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Gebiet der
Erfindung
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Die
vorliegende Erfindung betrifft ein humanes Zervikalkrebs-Suppressorprotein
mit der Aminosäuresequenz
von SEQ ID NO: 2, ein Polynucleotid, das das Protein codiert, einen
Expressionsvektor, der das Polynucleotid enthält, eine Zelle, die den Expressionsvektor
umfasst, den Expressionsvektor zur Verwendung in einer pharmazeutischen
Zusammensetzung zur Suppression der Proliferation von Krebszellen
durch Induzieren einer Apoptose und eine pharmazeutische Zusammensetzung
zur Verhütung
und Behandlung von Krebs, die das Polynucleotid umfasst.
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Hintergrund
der Erfindung
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Ein
Tumor-Suppressorprotein hemmt die Transformation einer normalen
Zelle zu einer Krebszelle, und darum kann der Verlust seiner Aktivität, z.B.
eine Mutation, zur bösartigen
Umwandlung einer normalen Zelle beitragen (Weinberg RA, Science,
254, 1138-1146 (1991); und Klein G., FASEB J, 7, 821-825 (1993)).
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Über 20 Tumor-Suppressor-Gene
und durch deren Mutation verursachte Krebs-Prädispositionssyndrome
wurden bereits beschrieben (Haber DA et al., Lancet, 351, 1-8 (1998)).
Von diesen wurde festgestellt, dass Veränderungen der codierenden Sequenzen
des p53-Tumor-Suppressor-Gens für
die meisten der humanen Krebserkrankungen genetischen Ursprungs
verantwortlich sind (Weinberg RA, vide supra; Klein G., vide supra;
und Bishop JM, Cell, 64, 235-248 (1991)). Allerdings zeigt nur ein
kleiner Teil, d.h. 2-11 %, der Zervikalkrebsgewebe eine p53-Mutation.
Crook T et al., (Lancet, 339, 1070-1073 (1992)) und Busby-Earle
RMC et al., (Br. J. Cancer, 69, 732-737 (1994)) haben die Existenz
von weiteren Tumor-Suppressor-Genen im Falle von Zervikalkrebs vorgeschlagen.
Daher bedarf es der Identifizierung eines Gens, das den Zervikalkrebs
unterdrückt.
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Zusammenfassung
der Erfindung
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Demnach
besteht eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung in der Bereitstellung
eines Tumor-Suppressorproteins, eines Polynucleotids, das das Protein
codiert, eines Expressionsvektors, der das Polynucleotid enthält, und
einer mit dem Expressionsvektor transformierten Zelle.
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Ein
weiterer Gegenstand der vorliegenden Erfindung besteht in der Bereitstellung
eines Expressionsvektors zur Verwendung in einer pharmazeutischen
Zusammensetzung zur Suppression der Proliferation von Krebszellen.
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Eine
weiterer Gegenstand der vorliegenden Erfindung besteht in der Bereitstellung
einer pharmazeutischen Zusammensetzung zur Verhütung oder Behandlung von Krebs,
die das Polynucleotid umfasst.
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Unter
einem Gesichtspunkt der vorliegenden Erfindung wird ein Tumor-Suppressorprotein
bereitgestellt, das aus Homo sapiens isoliert wurde, welches die
Aminosäuresequenz
von SEQ ID NO: 2 aufweist.
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KURZE BESCHREIBUNG
DER ZEICHNUNGEN
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Die
obigen Aufgaben und Merkmale der vorliegenden Erfindung gehen aus
der folgenden Beschreibung der bevorzugten Ausführungsformen in Verbindung
mit den beigefügten
Zeichnungen hervor. Es zeigen:
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1 die
Differential-Display-Ergebnisse von normalem Exozervikalgewebe,
Zervikalkrebsgewebe, metastatischem Gewebe und der Zervikalkrebszelllinie
CUMC-6;
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2 die
SDS-PAGE-Analyseergebnisse von Proteinproben von E. coli, die mit
dem HCCS-1-Gen transformiert waren, vor und nach der Induktion;
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3A die
Northern Blot-Analyseergebnisse, die das Expressionsniveau des HCCS-1-Gens
in normalen Zervikalgeweben, primären Zervikalkrebsgeweben und
in den Zervikalkrebszelllinien HeLa und CUMC-6 zeigen und 3B den
gleichen mit einer β-Actin-Sonde
hybridisierten Blot;
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4A die
Northern Blot-Analyseergebnisse, die das Expressionsniveau des HCCS-1-Gens
in normalen humanen Geweben zeigen, und 4B den
gleichen mit einer β-Actin-Sonde
hybridisierten Blot;
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5A die
Northern Blot-Analyseergebnisse, die das Expressionsniveau des HCCS-1-Gens
in humanen Leukämie-
und Lymphomzelllinien zeigen, und 5B den
gleichen mit einer β-Actin-Sonde
hybridisierten Blot;
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6 die Northern Blot-Analyseergebnisse,
die das Expressionsniveau des HCCS-1-Gens in mit dem HCCS-1-Gen transfizierten
HeLa-Zellen, in mit dem pcDNA3-Vektor
allein transfizierten HeLa-Zellen und in parentalen Wildtyp-Zellen
zeigen;
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7 die
Wachstumskurven von mit dem HCCS-1-Gen transfizierten HeLa-Zellen,
mit pcDNA3 allein transfizierten HeLa-Zellen und von parentalen
Wildtyp-Zellen;
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8 die
DNA-Fragmentierungsanalyseergebnisse von mit dem HCCS-1-Gen transfizierten
HeLa-Zellen, von mit pcDNA3 transfizierten HeLa-Zellen und von parentalen
Wildtyp-Zellen;
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9 die
Western Blot-Analyseergebnisse, die den Cytochrom c-Gehalt der Cytoplasma-
und Mitochondrien-Fraktionen zeigen;
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Die 10A und 10B die
Durchflusszytometrie-Analyseergebnisse von HCCS-1-transfizierten HeLa-Zellen
bzw. von parentalen Wildtyp-Zellen, die mit Annexin V-FITC und PI angefärbt wurden;
und
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Die 11A und 11B die
Zellzyklus-Profile von mit dem HCCS-1-Gen transfizierten HeLa-Zellen bzw.
von parentalen Wildtyp-Zellen ohne Behandlung mit Adriamycin oder
UVC; die 11C und 11D nach
Behandlung mit 0,1 μg/ml
Adriamycin; die 11E und 11F nach
Behandlung mit 2 μg/ml
Adriamycin; und die 11G und 11H nach
Behandlung mit UVC.
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Beschreibung
der Erfindung im Einzelnen
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Das
erfindungsgemäße Tumor-Suppressorprotein,
d.h. das humane Zervikalkrebs-Suppressor-1-Protein
(hier im folgenden "HCCS-1-Protein") weist die Aminosäuresequenz
von SEQ ID NO: 2 und ein Molekulargewicht von etwa 9 kDa auf. Allerdings
können
verschiedene Substitutionen, Additionen und/oder Deletionen der
Aminosäurereste
des Proteins durchgeführt
werden, ohne die Funktion des Proteins zu beeinträchtigen.
Außerdem
kann ein Teil des Proteins verwendet werden, wenn ein bestimmter
Zweck zu erfüllen
ist. Der hier verwendete Begriff "erfindungsgemäßes Tumor-Suppressorprotein" umfasst diese modifizierten
Aminosäuren
und Fragmente davon. Darum schließt die vorliegende Erfindung
ein Polypeptid mit im Wesentlichen der gleichen Aminosäuresequenz
wie das HCCS-1-Protein mit der Aminosäuresequenz von SEQ ID NO: 2
und ein Fragment davon ein. Wie hier verwendet, bedeutet "im Wesentlichen das
gleiche Polypeptid" ein
Polypeptid, dessen Aminosäurese quenz
vorzugsweise 80 % oder mehr, stärker
bevorzugt 90 % oder mehr, am stärksten
bevorzugt 95 % oder mehr Homologie mit der Aminosäuresequenz
von SEQ ID NO: 2 zeigt.
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Das
erfindungsgemäße HCCS-1-Protein
kann von einem Polynucleotid (im folgenden "HCCS-1-Gen") codiert werden, das eine Nucleotidsequenz
umfasst, die von der Aminosäuresequenz
des HCCS-1-Proteins nach dem genetischen Code abgeleitet ist. Es
ist bekannt, dass auf Grund der Codon-Degeneration mehrere verschiedene
Codons existieren können,
die die gleiche Aminosäure
codieren, und dass daher das erfindungsgemäße HCCS-1-Gen verschiedene
Nucleotidsequenzen umfassen kann, die von der Aminosäuresequenz des
HCCS-1-Proteins abgeleitet sind. Ein bevorzugtes HCCS-1-Gen weist
die Nucleotidsequenz von SEQ ID NO: 1 auf, die 555 Bp lang ist und
ein offenes Leseraster von 79 Aminosäureresten enthält. Die
Nucleotidsequenz von SEQ ID NO: 1 wurde bei GenBank unter der Zugriffsnummer
AF249227 am 24. März
2000 registriert.
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Das
erfindungsgemäße HCCS-1-Gen
oder -Protein kann aus Humangewebe erhalten oder unter Anwendung
eines herkömmlichen
DNA- oder Peptid-Syntheseverfahrens synthetisiert werden. Außerdem kann das
so hergestellte Gen in einen herkömmlichen Vektor insertiert
werden, um einen Expressionsvektor zu erhalten, der wiederum in
einen geeigneten Wirt, z.B. einen Mikroorganismus, wie eine E. coli- oder Hefe- oder eine
tierische Zelle, wie eine Maus- oder humane Zelle, eingebracht werden
kann.
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Anschließend kann
der transformierte Wirt zur Herstellung der erfindungsgemäßen DNA
oder des erfindungsgemäßen Proteins
in großem
Maßstab
verwendet werden. Beispielsweise wird E. coli JM109 mit dem pCEV-LAC-Expressionsvektor
(Miki, T. et al., Gene, 83, 137-146 (1989)), der das erfindungsgemäße HCCS-1-Gen
enthält
(als HCCS-1/pCEV-LAC bezeichnet), transformiert, um eine als JM109/HCCS-1
bezeichnete E. coli-Transformante zu erhalten, die bei der Korean
Collection for Type Cultures (Adresse: Nr. 52, Oun-dong, Yusong-ku,
Taejon 305-333, Republik Korea) am 10. April 2000 unter der Hinterlegungsnummer KCTC
0768BP gemäß den Ausfüh rungen
des Budapester Vertrags über
die Internationale Anerkennung der Hinterlegung von Mikroorganismen
für die
Zwecke von Patentverfahren hinterlegt wurde.
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Bei
der Herstellung eines Vektors werden die Expressionskontrollsequenzen,
z.B. ein Promotor, eine Terminationssequenz, eine Selbstreplikationssequenz
und ein Sekretionssignal, zweckmäßigerweise
in Abhängigkeit
von der eingesetzten Wirtszelle gewählt.
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Das
erfindungsgemäße HCCS-1-Gen
wird in normalen humanenen Geweben, z.B. normalem Zervikal-, Plazenta-,
Nieren-, Leber-, Skelettmuskel-, Herzgewebe, allerdings nicht in
Krebsgeweben, z.B. primäres Zervikalkrebsgewebe
und metastatische allgemeine Hüft-Lymphknotengewebe,
und Krebszelllinien, z.B. promyelozytische Leukämie-HL-60-Zellen, HeLa-Zervikalkrebszellen,
chronische myelogene Leukämie K-562-Zellen,
lymphoblastische Leukämie-MOLT-4-Zellen,
BurKitt-Lymphom-Raji-Zellen,
SW 480-Darmkrebszellen, A549-Lungenkrebszellen und G361-Melanomzellen,
exprimiert. In einem normalen Gewebe besitzt der größte Teil
seiner Transkripte eine Länge
von 0,6 kB, obwohl 1,6- oder 1,0-kB-Transkripte festgestellt wurden.
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Das
so exprimierte erfindungsgemäße HCCS-1-Protein
besitzt eine Aktivität
zur Induktion der Apoptose der Krebszelle. Insbesondere induziert
das erfindungsgemäße HCCS-1-Protein
die Cytochrom-c-Freisetzung aus Mitochondrien in das Cytosol, um
die DNA-Fragmentierung zu erreichen. Außerdem ruft das erfindungsgemäße HCCS-1-Gen Plasmamembranlipidänderungen,
z.B. eine Translokation von Phosphatidylserin (PS) des aus der inneren
Membranseite auf die extrazelluläre
Seite, hervor, um den Zelltod irreversibel herbeizuführen. Außerdem läßt das erfindungsgemäße HCCS-1-Gen
Zellen, die gegenüber
einem apoptotischen Weg, der durch chemotherapeutische Mittel, z.B.
Adriamycin, oder durch Bestrahlung, z.B. UVC, ausgelöst wird,
empfindlicher werden. Das erfindungsgemäße HCCS-1-Gen induziert die
Herunterregulation eines Tumor-beschleunigenden Proteins, z.B. eines
mutierten p53-Tumor-Suppressorproteins, Bcl-2 oder c-Myc.
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Eine
solche die Apoptose induzierende Aktivität des erfindungsgemäßen HCCS-1-Proteins kann zweckmäßigerweise
bei der Suppression der Proliferation einer Krebszelle eingesetzt
werden. Daher stellt die vorliegende Erfindung ein Verfahren zur
Suppression der Proliferation einer Krebszelle bereit, umfassend
das Einbringen eines Expressionsvektors, der das erfindungsgemäße HCCS-1-Gen
enthält,
in eine Krebszelle, um deren Apoptose auszulösen. Jeder Krebszellentypus
kann bei dem erfindungsgemäßen Verfahren
eingesetzt werden. Bevorzugt sind Zervikal-, Plazenta-, Niere-,
Leber-, Skelettmuskel-, und Herz-Krebszellen, und mehr bevorzugt
ist eine Zervikalkrebszelle.
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Die
vorliegende Erfindung schließt
auch eine pharmazeutische Zusammensetzung zur Behandlung oder Prävention
von Krebs ein, welche das erfindungsgemäße Tumor-Suppressor-Gen als
Wirkstoff und, sofern notwendig, pharmazeutisch verträgliche Träger, Exzipientien
oder andere Hilfsstoffe umfasst. Die erfindungsgemäße pharmazeutische
Zusammensetzung ist vorzugsweise zur Verabreichung durch Injektion
formuliert.
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Die
erfindungsgemäße pharmazeutische
Zusammensetzung wird auf herkömmliche
Weise in ein kanzeröses
Gewebe eines Individuums verabreicht, um die Apoptose des Gewebes
auszulösen.
Beispielsweise wird das erfindungsgemäße Tumor-Suppressor-Gen unter Verwendung eines
hydrophobisierten poly-L-Lysin-Derivats nach dem von Kim, J.S. et
al., (J. Controlled Release, 53, 175-182 (1998)) offenbarten Verfahren verkapselt,
und das resultierende verkapselte Gen wird in ein kanzeröses Gewebe
eines Individuums injiziert.
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Die
Menge des tatsächlich
verabreichten Tumor-Suppressor-Gens sollte im Lichte von verschiedenen relevanten
Faktoren bestimmt werden, einschließlich des zu behandelnden Zustands,
gewählten
Verabreichungswegs, Alters und Gewichts des individuellen Patienten
und der Schwere der Symptome des Patienten.
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Die
folgenden Beispiele dienen der weiteren Erläuterung der vorliegenden Erfindung,
ohne ihren Schutzbereich einzuschränken.
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Beispiel 1: Differential-Display
von mRNA
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(Schritt 1) Isolierung
von Gesamt-RNA
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Normale
Exozervikalgewebeproben wurden aus Uterusmyom-Patientinnen im Rahmen
einer Hysterektomie erhalten, und unbehandelte primäre Zervikalkrebs-
und metastatische allgemeine Hüft-Lymphknotengewebeproben
wurden im Rahmen einer Radikalhysterektomie erhalten. Die humane
Zervikalkrebszelllinie CUMC-6 (Kim JW et al., Gynecol Oncol, 62,
230-240 (1996)) wurde in Waymouth MB 751/1-Medium kultiviert.
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Die
Gesamt-RNA wurden aus den Gewebeproben und Zellen unter Verwendung
eines handelsüblichen
Systems (RNeasy total RNA Kit, Qiagen AG, Deutschland) extrahiert,
und die DNA-Verunreinigungen wurden daraus unter Anwendung des Message
Clean Kits (GenHunter Corp., Brookline, MA) entfernt.
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(Schritt 2) Differential-Display
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Der
Differential-Display wurde nach Liang et al. (Science, 257, 967-971
(1992) und Cancer Res., 52, 6966-6968 (1992)), mit geringfügigen Modifikationen
wie folgt durchgeführt.
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Mit
jeweils 0,2 μg
der in Schritt 1 erhaltenen Gesamt-RNA wurden eine reverse Transkription
unter Verwendung des H-T11-A-Primers (SEQ
ID NO: 3) als Oligo-dT-Ankerprimer
(RNAimage Kit, GenHunter) und anschließend eine Polymerasekettenreaktion
(PCR) unter Verwendung desselben Ankerprimers und des arbiträren 5'-13-Mers (RNAimage
Primersatz 1, H-AP 1-40) in Gegenwart von 0,5 mM mit [α35S]-markiertem
dATP (1200 Ci/mmol) durchgeführt.
Der PCR-Wärmezyklus
wurde 40 mal wiederholt, wobei jeder Zyklus aus 40 s bei 95 °C, 2 min
bei 40 °C,
40 s bei 72 °C
bestand, und schließlich
wurde eine Reaktion 5 min bei 72 °C
durchgeführt.
Mit dem so erhaltenen PCR-Produkt wurde eine Elektrophorese in 6
% Polyacrylamid-Sequenzierungsgelen und anschließend eine Autoradiographie
durchgeführt.
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1 zeigt
die Differential-Display-Ergebnisse von normalem Exozervikalgewebe,
Zervikalkrebsgewebe, metastatischem Gewebe und der Zervikalkrebszelllinie
CUMC-6 unter Verwendung
des Oligo-dT-Ankerprimers und des arbiträren 5'-13-Mers H-AP 37 (SEQ ID NO: 4), wobei
der Pfeil ein 193-bp-Fragment anzeigt, das als CG373 bezeichnet
wird, das ausschließlich
im normalen Exozervikalgewebe exprimiert wird. Dieses Ergebnis legt
nahe, dass das CG373-Fragment ein Tumor-Suppressor-Gen-Kandidat ist.
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Die
Bande des CG373-Fragments wurde aus dem getrockneten Sequenzierungsgel
ausgeschnitten und 15 min in Wasser gekocht, um das CG373-Fragment
zu eluieren. Mit dem CG373-Fragment wurde unter Anwendung derselben
Bedingungen, mit der Ausnahme, dass [α35S]-markiertes
dATP und 20 μM
dNTPs weggelassen wurden, eine PCR durchgeführt. Das amplifizierte CG373-Fragment
wurde unter Verwendung des TA Cloning Systems (Promega, USA) in
den pGEM-T-Easy-Vektor kloniert, und seine Nucleotidsequenz wurde unter
Anwendung des Sequenase Version 2.0 DNA Sequenzierungssystems (United
States Biochemical Co., USA) bestimmt, um die Nucleotidsequenz der
SEQ ID NO: 5 zu erhalten. Eine Vergleichsanalyse der Nucleotidsequenz
des CG373-Fragments mit der GenBank-Datenbank wurde unter Anwendung
der BLAST- und FASTA-Programme durchgeführt, und die Ergebnisse zeigten,
dass dieses Fragment mit jeder Nucleotidsequenz, die in der GenBank-Datenbasis verzeichnet
war, wenig Sequenzähnlichkeit
aufwies.
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Beispiel 2: cDNA-Bibliothek-Screening
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Eine λgt11-Bakteriophagen-Humanlungenembryofibroblasten-cDNA-Bibliothek
(freundlicherweise von Prof. IY Chung, Hanyang Universität, Seoul,
Korea, zur Verfügung
gestellt) wurde durch Plaque-Hybridisierung mit einer 32P-markierten
zufallsgeprimten CG373-cDNA-Sonde (Sambrook, J. et al., Molecular
Cloning: A laboratory manual, New York: Cold Spring Harbor Laboratory
(1989)) gescreent, um ein Volllängen-cDNA-Klon
(als HCCS-1 bezeichnet) zu erhalten. Die Nucleotidsequenz des Volllängen-HCCS-1-cDNA-Klons wurde
bestimmt.
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Der
Volllängen-HCCS-1-cDNA-Klon
enthält
ein 555-Bp-Insert mit der Nucleotidsequenz von SEQ ID NO: 1 und
ein vollständiges
offenes Leseraster, das ein Polypeptid, das aus 79 Aminosäureresten
(SEQ ID NO: 2) besteht, mit einem ungefähren Molekulargewicht von 9
kDa codiert. Die Nucleotidsequenz des Volllängen-HCCS-1-cDNA-Klons wurde am 24. März 2000
bei GenBank unter der Zugriffsnummer AF249277 registriert.
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Die
Volllängen-HCCS-1-cDNA
wurde in den pCEV-LAC-Vektor (Miki, T. et al., Gene, 83, 137-146 (1989))
insertiert, um den rekombinanten Vektor HCCS-1/pCEV-LAC zu erhalten,
und E. coli JM109 wurden mit dem rekombinanten HCCS-1/pCEV-LAC-Vektor transformiert,
um transformierte E. coli mit der Bezeichnung JM109/HCCS1 zu erhalten,
welche am 10. April 2000 bei der Korean Collection for Type Cultures
(Adresse: Nr. 52, Oun-dong-Yusong-ku, Taejon 305-333, Republik Korea)
unter der Zugriffsnummer KCTC 0768BP hinterlegt wurden.
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Um
das HCCS-1-Protein zu bestätigen,
wurde die Volllängen-HCCS-1-cDNA
in die BamHI- und SaII-Schnittstellen des prokaryotischen Expressionsvektors
pGEX4T-1 (Amersham Pharmacia, USA) insertiert. Der resultierende
rekombinante HCCS-1/pGEX4T-1-Vektor
wurde in E. coli BL21 transformiert. Die resultierende Transformante
wurde in LB-Medium kultiviert, und die Expression des HCCS-1-Gens
wurde durch Zugabe von Isopropylthio-β-D-galactosid (IPTG) induziert,
und das Gemisch wurde 3 h bei 37 °C
inkubiert. Aus den vor und nach der Induktion entnommenen Kulturproben
wurden Proteinproben erhalten, und damit wurde eine SDS-PAGE nach
Sambrook et al. (vide supra) durchgeführt.
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2 zeigt
das SDS-PAGE-Analyseergebnis der Proteinproben der mit dem HCCS-1-Gen
transformierten E. coli vor und nach der Induktion. Wie aus 2 ersichtlich
ist, wurde nach der Induktion ein 35-kDa-Protein exprimiert, wobei
das Protein aus HCCS-1-Protein, fusioniert mit dem 26-kDa-Protein,
das aus pGEX4T-1 stammt, besteht. Dieses Ergebnis legt nahe, dass
das HCCS-1-Protein eine relative Molekülmasse von ungefähr 9 kDa
aufweist.
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Beispiel 3: Northern-Blot-Analyse
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Zur
Bestimmung des Expressionsniveaus des HCCS-1-Gens in verschiedenen
normalen Geweben, Krebsgeweben und Krebszelllinien wurde die Northern-Blot-Analyse wie folgt
durchgeführt.
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Gesamt-RNA
wurde aus normalem Exozervikalgewebe, primärem Zervikalkrebs und metastatischem allgemeinem
Hüft-Lymphknotengewebe
und aus den humanen Zervikalkrebszelllinien CUMC-6 und HeLa (ATCC
CCL-2) durch Wiederholung der Verfahrensweise von Schritt 1 von
Beispiel 1 hergestellt. Jeweils 20 μg der Gesamt-RNA wurde denaturiert
und sodann auf einem 1 %-Formaldehydagarosegel elektrophoresiert und
auf Nylonmembranen (Boehringer Mannheim, Deutschland) überführt. Die
Blots wurden über
Nacht bei 42°C
mit einer 32P-markierter zufallsgeprimten
HCCS-1-cDNA-Sonde hybridisiert, die unter Verwendung eines Rediprime
II Random Prime Labeling Systems (Amersham, England) hergestellt
wurde. Die Northern-Blot-Analyseergebnisse
wurden zweimal reproduzierbar wiederholt, durch Densitometrie quantifiziert, und
die gleichen Blots wurden mit einer β-Actin-Sonde hybridisiert, um
die mRNA-Integrität
zu bestätigen.
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Unter
Verwendung von 12 verschiedenen normalen humanen Geweben (Clontech)
und humanen Krebszelllinien (Clontech) wurden auch Northern-Blot-Analysen,
wie von der Lieferfirma empfohlen, durchgeführt.
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3A zeigt
die Northern-Blot-Analyseergebnisse von normalen Zervikalgeweben,
primären
Zervikalkrebsgeweben und der Zervikalkrebszelllinien HeLa und CUMC-6
unter Verwendung der HCCS-1-cDNA-Sonde; und 3B zeigt
den gleichen Blot, hybridisiert mit einer β-Actin-Sonde. Wie aus den 3A und 3B ersichtlich
ist, war das Expressionsniveau des HCCS-1-Gens in sämtlichen
normalen Zervikalgeweben erhöht, fehlte
allerdings fast vollständig
in den Zervikalkrebsgeweben und den Zervikalkrebszelllinien.
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4A zeigt
die Northern-Blot-Analyseergebnisse von normalen humanen Geweben,
d.h. Gehirn, Herz, Skelettmuskel, Darm, Thymus, Milz, Niere, Leber,
Dünndarm,
Plazenta, Lunge und periphere Blutleukozyten, unter Verwendung der
HCCS-1-cDNA-Sonde;
und 4B zeigt den gleichen Blot, hybridisiert mit einer β-Actin-Sonde. Wie aus den 4A und 4B ersichtlich
ist, war ebenfalls ein dominantes HCCS-1-mRNA-Transkript von ungefähr 1,6 kB
in normaler Plazenta, Niere, Leber, im normalen Skelettmuskel und
Herz überexprimiert,
und andere Gewebe, die niedrige Expressionsniveaus zeigen, umfassen,
in absteigender Reihenfolge, das Lungen-, Milz-, periphere Blutleukozyten-
und Dickdarmgewebe. Zusätzlich
wurden in Plazenta-, Niere-, Leber-, Skelettmuskel-, und Herzgewebe
Transkripte von ungefähr
1,0 und 0,6 kB identifiziert.
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5A zeigt
die Northern-Blot-Analyseergebnisse von humanen Leukämie- und
Lymphomzelllinien, d.h. promyelocytische Leukämie-HL-60-Zellen, HeLa-Zervikalkrebszellen,
chronische myelogene Leukämie-K-562-Zellen,
lymphoblastische Leukämie-MOLT-4-Zellen,
BurKitt-Lymphom-Raji-Zellen, SW480-Dickdarmkrebszellen, A549-Lungenkrebszellen
und G361-Melanomzellen, unter Verwendung der HCCS-1-cDNA-Sonde; und 5B zeigt
den gleichen Blot, hybridisiert mit einer β-Actin-Sonde. Wie aus den 5A und 5B ersichtlich
ist, wurden die HCCS-1-Transkripte
mit 0,6, 1,0 und 1,6 kB nicht in humanen Leukämie- und Lymphomzelllinien
nachgewiesen.
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Beispiel 4: Herstellung
von mit dem humanen HCCS-1-Gen transfizierten HeLa-Zellen
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(Schritt 1) Konstruktion
des Expressionsvektors
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Der
in Beispiel 2 hergestellte rekombinante Vektor HCCS-1/pCEV-LAC wurde
mit SaII gespalten, um ein Fragment zu erhalten, das die 555-Bp-Volllängen-HCCS-1-cDNA enthält. Anschließend wurde
das SaII-Fragment in die SaII-Stelle des eukaryotischen pCEV-27-Expressionsvektors
(Miki, T. et al., Gene, 83, 137-146 (1989)) insertiert, um den Expressionsvektor
HCCS-1/pCEV-27 zu erhalten.
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(Schritt 2) Transfektion
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Der
in Schritt 1 erhaltene Expressionsvektor HCCS-1/pCEV-27 wurde unter
Verwendung von Lipofectamin (Gibco BRL) in HeLa-Zervikalkrebszellen
(ATCC CCL-2) eingebracht, und sodann wurden die resultierenden HeLa-Zellen,
die mit dem Expressionsvektor HCCS-1/pCEV-27 transfiziert waren,
in Medien selektiert, die mit 0,6 mg/ml G418 (Gibco) angereichert
waren. Eine weitere Population von HeLa-Zellen, die pcDNA3 allein
enthielt, wurde als Kontrolle hergestellt.
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Die
transfizierten HeLa-Zellen wurden kloniert und auf Überexpression
des HCCS-1-Gens
gescreent. Die Gesamt-RNA wurde aus den transfizierten HeLa-Zellen
durch Wiederholung der Verfahrensweise von Schritt 1 von Beispiel
1 erhalten, elektrophoretisiert und auf Nylonmembranen überführt. Die
Blots wurden mit einer 32P-markierten zufallsgeprimten
HCCS-1-cDNA-Sonde hybridisiert.
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6 zeigt die Northern Blot-Analyseergebnisse
der mit dem HCCS-1-Gen (HCCS-1)
transfizierten HeLa-Zellen, der mit dem Vektor pcDNA3 allein (pcDNA3)
tranfizierten HeLa-Zellen bzw. der parentalen Wildtyp-HeLa-Zellen.
Wie aus 6 ersichtlich ist, wurde ein
einziges 0,6-kB-mRNA-Transkript, welches zu demjenigen der normalen
Zervikalgewebe identisch war, das in Beispiel 3 gezeigt ist, in
den mit dem HCCS-1-Gen transfizierten HeLa-Zellen, allerdings nicht
in den mit dem Vektor pcDNA3 allein transfizierten HeLa-Zellen und den
parentalen Wildtyp-HeLa-Zellen exprimiert.
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Beispiel 5: Wachstumsinhibition
von Krebszellen durch das HCCS-1-Gen
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Zur
Untersuchung der Wirkung des HCCS-1-Gens auf das Zervikalkrebszellenwachstum
wurden jeweils HeLa-Zellen, die mit dem HCCS-1-Gen transfiziert
waren und in Schritt 2 von Beispiel 4 erhalten wurden. HeLa-Zellen,
die mit pcDNA3 allein transfiziert waren, und Wildtyp-HeLa-Zellen
(in einer Zellanzahl von 1 × 105) 9 Tage kultiviert. In drei unabhängigen Experimenten
wurden die Zellen in dreifacher Ausführung in Kolben unter Verwendung
von Trypsin abgelöst,
und die lebensfähigen
Zellen wurden am Tag 0, 1, 3, 5, 7 bzw. 9 unter Anwendung des Trypanblau-Farbstoff-Ausschlusses (Freshney,
I.R., Culture of animal cells, 2. Ausg., Hrsg. A.R. Liss, New York
(1987)) gezählt.
Die Daten wurden durch den Mittelwert ± S.D. aus den drei Bestimmungen
dargestellt.
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7 zeigt
die Wachstumskurven von mit dem HCCS-1-Gen (HCCS-1) transfizierten
HeLa-Zellen, von mit pcDNA3 allein (pcDNA) transfizierten HeLa-Zellen
und von parentalen Wildtyp-Zellen. Wie aus 7 ersichtlich
ist, nahm die Todesrate von mit dem HCCS-1-Gen transfizierten HeLa-Zellen
im Vergleich zu denjenigen Zellen, die mit pcDNA3 allein transfiziert
wurden, oder im Vergleich zu den Wildtyp-HeLa-Zellen zu. Etwa 50 % der HeLa-Zellen,
die mit dem HCCS-1-Gen transfiziert wurden, blieben im Vergleich
zu den Wildtyp-HeLa-Zellen nach 9 Tagen überlebensfähig. Dieses Ergebnis legt nahe,
dass das HCCS-1-Gen das Wachstum der HeLa-Zervikalkrebszellen hemmt.
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Beispiel 6: Apoptose-induzierende
Aktivität
des HCCS-1-Gens
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Um
zu überprüfen, ob
das HCCS-1-Gen eine Apoptose-induzierende Aktivität aufweist,
wurden die DNA-Fragmentierung, die cytoplasmatische Translokation
von Cytochrom c, die Membran-PS-Änderung
und eine durch ein chemotherapeutisches Mittel induzierte Apoptose
von mit dem HCCS-1-Gen transfizierten HeLa-Zellen wie folgt untersucht.
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(1) DNA-Fragmentierungsanalyse
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Die
mit dem HCCS-1-Gen transfizierten HeLa-Zellen, die in Schritt 2
von Beispiel 4 erhalten wurden, die mit pcDNA3 allein transfizierten
HeLa-Zellen und die parentalen Wildtyp-HeLa-Zellen wurden 3, 5 oder
7 Tage in Waymouth MB 751/1-Medium und anschließend noch 1 Tag in serumfreiem
Medium kultiviert. Die Zellen wurden gesammelt und über Nacht
bei 48 °C
in einem Lysepuffer (10 mM Tris-HCl, pH 7,4, 10 mM EDTA, 10 mM NaCl,
und 0,5 % SDS), enthaltend 100 μg/ml
Proteinase K, lysiert. Ein 1/5 Volumen von 5 M NaCl und ein gleiches
Volumen von Isoamylalkohol wurden zur Fällung der DNA zugesetzt. Das
DNA-Pellet wurde wieder in TE-Puffer (10 mM Tris-HCl, pH 7,8, 1
mM EDTA) gelöst
und 4 h bei 37 °C
mit 0,1 mg/ml RNase A behandelt. 5 μg DNA wurden auf einem 1 % Agarosegel
elektrophoretisiert, mit Ethydiumbromid gefärbt und unter UV-Licht sichtbar
gemacht.
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8 zeigt
die DNA-Fragmentierungsanalyseergebnisse der mit dem HCCS-1-Gen
transfizierten HeLa-Zellen an den Tagen 3, 5, 7 (Tag 3, Tag 5 bzw.
Tag 7), der mit pcDNA3 (pcDNA3) transfizierten HeLa-Zellen am Tag
7 und der parentalen Wildtyp-HeLa-Zellen
am Tag 7. Wie aus 8 ersichtlich ist, war während des Verlaufs
des Zelltods in dem serumfreien Medium die zeitabhängige Fragmentierung
der DNA zu oligonucleosomalen Leitern in den mit dem HCCS-1-Gen
transfizierten HeLa-Zellen, verglichen mit den parentalen Wildtyp-Zellen
offensichtlich, was nahe legt, dass das HCCS-1-Gen die Apoptose
in Zervikalkrebszellen auslöst.
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(2) Cytoplasmatische Translokation
von Cytochrom c
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Zur Überprüfung der
cytoplasmatischen Translokation von Cytochrom c in den transfizierten
Zellen wurde der Cytochrom-c-Gehalt der subzellulären Fraktion
nach Akao Y et al. (Cancer Res., 54, 2468-71 (1994)) wie folgt bestimmt.
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(Schritt 1) Subzelluläre Fraktionierung
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Die
mit dem HCCS-1-Gen transfizierten HeLa-Zellen, die in Schritt 2
von Beispiel 4 erhalten wurden, wurden mit PBS gewaschen und in
hypotonischer Lösung
(10 mM 4-(2-Hydroxyethyl)-1-piperazinethansulfonsäure, 10
mM MgCl2, und 42 mM KCl) 5 min auf Eis suspendiert.
Die Zellen wurden durch eine 30er Nadel passiert und 10 min bei
600 × g
zentrifugiert, um die rohen Nuclei zu sammeln. Der Überstand
wurde 10 min bei 10000 × g
zentrifugiert, um einen Überstand
zu erhalten, der weiterhin 90 min bei 100000 × g zentrifugiert wurde. Das
resultierende Pellet und der Überstand
wurden als leichte Membranfraktion (Mitochondrien-Fraktion) bzw.
Cytoplasma-Fraktion
verwendet.
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(Schritt 2) Western-Blot
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Zur
Messung des Cytochrom-c-Gehalts der Cytosol- und Mitochondrienfraktion
wurde ein Western-Blot wie folgt durchgeführt.
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Die
Cytosol- und die Mitochondrienfraktion, die in Schritt 1 erhalten
wurden, wurden auf 10 % SDS-PAGE elektrophoretisiert und anschließend auf
Nitrocellulosemembran elektrogeblottet. Die Membran wurde 1 h mit
5 % fettfreier Trockenmilch in Trisgepufferter Salzlösung (TBS;
10 mM Tris-HCl, pH 7,5, und 150 mM NaCl) inkubiert und mit primären Antikörpern, d.h.
monoklonalen Maus-Anti-Cytochrom-c-Antikörpern (PharMingen, USA) 16
h bei 4°C
inkubiert. Die resultierende Membran wurde gewaschen und sodann
mit einer Blockierungslösung,
die eine 1:1000 Verdünnung
von sekundären
Antikörpern,
d.h. Meerrettichperoxidase-konjugierte sekundäre Ziegen-Anti-Maus- oder Ziegen-Anti-Kaninchen-Immunglobuline
(Jackson ImmunoResearch), enthielt, bei Raumtemperatur inkubiert.
Die Proteine wurden durch ein ECL-Western-Blot-Nachweis-Testkit (Amersham,
Buckinghamshire, UK) ermittelt.
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9 zeigt
die Western-Blot-Analyseergebnisse der Mitochondrien- und Cytoplasmafraktion
der mit dem HCCS-1-Gen (HCCS-1) transfizierten HeLa-Zellen und der
parentalen Wildtyp-HeLa-Zellen (wild). Wie aus 9 ersichtlich
ist, war das Cytochrom c der Mitochondrienfraktion abgereichert,
während
gleichzeitig dasjenige in der Cytosolfraktion in den mit dem HCCS-1-Gen
transfizierten HeLa-Zellen erhöht
war. Diese Ergebnisse legen nahe, dass das HCCS-1-Gen die Freisetzung
von Cytochrom c aus den Mitochondrien in das Cytosol auslöst.
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(3) Membran-PS-Änderung
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Zur
Untersuchung der Plasmamembran-PS-Translokation wurde die Durchflusszytometrieanalyse
mit dem Annexin V/PI-Testsystem kombiniert (Vermes I et al., J Immunol
Methods, 184, 39-51 (1995)) wie folgt durchgeführt.
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1 × 107 mit dem HCCS-1-Gen transfizierte HeLa-Zellen,
die in Schritt 2 von Beispiel 4 erhalten wurden, wurden mit kaltem
PBS gewaschen und in 10 μl
10 × Bindungspuffer
(100 mM HEPES, pH 7,4, 1,5 M NaCl, 50 mM KCl, 10 mM MgCl2 und 18 mM CaCl2)
verdünnt.
1 μl des
Annexin-V-Konjugats und 10 μl
Propidiumiodid (PI) wurden zugesetzt, wie vom Hersteller des ApoptoseKits
(TACSTM Annexin V-FITC, Trevigen, Inc., Gaithersburg, MD, USA) vorgegeben.
Die resultierende Zellsuspension wurde 15 min im Dunkeln bei Raumtemperatur
inkubiert, und 400 μl
1 × Bindungspuffer
wurden zugesetzt und sodann mit einem Coulter XL Epics Flow Cytometer
(Coulter Corp., Miami, FL) analysiert.
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Die 10A und 10B zeigen
die Durchflusszytometrie-Analyseergebnisse von mit dem HCCS-1-Gen
transfizierten HeLa-Zellen bzw. von parentalen Wildtyp-Zellen unter
Verwendung von Annexin-V-FITC und PI. In den 10A und 10B ergab der Logarithmus der grünen Fluoreszenz
(Annexin-V-FITC) gegen den Logarithmus der roten Fluoreszenz (PI)
vier Populationen: Für
beide Fluorochrome negative Zellen (R1; unterer linker Quadrant),
die lebende Zielzellen darstellen; Annexin-V-FITC-positive und P1-negative
Zellen (R2; unterer rechter Quadrant), die früh apoptotische Zellen charakterisieren;
für beide
Fluorochrome positive Zellen (R3; oberer rechter Quadrant), was
Apoptose im Spätstadium
oder nekrotische Zellen kennzeichnet, und Annexin-V-FITC-negative
und P1-positive Zellen (R4; oberer linker Quadrant), was nur Zellen
mit permeabilisierten Membranen darstellt (Aubry J-P et al., Cytometry,
37, 197-204 (1999)). Wie aus den 10A und 10B ersichtlich ist, existieren überlebensfähige (R1),
früh apoptotische
(R2) und spät apoptotische
oder nekrotische (R3) Zellen, und 22 % aller mit dem HCCS-1-Gen
transfizierten HeLa-Zellen befanden sich in dem früh apoptotischen
Prozess, wohingegen 2,2 % Wildtyp-HeLa-Zellen vorhanden waren. Dieses
Ergebnis legt nahe, dass das HCCS-1-Gen Apoptoseassoziierte Plasmamembran-Lipidänderungen
induziert.
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Diese
Annexin V/P1-Durchflusszytometrieergebnisse waren insofern gut mit
dem Cytochrom c-Freisetzungsergebnis aus (2) korreliert, als HCCS-1
die Apoptose in HeLa-Zervikalkrebszellen induzierte.
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(4) Adriamycin- oder UVC-ausgelöste Apoptose
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Um
zu überprüfen, ob
ein Arzneimittel oder UV-Licht die Apoptose der mit dem HCCS-1-Gen
transfizierten Zellen auslöst,
wurde die Zellzyklus-Kinetikanalyse, wie von Hedley, D.W. (in Flow
Cytometry, DNA Analysis from Paraffin-embedded Blocks (Hrsg. Darzynkiewicz,
Z. & Crissman,
H.A.) 139 (Academic Press, San Diego, 1990)) beschrieben, durchgeführt.
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Die
mit dem HCCS-1-Gen transfizierten HeLa-Zellen, die in Schritt 2
von Beispiel 4 erhalten wurden und die parentalen Wildtyp-Zellen
wurden bis zur mittleren logarithmischen Phase kultiviert und in
Waymouth MB 752/1-Medium, enthaltend 0,5 % Rinderkälberserum,
36 h inkubiert, um das Zellwachstum in der G0/G1-Phase anzuhalten. Die Zellen wurden mit
Adriamycin (0,1 bzw. 2 μg/ml)
oder UVC (50 J/m2) behandelt, und sodann
wurden die Zellen in Waymouth MB 752/1-Medium, enthaltend 0,5 Rinderkälberserum,
kultiviert, um das Zellwachstum wieder aufzunehmen. Nach 24 h wurden
die HeLa-Zellen geerntet, mit Trypsin behandelt und in 70 % Ethanol
fixiert.
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50 μg/ml P1-Färbelösung (SIGMA)
und 100 Einheiten/ml RNase A (Boehringer Mannheim) wurden zu 2 × 106 der fixierten Zellen zugesetzt. Nach 1
h Inkubation wurde der Zell-DNA-Gehalt durch Fluoreszenzanalyse
bei 488 nm unter Verwendung eines FACS-Calibers (Becton Dickinson)
bestimmt. Ein Minimum von 1 × 104 Zellen pro Probe wurde mit der Modfit 5.2
Software analysiert.
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Die 11A und 11B sind
die Zellzyklusprofile der mit dem HCCS-1-Gen transfizierten HeLa-Zellen
bzw. der parentalen Wildtyp-Zellen ohne Behandlung mit Adriamycin
oder UVC; die 11C und 11D nach
Behandlung mit 0,1 μg/ml
Adriamycin; die 11E und 11F nach
Behandlung mit 2 μg/ml
Adriamycin; und die 11G und 11H nach
Behandlung mit UVC, wobei M1 die G0/G1-Phase darstellt; M2 die S-Phase darstellt;
M3 die G2/M-Phase darstellt; und M4 die
apoptotische Sub-G0/G1-Phase
darstellt. Wie aus den 11A bis 11H ersichtlich ist, induzierte Adriamycin in
den Zellpopulationen keine wesentlichen Unterschiede bezüglich der Zellzyklusprogression
zwischen parentalen Wildtyp-Zellen und mit dem HCCS-1-Gen transfizierten
HeLa-Zellen. In den Wildtyp-HeLa-Zellen verblieben nach der Behandlung
mit Adriamycin oder UVC wenige Zellen in der apoptotischen Sub-G0/G1-Phase. Im Gegensatz
dazu befand sich immer noch eine beträchtliche Menge von mit dem
HCCS-1-Gen transfizierten HeLa-Zellen in der apoptotischen Sub-G0/G1-Phase. Diese Ergebnisse
legen nahe, dass das HCCS-1-Gen Zellen gegenüber einer durch Arzneimittel
oder durch UV-Licht ausgelösten
Apoptose empfindlicher macht.
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