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GEBIET DER
ERFINDUNG
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Die
vorliegende Erfindung betrifft generell das Gebiet der Materialien
für die
Zuführung
von Sauerstoff und gegebenenfalls anderen Mitteln bei der Behandlung
geschädigter
Gewebe. Im Einzelnen betrifft die vorliegende Erfindung die Behandlung
geschädigter
Gewebe mittels Vorrichtungen, die neuartige Matrixmaterialien umfassen,
die entweder synthetische oder natürliche Materialien umfassen,
wobei diese neuartigen Materialien imstande sind, Sauerstoffblasen
zu verkapseln und eine Vorrichtung zu bilden, die den Sauerstoff
in ein Empfängersubstrat überträgt.
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HINTERGRUND
DER ERFINDUNG
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Die
Schädigung
oder Zerstörung
der Blutzufuhr in einen Bereich eines lebenden Gewebes führt schnell
zu geschädigtem
Gewebe. Eine der kritischen Funktionen einer adäquaten Blutversorgung ist die
Bereitstellung gelöster
Gase, zum Beispiel Sauerstoff, für
die betreffende Stelle. Zum Beispiel sind Wunden der Körpergewebe
mit einer Schädigung
oder Zerstörung
der natürlichen
Blutversorgung verbunden, die Sauerstoff und Nährstoffe transportiert, die
für die
Unterstützung
des Heilungsprozesses erforderlich sind. Messungen haben gezeigt,
dass die Sauerstoffspannung des Gewebes in der Wunde und in den
umgebenden geschädigten
Geweben beträchtlich
niedriger ist als die normale Sauerstoffspannung der Blutgefäße. Während ein Sauerstoffspiegel
der Blutgefäße von 10664
bis 13330 Pa (80 bis 100 mm Hg) als normal angesehen wird, kann
die Umgebung der Wunde lediglich 399,9 bis 3999 Pa (3 bis 30 mm
Hg) Sauerstoff aufweisen. Forschungsarbeiten haben gezeigt, dass
ein Spiegel von 3999 Pa (30 mm Hg) oder darunter nicht zur Unterstützung der
Prozesse der Wundreparatur ausreicht.
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Zahlreiche
Ansätze
sind in dem Bemühen
eingesetzt worden, die Menge an Sauerstoff, der geschädigten Geweben
zugeführt
wird, zu erhöhen.
Zu den anfänglichen
Entwicklungen zur Erhöhung
der Sauerstoffspannung im geschädigten
Gewebe gehörten
einerseits die topische Zufuhr von Sauerstoff zu den Geweben und
andererseits Kammern, in denen die Sauerstoffspannung der Blutgefäße beträchtlich
erhöht
wird, um so auch die Sauerstoffspiegel im Gewebe über eine
Diffusion zu erhöhen.
Das US-Patent Nr. 4 328 799 beschreibt eine Kammer mit hyperbarem
Sauerstoff, die so konstruiert war, dass sie eng einem Teil des
Körpers angepasst
war. Die Kammer wurde dann mit Sauerstoffgas mit einem Druck, der über dem
Atmosphärendruck lag,
gefüllt,
um das Lösen
von Sauerstoff für
die Zufuhr zu zellulären
Prozessen zu erhöhen.
Die US-Patente Nr. 4 474 571, 4 624 656 und 4 801 291 beschreiben
ferner verschiedene Verbesserungen zur Erhöhung der atmosphärischen
Sauerstoffkonzentration über
der Umgebung des geschädigten
Gewebes. Diese Vorrichtungen sind zwar imstande, den Sauerstoffspiegel über der
Stelle einer Wunde funktionell zu erhöhen, aber sie leiden unter
dem Einsatz lästiger
Apparaturen, einer intermittierenden Sauerstoffzuführung und
einem schlechten Transfer des Sauerstoffs aus der sauerstoffreichen
Atmosphäre
in die hypoxischen Gewebe.
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Eine
weitere Vorrichtung, offenbart im US-Patent Nr. 4 608 041, kombinierte
die Zufuhr von Sauerstoff in Gewebe mit der Bereitstellung eines
Austrittsweges für
verbrauchtes Gas und flüchtige
Stoffe, die aus der Wunde stammten. Das US-Patent Nr. 4 969 881
dehnte diese Entwicklung auf die Verwendung weniger großräumiger Konstruktionen über den
Einsatz eines sauerstoffpermeablen Membransandwichs aus, bei dem
der innere Teil mit Sauerstoff gespült wurde, der durch die mit
der Wunde in Kontakt stehende Membran, aber nicht durch die obere
Membran, diffundierte, um die Gewebe zu oxygenieren. Das Ganze wurde
in US-Patent Nr. 6 000 403 weiter verbessert. Diese Vorrichtungen
stellen Verbesserungen dar, die einen großen Teil der mit der Größe der Vorrichtungen
der bisherigen Erfindungen assoziierten Nachteile überwanden,
aber sie stellen nur einen geringen oder keinen Fortschritt bezüglich des
Transfers von Sauerstoff in hypoxische Gewebe dar, und sie stellen
auch keine Verbesserungen der mit der Wunde in Kontakt stehenden
Matrices dar, die üblicherweise für die Wundversorgung
benötigt
werden.
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Ein
anderer Ansatz, der eingesetzt wurde, um die Wirksamkeit des Sauerstofftransfers
zu erhöhen
und die großen
Apparaturen zu eliminieren, bestand darin, die Erzeugung von naszierendem
Sauerstoff in der Nähe
der Vorrichtung einzusetzen. Das US-Patent Nr. 5 407 685 stellt
eine Vorrichtung zur Erzeugung von Sauerstoff, wenn die Vorrichtung
auf eine Wunde aufgebracht wurde, bereit. Die offenbarte Vorrichtung
ist eine Vorrichtung aus zwei Schichten, wobei jede Schicht einen
Reaktionspartner enthält,
die sich mischen und Sauerstoff generieren, sobald Exsudat oder
ein anderes, aus dem Körper
stammendes Material die Reaktion aktiviert. Das US-Patent Nr. 5
736 582 beschreibt die Erzeugung von Sauerstoff aus Wasserstoffperoxid
zur Freisetzung an der Hautoberfläche oder in ihrer Nähe. Das
US-Patent Nr. 5 855 570 setzt auf ähnliche Weise eine elektrochemische
Reaktion zur Überführung von
Luftsauerstoff in eine Peroxid- oder eine andere reaktive Sauerstoffspezies
für die
Zufuhr zur Wundumgebung ein. Das US-Patent Nr. 5 792 090 verwendete
ein Reservoir, das Wasserstoffperoxid und einen Katalysator in einer
Vorrichtung, die sich in Kontakt mit der Wunde befindet, wie einem
Hydrogel oder einem polymeren Schaum, enthielt. Ein weiterer Ansatz
wurde im US-Patent Nr. 5 086 620 offenbart, bei dem reiner, gasförmiger Sauerstoff
durch Schallenergie in einer flüssigen
Matrix dispergiert wurde, die dann durch Abkühlen verfestigt wurde, um den
Sauerstoff in kleinen Bläschen
zu verkapseln.
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Diese
Vorrichtungen stellen gegenüber
der hyperbaren Kammer Verbesserungen bezüglich der Zufuhr von topischem
Sauerstoff in die Umgebung der Wunde dar. Jede von ihnen leidet
jedoch unter beträchtlichen Einschränkungen,
die eine breite Adaptation der Technik der topischen Oxygenierung
zur Behandlung geschädigter
Gewebe eingeschränkt
haben. Die bisher beschriebenen Vorrichtungen weisen keine bekannte
Sauerstoffkonzentration auf, und sie können zur Erzielung einer effektiven
Sauerstoffverteilung nicht unabhängig
von atmosphärischen
Drucken oder der Temperatur fungieren. Außerdem ist die Abhängigkeit
von der Aktivierung durch aus dem Körper stammende Agenzien unvorhersehbar,
so dass solche Vorrichtungen unpraktisch sind. Andere Vorrichtungen
sind teuer bezüglich
ihrer Herstellung, und sie erfordern eine spezielle Ausrüstung. Derartige
Vorrichtungen können
nicht bei der Produktion kaltgehärteter
Polymere eingesetzt werden, die oft zur Konstruktion medizinischer
Vorrichtungen, die für
die Behandlung von geschädigtem
Gewebe verwendet werden, eingesetzt werden.
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Zu
geschädigten
Geweben gehören
diejenigen Gewebe, die eine unterbrochene Blutzufuhr haben oder
unter dem Mangel eines notwendigen Elements, wie Sauerstoff, oder
dem Aufbau von Nebenprodukten, wie Kohlendioxid, leiden. Zu einem
Typ geschädigter
Gewebe gehören
Wunden. Wunden werden generell als eine Unterbrechung der Integrität der Haut
angesehen. Die äußere Hautschicht,
die den Körper
umgibt, hat eine wichtige Funktion als Barriere gegen Infektionen,
und sie dient als ein Mittel zur Regulierung des Austausches von
Wärme,
Flüssigkeit
und Gas zwischen dem Körper
und der äußeren Umgebung.
Wenn Haut entfernt oder geschädigt
wird, indem sie abgeschürft,
verbrannt oder aufgerissen wird, wird diese Schutzfunktion verringert.
Bereiche geschädigter
Haut werden herkömmlicherweise
durch die Anlegung eines Wundverbands geschützt, der die Wundheilung erleichtert,
indem er als Hautersatz dient.
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Geschädigte Gewebe
können
aus einer beliebigen Unterbrechung der normalen biologischen Aktivität eines
Bereichs resultieren. Geschädigte
Gewebe resultieren aus äußeren Verletzungen,
wie durch eine Reibung, Abschürfung,
ein Aufreißen,
eine Verbrennung oder chemische Reizung. Eine Schädigung solcher
Gewebe kann auch aus inneren metabolischen oder physikalischen Fehlfunktionen
resultieren, zu denen, ohne jedoch auf sie beschränkt zu sein,
das Herausragen von Knochen, ein Diabetes, eine Kreislaufschwäche oder entzündliche Prozesse
gehören.
Normalerweise löst
ein Gewebeschaden physiologische Prozesse einer Regeneration und
Reparatur aus. Generell verläuft
der Reparaturprozess ohne Zwischenfälle, und er kann unabhängig von
irgendeinem Eingreifen ablaufen. Es wurde jedoch gefunden, dass
ein Eingreifen und eine Bereitstellung benötigter Elemente die Reparatur
geschädigter
Gewebesteilen unterstützt.
Ein weiterer Aspekt der Reparatur der geschädigten Stelle kann die Steuerung
von Exsudaten und die Aufrechterhaltung eines optimalen Feuchtigkeitsspiegels über der
geschädigten
Stelle beinhalten, insbesondere während der Entwässerung
von Wunden mit starker Exsudatbildung.
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Die
Heilung geschädigter
Gewebe verläuft
normalerweise über
einzelne Stufen ab, die zur letztlichen Wiederherstellung der natürlichen
Funktion führen.
Zum Beispiel initiiert eine Verletzung der Haut eine sofortige Gefäßreaktion,
die durch eine vorübergehende
Periode einer Gefäßverengung
charakterisiert ist, gefolgt von einer längeren Periode einer Gefäßerweiterung.
Blutbestandteile infiltrieren die Stelle der Wunde, Endothelzellen
werden freigesetzt, wodurch fibrilläres Collagen exponiert wird,
und Blutplättchen
heften sich an den exponierten Stellen an. Bei der Aktivierung der
Blutplättchen
werden Komponenten freigesetzt, die Ereignisse des inneren Blutgerinnungsweges
initiieren. Gleichzeitig löst
eine komplexe Reihe von Ereignissen die entzündlichen Wege aus, die lösliche Mediatoren
erzeugen, die die nachfolgenden Stadien des Heilungsprozesses steuern.
Diese Ereignisse führen
zu einer vorübergehenden
bis anhaltenden Periode eines Sauerstoffmangels, der als Hypoxie
in den Geweben bekannt ist.
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Normalerweise
verläuft
der Heilungsprozess geschädigter
Gewebe ohne Zwischenfälle
und kann unabhängig
von irgendeinem Eingreifen ablaufen. Wenn jedoch eine zugrundeliegende
Stoffwechselerkrankung oder eine andauernde Reizung, wie durch Druck,
als Faktor beiträgt,
kann der natürliche
Heilungsprozess verzögert
oder vollständig
angehalten werden, was zu einer chronischen Wunde führt. Die
Trends der modernen medizinischen Versorgung haben gezeigt, dass
die Wundheilung sowohl akuter als auch chronischer Wunden durch
klinische Interventionen unter Einsatz von Verfahren und Materialien,
die die Bedingungen in den geschädigten
Geweben verbessern, so dass die physiologischen Prozesse der aufeinanderfolgenden
Schritte der Wundreparatur unterstützt werden, beträchtlich
verbessert werden kann. Bei Hautwunden sind Schlüsselfaktoren bei der Bereitstellung
der optimalen Bedingungen die Verhinderung einer Krustenbildung
und die Aufrechterhaltung eines optimalen Feuchtigkeits- und Sauerstoffspiegels
im Wundbett. Alle diese Faktoren können über das Management der Wundexsudatflüssigkeit
gesteuert werden.
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Ein übliches
Problem beim Management sowohl akuter als auch chronischer Wunden
ist die Aufrechterhaltung eines optimalen Feuchtigkeitsgehalts über dem
Wundbett während
der Drainage von Wunden mit starker Exsudatbildung. Dazu kommt es
häufig,
aber nicht immer, während
des frühen
Heilungsstadiums. Die meisten Technologien zur Versorgung feuchter Wunden,
wie unter Einsatz von dünnen
Folien, Hydrokolloidverbänden
und Hydrogelen, werden typischerweise durch die Exsudatflüssigkeit
während
dieser Phase der intensiven Drainage unwirksam gemacht. Das Management
der Feuchtigkeit während
der Drainage von Wunden mit starker Exsudatbildung erfordert häufig die
Verwendung von Gaze- oder Schwammpackungen, die überschüssige Feuchtigkeit aus dem
Wundbett saugen, von Abdeckungen aus dünnen Folien, die Exsudatflüssigkeit über dem
Wundbett abfangen, von Calciumalginatverbänden, die Exsudatflüssigkeit
aufgrund der hygroskopischen Eigenschaften des Meeresalgenextraktes
chemisch binden, oder anderer Materialien, die generell die Exposition
der Wundstelle gegen atmosphärischen
Sauerstoff beschränken.
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Verbände nach dem Stande der Technik
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Lösliches
Collagen wird als subkutanes Implantat zur Reparatur dermatologischer
Defekte, wie von Aknenarben, Stirnfalten, Operationsnarben und anderer
Defekte des weichen Gewebes eingesetzt. Collagen wird auch in vielen
Formen als Wundverband verwendet, zum Beispiel in Form von Collagenschwämmen, wie es
von Artandi, US-Patent Nr. 3 157 524, und von Berg et al., US-Patent
Nr. 4 320 201, beschrieben wurde. Allerdings sind die meisten dieser
Verbände
für die
verschiedenen Typen geschädigter
Gewebe unbefriedigend. Collagenfolien und -schwämme passen sich nicht ohne
weiteres den verschiedenen Formen von Wunden an. Außerdem haben
einige Collagenwundverbände
schlechte Eigenschaften bezüglich
der Flüssigkeitsabsorption
und verstärken
Flüssigkeitsansammlungen
auf unerwünschte
Weise.
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Ein
weiteres Beispiel für
Verbände,
die entwickelt wurden, sind Hydrokolloidverbände. Das GB-Patent Nr. 1 471
013 und Catania et al., US-Patent Nr. 3 969 498, beschreiben Hydrokolloidverbände, die
plasmalöslich
sind, eine künstliche
Wundkruste, mit den feuchten Elementen auf der Seite der Wunde,
bilden und sich allmählich
unter Freisetzung von Medikamenten auflösen. Die Hydrokolloidverbände im Allgemeinen,
und insbesondere die Verbände
von Catania et al., haben verschiedene Nachteile. Zu den Hauptnachteilen
dieser Verbände
gehören
die Möglichkeit,
dass sie sich in Gegenwart überschüssiger Flüssigkeit
an der betreffenden Stelle auflösen,
und dass sie den Verlust von Wasser und/oder Sauerstoff aus der
Wunde nur minimal, praktisch vernachlässigbar, steuern. Dieser letztere
Nachteil ist besonders wichtig, da ein zu großer Wasserverlust aus einer
Wunde eine Erhöhung
des Wärmeverlustes
des gesamten Körpers
verursacht, was potenziell zu einem Hypermetabolismus führt. Außerdem müssen Hydrokolloidverbände häufig gewechselt
werden. Einige Behandlungen geschädigter Gewebe können Probleme
an diesen Stellen verursachen. Zum Beispiel führen dünne Folienverbände, wie
diejenigen, die im US-Patent Nr. 3 645 835 beschrieben wurden, zur
Aufrechterhaltung von exzessiver Feuchtigkeit über einem Wundbett, was zu
einer Überhydratation
oder einem Aufquellen der umgebenden Haut führt. Schwämme und Gaze stützen zwar
das Gewebe, aber sie müssen
häufig
gewechselt werden, und sie führen
während
einer Bewegung des Körpers
und während
der Entfernung des Verbands zu einer Reizung der geschädigten Gewebe.
Calciumalginate werden bei der Wechselwirkung mit Feuchtigkeit zu
einer gelatineartigen Masse, es ist schwierig, sie vollständig zu
entfernen, und sie dehydratisieren aufgrund der hygroskopischen
Natur der Matrix häufig
ein Wundbett. Außerdem
trägt keine
dieser Vorrichtungen oder keines der Materialien zur Aufrechterhaltung
eines angemessenen Sauerstoffspiegels an der geschädigten Gewebestelle
bei. Und keine der derzeit verfügbaren
Vorrichtungen trägt
nennenswert zur Phase des autolytischen Debridement der Wundheilung
bei oder unterstützt
sie.
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Zuführung aktiver Mittel
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Ein
weiterer erwünschter
Aspekt der Behandlung geschädigter
Gewebe ist die Zuführung
aktiver Mittel zur Stelle der Verletzung. Aktive Mittel für den Einsatz
bei der Behandlung von geschädigtem
Gewebe können einem
Individuum auf verschiedenen Wegen zugeführt werden. Zum Beispiel können aktive
Mittel über
Methoden, die Fachleuten auf diesem Gebiet bekannt sind, zugeführt werden,
wie topisch, sublingual, oral oder über eine Injektion (subkutan,
intramuskulär
oder intravenös).
Trotzdem sind mit vielen dieser Verfahren Nachteile verbunden, und
ein kostengünstiges,
zuverlässiges, örtlich begrenztes
und relativ schmerzfreies Verfahren zur Verabreichung aktiver Mittel
ist nach dem Stande der Technik bisher nicht bereitgestellt worden.
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Ein übliches
Verfahren, das bei der Behandlung von geschädigten Geweben eingesetzt wird,
ist die topische Verabreichung einer Salbe oder einer Creme. Die
topische Verabreichung auf eine Wunde kann schmerzhaft sein. Außerdem kann
im Fall einer tief eingeschnittenen Wunde ein Überschuss an aktiven Mitteln benötigt werden,
da das Mittel durch Schichten von nekrotischem Gewebe und sich neu
bildenden epidermalen Geweben diffundieren muss. Außerdem ist
die Verabreichung topischer Agenzien für Orte im Inneren des Körpers insofern
höchst
unpraktisch, als die topischen Agenzien abgewaschen werden oder
zu anderen Stellen des Körpers
wandern. Diese Schwierigkeit bei der Zuführung des Mittels kann die
Anwendung einer exzessiven Menge des Mittels erfordern und eine
genaue Bestimmung der wirksamen Menge des aktiven Mittels, die zugeführt wird,
ausschließen.
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Die
orale und sublinguale Verabreichung aktiver Mittel, die in der Wundbehandlung
eingesetzt werden, hat ebenfalls ihre Nachteile. Die orale Aufnahme
eines aktiven Mittels kann dazu führen, dass das Mittel negative
systemische Wirkungen hat und möglicherweise
die normale Flora oder die normale Umgebung der Mikroorganismen,
deren Gegenwart für
ein Individuum nützlich
ist, beeinträchtigt.
Die erfolgreiche Resorption des Mittels in den Blutstrom hängt auch
von verschiedenen Faktoren ab, wie der Stabilität des Mittels in Gastrointestinalflüssigkeiten,
dem pH des Gastrointestinaltrakts, der Löslichkeit fester Stoffe, der
Darmbeweglichkeit und der Leerung des Magens.
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Die
Injektion eines aktiven Mittels, ein normalerweise schmerzhaftes
Verabreichungsverfahren, kann die gleichen negativen systemischen
Effekte haben wie eine orale oder sublinguale Verabreichung. Noch
wichtiger ist jedoch, dass die Injektion eines aktiven Mittels von
Haus aus mit der Gefahr verbunden ist, dass eine schnelle Entfernung
des Mittels unmöglich
ist, nachdem des verabreicht worden ist. Es besteht auch ein Risiko der Übertragung
von Infektionen und die Möglichkeit
einer Gefäßverletzung
aufgrund der Verwendung von Nadeln.
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Somit
sind topische, orale, sublinguale und intravenöse Verabreichungsverfahren
bei der Zuführung aktiver
Mittel zur Behandlung geschädigter
Gewebe mit mehreren Problemen verbunden. Was benötigt wird ist ein Verfahren
zur Verabreichung eines aktiven Mittels zur Behandlung von geschädigtem Gewebe
auf wirksame, sichere und relativ schmerzfreie Weise.
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Was
somit benötigt
wird sind Verfahren und Zusammensetzung zur Verbesserung der Behandlung
von geschädigten
Gewebe, die Materialien umfassen, die bessere Eigenschaften hinsichtlich
des Managements von Exsudaten aufweisen, zusammen mit der Fähigkeit,
aktive therapeutische Mittel zuzuführen, und die am Management
der Sauerstoffspannung um derartige Stellen herum teilnehmen. Es
werden Methoden und Zusammensetzungen benötigt, die eine Sauerstoffzuführung zu
einer beliebig großen
Stelle geschädigten
Gewebes bereitstellen können,
und die vorzugsweise auch möglicherweise
eine Kontrolle der Feuchtigkeit und der Zufuhr anderer aktiver Mittel
gewährleisten
können.
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Außerdem besteht
nach wie vor ein Bedarf an einer Vorrichtung, wie einem Wundverband,
die eine hohe Fähigkeit
zur Absorption von Feuchtigkeit hat, eine hohe Resorptionsgeschwindigkeit
sowie die Fähigkeit,
die Feuchtigkeit an der Grenzfläche
zwischen dem Wundbett und dem Verband zu regulieren. Es ist erwünscht, dass
eine derartige Wundverbandvorrichtung den Prozess des autolytischen
Debridement stimuliert, insbesondere während der Wundversorgungsphase
mit starker Exsudatbildung.
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ZUSAMMENFASSUNG
DER ERFINDUNG
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In
einem ersten Aspekt stellt die vorliegende Erfindung eine Vorrichtung
zur Zuführung
von Sauerstoff und gegebenenfalls anderen aktiven Mitteln bereit,
wie es im Anspruch 1 definiert wird. Eine bevorzugte Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung umfasst die Verwendung der Vorrichtung
bei der Herstellung eines Medikaments zur Behandlung von geschädigtem Gewebe.
Im Einzelnen stellt die vorliegende Erfindung einer Stelle eines
geschädigten
Gewebes oder einer beliebigen Stelle, wo die Zuführung des Gases gewünscht wird, Sauerstoff
bereit. Zu solchen Stellen gehören,
ohne jedoch auf sie beschränkt
zu sein, geschädigtes
Gewebe, wie ischämisches
und hypoxisches Gewebe oder Wunden. Eine bevorzugte Ausführungsform
umfasst die Zuführung
von Sauerstoff, die in Verfahren für das Am-Leben-Erhalten von
Zellen, Geweben, Organen oder Tieren, wie bei der Verpackung von
lebenden Fischen, oder für
Gewebekulturgefäße wichtig
ist.
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Bevorzugte
Ausführungsformen
der vorliegenden Erfindung zielen auf Vorrichtungen zur Behandlung von
geschädigtem
Gewebe, wie von ischämischem
oder hypoxischem Gewebe oder Wunden, ab. Bei einer Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung wird ein Material für den Kontakt mit dem Gewebe
bereitgestellt, das der Stelle der Wunde lokal Sauerstoff zuführt, und
das auch die örtlich
begrenzte Zuführung
anderer aktiver Mittel und die Steuerung der Feuchtigkeit und des
Debridement ermöglichen
könnte.
Ein derartiges Material für
den Kontakt mit dem Gewebe kann als Wundverband zur Behandlung für Wunden
eingesetzt werden.
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In
bevorzugten Ausführungsformen
der vorliegenden Erfindung werden Verwendungen und Vorrichtungen
bereitgestellt, die ein Material umfassen, das ein eingeschlossenes
Gas, bei dem es sich um gasförmigen
Sauerstoff handelt, enthält.
Das Material kann ein natürliches
oder ein synthetisches Polymer umfassen, das die Struktur eines
Schaums mit geschlossenen Zellen bildet. Vorzugsweise sind die Zellen
des Schaums stark mit gasförmigem
Sauerstoff angereichert, und die Wände der Zellen des Schaums
sind mit gelöstem Sauerstoff
angereichert. Dieses Material ist als eine Matrix für den primären Gewebekontakt,
wo es gewünscht ist,
zur Erhöhung
der Sauerstoffspannung Sauerstoff in die Umgebung des Gewebes zu
transferieren, nützlich. Eine
bevorzugte Ausführungsform
ist eine Matrix aus Polyacrylat, die auch flexibel, elastisch, anpassungsfähig und
stark absorbierend ist und eine optimale Matrix für einen
Wundverband ausmacht.
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Bei
der vorliegenden Erfindung stellt man sich weitere Träger, die
Schäume
mit geschlossenen Zellen umfassen, zur Zuführung von Sauerstoff zu Geweben
vor. Zum Beispiel besitzen die natürlichen Polymere Dextrose,
Collagen, Agar und Agarose die für
den Einschluss von Sauerstoff in geschlossenen Zellen unter Bildung
einer schaumartigen Struktur erforderliche molekulare Architektur.
Diese natürlichen
Polymere haben insofern einen weiteren Vorteil, als sie von den
Geweben mit der Zeit absorbiert werden, wodurch es überflüssig wird,
sie zu entfernen, sobald das aktive Mittel erschöpft ist. Deshalb können diese
Materialien in tiefliegendes Gewebe implantiert werden.
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Ähnlich können andere
wasserquellbare vernetzte Polymere, wie Polyacrylat, Polymethacrylamid,
Polyester, Polyether und Polyurethan, Gase wie Sauerstoff in Reservoiren
in Form geschlossener Zellen in der Matrix für die Zuführung zu geschädigten Geweben
einschließen.
Weiterhin können
bestimmte, nicht wasserquellbare Polymere, wie Silastic und Siliconelastomerpolymere,
Sauerstoff in Strukturen aus geschlossenen Zellen einschließen.
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Die
erfindungsgemäßen Vorrichtungen
können
dazu eingesetzt werden, einer Stelle gleichzeitig Sauerstoff und
wenigstens ein aktives Mittel zuzuführen. Mittel wie antimikrobielle
Mittel, Mittel gegen Pilze, Mittel gegen Viren, Wachstumsfaktoren,
angiogene Faktoren, Anästhetika,
Mucopolysaccharide und andere Proteine können in die Zusammensetzungen
und Vorrichtungen für
eine Freisetzung in die Umgebung inkorporiert werden. Besonders
bevorzugte Vorrichtungen umfassen eine Matrix, die sowohl Sauerstoff
als auch ein weiteres aktives Mittel zuführt, das aufgrund der Gegenwart
des Sauerstoffs eine erhöhte
Aktivität
aufweist. Zum Beispiel sind bestimmte therapeutische Mittel unter
reduzierenden Bedingungen relativ inaktiv, aber sie werden deutlich
aktiver, wenn die Bedingungen sauerstoffhaltiger sind. Adjuvanzien
und andere Mittel, wie diejenigen, die das Immunsystem boostern,
können
ebenfalls in die erfindungsgemäßen Vorrichtungen
inkorporiert werden. Ein überraschender
und neuartiger Aspekt von Ausführungsformen,
bei denen Mittel direkt in Mikrohohlräume der Matrix inkorporiert
werden, besteht darin, dass die Aktivitäten der Mittel durch die Inkorporation in
die Vorrichtungen nicht verändert
werden und die Mittel nach ihrer Freisetzung aktiv sind.
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Bei
einer weiteren bevorzugten Ausführungsform
haben die erfindungsgemäßen Vorrichtungen
die Konfiguration von Strängen,
wobei die Stränge
von wenigstens einem gemeinsamen Bereich ausgehen und die Stränge selbst
eine Polyacrylatmatrix umfassen. Bei einer bevorzugten Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung umfassen die erfindungsgemäßen Wundverbandvorrichtungen
neuartige strangförmige
Strukturen, die aus einer Matrix hergestellt wurden, die für die Auftragung
auf zerstörte
Haut und darunterliegende Gewebe geeignet ist. Die einzelnen Stränge der
bevorzugten Ausführungsform
können
frei bewegliche Enden haben, müssen
es aber nicht, aber die einzigartige Anordnung der Vorrichtung ermöglicht ihr,
eine optimale Sauerstoffspannung um die Stelle einer Wunde herum
aufrechtzuerhalten, überschüssiges Wundexsudat
zu absorbieren und sich gleichzeitig eng an die Wände des
Wundbettes anzupassen, um die gesamte Wundheilung zu beschleunigen.
Zusätzlich
zum Management der Sauerstoffspannung, zur erhöhten Absorption von Feuchtigkeit
und zur Fähigkeit
der Zuführung
aktiver Mittel können
die einzelnen Stränge
der Vorrichtungen an einem mechanischen Debridement teilnehmen,
wodurch sie den Prozess der Wundheilung beschleunigen. Außerdem können bevorzugte
Vorrichtungen über
längere
Zeiträume
zwischen den Wechseln an Ort und Stelle belassen werden.
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Dementsprechend
ist es ein Ziel der vorliegenden Erfindung, Zusammensetzungen und
Verfahren für die
Zuführung
von Sauerstoff bereitzustellen.
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Ein
weiteres Ziel der vorliegenden Erfindung besteht darin, Zusammensetzungen,
Verfahren und Vorrichtungen für
die Behandlung von geschädigtem
Gewebe bereitzustellen.
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Ein
weiteres Ziel der vorliegenden Erfindung besteht darin, Zusammensetzungen,
Verfahren und Vorrichtungen bereitzustellen, die Materialien umfassen,
die das Management der Sauerstoffspannung in einer örtlich begrenzten
Umgebung ermöglichen.
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Noch
ein weiteres Ziel der vorliegenden Erfindung besteht darin, Vorrichtungen
bereitzustellen, die Sauerstoff Geweben, die mit ihnen in Kontakt
stehen, zuzuführen.
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Es
ist ein weiteres Ziel der vorliegenden Erfindung, Zusammensetzungen,
Verfahren und Vorrichtungen bereitzustellen, die an einer Stelle überschüssige Feuchtigkeit
absorbieren.
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Noch
ein weiteres Ziel der vorliegenden Erfindung besteht darin, Zusammensetzungen,
Verfahren und Vorrichtungen bereitzustellen, die aktive Mittel inkorporiert
enthalten.
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Es
ist ein weiteres Ziel der vorliegenden Erfindung, Zusammensetzungen,
Verfahren und Vorrichtungen bereitzustellen, die das autolytische
Debridement geschädigter
Gewebe, wie von Wunden, fördern.
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Ein
weiteres Ziel der vorliegenden Erfindung besteht darin, Zusammensetzungen,
Verfahren und Vorrichtungen für äußere und
innere geschädigte
Gewebe bereitzustellen.
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Ein
weiteres Ziel der vorliegenden Erfindung besteht darin, eine Infektion über das
Bereitstellen von Zusammensetzungen, Verfahren und Vorrichtungen,
die Wunden säubern,
indem sie Debris und kontaminierendes Material entfernen, zu verhindern.
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Noch
ein weiteres Ziel der vorliegenden Erfindung besteht darin, eine
Infektion über
das Bereitstellen von Zusammensetzungen, Verfahren und Vorrichtungen,
die Sauerstoff anaeroben Stellen zuführen, zu verhindern.
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Als
noch ein weiteres Ziel der vorliegenden Erfindung werden Zusammensetzungen,
Verfahren und Vorrichtungen bereitgestellt, die aktive Mittel unter
gleichzeitiger Zuführung
von Sauerstoff den Stellen geschädigten
Gewebes zur Verhinderung einer Infektion und zur Unterstützung der
Heilung zuführen.
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Ein
weiteres Ziel der vorliegenden Erfindung besteht darin, Zusammensetzungen,
Verfahren und Vorrichtungen bereitzustellen, die Sauerstoff zur
Verstärkung
der Aktivität
aktiver oder therapeutischer Mittel zuführen.
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Noch
ein weiteres Ziel der vorliegenden Erfindung besteht darin, Zusammensetzungen
Verfahren und Vorrichtungen bereitzustellen, die Sauerstoff zuführen, so
dass lebende Organismen am Leben erhalten werden.
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Noch
ein weiteres Ziel der vorliegenden Erfindung besteht darin, Zusammensetzungen,
Verfahren und Vorrichtungen bereitzustellen, die Sauerstoff Geweben
und Organen zuführen,
die aus ihrer ursprünglichen Umgebung
entfernt wurden, beispielsweise Geweben und Organen, die als Transplantate
verwendet werden.
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Ein
weiteres Ziel der vorliegenden Erfindung besteht darin, Zusammensetzungen,
Verfahren und Vorrichtungen bereitzustellen, die Sauerstoff für Verpackungs-
und Versandzwecke zuführen.
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Es
ist ein weiteres Ziel der vorliegenden Erfindung, Zusammensetzungen,
Verfahren und Vorrichtungen bereitzustellen, die sich leicht der
Form der Stelle eines geschädigten
Gewebes anpassen.
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Es
ist noch ein weiteres Ziel der vorliegenden Erfindung, Zusammensetzungen
und Vorrichtungen bereitzustellen, die leicht hergestellt werden
können.
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Noch
ein weiteres Ziel der vorliegenden Erfindung besteht darin, Zusammensetzungen,
Verfahren und Vorrichtungen bereitzustellen, die leicht aus geschädigten Geweben
entfernt und ersetzt werden können.
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Noch
ein weiteres Ziel der vorliegenden Erfindung besteht darin, Zusammensetzungen,
Verfahren und Vorrichtungen bereitzustellen, die mit geschädigtem Gewebe
kompatibel sind und keine Reizung oder Entzündung verursachen.
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Es
ist noch ein weiteres Ziel der vorliegenden Erfindung, Zusammensetzungen,
Verfahren und Vorrichtungen bereitzustellen, die sowohl Wundexsudat
absorbieren als auch ein autolytisches Debridement fördern.
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Ein
weiteres Ziel der vorliegenden Erfindung besteht darin, Zusammensetzungen
und Verfahren zur Herstellung von Vorrichtungen, die aus einer Einheit
konstruiert sind und mehrere Stränge
aufweisen, bereitzustellen.
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Es
ist ein weiteres Ziel der vorliegenden Erfindung, Verfahren und
Zusammensetzungen für
die Behandlung geschädigter
Gewebe unter Einsatz von Vorrichtungen bereitzustellen, die Feuchtigkeit
absorbieren, Sauerstoff zuführen
und aktive Mittel zuführen.
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Ein
Ziel der vorliegenden Erfindung besteht darin, Verfahren und Zusammensetzungen
für die
Behandlung von Wunden mittels Wundverbandvorrichtungen bereitzustellen,
in die aktive Mittel inkorporiert sind.
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Noch
ein weiteres Ziel der vorliegenden Erfindung besteht darin, Verfahren
und Zusammensetzungen für
die Zuführung
aktiver Mittel zu Stellen von Wunden und in geschädigtes Gewebe
bereitzustellen.
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In
weiteres Ziel der vorliegenden Erfindung besteht darin, ein Material
für den
Gewebekontakt bereitzustellen, das gasförmigen Sauerstoff unter Bildung
eines Schaums mit geschlossenen Zellen einschließt.
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Es
ist ein weiteres Ziel der vorliegenden Erfindung, ein Material für den Gewebekontakt,
das Sauerstoff zuführt
und das vom Gewebe resorbiert werden kann, bereitzustellen.
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Diese
und andere Ziele, Merkmale und Vorteile der vorliegenden Erfindung
werden nach einer Lektüre der
folgenden detaillierten Beschreibung der offenbarten Ausführungsformen
und der beigefügten
Ansprüche offensichtlich
werden.
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KURZE BESCHREIBUNG
DER FIGUREN
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1 ist
eine graphische Darstellung, die die Ergebnisse eines Experiments
demonstriert, das zur Entwicklung eines Verfahrens zur Bestimmung
des in einem Wundverband mit geschäumten Sauerstoff vorhandenen
Gesamtsauerstoffs durchgeführt
wurde. Die graphische Darstellung zeigt, dass, wenn ein größeres Volumen
an destilliertem Wasser für
die Extraktion des Sauerstoffs eingesetzt wird, die berechnete Gesamtkonzentration
des Sauerstoffs ein Plateau von angenähert 6268,6 ppm erreicht.
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2 ist
eine graphische Darstellung, die die Geschwindigkeit der Freisetzung
von Sauerstoff in verschiedene Träger (Wasser, Saline und ARS)
in Abhängigkeit
von der Zeit zeigt.
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3 ist
eine graphische Darstellung, die die Ergebnisse eines Experiments
zeigt, das durchgeführt wurde
um zu bestimmen, ob eine oxygenierte Matrix biologisch relevante
Sauerstoffmengen abgeben kann. Im Einzelnen zeigt die graphische
Darstellung die Überlebenszeit
von Goldfischen in verschiedenen verschlossenen Behältern mit
oder ohne Sauerstoffverbände.
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4 ist
eine graphische Darstellung, die die Feuchtigkeitsaufnahme unterschiedlicher
Formulierungen oxygenierter Verbände
zeigt.
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DETAILLIERTE
BESCHREIBUNG
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In
einem ersten Aspekt stellt die vorliegende Erfindung eine Vorrichtung
zur Zuführung
von Sauerstoff bereit, wie sie im Anspruch 1 definiert wird. Weitere
Ausführungsformen
werden in den Ansprüchen
2 bis 10 definiert. Die Verwendung der Vorrichtung in der Medizin
wird im Anspruch 15 definiert. Die Verwendung der Vorrichtung bei
der Herstellung eines Medikaments zur Behandlung von geschädigtem Gewebe
wird im Anspruch 16 definiert.
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Bevorzugte
Ausführungsformen
der vorliegenden Erfindung umfassen Vorrichtungen, die Matrices umfassen,
die bestimmte Sauerstoffmengen zuführen können. Die bevorzugten Ausführungsformen
sind für den
Einsatz in Verfahren zur Behandlung von geschädigten Geweben und in Verfahren
zum Am-Leben-Erhalten und zur Aufrechterhaltung des Zustandes von
isolierten Geweben oder Organen gedacht.
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Die
vorliegende Erfindung umfasst Vorrichtungen zur Behandlung geschädigter Gewebe.
Eine bevorzugte Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung umfasst Vorrichtungen, zur Behandlung
eines geschädigten
Gewebes, die Materialien für
den Kontakt mit Gewebe umfassen, die Sauerstoff in einem schaumartigen Material
mit geschlossenen Zellen einschließen, das imstande ist, eine
optimale Sauerstoffspannung am Ort eines geschädigten Gewebes bereitzustellen
oder aufrechtzuerhalten, wobei überschüssige Flüssigkeit
absorbiert wird und die Mikroumgebung zur Erleichterung der Gewebereparatur
und -regeneration, wenn sie erforderlich sind, optimiert wird. Außerdem haben
die bevorzugten Vorrichtungen der vorliegenden Erfindung ausgezeichnete
Fähigkeiten
bezüglich
der Absorption von Wundexsudat und -feuchtigkeit. Bei bestimmten
Ausführungsformen
der vorliegenden Erfindung umfassen die Vorrichtungen ferner aktive
Mittel, die in sie inkorporiert sind und die an dem Ort freigesetzt
werden sollen. Bei einer weiteren bevorzugten Ausführungsform umfasst
die Matrixzusammensetzung ein Polymernetzwerk mit einem nicht-gelierbaren
Polysaccharid, das gleichmäßig im gesamten
Netzwerk dispergiert ist. Die Matrices dieser bevorzugten Ausführungsform
stellen ein zuverlässiges
und wirksames Mittel zur Aufrechterhaltung der Sauerstoffstoffspannung
und zur Zuführung aktiver
Mittel an den Ort der Wunde bereit, wobei sie gleichzeitig eine
gute Fähigkeit
bezüglich
der Regulation der Feuchtigkeit bereitstellen. Bei noch einer weiteren
Ausführungsform
der Erfindung ist das Polymer ein biologisch resorbierbares Polymer,
das für
topische Anwendungen und für
Implantationen geeignet ist.
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Die
erfindungsgemäßen Vorrichtungen
aus einem Material für
einen Kontakt mit dem Gewebe der erfindungsgemäßen Erfindung unterliegen bezüglich ihrer
Gestalt oder Form keinen Einschränkungen.
Die Vorrichtungen können
in Form von Bögen
mit unterschiedlichen Abmessungen konstruiert werden. Ähnlich können die
Materialien geformt werden, so dass sie sich unterschiedlichen Formen
und Konturen anpassen, wie es für
die vorgesehene Verwendung erforderlich ist. Bevorzugte Ausführungsformen
der vorliegenden Erfindung, insbesondere solche, die als Vorrichtungen
für einen
Wundverband verwendet werden, können
auch eine bestimmte Konformation haben. Zum Beispiel umfasst eine
bevorzugte Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung eine strangförmige Konfiguration, wobei
die einzelnen Stränge
von wenigstens einem gemeinsamen Bereich ausgehen und frei bewegliche
Enden haben können.
Diese spezielle Konformation ist besonders für den Einsatz in tiefen Wunden
geeignet, da die multiplen Stränge
der Matrix es dem Verband ermöglichen,
sich einzelnen und ungewöhnlich
geformten Wundbereichen anzupassen. Weiterhin beschleunigen die Vorrichtungen
die Wundheilung, indem sie überschüssiges zelluläres Exsudat
und Debris verdrängen
und deren Entfernung ermöglichen,
wodurch sie die Geschwindigkeit der Gewebereparatur und Regeneration
verbessern.
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Definitionen
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Die
Begriffe „ein", „eine" und „der", „die", „das" sind, wie sie hier
verwendet werden, so definiert, dass sie eines oder mehrere bedeuten
und dass der Plural eingeschlossen ist, es sei denn, dass das im
betreffenden Zusammenhang keinen Sinn ergibt.
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Der
Begriff „geschädigtes Gewebe" kann, so wie er
hier verwendet wird, ein oder mehrere Gewebe betreffen, und er schließt einen
beliebigen Organismus, ein beliebiges Organsystem, Organgewebe,
beliebige Zellen oder zelluläre
Komponenten ein, die sich nicht in ihrem normalen metabolischen
Zustand befinden. Zum Beispiel bedeutet er jedes beliebige Gewebe,
das eine anomale Blutversorgung aufweist, wie sie durch ischämische Bedingungen,
hypoxische Bedingungen, einen Infarkt, Verschlüsse, Blockaden oder Traumata
verursacht wird. Er schließt
auch Wunden und Schäden
an Strukturelementen ein.
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Die
vorliegende Erfindung zielt auf Vorrichtungen zur Zuführung von
Sauerstoff und aktiven Mitteln, einschließlich von Gasen, ab. Insbesondere
zielen bevorzugte Ausführungsformen
auf die Zuführung
von Sauerstoff in geschädigtes
Gewebe ab. Ein Beispiel bevorzugter Ausführungsformen zur Behandlung
von geschädigten
Geweben ist die Behandlung von Wunden. Dieses Beispiel dient der
Veranschaulichung und sollte nicht in einem einschränkenden
Sinn verwandt werden, und solche bevorzugten Ausführungsformen
können
zur Behandlung anderer Typen von geschädigtem Gewebe eingesetzt werden.
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Zusätzlich zum
Management von überschüssiger Feuchtigkeit
und einer Infektion um den Ort einer Wunde herum ist es auch wichtig,
die geeignete Sauerstoffspannung um die Wunde herum aufrechtzuerhalten, um
eine wirksame Heilung zu erleichtern. Mehrere Studien haben gezeigt,
dass, während
die Sauerstoffspannung in normalem, nicht verletztem Gewebe bei
angenähert
10664 bis 13330 Pa (80 bis 100 mm Hg) liegt, die Spannung in geschädigtem oder
verletztem Gewebe bei nur 399,9 bis 3999 Pa (3 bis 30 mm Hg) liegt.
Es wurde auch gezeigt, dass Sauerstoffspiegel von unter 3999 Pa
(30 mm Hg) nicht ausreichen, den Prozess der Reparatur von Wunden
zu unterstützen.
Die neuartigen erfindungsgemäßen Verfahren
und Zusammensetzungen stellen einzigartige Materialien für einen
Kontakt mit dem Gewebe bereit, die nicht nur die Absorption und das
Management des Wundexsudats und von Feuchtigkeit ermöglichen,
sondern die, was besonders wichtig ist, auch die Steuerung der Sauerstoffspannung
um eine Wunde herum ermöglichen,
wodurch eine wirksame und bessere Gewebereparatur und -regeneration
ermöglicht
wird. Bei alternativen Ausführungsformen
der Erfindung umfasst die Wundverbandvorrichtung auch aktive therapeutische
Mittel, die freigesetzt werden und auf kontrollierte Weise zugeführt werden
können.
Die Freisetzung kann über
eine flüssige
Phase mobilisiert werden, die gebildet wird, wenn die Matrix Feuchtigkeit
aus der Umgebung oder dem mit ihr in Kontakt stehenden Substrat
aufnimmt.
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Eine
bevorzugte Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung umfasst eine Suspension von Komponenten
zur Bildung eines Polymers wie Acrylamid, zusammen mit verschiedenen
Lösemitteln,
wie Lipiden, Wasser und Alkohol. Genauer gesagt umfasst eine bevorzugte
Zusammensetzung eine wässrige
Suspension, die Acrylamid, Bisacrylamid, Glycerol, Guargummi und
Isopropylalkohol enthält.
Die Suspension wird gemischt, um den Guargummi vollständig zu
hydratisieren und die anderen Inhaltsstoffe aufzulösen. Anschließend wird
eine Lösung
wie TEMED zusammen mit Ammoniumpersulfat und Natriumcarbonat nacheinander zugegeben.
Das Material wird dann gemischt und in Formen gegossen, und dann
lässt man
es gelieren. Die gelierten Bögen
werden zur Dehydrierung in einen Trockenofen verbracht, und dann
werden sie mit einer Lösung
von Wasserstoffperoxid rehydratisiert. Nach einer „Ruhepause" von mehreren Stunden
kann das geschäumte,
sauerstoffhaltige Material dann zugeschnitten und sterilisiert werden,
zum Beispiel durch Elektronenstrahlbestrahlung.
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Eine
spezifische bevorzugte Zusammensetzung der vorliegenden Erfindung
wird nach dem folgenden Verfahren hergestellt: Gib zu 45,2 g H2O 2,47 g Acrylamid, 0,03 g Bisacrylamid,
2,5 g Glycerol und 0,275 g Guargummi, suspendiert in 0,275 g Isopropylalkohol.
Mische die Suspension 3 Stunden, um den Guargummi vollständig zu
hydratisieren und die anderen Inhaltsstoffe aufzulösen. Gib
nacheinander zur Mischung 0,026133 mL TEMED, 0,368 g Ammoniumpersulfat
und 0,0888 g Natriumcarbonat. Nach 5 Minuten Mischen wird die Mischung
in Plattengelformen gegossen, und man lässt sie gelieren. Die gelierten
Platten werden dann in einen Trockenofen mit einer Temperatur von
45–50°C gebracht,
um sie auf einen Feuchtigkeitsgehalt von unter 10% (Gew./Gew.) zu
dehydrieren. Die Platten werden dann mit einer 10%igen Lösung von
Wasserstoffperoxid im Verhältnis
von 0,6 g Platte zu 0,25 mL Lösung
rehydratisiert. Man lässt
das Material 12 Stunden stehen. Das geschäumte, sauerstoffhaltige Material
kann dann zugeschnitten und mittels Elektronenstrahlbestrahlung
sterilisiert werden.
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Die
chemische Reaktion zwischen dem Wasserstoffperoxid (zweiter Reaktionspartner)
und dem Carbonatkatalysator (Reaktionspartner) führt zur Bildung von Wasser
und gasförmigem
Sauerstoff, der wiederum zur Bildung geschlossener Zellen oder von
Blasen in der Matrix führt.
Die Zellen enthalten eine erhöhte
Konzentration von gasförmigem
Sauerstoff. Die Feuchtigkeit in den Wänden der Matrix enthält gelösten Sauerstoff.
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Wie
Fachleuten auf diesem Gebiet bekannt ist, können die oben in der bevorzugten
Zusammensetzung aufgeführten
Komponenten durch ähnliche
oder äquivalente
Materialien ersetzt werden. Zum Beispiel kann der Prozess durchgeführt werden,
indem der Carbonat-Reaktionspartner
durch andere Katalysatortypen ersetzt wird. Zu den Katalysatoren
gehören
auch, ohne jedoch auf sie beschränkt
zu sein, organische und anorganische Chemikalien, wie Kupfer(II)chlorid,
Eisen(III)chlorid, Manganoxid, Natriumiodid und ihre Äquivalente.
Zu weiteren Katalysatoren gehören,
ohne jedoch auf sie beschränkt
zu sein, Enzyme wie die Lactoperoxidase und die Katalase. Ganz ähnlich kann
der zweite Reaktionspartner Wasserstoffperoxid durch andere Peroxide
ersetzt werden, zu denen, ohne jedoch auf sie beschränkt zu sein,
Ammoniumperoxid und Natriumperoxid gehören. Man stellt sich für die vorliegende
Erfindung die Verwendung von Komponenten vor, die Sauerstoff in
der Matrix erzeugen können
und bezüglich
der Anwendung sicher und wirksam sind.
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Weitere
Details bezüglich
der vorliegenden Erfindung finden sich in den folgenden Beispielen.
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Aktive Mittel
-
Die
aktiven Mittel, die in die vorliegende Erfindung inkorporiert werden,
werden auf der Basis der Verwendung der Vorrichtung ausgewählt. Aktive
Mittel und ihre Wirkungen sind Fachleuten auf diesem Gebiet bekannt,
und Verfahren für
die Einführung
dieser Mittel in die erfindungsgemäßen Matrices werden hier gelehrt. Man
stellt sich für
die vorliegende Erfindung den Einschluss von Sauerstoff und gegebenenfalls
eines aktiven Mittels oder mehrerer aktiver Mittel vor, in Abhängigkeit
von der vorgesehenen Verwendung. Die Zusammensetzungen und Vorrichtungen
können
ein Mittel einschließen
oder sie können
mehrere Mittel einschließen. Zum
Beispiel gehören,
wenn die Vorrichtung eine Platte aus einem Matrixgel ist, die in
eine Gewebekulturschale gegeben und zur Bereitstellung von Sauerstoff
für die
wachsenden Zellen verwendet wird, zu den aktiven Mitteln Sauerstoff
und beliebige andere Mittel, die für die Zellen nützlich sind,
wie antimikrobielle Mittel zur Aufrechterhaltung der Sterilität oder Wachstumsfaktoren
zur Unterstützung
des Zellwachstums.
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Wenn
die Vorrichtungen für
topische Behandlungen verwendet werden, wie für Behandlungen geschädigter Gewebe,
umfassen die Vorrichtungen aktive Mittel, die die Behandlung geschädigter Gewebe
unterstützen.
Zum Beispiel werden die Vorrichtungen zur Behandlung von Wunden,
bei der Heilung von Haut und für kosmetische
Anwendungen eingesetzt. Die aktiven Mittel unterstützen und
verbessern den Prozess der Wundheilung, und sie können Gase,
antimikrobielle Mittel, einschließlich von, ohne jedoch auf
diese beschränkt
zu sein, antibakteriellen Mitteln, Mitteln gegen Viren und Mittel
gegen Parasiten, Behandlungen gegen Mycoplasmen, Wachstumsfaktoren,
Proteine, Nukleinsäuren,
angiogene Faktoren, Anästhetika,
Mucopolysaccharide, Metalle oder andere Mittel für die Wundheilung einschließen.
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Zu
den aktiven Mitteln gehören,
ohne jedoch auf sie beschränkt
zu sein, Gase, wie Stickstoff, Kohlendioxid und Edelgase, Pharmaka,
chemotherapeutische Mittel, Herbizide, Wachstumshemmer, Mittel gegen
Pilze, Mittel gegen Bakterien, Mittel gegen Viren und Mittel gegen
Parasiten, Mykoplasmenbehandlungen, Wachstumsfaktoren, Proteine,
Nukleinsäuren,
angiogene Faktoren, Anästhetika,
Mucopolysaccharide, Metalle, Mittel zur Wundheilung, Wachstumsförderer,
Indikatoren einer Veränderung
der Umgebung, Enzyme, Nährstoffe,
Vitamine, Mineralien, Kohlenhydrate, Fette, Fettsäuren, Nukleoside,
Nukleotide, Aminosäuren,
Seren, Antikörper
und Fragmente von diesen, Lectine, Immunstimulanzien, Immunsuppressoren,
Gerinnungsfaktoren, Neurochemikalien, zelluläre Rezeptoren, Antigene, Adjuvanzien,
radioaktive Materialien und andere Mittel, die Zellen oder zelluläre Prozesse
beeinflussen.
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Beispiele
für antimikrobielle
Mittel, die in der vorliegenden Erfindung eingesetzt werden können, sind, ohne
jedoch auf sie beschränkt
zu sein, Isoniazid, Ethambutol, Pyrazinamid, Streptomycin, Clofazimin,
Refabutin, Fluorchinolone, Ofloxacin, Sparfloxacin, Rifampin, Azithromycin,
Clarithromycin, Dapson, Tetracyclin, Erythromycin, Ciprofloxacin,
Doxycyclin, Ampicillin, Amphotericin B, Ketoconazol, Fluconazol,
Pyrimethamin, Sulfadiazin, Clindamycin, Lincomycin, Pentamidin,
Atovaquon, Paromomycin, Diclazaril, Acyclovir, Trifluoruridin, Foscarnet,
Penicillin, Gentamicin, Ganciclovir, Iatroconazol, Miconazol, Zn-Pyrithion
und Silbersalze wie Chlorid, Bromid, Iodid und Periodat.
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Zu
Wachstumsfaktoren, die in die erfindungsgemäßen Zusammensetzungen und Vorrichtungen
eingearbeitet werden können,
gehören,
ohne jedoch auf sie beschränkt
zu sein, der basic fibroblast growth factor (bFGF), der acidic fibroblast
growth factor (aFGF), der nerve growth factor (NGF), der epidermal
growth factor (EGF), die insulin-like growth factors 1 und 2 (IGF-1
und IGF-2), der platelet derived growth factor (PDGF), der tumor
angiogenesis factor (TAF), der vascular endothelial growth factor
(VEGF), der corticotropin releasing factor (CRF), die transforming
growth factors α und β (TGF-α und TGF-β), Interleukin-8
(IL-8), der granulocyte-macrophage colony stimulating factor (GM-CSF),
die Interleukine und die Interferone.
-
Andere
Mittel, die in die erfindungsgemäßen Vorrichtungen
inkorporiert werden können,
sind saure Mucopolysaccharide, zu denen, ohne jedoch auf sie beschränkt zu sein,
Heparin, Heparinsulfat, Heparinoide, Dermatitinsulfat, Pentosanpolysulfat,
Chondroitinsulfat, Hyaluronsäure,
Cellulose, Agarose, Chitin, Dextran, Carrageenan, Linolsäure und
Allantoin gehören.
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Zu
Proteinen, die besonders für
die Behandlung geschädigter
Gewebe, wie von Wunden, nützlich
sein können,
gehören,
ohne jedoch auf sie beschränkt
zu sein, Collagen, vernetztes Collagen, Fibronectin, Laminin, Elastin
und vernetztes Elastin oder Kombinationen und Fragmente davon. Adjuvanzien
oder Zusammensetzungen, die eine Immunantwort boostern, können ebenfalls
zusammen mit den erfindungsgemäßen Wundverbandvorrichtungen
verwendet werden.
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Zu
weiteren Mitteln für
die Wundheilung, die man sich für
die vorliegende Erfindung vorstellt, gehören, ohne jedoch auf sie beschränkt zu sein,
Metalle. Für
Metalle wie Zink und Silber ist schon lange bekannt, dass sie eine
ausgezeichnete Behandlung von Wunden ermöglichen. Die Zuführung derartiger
Mittel über
die Verfahren und Zusammensetzungen der vorliegenden Erfindung stellen
eine neue Dimension der Wundversorgung bereit.
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Es
sollte klar sein, dass bei den bevorzugten Ausführungsformen der vorliegenden
Erfindung die aktiven Mittel so in Zusammensetzungen und Vorrichtungen
inkorporiert sind, dass die Mittel in die Umgebung freigesetzt werden.
Bei topischen Behandlungen werden die Mittel dann über transdermale
oder transmukosale Wege zugeführt.
Die inkorporierten Mittel können
innerhalb eines gewissen Zeitraums freigesetzt werden, und die Geschwindigkeit
der Freisetzung kann über
das Ausmaß der
Vernetzung der Polymere der Matrices gesteuert werden. Auf diese
Weise behält
die vorliegende Erfindung ihre Fähigkeit
bei, die lokale Umgebung zu beeinflussen, Mikroorganismen zu töten oder
zu hemmen, die Immunreaktion zu boostern, zu anderen Veränderungen
der physiologischen Funktion zu führen und aktive Mittel über einen
längeren
Zeitraum bereitzustellen.
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Bei
einer weiteren Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung werden aktive Mittel direkt in die Mikrohohlräume der
Matrix der Wundverbandvorrichtung inkorporiert. Die Agenzien können über die
Absorption von Mitteln durch die Matrix inkorporiert werden, und
vorzugsweise über
eine Inkorporation während
der Polymerisation der Matrix. Es wird theoretisch für möglich erachtet,
dass die Freisetzung der aktiven Mittel über eine Manipulation von Konzentrationsparametern,
der Bewegung von Wasser durch die Matrix und des Ausmaßes der
Vernetzung der Matrix gesteuert werden könnte.
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Die
Verabreichung aktiver Mittel für
die Behandlung von geschädigtem
Gewebe mittels der erfindungsgemäßen Zusammensetzungen
und Verfahren überwindet
verschiedene Probleme des Standes der Technik. Erstens vermeidet
die vorliegende Erfindung die schmerzhafte wiederholte Aufbringung
von Cremes und Salben auf geschädigte
Gewebe. Die vorliegende Erfindung ermöglicht es auch aktiven Mitteln,
direkt der betreffenden Stelle zugeführt zu werden, um dadurch die
negativen Auswirkungen einer systemischen Zufuhr der Mittel zu verhindern.
Im Falle tiefer Wunden können,
im Gegensatz zur topischen Verabreichung aktiver Mittel, die Wundverbandzusammensetzungen
und -vorrichtungen mit darin enthaltenen aktiven Mitteln direkt
in die Wunde eingebracht werden, was eine wirksamere Zuführung der
Mittel bereitstellt. Schließlich
stellt die vorliegende Erfindung, im Gegensatz zu einer Injektion
aktiver Mittel, Verfahren zur Verabreichung aktiver Mittel bereit,
bei denen die Mittel sofort aus dem geschädigten Gewebe entfernt werden
können
und die Verabreichung beendet werden kann.
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Matrices
-
Die
vorliegende Erfindung umfasst ein Matrixmaterial wie Polyacrylamid
und ein nicht-gelierbares
Mucopolysaccharid, und am bevorzugtesten umfasst sie ferner einen
Katalysator (Reaktionspartner), der bei der Umsetzung mit einer
weiteren Komponente (zweiter Reaktionspartner) Sauerstoff generiert,
und sie umfasst ferner ein aktives Mittel oder mehrere aktive Mittel,
das bzw. die in sie inkorporiert ist bzw. sind. Ein einzigartiges
Merkmal der erfindungsgemäßen Matrices
ist die Bildung des Schaums oder einer Anordnung von Blasen, die
den Sauerstoff einschließen.
Der Schaum oder die Blasen werden durch die Permeation des zweiten
Reaktionspartners gebildet, der der gebildeten Matrix, die einen
Reaktionspartner enthält,
zugesetzt wird. Wenn die beiden Reaktionspartner in Wechselwirkung
treten, kommt es zu einer Reaktion, die Sauerstoff freisetzt, der
in der Matrix eingeschlossen wird. Zum Beispiel enthält eine
Matrix einen inkorporierten Carbonat-Katalysator (einen Reaktionspartner).
Die gebildete Matrix wird dann mit dem zweiten Reaktionspartner
Wasserstoffperoxid zusammengebracht. Es kommt zu einer katalytischen
Zersetzung des Wasserstoffperoxids, die zur Freisetzung von Sauerstoffgas
führt,
das in Form von in situ gebildeten Blasen eingeschlossen wird. Der
Wasserstoffperoxid-Reaktionspartner ist nicht Teil des Kompoundierens
der Matrix, sondern er ist in der Behandlung nach der Bildung des
Matrixausgangsmaterials enthalten.
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Bei
bevorzugten Ausführungsformen
der vorliegenden Erfindung ist die Matrix flexibel und elastisch, und
sie ist ein halbfestes Gerüst,
das für
Substanzen wie wässrige
Fluide, anorganische Salze, wässrige
Fluide und gelöste
gasförmige
Mittel, einschließlich
von Sauerstoff, permeabel ist. Ohne uns auf eine bestimmte Theorie
festlegen zu wollen nehmen wir an, dass die Substanzen die Matrix über eine
Bewegung durch intermolekulare Räume
im vernetzten Polymer durchdringen.
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Vorzugsweise
ist das Matrixmaterial aus natürlichen
oder synthetischen Polymeren konstruiert. Die Matrix kann gegebenenfalls
auch ein nicht-gelierbares Polysaccharid einschließen. Zu
natürlichen
Polymeren, die verwendet werden können, gehören, ohne jedoch auf sie beschränkt zu sein,
Collagen, Gelatine, Chondroitin, Calmodulin, Cellulose, Agar, Agarose,
Tierhaut, Hyaluronsäure,
Dextran und Alginat. Zu synthetischen Polymeren, die verwendet werden
können,
gehören,
ohne jedoch auf sie beschränkt
zu sein, Polylysin und andere resorbierbare Polymere, Polyacrylamid,
Polymethacrylat, Polyacrylat, Polybutyrat, Polyurethanschaum, Polyether,
Silastic, Siliconelastomer, Gummi, Nylon, Vinyl oder vernetztes
Dextran. Wenn vernetztes Dextran verwendet wird, wird es bevorzugt,
dass das Molekulargewicht des Dextranpolymers zwischen 50000 und 500000
liegt. Außerdem
kann das Matrixmaterial aus Kombinationen natürlicher und synthetischer Polymere oder
Mischungen von synthetischen Polymeren oder Mischungen von natürlichen
Polymeren hergestellt werden.
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Das
am stärksten
bevorzugte nicht-gelierbare Polysaccharid ist ein nicht-gelierbares
Galactomannan-Makromolekül
wie Guargummi. Im Allgemeinen reicht ein Konzentrationsbereich des
Guargummis zwischen ungefähr
0,005 und 53 Gew.-%, vorzugsweise zwischen ungefähr 0,05 und 5 Gew.-% und am
bevorzugtesten zwischen ungefähr
0,25 und 1 Gew.-% aus. Zu weiteren nicht-gelierbaren Polysacchariden
können Luzerne,
Bockshornklee, Gleditschienkernmehl, Weißkleekernmehl und Johannisbrotkernmehl
gehören.
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Zur
Verringerung der Permeabilität
der Matrix können
Mittel für
die Steuerung des Wasserverlustes auf die Oberfläche der Vorrichtung aufgebracht
werden. Die Aufbringung von Mitteln zur Steuerung des Wasserverlustes
wird bevorzugt, da eine Erniedrigung der Permeabilität der Vorrichtung
den Verlust von Fluiden steuert. Ein bevorzugtes Mittel zur Steuerung
des Wasserverlustes ist Rohvaseline, aber es können auch andere Mittel zur
Steuerung des Wasserverlustes, wie Glycolipide, Ceramide, freie
Fettsäuren,
Cholesterol, Triglyceride, Sterylester, Cholesterinsulfat, Linolensäureethylester
und Siliconöl
eingesetzt werden. Außerdem
können die
Zusammensetzungen und Vorrichtungen eine undurchlässige Schicht
aufweisen, die eine oder mehrere Oberflächen bedeckt, um die Kontrolle
der Feuchtigkeit zu unterstützen.
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Wenn
es gewünscht
wird kann auch ein Weichmacher dem Matrixmaterial zugesetzt werden.
Zu bevorzugten Weichmachern gehören
Glycerol und Wasser, aber Propylenglykol und Butanol können ebenfalls eingesetzt
werden. Wenn Glycerol verwendet wird, ist im Allgemeinen ein Bereich
zwischen ungefähr
0,25 und 25 Gew.-%, vorzugsweise zwischen 0,5 und 12 Gew.-% und
am bevorzugtesten zwischen ungefähr
2,5 und 8 Gew.-% ausreichend. Der Weichmacher kann der Ausgangsmischung
aus dem Polymer und dem Vernetzungsmittel zugesetzt werden.
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Wenn
es gewünscht
wird, kann ein Mittel zur Hydratisierungssteuerung in die Matrix
eingearbeitet werden. Das bevorzugte Mittel zur Steuerung der Hydratisierung
ist ein Isopropylalkohol, aber Ethanol, Glycerol, Butanol und Propylenglykol
können
ebenfalls eingesetzt werden. Ein Bereich des Isopropylalkohols zwischen ungefähr 0,05
und 5 Gew.-%, vorzugsweise zwischen ungefähr 0,1 und 2,5 Gew.-% und am
bevorzugtesten zwischen ungefähr
0,25 und 1 Gew.-% ist im Allgemeinen ausreichend.
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Die
Matrix einer bevorzugten Ausführungsform
umfasst vorzugsweise polymerisierte Polyacrylamidketten, wobei die
Acrylamidmonomere mit einem Vernetzungsmittel vernetzt sind und
ein nicht-gelierbares Polysaccharid und ein aktives Mittel oder
ein Pharmakon direkt in darin enthaltene Mikrohohlräume eingekapselt werden
kann. Ein Bereich des Acrylamids zwischen ungefähr 0,5 und 50 Gew.-%, vorzugsweise
zwischen ungefähr
1 und 25 Gew.-% und am bevorzugtesten zwischen ungefähr 2,5 und
10 Gew.-% ist im Allgemeinen ausreichend.
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Das
am stärksten
bevorzugte Vernetzungsmittel ist N,N'-Methylenbisacrylamid, aber andere geeignete
Vernetzungsmittel, wie Bisacrylylcystamin und Diallylweinsäurediamid
können
ebenfalls eingesetzt werden. Wenn N,N'-Methylenbisacrylamid verwendet wird
ist ein Bereich zwischen ungefähr
0,005 und 0,5 Gew.-%, vorzugsweise zwischen ungefähr 0,01
und 0,25 Gew.-% und am bevorzugtesten zwischen ungefähr 0,025
und 0,15 Gew.-% im Allgemeinen ausreichend.
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Ammoniumpersulfat
und TEMED können
ebenfalls der Matrix zugesetzt werden. Ein Bereich des Ammoniumpersulfats
zwischen ungefähr
0,005 und 0,5 Gew.-%, vorzugsweise zwischen 0,01 und 0,25 Gew.-% und
am bevorzugtesten zwischen ungefähr
0,025 und 0,1 Gew.-% ist im Allgemeinen ausreichend. Außerdem ist
ein Bereich des TEMED zwischen ungefähr 0,001 und 0,5 Gew.-%, vorzugsweise
zwischen ungefähr
0,01 und 0,25 Gew.-% und am bevorzugtesten zwischen ungefähr 0,025
und 0,15 Gew.-% im Allgemeinen ausreichend.
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Eine
am stärksten
bevorzugte Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung umfasst Reaktionspartner, die eingesetzt
werden, um Blasen oder Schaum zu erzeugen, die Sauerstoff einschließen. Diese
Reaktionspartner können
Katalysatoren sein, die mit dem zweiten Reaktionspartner unter Bildung
der Blasen reagieren und den Sauerstoff einschließen. Ein
am stärksten
bevorzugter Reaktionspartner oder Katalysator ist Natriumcarbonat.
Ein Konzentrationsbereich des Reaktionspartners oder Katalysators
zwischen ungefähr
0,005 und 10,0 Gew.-%, vorzugsweise zwischen ungefähr 0,01
und 5,0 Gew.-% und am bevorzugtesten zwischen ungefähr 0,1 und
5,0 Gew.-% ist im Allgemeinen ausreichend. Die am stärksten bevorzugte
Konzentration des Natriumcarbonats liegt bei ungefähr 1,0 Gew.-%.
-
Inkorporation
aktiver Mittel
-
Eine
Ausführungsform
der erfindungsgemäßen Matrices
findet sich im US-Patent Nr. 5 196 190 an Nangia et al. Nangia et
al. lehren eine Matrix, die aus einem natürlichen oder synthetischen
Polymer, einem nicht-gelierbaren Polysaccharid und einem auf einem
Phospholipid basierenden System für die Arzneimittelzufuhr zusammengesetzt
ist. Im Einzelnen lehren Nangia et al. eine Matrix, die zur Zufuhr
von Arzneimitteln fähig
ist, wobei Liposomen aus Lipidvesikeln, die ein gewünschtes
Arzneimittel enthalten, in die Matrix inkorporiert sind.
-
Ein
Problem mit einer derartigen Matrix liegt jedoch in der Schwierigkeit,
aktive Mittel in die Liposomen zu inkorporieren, da bestimmte Mittel
mit der Liposomenchemie inkompatibel sein können. Die Inkorporation unter
Verwendung von Liposomen ist zeitraubend, teuer und manchmal unzuverlässig, da
eine Dispersion der Liposomen in der Matrix schwer zu erzielen ist,
und, wenn sie erreicht worden ist, die Liposomen aufgrund der inhärenten Instabilität der Liposomen
teure Mittel vorzeitig freisetzen können. Ein weiteres Problem
besteht darin, dass kein Verfahren nach dem Stande der Technik zur
Inkorporation aktiver Mittel in eine Vorrichtung bekannt ist, bei
der die Freisetzung des Mittels mit der Zeit über die Manipulation von Konzentrationsparametern, der
Bewegung von Wasser durch die Matrix und des Ausmaßes der
Vernetzung der Matrix gesteuert werden kann.
-
Bevorzugte
Ausführungsformen
der vorliegenden Erfindung zielen jedoch auf den Bedarf an einem weniger
teuren, schnelleren und zuverlässigeren
Verfahren zur Inkorporation einer größeren Auswahl gewünschter
Agenzien in Wundverbandvorrichtungen ab. Bevorzugte Ausführungsformen
stellen auch einen Weg zur Steuerung der Freisetzung der gewünschten
Mittel mit der Zeit über
eine Manipulation von Konzentrationsparametern, der Bewegung von
Wasser durch die Matrix und des Ausmaßes der Vernetzung der Matrix bereit.
Bei einer bevorzugten Ausführungsform
können
die gewünschten
Mittel direkt in die Matrix inkorporiert werden, indem die Mittel
vor der Vernetzung in die Ausgangsformulierung der Matrix eingebracht
werden. Das Inkorporationsverfahren ist kostengünstig, schnell und zuverlässig, und,
was sehr überraschend
ist, die inkorporierten Mittel werden durch den Prozess der Polymerisation
nicht beeinflusst und behalten ihre biologischen Aktivitäten. Außerdem können aktive
Mittel in eine vorgeformte Matrix adsorbiert oder absorbiert werden.
Einige Ausführungsformen
enthalten den zweiten Reaktionspartner und das aktive Mittel als
Zusatz zur vorgeformten Matrix, die entweder gleichzeitig oder nacheinander
für eine
Perfusion innerhalb der Matrix zugegeben werden. Man stellt sich
für die
vorliegende Erfindung auch andere Verfahren zur Inkorporation aktiver
Mittel vor, wie zum Beispiel als Einschluss in Liposomen oder andere
Vesikel, und andere Verfahren sind Fachleuten auf dem Gebiet der
Formulierungen zur Zuführung
aktiver Mittel bekannt.
-
Beim
Einsatz bevorzugter Ausführungsformen
der vorliegenden Erfindung kann die Zuführung der gewünschten
Mittel über
den Einsatz einer Bewegung von Flüssigkeit durch die Matrix gesteuert
werden. Ohne uns auf irgendeine Theorie festlegen zu wollen könnten wir
uns theoretisch vorstellen, dass die Flüssigkeit in einer Matrix aus
einem Polymer und einem nicht-gelierbaren
Polysaccharid entweder an das nicht-gelierbare Polysaccharid gebunden
ist oder dass sie nicht gebunden in der Polymermasse vorliegt. Somit
stellen wir uns theoretisch vor, dass die vorliegende Erfindung
den freien flüssigen
Anteil der Matrix als generelles Lösemittel einsetzt sowie als
ein Mittel zur Zuführung
gewünschter
Agenzien. Lösliche
Arzneimittel lassen sich leicht im freien flüssigen Teil lösen, aber
nur schwach lösliche
Arzneimittel werden zu einem feinen Pulver gemahlen und können den
Einsatz eines Benetzungsmittels, wie Glycerol oder Isopropylalkohol,
oder eines Tensids, wie Polysorbat, Triton-X oder Natriumlaurylsulfat,
erfordern.
-
Es
wird angenommen, dass, sobald das gewünschte Mittel oder die gewünschten
Mittel in der gesamten Matrix dispergiert worden ist bzw. sind,
ein Teil des Mittels im nicht-gelierbaren Polysaccharid verbleibt, während ein
anderer Teil des Mittels in der freien flüssigen Phase aufgelöst wird
und sich frei durch die Matrix bewegt. Die Fähigkeit des Mittels, sich frei
durch die Matrix in der freien flüssigen Phase zu bewegen, ist
für das
erfindungsgemäße Zuführungssystem
für das
Mittel nützlich.
Da das Mittel in der freien flüssigen
Phase gelöst
ist, wird ein Konzentrationsgradient des aktiven Mittels zwischen
der Matrix und der Feuchtigkeit der Umgebung aufgebaut. Deshalb
wird sich, wenn die Matrix auf eine feuchte Oberfläche gesetzt
wird, das lösliche
Mittel durch die freie flüssige
Phase in Richtung der Feuchtigkeit, die das Mittel nicht enthält, bewegen, was
zur Zuführung
des Mittels führt.
Diese Bewegung des löslichen
Mittels stört
das Gleichgewicht zwischen löslichen
und unlöslichen
Mitteln zusätzlich
und führt
dazu, dass sich mehr von dem Mittel in der freien flüssigen Phase
löst, wodurch
mehr des Mittels zugeführt
wird. Da die bevorzugten Ausführungsformen
der vorliegenden Erfindung das gewünschte Mittel direkt in die
Matrix inkorporieren, statt das Arzneimittel in andere Träger für die Zuführung, wie
Liposomen, zu inkorporieren, kann das Mittel in der freien flüssigen Phase
gelöst und
zuverlässig
durch den oben beschriebenen Prozess zugeführt werden. Wir stellen uns
theoretisch vor, dass gasförmige
Agenzien, wie Sauerstoff, in der Flüssigkeit der Matrix gelöst werden
und aus der Matrix freigesetzt werden. Außerdem können die Gase direkt in die
Luft der Umgebung freigesetzt werden, wodurch die Umgebung angereichert
wird.
-
Die
Zuführung
der gewünschten
Mittel kann auch über
das Ausmaß der
Vernetzung der Matrix gesteuert werden. Wie oben beschrieben wurde
können
die gewünschten
Mittel zu den anderen Komponenten, die die Matrix bilden, vor dem
Zusatz des Vernetzungsmittels zugegeben werden. Die nachfolgende
Zugabe des Vernetzungsmittels und die gleichzeitige Polymerisierung
führen
sowohl zu einer Kettenverlängerung
der monomeren Chemikalien als auch zu einer Vernetzung zwischen
den Ketten der Monomere. Die Kombination vernetzter Ketten führt zu Mikrohohlräumen, in
denen die gewünschten
Mittel verkapselt sind. Über
das Steuern der Menge des Vernetzungsmittels und der Länge der
Ketten der Polymere ist es möglich,
die Größe der Mikrohohlräume im Polymer
zu regulieren. Größere Mikrohohlräume, die über ein
geringeres Ausmaß der
Vernetzung erzeugt werden, ermöglichen
eine freiere Wanderung und eine schnellere Zuführung des gewünschten
Mittels, während
kleinere Mikrohohlräume
die Zuführungszeit
erhöhen.
Zwar kann das Zuführungssystem auf
Liposomenbasis ebenfalls das Ausmaß der Vernetzung ausnützen, aber
das Liposom selbst wirkt als zusätzliche
Barriere für
die Zufuhr, was die Zufuhr weniger kontrollierbar und weniger zuverlässig macht
als die Zufuhr ohne Liposomen.
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Strangförmige Struktur
-
Die
erfindungsgemäßen Zusammensetzungen
und Vorrichtungen können
in Abhängigkeit
von der Verwendung der Zusammensetzungen und Vorrichtungen viele
physikalische Formen haben. Eine bevorzugte Form ist eine Platte
aus einem Gel, die zu jeder beliebigen zweidimensionalen Form geformt
oder zugeschnitten werden kann. Andere bevorzugte Ausführungsformen
sind in erster Linie aus dünnen
Matrixsträngen
konstruiert, die dafür
geeignet sind, in das Wundbett oder den Wundhohlraum gegeben zu
werden. Die bevorzugten Vorrichtungen können aus einem Strang oder
aus mehreren Strängen
Matrix konstruiert sein. Wenn mehrere Stränge in der Konstruktion eingesetzt
werden, werden die Stränge
durch Umwickeln, Zusammenbinden, Zusammenleimen oder, alternativ, über eine
Brücke
aus zusammenhängender
Matrix zwischen aneinandergrenzenden Strängen aneinander befestigt.
Es werden mehrere Stränge
aneinander befestigt, um einen zufälligen Verlust während der
Entfernung des Verbandes vom Wundbett zu minimieren. Im typischen
Fall sind die Stränge
bei bestimmten Ausführungsformen
im mittleren Bereich zusammengebunden oder aneinander befestigt,
so dass sich die Enden der Vorrichtungen frei bewegen können. Der
Vorteil frei beweglicher Enden besteht darin, dass es den einzelnen
Strängen
ermöglicht
ist, ein möglichst
großes
Volumen der Wunde zu erreichen und dadurch überschüssige Flüssigkeit, überschüssiges Exsudat und Debris zu
absorbieren. Die mechanische Wirkung der sich frei bewegenden Stränge trägt zum Abfangen
und zur Entfernung von Zell- und Wunddebris bei. Gleichzeitig passen
sich die frei beweglichen Stränge
optimal der Form der Wundoberfläche an,
so dass der Kontakt zwischen der Vorrichtung und dem Wundbett maximiert
wird; siehe US-Patent
Nr. 5 928 174.
-
Die
einzigartige strangförmige
Ausführungsform
ist besonders erwünscht,
da sie es der Vorrichtung ermöglicht,
ihren Zusammenhalt zu bewahren und auch das Verhältnis von Matrixoberfläche zu Matrixvolumen zu
maximieren. Das ist wichtig, da die Matrix ein absorbierendes Material
sein kann, bei dem ein großes
Verhältnis
von Oberfläche
zu Volumen die Geschwindigkeit der Absorption erhöht, ohne
die gesamte Absorptionskapazität
der Vorrichtung zu erhöhen.
-
Bei
einer bevorzugten Ausführungsform
ist der Wundverband prinzipiell als eine „strangförmige" Matrix konstruiert, was einen optimalen
Kontakt zwischen den Strängen
und dem Bereich der Wunde ermöglicht.
Außerdem
maximiert die strangförmige
Konstruktion der Matrix die Gesamtflexibilität und die Anpassungsfähigkeit
des Verbandes. Bei Ausführungsformen
der Vorrichtung, bei denen mehrere Stränge eingesetzt werden, werden
die Gesamtflexibilität
und die Anpassungseigenschaften der Vorrichtung dadurch aufrechterhalten, dass
die Stränge
nur in bestimmten und eingeschränkten
Gebieten miteinander verbunden sind. Eine minimale Verbindung der
Stränge
verhindert die Bildung starrer Bereiche und ermöglicht die effektive und optimale
Ausnützung
zahlreicher Stränge
in einer einzigen Vorrichtung, ohne dass der Kontakt mit der Oberfläche des Wundbettes
auf negative Weise verringert wird.
-
Ein
weiterer Vorteil der strangförmigen
Konstruktion der Matrix ist die „semiporöse" Qualität des Wundverbandes, die die
Entfernung von externem zellulärem
Material, das beim Prozess der Wundheilung gebildet wird, ermöglicht.
Die Luft im Bereich der Vorrichtung zwischen den Strängen dient
als ein Platzhalter, der verschoben werden kann, was die Entfernung überschüssiger Materialien,
wie von Exsudatflüssigkeit,
Debridement und von zellulären
Exsudat, aus dem Wundbett ermöglicht.
Wenn dieser Bereich ausgefüllt
wird, kann die Vorrichtung quellen, wodurch sie dem Wundbett und
den umgebenden Geweben als „Stütze" dient. Eine Wunde
stellt geschädigtes
oder „fehlendes" Gewebe dar, und
wenn Gewebe fehlt, kann das umgebende Gewebe „kollabieren" oder in den Hohlraum
absinken. „Stütze" bedeutet in diesem
Zusammenhang deshalb das zeitweise Ausfüllen des Hohlraums, um das
umgebende Gewebe an dem Ort, wo es sich befinden sollte, zu halten.
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Die
Entfernung von Debridement und zellulärem Exsudat wird weiter durch
nicht-gebundene
lockere Stränge
der Wundverbandvorrichtungen erleichtert. Wenn sie auf eine Wunde
aufgebracht werden, ordnen sich die lockeren Stränge der Vorrichtung auf zufällige Weise
im Wundbett an, wo die dünnen,
fadenförmigen Stränge und
die frei beweglichen Enden zu einem mechanischen Debridement des
nekrotischen Sumpfes beitragen. Da die Stränge in zumindest einem Bereich
aneinander befestigt und miteinander verbunden sind, wird eine mechanische
Einheit gebildet, was sicherstellt, dass alle Stränge und
das nekrotische Gewebe, das sich in den Räumen zwischen den Strängen akkumuliert
hat, aus der Wunde entfernt werden, wenn die Vorrichtung gewechselt
wird. Dadurch, dass der Wundverband zur Entfernung von äußeren Produkten
der Wunde und zellulärer
Debris beiträgt,
ermöglicht
er das Säubern
der Wunde, was wiederum die Möglichkeit
einer Infektion und Kontamination verhindert und erniedrigt.
-
Eine
bevorzugte strangförmige
Konfiguration der vorliegenden Erfindung ist besonders erwünscht, da die
neuartige Konstruktion ein großes
Verhältnis
von Oberfläche
zu Volumen bereitstellt und so die Wechselwirkung zwischen der Matrix
und der Wundflüssigkeit
und der Wunddebris maximiert. Die vielen Stränge der bevorzugten Konfiguration
stellen einen maximalen Raum zwischen den Strängen bereit, der als ein Platzhalter
für Feuchtigkeit
nekrotisches Material oder Mittel, die dem Wundbett zugeführt werden
sollen, dient. Die überlegene
Feuchtigkeitsabsorption der bevorzugten Ausführungsform und ihre Fähigkeit
zur Regulierung machen die Wundverbandvorrichtungen für eine Verwendung
mit schwer oder mäßig nässenden
Wunden geeignet.
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Bei
einer Ausführungsform
ist die Wundverbandvorrichtung aus einer Matrix konstruiert, die
aus einem absorbierenden, synthetischen Polyacrylatmaterial besteht.
Die Absorptionsgeschwindigkeit des Polyacrylats wird durch das Zerschneiden
des Materials zu Strängen,
wodurch das Verhältnis
von Oberfläche
zu Volumen erhöht
wird, signifikant erhöht.
Es stellt auch eine größere Oberfläche für die Freisetzung
von gelöstem
Sauerstoff und anderer aktiver Mittel aus der Vorrichtung bereit.
Ein Polyacrylatmaterial ist besonders für die erfindungsgemäßen Wundverbände geeignet,
da es seine Integrität
während
der Wechselwirkung mit der Feuchtigkeit des Wundexsudats sowie mit
nekrotischem Gewebe und Wunddebris beibehält. Die erfindungsgemäße Wundverbandvorrichtung
löst sich
bei der Aufbringung auf die Wunde nicht auf, geliert nicht oder
zersetzt sich auch nicht auf andere Weise. Die bevorzugte Matrix
quillt bei der Absorption von Flüssigkeit
leicht auf, was dazu führt,
dass sich die Vorrichtung den Wänden
des Wundbettes eng anpasst.
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Bei
einer bevorzugten Ausführungsform
wird die Polyacrylatmatrix zu frei beweglichen Strängen zerschnitten,
die im mittleren Bereich über
eine Matrixbrücke
miteinander verbunden sind. Dieses Konstruktionsmuster bewirkt ein
besonders großes
Verhältnis
von Oberfläche
zu Volumen für
eine schnelle Bewegung der Feuchtigkeit in der absorbierenden Matrix.
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Die
erfindungsgemäßen Wundverbandvorrichtungen
können
durch das Schneiden eines gewünschten
Musters aus Platten des Matrixmaterials hergestellt werden. Zum
Beispiel kann das Material mit Hilfe von Formen aus Platten eines
absorbierenden Wundverbandmaterials aus Polyacrylat gestanzt werden.
Die strangförmige
ausgestanzte Form kann dann zur Verhinderung einer Aggregation und
eines Verwirrens der frei beweglichen Stränge mit einem Mittel beschichtet
werden. Zu Beschichtungsmitteln, die eingesetzt werden können, gehören, ohne
jedoch auf sie beschränkt
zu sein, Rohvaseline, Talkum, Polyglykole, Glycerol, Propylenglykol,
Pflanzenöl
und tierisches Öl.
Nach den Schritten des Ausschneidens und Beschichtens kann das Material
mittels Sterilisationstechniken, die in diesem Gebiet bekannt sind,
wie einer Gammabestrahlung, einer Dampf- und einer Wärmesterilisation,
einer Elektronenstrahlsterilisation oder einer chemischen Sterilisierung (zum
Beispiel unter Einsatz von Ethylenoxid) sterilisiert werden.
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Eine
bevorzugte Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung ist eine Matrix, die ein Polymer, ein nicht-gelierbares
Polysaccharid und ein aktives Mittel oder mehrere aktive Mittel,
das in ihr enthalten ist bzw. die in ihr enthalten sind, umfasst.
Eine bevorzugtere Matrix umfasst ein Acrylamidpolymer, Guargummi
und ein aktives Mittel oder mehrere aktive Mittel, das in sie inkorporiert
ist bzw. die in sie inkorporiert sind. Eine am stärksten bevorzugte
Matrix umfasst ein Acrylamidpolymer, Guargummi und einen Katalysator,
der die Zersetzung von Wasserstoffperoxid unter Bildung geschlossener,
sauerstoffhaltiger Zellen in der Matrix fördert. Außerdem kann die bevorzugte
Ausführungsform
ein aktives Mittel oder mehrere aktive Mittel eingearbeitet enthalten,
und sie ist zu einer strangförmigen
Struktur ausgebildet, wobei die Stränge über wenigstens einen gemeinsamen
Bereich miteinander verbunden sind.
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Die
erfindungsgemäßen Wundverbandvorrichtungen
können
auf geschädigtem
Gewebe eingesetzt werden und zur Drainage von Körperflüssigkeiten, wenn eine Kontrolle
und ein Management der Flüssigkeit und
der Sekretion zusammen mit der Zuführung von Sauerstoff zu den
Geweben erwünscht
ist. Der Begriff „Körperflüssigkeit", wie er hier verwendet
wird, schließt,
ohne jedoch auf diese beschränkt
zu sein, Speichel, Zahnfleischsekrete, Zerebrospinalflüssigkeit,
Gastrointestinalflüssigkeit,
Schleim, Urogenitalsekrete, Synovialflüssigkeit, Blut, Serum, Plasma,
Urin, Zystenflüssigkeit,
Lymphflüssigkeit,
Aszites, Pleuraeffusion, Interstitialflüssigkeit, Intrazellulärflüssigkeit,
Okularflüssigkeit,
Samenflüssigkeit,
Brustsekrete, Glaskörperflüssigkeit
und Nasensekrete ein.
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Im
Einzelnen sind die Wundverbandvorrichtungen der bevorzugten Ausführungsformen
besonders für die
Verwendung mit stark exsudierenden akuten und chronischen Wunden
zur Steuerung der Akkumulation von Exsudatflüssigkeit, zur Stützung des
Wundbettes und der umliegenden Gewebe und zur Zuführung von Sauerstoff
geeignet. Es ist wichtig, dass die Wundverbände besonders bezüglich der
Stimulierung und der Unterstützung
eines autolytischen Debridement, einer Hemmung des Wachstums anaerober
Bakterien und somit der Beschleunigung des Wundheilungsprozesses
wirksam sind.
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Bei
der Anwendung sind die erfindungsgemäßen Wundverbandvorrichtungen
der primäre
Verband, der in direkten Kontakt mit dem Wundbett oder, so nahe
wie es machbar ist, in die Nähe
des Wundbetts gebracht wird. Die Vorrichtungen können als ein Füllkörper dienen,
und sie können,
wenn es erforderlich ist, mit jedem geeigneten sekundären Wundverband,
wie einem Wickel, einem Klebeband, einer Gaze oder einer Pelotte
an Ort und Stelle gehalten werden. Die Verbände sind jedoch nur temporär und nicht
für eine
dauerhafte Inkorporation in die geheilten Gewebe vorgesehen. Wenn
es erforderlich ist, werden die Wundverbandvorrichtungen gewechselt,
indem zunächst
ein möglicherweise über dem
Verband vorhandenes Material entfernt wird und dann die Vorrichtung
entfernt wird, wobei möglicherweise
vorhandenes akkumuliertes nekrotisches Gewebe und Exsudat mit abgehoben
werden. Die erfindungsgemäßen Wundverbandvorrichtungen
können
durch eine frische Vorrichtung oder eine andere geeignete Wundabdeckung
ersetzt werden.
-
Außerdem können die
erfindungsgemäßen Wundverbandvorrichtungen
oder Vorrichtungen aus einem Material für den Gewebekontakt aus resorbierbaren
Materialien wie Polylysin oder natürlichen Polymeren hergestellt
werden. Diese Vorrichtungen können
an Ort und Stelle belassen werden, und sie werden dann vom Körper resorbiert
statt entfernt zu werden. Derartige Vorrichtungen umfassen Sauerstoff,
und sie können
aktive Mittel wie Gase, wie sie oben definiert wurden, umfassen,
oder andere Mittel, wie Pharmazeutika oder Anästhetika.
-
Die
Vorrichtungen können
komplett in eine Wunde gegeben werden, sie können zusammen mit weiteren,
gleich konstruierten Bündeln
in die Wunde gegeben werden, oder sie können an der Brücke zwischen den
Strängen
zerschnitten werden, um die Größe oder
die Zahl der Stränge,
die in der Wunde vorliegen, zu reduzieren.
-
Die
erfindungsgemäßen Vorrichtungen
können
zerschnitten, geformt und modifiziert werden, um sie an zahlreiche
Verwendungen und Anwendungen anzupassen. Zum Beispiel können die
Vorrichtungen als eine wieder entfernbare Vorrichtung für den Magen
eingesetzt werden, wobei ein Faden für die Zurückholung an der Vorrichtung,
die dann geschluckt wird, befestigt ist. Nachdem die Absorption
erfolgt ist, können
die Vorrichtungen wiedergewonnen und auf ihren Inhalt untersucht
werden.
-
Die
Vorrichtungen können
beim Absorbieren von Exsudatflüssigkeit
aufquellen, aber sie lösen
sich nicht auf oder zerfallen nicht. Das Aufquellen verdrängt nekrotisches
Material von der Wundoberfläche
und zwingt das Material in die Bereiche zwischen den Strängen der
Vorrichtung. Der Flüssigkeitsgehalt
der Beladung und die Zurückhaltung
der Feuchtigkeit in der Umgebung des Wundbettes durch die Erfindung
trägt zur Stimulierung
des autolytischen Debridementprozesses bei, durch den die körpereigenen
Enzyme nekrotisches Gewebe und Zelldebris zersetzen. Eine vollständige Entfernung
der Vorrichtung ist aufgrund der zusammenhängenden Natur der Vorrichtung
möglich.
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Zu
anderen Verwendungen der vorliegenden Erfindung gehören Behandlungen
geschädigter
Gewebe. Die erfindungsgemäßen Vorrichtungen,
die ein Material für
den Gewebekontakt umfassen, umfassen Sauerstoff in einer Form, die
zugeführt
werden kann, um einen Teil des Sauerstoffs oder den gesamten Sauerstoff, der
dem geschädigten
Gewebe verloren gegangen ist, zu ersetzen. Vorrichtungen, die Sauerstoff
und andere aktive Mittel umfassen, werden eingesetzt, um Sauerstoff
und andere erforderliche Mittel, wie Wachstumsfaktoren und Nährstoffe
bereitzustellen oder um Infektionen oder destruktive Immunreaktionen
in den geschädigten
Geweben zu verhindern.
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Die
vorliegende Erfindung wird zur Zuführung von Sauerstoff in jede
gewünschte
Umgebung eingesetzt. Eine derartige Umgebung kann ein Zellkulturgefäß sein.
Zum Beispiel kann eine Platte der erfindungsgemäßen Matrix, die Sauerstoff
umfasst, in das Gewebekulturgefäß gegeben
werden, und die Matrix wird Sauerstoff freisetzen, was ein Wachstum
der Gewebekultur ermöglicht.
Matrices für
eine Sauerstoffzuführung
können
dazu eingesetzt werden, Sauerstoff aquatischen Organismen zuzuführen, die
in einer geschlossenen Umgebung gehalten werden. Der Zusatz einer
sauerstoffhaltigen Matrix stellt eine ständige Sauerstoffquelle für die Organismen
bereit und verhindert ihren Tod durch Ersticken. Außerdem können Matrices
für eine
Sauerstoffzuführung
dazu eingesetzt werden, die Sauerstoffspiegel in Organen oder Geweben
für eine
Transplantation aufrechtzuerhalten und ihre Zerstörung zu
verhindern. Zum Beispiel wird, sobald das Organ, wie eine Niere
oder ein Herz, entfernt worden ist, das Organ in einen Bogen einer
Matrix für
die Sauerstoffzuführung
eingewickelt, in eine kalte Umgebung gebracht und zu dem Ort transportiert,
wo die Transplantation erfolgt.
-
Die
erfindungsgemäßen Matrices
können
Sauerstoff Organismen zuführen,
die dieses Gas benötigen. Zum
Beispiel können
Hydrokulturpflanzen über
Matrices, die in ihre Umgebung gebracht werden, mit Sauerstoff versorgt
werden. Die Matrices können
in Umgebungen aus Luft oder Wasser gebracht werden. Die Bereitstellung
von Sauerstoff mittels der erfindungsgemäßen Matrices kann im Weltraum
eingesetzt werden. Die Matrices können dort angeordnet werden,
wo eine Zuführung
erwünscht
ist, und sie können
in normalen Situationen oder in Notfallsituationen eingesetzt werden.
-
Matrices
für eine
Sauerstoffzuführung
können
eingesetzt werden, um Sauerstoff anaeroben Umgebungen zuzuführen. In
Gegenwart der Matrix werden anaerobe Organismen abgetötet, wodurch
Behandlungen von Infektionen mit anaeroben Organismen bereitgestellt
werden. Eine Verwendung sauerstoffzuführender Matrices, wie der der
vorliegenden Erfindung, besteht aus der Kontrolle und der Eliminierung
strikt anaerober Bakterien. Anaerobe Bakterien haben eine geringe
oder keine Toleranz gegenüber
elementarem Sauerstoff, und sie sterben schnell ab, wenn sie gegen
Luft oder eine beliebige andere Quelle des Gases exponiert werden.
Pathogene Stämme
dieser Organismen neigen dazu, örtlich
begrenzte anaerobe Bereiche in Geweben zu bilden. Die Einführung der
vorliegenden Erfindung in derartige Umgebungen würde dazu dienen, die umgebenden
Bereiche mit Sauerstoff zu versorgen und dadurch den Tod der Pathogene
zu bewirken. Somit kann eine derartige Vorrichtung zur Behandlung
des infektiösen
Gangrens eingesetzt werden.
-
Außerdem kann
der zugeführte
Sauerstoff dazu verwendet werden, aktive Mittel zu aktivieren, die ohne
Sauerstoff nicht besonders aktiv sind, und somit können diese
Mittel in anaeroben Umgebungen eingesetzt werden. Es kann eine Matrix
eingesetzt werden, oder es können
mehre Matrices eingesetzt werden, um sowohl den Sauerstoff als auch
das Mittel, das durch den Sauerstoff aktiviert wird, bereitzustellen,
um Behandlungen von Geweben zu ermöglichen, die normalerweise
nicht auf diese Weise behandelt werden. Eine Verwendung des Materials
für den
Gewebekontakt zur Zuführung
von Sauerstoff zu geschädigten
Geweben liegt in begleitenden Therapien, die durch eine Erhöhung der
lokalen Sauerstoffspannung intensiviert werden könnten. Zum Beispiel sind bestimmte
therapeutische Mittel unter reduzierenden Bedingungen relativ inaktiv,
aber sie werden bedeutend aktiver, wenn sauerstoffhaltigere Bedingungen
vorliegen. Die vorliegende Erfindung könnte deshalb dazu eingesetzt
werden, der lokalen Umgebung, wie dem Darm, der Vagina oder der
Mundhöhle
einen Sauerstoffbolus zuzuführen,
um die Aktivität
des therapeutischen Mittels zu erhöhen.
-
Wir
stellen uns weitere Verwendungen der vorliegenden Erfindung zur
Bereitstellung von Sauerstoff vor. Die hier gebrachten Beschreibungen
von Verwendungen sollen nicht einschränkend sein, sondern sie veranschaulichen
die vielen Anwendungen der vorliegenden Erfindung. Zu weiteren Verwendungen
der vorliegenden Erfindung gehören
die Bereitstellung von Sauerstoff für einen Zahn oder an einem
Ort eines chirurgischen Eingriffs oder dem Ort eines Infarktes.
Der Transport lebender Organismen oder biologischer Proben erfordert die
Bereitstellung von Sauerstoff, und die vorliegende Erfindung wird
für einen
derartigen Zweck eingesetzt. Zum Beispiel können Fische in einer geschlossenen
Umgebung in einer erfindungsgemäßen Matrix,
die Sauerstoff inkorporiert enthält,
gehalten werden. Andere Erfordernisse bei Transporten, wie von Organtransplantaten
oder Chemikalien, die in einer sauerstoffreichen Umgebung sicher
transportiert werden können,
in Gegenwart anderer Gase, die über
das Vorliegen der Matrix bereitgestellt werden können, stellen wir uns für die vorliegende
Erfindung vor.
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Es
werden das US-Patent Nr. 5 928 174, erteilt am 27. Juli 1999, zusammen
mit dem US-Patent Nr. 6 355 858, eingereicht am 13. November 1998,
zitiert.
-
Die
vorangehende Beschreibung beinhaltet die beste Ausführungsform
der Erfindung, wie wir sie uns derzeit vorstellen. Diese Beschreibung
dient der Veranschaulichung der allgemeinen Prinzipien der Erfindung und
sollte nicht im einschränkenden
Sinn verstanden werden. Die Erfindung wird weiter durch die folgenden Beispiele
veranschaulicht, die nicht so ausgelegt werden sollten, dass sie
den Bereich der Erfindung auf irgendeine Weise einschränken.
-
BEISPIELE
-
BEISPIEL 1
-
Herstellung einer Vorrichtung
aus einem Schaum mit sauerstoffhaltigen geschlossenen Zellen
-
Das
folgende Experiment wurde durchgeführt, um eine Vorrichtung aus
einem Schaum mit sauerstoffhaltigen geschlossenen Zellen aus einer
Polyacrylamidmatrix herzustellen. Im Einzelnen beinhaltete das Experiment
die Verwendung von Wasserstoffperoxid, katalysiert durch Iodid in
einer Polyacrylamidmatrix, zur Bildung eines Sauerstoffschaums.
-
Das
Matrixmaterial ACRYDERM® ist eine einzigartige
Matrix, die Wasser absorbiert, elastisch und sauerstoffdurchlässig ist
(siehe US-Patent Nr. 5 928 174). Zur Erhöhung der Sauerstoffspiegel
in der Matrix für eine
Verwendung als Sauerstoffdonor muss sie nach der Polymerisation
behandelt werden, da Sauerstoff die Polymerisation von Polyacrylamid
stört.
Wie weiter unten demonstriert wird wurde das dadurch erreicht, dass man
die Matrix Wasserstoffperoxid absorbieren ließ, das in der Matrix mit einem
Zersetzungskatalysator in Kontakt kam und Sauerstoffhohlräume bildete.
-
Experimentelles Design:
-
- 1) Es wurde ein Batch eines ACRYDERM®-Matrixmaterials,
das vor der Polymerisation 1% Natriumiodid enthielt, hergestellt.
Gib zu 42,5 g H2O 2,47 g Acrylamid, 0,03
g Bisacrylamid, 2,5 g Glycerol und 0,275 g Guargummi, suspendiert
in 0,275 g Isopropylalkohol. Mische die Suspension 3 Stunden, um
den Guargummi vollständig
zu hydratisieren und die anderen Inhaltsstoffe aufzulösen. Gib
nacheinander zu der Mischung 0,026133 mL TEMED, 0,368 g Ammoniumpersulfat
und Natriumiodid in einer Menge von 1 Gew.-%. Nach 5-minütigem Mischen
wird die Mischung in Plattenformen gegossen, und man lässt sie
gelieren. Die gelierten Platten werden dann in einen Trockenofen
von 45–50°C gebracht,
um sie auf 10% bis 20% des Ausgangsgewichts zu dehydratisieren.
Die Platten werden dann mit einer Lösung von Wasserstoffperoxid rehydratisiert,
was zur Bildung des Gases führt,
das in der Matrix eingeschlossen wird.
- 2) Nach der Polymerisation und dem Trocknen der Matrix wurde
ein Überschuss
von 3% Wasserstoffperoxid zu einem Stück (Matrix A) gegeben, und
ein paar Tropfen Wasserstoffperoxid wurden zu einem weiteren Stück (Matrix
B) gegeben.
- 3) Die Matrices wurden bezüglich
einer Schaumbildung beobachtet.
-
Ergebnisse
-
Das
Wasserstoffperoxid wurde schnell von den Matrices absorbiert und
begann zu schäumen.
Matrix
A: heftige Blasenbildung → große Blasen
in der Matrix, weißer
Schaum aus geschlossenen Zellen als Endprodukt gebildet
Matrix
B: gleichmäßige, kleine,
geschlossene Zellen in der Matrix gebildet
-
Bei
Matrix B war die Blasenbildung gleichmäßiger als bei Matrix A. Es
kam jedoch zur Bildung eines NaI-Rückstands sowie zu einer Gelbfärbung (das
Gelb verblasst sehr langsam), vermutlich aufgrund des verwendeten
Katalysators.
-
Das
Wasserstoffperoxid wurde durch Iodid zu Wasser und Sauerstoff zersetzt,
und es wurde gasförmiges
Iod freigesetzt.
-
Schlussfolgerung
-
Es
können
Blasen, die stark mit Sauerstoff angereichert sind, in der elastischen
Polyacrylamidmatrix gebildet werden, indem die Matrix mit einem
Katalysator für
die Zersetzung von Wasserstoffperoxid formuliert wird und man dann
die polymerisierte Matrix Wasserstoffperoxid absorbieren lässt. Durch
die resultierende Reaktion wird Sauerstoff in der Matrix eingeschlossen.
Es wird gewünscht,
dass keine Rückstände dieses
Prozesses in der Vorrichtung übrig
bleiben, und deshalb ist die Zersetzung von Iodid in gasförmiges Iod
ideal, da das Iodgas aus der Vorrichtung austritt. Die Eigenschaften
der oxygenierten Vorrichtung können über die
Menge des eingesetzten Peroxids verändert werden.
-
BEISPIEL 2
-
Vergleich von Matrices,
die mit alternativen Peroxyd-Katalysatoren formuliert wurden
-
Das
folgende Experiment wurde durchgeführt, um Vorrichtungen aus einem
Schaum aus geschlossenen Zellen unter Verwendung von Wasserstoffperoxid
und anderen Katalysatoren als Natriumiodid herzustellen.
-
Es
ist gezeigt worden, dass ein Schaum aus geschlossenen Zellen, der
Sauerstoffblasen enthält,
unter Verwendung von Iodid als Katalysator zur Zersetzung von Wasserstoffperoxid
hergestellt werden kann. Die katalytische Reaktion führt jedoch
zur Bildung von Iodgas, das sich nicht schnell verteilt und einen
Geruch zurücklässt. Außerdem ist
kein restliches Natriumiodid in der Vorrichtung erwünscht. Deshalb
war ein Zersetzungskatalysator, der entweder harmlose Rückstände oder
keine Rückstände zurücklässt, gewünscht.
-
Experimentelles
Design
-
- 1) Es wurden drei ACRYDERM®-Matrices
als Kontrollen verwendet.
- 2) Jede wurde wie folgt behandelt: Weiche eine in einer Lösung von
Kupfer(II)chlorid ein, so dass die Endkonzentration 2% beträgt. Weiche
eine in einer Lösung
von Eisen(III)sulfat ein, so dass die Endkonzentration 2% beträgt. Weiche
eine in einer Lösung
von Natriumcarbonat ein.
- 3) Weiche jede Matrix in einem Überschuss von 3% Wasserstoffperoxid
ein.
- 4) Beobachte die Matrices hinsichtlich einer Schaumbildung,
der Wasserlöslichkeit,
der Aufnahme von Feuchtigkeit und der Volumenzunahme.
- 5) Teste die Matrices 11 Tage später mittels eines Peroxidase-Tests
auf restliches Wasserstoffperoxid
-
Ergebnisse
-
- Behandlung mit 2% Kupfer(II)chlorid → heftige Blasenbildung, zerstörte Matrix,
und die Matrix wurde wasserlöslich
- Behandlung mit 2% Eisen(III)chlorid → Blasenbildung, Bildung einer
harten, dunkelbraunen Kruste, Matrix wurde wasserlöslich
- Natriumcarbonat → gut,
schnelle Schaumbildung
- Volumenveränderung
= ungefähr
42-mal größer als
Ausgangsgröße
- Feuchtigkeitsaufnahme = 8,923-mal das Originalgewicht, wenn
sie über
Nacht in überschüssiges Wasser
gegeben wurde.
- Wasserlöslichkeit
= nicht wasserlöslich
- Test auf Peroxidrückstand
= negativ
-
Schlussfolgerung
-
Wenn
die Zersetzung des Wasserstoffperoxids zu stark war wurde das Polyacrylamid
abgebaut. Das kann vermieden werden, indem die Menge des verwendeten
Wasserstoffperoxids erniedrigt wird oder indem ein alternativer
Zersetzungskatalysator, wie Natriumcarbonat, verwendet wird. Natriumcarbonat
als Katalysator bildete einen geeigneten Schaum und zerfiel zu Kohlendioxidgas,
das einen annehmbaren Rückstand
darstellt.
-
BEISPIEL 3
-
Geschwindigkeit der Sauerstofffreisetzung
aus Matrices in das Substrat Wasser
-
Das
folgende Experiment wurde durchgeführt, um die Geschwindigkeit
der Sauerstofffreisetzung aus geschäumten Vorrichtungen in Wasser
mittels einer Membranelektrode für
gelösten
Sauerstoff und eines Messgeräts
zu testen.
-
Wie
oben diskutiert wurde, fördert
die topische Anwendung von Sauerstoff auf geschädigtes Gewebe die Heilung.
Theoretisch löst
sich der Sauerstoff in der geschäumten
Matrix in der Membranfeuchtigkeit oder im Exsudat und dringt als
gelöster
Sauerstoff in das geschädigte
Gewebe ein. Dieser Umgebungstyp kann in vitro mittels Wasser, das
zur Verhinderung des Austreten oder des Eintretens von Gasen in
einer Flasche eingeschlossen ist, simuliert werden.
-
Experimentelles Design
-
Es
wurden die folgenden Schritte durchgeführt:
- 1)
Gib 0,7 mL 10%iges Wasserstoffperoxid auf 0,6 g einer zuvor hergestellten
Matrix, die 1% Natriumcarbonat enthält.
- 2) Gib 24 Stunden später
etwas von der geschäumten
Matrix zu 110 mL destillierten Wassers in einer verschlossenen Glasflasche
ohne irgendwelche Luftblasen.
- 3) Eine Sonde für
gelösten
Sauerstoff wurde zusammen mit einem Rührstab in die Flasche gegeben
und unter Ausschluss von Luft verschlossen.
- 4) Unter Rühren
wurde der Gehalt an gelöstem
Sauerstoff in ppm in Abhängigkeit
von der Zeit verfolgt. Nach dem Erreichen des Höchstwertes öffne den Deckel der Flasche
und miss weiter, bis der Sauerstoffgehalt wieder einen Gleichgewichtszustand
erreicht hat.
- 5) Als Kontrolle wiederhole das gleiche Verfahren unter Verwendung
einer nicht geschäumten
Vorrichtung mit 1% Natriumcarbonat oder von 350 μL einer 10%igen Wasserstoffperoxidlösung anstelle
der geschäumten
Vorrichtung.
-
Ergebnisse
Sauerstoff-Matrix
-
Wasserstoffperoxid-Kontrolle
-
Vorrichtung
mit 1% Carbonat-Kontrolle
-
Schlussfolgerung
-
Der
Sauerstoff wurde schnell aus der geschäumten Vorrichtung in das Substrat
transferiert. Die Kontrollen zeigten, dass restlicher Katalysator
oder restliches Wasserstoffperoxid nicht für diese Zunahme verantwortlich
war. Die geschäumte
Matrix für
die Sauerstoffzuführung
führte
der lokalen Umgebung Sauerstoff zu und hielt für einen Zeitraum von wenigstens
24 Stunden hohe Sauerstoffspiegel im Substrat aufrecht.
-
BEISPIEL 4
-
Bestimmung des Gesamtsauerstoffgehalts
in Vorrichtungen für
die Sauerstoffzuführung
-
Das
folgende Experiment wurde durchgeführt, um ein Verfahren zur Bestimmung
des gesamten in den geschäumten
Sauerstoffvorrichtungen vorhandenen Sauerstoffs zu entwickeln.
-
Um
als effektiver Sauerstoffdonor für
Gewebe dienen zu können,
muss die Sauerstoffvorrichtung nachweisen, dass sie die Freisetzung
von Sauerstoff über
längere
Zeiträume
aufrecht erhalten kann. Einen Anhaltspunkt für das Potenzial der Vorrichtung
zur anhaltenden Freisetzung lieferte eine Berechnung der Gesamtmenge
des in der Vorrichtung vorhandenen Sauerstoffs. Die Sonde für gelösten Sauerstoff,
die in der Testung eingesetzt wurde, zeigt maximal 15 ppm gelösten Sauerstoff
an. Da die Sauerstoffzufuhr aus der Vorrichtung in vorherigen Experimenten
diese Menge deutlich überschritten
hatte, sollte eine größere Menge
an Substrat (destilliertes Wasser) zur Bestimmung des Gesamtsauerstoffs
verwendet werden.
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Experimentelles Design
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Es
wurden die folgenden Schritte durchgeführt:
- 1)
Gewinne 5 Stücke
von 0,3 g der Matrix für
die Sauerstoffzuführung,
die zuvor durch das Aufbringen von 0,5 mL von 10%igem Wasserstoffperoxid
auf Stücke
von 0,6 g einer ACRYDERM®-Matrix mit 1% Natriumcarbonat
hergestellt worden war.
- 2) Gib jede Vorrichtung luftblasenfrei in verschlossene Glasbehälter unterschiedlicher
Größe mit destilliertem
Wasser (1200 mL, 635 mL, 120 mL, 60 mL).
- 3) Zum Zeitpunkt t = 24 h bestimme unter Rühren den gelösten Sauerstoff
in jeder Flasche mit der Membranelektrode für gelösten Sauerstoff.
- 4) Berechne den in der Vorrichtung enthaltenen Gesamtsauerstoff
in ppm.
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Die
Ergebnisse dieses Experiments sind graphisch in der 1 dargestellt.
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Schlussfolgerung
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Als
sich der Gehalt an gelöstem
Sauerstoff 44 ppm (maximale Löslichkeit)
näherte,
ließ sich
die Testkammer schwerer ins Gleichgewicht zu bringen. Als ein größeres Volumen
an destilliertem Wasser zur Extraktion des Sauerstoffs eingesetzt
wurde, erreichte die berechnete Konzentration des Gesamtsauerstoffs
ein Plateau bei Werten, die als genau erachtet wurden. Deshalb war
der Gesamtgehalt an Sauerstoff in ppm in der Vorrichtung für die verwendete
Formulierung etwas höher
als 6268,6 ppm.
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BEISPIEL 5
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Sauerstoffkonzentration
in der Matrix, die durch Variieren der Peroxidkonzentrationen erhalten
wurde
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Das
folgende Experiment wurde durchgeführt um zu zeigen, dass Sauerstoffvorrichtungen
mit unterschiedlichen Sauerstoffkonzentrationen hergestellt werden
können.
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Das
Variieren der Konzentrationen des Katalysators und des Wasserstoffperoxids
führt zu
einer Veränderung
verschiedener physikalischer Eigenschaften. Zur Optimierung der
Eigenschaften der Vorrichtungen für den Einsatz in unterschiedlichen
Umgebungen ist es vorteilhaft, die Sauerstoffkonzentration der Matrix
für die
Sauerstoffzuführung
einstellen zu können.
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Experimentelles
Design
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Es
wurden die folgenden Schritte durchgeführt:
- 1)
Stelle 3 Stücke
aus einer ACRYDERM®-Matrix mit 1% Natriumcarbonat
her.
- 2) Gib zu jedem Stück
von 0,6 g 0,5 mL 3%iges Wasserstoffperoxid, 10%iges Wasserstoffperoxid
oder 30%iges Wasserstoffperoxid, um drei geschäumte Matrices zu erhalten.
- 3) Gib einen Tag nach der Herstellung Stücke der geschäumten Matrix
von 0,28 g luftblasenfrei in eine verschlossene Glasflasche mit
600 mL destilliertem Wasser.
- 4) Gib auch Matrixstücke
von 3,75 cm × 2
cm in 250 mL destilliertes Wasser.
- 5) Zum Zeitpunkt t = 24 h bestimme unter Rühren die Konzentration des
gelösten
Sauerstoffs.
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-
-
Schlussfolgerung
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Durch
das Verändern
der Konzentration des Wasserstoffperoxids, das der Vorrichtung zugegeben wurde,
wurde ein Bereich von Sauerstoffkonzentrationen erzielt. Ein größerer Unterschied
der Konzentrationen wurde in dem Pro-Gramm-Experiment gesehen, und
zwar aufgrund der Tatsache, dass eine Erhöhung des Sauerstoffs an eine
Erhöhung
des Volumens der Vorrichtung gebunden ist. Jedoch wurde auf einer
Pro-Fläche-Basis
ebenfalls ein Unterschied der Sauerstoffkonzentrationen erreicht.
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BEISPIEL 6
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Geschwindigkeit der Sauerstofffreisetzung
in unterschiedliche Substrate (ARS/Saline/Wasser)
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Das
folgende Experiment wurde durchgeführt, um die Geschwindigkeit
der Sauerstofffreisetzung in verschiedene Substrate zu messen.
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Frühere Experimente
zeigten, dass Sauerstoff aus einer Vorrichtung für die Sauerstoffzuführung schnell
in Wasser abgegeben wird. Im Allgemeinen sind andere Umgebungen
jedoch komplexer als destilliertes Wasser und schwerer in vitro
nachzuahmen. Zwei Substrate, die getestet wurden, waren Saline und
Blutserum von Säugetieren.
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Experimentelles Design
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Es
wurden die folgenden Schritte durchgeführt:
- 1)
Gewinne drei geschäumte
Sauerstoffmatrizes, die wie folgt hergestellt wurden: 0,5 mL 10%iges
Wasserstoffperoxid auf 0,6 g einer Vorrichtung mit 1% Natriumcarbonat;
Fläche
= 6 × 3
cm.
- 2) Präpariere
3 Glasflaschen von 250 mL mit destilliertem Wasser, Saline = 0,85%
NaCl, oder Serum von adulten Rindern.
- 3) Gib 0,3 g der Sauerstoffvorrichtung in die Flasche und verfolge
den Gehalt an gelöstem
Sauerstoff; Flasche verschlossen mit Sonde und Rührfisch, keine Luftblasen.
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Ergebnisse
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Die
Ergebnisse dieses Experiments sind graphisch in der 2 dargestellt,
die den Gehalt an gelöstem
Sauerstoff in ppm in Abhängigkeit
von der Zeit zeigt.
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Schlussfolgerung
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Zwar
bestanden Unterschiede bezüglich
der Freisetzungsgeschwindigkeit von Sauerstoff in die unterschiedlichen
Substrate, aber die Geschwindigkeit der Abgabe in komplexere Medien
war immer noch hoch. Die Gleichgewichtskonzentrationen an gelöstem Sauerstoff
waren in Gegenwart von Kochsalzlösung
und anderen Ionen niedriger, was die niedrigeren anfänglichen
Spiegel an gelöstem
Sauerstoff und den langsameren Anstieg des gelösten Sauerstoffs erklärt.
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BEISPIEL 7
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Verlängerung des Lebens eines Goldfisches
in einem verschlossenen Behälter
mit einer Vorrichtung für
die Sauerstoffzuführung
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Das
folgende Experiment wurde durchgeführt, um zu bestimmen, um eine
oxygenierte Matrix biologisch relevante Sauerstoffmengen abgeben
kann.
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Vorläufige Arbeiten
haben gezeigt, dass die Bildung eines Schaums mit geschlossenen
Zellen über die
Kombination von Wasserstoffperoxid mit einem Katalysator für den Peroxidabbau
erhalten werden konnte. Der Schaum mit den geschlossenen Zellen
sollte nahezu reines Sauerstoffgas enthalten. Experimente unter Verwendung
einer Sonde für
den Sauerstoffnachweis unterstützten
diese Schlussfolgerung eindeutig. Weitere Tests waren für die Bestätigung erforderlich,
dass die geschäumte
Matrix imstande war, biologisch relevante Sauerstoffmengen abzugeben.
Ein Ansatz bestand darin, zu zeigen, dass die Matrix das Leben eines
Fisches, der in einer verschlossenen Flasche mit Wasser gehalten
wird, aufrechterhalten kann.
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Experimentelles Design
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Es
wurden die folgenden Schritte durchgeführt:
- 1)
Gib drei gewogene Goldfische in 250 mL-Flaschen mit destilliertem
Wasser.
- 2) Zum Zeitpunkt t = 0 gib 1 g einer Vorrichtung zur Sauerstoffzuführung in
eine Flasche und verschließe alle
Flaschen luftblasenfrei.
- 3) Wenn einer der Kontrollgoldfische stirbt (keine Matrix zur
Sauerstoffzuführung), öffne beide
Kontrollflaschen, gib 1 g der Sauerstoffvorrichtung in die Flasche
des zweiten Kontrollgoldfischs (Fisch starb), verschließe luftblasenfrei.
- 4) Beobachte alle Goldfische bezüglich des Todeszeitpunkts und
bestimme den Gehalt an gelöstem
Sauerstoff.
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Ergebnisse
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- Gib Goldfische in Wasser, 8.30 Uhr vormittags am 9.11.1999
- Gib 1 g der Sauerstoffvorrichtung zu Nr. 2 um 15.05 Uhr am 9.11.,
tot um 10.00 Uhr am 10.11., → 25:30
Stunden bis zum Tod
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Ergebnisse
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Die
Ergebnisse dieses Experiments sind graphisch in der 3 dargestellt,
die die Überlebenszeit
von Goldfischen in einem verschlossenen Gefäß mit und ohne Sauerstoffvorrichtung
zeigt (1 = 7 Stunden).
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Schlussfolgerung
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Gelöster Sauerstoff,
der durch die geschäumte
Sauerstoffmatrix bereitgestellt wurde, reichte aus, einen Goldfisch über einen
längeren
Zeitraum am Leben zu erhalten. Der Goldfisch mit der Matrix für die Sauerstoffzuführung lebte
ungefähr
3,5-mal länger
als ein Goldfisch ohne Sauerstoffvorrichtung. Das zeigte, dass die
Matrix für
die Sauerstoffzuführung
lebendem Gewebe Sauerstoff in therapeutischen Dosen über einen
gewünschten
Zeitraum abgeben kann.
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BEISPIEL 8
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Feuchtigkeitsaufnahme
durch unterschiedliche Formulierungen von Matrices für die Sauerstoffzuführung
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Das
folgende Experiment wurde durchgeführt, um die Eigenschaften von
Vorrichtungen für
die Sauerstoffzuführung
hinsichtlich der Feuchtigkeitsaufnahme zu bestimmen.
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Es
ist gezeigt worden, dass die geschäumten Sauerstoffvorrichtungen
so hergestellt werden können, dass
sie unterschiedliche Sauerstoffspiegel enthalten. Ein Anstieg der
Sauerstoffkonzentration fiel mit einer Zunahme des Volumens und
einer Abnahme der Dichte der Vorrichtung zusammen. Es wurde gewünscht, zu bestimmen,
dass der erhöhte
Sauerstoffgehalt die Eigenschaften bezüglich der Feuchtigkeitsaufnahme
nicht auf ungünstige
Weise beeinflusst.
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Experimentelles Design
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Es
wurden die folgenden Schritte durchgeführt:
- 1)
Präpariere
3 Vorrichtungen aus ACRYDERM®-Matrixmaterial mit 1%
Natriumcarbonat wie im Beispiel 1 beschrieben, außer dass
anstelle von Natriumiodid 0,0888 g Natriumcarbonat zugegeben werden,
so dass ein Natriumcarbonatgehalt von 1 Gew.-% erhalten wird. Man
lässt die
Polymermischung gelieren, und dann wird sie auf ungefähr 20% ihres
Ausgangsgewichts dehydriert. Die Probe wird dann mit der Wasserstoffperoxidlösung rehydratisiert,
um die Bildung des Sauerstoffgases und der Blasen in der Matrix
zu ermöglichen.
- 2) Zu jedem Stück
von 0,6 g gibt 0,5 mL 3%iges Wasserstoffperoxid, 10%iges Wasserstoffperoxid
oder 30%iges Wasserstoffperoxid, um drei geschäumte Vorrichtungen zu erhalten.
- 3) Registriere das Gewicht und die Fläche der Sauerstoffvorrichtungen.
- 4) Tauche Proben von 3,6 × 4
cm jeder Vorrichtung in 100 mL Saline, inkubiere 30 Minuten bei
35°C.
- 5) Entferne überschüssige Feuchtigkeit
mit einem Papierhandtuch, wiege und notiere, gib die Vorrichtung wieder
in die Salineinkubation.
- 6) Wiederhole das Wiegen nach 1,5, 2, 4, 6, 8 und 24 Stunden.
Ergebnisse Feuchtigkeitsaufnahme
in Gramm in Abhängigkeit
von der Zeit Feuchtigkeitsaufnahme = Endgewicht/Ausgangsgewicht
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Schlussfolgerung
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Die
Geschwindigkeit der Feuchtigkeitsaufnahme und die letztendliche
Feuchtigkeitsaufnahme pro Gramm Vorrichtung waren bei allen Sauerstoffformulierungen äquivalent.
Vorrichtungen mit einem höheren Sauerstoffgehalt
wiegen pro Fläche
weniger, und somit absorbieren sie insgesamt weniger Gramm Wasser
pro Fläche.
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BEISPIEL 9
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Stabilität der Sauerstoffkonzentration
in Vorrichtungen zur Sauerstoffzuführung gegenüber einer Elektronenstrahlbestrahlung
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Das
folgende Experiment wurde durchgeführt, um die Stabilität geschäumter Sauerstoffvorrichtungen in
Abhängigkeit
von der Zeit und gegenüber
einer Bestrahlung mit Elektronenstrahlen zu testen.
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Medizinische
Vorrichtungen müssen
eine gewisse Sterilität
aufweisen. Ein Sterilisationsverfahren, das für Polyacrylamid ideal ist,
ist die Bestrahlung mit Elektronenstrahlen. Eine Elektronenstrahlbestrahlung
könnte Substrate
potenziell über
einen Beschuss mit Elektronen reduzieren, und Produkte müssen auf
ihre Beständigkeit
gegenüber
einer möglichen
Schädigung
durch Elektronenstrahlen getestet werden. Außerdem muss die Langzeitstabilität der Sauerstoffkonzentration
der Vorrichtung für
die Sauerstoffzuführung
in der Verpackung sichergestellt werden. Eine Folienverpackung wurde
aufgrund ihrer Eigenschaften als Sauerstoffbarriere gewählt.
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Experimentelles Design
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Es
wurden die folgenden Schritte durchgeführt:
- 1)
Präpariere
zehn 10%ige geschäumte
Sauerstoffmatrizes (1% Carbonat), wie es im Beispiel 8 beschrieben
wurde, wobei das Wasserstoffperoxid jedoch eine 10%ige Lösung anstelle
der typischen 3%igen Lösung
ist.
- 2) Verpacke in Folie am 17.11.1999.
- 3) Unterziehe fünf
einer Elektronenstrahlbestrahlung am 24.11.1999.
- 4) Gib 0,3 g bestrahlte Vorrichtungen und Kontroll-Sauerstoffvorrichtungen
luftblasenfrei in 600 mL destilliertes Wasser in verschlossenen
Glasflaschen am 29.11.1999.
- 5) Zum Zeitpunkt t = 24 Stunden bestimme den Gehalt an gelöstem Sauerstoff.
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Ergebnisse
-
- Sterilisierung Lot Nr. 993043, Dosis 25–33,1 kGy,
PO Nr. 624
- 29.11. Elektronenstrahl → 11,5
ppm
- 29.11. Kontrollsauerstoff → 11,5
ppm
- 29.11. Kontrolle ACRYDERM®-Matrixmaterial → 9,0 ppm
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Schlussfolgerung
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Die
Elektronenstrahlbestrahlung hatte keinen nachweisbaren Effekt auf
den Zustand oder die Sauerstoffkonzentration der geschäumten Vorrichtungen
für die
Sauerstoffzuführung.
Weiterhin zeigten in Folie verpackte Vorrichtungen über einen
Zeitraum von 12 Tagen keine signifikante Sauerstoffabnahme.
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BEISPIEL 10
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Neue Formulierungen von
Vorrichtungen für
die Sauerstoffzuführung
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Das
folgende Experiment wurde durchgeführt, um alternative Formulierungen
für Vorrichtungen
für die Sauerstoffzuführung zur
Verbesserung der allgemeinen Eigenschaften zu ermitteln.
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Zur
Verbesserung verschiedener Eigenschaften der ursprünglichen
geschäumten
Sauerstoffmatrix, wie der Flexibilität, der Stabilität, der Feuchtigkeitsaufnahme
oder der Elastizität,
wurden verschiedene Variable manipuliert. Zu diesen gehörten Variationen
des Katalysators und Veränderungen
der Konzentration von Schlüsselkomponenten.
Auf diese Weise kann ein großer
Bereich an Vorrichtungen hergestellt werden.
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Experimentelles Design
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Es
wurden die folgenden Schritte durchgeführt:
- 1)
Stelle 8 Vorrichtungen aus ACRYDERM®-Matrixmaterial
her, die enthalten:
- A. 1% Natriumcarbonat, nicht getrocknetes Gel
- B. 0,5% Natriumcarbonat, 0,5% Natriumbicarbonat
- C. 1% Natriumcarbonat, 40% weniger Glycerol als in der Standard-ACRYDERM-Matrix
- D. 1% Natriumcarbonat, 30% weniger Glycerol
- E. 1% Natriumcarbonat, 50% weniger Glycerol, 50% weniger Guargummi
- F. 1% Natriumcarbonat, kein Guargummi
- G. 1% Natriumcarbonat, 25% mehr Guargummi
- H. 1% Natriumcarbonat, 0,01% Natriumiodid
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Die
Standardzusammensetzung der Matrix ist im Beispiel 1 beschrieben,
und die Carbonatmengen sind im Beispiel 8 angegeben. Hier beschriebene
Veränderungen
sind Veränderungen
ausgehend von der Zusammensetzung der Standardmatrix.
- 2) Gib 0,25 mL 20%iges Wasserstoffperoxid zu 0,6 g einer jeden
Matrix.
- 3) Die Matrices wurden bezüglich
einer Schaumbildung beobachtet.
-
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Schlussfolgerung
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Die
Veränderung
von Schlüsselkomponenten
des ACRYDERM®-Matrixmaterialbatches
führte
zu unterschiedlichen letztendlichen Sauerstoffspiegeln. Einige Komponenten,
wie Guargummi, sind möglicherweise keine
notwendige Komponente. Tatsächlich
kann eine gute Matrix für
die Sauerstoffzuführung
ein flexibles, lösemittelabsorbierendes
Polymer, ein Peroxid und einen Katalysator für die Zersetzung umfassen.
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BEISPIEL 11
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Sauerstoffeinschluss in
Substraten, die nicht aus Polyacrylat bestehen
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Polyacrylat
ist ein nicht-resorbierbares Substrat, was seine Verwendung auf
topische oder nicht-implantierbare Anwendungen, bei denen die Matrix
entfernt werden kann, beschränkt.
Zahlreiche andere polymerisierte Materialien können Schäume mit geschlossenen Zellen
für den
Einschluss von Sauerstoffgas bilden, wobei sie gleichzeitig den
Vorteil einer biologischen Abbaubarkeit, d.h. Resorbierbarkeit,
haben. Der Zweck dieses Experiments bestand darin, die Machbarkeit
des Einschließens
von Sauerstoffgas in anderen Substraten zu zeigen.
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Experimentelles Design
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Gelatine,
Agar und Agarosekörnchen
wurden in Konzentrationen, die von 1 bis 5 Gew.-% reichen, unter
Erhitzen in Wasser gelöst.
Zu verschiedenen Proben der Lösungen
wurde dann Natriumcarbonat zusammen mit Guargummi und Glycerol gegeben,
ehe sie zur Gelbildung in Form von Platten in Formen gegossen wurden.
Nachdem die Gele fest geworden waren, wurden sie dehydriert und
dann mit einer Wasserstoffperoxidlösung rehydratisiert.
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Ergebnisse
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Alle
Proben bildeten Materialien in der Art von Schäumen mit geschlossenen Zellen,
solange der Katalysator im Polymer vorhanden war. Die Ergebnisse
sind in der Tabelle zusammengefasst.
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Schlussfolgerung
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Diese
Experimente zeigten, dass ein Katalysator in eine biologisch abbaubare
Matrix inkorporiert wurde, um die Zersetzung von Wasserstoffperoxid
zu unterstützen,
und dass andere Polymere als Polyacrylamidpolymere verwendet werden
konnten. In einem derartigen Konstrukt führte der Zusatz von Wasserstoffperoxid zu
den polymerisierten Materialien zur Bildung von Sauerstoffgas, das
im Polymergerüst
unter Bildung eines Schaums aus geschlossenen Zellen eingeschlossen
wurde.