantel 35 (oder
eine andere Wärmeübertragungseinrichtung,
wie beispielsweise eine Heizspirale, die sich im Flüssigkeitsvolumen
im Behälter 34 befindet,
eine Rückführungsheizvorrichtung,
die sich außerhalb
des Behälters
befindet und durch die Flüssigkeit,
die in der Heizeinheit auf eine geeignete Temperatur erwärmt wird,
vom Behälter
weg strömt
und zum Flüssigkeitsvolumen
des Behälters
rückgeführt wird)
gesteuert, um die Flüssigkeit
und das Harzgemisch mit einer geeigneten Temperatur zu versehen
und so die Wirkung der Zielsubstanz zu bewahren. Geeignete Temperaturen
für einen
solchen Zweck können
ohne weiteres im Rahmen des Standes der Technik und ohne übermäßiges Experimentieren
bestimmt werden.
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Das
Weiterleiten der Ausgangsflüssigkeit
in den Behälter
zum Kontakt mit dem Chromatographieharz (Schritt (1) oben) und die
Inkubation der Ausgangsflüssigkeit
mit dem Chromatographieharz (Schritt (2) oben) können übereinstimmend durch gleichzeitige
Zugabe der Ausgangsflüssigkeit
zum Chromatographieharzbehälter
erzielt werden, während
ein gleiches Volumen an harzfreier Flüssigkeit entfernt wird. Das
steuernde Element in dieser Ausführungsform
der Erfindung ist, dass die Verweilzeit der Ausgangsflüssigkeit
im Behälter lang
genug sein muss, um eine im Wesentlichen vollständige Bindung der Zielsubstanz
an das Chromatographieharz zu ermöglichen. Dieses Ziel wird ohne
weiteres durch das trennende Querstromfiltermodul 42 erzielt. Der
Pemeatstrom, der gleich dem infundierten Ausgangsflüssigkeitsvolumen
ist, wird aus der Schleife in der Leitung 64 mit dem darin
angeordneten Ventil 66 entfernt. Das überschüssige Permeat wird in der Leitung 56 mit
dem darin angeordneten Ventil 48 zurück zum Harzbehälter geschickt.
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Die
verunreinigenden Substanzen und die überschüssige Flüssigkeit werden getrennt und
aus dem Chromatographieharz, das jetzt an die Zielsubstanz gebunden
ist, mittels des trennenden Querstromfiltermoduls 42 heraus
dialysiert. Die Harzaufschlämmung
wird über
das Querstromfiltermodul rückgeführt, um
darin getrennt zu werden, und die Retentatflüssigkeit wird zum Behälter zurückgeführt. Die
Permeatflüssigkeit
wird auf eine oder mehrere der folgenden gerichtet: (1) einen Ablauf
(durch die Leitung 52 mit dem darin enthaltenen Ventil 54);
(2) einen zweiten Behälter
(nicht gezeigt), der ein anschließendes Harz enthält (durch
die Leitung 64 mit dem Ventil 66); (3) einen unabhängigen Verfahrensschritt.
Das Harz kann auf Konzentrationen konzentriert werden, die im Bereich
von etwa 0,1 bis etwa 64 Vol.-% liegen. In einer bevorzugten Ausführungsform der
Erfindung wird das Harz auf etwa 50 Vol.-% Harz konzentriert.
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Das
Volumen des Waschpuffers, der zum Waschen des Chromatographieharzes
erforderlich ist, hängt von
der Konzentration des Harzes in der Suspension ab. Zum Beispiel
ist, wenn die Harzaufschlämmung
100 Liter einer 1%igen Harzlösung
ausmacht, das zum 10-fachen
Waschen des Harzes erforderliche Volumen 1.000 Liter. Wenn die Harzaufschlämmung 10
Liter einer 10%igen Harzlösung
ist, dann beträgt
das erforderliche Volumen 100 Liter.
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Die
zum Waschen des Chromatographieharzes erforderliche Zeit hängt wegen
der Wirkung der Harzkonzentration auf die Strömungsrate im Querstromfiltermodul
auch von der Konzentration des Harzes in Suspension ab. Zum Beispiel
kann, wenn die Harzaufschlämmung
10 Liter einer 25%igen Harzlösung
ist, das Permeat 100 l/m2-h betragen. Wenn
die Harzaufschlämmung
5 Liter einer 40%igen Harzlösung
ist, dann kann die Permeatrate bei nur 10 l/m2-h
liegen. Daher liegt die Zeit, die zum zehnfachen Waschen der Chromatographieharzaufschlämmung mit
Waschpuffer mittels eines 1,0 m2 Querstromfiltermoduls
benötigt
wird, bei einer Stunde für
eine 20%ige Suspensi on, und eine 40%ige Suspension erfordert eine
Waschzeit von fünf
Stunden.
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Nach
dem Konzentrieren des Harzes wird eine Diafiltration durch Zugabe
einer geeigneten Dialyseflüssigkeit
zum Behälter 34 begonnen.
Geeignete Dialyseflüssigkeiten
(oder „Diafiltrat" oder „Dialysepuffer") helfen beim Entfernen
von verunreinigenden Substanzen aus dem Harz, indem sie dahingehend
wirken, dass sie die nicht spezifische Bindung von verunreinigenden
Substanzen an das Chromatographieharz aufbrechen, ohne eine signifikante
Dissoziation der gebunden Zielsubstanz aus dem Harz zu bewirken.
Die Dialyseflüssigkeit
kann so einfach wie Wasser oder so komplex wie ein Mehrfachlösungsmittelgemisch,
wie beispielsweise Lösungen
aus 80% Hexan, 15% Acetonitril und 5% Isopropanol, sein.
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Die
Zahl der Dialysepufferwechsel während
dieses Diafiltrationsschritts liegt vorzugsweise im Bereich von
3 bis 25. Die bevorzugte Zahl von Dialysepufferwechsel wird auf
der Basis der Retentionsbeschaffenheit der verunreinigenden Substanzen
im Hinblick auf das trennende Querstromfiltermodul 42 und
die gewünschte Reinheit
des Zielprodukts bestimmt. Ein Dialysepufferaustausch (Diafiltration)
zum Entfernen der Endspuren von verunreinigenden Substanzen aus
der Harzaufschlämmung
wird durch Zugabe des Zusatzdialysepuffers zum Aufschlämmbehälter mit
derselben Strömungsrate
wie die Permeatrate erzielt. Dieses Verfahren kann leicht mittels
Niveausteuerungen, Kraftmesszellen oder Strömungsmessern automatisiert
werden. Der Umfang des Pufferaustauschs wird in Volumenwechsel gemessen,
definiert als das Verhältnis
des kumulativen Puffervolumens, das dem Harzaufschlämmbehälter zugesetzt
wird, geteilt durch das Ausgangsvolumen der Harzaufschlämmung. Der
Umfang des Wechsels oder der Verdünnung des ursprünglichen Überstands
durch den zugesetzten Puffer ist eine geometrische Funktion. Nachfolgend
wird eine Tabelle im Hinblick auf Überstandverdünnung und
den Volumenwechsel für
eine veranschaulichende Ausführungsform
der Erfindung angegeben.
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Das
optimale trennende Querstromfiltermodul 42 hat vorzugsweise
eine Membranporengröße, die 1,5-
bis 10-mal kleiner als der mittlere Durchmesser der Chromatographieharzkügelchen
ist. Die Kanalhöhe des
trennenden Querstromfiltermoduls ist wünschenswerter Weise 1,2- bis 10-mal größer als
der mittlere Durchmesser der Chromatographieharzkügelchen,
um ein zufrieden stellendes Spiel und ein wirksames hydrodynamisches
Verhalten des Filtermoduls vorzusehen. Ein sehr bevorzugter Aufbau
des trennenden Querstromfiltermoduls ist ein offenes Kanalmodul
mit gleichmäßiger Verteilung
der Strömung
zu den Retentatkanälen.
In einer bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung haben die Chromatographieharzkügelchen einen mittleren Durchmesser
von etwa 1 bis 3 μm,
der Querstromfilter besitzt ein Filterelement mit einer mittleren Porengröße von etwa
0,6 μm und
die Höhe
des Retentatkanals ist 0,5 mm. Ein Querstromfiltermodul, das für diesen
Zweck geeignet ist, ist im Handel von North Carolina SRT, Inc. (Cary,
NC) erhältlich.
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In
einer Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Verfahrens
wird das Permeat aus dem Diafiltrationsschritt durch die Leitung 50 (enthaltend
die Ablassleitung 64 mit dem darin angeordneten Ventil 66),
das Ventil 62 und die Leitung 60 zu einem zusätzlichen
Behälter 68 strömen gelassen,
der ein zweites Harz, das eine zweite Trennung von Substanzen aus
dem Ausgangsmaterial bewirkt, enthält.
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Zum
Beispiel werden Immunglobuline für
spezifische Antigene nacheinander aus dem Plasma durch Verwendung
einer Reihe von Affinitätschromatographieharzen
gereinigt, die jeweils mit spezifischen viralen Antigenen verbunden
sind. In einem anderen veranschaulichenden Beispiel werden Milchproteine
nacheinander von Molke durch Verwendung einer Reihe von spezifischen
Chromatographieharzen getrennt, die jeweils mit Zielproteine bindenden
Liganden verbunden sind. Diese Liganden können Ionenaustauscher, Immunglobuline,
native Proteine oder alle Affinitätsliganden sein, die selektiv
oder vorzugsweise an die Zielproteine binden, und mit den Harzen
verbunden sein. In einem noch anderen veranschaulichenden Beispiel
werden die Plasmaproteine nacheinander aus dem Vollplasma oder aus
den Plasmafraktionen durch Verwendung von Harzen gereinigt, die
mit Antikörpern
an die Zielproteine gebunden sind.
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Nach
der Diafiltration zur Entfernung von verunreinigenden Substanzen
wird die Zielsubstanz eluiert und aus dem Chromatographieharz gewonnen.
Die spezielle, für
die Elution verwendete Chemie hängt
von der Natur und Festigkeit der Wechselwirkung zwischen Chromatographieharz
und Zielsubstanz ab. Das Elutions- und Gewinnungsverfahren ähnelt dem
oben beschriebenen Diafiltrationsschritt. Eine geeignete Elutionsflüssigkeit,
die die Zielsubstanz aus dem Chromatographieharz dissoziiert, wird
dem Harzaufschlämmbehälter (z.B.
dem Behälter 34 in
der Leitung 48) mit einer Rate zugesetzt, die gleich der Permeatrate
ist, bis die gewünschte
Ausbeute erhalten wird. Dieses Verfahren ist äußerst nützlich, wenn das Chromatographieharz
ein Ionenaustauschharz ist, weil die Steigerung der Ionenkonzentration
ohne weiteres mittels eines Leitfähigkeitsmessers überwacht
werden kann, und die Ionenkonzentration wird im Lauf der Zeit um
eine bestimmte Rate erhöht.
In dem Fall, in dem das Chromatographieharz ein Affinitätsharz ist,
ist es nützlich,
zuerst eine konzentrierte Form des Elutionspuffers dem Harzaufschlämmbehälter zuzugeben,
um den Wechsel von Diafiltrationspuffer zu Elutionspuffer zu steigern.
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Zum
Beispiel wird bei der Elution von monoklonalen Antikörpern aus
einem Protein A Harz der pH-Wert der Harzaufschlämmung auf einen geeigneten
Wert gesenkt, z.B. in der Größenordnung
von pH 2,5, und zwar unter Zugabe eines abgemessenen Volumens von
1,0 M Glycinpuffer. Die Harzaufschlämmung wird dann gegen 10 Volumen
0,1 M Glycinpuffer dialysiert.
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Eine
Modifikation des Elutionsschritts umfasst die Verwendung eines Querstromfiltermoduls
mit unterschiedlich großen
Poren. Zum Beispiel ist es beim Eluieren eines Plasmaproteins aus
dem Chromatographieharz von Nutzen, die Querstrommembran zu einer
Membran zu ändern,
die alle verunreinigenden Viren oder Protein-Virus-Komplexe zurückhält, die
während
des früheren
Diafiltrationsschritts 3(a) nicht entfernt wurden.
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Für eine solche
Modifikation (siehe 6) ist das erste Querstromfilter 83 and
das zweite Filter ist 42. Die Harzaufschlämmung wird
zuerst konzentriert und durch das Querstromfilter 83 mittels
einer Pumpe 38 durch die Leitung 40 diafiltriert,
wobei das Ventil 47 geschlossen und das Ventil 81 offen
ist. Vom Filter 83 wird die diafiltrierte Aufschlämmung durch
das offene Ventil 91 und die Leitung 89 vorbei
an dem geschlossenen Ventil 46 zurück zum Behälter 34 strömen gelassen.
Das Permeat dieses Schritts kann zum Ablass oder eine anschließende Reinigung
durch die Leitung 93 und das offene Ventil 99 strömen. Für den Elutionsschritt
werden die Ventile 81 und 91 geschlossen und die
Ventile 57 und 46 werden geöffnet, so dass das eluierte
Permeat durch das dichtere Filter 42 zum Behälter 68 durch
das offene Ventil 62 und die Leitung 60 strömen kann. Das
Filtermodul 83 ist mit der das Ventil 99 enthaltenden
Leitung 93 verbunden sowie mit der Leitung 85,
die das Ventil 87 enthält,
um der Permeatströmung
aus dem Filtermodul oder dem Durchströmen des anderen Stoffaustauschelements
Rechnung zu tragen (mit oder gegen die Strömung auf der gegenüberliegenden
Seite des Filterelements von der zu filtrierenden Flüssigkeit)
und so den Stoffaustauschgradienten und die Strömung von bestimmten Spezies
in oder aus der Retentatflüssigkeit
zu maximieren.
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Die
Diafiltrations- und Elutionsvorgänge
können
alle im ersten Behälter 34 wie
in der 6 gezeigt durchgeführt werden und das sich ergebende
Permeat, das die Zielsubstanz umfasst, kann dann für eine abschließende Behandlung,
z.B. eine Pufferung oder eine andere Behandlung, an den zweiten
Behälter 69,
unter zusätzlicher
Filtration im Querstromfilter 82 und ein abschließendes Sammeln
in den Sammelbehälter 80 weitergeleitet
werden. Bei einer solchen Anordnung kann ein Teil des Permeats aus
dem ersten Querstromfiltermodul 83 in der Leitung 93 durch
ein anderes Querstromfilter, wie beispielsweise ein Nanofilter,
rückgeführt werden,
um die verwendete Puffermenge zu minimieren.
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Es
ist daher erwünscht,
dass eine Anzahl von alternativen Vorrichtungsanordnungen konstruiert,
angeordnet und betrieben wird, um das Trennverfahren der vorliegenden
Erfindung in verschiedenen Ausführungen
durchzuführen.
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In
einer anderen veranschaulichenden Ausführungsform der Erfindung wird
ein Milchprotein aus einem Ionenaustauschharz eluiert, um ein Proteinprodukt
von erhöhter
Reinheit unter Verwendung eines trennenden Querstrommoduls mit unterschiedlich
großen
Poren zu erzeugen und so eine Größentrennung
aufgrund der Tatsache zu bewirken, dass der Ionenaustausch nicht
die Spezifität
von teureren Affinitätsharzen aufweist.
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Die
veranschaulichte 6 zeigt ein Reinigungssystem,
das zwei Querstromfiltermodule mit unterschiedlich großen Poren
verwendet, die für
einen solchen Zweck verwendet werden können. Im System der 6 wird
das System entsprechend im Hinblick auf die 5 nummeriert
und dieselben nummerierten Elemente werden dementsprechend gebildet,
angeordnet und betrieben. Allerdings umfasst das System, wie in der 6 gezeigt
ist, ein anderes Querstromfiltermodul 83, das in paralleler
Strömungsbeziehung
zum Filtermodul 42 kopiert wird, wobei sich das Filtermodul 42 in
einer Abzweigleitung 55 mit einem Strömungssteuerventil 57 befindet
und wobei sich das zweite Filtermodul 83 mit der Leitung 40 mit
dem Ventil 81 und der Leitung 89 mit dem Ventil 91 befindet.
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Das
zweite Filtermodul 83 wird auch mit den Leitungen 85 mit
dem darin befindlichen Ventil 87 und der Leitung 93 verbunden,
die wiederum mit der Leitung 95 mit den darin befindlichen
Ventilen 97 und 99 verbunden ist, so dass Permeat
vom zweiten Filtermodul wahlweise abgelassen und/oder zum Behälter 34 rückgeführt werden
kann, wie gezeigt, oder alternativ so dass ein anderes Stoffaustauschelement
mit der Strömung oder
gegen die Strömung
unter Filtration des Flüssigkeitsdampfs
an eine gegenüberliegende
Seite des/der Stoffaustauschelements/-e im Querstromfiltermodul
weitergeleitet werden kann.
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In
einer speziellen Ausführungsform
des Systems mit der allgemeinen in der 6 gezeigten
Anordnung und Gestaltung kann das Filtermodul 42 Filter(Membran)-Element(e)
mit einer mittleren Porengröße von 0,04 μm enthalten,
und das Filtermodul 83 kann Filter(Membran)-Element(e) mit einer
mittleren Porengröße von 0,6 μm enthalten.
Es wird davon ausgegangen, dass die Art und Beschaffenheit des/der
Filterelement(e) in den Filtermodulen, die in der Praxis der vorliegenden
Erfindung verwendet werden, stark variieren kann, wie für den Durchschnittsfachmann
ohne weiteres ersichtlich ist, und leicht mit im Handel verfügbaren Filterelementen,
die für
einen solchen Zweck geeignet sind, ausgeführt werden kann.
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Es
ist wichtig festzustellen, dass die eluierte Zielsubstanz, z.B.
Protein oder Peptid, in wünschenswerter
Weise in einem Behälter
unter geeigneten Bedingungen, wie beispielsweise Temperatur, pH-Wert
und Salzkonzentrationen, festgehalten wird. Es kann notwendig sein,
den pH-Wert zu erhöhen oder
zu senken wie auch die Temperatur zu senken, um eine Inaktivierung
oder einen Verlust des reinen Produkts zu verhindern. Zum Beispiel
sollten Immunglobuline, die von Protein A Harzen eluiert werden,
in einem temperaturgesteuerten Behälter mit Tris Puffer, pH 8,
bei 4°C
bis 10°C
gesammelt werden, wodurch der pH-Wert
wieder in den neutralen Bereich gelangt und das Eluat gekühlt wird,
um eine Denaturierung der Immunglobuline zu vermeiden.
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Um
die Vorrichtung für
eine nachfolgende Verwendung nach einer Elution der Zielsubstanz
und Weiterleitung an den Festhaltebehälter fertig zu stellen, wird
der Elutionspuffer zu einem Reinigungspuffer gewechselt und anschließend zu
einem Lagerungspuffer, so dass das Chromatographieharz erneut verwendet werden
kann. Während
dieses Schritts, wird das Permeat zum Ablass geführt.
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Die
eluierte Zielsubstanz, die im Festhaltebehälter eingeschlossen ist, kann
dann mittels eines zusätzlichen
Querstromfiltermoduls oder eines anderen geeigneten Schritts, wie
beispielsweise einer Präzipitation, eines
Gefriertrocknens, Verdampfens oder einer Zentrifugation konzent riert
werden, um die Elutionspuffer zu entfernen. In einer bevorzugten
Ausführungsform
wird ein Querstromfiltermodul verwendet. Das Filtermedium hat vorzugsweise
eine Porengröße, die
kleiner als der mittlere Durchmesser der Zielsubstanz und größer als die
Ionen des Elutionspuffers sind, so dass die Zielsubstanz auf einen
geeigneten Grad konzentriert und die verunreinigenden Ionen durch
Diafiltration entfernt werden können.
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Zum
Beispiel kann IgG, das aus Protein A Harz gereinigt und eluiert
wird, konzentriert und mittels einer Membran mit einem Molekulargewicht
von 30.000 mittels Diafiltration von den Salzen des Elutionspuffers
befreit werden. Ein solches Querfiltrationsmodul ist im Handel von
North Carolina SRT, Inc. (Cary, NC) erhältlich.
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Die
oben beschriebenen Verfahren finden bei der Reinigung von biologischen
Zielsubstanzen breite Anwendung. Die Ausgangsflüssigkeiten können aus
einer großen
Palette von Materialien ausgewählt
werden, einschließlich
Serum; Plasma und Plasmafraktionen; Vollblut; Milch; Kolostrum;
Molke; Bakterien-, Hefe-, Pilz-, Insekten- oder Tierzell- oder Gewebekulturflüssigkeiten
und Gewebehomogenate. Die Zielsubstanzen können aus dem extrem breiten
Bereich von biologischen Substanzen ausgewählt werden, die zur Filtrationsreinigung angepasst
sind und die selektiv oder vorzugsweise an ein Chromatographieharz
gebunden sein können,
einschließlich – aber nicht
ausschließlich – an Proteine,
Glycoproteine, Hormone, Antigene, Antikörper, Gerinnungsfaktoren, Immunglobuline
und Enzyme. Die Chromatographieharze werden auf der Basis der Beschaffenheit
der Zielsubstanz ausgewählt,
wobei dem Fachmann eine große
Auswahl von wohlverstandenen Ionenaustausch- und Affinitätsliganden
zur Verfügung
steht und auf der Grundlage der hier erfolgten Offenbarung und Lehren
im Rahmen des Fachgebiets ohne weiteres ausgeführt werden kann.
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Zum
Beispiel ist das Verfahren der Erfindung zum Reinigen von IgGs aus
Ausgangsflüssigkeiten
nützlich,
die aus Serum, Plasma, Plasmafraktionen, Vollblut, Milch, Kolostrum
und Molke ausgewählt
sind. Gerinnungsfaktoren können
aus Plasma, Vollblut, Serum und Gewebekultur gereinigt werden.
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Es
ist gezeigt worden, dass das Verfahren der Erfindung einen kosten- und zeiteffektiven
Weg zur Verfügung
stellt, um IgGs aus Ausgangsflüssigkeiten,
wie beispielsweise Plasma und Gewebekulturflüssigkeiten, zu reinigen.
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Ein
spezieller Aspekt der vorliegenden Erfindung betrifft das Verarbeiten
einer Ausgangsflüssigkeit, um
eine gereinigte Zielsubstanz daraus zu gewinnen, wie allgemein nachfolgend
beschrieben, wobei aber die Ausgangsflüssigkeit biologisch ungünstige verunreinigende
Substanzen aufweisen kann, wie beispielsweise bakterielle Spezies,
virale Spezies, antigene Spezies usw. als verunreinigende Substanzen.
Die Erfindung zieht die Behandlung der Ausgangsflüssigkeit
oder ein anderes Verfahren oder einen Produktstrom im Verfahren
in Betracht, um eine solche verunreinigende Substanz zu inaktiveren
und ihre nachteiligen Eigenschaften auszuschalten. Beispielhaft
kann die verunreinigende Substanz eine virale Spezies, z.B. HIV,
Hepatitis-Virus usw., enthalten, und deren Inaktivierung kann eine
virizide Behandlung umfassen.
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Daher
betrifft die Erfindung in einem speziellen Aspekt ein Verfahren
zum Reinigen von mindestens einer biologischen Zielsubstanz aus
einer Ausgangsflüssigkeit,
enthaltend eine bioaktive verunreinigende Substanz, umfassend die
Schritte:
Kontaktieren der Ausgangsflüssigkeit mit einem Chromatographieharz;
Inkubieren
der Ausgangsflüssigkeit
mit dem Chromatographieharz über
eine ausreichend lange Kontaktzeit, um an das Chromatographieharz
mindestens eine Zielsubstanz von der Ausgangsflüssigkeit zu binden;
Rückführen des
Chromatographieharzes in ein Querstromfilter (z.B. ein einzelnes
Querstromfilter oder mehr als ein Querstromfilter), wobei die folgenden
Schritte durchgeführt
werden:
Konzentration und Diafiltration des Chromatographieharzes;
Elution
der Zielsubstanz aus dem Chromatographieharz; und
Trennung
der Zielsubstanz aus dem Chromatographieharz durch Diafiltration;
Gewinnen
der Zielsubstanz; und
wahlweise Konzentrieren der Zielsubstanz;
weiter
umfassend das Inaktivieren der bioaktiven verunreinigenden Substanz
während
des Verfahrens.
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Eine
solche Inaktivierung kann das Kontaktieren der bioaktiven verunreinigenden
Substanz mit einem Inaktivierungsmittel umfassen, z.B. als Anfangsschritt
des Verfahrens oder während
der Inkubation der Ausgangsflüssigkeit
mit dem Chromatographieharz, während
des Querstromfiltrationsverfahrens (durch Zugabe des Inaktivierungsmittels
zum die Zielsubstanzen enthaltenden Strom während des Filtrationsvorgangs),
oder auf eine andere geeignete Weise. Das Inaktivierungsmittel kann
in jeder geeigneten Form eingeführt
werden, z.B. als gebundene Spezies auf einem Chromatographieharzkügelchen,
das ansonsten zur Bindung an ein oder mehrere Zielsubstanzen funktionali siert
ist, oder als gebundene Spezies auf einem Kügelchen, an das nur das Inaktivierungsmittel
gebunden ist, wobei die inaktivierenden speziesgebundenen Kügelchen
eine Populationskomponente einer Gesamtpopulation von Kügelchen
umfassen, die sowohl die inaktivierenden speziesgebundenen Kügelchen
als auch die Kügelchen,
die zur Bindung an ein oder mehrere Zielsubstanzen funktionalisiert
sind, aufweisen.
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Das
Inaktivierungsmittel für
die virale Spezies kann jedes geeignete Mittel sein. Wie in einem
solchen Kontext verwendet, soll der Begriff Mittel breit ausgelegt
werden und alle antiviralen Moleküle, Komplexierungs- oder Festhaltemittel
umfassen, die die virale Spezies nicht lebensfähig oder nicht infektiös machen,
virale Transkriptionsinhibitoren, virizide Verfahrens(Aussetzungs-)-Bedingungen
usw. Spezielle Beispiele umfassen Iod, Chlor, Lösungsmittel-Detergens-Zusammensetzungen
und ultraviolette oder andere virizide Bestrahlungen. Was die Verwendung
von viralen Festhaltemitteln anbelangt, kann eine virale Rezeptorspezies dazu
verwendet werden, das Virus in der Ausgangsflüssigkeit festzuhalten. Eine
Klasse von spezifischen viralen Festhaltemitteln weist Sialinsäuren oder
Nonulosaminsäuren,
wie beispielsweise N-Acetylneuraminsäure, N-Glycolylneuraminsäure, N,I7-Diacetylneuraminsäure, N,O4-Diacetylneuraminsäure und N,O,O-Triacetylneuraminsäure, auf.
Demgemäß kann das
Chromatographieharz Mikrokügelchen
mit einer an das Mikrokügelchen gebundenen
Festhaltemittelspezies aufweisen, z.B. ein Mikrokügelchen,
das mit einer Sialinsäure
an seiner Oberfläche
funktionalisiert ist.
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Gemäß einem
weiteren speziellen Aspekt betrifft die Erfindung ein Verfahren
zum Reinigen von einer oder mehr biologischen Zielsubstanzen aus
einer Ausgangsflüssigkeit,
die die Zielsubstanzen zusammen mit einer oder mehr viralen Spezies
enthält.
Ein solches Verfahren umfasst die folgenden Schritte:
Kontaktieren
der Zielflüssigkeit
mit einem viralen Inaktivierungsmittel für die eine oder mehr virale(n)
Spezies;
Konzentrieren der Zielsubstanz(en) in der Ausgangsflüssigkeit
durch Tangentialstromfiltration in einem Tangentialstromfilter,
umfassend eine Membran, die dahingehend wirksam ist, dass sie mindestens
90 Gew.-% der Zielsubstanz(en) bei einer solchen Filtration konzentriert;
Kontaktieren
der Ausgangsflüssigkeit
mit einem Chromatographieharz;
Inkubieren der Ausgangsflüssigkeit
mit dem Chromatographieharz für
eine ausreichend lange Kontaktzeit, um eine gewünschte Fraktion der Zielsubstanz(en)
zu binden;
Rückführen des
Chromatographieharzes in einem Querstromfilter, wobei die folgenden
Schritte durchgeführt werden:
Konzentrieren
des Chromatographieharzes und Trennen der verunreinigenden Substanzen
aus der chromatographieharzgebundenen Zielsubstanz durch Diafiltration
in einem Filter, umfassend eine Membran, die dahingehend wirksam
ist, dass sie das Harz zurückhält und die
Spezies, die nicht an das Harz gebunden sind, durchlässt;
Eluieren
der Zielsubstanz aus dem Chromatographieharz durch Kontakt mit einer
Elutionsmembran, die dahingehend wirksam ist, dass sie das Harz
zurückhält und die
Zielsubstanz(en) durchlässt;
Trennen
der Zielsubstanz aus dem Chromatographieharz durch Diafiltration;
Wiedergewinnen
der Zielsubstanz(en); und
wahlweise Konzentrieren der Zielsubstanz(en),
z.B. durch Kontakt mit einer Konzentrationsmembran, die dahingehend
wirksam ist, dass sie ein Konzentrat erzeugt, das mindestens 90
Gew.-% Zielsubstanz(en) umfasst.
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Eine
andere Verfahrensvariation im Rahmen der Erfindung umfasst ein Verfahren
zum Reinigen von einer oder mehr biologischen Zielsubstanzen aus
einer Ausgangsflüssigkeit,
enthaltend solche Zielsubstanzen. Das Verfahren umfasst:
Kontaktieren
der Ausgangsflüssigkeit
mit einem Chromatographieharz;
Rückführen des Chromatographieharzes
in mindestens ein Querstromfilter, wobei die folgenden Schritte durchgeführt werden:
Konzentration
der Zielsubstanz und des Chromatographieharzes in der Ausgangsflüssigkeit
durch Tangentialstromfiltration;
Diafiltration des Chromatographieharzes
in einem Filter, umfassend eine Membran, die dahingehend wirksam ist,
dass sie das Harz zurückhält und Spezies
durchlässt,
die nicht an das Harz gebunden sind;
Elution der Zielsubstanz
aus dem Chromatographieharz durch Kontakt mit einer Elutionsmembran,
die dahingehend wirksam ist, dass sie das Harz zurückhält und die
Zielsubstanz(en) durchlässt;
Trennen
der Zielsubstanz aus dem Chromatographieharz durch Diafiltration
unter Gewinnung der Zielsubstanz(en); und
wahlweise Konzentrieren
der Zielsubstanz(en).
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Bei
dem oben beschriebenen Verfahren kann die Ausgangsflüssigkeit
ein oder mehr pathogene Organismen enthalten und das Verfahren kann
in einem solchen Fall weiter den Schritt des Kontaktierens der Ausgangsflüssigkeit
mit einem viralen Inaktivierungsmittel für diese ein oder mehr pathogenen
Organismen umfassen.
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Das
Chromatographieharz kann ein Mikrokügelchen von der Art umfassen,
die zum Beispiel im US-Patent 4,828,984 von Schwartz, erteilt am
9. Mai 1989 für „Zusammensetzung,
Synthese und Verwendung von nachgebildeten Zellen" oder im US-Patent
4,774,189 von Schwartz, erteilt am 27. September 1988 für „Fluoreszierende
Kalibrierungsmikrokügelchen
zum Nachbilden von gefärbten
Zellen" beschrieben
ist, wobei die Offenbarungen hier durch Bezugnahme jeweils vollständig aufgenommen
werden. Das US-Patent 4,774,189 von Schwartz beschreibt Mikrokügelchen,
die mit Antigenspezies funktionalisiert sind, wobei die antigenen
Spezies durch primäre
Amine auf deren Molekülen über Oberflächenepoxidgruppen
auf den Kügelchen
an das Mikrokügelchen
gebunden sind.
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Die
Merkmale und Vorteile der Erfindung werden in näheren Einzelheiten mit Bezug
auf die folgenden, nicht einschränkenden
Beispiele gezeigt.
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Beispiel 1. Reinigung
von IgG aus menschlichem Rohplasma
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Unter
Verwendung der Vorrichtung, die schematisch in der 5 gezeigt
ist, wurde IgG durch das Verfahren der Erfindung aus menschlichem
Rohplasma gereinigt.
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Die 7 zeigt
eine SDS Polyacrylamidgelelektrophorese (SDS-PAGE), die durchgeführt wird, um die Wirksamkeit
einer solchen Reinigung zu beurteilen. Die Spur 701 ist
eine Kalibrierungsprobe, die meh rere Peptide mit bekanntem Molekulargewicht
enthält.
Die Spuren 702 und 703 sind 20 μl bzw. 40 μl Proben
der Probe nach der fünffachen
Diafiltration durch Querstromchromatographie. Die Spuren 704 und 705 sind
20 μl bzw.
40 μl Proben
des Überstands
der Chromatographieharzkügelchen
nach der Diafiltration. Die Spuren 706 und 707 sind
40 μl Proben
von β-Mercaptoethanolverdau
der Materialien, die in den Spuren 702 bzw. 704 verwendet
werden.
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Beispiel 2. Reinigung
von IgG aus Gewebekulturflüssigkeit
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Unter
Verwendung der schematisch in der 5 gezeigten
Vorrichtung wurde IgG aus Gewebekulturflüssigkeit gereinigt. Die Gewebekulturflüssigkeit
(20,0 l Gewebekultur mit einer Konzentration von 50 μg/ml IgG)
wurde durch Filtration mittels eines TRIPORT Filtermoduls (North
Carolina SRT, Inc., Cary, NC) geklärt. Das Permeat wurde auf einen
Behälter
mit einer Suspension von Orbicell® Protein
A Kügelchen
(Accurate Polymers, Ltd., Highland Park, IL) gerichtet. Die Suspension
von Kulturflüssigkeit
und Kügelchen
wurden durch eine vollständige
Rückführung durch
das TRIPORT Filtermodul 15 Minuten lang bei Umgebungstemperatur
inkubiert. Die Suspension wurde fünffach konzentriert und dann
zehnfach mit 0,4 M NaCl diafiltriert. Die Elution von gebundenem
IgG wurde durch Bewegen der Permeatleitung zu einem Abschreckbehälter, der
einen Neutralisierungspuffer enthielt, und Wechseln des Dialysepuffers
zu einem Säureelutionspuffer
durchgeführt.
Das neutralisierte Eluat wurde konzentriert und dann zehnfach diafiltriert,
um Salze mit niedrigem Molekulargewicht, die sich während der
Säureneutralisation
gebildet hatten, zu entfernen. Die Endausbeute betrug etwa 100 ml
gereinigtes IgG bei einer Konzentration von 10 mg/ml. Die gesamte
Verfahrenszeit war 75 Minuten und die Ausbeute an gereinigtem IgG
betrug 90–94%.