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Die
vorliegende Erfindung bezieht sich auf neues Material auf Kollagenbasis
mit verbesserten mechanischen, physikalischen, funktionellen und Handhabungseigenschaften
zur Verwendung in der Human- und Veterinärmedizin sowohl unter In vivo- als
auch In vitro-Bedingungen und auf Verfahren zur Herstellung von
derartigem Material.
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Die
Verwendung vieler verschiedener xenogener, allogener oder autologer
Materialien auf Kolagenbasis in der Human- und Veterinärmedizin
unter experimentellen (z. B. ex vivo) und In vivo-Bedingungen ist
bekannt. Ein derartiges Kollagenmaterial kann zum Beispiel als hämostatisches
Mittel verwendet werden, als Ersatz für fehlendes Gewebe, als Hautäquuivalent,
als Material zur Gewebeerhöhung oder
als ein Träger
für biologisch
aktive Substanzen oder Medikamente.
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Gereinigtes
allogenes oder xenogenes Kollagen ist fast vollständig biokompatibel
mit menschlichem kollagenösem
oder Bindegewebe und kann in Wirtsgewebe eingebaut werden und/oder
anschließend
umgewandelt werden ohne Fremdkörperreaktion
und immunologische Abstoßung.
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Bei
Verwendung als hämostatisches
Mittel muss das Material auf Kollagenbasis sowohl biologische als
auch mechanische Eigenschaften haben, die Hämostase fördern, z. B. intakte Kollagenfasern und
eine optimale Porosität.
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Bei
Verwendung als Gewebeersatz (Äquivalent)
muss das Material auf Kollagenbasis optimale Matrixeigenschaften
besitzen, die die Bildung von wildem Fleisch, Angiogenese, Vaskularisierung
und Epithelisierung fördern.
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Bei
Verwendung als ein Träger
für biologisch aktive
Substanzen muss das Material auf Kollagenbasis Eigenschaften haben,
die zu einer optimalen Freisetzung des/der eingebauten Mittel(s)
führen
sowie gute Matrixeigenschaften.
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Auf
alle Fälle
sind jedoch die Handhabung des Materials auf Kollagenbasis, seine
mechanische Stabilität,
Flexibilität
und, falls notwendig, die Fähigkeit,
zugenäht
oder zugeklebt zu werden wichtige Faktoren, die ein gutes, einsatzbereites
und benutzerfreundliches Material kennzeichnen.
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Die
am meisten verbreiteten kommerziell verfügbaren Materialien auf Kolagenbasis
sind Schwämme,
Membranen oder injizierbare Lösungen mit
unterschiedlichem Gehalt an Fibrillen und Viskosität.
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Für Hämostase,
Gewebeersatz und als Träger
für biologisch
aktive Substanzen sind sowohl lyophilisierte Schwämme auf
Kollagenbasis als auch/oder luftgetrocknete Membranen am meisten verbreitet.
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Alle
diese bekannten Materialien sind jedoch nicht stabil genug, um zugenäht, gerollt,
verschraubt oder geklebt zu werden oder um in Bereichen mechanischer
Spannung verwendet zu werden.
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Um
die mechanischen Eigenschaften derartiger Kollagenmaterialien zu
verbessern, wurden verschiedene zusätzliche Quervernetzungsverfahren entwickelt.
Am bekanntesten sind: chemische Quervernetzung (z. B. mit Aldehyden)
oder physikalische Quervernetzung (z. B. dehydrothermale Behandlung).
Die Quervernetzung auf Aldehydbasis kann die Biokompatibilität von Kollagen
negativ beeinflussen und kann zu einigen Resten von Aldehyden (oder seinen
Derivaten) im Endprodukt führen.
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Die
dehydrothermale Behandlung, die hauptsächlich für Kollagenschwämme verwendet
wird, hat auch seine natürliche
Grenze und führt
nicht zu Materialien mit ausreichend verbesserten Eigenschaften.
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Um
diese Probleme zu überwinden,
sind verschiedene alternative Fertigungsverfahren beschrieben worden.
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Das
US-Patent 4,655,980 beschreibt
die mögliche
Fertigung einer Kollagenmembran auf der Basis einer löslichen
Kollagen-Gel-Suspension. Die Membran kann erhalten werden, indem
Druck auf das Gel ausgeübt
wird oder durch Aufbrechen des Gels und Absonderung des erhaltenen
Präzipitats zum
Gießen.
Abhängig
von der Dimension und Form der Gussform kann entweder eine Membran
oder ein Feststoff erhalten werden. In der Tat basiert die Fertigung
solch einer Membran auf einem kommerziell verfügbaren löslichen, injizierbaren Atelokollagenprodukt
von Collagen Aesthetics, Palo Alto, CA, USA.
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Das
US-Patent 5,219,576 beschreibt
ein Kollagen-Implantat-Material, das als Wundheilungsmatrix und
Abgabesystem für
bioaktive Mittel nützlich
ist. Neben der Fertigung traditioneller Kollagenschwämme auf
der Basis von Gießen
und Trocknen einer löslichen
Kollagen-Gel-Suspension beschreibt das Patent die Fertigung von
vielschichtigem Material durch Gießen und Gefrieren der einzelnen
Schichten und dann Lyophilisieren des gesamten Komposits auf einmal.
Eine Möglichkeit
der zusätzlichen
Quervernetzung sowohl durch Aldehyde als auch dehydrothermale Bearbeitung
des Endprodukts wird auch diskutiert.
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Das
US-Patent 4,522,753 beschreibt,
zum Beispiel, ein Verfahren um sowohl durch Aldehyd- als auch dehydrothermale
Behandlung die Porosität
von Kollagenschwämmen
zu bewahren und die Stabilität zu
verbessern. Der verwendete negative Druck (Vakuum) kann von etwa
1 mtorr bis zu schwachem Vakuum gerade unterhalb von atmosphärischem
Druck variieren.
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Das
US-Patent 4,578,067 beschreibt
einen hämostatisch-anhaftenden
Kollagenverband in Form von trockengelegten, nicht gewebten, selbsttragenden
Geweben aus Kollagenfasern. Die Fertigung von derartigem Material
basiert auf Rando Feeder und Rando Webber Techniken. Die Kollagenfasern
von dem Rando Feeder werden in den Luftstrom des Rando Webbers eingeführt und
bilden eine Fasermasse gleichförmiger
Dichte. Eine derartige Masse kann dann durch Pressen oder Prägen oder
durch Kalendrieren bei einer Temperatur, die von Raumtemperatur
bis 95°C
reicht, bearbeitet werden.
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Das
US-Patent 5,206,028 beschreibt
eine Kollagenmembran, die verbesserte physikalische und biologische
Eigenschaften besitzt. Eine derartige Membran quillt nicht nennenswert
auf, wenn sie angefeuchtet wird und behält ihre Dichte. Die Fertigung solch
eines transparenten Materials auf der Basis von Kollagen Typ-I basiert
auf der Verdichtung von Kollagenschwämmen in einer Walzenpresse
mit einer Kalibrierungsöffnung
gefolgt von Aldehyd-Quervernetzung. Für zusätzliche mechanische Stabilisierung
kann die quervernetzte Membran nochmals angefeuchtet werden, nochmals
lyophilisiert werden und wieder unter Standardbedingungen gepresst werden.
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Das
US-Patent 4,948,540 beschreibt
einen mechanisch stabilen, komfortablen Kollagenwundverband in Form
von bahnförmigem
Material das durch Lyophilisierung einer Kollagenzusammensetzung
(lösliche
und unlösliche
Kollagenanteile im Bereich von 1:20 bis 10:1) und Verdichtung des
porösen Polsters
bei einem Druck zwischen etwa 15000 und 30000 p. s. i. hergestellt
wird. Das Material kann auch durch dehydrothermale Behandlung quervernetzt werden,
um die mechanische Stabilität
zu verbessern.
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Zurzeit
sind alle Verfahren zur Fertigung von Material auf Kollagenbasis
mit verbesserten mechanischen, physikalischen und biologischen Eigenschaften
(wie oben beschrieben) nicht in Gebrauch zur industriellen Fertigung
von Material auf Kollagenbasis.
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Es
besteht jedoch Bedarf in der Human- und Veterinärmedizin ein industriell gefertigtes,
einsatzbereites, benutzerfreundliches Material auf Kollagenbasis
zu verwenden und einzuführen,
das vollständig biokompatibel,
mechanisch stabil, flexibel, leicht zu handhaben ist und das zugenäht und/oder
zugeklebt, gerollt oder/und verschraubt, zugeschnitten oder/und vermascht
werden kann.
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Zudem
wäre es
von Vorteil, wenn ein derartiges Material biologisch aktive Substanzen
enthalten könnte
oder/und Mittel um z. B. die Heilung zu fördern oder um vor Infektionen
zu schützen
(oder diese zu heilen).
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Am
wichtigsten ist jedoch, dass das neue Produkt einfach zu fertigen
und nicht teuer ist.
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Ein
Ziel der vorliegenden Erfindung war es deswegen, ein neues Produkt
auf Kollagenbasis mit verbesserten mechanischen und/oder physikalischen
und/oder biophysiologischen Eigenschaften zu erschaffen, das mittels
industrieller Methoden leicht gefertigt werden kann.
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Zudem
war es ein weiteres Ziel der vorliegenden Erfindung, ein Material
mit neuen mechanischen und/oder physikalischen und/oder biophysiologischen
Eigenschaften zu erschaffen, das zu einer erfolgreichen Verwendung
des Materials in Bereichen und/oder bei Indikationen führt, wo
derartige Eigenschaften notwendig sind.
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Diese
Ziele werden gemäß der Erfindung
erreicht, indem ein Material auf Kollagenbasis bereitgestellt wird,
mit verbesserten mechanischen, physikalischen, funktionellen und
Handhabungseigenschaften zur Verwendung in der Human- und Veterinärmedizin
sowohl unter In vivo- als auch In vitro-Bedingungen und wobei das
Material ein Kollagen tierischen oder/und menschlichen oder/und
rekombinanten oder/und transgenen Ursprungs ist, wobei es optional
zusätzlich
enthält
- a) biologisch aktive Substanzen wie hämostatische
Mittel, Wachstumsfaktoren, Zytokine, Hormone, Medikamente (wie Antibiotika,
antiinflammatorische Mittel etc.) und/oder
- b) biologisch wichtige und gewebekompatible anorganische oder/und
organische Substanzen oder/und deren Derivate, die die mechanischen, funktionellen,
biologischen und Handhabungseigenschaften des Materials verbessern
können,
erhaltbar
durch gleichzeitiges Behandeln eines Kollagenschwammmaterials, das
aus einer Dispersion oder/und Suspension mit 0,5–5 Gewichts% Kollagen gemacht
ist, bei 50°C–200°C und 0,5
bis 1000 kg/cm2, um ein membranähnliches
Material zu formen und gegebenenfalls Zugeben der zusätzlichen biologischen
Substanz(en) aus (a) und/oder (b) zum Kollagenmaterial vor oder
nach der Hitze- und Druckbehandlung.
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Gemäß der Erfindung
werden definierter mechanischer Druck und definierte Hitze in einer
Weise angewendet, dass die Kollagenfibrillen (nativ und/oder renaturiert)
oder die anderen natürlichen Polymere
vor Abbau oder/und Denaturierung oder/und Schmelzen geschützt sind
und dass die natürlichen
biologischen Eigenschaften von Kollagen (z. B. hämostatische Eigenschaften oder
Matrixeigenschaften) bewahrt werden. Zudem führt das Verfahren, durch das
das erfindungsgemäße Material auf
Kollagenbasis hergestellt wird dazu, dass ein Material auf Kollagenbasis
erschaffen und gefertigt wird, mit verbesserten mechanischen Eigenschaften
wie Stabilität,
Trocken- und Naßspannung,
Zunähfähigkeiten,
verbesserter Flexibilität,
mit ausgezeichneten hämostatischen
Eigenschaften, verbessertem Durchnässungsvermögen, verbesserter Absorption von
Wasser oder/und anderen physiologischen Flüssigkeiten und das gerollt,
oder/und verschraubt werden kann unter trockener und nasser Bedingungen und
das zugeschnitten oder vermascht werden kann, ohne die Form und
grundlegende Eigenschaften zu verlieren.
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Zudem
können
durch die Erfindung Produkte auf Kollagenbasis gefertigt werden,
die biologisch aktive Mittel und/oder anorganische oder/und organische
Substanzen der Art wie oben beschrieben enthalten können und
die zusätzlich
als Träger
für lebende
Zellen, Gewebeabdichtung etc. dienen können.
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Die
vorliegende Erfindung eröffnet
neue Möglichkeiten
für die
Verwendung von Material auf Kollagenbasis in den Bereichen des menschlichen oder
tierischen Körpers
oder bei den In vivo- und Ex vivo-Indikationen, in denen die Verwendung
eines derartigen biologischen Materials bisher nicht möglich oder
anwendbar war wegen z. B. ungenügender mechanischer
Eigenschaften.
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Die
Fertigungsschritte, die zur Herstellung des Materials verwendet
werden und die in der vorliegenden Erfindung beschrieben werden,
können leicht
in ein Routinefertigungsverfahren eingegliedert werden und führen dazu,
dass Zeit und Kosten eingespart werden, verglichen mit anderen zurzeit
verwendeten Verfahren (siehe oben).
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Die
Verwendung von definiertem mechanischem Druck für die industrielle Fertigung
von kollagenmembranähnlichen
Produkten auf der Basis von gefriergetrockneten Kollagenschwämmen, die
aktive Substanzen, z. B. Antibiotika (z. B. Gentamicin) enthalten,
ist an sich bekannt (z. B.
EP
0069260 , ausgestellt 25.09.1985, Eigentum der Syntacoll
AG, Herisau, Schweiz).
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Der
Einfluss von mäßiger Hitze,
insbesondere wenn sie zusammen mit einem negativen Druck (Vakuum)
zur Einführung
zusätzlicher
Quervernetzungsstellen in Kollagenschwämmen verwendet wird, ist bereits
als dehydrothermale Behandlung (siehe oben) beschrieben worden.
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Die
vorliegende Erfindung kombiniert nun Hitze und positiven Druck (mechanischen
Druck) zur Behandlung der Ausgangsmaterialien gemäß der Erfindung,
was im Fachgebiet noch nie vorgeschlagen wurde, aber zu Produkten
mit höchst
unerwarteten, hervorragenden Eigenschaften führt, wie oben beschrieben.
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Das
zur Fertigung des verbesserten erfindungsgemäßen Materials auf Kollagenbasis verwendete
Kollagen kann entweder tierischen Ursprungs (xenogen) oder menschlichen
Ursprungs (autolog oder allogen) sein oder kann aus genetisch manipulierten
Organismen (rekombinante Techniken oder transgene Organismen) erhalten
werden, die rekombinante oder transgene Proteine herstellen können oder
kann äquivalent
oder ähnlich
durch andere Techniken der Genkonstruktion erhalten werden.
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Das
Kollagenmaterial das zur Fertigung des verbesserten Materials auf
Kollagenbasis verwendet wird, kann aus verschiedenen bekannten Kollagentypen
bestehen (bevorzugt aus mindestens einem oder/und allen der folgenden:
Typ-I, -II, -III, -IV, -VII, -IX alleine oder in einer Mischung).
Das wichtigste Kollagen im menschlichen und tierischen Körper ist das
Typ-I-Kollagen. Dieses Material kann leicht aus beispielsweise tierischem
Gewebe (Haut, Sehnen etc.) erhalten werden durch industrielle Verfahren
gemäß dem Stand
der Technik, z. B. GMP-konforme Techniken.
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Sowohl
enzymatisch behandeltes als auch nicht enzymatisch behandeltes Kollagen
kann für
die Fertigung verwendet werden. Wenn es mit proteolytischen Enzymen
behandelt wird, werden nicht-helikale Anteile des Kollagenmoleküls von den/der
tripel-helikalen Kollagenkette(n) (Atelokollagen) getrennt.
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Das
Ausgangsmaterial für
die Fertigung eines verbesserten Materials auf Kollagenbasis ist
ein Kollagenschwamm. Die Basis für
ein derartiges Material kann eine Kollagendispersion und/oder -suspension
(z. B. in Wasser oder einem anderen nicht-organischen Lösungsmittel)
sein mit 0,5 bis 5,0 Gewichts% an trockenem Kollagen. Ein Schwamm mit
definierter Porosität
kann durch Gefriertrocknen erhalten werden. Der Kollagenschwamm
kann unter Verwendung verschiedener Techniken aus dem Fachgebiet
gefertigt werden.
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Um
mechanische Eigenschaften und Handhabung zu verbessern und um neue
Eigenschaften des Materials auf Kollagenbasis zu erreichen, werden
Kollagenschwämme
mit vielen verschiedenen, aber definierten Gehalten an Wasser (Lösungsmittel) gleichzeitig
mit definierter kontinuierlicher Hitze und definiertem kontinuierlichen
mechanischen Druck für eine
definierte Zeitspanne behandelt.
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Bevorzugt
reicht der Wasser- oder Lösungsmittelgehalt
gemäß der Erfindung
von 2 Gewichts% bis 40 Gewichts%.
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Die
verwendete Temperatur liegt innerhalb eines Bereichs von 50°C bis 200°C.
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Der
verwendete Druck liegt im Bereich von 0,5 kg/cm2 bis
1000 kg/cm2.
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Die
Zeitspanne für
die Hitze- und Druckbehandlung liegt bevorzugt innerhalb eines Bereichs von
0,1 Sekunde bis 1 Stunde.
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Als
Ergebnis einer derartigen erfindungsgemäßen Behandlung wird ein Schwamm
auf Kollagenbasis zu einer membranähnlichen Struktur gepresst. Dieses
Produkt hat ausgezeichnete hämostatische Eigenschaften,
eine ausgezeichnete und verbesserte Absorptionskapazität, ausgezeichnete
und verbesserte mechanische Eigenschaften (Rollen, Verschrauben,
Zunähen
etc.).
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Zudem
zeigt ein derartiges Produkt viel bessere Handhabungseigenschaften
als andere bekannte Produkte auf Kollagenbasis wie gefriergetrocknete Schwämme oder
luftgetrocknete Membranen.
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Zusätzlich kann
derartiges neues Material aufgrund der neuen Eigenschaften an denjenigen anatomischen
Stellen oder bei medizinischen Indikationen verwendet werden, bei
denen die Verwendung traditioneller Schwämme oder Membranen auf Kollagenbasis
bisher nicht möglich
oder nicht durchführbar
war.
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Zudem
können
aufgrund der neuen Eigenschaften des erfindungsgemäßen Materials
Wundnahten oder andere Verfahren der mechanischen Fixierung in situ
verwendet werden, was im Fall der traditionellen Materialien auf
Kollagenbasis nicht möglich
war.
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Das
Endprodukt gemäß der vorliegenden
Erfindung kann verpackt werden unter Verwendung irgendeiner geeigneten
Verpackung und Endsterilisierung, z. B. mittels Ethylenoxiddämpfen, Gammastrahlung,
Elektronenstrahl-Bestrahlung oder irgendeines anderen für derartiges
Material geeigneten Sterilisierungsverfahrens.
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Ein
weiterer Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist ein Verfahren
zur Fertigung eines Materials auf Kollagenbasis, das verbesserte
mechanische und/oder physikalische und/oder funktionelle und/oder
Handhabungseigenschaften hat, zur Verwendung in der Human- und Veterinärmedizin
sowohl unter In vivo- als auch In vitro-Bedingungen und, wie oben
detaillierter beschrieben, durch gleichzeitiges Behandeln eines
Kollagen- Ausgangsmaterials
mit definierter Hitze und definiertem Druck.
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Die
Fertigung des neuen Materials auf Kollagenbasis ist leicht und kann
in normale industrielle Produktionslinien eingegliedert werden.
Die nötige Ausrüstung ist
kommerziell verfügbar.
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Für das erfindungsgemäße Verfahren
wird als Kollagen-Ausgangsmaterial ein Schwamm verwendet, der aus
einer Dispersion oder/und Suspension mit einem Kollagengehalt von
0,5 bis 5 Gewichts% hergestellt wurde. Die für die Hitzebehandlung verwendete
Temperatur liegt innerhalb eines Bereichs von 50 bis 200°C und der
für die
Druckbehandlung verwendete Druck liegt innerhalb eines Bereichs
von 0,5 bis 1000 kg/cm2. Die Behandlungszeit liegt
bevorzugt innerhalb von 0,1 Sekunde bis zu 1 Stunde.
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Die
folgenden Beispiele sind dazu gedacht, die Erfindung weiter zu veranschaulichen.
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Beispiel 1
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Fertigung eines neuen membranähnlichen
Materials auf Kollagenbasis
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Ein
gefriergetrockneter Kollagenschwamm, wie z. B. Collatamp® (Hersteller:
SYNTACOLL AG, Herisau, Schweiz) mit einer Dicke von 5 mm und einem
Kollagengehalt von 5,6 mg/cm3 wird in einer Feuchtekammer
auf einen Wassergehalt von 14 Gewichts% konditioniert.
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Nach
dem Konditionieren werden gleichzeitig definierter mechanischer
Druck und definierte Hitze auf dem Schwamm angewendet unter Verwendung
einer geeigneten Presse.
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Der
Druck von 5 kg/cm2 wird kontinuierlich auf
beiden Seiten des Schwamms für
eine Zeitspanne von 10 Sekunden angewendet; die Temperatur der vorgeheizten
Pressenoberflächen
ist 80°C
und bleibt während
des Pressens konstant.
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Nach
einem derartigen thermischen Pressverfahren (ThermPressTM)
hat die resultierende papierähnliche
Kollagenmembran eine Dicke von 0,1 mm.
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Die
physikalischen Eigenschaften des neu erschaffenen Produkts sind
erheblich verbessert, verglichen mit einem normalen Kollagenschwamm: (1)
das Produkt ist leicht zu handhaben und kann, ohne dass es bricht,
gerollt und verschraubt werden, (2) die Quellzeit des Produkts ist
erheblich reduziert, (3) die Absorption von Flüssigkeiten steigt an, (3) das nasse
Produkt (nach Flüssigkeitsabsorption und/oder
Quellen) bleibt sehr flexibel, (4) das nasse Produkt hat eine viel
bessere Elastizität
und ausgezeichnete Nass-Dehnbarkeit.
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Die
neuen Eigenschaften des Produkts machen es sehr interessant für die Verwendung
in allgemeiner Chirurgie, Gefäßchirurgie,
Neurologie und Neurochirurgie, Orthopädie und orthopädischer
Chirurgie, Herzchirurgie, gynäkologischer
Chirurgie, Ophtalmologie, Laryngologie und in allen anderen medizinischen
und Veterinärdisziplinen,
einschließlich
Wundheilung und Verbrennungen.
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Zudem
kann das neue Produkt von Vorteil sein, wenn es als Gewebeersatz
oder als Matrix für Zellwachstum,
besonders bei der Gewebekonstruktion und Erschaffung von künstlichen
Organen verwendet wird.
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Beispiel 2
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Fertigung eines neuen Kollagenblatts mit
verbesserten Quelleigenschaften
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Ein
gefriergetrockneter Schwamm auf Kollagenbasis (Kollagengehalt 30
mg/cm3) mit einer Dicke von 5 mm wird in
einer Feuchtekammer auf einen Wassergehalt von 14 Gewichts% konditioniert.
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Nach
dem Konditionieren werden gleichzeitig Druck und Hitze auf den Schwamm
angewendet.
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Der
Druck von 5 kg/cm2 wird für eine Zeit
von 10 Sekunden von beiden Seiten auf den Schwamm angewendet. Die
Temperatur der vorgeheizten Pressenoberflächen ist 80°C und bleibt während des Pressens
konstant.
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Nach
einem derartigen thermischen Druckverfahren (ThermPressTM)
ist das resultierende Kollagenblatt 0,6 mm dick und hat den Anschein
eines dicken Papiers oder ist lederähnlich. Verglichen mit einem
normalen gefriergetrockneten Kollagenschwamm hat ein derartiges
Kollagenblatt deutlich verbesserte Quelleigenschaften.
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Zudem
ist die Quellzeit deutlich reduziert und die Flüssigkeitsbindekapazität ist erhöht. Ein
derartiges Kollagenblatt kann auf das 30-fache seines Gewichts in
einer maximalen Zeit von 10 Sekunden aufquellen. Zusätzlich sind
die hämostatischen
Eigenschaften deutlich erhöht.
In gequollenem Zustand ist das Kollagenblatt mechanisch stabil und
hat eine hohe Nass-Dehnbarkeit. Sowohl das trockene als auch das
nasse Blatt ist sehr leicht zu handhaben, kann auf irgendeine gewünschte oder
geeignete Form zugeschnitten werden.
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Aufgrund
seiner hohen Steifigkeit und hohen Elastizität ist es leichter auf verschiedene
Orte im Körper
aufzubringen.
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Die
neuen Eigenschaften dieses Produkts machen es besonders zur Verwendung
für die
Hämostase
sehr interessant (Eigenschaften viel besser als alle normalen hämostatischen
Mittel, wie z. B. normaler Kollagenschwamm, Gelatineschwamm, regenerierende
Zellulose, Baumwollgaze etc.). Zudem kann das Produkt von Vorteil
sein in allgemeiner Chirurgie, Gefäßchirurgie, Neurologie und
Neurochirurgie, Orthopädie
und orthopädischer
Chirurgie, Herzchirurgie, gynäkologischer
Chirurgie, Ophtalmologie, Laryngologie und in allen anderen medizinischen
und Veterinärdisziplinen,
einschließlich
Wundheilung und Verbrennungen.
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Zudem
kann das neue Produkt von Vorteil sein, wenn es als Gewebeersatz
oder als Matrix für Zellwachstum,
besonders bei der Gewebekonstruktion und Erschaffung von künstlichen
Organen verwendet wird.
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Zudem
kann das neue Produkt als Träger
für biologisch
aktive Substanzen, wie z. B. Wachstumsfaktoren, Zytokine, Hormone,
Medikamente etc., die ex tempore hinzugefügt und/oder durch Absorption
in das Produkt aufgenommen werden können.
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Nachdem
der zu Grunde liegende Kollagenschwamm, der für das thermische Verfahren
verwendet wird, biologisch aktive Substanzen, wie z. B. Wachstumsfaktoren,
Zytokine, Hormone, Medikamente etc. enthalten kann, kann ein neues
Produkt, das durch das von der vorliegenden Erfindung beschriebene
Verfahren erschaffen wurde, ebenfalls derartige Substanzen enthalten.
In solchen Fällen müssen die
Fertigungsbedingungen jedoch angepasst werden, um die biologische
Aktivität
des bestimmten Zusatzes zu bewahren.