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GEBIET DER
ERFINDUNG
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Diese
Erfindung betrifft Schmierölbasiseinsatzmaterialien
und ein Verfahren zur Herstellung von Schmierölbasiseinsatzmaterialien mit
hohen Viskositätsindices
und niedrigen Flüchtigkeiten.
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HINTERGRUND
DER ERFINDUNG
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Es
ist weit verbreitet bekannt, Schmierölbasiseinsatzmaterialien durch
Lösungsmittelraffination
herzustellen. Bei herkömmlichen
Verfahren werden Rohöle
unter atmosphärischem
Druck fraktioniert, um atmosphärische
Rückstände zu erzeugen,
die unter Vakuum weiter fraktioniert werden. Ausgewählte Destillatfraktionen
werden dann gegebenenfalls entasphaltiert und mit Lösungsmittel
extrahiert, um ein an Paraffin reiches Raffinat und einen an Aromaten
reichen Extrakt herzustellen. Das Raffinat wird dann entparaffiniert,
um ein entparaffiniertes Öl
herzustellen, das üblicherweise
hydrierend endbehandelt wird, um die Stabilität zu verbessern und Farbkörper zu
entfernen.
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Lösungsmittelraffination
ist ein Verfahren, das selektiv Komponenten von Rohölen isoliert,
die wünschenswerte
Eigenschaften für
Schmiermittelbasiseinsatzmaterialien aufweisen. Die für die Lösungsmittelraffination
verwendeten Rohöle
sind daher auf diejenigen eingeschränkt, die von Natur aus eine
hohen Paraffingehalt aufweisen, da Aromaten dazu neigen, niedrigere
Viskositätindices
(VI) aufzuweisen und daher in Schmierölbasiseinsatzmaterialien weniger
wünschenswert
sind. Bestimmte Typen von aromatischen Verbindungen können auch
zu nachteiligen Toxizitätsmerkmalen
führen.
Lösungsmittelraffination
kann Schmierölbasiseinsatzmaterialien
mit einem VI von etwa 95 in guten Ausbeuten erzeugen.
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Heutzutage
haben drastischere Betriebsbedingungen für Automobilmotoren zu Nachfragen
nach Basiseinsatzmaterialien mit niedrigeren Flüchtigkeiten (während niedrigere
Viskosität
beibehalten werden) und niedrigeren Gießpunkten geführt. Diese
Verbesserungen können
nur mit Basiseinsatzmaterial mit mehr isoparaffinischem Charakter
erzielt werden, d.h. denjenigen mit einem VI von 105 oder größer. Lösungsmittelraffination
allein kann nicht in wirtschaftlicher Weise Basiseinsatzmaterialien
mit einem VI von 105 aus typischen Rohölen erzeugen. Es sind zwei
alternative Ansätze
entwickelt worden, um Schmierölbasiseinsatzmaterialien mit
hoher Qualität
zu erzeugen: (1) Paraffinisomerisierung und (2) hydrierendes Cracken.
Diese beiden Verfahren erfordern einen hohen Kapitalaufwand und
leiden an geringen Ausbeuten. Darüber hinaus beseitigt hydrierendes
Cracken manche der Lösungseigenschaften
von Basiseinsatzmaterialien, die mit herkömmlichen Lösungsmittelraffinationstechniken
hergestellt wurden. Die Einsatzmaterialien mit typischerweise niedriger Qualität, die beim
Hydrocracken verwendet werden, und die benötigten notwendigerweise drastischen
Bedingungen zur Erzielung der gewünschten viskosimetrischen Eigenschaften
und Flüchtigkeitseigenschaften
können
zur Bildung unerwünschter
(toxischer) Spezies führen.
Diese Spezies werden in ausreichender Konzentration gebildet, sodass
ein weiterer Verarbeitungsschritt wie beispielsweise Extraktion
benötigt
wird, um ein nicht-toxisches Basiseinsatzmaterial zu erhalten.
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In
einem Artikel von S. Bull und A. Marmin mit dem Titel "Lube Oil Manufacture
by Servere Hydrotreatment",
Proceedings of the Tenth World Petroleum Congress, Band 4, Developments
in Lubrication, PD 19 (2), Seiten 221–228, ist ein Verfahren beschrieben,
bei dem bei einer Lösungsmittelraffination
die Extraktionseinheit durch einen Hydrobehandler (eine Hydriervorrichtung)
ersetzt ist.
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In
der US-A-3 691 067 ist ein Verfahren zur Herstellung eines Öls mit mittlerem
und hohem VI durch Hydrobehandlung (hydrienden Behandlung) eines
Schmierölbasiseinsatzmaterials
mit engem Schnitt beschrieben. Der Hydrobehandlungsschritt umfasst
eine einzige Hydrobehandlungszone. In der US-A-3 732 154 ist die
Hydroendbehandlung des Extrakts oder des Raffinats aus einem Lösungsmittelextraktionsverfahren
beschrieben. Das Einsatzmaterial für den hydrierenden Endbehandlungsschritt
leitet sich von einer hocharomatischen Quelle wie beispielsweise
einem naphthenischen Destillat ab. Die US-A-4 627 908 betrifft ein
Verfahren zur Verbesserung der Massenoxidationsstabilität und Lagerstabilität von Schmierölbasiseinsatzmaterialien, die
sich von einem hydrierend gecrackten Bright Stock ableiten. Das
Verfahren umfasst eine Hydrodenitrifizierung eines hydrierend gecrackten
Bright Stock gefolgt von hydrierender Endbehandlung.
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In
der WO 98/00479 ist ein Verfahren zur Herstellung eines Schmierölbasiseinsatzmaterials
mit hohem VI/niedriger Flüchtigkeit
beschrieben. Bei dem Verfahren wird das Raffinat aus einem Lösungsmittelextraktionsschritt
einem zwei Schritte aufweisenden Einstufenhydrokonversionsverfahren
unterzogen, bei dem der erste Schritt drastische Hydrokonversionsbedingungen
des Raffinats umfasst, gefolgt von einem Kalthydroendbehandlungsschritt.
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In
der EP-A-0 849 351 ist ein Verfahren beschrieben, durch das ein
an Paraffin reiches Raffinat aus der Lösungsmittelextraktion eines
Schmieröleinsatzmaterials
durch eine zweistufige Hydrokonversion behandelt wird, gefolgt von
hydrierender Endbehandlung mit bevorzugter anschließender Entparaffinierung.
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In
der US-A-5 273 645 ist ein Verfahren zur Erniedrigung des Gießpunktes
eines Kohlenwasserstoffeinsatzmaterials be schrieben, das aromatische
Verbindungen, Schwefel enthaltende Verbindungen und Stickstoff enthaltende
Verbindungen enthält.
Das Verfahren umfasst die Lösungsmittelextraktion
und verwendet eine katalytische Hydroentparaffinierungszone mit
einem ersten Abschnitt mit einer formselektiven Molekularsieb enthaltenden
Katalysatorzusammensetzung, die im Wesentlichen frei von Metallen
der Gruppe VIII ist, und einem zweiten Abschnitt mit einer Metall
der Gruppe VIII enthaltenden Hydrierungskatalysatorzusammensetzung
mit einem porösen
Trägermaterial,
das im Wesentlichen frei von saurem kristallinem Molekularsiebmaterial
ist.
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Es
wäre wünschenswert,
das herkömmliche
Lösungsmittelraffinierungsverfahren
so zu ergänzen, dass Öle mit hohem
VI und niedriger Flüchtigkeit
mit ausgezeichneter Toxizität,
oxidativer und thermischen Stabilität, Lösungs-, Brennstoffwirtschaftlichkeit-
und Kaltstarteigenschaften ergibt, ohne irgendwelche signifikanten
Ausbeutenachteile einzugehen, wobei das Verfahren viel weniger Investitionskosten
erfordert als konkurrierende Technologien wie beispielsweise das
Hydrocracken.
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ZUSAMMENFASSUNG
DER ERFINDUNG
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Diese
Erfindung betrifft ein Schmieröbasiseinsatzmaterial,
das durch ein Verfahren hergestellt wird, das umfasst:
- (a) Leiten eines Schmieröleinsatzmaterials,
wobei das Einsatzmaterial eine Destillatfraktion ist, zu einer Lösungsmittelextraktionszone,
wobei das Extraktionslösungsmittel
Wasser enthält,
das in der Menge von 1 bis 10 Vol.%, bezogen auf das Extraktionslösungsmittel
zugesetzt worden ist, sodass das Extraktionslösungsmittel 3 bis 10 Vol.%
Wasser enthält,
und Unter-Extrahieren des Einsatzmaterials unter Bildung eines unter-extrahierten
Raffinats,
- (b) Entfernen von Lösungsmittel
aus dem unter-extrahierten Raffinat, um ein unter-extrahiertes Raffinateinsatzmaterial
mit einem entparaffinierten Ölviskositätsindex
von etwa 75 bis etwa 105 herzustellen,
- (c) Führen
des Raffinateinsatzmaterials in eine erste Hydrokonversionszone
und Verarbeitung des Raffinateinsatzmaterials in Gegenwart von nicht-saurem
Katalysator bei einer Temperatur von etwa 320 bis etwa 420°C, einem
Wasserstoffpartialdruck von etwa 800 bis etwa 2500 psig (5,6 bis
17,3 MPa), einer Raumgeschwindigkeit von etwa 0,2 bis etwa 5,0 LHSV
und einem Wasserstoff-zu-Einsatzmaterial-Verhältnis
von etwa 500 bis etwa 5000 Scf/B (89 bis 890 m3/m3), um ein erstes hydrokonvertiertes Raffinat
herzustellen, und
- (d) Führen
des ersten hydrokonvertierten Raffinats in eine zweite Reaktionszone
und Durchführen
einer kalten hydrierenden Endbehandlung des ersten hydrokonvertierten
Raffinats in Gegenwart eines Hydroendbehandlungskatalysators bei
einer Temperatur von etwa 200 bis etwa 360°C, einem Wasserstoffpartialdruck
von etwa 800 bis etwa 2500 psig (5,6 bis 17,3 MPa), einer Raumgeschwindigkeit
von etwa 1 bis etwa 10 LHSV und einem Wasserstoff-zu-Einsatzmaterial-Verhältnis von
etwa 500 bis etwa 5000 Scf/B (89 bis 890 m3/m3), um ein hydroendbehandeltes Raffinat herzustellen.
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Die
durch das erfindungsgemäße Verfahren
hergestellten Basiseinsatzmaterialien weisen ausgezeichnete niedrige
Flüchtigkeitseigenschaften
bei einer gegebenen Viskosität
auf, wodurch zukünftige
Industriemotorölstandarde
eingehalten werden, während
gute Lösungsfähigkeit,
Kaltstart-, Brennstoffwirtschaftlichkeits-, Oxidationsstabilitäts- und
thermische Stabili tätseigenschaften
erzielt werden. Außerdem
zeigen Toxizitätstests,
dass das Basiseinsatzmaterial ausgezeichnete toxikologische Eigenschaften
aufweist, gemessen durch Tests wie beispielsweise den FDA(c)-Test.
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KURZE BESCHREIBUNG
DER ZEICHNUNGEN
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1 ist
eine Kurve der NOACK-Flüchtigkeit
gegen den Viskositätsindex
für ein
100 N Basiseinsatzmaterial.
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2 ist
ein vereinfachtes schematisches Fließdiagramm des Raffinathydrokonversionsverfahrens.
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3 ist
eine Kurve der thermischen Diffusionstrennung gegen den Viskositätsindex.
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4 ist
eine Darstellung, die die Raffinateinsatzmaterialqualität als Funktion
der Ausbeute an entparaffiniertem Öl und Basiseinsatzmaterialviskosität zeigt.
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5 ist
eine Kurve, die die Viskosität
gegen die NOACK-Flüchtigkeit
für verschiedene
Basiseinsatzmaterialien zeigt.
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6 ist
eine Darstellung, die die NOACK-Flüchtigkeit gegen den Basiseinsatzmaterialtyp
zeigt.
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7 ist
eine Darstellung, die die Prozent Viskositätssteigerung und den Ölverbrauch
als Funktion des Basiseinsatzmaterialtyps zeigt.
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AUSFÜHRLICHE
BESCHREIBUNG DER ERFINDUNG
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Die
Lösungsmittelraffinierung
von ausgewählten
Rohölen
zur Herstellung von Schmierölbasiseinsatzmaterial
umfasst typischerweise atmosphärische
Destillation, Vakuumdestillation, Extraktion, Entparaffinierung
und hydrierende Endbehandlung. Weil Basiseinsatzmaterialien mit
einem hohen Isoparaffingehalt dadurch gekennzeichnet sind, dass
sie gute Viskositätsindex-(VI)-Eigenschaften
und geeignete Niedertemperatureigenschaften aufweisen, sind die
in dem Lösungsmittelraffinierungsverfahren
verwendeten Rohöle
typischerweise paraffinische Rohmaterialien. Ein Verfahren zur Klassifizierung
von Schmierölbasiseinsatzmaterialien
ist dasjenige, das von dem American Petroleum Institute (API) verwendet
wird. Basiseinsatzmaterialien der API-Gruppe II haben einen Gehalt
an gesättigten
Stoffen von 90 Gew.-% oder mehr, einen Schwefelgehalt von nicht
mehr als 0,03 Gew.-% und eine Viskositätsindex (VI) größer als
80 aber kleiner als 120. Basiseinsatzmaterialien der API-Gruppe
III sind die gleichen wie Basiseinsatzmaterialien der Gruppe II
mit der Ausnahme, dass der VI größer als
oder gleich 120 ist.
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Im
Allgemeinen werden die hochsiedenden Erdölfraktionen aus einer atmosphärischen
Destillation zu einer Vakuumdestillationseinheit geleitet, und die
Destillationsfraktionen aus dieser Einheit werden mit Lösungsmittel
extrahiert. Der Rückstand
einer Vakuumdestillation, der entasphaltiert werden kann, wird zu
einer anderen Weiterverarbeitung geschickt.
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Das
Lösungsmittelextraktionsverfahren
löst selektiv
die aromatischen Komponenten in einer Extraktphase, während die
mehr paraffinischen Komponenten in einer Raffinatphase zurückbleiben.
Naphthene werden zwischen den Extrakt- und Raffinatphasen verteilt.
Typische Lösungsmittel
für eine
Lösungsmittelextraktion
schließen
Phenol, Furfural und N-Methylpyrrolidon ein. Durch Kontrolle des
Lösungsmittel-zu-Öl-Verhältnisses,
der Extraktionstemperatur und des Verfahrens des Kontaktierens des
zu extrahierenden Destillats mit dem Lösungsmittel kann man das Ausmaß der Trennung
zwischen den Extrakt- und Raffinatphasen kontrollieren.
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In
den letzten Jahren ist in manchen Raffinerien die Lösungsmittelextraktion
durch Hydrocrackung als Mittel zur Erzeugung von Basiseinsatzmaterialien
mit hohem VI ersetzt worden. Das Hydrocrackverfahren verwendet Einsatzmaterialien
niedriger Qualität
wie beispielsweise Einsatzmaterialdestillate aus der Vakuumdestillationseinheit
oder andere Raffinerieströmen
wie beispielsweise Vakuumgasöle
und Koksgasöle.
Die beim Hydrocracken verwendeten Katalysatoren sind typischerweise
Sulfide von Ni, Mo, Co und W auf einem sauren Träger wie beispielsweise Siliciumdioxid/Aluminiumoxid
oder Aluminiumoxid, das einen sauren Promotor wie beispielsweise
Fluor enthält.
Einige Hydrocrackkatalysatoren enthalten auch hochsaure Zeolithe.
Das Hydrocrackverfahren kann in Abhängigkeit von den Betriebsbedingungen
Heteroatomentfernung, aromatische Ringsättigung, Dealkylierung von
aromatischen Ringen, Ringöffnung,
Cracken von geraden Ketten und Seitenketten und Paraffinisomerisierung
umfassen. In Anbetracht dieser Reaktionen ist die Trennung der an
Aromaten reichen Phase, die bei der Lösungsmittelextraktion auftritt,
ein unnötiger
Schritt, weil Hydrocracken den Aromatengehalt auf sehr niedrige
Niveaus verringern kann.
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Im
Gegensatz dazu verwendet das erfindungsgemäße Verfahren eine zweistufige
Hydrokonversion des Raffinats aus der Lösungsmittelextraktionseinheit
unter Bedingungen, die ein Hydrocracken und eine Hydroisomerisierung
minimieren, während
ein Restaromatengehalt aufrechterhalten wird, der mit dem Ziel eines hohen
Gehalts an gesättigten
Stoffen konsistent ist.
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Die
Destillateinsatzmaterialien für
die Extraktionszone kommen aus einer Vakuum- oder atmosphärischen
Destillationseinheit, vorzugsweise aus einer Vakuumdestillationseinheit
und können
von schlechter Qualität
sein. Die Einsatzmaterialien können
Stickstoff- und Schwefelverunreinigungen von über 1 Gew.-%, bezogen auf das
Einsatzmaterial, enthalten.
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Das
Raffinat aus der Lösungsmittelextraktion
ist vorzugsweise unter-extrahiert, d.h. die Extraktion wird unter
solchen Bedingungen durchgeführt,
dass die Raffinatausbeute maximiert ist, während das Meiste der Moleküle aus dem
Einsatzmaterial mit niedriger Qualität immer noch entfernt wird.
Die Raffinatausbeute kann maximiert werden, indem die Extraktionsbedingungen
kontrolliert werden, beispielsweise durch Erniedrigung des Lösungsmittel-zu-Öl-Behandlungsverhältnisses
und/oder der Erniedrigung der Extraktionstemperatur. Aus dem Raffinat
aus der Lösungsmittelextraktionseinheit
wird Lösungsmittel
entfernt und dann zu einer ersten Hydrokonversionseinheit (Zone)
geführt,
die einen Hydrokonversionskatalysator enthält. Dieses Raffinateinsatzmaterial
für die
erste Hydrokonversionseinheit wird bis zu einem entparafffierten Ölviskositätsindex
von etwa 75 bis etwa 105, vorzugsweise etwa 80 bis 95 extrahiert.
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Bei
der Durchführung
des Extraktionsverfahrens wird Wasser zu dem Extraktionslösungsmittel
in Mengen gegeben, die von 1 bis 10 Vol.% reichen, sodass das Extraktionslösungsmittel
für den
Extraktionsturm 3 bis 10 Vol.% Wasser enthält, vorzugsweise 4 bis 7 Vol.%
Wasser. Im Allgemeinen wird das Einsatzmaterial für den Extraktionsturm
am Boden des Turms zugeführt
und die Extraktionslösungsmittel/Wasser-Mischung
wird am Kopf zugeführt,
und das Einsatzmaterial und das Extraktionslösungsmittel werden im Gegenstromfluss
miteinander in Kontakt gebracht. Das Extraktionslösungsmittel,
das zugesetztes Wasser enthält,
kann in verschiedenen Ebenen eingespritzt werden, wenn der Extraktionsturm
mehrere Böden
für die
Lösungsmittelextraktion enthält. Die
Verwendung von zugesetztem Wasser in dem Extraktionslösungsmittel
erlaubt die Verwendung von Einsatzmaterialien mit niedrigen Qualität, während der
Paraffingehalt des Raffinats und der 3+ Mehrringverbindungsgehalt
des Extrakts maximiert werden. Die Lösungsmittelextraktionsbedingungen
schließen
ein Lösungsmittel-zu-Öl-Verhältnis von
0,5 bis 5,0, vorzugsweise 1 bis 3, und Extraktionstemperaturen von
40 bis 120°C,
vorzugsweise 50 bis 100°C
ein.
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Falls
es gewünscht
ist, kann das Raffinateinsatzmaterial mit Lösungsmittel unter Lösungsmittelentparaffinierungsbedingungen
vor dem Eintritt in die erste Hydrokonversionszone entparaffiniert
werden. Es kann vorteilhaft sein, Paraffin aus dem Einsatzmaterial
zu entfernen, weil sehr wenig, falls irgendwelches, Paraffin in
den Hydrokonversionseinheiten umgewandelt wird. Dies kann bei der
Entfernung von gebildeten Flaschenhälsen in den Hydrokonversionseinheiten
helfen, wenn Durchsatz ein Problem ist.
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Hydrokonversionskatalysatoren
sind diejenigen, die Metalle der Gruppe VIB (bezogen auf das Periodensystem,
das von Fisher Scientific veröffentlicht
worden ist), und unedle Metalle der Gruppe VIII, d.h. Eisen, Kobalt
und Nickel und Mischungen derselben, enthalten. Diese Metalle oder
Mischungen von Metallen sind typischerweise als Oxide oder Sulfide
auf feuerfesten Metalloxidträgern
vorhanden. Beispiele von Metallen der Gruppe VIB schließen Molybdän und Wolfram
ein.
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Es
ist wichtig, dass der Metalloxidträger nicht sauer ist, um so
das Cracken zu kontrollieren. Eine brauchbare Aziditätsskala
für Katalysatoren
basiert auf der Isomerisierung von 2-Methyl-2-penten, wie es von Kramer
und McVicker, J. Catalysis, 92, 355 (1985) beschrieben ist. Bei
dieser Aziditätsskalierung
wird 2-Methyl-2-penten dem zu bewertenden Katalysator bei einer
festgeschriebenen Temperatur, typischerweise 200°C, ausgesetzt. In Anwesenheit
von Katalysatorstellen bildet das 2-Methyl-2-penten ein Carboniumion.
Der Isomerisierungsweg des Carboniumions ist ein Zeichen für die Azidität von aktiven
Stellen in dem Katalysator. Schwach saure Stellen bilden daher 4-Methyl-2-penten,
während
stark saure Stellen zu einer Skelettumwandlung zu 3-Methyl-2-penten
führen,
wobei sehr starke Stellen 2,3-Dimethyl-2-penten bilden. Das Molverhältnis von
3-Methyl-2-penten zu 4-Methyl-2-penten kann zu einer Skala der Azidität korreliert
werden. Diese Aziditätsskala
reicht von 0,0 bis 4,0. Sehr schwach saure Stellen werden Werte
nahe 0,0 aufweisen, während
sehr stark saure Stellen Werte haben werden, die sich 4,0 nähern. Die
in dem vorliegenden Verfahren brauchbaren Katalysatoren haben Aziditätswerte
von weniger als etwa 0,5, vorzugsweise weniger als etwa 0,3. Die
Azidität von
Metalloxidträgern
kann durch Zugabe von Promotoren und/oder Dotiermitteln kontrolliert
werden, oder durch Kontrolle der Natur des Metalloxidträgers, z.B.
durch Kontrolle der Menge an Siliciumdioxid, das in einen Silidiumdioxid-Aluminiumoxid-Träger eingearbeitet
ist. Beispiele von Promotoren und/oder Dotiermitteln schließen Halogen,
insbesondere Fluor, Phosphor, Bor, Yttriumoxid, Seltene Erdmetalloxide
und Magnesiumoxid ein. Promotoren wie beispielsweise Halogene erhöhen im Allgemeinen
die Azidität
von Metalloxidträgern, während mild
basische Dotiermittel wie beispielsweise Yttriumoxid oder Magnesiumoxid
dazu neigen, die Azidität
solcher Träger
zu erniedrigen.
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Geeignete
Metalloxidträger
schließen
Oxide mit niedriger Azidität
wie beispielsweise Siliciumdioxid, Aluminiumoxid oder Titandioxid,
vorzugsweise Aluminiumoxid ein. Bevorzugte Aluminiumoxide sind poröse Aluminiumoxide
wie beispielsweise gamma oder eta mit einer durchschnittlichen Porengröße von 0,5
bis 20 nm (50 bis 200 Å),
vorzugsweise von 7,5 bis 15 nm (75 bis 150 Å), einer Oberfläche von
100 bis 300 m2/g, vorzugsweise 150 bis 250
m2/g und einem Porenvolumen von 0,25 bis
1,0 cm3/g, vorzugsweise 0,35 bis 0,8 cm3/g. Die Träger sind vorzugsweise nicht
durch Halogen wie beispielsweise Fluor unterstützt, da dies die Azidität des Trägers stark
erhöht.
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Bevorzugte
Metallkatalysatoren schließen
Kobalt/Molybdän
(1 bis 5% Co als Oxid, 10 bis 25% Mo als Oxid), Nickel/Molybdän (1 bis
5% Ni als Oxid, 10 bis 25% Co als Oxid) oder Nickel/-Wolfram (1 bis 5%
Ni als Oxid, 10 bis 30% W als Oxid) auf Aluminiumoxid ein. Besonders
bevorzugt sind Nickel/Molybdän-Katalysatoren wie
beispielsweise KF-840.
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Die
Hydrokonversionsbedingungen in der ersten Hydrokonversionseinheit
schließen
eine Temperatur von 320 bis 420°C,
vorzugsweise 340 bis 400°C,
einen Wasserstoffpartialdruck von 800 bis 2500 psig (5,6 bis 17,3
MPa), vorzugsweise 800 bis 2000 psig (5,6 bis 13,9 MPa), eine Raumgeschwindigkeit
von 0,2 bis 5,0 LHSV, vorzugsweise 0,3 bis 3,0 LHSV und ein Wasserstoff-zu-Einsatzmaterial-Verhältnis von
500 bis 5000 Scf/B (89 bis 890 m3/m3), vorzugsweise 2000 bis 4000 Scf/B (356
bis 712 m3/m3) ein.
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Das
hydrokonvertierte Raffinat aus dem ersten Reaktor wird dann zu einem
zweiten Reaktor geleitet, in dem es einem kalten (milden) hydrierenden
Endbehandlungsschritt unterzogen wird. Der Katalysator in diesem
zweiten Reaktor kann der gleiche sein wie derjenige, der oben für den ersten
Reaktor beschrieben ist. Es können
jedoch saurere Katalysatorträger
wie beispielsweise Siliciumdioxid-Aluminiumoxid, Zirkoniumdioxid und
dergleichen in dem zweiten Reaktor verwendet werden. Die Katalysatoren
können
auch Edelmetalle der Gruppe VIII enthalten, vorzugsweise Pt, Pd
oder Mischungen derselben auf einem Metalloxidträger, der einen Promotor enthalten
kann. Der Katalysator und das hydrokonvertierte Raffinat können im
Gegenstromfluss in Kontakt gebracht werden.
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Die
Bedingungen in dem zweiten Reaktor schließen Temperaturen von 200 bis
360°C, vorzugsweise 290
bis 350°C,
einen Wasserstoffpartialdruck von 800 bis 2500 psig (5,6 bis 17,3
MPa), vorzugsweise 800 bis 2000 psig (5,6 bis 13,9 MPa), eine Raumgeschwindigkeit
von 0,2 bis 10 LHSV, vorzugsweise 0,7 bis 3 LHSV und ein Wasserstoff-zu-Einsatzmaterial-Verhältnis von 500
bis 5000 Scf/B (89 bis 890 m3/m3),
vorzugsweise 2000 bis 4000 Scf/B (356 bis 712 m3/m3) ein.
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Um
ein fertiges Basiseinsatzmaterial herzustellen, kann das hydrokonvertierte
Raffinat aus dem zweiten Reaktor zu einem Separator geführt werden,
z.B. einem Vakuumstripper (oder Fraktionator), um niedrigsiedende
Produkte abzutrennen. Solche Produkte können Schwefelwasserstoff und
Ammoniak einschließen, die
in dem ersten Reaktor gebildet wurden. Falls es gewünscht ist,
kann ein Stripper zwischen den ersten und den zweiten Reaktoren
angeordnet werden, aber dies ist nicht wesentlich, um erfindungsgemäße Basiseinsatzmaterialien
herzustellen. Wenn ein Stripper zwischen der Hydrokonversionseinheit
und der Hydroendbehandlungseinheit angeordnet wird, dann kann nach
dem Stripper mindestens eines von katalytischer Entparaffinierung
und Lösungsmittelentparaffinierung
erfolgen.
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Das
hydrokonvertierte Raffinat, das aus dem Separator abgetrennt wird,
wird dann zu einer Entparaffinierungseinheit geführt. Die Entparaffinierung
kann durch katalytische Vorgänge
unter katalytischen Entparafffinierungsbedingungen, durch Lösungsmittelentparaffinierung
unter Lösungsmittelentparaffinierungsbedingungen
unter Verwendung eines Lösungsmittels
zur Verdünnung
des hydrierend endbehandelten Raffinats und Kühlung zur Kristallisation und
Abtrennung von Paraffinmolekülen,
oder durch eine Kombination von Lösungsmittelentparaffinierung
und katalytischer Entparaffinierung bewirkt werden. Typische Lösungsmittel schließen Propan
und Ketone ein. Bevorzugte Ketone schließen Methylethylketon, Methylisobutylketon
und Mischungen derselben ein. Entparaffinierungskatalysatoren sind
Molekularsiebe, vorzugsweise 10-Ring-Molekularsiebe, insbesondere
eindimensionale 10-Ring-Molekularsiebe.
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Wenn
ein Entparaffinierungskatalysator verwendet wird, der niedrigsiedende
Produkte, die Stickstoff oder Schwefel enthal ten, toleriert, kann
es möglich
sein, den Separator zu umgehen und das hydrokonvertierte Raffinat
direkt zu einer katalytischen Entparaffinierungseinheit und anschließend zu
einer Hydroendbehandlungszone zu führen.
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Bei
einer anderen Ausführungsform
kann der Entparaffinierungskatalysator in der Hydrokonversionseinheit
enthalten sein, im Anschluss an den Hydrokonversionskatalysator.
In dieser Stapelbettkonfiguration wird das hydrokonvertierte Raffinat
in der Hydrokonversionszone mit dem Entparaffinierungskatalysator
in Kontakt gebracht, der innerhalb der Hydrokonversionszone und
hinter dem Hydrokonversionskatalysator angeordnet ist.
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Die
Lösungsmittel/hydrokonviertes
Raffinat-Mischung kann in einem Kühlsystem gekühlt werden,
das einen Kühler
mit abgeschabter Oberfläche
enthält.
Paraffin, das in dem Kühler
abgetrennt worden ist, wird zu einer Trenneinheit wie beispielsweise
einem Rotationsfilter geführt,
um das Paraffin von dem Öl
zu trennen. Das entparaffinierte Öl ist als Schmierölbasiseinsatzmaterial
geeignet. Wenn es gewünscht
ist, kann das entparaffinierte Öl
einer katalytischen Isomerisierung/Entparaffinierung unterzogen
werden, um den Gießpunkt weiter
zu erniedrigen. Das abgetrennte Paraffin kann als solches für Paraffinbeschichtungen,
Kerzen und dergleichen verwendet werden, oder kann zu einer Isomerisierungseinheit
geführt
werden.
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Das
nach dem erfindungsgemäßen Verfahren
hergestellte Schmierölbasiseinsatzmaterial
ist durch die folgenden Eigenschaften gekennzeichnet: Viskositätsindex
von mindestens etwa 105, vorzugsweise mindestens 107, Verbesserung
der NOACK Flüchtigkeit
(gemessen gemäß DIN 51581)
gegenüber
Raffinateinsatzmaterial von mindestens etwa 3 Gew.-%, vorzugsweise
mindestens etwa 5 Gew.-%, bei der gleichen Viskosität im Bereich von
3,5 bis 6,5 mm2/s (cSt) Viskosität bei 100°C, Gießpunkt von –15°C oder niedriger,
und eine niedrige Toxizität
wie bestimmt durch IP346 oder Phase 1 gemäß FDA(c). IP346 ist ein Maß für polycyclische aromatische
Verbindungen. Viele dieser Verbindungen sind Karzinogene oder vermutete
Karzinogene, insbesondere diejenigen mit sogenannten Bay-Regionen
(siehe Accounts Chem. Res. 17, 332 (1984) für weitere Details). Das vorliegende
Verfahren verringert diese polycyclischen aromatischen Verbindungen
auf solche Niveaus, die Karzinogenitäts-Tests erfüllen, selbst wenn das Schmieröl eine geringe
Menge von Rückstandsaromatengehalt
enthalten kann. Der FDA(c)-Test ist in 21 CFR 178.3620 angegeben
und basiert auf Ultraviolettabsorptionen im 300 bis 359 nm-Bereich.
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Wie
aus 1 ersichtlich ist, ist die NOACK-Flüchtigkeit
für irgendein
vorgegebenes Basiseinsatzmaterial mit dem VI verbunden. Die in 1 gezeigte
Beziehung gilt für
ein Light Stock-Basiseinsatzmaterial (etwa 100 N). Wenn das Ziel
darin besteht, eine 22 Gew.-% NOACK für ein 100 N-Öl zu erreichen,
dann sollte das Öl
einen VI von etwa 110 für
ein Produkt mit einer typischen Schnittbreite aufweisen, z.B. 5
bis 50% gemäß GCD bei
60°C. Flüchtigkeitsverbesserung
können
mit Produkten mit niedrigerem VI durch Erhöhung der Schnittbreite erzielt
werden. Beider Grenze, die durch eine Schnittbreite von 0 gesetzt
ist, kann man 22% NOACK bei einem VI von etwa 100 erreichen. Dieser
Ansatz unter Verwendung von Destillation allein bringt jedoch signifikante
Ausbeuteverluste mit sich.
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Hydrocracken
ist ebenfalls zur Erzeugung von Basiseinsatzmaterialien mit hohem
VI und dementsprechend niedriger NOACK in der Lage, ist aber weniger
selektiv (niedrigere Ausbeuten) als das erfindungsgemäße Verfahren.
Ferner zerstören
sowohl Hydrocracken als auch Verfahren wie beispielsweise Paraffinisomerisierung
das Meiste der molekularen Spezies, die für die Lösungsfähigkeitseigenschaften des lösungsmittelraffinierten Öls verantwortlich
sind. Letzteres verwendet außerdem
Paraffin als Einsatzmaterial, während
das vorliegende Verfahren dazu ausgelegt ist, Paraffin als Produkt
zu bewahren, und zu wenig, falls überhaupt, Paraffinumwandlung
führt.
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Das
erfindungsgemäße Verfahren
ist durch 2 weiter veranschaulicht. Das
Einsatzmaterial 8 für den
Vakuumrohrverdampfer 10 ist typischerweise ein atmosphärisch reduziertes
Rohmaterial aus einem atmosphärischen
Rohrverdampfer (nicht gezeigt). Verschiedene Destillatschnitte,
die als 12 (leicht), 14 (mittel) und 16 (schwer)
gezeigt sind, können über eine
Leitung 18 zur Lösungsmittelextraktionseinheit 30 geführt werden.
Diese Destillatschnitte können
von etwa 200°C
bis etwa 600°C
reichen. Die Bodenprodukte aus dem Vakuumrohrverdampfer 10 können durch
eine Leitung 22 zu einem Koker, einem Viskositätsbrecher
oder einer Entasphaltierungsextraktionseinheit 20 geführt werden,
wo die Bodenprodukte mit einem Entasphaltierungslösungsmittel
wie beispielsweise Propan, Butan oder Pentan in Kontakt gebracht
werden. Das entasphaltierte Öl
kann über
eine Leitung 26 mit der Destillat aus dem Vakuumrohrverdampfer 10 kombiniert
werden, mit der Maßgabe,
dass das entasphaltierte Öl
einen Siedepunkt aufweist, der nicht höher als etwa 600°C ist, oder
es wird vorzugsweise zur weiteren Verarbeitung durch eine Leitung 24 geführt. Die
Böden aus
dem Entasphaltierer 20 können zu einem Viskositätsbrecher
geführt
werden oder zur Asphaltproduktion verwendet werden. Andere Raffinerieströme können ebenfalls
dem Einsatzmaterial für
die Extraktionseinheit durch eine Leitung 28 zugeführt werden,
mit der Maßgabe,
dass sie die Einsatzmaterialkriterien erfüllen, die zuvor für das Raffinateinsatzmaterial
beschrieben worden sind.
-
In
der Extraktionseinheit 30 werden die Destillatschnitte
mit N-Methylpyrrolidon lösungsmittelextrahiert und
die Extraktionseinheit wird vorzugsweise im Gegenstrommodus betrieben. Das
Lösungsmittel-zu-Öl-Verhältnis, die
Extraktionstemperatur und die Prozent Wasser in dem Lösungsmittel
werden verwendet, um den Extraktionsgrad zu kontrollieren, d.h.
Trennung in ein an Paraffinen reiches Raffinat und einen an Aromaten reichen
Extrakt. Das vorliegende Verfahren erlaubt es, die Extraktionseinheit
in einem "Unter-Extraktions"-Modus zu betreiben,
d.h. eine größere Menge
von Aromaten in der an Paraffinen reichen Raffinatphase. Die an Aromaten
reiche Extraktphase wird zur Weiterverarbeitung durch eine Leitung 32 geführt. Die
Raffinatphase wird durch eine Leitung 34 zu einer Lösungsmittelstrippeinheit 36 geführt. Das
gestrippte Lösungsmittel
wird durch eine Leitung 38 zur Wiederverwendung geführt und
das gestrippte Raffinat wird durch eine Leitung 40 zu einer
ersten Hydrokonversionseinheit 42 geführt.
-
Die
erste Hydrokonversionseinheit 42 enthält KF-840-Katalysator, der
aus Nickel/Molybdän
auf einem Aluminiumoxidträger
ist und von Akzo Nobel erhältlich
ist. Wasserstoff wird durch eine Leitung 44 zu der Einheit
oder dem Reaktor 42 geführt.
Die Bedingungen der Einheit sind typischerweise Temperaturen von
340 bis 320°C,
Wasserstoffpartialdrücke
von 800 bis 2000 psig (5,6 bis 13,9 MPa), Raumgeschwindigkeit von
0,5 bis 3,0 LHSV und ein Wasserstoff-zu-Einsatzmaterial-Verhältnis von
500 bis 5000 Scf/B (89 bis 890 m3/m3). Gaschromatographische Vergleiche des
hydrokonvertierten Raffinats zeigen, dass nahezu keine Paraffinisomerisierung
stattgefunden hat. Ohne an eine besondere Theorie gebunden sein
zu wollen, weil der genaue Mechanismus der VI-Erhöhung, die
während
dieser Stufe auftritt, nicht mit Sicherheit bekannt ist, wird angenommen,
dass Heteroatome entfernt werden, aromatische Ringe gesättigt werden
und Naphthenringe, insbesondere Mehrringnaphthene selektiv beseitigt
werden.
-
Hydrokonvertiertes
Raffinat aus der Einheit 42 wird durch eine Leitung 46 zu
einer zweiten Einheit oder einem zweiten Reaktor 15 geführt. Die
Reaktionsbedingungen in der Einheit sind mild und schließen eine
Temperatur von 200 bis 320°C,
einen Wasserstoffpartialdruck von 800 bis 2000 psig (5,6 bis 13,9
MPa), eine Raumgeschwindigkeit von 1 bis 5 LHSV und eine Wasserstoffzufuhrrate
von 500 bis 5000 Scf/B (89 bis 890 m3/m3) ein. Diese milde oder kalte Hydroendbehandlungsstufe
verringert die Toxizität
weiter auf sehr niedrige Niveaus.
-
Das
hydrokonvertierte Raffinat wird dann durch eine Leitung 52 zu
einem Separator 54 geführt.
Leichte flüssige
Produkte und Gase werden abgetrennt und durch eine Leitung 56 entfernt.
Das verbleibende hydrokonvertierte Raffinat wird durch eine Leitung 58 zu
einer Entparaffinierungseinheit 60 geführt. Die Entparaffinierung
kann durch Verwendung von Lösungsmitteln
(eingeführt
durch Leitung 62) bewirkt werden, woran sich Kühlen anschließen kann,
durch katalytische Entparaffinierung oder durch eine Kombination
derselben bewirkt werden. Katalytisches Entparaffinieren bezieht
Hydrocracken und/oder Hydroisomerisierung als Mittel zur Erzeugung
von Schmiermittelbasiseinsatzmaterial mit niedrigem Gießpunkt ein.
Lösungsmittelentparaffinierung mit
einer optionalen Kühlung
trennt paraffinartige Moleküle
von dem hydrokonvertierten Schmiermittelbasiseinsatzmaterial ab,
wodurch der Gießpunkt
erniedrigt wird. Das hydrokonvertierte Raffinat wird vorzugsweise
mit Methylisobutylketon in Kontakt gebracht, woran sich das DILCHILL-Entparaffinierungsverfahren
anschließt, das
von Exxon entwickelt wurde. Dieses Verfahren ist in der Technik
weit verbreitet bekannt. Fertiges Schmiermittelbasiseinsatzmaterial
wird durch eine Leitung 64 abgeführt und paraffinartiges Produkt
wird durch eine Leitung 66 abgeführt.
-
Bei
dem erfindungsgemäßen Verfahren
durchlaufen irgendwelche paraffinartigen Komponenten in dem Einsatzmaterial
für die
Extraktionseinheit 30 nahezu unverändert die Hydrokonversions zone
und werden zu der Entparaffinierungseinheit 60 geführt, in
der sie als Produkt gewonnen werden können.
-
Die
Toxizität
des Basiseinsatzmaterials wird in dem kalten Hydroendbehandlungsschritt
eingestellt. Für
einen vorgegebenen Ziel-VI kann die Toxizität durch Kontrolle der Temperatur
und des Druckes eingestellt werden.
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Die
erfindungsgemäßen Basiseinsatzmaterialien
haben einzigartige Eigenschaften. Die Basiseinsatzmaterialien weisen
ausgezeichnete Flüchtigkeits-/Viskositätseigenschaften
auf, die typischerweise bei Basiseinsatzmaterialien mit viel höheren VI
beobachtet werden. Diese und andere Eigenschaften sind das Ergebnis
der selektiven Entfernung von Mehrringaromaten. Die Anwesenheit
von noch geringen Mengen dieser Aromaten kann die Eigenschaften
von Basiseinsatzmaterialien einschließlich der Viskosität, des VI,
der Toxizität und
der Farbe nachteilig beeinträchtigen.
-
Die
Basiseinsatzmaterialien haben auch eine verbesserte Noack-Flüchtigkeit,
wenn sie mit Hydrocrackprodukten der Gruppe II mit der gleichen
Viskosität
verglichen werden. Wenn die fertigen Öle mit herkömmlichen Additivpaketen formuliert
werden, die in Personenkraftwagenmotorölen verwendet werden, haben sie
eine ausgezeichnete Oxidationsbeständigkeit, Verschleißbeständigkeit
und Beständigkeit
gegenüber
Ablagerungen bei hoher Temperatur sowie Brennstoffwirtschaftlichkeitseigenschaften,
wie durch Motortestergebnisse bestimmt wurde. Die erfindungsgemäßen Basiseinsatzmaterialien
können
andere Verwendungen haben wie beispielsweise als Automatikgetriebeflüssigkeiten,
landwirtschaftliche Öle,
Hydraulikfluide, elektrische Öle, industrielle Öle, Hochleistungsmotoröle und dergleichen.
-
Die
Erfindung wird weiter. anhand der folgenden nicht einschränkenden
Beispiele veranschaulicht.
-
Beispiel 1
-
Der
Weg zu einer verbesserten Flüchtigkeit
bei einer vorgegebenen Viskosität
besteht darin, den VI des Basisöls
selektiv zu erhöhen.
Molekular erfordert dies, dass das Basisöl relativ reicher an isoparaffinischen Spezies
wird. Sie haben bei einer vorgegebenen Viskosität die höchsten Siedepunkte. Der Mittelsiedepunkt kann
erhöht
werden (d.h. die Flüchtigkeit
wird erniedrigt) indem der Schnittpunkt einer speziellen Probe erhöht wird,
wodurch die Viskosität
steigt. Um die Viskosität
bei einer vorgegebenen Schnittbreite beizubehalten und den Mittelsiedepunkt
zu erhöhen,
bedeutet dies notwendigerweise, dass das Basiseinsatzmaterial weniger
geclusterte Ringe aufweist, entweder naphthenische oder aromatische,
und mehr paraffinischen Charakter besitzt. Isoparaffine sind bevorzugt,
weil sie viel höhere
Siedepunkte bei der gleichen Viskosität im Vergleich zu Naphthenen
und aromatischen Mehrringverbindungen aufweisen. Sie haben auch
niedrigere Schmelzpunkte als Normal-Paraffine. Die meisten Rohstoffe haben
eine inhärente
hohe Population an geclusterten Ringen, die durch auf Trennung basierende
Verarbeitung allein nicht selektiv entfernen kann, um die für moderne
Personenkraftwagenmotoröle
(PCMO) benötigte
Qualität
(d.h. VI von 110 bis 120+) bei einer akzeptablen Ausbeute zu erzielen.
-
Thermische
Diffusion ist eine Technik, die zur Trennung von Kohlenwasserstoffmischung
in molekulare Typen verwendet werden kann. Obwohl sie über 100
Jahre lang studiert und verwendet worden ist, gibt es keine theoretische
Erklärung
für den
Mechanismus der thermischen Diffusion. Diese Technik ist in der
folgenden Literatur beschrieben:
A. L. Jones und E. C. Milberger,
Industrial and Engineering Chemistry, S. 2689, Dezember 1953; T.
A. Warhall und F. W. Melpolder, Industrial and Engineering Chemistry,
S. 26, Januar 1962; und H. A. Harner und M. M. Bellamy, American
Laboratory, S. 41, Januar 1972; und darin zitierte Referenzen.
-
Die
Vorrichtung für
eine thermische Diffusion, die in der vorliegenden Anmeldung verwendet
wird, war eine Ansatzeinheit, die aus zwei konzentrischen Edelstahlrohren
mit einem kreisförmigen
Abstand zwischen dem inneren und äußeren Rohr von 0,0305 cm (0,012
Zoll) konstruiert ist. Die Länge
der Rohre betrug ungefähr
176 cm (6 Fuß).
Die zu testende Probe wird in den Ringspalt zwischen den inneren
und äußeren konzentrischen
Rohren gegeben. Das innere Rohr hatte ungefähr einen äußeren Durchmesser von 1,27
cm (0,5 Zoll). Die Anwendung dieses Verfahrens erfordert, dass die
inneren und äußeren Rohre
bei verschiedenen Temperaturen gehalten werden. Im Allgemeinen sind
Temperaturen von 100 bis 200°C
für die
Außenwand
und etwa 65°C
für die
Innenwand für
die meisten Schmierölproben
geeignet. Die Temperaturen werden für Zeiträume von 3 bis 14 Tagen gehalten.
-
Ohne
an eine besondere Theorie gebunden sein zu wollen, verwendet die
thermische Diffusionstechnik die Diffusion und natürliche Konvektion,
die sich aus dem Temperaturgradienten ergibt, der zwischen den inneren
und äußeren Wänden der
konzentrischen Rohre aufgebaut wird. Moleküle mit höherem VI diffundieren zu der
heißeren
Wand und steigen auf. Moleküle
mit niedrigerem VI diffundieren zu der kühleren inneren Wand und sinken
ab. Ein Konzentrationsgradient von verschiedenen molekularen Dichten
(oder Gestalten) wird daher über
einen Zeitraum von Tagen aufgebaut. Um den Konzentrationsgradienten
zu prüfen,
werden in ungefähr
gleichen Abständen
zwischen den oberen Enden und unteren Enden der konzentrischen Rohre
Pro benentnahmeöffnungen
angeordnet. Zehn ist eine geeignete Zahl von Probenentnahmeöffnungen.
-
Zwei
Proben von Ölbasiseinsatzmaterialien
wurden mittels der thermischen Diffusionstechniken analysiert. Die
erste ist ein konventionelles 150 N-Basiseinsatzmaterial mit einem
VI von 102 und es wurde durch Lösungsmittelextraktion/Entparaffinierung-Verfahren
hergestellt. Die zweite ist ein Basiseinsatzmaterial mit einem VI
von 112, das durch das Raffinathydrokonversionsverfahren (RHC) gemäß der Erfindung
aus einem 100 VI/250 N-Raffinat hergestellt wurde. Die Proben wurden
7 Tage lang stehen gelassen, woraufhin Proben an den Probenentnahmeöffnungen
1 bis 10 entnommen wurden, die vom Kopf bis zum Boden der thermischen Diffusionsvorrichtung
beabstandet angeordnet waren.
-
Die
Resultate sind in 3 gezeigt. 3 zeigt,
dass sogar ein "gutes" herkömmliches
Basiseinsatzmaterial mit einem VI von 102 einige sehr unerwünschte Moleküle vom Standpunkt
des VI her gesehen enthält. Die
Probenentnahmeöffnungen
9 und insbesondere 10 ergeben daher Molekularfraktionen, die sehr
niedrige VI aufweisen. Diese Fraktionen, die VI-Werte im Bereich
von –25
bis –250
aufweisen, enthalten wahrscheinlich Naphthene mit mehreren Ringen.
Im Gegensatz hierzu enthält
das erfindungsgemäße RHC-Produkt
weit weniger Naphthene mit mehreren Ringen, wie durch die VI-Werte
für Produkte
gezeigt wird, die aus den Probenentnahmeöffnungen 9 und 10 erhalten
wurden. Das vorliegende RHC-Verfahren zerstört daher selektiv Naphthene
mit mehreren Ringen und Aromaten mit mehreren Ringen in dem Einsatzmaterial,
ohne die Masse der anderen molekularen Spezies mit hoher Qualität zu beeinträchtigen.
Die effiziente Entfernung der unerwünschten Spezies, wie sie durch Öffnung 10
typifiziert ist, ist mindestens teilweise für die Verbesserung in der NOACK-Flüchtigkeit
bei einer vorgegebenen Viskosität
verantwortlich.
-
Die
ausgezeichneten Eigenschaften der erfindungsgemäßen Basiseinsatzmaterialien
sind in der folgenden Tabelle angegeben:
-
-
Beispiel 2
-
Dieses
Beispiel vergleicht einen Katalysator mit niedriger Azidität, der in
dem erfindungsgemäßen Verfahren
brauchbar ist, mit einem saureren Katalysator. Der Katalysator mit
niedriger Azidität
ist KF-840, der kommerziell von Akzo Nobel erhältlich ist und eine Azidität von 0,05
aufweist. Der andere Katalysator ist ein saurerer, kommerziell erhältlicher
Katalysator, der bei Hydrocrackverfahren brauchbar ist und eine
geschätzte Azidität von 1
aufweist und als Katalysator A bezeichnet ist. Das Einsatzmaterial
ist ein paraffinhaltiges 250 N-Raffinat, das einen Anfangssiedepunkt
von 335°C,
einen Mittelsiedepunkt von 463°C
und einen Endsiedepunkt von 576°C,
eine entparaffinierte Ölviskosität bei 100°C von 8,13
cSt (mm2/s), einen entparaffinierten Öl-VI von
92 und einen Gießpunkt
von –19°C aufweist.
Die Ergebnisse sind in den Tabellen 1 und 2 angegeben.
-
Tabelle
1 Vergleich
bei ähnlichen
Bedingungen
-
Tabelle
2 Vergleich
bei ähnlichen
Bedingungen
-
Wie
aus Tabelle 1 ersichtlich ist, ergibt Katalysator A eine viel höhere Konversion,
wenn die Reaktionsbedingungen ähnlich
sind. Wenn die Umwandlung konstant gehalten wird (indem die Reaktionsbedingungen angepasst
werden, dann ist der VI des Produkts von Katalysator A viel niedriger.
Diese Ergebnisse zeigen, dass saurere Katalysatoren viel eine niedrigere
Selektivität
hinsichtlich der VI-Verbesserung zeigen, obwohl sie eine höhere Aktivität aufweisen.
-
Beispiel 3
-
Dieses
Beispiel zeigt, dass Verfahren wie Schmierstoffhydrocracken, das
typischerweise einen saureren Katalysator in dem zweiten der beiden
Reaktoren verwendet, nicht der effektivste Weg ist, die Flüchtigkeitseigenschaften
zu verbessern. Die Ergebnisse für
ein 250 N-Raffinateinsatzmaterial mit 100 VI DWO ist in Tabelle
3 gezeigt. Das Produkt wurde auf die benötigte Viskosität getoppt
und dann entparaffiniert. TABELLE
3
- * Bedingungen der ersten Stufe: Ni/Mo-Katalysator,
360°C, 800
psig (5,6 MPa) H2, 0,5 LHSV, 1200 Scf/B
(213 m3/m3)
Bedingungen
der zweiten Stufe: Ni/Mo/Siliciumdioxid-Aluminiumoxid-Katalysator, 366°C, 2000 psig
(13,9 MPa) H2, 1,0 LHSV, 2500 Scf/B (445
m3/m3)
- ** Bedingungen: KF-840 Katalysator, 353°C, 800 psig (5,6 MPa) H2, 0,49 LHSV, 1200 Scf/B (213 m3/m3)
- *** Abgeschätzt
durch GCD
-
Mit
einem sauren Siliciumdioxid-Aluminiumoxid-Typ-Katalysator im zweiten
Reaktor des 2-Reaktorverfahrens ist die Aus beute an Produkt einer
vorgegebenen Flüchtigkeit
bei der gleichen Viskosität
niedriger als die Ausbeute des erfindungsgemäßen Verfahrens unter Verwendung
von Raffinateinsatzmaterialien. Dies bestätigt, dass ein Katalysator
mit niedriger Azidität
notwendig ist, um selektiv niedrige Flüchtigkeit zu erzielen.
-
Beispiel 4
-
Viele
derzeitige kommerziell erhältliche
Basiseinsatzmaterialien werden Schwierigkeiten haben zukünftige Motorölflüchtigkeitsanforderungen
zu erfüllen.
Dieses Beispiel demonstriert, dass herkömmliche Extraktionstechniken
gegenüber
Hydrokonversionstechniken an großen Ausbeutenachteilen leiden,
wenn die NOACK-Flüchtigkeit
zu senken ist. Die NOACK-Flüchtigkeit
wurde unter Verwendung von Gaschromatographiedestillation (GCD)
geschätzt,
wie es in der ASTM 2887 angegeben ist. Die GCD NOACK-Werte können mit
absoluten NOACK-Werten korreliert werden, die durch andere Verfahren
wie beispielsweise DIN 51581 gemessen werden.
-
Das
Flüchtigkeitsverhalten
herkömmlicher
Basiseinsatzmaterialien wird durch Verwendung einer über-extrahierten
paraffinhaltigen Raffinat-100 N-Probe mit einer GCD NOACK-Flüchtigkeit
von 27,8 (bei 3,816 cSt (mm
2/s) Viskosität bei 100°C) veranschaulicht.
Die NOACK-Flüchtigkeit
kann verbessert werden, indem das Frontende mit niedrigem Siedepunkt
(Topping) entfernt wird, aber dies erhöht die Viskosität des Materials.
Eine andere Alternative zur Verbesserung der NOCAK-Flüchtigkeit
ist die Entfernung von Material an beiden Enden des Einsatzmaterials,
sowohl dem mit hohem Siedepunkt als auch dem mit niedrigem Siedepunkt,
um eine konstante Viskosität
beizubehalten (Herz-Schnitt). Diese beiden Optionen haben Grenzen
für die
NOACK-Flüchtigkeit,
die bei einer gegebenen Viskosität
erzielt werden kann, und sie haben auch signifikante Ausbeu tenachteile,
die mit ihnen verbunden sind, wie in der folgenden Tabelle angegeben
ist. Tabelle
4 Destillationsassay
von über-extrahiertem
paraffinhaltigem 100 N Raffinat (103 VI DWO*)
- * DWO = entparaffiniertes Öl
- ** Geschätzt
durch GCD
-
Beispiel 5
-
Das über-extrahierte
Einsatzmaterial aus Beispiel 4 wurde einer Raffinathydrokonversion
unter den folgenden Bedingungen unterzogen: KF-840 Katalysator bei
353°C, 800
psig (5,6 MPa) H
2, 0,5 LHSV, 1200 Scf/B
(213 m
3/m
3). Raffinathydrokonversion
unter diesen Bedingungen steigerte den DWO VI auf 111. Die Ergebnisse
sind in Tabelle 5 angegeben. Tabelle
5 Destillationsassay
von hydrokonvertiertem paraffinhaltigem Raffinat (103 VI bis 111
VI DWO)
-
Diese
Ergebnisse zeigen das Raffinathydrokonversion eine niedrigere NOACK-Flüchtigkeit
und viel mehr Selektivität
erzielen kann, als durch Destillation allein, z.B. mehr als das
Doppelte an Ausbeute bei 21 NOACK. Ferner können viel niedrigere Flüchtigkeiten
als mit Destillation allein erzielt werden, da das erfindungsgemäße Verfahren
schlechtere Moleküle
entfernt.
-
Beispiel 6
-
Dieses
Beispiel veranschaulicht die bevorzugten Einsatzmaterialien für das Raffinathydrokonversions(RHC)-Verfahren.
Die in Tabelle 6 angegebenen Ergebnisse zeigen, dass es eine Gesamtausbeutezunahme
verbunden mit Raffinaten mit niedrigerem VI ergibt, um die gleiche
Produktqualität
(110 VI) nach Topping und Entparaffinieren zu erzielen. Die Tabelle
veranschaulicht die Ausbeuten, die über das RHC unter Verwendung
von 100 N Raffinateinsatzmaterial erzielt wurden. Tabelle
6
- * KF-840 Katalysator, 353°C, 800 psig
(5,6 MPa) H2, 0,5 LHSV, 1200 Scf/B (213
m3/m3)
- ** KF-840 Katalysator, 363–366°C, 1200 psig
(8,4 MPa) H2, 0,7 LHSV, 2400 Scf/B (426
m3/m3)
-
Die
Ausbeute, um ein 110 VI-Produkt direkt aus Destillat durch Extraktion
allein zu erzielen, beträgt nur
39,1%, was ferner die Notwendigkeit veranschaulicht, Extraktion
mit hydrierender Verarbeitung zu kombinieren.
-
Während unter-extrahierte
Einsatzmaterialien höhere
Ausbeuten beim RHC erzeugen, ist die Verwendung von Destillaten
als Einsatzmaterialien nicht bevorzugt, da sehr drastische Bedingungen
(hohe Temperatur und niedrige LHSV) benötigt werden. Beispielsweise
wurde bei einem 250 N Destillat über
KF-840 bei 385°C,
0,26 LHSV, 1200 psig (8,4 MPa) H2, und 2000
Scf/B (355 m3/m3)
Gasrate nur ein 104 VI-Produkt hergestellt.
-
Auch
Kombinationen von Destillathydroverarbeitung (um einen intermediären VI zu
erreichen) und anschließende
Extraktion, um ein Ziel-VI zu erreichen, sind nicht bevorzugt. Dies
liegt daran, dass das Extraktionsverfahren nicht selektiv hinsicht lich
der Entfernung von Naphthenen ist, die aus Aromaten in dem Destillathydroverarbeitungsvorgang
erzeugt werden.
-
Beispiel 7
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In
dem erfindungsgemäßen Raffinathydrokonversionsverfahren
kann auf die erste Reaktionszone eine zweite Kalthydroendbearbeitungs(CHF)zone
folgen. Der Zweck von CHF besteht darin, die Konzentration von molekularen
Spezies zu verringern, die zur Toxizität beitragen. Solche Spezies
können
4- und 5-Ring-Mehrkernaromatenverbindungen
einschließen,
z.B. Pyrene, die entweder durch die erste Reaktionszone laufen oder
in der ersten Reaktionszone erzeugt werden. Einer der Tests, die
als Indikator auf potentielle Toxizität verwendet werden, ist der
FDA "C"-Test (21 CRFR 178.3620),
der auf Absorption im ultravioletten (UV)-Bereich des Spektrums
basiert. Die folgende Tabelle zeigt, dass CHF ein Produkt mit ausgezeichneten toxikologischen
Eigenschaften ergibt, die viel niedriger sind als die akzeptablen
Maximumwerte.
-
-
Diese
Ergebnisse zeigen, dass ein CHF-Schritt es dem Produkt ermöglicht,
den FDA "C"-Test leicht zu durchlaufen.
-
Beispiel 8
-
Beispiel
8 zeigt, dass Produkte aus dem RCH überragende toxikologische Eigenschaften
im Vergleich zu Basiseinsatzmaterialien haben, die entweder durch
herkömmliche
Lösungsmittelverarbeitung
oder Hydrocracken hergestellt wurden. Neben FDA "C" sind
IP 346 und modifizierte Ames-Tests (Mutagenitätindex) industrieweite Messungen
in Bezug auf Toxizität.
Die Ergebnisse sind in Tabelle 8 gezeigt.
-
-
Die
Ergebnisse in Tabelle 8 zeigen, dass RHC ein Basiseinsatzmaterial
mit viel besseren toxikologischen Eigenschaften erzeugt als herkömmliche
lösungsmittelextrahierte
oder hydrogecrackte Basiseinsatzmaterialien.
-
Beispiel 9
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Ein
250 N Destillat wurde mit NMP unter den in Tabelle 9 angegebenen
Bedingungen extrahiert. Wasser wurde zu dem NMP-Lösungsmittel
bei 5 Vol.% gemäß dieser
Erfindung gegeben, um höhere
Ausbeuten an Raffinat zu favorisieren und bei 0,5 Vol.% als ein
Vergleichsbeispiel für
ein typisches Raffinat unter normalen Extraktionsbedingungen.
-
Tabelle
9 Entparaffinierte
(–18°C Gießpunkt) Raffinatzusammensetzung:
250 N
-
Die
Daten zeigen, dass das erfindungsgemäße Raffinat, das mit NMP extrahiert
wurde und 5 LV% Wasser enthält,
ein überlegenes
Einsatzmaterial für
die erste Hydrokonversionseinheit liefert. Das Raffinateinsatzmaterial
führt zu
etwa 5 LV% mehr Ausbeute (bei 97 VI) und etwa 4 LV% mehr Paraffin
plus 1-Ringnaphthene und etwa 4 LV% weniger 3+-Ringnaphthene.
-
Auf
Basis der Daten in Tabelle 9 sollte ein RHC-Einsatzmaterial bei weniger drastischen
Bedingungen extrahiert werden, um ein Maximum an 3+-Ringverbindungen
(Aromaten und Naphthene) zu erzielen als einen Ziel-VI zu erzielen.
Die höchsten
Ausbeuten von solchem Raffinat werden unter Verwendung von Extraktionsbedingungen
mit viel Wasser/viel Behandlung erhalten. Eine Optimierung der Extraktion
könnte
5 LV% oder mehr an paraffinhaltigem Raffinat liefern, das dem Hydrokonversionsverfahren
ohne irgendwelche Verfahrensnachteile zugeführt werden kann.
-
Beispiel 10
-
Ein
einzigartiges Merkmal des Produkts des vorliegenden Verfahrens besteht
darin, dass sowohl Ausbeute als auch essentielle Flüchtigkeit/Viskosität-Eigenschaften
verbessert werden, indem unter-extrahierte Einsatzmaterialien verwendet
werden. Bei anderen Verfahren werden Ausbeuteverbesserungen auf
Kosten von Basiseinsatzmaterialqualität erzielt. 4 ist
eine Darstellung, die die Raffinateinsatzmaterialqualität als Funktion
der Ausbeute und Viskosität
veranschaulicht. Ein 250 N Destillat wurde extrahiert, hydrierend
verarbeitet, im Vakuum gestrippt und entparaffiniert, um ein Basiseinsatzmaterial
mit konstantem VI (113), 7,0% NOACK-Flüchtigkeit und einem Gießpunkt von –18°C zu erzeugen.
Wie in 4 gezeigt ist, weisen bevorzugte Einsatzmaterialien
einen DWO VI zwischen etwa 80 und etwa 95 auf.
-
Beispiel 11
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5 veranschaulicht,
dass die Produkte der Gruppe II gemäß der vorliegenden Erfindung
der Flüchtigkeit/Viskosität-Beziehung von Basiseinsatzmaterialien
der Gruppe III (mit viel höheren
VI) am dichtesten folgen. Die Figur vergleicht dieses Verhalten
auch mit der viel schlechteren Flüchtigkeit/Viskosität-Beziehung
eines Hydrocrackprodukts der Standardgruppe II. Die erfindungsgemäßen Basiseinsatzmaterialien
weisen einzigartige Eigenschaften dahingehend auf, dass sie einen
VI < 120 aufweisen
und dennoch Viskosität/Flüchtigkeit-Eigenschaften aufweisen,
die mit Basiseinsatzmaterialien der Gruppe III vergleichbar sind
(> 120 VI). Solche
Basiseinsatzmaterialien, die als Materialien mit Viskositäten im Bereich
von 3,5 bis 6,0 cSt (mm2/s) bei 100°C gekennzeichnet
sind, sind durch die Gleichung N = (32 – (4)(Viskosität bei 100°C)) ± 1 definiert,
in der N die Noack-Flüchtigkeit
ist.
-
6 zeigt,
dass das erfindungsgemäße Basiseinsatzmaterial
der Gruppe II eine überlegene
Noack-Flüchtigkeit
im Vergleich zu dem herkömmlichen
Basiseinsatzmaterial der Gruppe II auf Basis von 4 cSt (mm2/s) Ölen
aufweist.
-
Beispiel 12
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Es
ist weit verbreitet bekannt, dass die Basiseinsatzmaterialqualität die Leistung
des fertigen Öls
in bestimmten Standardindustrie-Tests beeinflussen kann. Die Leistung
der vorliegenden Einsatzmaterialien in vollständig formulierten Formulierungen
vom GF-2-Typ 5W-30 wurde daher sowohl in Bank- als auch aufeinanderfolgenden
Motortests untersucht.
-
Ein
interner Bank-Oxidations-Test wurde als erstes durchgeführt, um
die Widerstandsfähigkeit
gegenüber
oxidativer Ver dickung zu prüfen,
die durch die vorliegenden Basiseinsatzmaterialien im Vergleich
zu herkömmlicherweise
verarbeiteten Einsatzmaterialien der Gruppe I anbieten. Das Testöl wird in
Gegenwart eines löslichen
Eisenkatalysators bei 165°C
einer Luftdurchsprudelung unterzogen, wobei die Veränderung
in der kinematischen Viskosität
bei 40°C
mit der Zeit aufgezeichnet wurde und die Stunden geschätzt wurden,
die benötigt
werden, um eine 375% Viskositätszunahme
zu erzielen. Zwei verschiedene Additivsysteme wurden in den Basiseinsatzmaterialien
der herkömmlichen
Gruppe I und den vorliegenden Basiseinsatzmaterialien (als "EHC" bezeichnet) in der
folgenden Tabelle 10 verglichen:
-
-
Die
Additivsysteme A und B sind herkömmliche
Additivpakete. Das Additivsystem A enthält Reinigungsmittel, Dispergiermittel,
Antioxidans, Reibungsmodifizierungsmittel, Demulgator, VI-Verbesserer
und Antischaummittel. Das Additivsystem B enthält Reinigungsmittel, Dispergiermittel,
Antioxidanz, Reibungsmodifizierer, Antischaummittel und VI-Verbesserer.
Die einzelnen Komponenten innerhalb jedes Additivpakets können je
nach Hersteller variieren. Für
die erfindungsgemäßen Basiseinsatzmaterialien
wurde gefunden, dass sie eine signifikante Verbesserung des Oxidationsverhaltens
gegenüber
den herkömmlichen
Basiseinsatzmaterial mit Additivsystem "A" liefern,
und eine etwas geringere Verbesserung gegenüber Additivsystem "B".
-
Der
Oxidationsscreener kann nur eine generelle Indikation der Oxidationsbeständigkeit
liefern. Um das Motorverhalten zu bestätigen wurden Sequenz IIIE-Tests
mit den Einsatzmaterialien der Gruppe I und EHC in 5W-30 Formulierungen
unter Verwendung von Additivsystem "B" durchgeführt. Der
Sequenz IIIE-Test ist ein Industrie-Bankmotor-Standardtest, der
die Oxidationsbeständigkeit,
den Verschleiß und
Hochtemperaturablagerungen untersucht (ASTM D 5533). Die Ergebnisse,
die in Tabelle 11 gezeigt sind, zeigen, dass die EHC-Basiseinsatzmaterialien
eine verbesserte Oxidationskontrolle lieferten (jenseits denjenigen,
die in dem Bankscreener vorhergesagt wurden), sowie gute Kontrolle
von Hochtemperaturablagerungen.
-
-
Eine
Wiederholung des IIIE-Tests mit der Gruppe I, bei 5W-30 zeigte,
dass dieses Additivsystem die Verschleiß- und Ringlandablagerungsanforderungen
in herkömmlichen
raffinierten Einsatzmaterialien erfüllen kann. Die Viskositätszunahme
blieb jedoch für
die EHC-Formulierungen besser, entweder allein oder in Kombination
mit Gruppe I-Basiseinsatzmaterialien, wie in 7 gezeigt
ist. Der Ölverbrauch
war ebenfalls konsistent niedriger bei den EHC-Formulierungen, wahrscheinlich
aufgrund der niedrigeren Flüchtigkeit
dieser Basiseinsatzmaterialien.
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Beispiel 13
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Die
Sequenz VE ist ein anderer Motor-Schlüsseltest, der Schlamm, Lack
und Verschleiß unter
relativ geringen Motorbetriebstemperaturen misst. Vergleichstests
wurden an SAE 5W-30 Formulierungen hergestellt mit Gruppe I und
mit EHC-Einsatzmaterialien
in einem anderen Additivsystem durchgeführt. Diese zeigten, dass die
EHC-Basiseinsatzmaterialien mindestens so gute Kontrolle von Schlamm
und bessere durchschnittliche Lackbildung zeigten, als das herkömmliche
Einsatzmaterial (Tabelle 12).
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Beispiel 14
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Schmiermittelbrennstoffwirtschaftlichkeit
und Brennstoffwirtschaftlichkeitsbeibehalt sind von zunehmender
Wichtigkeit für
Hersteller von Originalteilen, und dies ist in den größeren Anforderungen
von Standardindustrietests wiedergespiegelt. Vorgeschlagene Sequenz
VIB Brennstoffwirtschaftlichkeitsgrenzen der vorgeschlagenen ILSAC
GF-3 Spezifikation sind in Tabelle 13 zusammen mit den einzelnen
Testergebnissen mit SAE 5W-20m 5W-30 und 10W-30 Prototypformulierungen
gezeigt, die EHC-Basiseinsatzmaterialien und ein einziges Additivsystem
enthielten. Es ist ersichtlich, dass die EHC-Einsatzmaterialien
das Potential bieten, diese sehr herausfordernden Grenzen zu erfüllen. Tabelle
13
- * als Referenz bezeichneter Motorstand,
aktuellste Sequenz VIB Industrie-Schwierigkeitsabweichungskorrekturfaktoren
angewendet.