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Gebiet der
Erfindung
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Die
Erfindung betrifft einen Wundverband, der eine Cellulose mikrobiellen
Ursprungs umfasst, für
die Behandlung spezifischer Arten von chronischen Wunden, einschließlich Druckwunden,
venöser
und diabetischer Geschwüre.
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Hintergrund
der Erfindung
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Es
gibt eine große
Vielfalt von Materialien, die verwendet werden, um Wundverbände herzustellen,
die verwendet werden, um eine Menge chirurgischer und nicht-chirurgischer
Läsionen
zu behandeln, wie z.B. Verbrennungen und Hautabschürfungen.
Die Verbände
reichen von einfachen Verbänden
vom Gaze-Typ bis hin zu Verbänden
vom Proteintyp tierischen Ursprungs, wie z.B. Collagenverbänden, die
Zusammensetzung des jeweiligen Verbands hängt vom Typ der zu behandelnden
Wunde ab. Jeder dieser Verbände
besitzt Vorteile abhängig
von der Art der Anwendung. Zum Beispiel sind Verbände vom
Gaze-Typ ausreichend und hoch ökonomisch
für einfache
Schürfwunden
und chirurgische Schnitte.
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Auf
der anderen Seite wurde festgestellt, dass im Fall chronischer Wunden
Verbände
auf Polymerbasis wirksamer sind. Der Definition nach sind chronische
Wunden Wunden, die nicht durch den normalen Reparaturprozeß ablaufen,
und typischerweise Manifestationen eines zugrundeliegenden Problems,
wie z.B. Diabetes, Venenerkrankung oder beeinträchtigter Zirkulation, sind
(Lazarus, G. S. et al., Definitions and Guidelines for Assessment
of Wounds and Evaluation of Healing, Arch. Dermatology, Band 130,
Seiten 489–493, 1994).
Deshalb können
chronische Wunden allgemein als Druckwunden (Decubitus), Venen-
und Diabetesgeschwüre,
je nach dem zugrundeliegenden Problem, klassifiziert werden. Abhängig von
der Ursache werden verschiedene Arten von Wundenbehandlungsverfahren
und Materialien verwendet, um das zugrundeliegende Problem zu adressieren
und die Wundheilung zu fördern.
Fortschrittliche polymere Materialien mit der Fähigkeit, die Wundenumgebung
feucht zu halten, haben sich bei der Behandlung dieser schwer zu
heilenden chronischen Wunden als wirksamer gezeigt im Vergleich
zu Gaze.
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Im
Kontext der Verbände
auf Polymerbasis sind verschiedene Arten polymerer Materialien bei
der Behandlung von Hauterkrankungen verwendet worden. Im allgemeinen
können
sie in zwei Hauptklassen aufgeteilt werden, nämlich synthetische polymere
Materialien und polymere Materialien natürlichen Ursprungs.
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Synthetische
Materialien schließen
Polyurethane, Polyvinylpyrrolidon (PVP), Polyethylenoxid (PEO), polyvinylalkohole
(PVA) und Polyacrylnitrile (PAN) ein. Diese Materialien können in
Verbindung mit anderen synthetischen oder natürlichen Polymeren verwendet
werden, um Wundverbände
mit speziellen Eigenschaften, wie z.B. Retention von Feuchtigkeit
und hohe Flüssigkeitsabsorption,
herzustellen. Diese beiden Eigenschaften, die im allgemeinen bei
Verbunden vom Gaze-Typ nicht gefunden werden, fördern die Heilung durch den
Schutz chronischer Wunden vor Infektion und durch das Aufrechterhalten
des Feuchtigkeitslevels in der Wunde. Huang offenbart in US-Patent
6,238,691 einen dreidimensional vernetzten Polyurethanhydrogel-Wundverband,
der absorptionsfähig
ist, eine Wundstelle nachformt und die Wunde in einem feuchten Zustand
hält, um
die Heilung zu fördern.
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Meyer-Ingold
et. al. offenbart in US-Patent 6,156,334 Wundabdeckungen für die Entfernung
von störenden
Faktoren, wie z.B. von Antigenen, freien Radikalen, Ionen, Proteinen,
Peptiden, Lipiden und freien Fettsäuren aus der Wundflüssigkeit
chronischer Wunden. Diese Wundabdeckungen sind chemisch modifiziert
mit "Fänger-Molekülen"("trapper molecules"), wie z.B. Antikörpern, Chelatoren, Enzyminhibitoren,
Enzymen, Enzymmimitica, Peptiden und anderen Proteinen, sind Polyurethane
oder Cellulose pflanzlichen Ursprungs.
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Ähnlich wurden
Polymere natürlichen
Ursprungs oder Biopolymere, wie z.B. Collagen und Alginate, als
Wundverbände
verwendet, welche die gewünschten
Eigenschaften der Polymere ausnutzen, wie z.B. hohe Absorptionskapazität von Alginat
oder die biokompatible Natur von Collagen. Jeder dieser Verbände besitzt bestimmte
Vorteile, abhängig
von der Art der Wunde und der Menge des von ihr generierten Exsudats.
Allerdings besitzen diese Verbände
ebenfalls Nachteile, die höhere
Kosten, Wundanhaftung, beschränkte
Exsudatabsorption und Ablagerung von Rückstand an einer Wundstelle
einschließen.
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Hydrokolloidale
Verbände
absorbieren Wundexsudat und stellen eine feuchte Wundheilungsumgebung
bereit, aber besitzen ebenfalls die erwünschte Eigenschaft der Rückstandsablagerung
an einer Wundstelle. Zusätzlich
fehlt hydrokolloidalen Verbänden
im Gegensatz zu dem hierin beschriebenen Celluloseverband mikrobiellen
Ursprungs eine für
trockene chronische Wunden mit beschränktem Exsudat notwendige feuchtigkeitsspendende
Eigenschaft. Ebenso sind Hydrokolloide dafür bekannt, am Wundbett anzuhaften,
und können
Wiederverletzung bei Entfernung verursachen. Hydrokolloide haben
die Neigung, in das Wundbett einzubrechen, was möglicherweise den Wundheilungsprozess
stört.
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Als
ein anderes Material besitzt Cellulose mikrobiellen Ursprungs inhärente Eigenschaften,
die eine wirksame Förderung
der Wundheilung ohne einige der inhärenten Nachteile erlaubt, die
mit aktuellen Wundverbänden
assoziiert sind. Diesbezüglich
besitzt Cellulose mikrobiellen Ursprungs die folgenden physikalischen
Eigenschaften, die sie von Cellulose pflanzlichen Ursprungs unterscheidet,
wie z.B. extreme Hydrophilie und einzigartige vielschichtige dreidimensionale
laminare Strukturen, die für
ihre Feuchtigkeitshandhabungsfähigkeit
sorgen. Mikrobielle Cellulose ist stark hydrophil mit einer Wasseraufnahmekapazität im Bereich
von 60 bis 700mal ihr Eigengewicht, wie in US-Patent 4,942,128 beschrieben
ist. Mikrobielle Cellulose zeigt ebenso ausgezeichnete Nassfestigkeit
und bricht nicht unter Druck zusammen. Letztlich kann mikrobielle
Cellulose aufgrund ihrer laminaren vielschichtigen Struktur verarbeitet
werden, um eine Folie mit neuer Flüssigkeitshandhabungsfähigkeit
herzustellen. Durch Einstellen des Cellulose-zu-Flüssigkeit-Verhältnisses
ist verarbeitete mikrobielle Cellulose in der Lage, sowohl Flüssigkeit
abzugeben oder Flüssigkeit
zu absorbieren, abhängig von
der Oberfläche,
mit der die Folie in Kontakt gebracht wird.
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Wegen
ihrer herausragenden Eigenschaften wurde die Verwendung von mikrobieller
Cellulose in der medizinischen Industrie zuvor untersucht. Zum Beispiel
offenbaren US-Patente 4,588,400, 4,655,758 und 4,788,146 von Ring
et al. die mögliche
Verwendung von Cellulose mikrobiellen Ursprungs in flüssigkeitsbeladenen
medizinischen Pads (Kissen, Kompressen). Die Patente von Ring et
al. konzentrieren sich auf die Verwendung statisch hergestellter
mikrobieller Cellulosepads, die mit verschiedenen Flüssigkeiten
und Medikamenten beladen sind. Verschiedene Arten von Flüssigkeiten,
die in den mikrobiellen Cellulosepads enthalten sein können, sind
beschrieben, sowie die Herstellung und Reinigungsverfahren, um das
Ausgangs-Cellulosematerial
herzustellen. Außerdem
sind in diesen Patenten Beispiele beschrieben, die Verfahren zur
Herstellung verschiedener Pads beschreiben, wobei das Verfahren
eine Reihe von Druck- und Imprägnierschritten
beinhaltet, um die physikalischen Eigenschaften einzustellen, hauptsächlich im Hinblick
auf das Flüssigkeit-zu-Cellulose-Verhältnis, um
ein gewünschtes
Produkt zu ergeben. Als Beispiel beschreiben diese Patente ein stark hydratisiertes
Pad (80:1 Flüssigkeit-zu-Cellulose-Verhältnis),
welches in der Lage ist, eine Kühlleistung
bereitzustellen, die ideal für
Verbrennungsanwendungen ist. Im besonderen beschreibt das '146-Patent die Verwendung
solcher flüssigkeitsbeladener
Pads als nasse Verbände
für die
Verwendung als Geschwürverband,
der in der Lage ist, eine Wunde über
eine ausgedehnte Zeitdauer mit Flüssigkeit zu versorgen. Dasselbe '146-Patent erwähnt ebenfalls,
dass die in den Beispielen beschriebenen Nassverbände außerdem die
zusätzliche
Fähigkeit
haben, große
Mengen an Flüssigkeit
aus der Wundstelle zu absorbieren, wenn der Verband in einem weniger
als gesättigten
Zustand angewendet wird. Allerdings wird bei den Wundverbänden von
Ring et al. kein einziger Verband erwähnt, der sowohl die Fähigkeit
einer Feuchtigkeitsquelle für
chronische Wunden aufweist, als auch die Fähigkeit, Flüssigkeit zu absorbieren. Die
Patente von Ring et al. beschrieben ebenfalls nicht das wirksame
Flüssigkeit-zu-Cellulose-Verhältnis, um
einen Verband mit der zweifachen Flüssigkeitshandhabungsfähigkeit
herzustellen.
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US-Patent
4,912,049 von Farah et al. offenbart die Verwendung einer statisch
hergestellten dehydratisierten mikrobiellen Cellulose als künstliches
Hauttransplantat, Trennmembran oder künstliches Leder. Das '049-Patent trägt die Verwendung
einer von Acebacter xylinum gebildeten Cellulosefolie vor, die dehydratisiert wird,
während
sie gestreckt wird. Obwohl das '049-Patent
die potenzielle Verwendung ihrer Erfindung als künstliche Haut für die Behandlung
von Wunden oder Verletzungen beschreibt, gibt es keine Andeutung,
dass das Material für
chronische Wunden verwendet werden könnte. Darüber hinaus hat die getrocknete
Folie von Farah keine feuchtigkeitsspendende Fähigkeit und minimale Absorptionsfähigkeit.
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Schließlich offenbart
US-Patent 5,846,213 von Wan et al. Verfahren für die Herstellung mikrobieller Cellulosefolien
unter Verwendung von Rohmaterial, das in einem Biorührfermenter
hergestellt wird, statt durch ein statisches Verfahren. Das '213-Patent beschreibt
weiterhin die Verwendung eines solchen Cellulosematerials, das in
Lösungsmitteln
gelöst
ist, um Membranen herzustellen, die als Wundverbände verwendet werden können. Wegen
der trockenen Beschaffenheit der resultierenden Folie fehlt dem
Gussmaterial jede feuchtigkeitsspendende Eigenschaft und begrenzte
Flüssigkeitsabsorptionsfähigkeit.
Ebenso besitzt die resultierende Cellulosemembran nicht die dreidimensionale
vielschichtige Struktur, die nur in wie zuvor beschriebener statisch
gewachsener mikrobieller Cellulose gefunden wird.
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Obwohl
die obigen Patente die potenzielle Verwendung von mikrobieller Cellulose
in medizinischen Anwendungen erkennen, hat der Stand der Technik
kein Verfahren zur Entwicklung eines Wundverbandes bereitgestellt,
der wirksame Wundheilung, Feuchtigkeitshandhabungsfähigkeit
und adäquate
Biokompatibilität aufweist.
Entsprechend ist ein wirksamer Wundverband, der mikrobielle Cellulose
für die
Behandlung chronischer Wunden umfasst, der hoch biokompatibel ist,
wünschenswert.
Darüber
hinaus ist ebenfalls ein Wundverband mit hohen Feuchtigkeitsabgabe-
und Absorptionsfähigkeiten
für optimale
Wundheilung besonders gewünscht.
Diese zweifache Feuchtigkeitshandhabungsfähigkeit des Verbandes der vorliegenden
Erfindung ist in der Lage, eine feuchte Wundumgebung aufrechtzuerhalten,
die für
die Heilung chronischer Wunden notwendig ist. Ebenso ist die hohe
feuchtigkeitsspendende Eigenschaft besonders nützlich für die Behandlung von trockenem
nekrotischem Gewebe und für
die Förderung
autolytischen Debridements, das wünschenswert ist, um jegliche
Wundschließung
möglich
zu machen. Schließlich
zeigt die Fähigkeit
des erfindungsgemäßen Wundverbands
in der Unterstützung
autologer Heilung durch die Förderung
von Granulation und dadurch, dass Epithelialzellen erlaubt wird, zu
migrieren, die ausgeprägte
Fähigkeit
des Wundverbands, Wundschließung
zu bewirken.
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Deshalb
haben die vorliegenden Erfinder einen Wundverband entwickelt, der
diese neue Flüssigkeitshandhabungsfähigkeit
von Absorption und Abgabe besitzt. Diese Flüssigkeitshandhabungsfähigkeit
ist ein Endresultat der Verarbeitung mikrobieller Cellulose, um
den geeigneten Cellulosegehalt für
den gewünschten Zweck
zu enthalten. Der resultierende Wundverband kann Flüssigkeit
abgeben, wenn die Wundenoberfläche trocken
ist, und es wurde festgestellt, dass er besonders geeignet ist für trockene
chronische Wunden, die mit trockenem nekrotischem Gewebe oder Schorf
bedeckt sind. Derselbe Verband ist ebenso in der Lage, Flüssigkeit
aus dem exsudierenden Wundbett zu absorbieren. Zusätzlich wird
der in dieser Erfindung beschriebene mikrobielle Cellulose-Wundverband sich
nicht abbauen und Rückstände in der
Wundstelle hinterlassen, im Gegensatz zu hydrokolloidalen Verbänden. Entfernung
des mikrobiellen Celluloseverbands von der Wunde beschädigt nicht
das Gewebe, da es nicht an der Wundenoberfläche anhaftet.
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Die
vorliegende Erfindung sieht ebenfalls mikrobielle Cellulosefolien
vor, die direkt in fast jeder Gestalt oder Größe hergestellt werden können. Fermentationsverfahren
ergeben eine extrem dünne
und faltbare Form, die bemerkenswert fest, jedoch gas- und flüssigkeitsdurchlässig ist.
Die Form wird intakt bleiben, selbst wenn sie extremen äußeren Bedingungen,
wie z.B. Autoklavieren oder γ-Sterilisation,
unterworfen wird.
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Zusammenfassung
der Erfindung
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Es
ist eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, Celluloseverbände mikrobiellen
Ursprungs bereitzustellen mit 1,5 bis 9 % Cellulose pro Gewicht.
Gemäß einer
bevorzugten Ausführungsform
ist die Cellulose mikrobiellen Ursprungs biokompatibel und nicht-pyrogen.
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Es
ist eine weitere Aufgabe der vorliegenden Erfindung, einen wirksamen
Wundverband bereitzustellen, der mikrobielle Cellulose umfasst,
für die
Verwendung in der Behandlung chronischer Wunden, der in der Lage
ist, für
optimale Wundheilung Feuchtigkeit abzugeben und aufzunehmen.
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Andere
Aufgaben, Merkmale und Vorteile der vorliegenden Erfindung werden
aus der folgenden detaillierten Beschreibung ersichtlich. Allerdings
ist zu verstehen, dass die detaillierte Beschreibung und die spezifischen
Beispiele, welche bevorzugte Ausführungsformen der Erfindung
angeben, nur zur Illustration gegeben werden, da verschiedene Änderungen
und Modifikationen innerhalb des Umfangs der Erfindung für den Fachmann
aus dieser detaillierten Beschreibung offensichtlich sein werden.
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Kurze Beschreibung
der Zeichnungen
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1:
Die Absorptions- und Abgabefähigkeiten
mikrobieller Cellulose-Wundverbände
sind gegen den prozentualen Celluloseanteil in diesen Materialien
aufgetragen. Alle Materialien hatten eine identische Fläche und ähnliche
Dicke. Der Bereich der Überschneidung
der beiden Kurven zeigt den idealen Cellulosegehalt, um beide Eigenschaften
zu maximieren.
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2:
Die Menge an Flüssigkeit,
die an eine trockene Oberfläche
aus mikrobiellem XCell-Cellulose-Wundverband
und aus Hydrogel-Wundverbänden
abgegeben wird, ist gezeigt. Abgabemengen sind in Prozent des ursprünglichen
Probengewichts ausgedrückt.
Die Abgabe des XCell-Wundverbands ist der der Hydrogele deutlich überlegen.
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3:
Die Absorptions- und Abgabefähigkeiten
von einem mikrobiellen XCell-Cellulose-Wundverband wird zu der von
Clearsite (NDM) Hydrogel-Wundverband verglichen. Die Absorptionskapazität ist nahezu identisch
für beide,
aber der XCell-Wundverband kann 6mal mehr abgeben als das Hydrogel.
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Ausführliche
Beschreibung der bevorzugten Ausführungsformen
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Die
Erfindung macht Verfahren möglich,
um perforierende oder oberflächliche
chronische Wunden mit Cellulosefolie mikrobiellen Ursprungs zu behandeln.
Die Erfindung stellt ebenfalls biokompatible, nicht-pyrogene Wundverbandfolien
mit einem geeigneten Cellulose-zu-Flüssigkeits-Verhältnis sowie
Flüssigkeitsabgabe und
Absorptionsfähigkeit
für optimale
Wundheilung bereit. Im Gegensatz zu Hydrokolloiden, Hydrogel-, Alginat-,
Collagen- oder Gazeverbänden
kann die hierin beschriebene Celluloseverbandfolie mikrobiellen
Ursprungs eine optimale feuchte Heilungsumgebung durch Abgabe von
Flüssigkeit
an eine trockene Oberfläche oder
Absorption überflüssiger Flüssigkeit
aus exsudierenden Wunden bereitstellen.
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Der
Gehalt an Cellulose mikrobiellen Ursprungs in dem Verband kann abhängig von
dem Herstellungsverfahren und der schließlichen Endverwendung des Wundverbands
schwanken. In der vorliegenden Erfindung ist die Menge an Cellulose
mikrobiellen Ursprungs in dem Wundverband 1,5 % bis 9 %, bevorzugt
ungefähr
3 % bis ungefähr
7 %, besonders bevorzugt ungefähr
4 bis ungefähr
6 Gew.%.
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Die
Wundverbandfolie der vorliegenden Erfindung kann für Feuchtigkeitsabgabe
verwendet werden. Typischerweise kann der Wundverband ungefähr 50 %
bis ungefähr
90 % seines Flüssiggewichts
an ein trockenes Substrat abgeben. Das bedeutet, dass eine Wunde,
die trockenes nekrotisches Gewebe aufweist, wirksam durch Anwendung
eines flüssigkeitshaltigen Wundverbands
behandelt werden kann. Die meisten chronischen Wunden bilden, wenn
sie anfangs auftauchen, eine trockene Oberfläche, die aus totem (nekrotischem) Gewebe
besteht, aufgrund eines zugrundeliegenden Problems, wie z.B. venöser Insuffizienz.
Der Mangel an frischem Blutfluss zu den speziellen Bereichen (gewöhnlich um
die Knöchel)
bewirkt ein Absterben der Dermis und Epidermis unterhalb der Haut
und tritt möglicherweise
als Geschwür
zu Tage. Im Wundverbandpad enthaltene Flüssigkeit kann auf die trockene
nekrotische Wunde aufgetragen werden, um autolytisches Debridement
zu fördern,
welches die erste Voraussetzung für die Heilung chronischer Wunden
ist. Flüssigmaterialien, mit
denen das Pad beladen werden kann, schließen ein, aber sind nicht beschränkt auf
Wasser, isotonische Saline (0,9 Gew.%), Glycerin, synthetische Polymere,
wie z.B. Polyethylenoxid und wässrige
Lösungen
biologischer Moleküle,
einschließlich
Proteinen, Blutplättchenwachstumsfaktor
(PDGF) und epidermalem Wachstumsfaktor (EGF) und Enzymen, wie z.B.
Kollagenase.
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Der
erfindungsgemäße Wundverband
kann ebenfalls für
Feuchtigkeitsabsorption verwendet werden. Typischerweise kann die
Wundverbandfolie ungefähr
35 % bis ungefähr
140 % ihres Gewichts absorbieren. Das bedeutet, dass eine exsudierende
Wunde wirksam durch Anwendung eines erfindungsgemäßen Wundverbandes,
welcher überflüssige Flüssigkeit
aus der Wunde absorbieren wird, behandelt werden kann. Typischerweise
neigen chronische Wunden, wie z.B. venöse Geschwüre, dazu, große Flüssigkeitsmengen
während
des Heilungsprozesses zu exsudieren. Der Exsudationszustand tritt
gewöhnlicherweise
auf, wenn die Wunde anfängt,
Granulationsgewebe zu bilden, um den Raum auszufüllen, den das tote Hautgewebe
vorher in Anspruch nahm. In diesem Zustand ist der erfindungsgemäße Verband
in der Lage, das Flüssigkeitsexsudat zu
absorbieren, während
eine feuchte Oberfläche
für die
Migration von Epithelialzellen aufrechterhalten wird. Die Epithelialmigration
ist essenziell, um schließlich
die Wunde zu schließen.
Deshalb ist die erfindungsgemäße Wundverbandfolie
aufgrund ihrer zweifachen Fähigkeit,
Feuchtigkeit zu absorbieren und abzugeben, in der Lage, optimale
Bedingungen für
die Wundheilung bereitzustellen.
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1. Herstellung
mikrobieller Cellulose unter statischen
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Bedingungen
für die
Erprobung von Verfahren
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Für die Herstellung
der erfindungsgemäßen mikrobiellen
Cellulose werden Mikroorganismen, wie z.B. Acetobacter xylinum,
in einem Bioreaktor gezüchtet,
der ein flüssiges
Nährmedium
bei 30°C
bei einem Anfangs-pH von 3 bis 6 enthält.
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Das
Medium basiert auf Saccharose oder anderen Kohlenhydraten. Bevorzugt
wird eine effiziente Folienherstellung durch Verwendung von Saccharose
als Kohlenstoffquelle, Ammoniumsalzen als Stickstoffquelle und Maisquellwasser
als Nährstoffquelle,
gekoppelt mit einem eigenen Spurenelementzusatz, erreicht, der von
dem ursprünglichen
Schramm & Hestrin-Medium
(1954) abweicht, das von Fachleuten verwendet wird. Der eigene Spurenelementzusatz
ist in der folgenden Tabelle quantifiziert: Spurenelementlösung Zusammensetzung
pro Liter
EDTA
Tetranatriumsalz | 570
mg |
FeSO4·7H2O | 200
mg |
ZnSO4·7H2O | 10
mg |
MnSO4·H2O | 26
mg |
H3BO3 | 30
mg |
CoCl3·6H2O | 20
mg |
NiCl2·6H2O | 3,2
mg |
(N4H)6Mo7O14·4H2O | 2,4
mg |
2 ml dieser Lösung
werden zu 1 1 Medium zugegeben.
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Geeignete
Bioreaktoren werden ausgewählt,
welche Verdampfen minimieren und geeignete Sauerstoff-limitierende
Bedingungen bereitstellen. Sauerstoff-limitierende Bedingungen können abhängig von
dem gewünschten
Wassergehalt und der Dicke der Cellulosefolie variiert werden. Im
allgemeinen ist unter Sauerstoff limitierenden Bedingungen Sauerstoff
in einer Menge von 5 % bis 21 % des gesamten Gases vorhanden, das
sich an der Luft-Flüssigkeit-Grenzfläche befindet.
Der Bioreaktor besteht aus einer Plastikbox, die mit einer luftdichten
Abdeckung oder einer beschränkt
gasdurchlässigen
Abdeckung versehen ist. Die Dimensionen des Bioreaktors können in
der Form (Würfel
oder Zylinder) abhängig
von der Form und Größe der zu
produzierenden Cellulosefolie variieren. Zum Beispiel wird ein Zylinder
mit einem Durchmesser von 6 inch einen Verband produzieren mit einem
Durchmesser von 6 inch, der so wie er ist verwendet werden kann
oder vor der Anwendung zugeschnitten werden kann, um der zu behandelnden
Wunde zu entsprechen. Es wird angenommen, dass durch die Beschränkung des
Sauerstoffgehalts in dem Fermentationsmedium das Acetobacter den
in dem Medium vorhandenen Kohlenstoff verwendet, um mehr Cellulose
zu produzieren, anstatt es für
die Reproduktion zu verwenden, wodurch die Gesamtausbeute an Cellulose
gesteigert wird.
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Das
Fortschreiten des Fermentationsprozesses unter statischen Bedingungen
wurde für
eine Dauer von ungefähr
7 bis 30 Tagen erlaubt fortzuschreiten, währenddessen die Bakterien in
dem Kultivierungsmedium eine den Mikroorganismus enthaltende intakte
Cellulosepellikula produzierten. Abhängig von der gewünschten
Dicke, die einem gewissen Cellulosegehalt pro Flächengewicht entspricht, wird
die Fermentation gestoppt und die Pellikula aus dem Bioreaktor entfernt.
Das überschüssige Medium,
das in der Pellikula enthalten ist, wird dann durch Standard-Trennverfahren,
wie z.B. Kompression oder Zentrifugation, vor der chemischen Reinigung
und anschließenden
Verarbeitung der Pellikula entfernt, um einen Wundverband mit einem Cellulose-zu-Flüssigkeits-Verhältnis von
ungefähr
1:10 bis ungefähr
1:65 zu ergeben. Die rohe Cellulosepellikula besitzt eine gesteigerte
Zucker:Celluloseausbeute von ungefähr 35 % im Vergleich zu Literaturwerten
von 10 %. Diese gesteigerte Ausbeute, gekoppelt mit einer günstigen
Stickstoffquelle, resultierten in einer 40fachen Reduktion der Produktionskosten
für die
rohe Cellulosefolie im Vergleich zu Cellulosefolien, die gemäß dem ursprünglichen
Schramm & Hestrin-Medium
hergestellt werden [1954, J. Gen. Micro, 11:123–129].
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2. Verarbeitungs-
und Entpyrogenisierungsverfahren
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Nachdem
die Cellulosefolie hergestellt wurde, müssen die Zellen von der Cellulosepellikula
für die
Reinigung entfernt werden. Fontana et al. (1990, Appl. Biochem.
Biotech, 24:253–264)
haben die Zellen als apyrogen beschrieben, allerdings wurden die
nicht aufgereinigten Cellulosepellikula unter Verwendung des Limulus
Amebocytenlysat (LAL)-Testkits positiv auf Pyrogene getestet. Dieses
Ergebnis machte die Entfernung der Zellen durch hier beschriebene
chemische Verarbeitung erforderlich, um den Standard-Pyrogenitätstest zu
bestehen, und den mikrobiellen Cellulose-Wundverband als nicht-pyrogen
zu qualifizieren.
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Die
Cellulosepellikula wird einer Reihe von chemischen Waschschritten
unterzogen, um die rohe Cellulosefolie in ein nicht-pyrogenes Wundverbandmaterial
von medizinischem Grad zu konvertieren. Typische Verarbeitung verwendet
Hydroxidlösungen
mit Konzentrationen von 1 bis 20 Gew.%. Bevorzugt wird Natriumhydroxid
mit einer Konzentration von nicht weniger als 3 % und bevorzugt
von ungefähr
3 % bis ungefähr
5 % verwendet, um die Zellen zu lösen. Zusätzlich sieht die vorliegende
Erfindung bevorzugt Wasserstoffperoxidwaschung vor, die in der Lage
ist, die pyrogenfreien Folien zu bleichen und zu sterilisieren.
Konzentrationen von ungefähr
0,05 % bis ungefähr
10 % Peroxid pro Gewicht sind nützlich,
um ein Bleichen der Folie zu bewirken. Bevorzugt wird Peroxid in
einer Menge von ungefähr
0,1 % bis ungefähr
0,5 % verwendet. Andere Bleichmittel, wie z.B. Hypochlorit, Hypobromit
und Perborat können
ebenfalls verwendet werden.
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Reinigungsverfahren
wurden unter Verwendung unterschiedlicher Exposionszeiten, Konzentrationen und
Temperaturen auf das hohe Fermentationsprodukt angewendet. Verarbeitungszeiten
von 1 bis 4 Stunden wurden im Zusammenhang mit Temperaturvariationen
von 30 bis 100°C
untersucht, um das Verfahren zu optimieren. Die aus den verschiedenen
Betriebsbedingungen resultierenden Folien wurden auf ihren jeweiligen Pyrogenlevel
und physikalischen Merkmale geprüft.
Die Verfahrensbedingungen, die ein nicht-pyrogenes Produkt in der
geringsten Zeit und bei geringster chemischer Konzentration ergaben,
wurde dann aus ökonomischen
Gründen
ausgewählt.
Die bei diesem Verfahren involvierte Zeit kann bis zu 4 Stunden
bei ungefähr
90°C sein,
bevorzugt ist die Zeit ungefähr
1 bis 2 Stunden bei ungefähr
60°C bis
ungefähr
80°C.
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Die
Menge an Zellrückstand,
die in dem Cellulosepad nach Verarbeitung verbleibt, kann durch
den Limulus Amebocytenlysat (LAL)-Test gemessen werden, wie beschrieben
von der U.S. Food und Drug Administration (FDA) in 21 CFR10.90.
Das oben beschriebene anfängliche
Reinigungsverfahren liefert ein nicht-pyrogenes Cellulosepad (<0,05 EU/ml). Der
erlaubte Pyrogengehalt in Klasse I medizinischen Vorrichtungen ist
0,5 EU/ml (FDA LAL Testrichtlinie). Die Schritte des LAL-Tests werden
durch den Testkithersteller definiert und können einfach befolgt werden,
um den Pyrogenlevel in der Cellulosefolie zu bestimmen.
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3. Physikalische
Modifikation eines mikrobiellen Celluloseverbands
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Wünschenswerte
Merkmale eines Wundverbandmaterials schließen die Fähigkeit ein, eine feuchte Umgebung
bereitzustellen, und zur selben Zeit die Fähigkeit, überschüssige Exsudatflüssigkeit
aus einer Wunde zu absorbieren oder Feuchtigkeit abzugeben. Derzeit
vertriebene Hydrogel-Wundverbandprodukte
haben eine ungefähre
Zusammensetzung von 90 bis 95 % Wasser und 5 bis 10 % Polymermaterial.
Diese Produkte stellen einer Wunde allerdings keine adäquate Feuchtigkeit
bereit und sind durch unzureichende Festigkeit gekennzeichnet. Darüber hinaus
neigen diese Verbände
dazu, an der Wundstelle anzuhaften. Diese Wundanhaftung resultiert
in Wiederverletzung der Wunde bei Entfernen. Die Verbände der
vorliegenden Erfindung hingegen zeigen bessere Feuchtigkeit und
Absorptionsfähigkeit
aufgrund einer laminaren vielschichtigen dreidimensionalen Struktur,
die nicht in anderen Wundverbänden
zu finden ist. Der Celluloseverband hat außerdem die Fähigkeit
gezeigt, den Feuchtigkeitslevel an der Verband-Wundschnittstelle
durch Absorption von überschüssiger Flüssigkeit
oder Abgabe von Feuchtigkeit in Abhängigkeit von den Bedingungen
an der Wundstelle einzustellen. Diese Feuchtigkeitshandhabungsfähigkeit
hilft bei der Förderung
der Heilung chronischer Wunden und ist eine neue Eigenschaft des
Cellulose-Wundverbands.
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Cellulosepellikulae
haben typischerweise eine anfängliche
Zusammensetzung von >90
% Wasser und 0,2 bis 1 % Cellulose oder ein Cellulose-zu-Wasser-Verhältnis von
ungefähr
1:100 bis 1:500. Dieses Material wird einer Reihe von physikalischen
Behandlungen unterzogen, um den endgültigen Wundverband zu erhalten.
Der Wassergehalt eines gesättigten
mikrobiellen Cellulosepads kann auf 98,5 % bis 0 % reduziert werden, was
Folien mit einem Cellulose-zu-Wasser-Verhältnis von ungefähr 1:65
bis 1:0, d.h. ein komplett trockenes Material, ergibt. Dies kann
durch Verwendung unterschiedlicher Trocknungsmethoden erreicht werden,
einschließlich
mechanischem Pressen, Zentrifugaldrainage, Lufttrocknung, Vakuumtrocknung
und Gefriertrocknen.
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Die
resultierenden dehydrierten Pads wurden dann auf ihre Absorptionsfähigkeit
getestet, indem sie komplett in Wasser eingetaucht wurden. Die Ergebnisse
zeigen, dass das komplett trockene Material eine reduzierte Fähigkeit
hatte, Wasser zu reabsorbieren, im Vergleich zu dem nie getrockneten
Material. Die komplett dehydrierten Pads absorbierten in 24 Stunden
nur ein Maximum von 30 g Wasser pro 100 cm2 Pad,
während
die nicht-dehydrierten Pads so viel wie 60 g/100 cm2 über dieselbe
Zeit absorbierten. Im Hinblick darauf enthalten Wundverbände der
vorliegenden Erfindung ein Cellulose-zu-Wasser-Verhältnis von ungefähr 1:65 bis
1:10 und besonders bevorzugt ungefähr 1:24 bis ungefähr 1:16.
Diese Wundverbände
zeigen die Fähigkeit, eine
feuchte Umgebung bereitzustellen, und haben außerdem die zweifache Fähigkeit,
Feuchtigkeit abzugeben oder Exsudatflüssigkeit zu absorbieren für optimale
Wundheilung.
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4. Produktverpackung
und Sterilisation
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Das
Verpackungsmaterial sollte wasserundurchlässig sein, um den feuchten
Cellulose-Wundverband vom Austrocknen zu schützen, und in der Lage sein,
dem Sterilisationsverfahren standzuhalten. Zum Beispiel sorgt ein
plastikbeschichteter, heißversiegelbarer
Aluminium-Chevron-Beutel für
adäquate
Undurchlässigkeit und
Feuchtigkeitsretention.
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Die
zwei am meisten verwendeten Sterilisationsverfahren für medizinische
Wundverbände, γ-Bestrahlung
und Elektronenstrahlsterilisation, wurden beide untersucht. Die
verpackten Cellulose-Wundverbände
wurden verschiedenen Bestrahlungsleveln von 5 bis 50 KGy ausgesetzt.
Die Sterilität
jeden Verbandes wurde dann unter Verwendung von Standard-USP-Sterilitätstests
bewertet. Außerdem
wurde die allgemeine Erscheinung und mechanische Integrität des Verbands
und des Verpackungsmaterials untersucht. Die Ergebnisse des Sterilitätstests
zeigten, dass der Cellulose-Wundverband
bei der 5 bis 40 KGy Bestrahlungsdosis stabil war und eine minimale
Dosis von 15 KGray erforderlich war, um Produktsterilität sicherzustellen.
Cellulose-Wundverbandprodukte,
die für
die Biokompatibilität-,
Tier- und Menschenversuche
verwendet wurden, wurden alle bei 30 KGy (zweifacher Sicherheitsfaktor)
sterilisiert, um Produktsterilität
sicherzustellen.
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Biologische
Beispiele
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Beispiel 1 – Absorptions-/Abgabestudien
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Cellulosepellikulae
variierender Dicke wurden hergestellt und verarbeitet, um Zelltrümmer zu
entfernen. Die Pelikulae wurden auf eine einheitliche Dicke von
1,9 mm komprimiert und ergaben eine Reihe von Folien mit Cellulosegehalten
im Bereich von 1,5 % bis 10 %. Diese Folien wurden auf die Fähigkeit
getestet, Saline von einer gesättigten
Oberfläche
zu absorbieren und Feuchtigkeit an eine trockene Oberfläche abzugeben.
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Abgewogene
Teststücke
einheitlicher Fläche
wurden auf die Oberfläche
eines gesättigten
Schwamms platziert. Saline wurde um den Schwamm gegossen, um die
Sättigung
aufrechtzuerhalten. Nach 24 Stunden wurden die Teststücke wieder
gewogen, um die Absorption zu bestimmen, welche dann als Prozent
des anfänglichen
Teststückgewichts
aufgetragen wurde. Um die Feuchtigkeitsabsorption zu bestimmen,
wurden abgewogene Teststücke
einheitlicher Fläche
auf die Oberfläche
eines weichen, trockenen Leders platziert. Das Leder wurde vor der
Zugabe des Teststücks
ausgewogen. Nach 2 Stunden wurde das Teststück entfernt und das Leder wieder
gewogen, um die Menge an Feuchtigkeit zu bestimmen, die abgegeben
wurde, welche wiederum als Prozent des anfänglichen Teststückgewichts
aufgetragen wurde.
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Sowohl
Absorptions- als auch Abgabedaten wurden in einen Graphen eingezeichnet,
um den optimalen Wassergehalt für
beide Eigenschaften zu bestimmen. Diese Daten sind in 1 gezeigt.
Aus dieser Figur ist ersichtlich, dass der Celluloseprozentsatz
in dem Verband idealerweise im Bereich von 3 % bis 6 % sein sollte,
damit er Absorptions- und Abgabefähigkeiten besitzt. Die Figur
zeigt ebenfalls, dass man einen Verband machen kann, der sowohl
verbesserte Absorption als auch verbesserte Abgabe aufweist auf
Kosten der anderen Eigenschaft.
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Um
die Überlegenheit
der Abgabefähigkeit
des mikrobiellen Cellulose-Wundverbands (Xcell) zu zeigen, wurden
Tests an herkömmlich
vermarkteten Hydrogelen durchgeführt.
Die getesteten Produkte waren Clearsite (NDM), Nugel (Johnson&Johnson) und Flexigel
(Smith&Nephew).
Dasselbe Verfahren, wie oben beschrieben, wurde für diese
Produkte durchgeführt,
die Daten sind in 2 gezeigt. Die verwendeten XCell-Daten
waren für
ein Material, das 4,3 Cellulose enthält. Wie klar ersichtlich ist,
gab der XCell-Verband über 75 % seines
anfänglichen
Gewichts ab und übertraf
alle Konkurrenzprodukte, die zwischen 9 % und 31 abgaben.
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Obwohl
Abgabe sehr wichtig für
die Wundheilung ist, wäre
ein Wundverband ideal, wenn er die Fähigkeit hätte, abzugeben und zu absorbieren.
Das zuvor beschriebene Verfahren für die Absorption wurde verwendet,
um Clearsite-Hydrogel-Wundverband zu testen. Die entsprechenden
Daten sind in 3 gezeigt, zusammen mit Abgabedaten
und XCell-Daten. Wie zu sehen ist, ist die Absorption beider Teststücke nahezu identisch,
aber das XCell-Material gab sechsmal mehr Feuchtigkeit ab als das
Hydrogel.
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Beispiel 2
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Biokompatibilitätsprüfung
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Der
sterile Cellulose-Wundverband wurde den folgenden Biokompatibilitätstests
unterzogen: 1) Meerschweinchen-Sensibilisierung,
2) Primärreizung
in Kaninchen und 3) Zytotoxizität.
In den Empfindlichkeitstests wurden Extrakte des Produkts in 6 Meerschweinchen
injiziert. Die Körpertemperaturen
der Meerschweinchen wurden auf eine Sensibilisierungsreaktion während der
8- bis 10wöchigen
Studiendauer kontrolliert. Die Ergebnisse zeigten keinen Hinweis
auf verzögerte
dermische Kontaktsensibilisierung in Meerschweinchen. Der Primärreiztest
war eine zweiwöchige
Studie unter Verwendung von Kaninchen. Bei diesem Test wurden Extrakte
des Celluloseverbands subkutan injiziert und die Haut auf jegliche
Hautreizungsreaktion beobachtet. Die Ergebnisse zeigten, dass es
keinen Hinweis auf signifikante Reizung oder Toxizität von der
subkutanen Injektion des Extrakts in Kaninchen gab. Es wurde festgestellt,
dass der primäre
Reizungsindex des Celluloseverbandextrakts vernachlässigbar
war. Schließlich
wurde die Zytotoxizität
des Verbands mit Säugetierzellen
unter Verwendung von Mäuse-L929-Zellkulturen getestet.
Die Ergebnisse zeigen an, dass ein Extrakt des Celluloseverbands
nicht zytotoxisch war und das Zellwachstum nicht inhibierte. Der
Cellulose-Wundverband, hergestellt durch die vorliegende Erfindung,
passierte erfolgreich all diese Tests und garantiert so, dass das
Produkt biokompatibel, sicher ist und Wundheilung nicht inhibiert
wird.
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Beispiel 3
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Wundheilung
in Tiermodellen
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Aufgabe
der vorklinischen Tierstudien war es, die Wundheilungsleistung des
Cellulose-Wundverbands mikrobiellen Ursprungs in Tiermodellen am
Schwein mit existierenden Wundverbandprodukten, wie z.B. Hydrokolloiden
und Hydrogelen, zu vergleichen.
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Der
Test wurde unter Verwendung des Schweinemodellprotokolls der Abteilung
für Dermatologie
der Universität
von Miami für
Medizin in Übereinstimmung
mit Association for Accreditation of Laboratory Animal Care (AAALAC)
durchgeführt.
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Kurz,
der Versuch wurde an 2 pathogen-freien Schweinen über einen
Zeitraum von 7 Tagen durchgeführt.
Ungefähr
140 rechtwinkelige Wunden (10×7×0,3 mm)
wurden in den paravertebralen Bereich und den Thoraxbereich von
jedem Schwein mit einem speziellen Elektrokeratotom, das mit einer
7 mm-Klinge ausgestattet ist, gemacht. Diese Wunden sind voneinander
durch 15 mm unverwundete Haut getrennt. Ungefähr 35 Wunden wurden den Wundverband-Behandlungsgruppen
aus Cellulose, Hydrokolloid, Hydrogel und keinem Verband/Exposition
gegenüber
Luft, zufällig
zugeteilt. Eine Beurteilung der epidermalen Migration wurde zwei Tage
nach der Anwendung begonnen.
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Zusammenfassend
zeigten die Ergebnisse, dass der Cellulose-Wundverband die oberflächliche
Wunden ebenso gut wie der Hydrokolloidverband und besser als der
Hydrogelverband heilte. Bezeichnenderweise heilte der Cellulose-Wundverband
am vierten Tag nach Verletzung 70 % der Wunden, im Vergleich zu
jeweils 50 %, 20 % und 0 % für
die Hydrokolloid, Hydrogel und der Luft ausgesetzten Wunden. Am
fünften
Tag hatten sowohl Cellulose- als auch Hydrokolloidverbände 100
% der Testwunden geheilt, während
von dem Hydrogel und luftexponierten Teststücken jeweils nur 70 % und 50
heilten.
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Beispiel 4
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Klinische
Wirksamkeitsstudie am Menschen bei der Behandlung chronischer wunden
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Die
Aufgabe des klinischen Versuchs am Menschen war es, die Effektivität des Cellulose-Wundverbands
bei der Behandlung unterschiedlicher Arten chronischer Wunden zu
beurteilen. Insgesamt 29 Patienten mit 31 unterschiedlichen Arten
chronischer Wunden waren in diese Studie eingebunden. Die Patienten
wurden mit dem Cellulose-Wundverband behandelt, nachdem sie die
Eingangskriterien passiert haben, die in dem Versuchsprotokoll umrissen
sind, das durch einen institutionellen Bewertungsausschuss (IRB)
genehmigt wurde. Die Cellulose-Wundverband-Behandlung wurde für 8 Wochen
durchgeführt
oder bis die Wunde verheilt war. Wöchentliche Wundenbeobachtungen
wurden durchgeführt.
Nachdem die Beobachtungen durchgeführt wurden, wurden die Verbände ausgetauscht.
Sowohl Wundzustand als auch Größe wurden
während
der wöchentlichen
Untersuchungen aufgezeichnet und die Studie wurde beendet, nachdem
die Wunden verheilt waren oder nach 8wöchiger Behandlung.
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Die
Ergebnisse für
die Studie am Menschen können
auf der Basis der Leistung des Cellulose-Wundverbands in drei beachtenswerte
Indikationen eingeteilt werden. Der Cellulose-Wundverband zeigte Stärke in der
Entfernung von wässriger
Nekrose in tiefen Druckgeschwüren.
Die Anwendung des Cellulose-Wundverbands reduzierte das Hypergranulationsgewebe
bis auf den Level des umliegenden Epitheliums in zwei Wunden, die
dieses Problem aufwiesen. Die dritte und interessanteste Reaktion
auf den Cellulose-Wundverband wurde während der Behandlung von venösen Beingeschwüren beobachtet,
besonders solchen mit Beteiligung von perforiertem Gewebe. Die Ergebnisse
zeigten, dass sieben (54 %) aus dreizehn (13) venösen Beingeschwüren (zwei
oberflächlichen
und elf perforierenden Wunden) vollständig geheilt waren und der
Rest (46 %) Verbesserung im Verlauf der 8wöchigen Studie zeigte.
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Dem
Fachmann ist offensichtlich, dass verschiedene Modifikationen und
Variationen an den Verfahren und Zusammensetzungen der vorliegenden
Erfindung durchgeführt
werden können,
ohne vom Umfang der Erfindung abzuweichen. Deshalb ist beabsichtigt,
dass die vorliegende Erfindung die Modifikationen und Variationen
dieser Erfindung abdeckt, vorausgesetzt, dass sie in dem Umfang
der anhängenden
Ansprüche
und ihrer Äquivalente
fallen.