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Gebiet der Erfindung
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Die
vorliegende Erfindung liegt im Allgemeinen im Gebiet von Modulatoren
apoptotischen Zelltods und Verwendungen davon bei therapeutischen
Anwendungen, um Apoptose zu inhibieren oder zu verstärken, wie es
in Abhängigkeit
von der Krankheit und davon, ob es gewünscht wird, die erkrankten
Zellen zu töten
oder die erkrankten Zellen vor apoptotischem Zelltod zu retten oder
nicht, gewünscht
wird. Speziell betrifft die vorliegende Erfindung neue Gene, codierend
neue Proteine, die zu der Leucin-Zipper-Familie gehören, welche fähig sind,
durch das CD3/TCR-System oder durch das Fas/Fas-L-System vermittelte
Apoptose zu inhibieren, und welche außerdem fähig sind, Lymphozytenaktivierung
zu stimulieren.
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Insbesondere
betrifft die vorliegende Erfindung ein neues Protein und das Gen,
das dafür
codiert, genannt GILR, Herstellung und Verwendungen davon sowie
beliebige Isoformen, Analoga, Fragmente und Derivate von GILR, ihre
Herstellung und Verwendungen.
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Hintergrund der Erfindung
und Stand der Technik
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Apoptose
(programmierter Zelltod) ist ein wichtiger intrazellulärer Prozess,
der eine wichtige Rolle bei der normalen Zell- und Gewebeentwicklung
sowie bei der Kontrolle von neoplastischem Wachstum spielt (Cohen,
1993; Osborne und Schwartz, 1994; Wyllie et al., 1980; Kerr et al.,
1972; Bursch et al., 1992).
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Eine
Anzahl von Stimuli kann programmierten Zelltod entweder induzieren
oder inhibieren durch Aktivierung von Molekülen, beteiligt bei der Signalgebung
und Durchführung
von Apoptose, die auf unterschiedlichen Ebenen, einschließlich der
Zellmembran, des Zytoplasmas und des Zellkerns agieren. Unter diesen
sind jene intrazellularen Moleküle,
einschließlich
einiger Transkriptionsfraktoren, zu erwähnen, von denen gezeigt worden
ist, dass sie Zellwachstum regulieren. Insbesondere können Leucin-Zipper-Familie-Proteine,
wie z. B. MYC, FOS und JUN, Zelltod modulieren (Shi et al., 1992;
Smeyne et al., 1993; Goldstone und Lavin, 1994).
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Apoptose
ist auch bei T-Zell-Entwicklung wichtig (Dent et al., 1990; Ju et
al., 1995; MacDonald und Lees, 1990). Insbesondere ist negative
Selektion bedingt durch Apoptose, aktiviert durch die Antigen (Ag)-Wechselwirkung
mit dem T-Zell-Rezeptor (TCR)/CD3-Komplex (Smith et al., 1989).
Beteiligung des TCR/CD3-Komplexes, entweder durch APCs, die antigenes
Peptid präsentieren,
oder durch Anti-CD3-Antikörper,
löst eine
Reihe an Aktivierungsereignissen aus, wie z. B. die Expression des
Fas/Fas-Ligand (Fas/Fas-L)-Systems, das Apoptose in Thymozyten,
reifen T-Zellen und T-Zell-Hybridom induzieren kann (Alderson et
al., 1995; Dhein et al., 1995; Ju et al., 1995; Jenkinson et al.,
1989; Webb et al., 1990; Yang et al., 1995). Beispielsweise führt das
Auslösen
solcher Aktivierungsereignisse in T-Zell-Hybridomen zu Zellzyklus-Arretierung,
gefolgt von Apoptose. Dieser Aktivierungs-induzierte Zelltod (AICD,
Kabelitz et al., 1993) erfordert die Wechselwirkung von Fas mit
Fas-L (Alderson et al., 1995; Itoh et al., 1991; Yang et al., 1995).
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Es
ist gezeigt worden, dass andere Stimuli, wie z. B. Cytokine und
Glucocorticoidhormone (GCH), auch kritische Regulatoren von T-Zell-Entwicklung
sind (Migliorati et al., 1993; Nieto et al., 1990; Nieto und Lopez-Rivas,
1989; Cohen und Duke, 1984; Wyllie, 1980). Beispielsweise kann Dexamethason
(DEX), ein synthetisches GCH, welches von sich aus Apoptose in T-Zell-Hybridomen und
in normalen T-Lymphozyten induziert, AICD, induziert durch Triggern
des TCR/CD3-Komplexes (Zacharchuk et al., 1990) inhibieren. Diese
Inhibition kann bedingt sein durch Verhindern von Aktivierungs-induzierter
Expression von Fas und Fas-L (Yang et al., 1995).
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Hinsichtlich
des oben erwähnten
Fas/Fas-L-Systems sollte angemerkt werden, dass Fas auch der FAS-Rezeptor
oder FAS-R sowie CD95 genannt worden ist. Der Einfachheit halber
wird dieser Rezeptor hierin durchgehend "Fas" genannt
werden, und sein Ligand, wie oben angemerkt, wird hierin durchgehend "Fas-L" genannt werden.
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Fas
ist ein Mitglied der TNF/NGF-Superfamilie von Rezeptoren, und es
teilt sich mit einer Anzahl von Zelloberflächen-Rezeptoren, einschließlich dem
p55-TNF-Rezeptor und dem NGF-Rezeptor Homologie (siehe beispielsweise
Boldin et al., 1995a und 1995b). Fas vermittelt Zelltod durch Apoptose
(Itoh et al., 1991) und scheint als ein negativer Selektor autoreaktiver
T-Zellen zu wirken,
d. h., Fas vermittelt während
Reifung von T-Zellen den apoptotischen Tod von T-Zellen, die Selbst-Antigene
erkennen. Von Mutationen in dem Fas-Gen, wie z. B. den lpr-Mutationen in Mäusen, ist
gezeigt worden, dass sie verantwortlich sind für eine Lymphproliferationsstörung in
Mäusen,
die der humanen Autoimmunerkrankung systemischer Lupus erythematosus
(SLE; Watanabe-Fukunaga et al., 1992) gleicht. Das Fas-L-Molekül ist offensichtlich
ein Zelloberflächen-assoziiertes Molekül, das unter
anderen von Killer-T-Zellen (oder cytotoxischen T-Lymphozyten – CTLs)
getragen wird, und folglich sind sie, wenn solche CTLs mit Zellen
in Kontakt treten, die Fas tragen, in der Lage, apoptotischen Zelltod
der Fas-tragenden Zellen zu induzieren. Weiterhin ist ein monoklonaler
Antikörper,
spezifisch für
Fas, hergestellt worden, welcher in der Lage ist, apoptotischen
Zelltod in Zellen zu induzieren, die Fas tragen, einschließlich Mauszellen,
transformiert mit cDNA, codierend humanes Fas (siehe beispielsweise
Itoh et al., 1991).
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Während manche
der cytotoxischen Effekte von Lymphozyten vermittelt werden durch
Wechselwirkung von Lymphozyten-produziertem Fas-L mit dem weit vorkommenden
Fas, ist auch gefunden worden, dass verschiedene andere normale
Zellen neben T-Lymphozyten auf ihrer Oberfläche Fas exprimieren und durch Triggern
dieses Rezeptors getötet
werden können.
Unkontrollierte Induktion solch eines Tötungsprozesses steht im Verdacht,
in bestimmten Krankheiten zu Gewebeschädigung beizutragen, beispielsweise
der Zerstörung
von Leberzellen bei akuter Hepatitis. Dementsprechend kann das Finden
von Wegen, die cytotoxische Aktivität von Fas einzuschränken, therapeutisches
Potential aufweisen.
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Umgekehrt
können,
weil es auch gefunden worden ist, dass gewisse maligne Zellen und
HIV-infizierte Zellen Fas auf ihrer Oberfläche tragen, Antikörper gegen
Fas oder Fas-L selbst verwendet werden, um in diesen Zellen Fas-vermittelte
cytotoxische Effekte auszulösen
bzw. zu triggern, und dadurch ein Mittel für das Bekämpfen solcher maligner Zellen
oder HIV-infizierter Zellen bereitzustellen (siehe beispielsweise
Itoh et al., 1991). Das Finden noch anderer Wege für das Verstärken der
cytotoxischen Aktivität
von Fas kann deshalb auch therapeutisches Potential aufweisen.
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Wie
oben angemerkt, ist Fas mit einem der TNF-Rezeptoren, nämlich dem
p55-TNF-Rezeptor,
verwandt. TNF (sowohl TNF-α als
auch TNF-β,
und, wie durchgehend verwendet, wird sich "TNF" auf
beide beziehen) hat viele Effekte auf Zellen (siehe beispielsweise
Wallach, D. (1986) in: Interferon 7 (Ion Gresser, Hrsg.), S. 83–122, Academic
Press, London; und Beutler und Cerami (1987)).
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TNF übt seine
Effekte durch Binden an seine Rezeptoren, den p55-TNF-Rezeptor und
den p75-TNF-Rezeptor, aus. Manche der TNF-induzierten Effekte sind
für den
Organismus vorteilhaft, wie z. B. Zerstörung von Tumorzellen und von
Virus-infizierten Zellen und Vergrößerung antibakterieller Aktivitäten von Granulozyten.
Auf diese Weise trägt
TNF zu der Verteidigung des Organismus gegen Tumoren und infektiöse Agenzien
bei und trägt
der Erholung von Verletzung bei.
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Folglich
kann TNF als ein Anti-Tumor- und anti-infektiöses Mittel verwendet werden.
Jedoch kann TNF auch schädliche
Effekte haben. Beispielsweise kann Überproduktion von TNF eine
pathogene Rolle in mehreren Krankheiten haben, einschließlich u.
a. septischem Schock (Tracey et al., 1986); übermäßigem Gewichtsverlust (Kachexie);
Gewebeschädigung
in rheumatischen Krankheiten (Beutler und Cerami, 1987); Gewebeschädigung in
Transplantat-Wirt-Reaktionen
(Piquet et al., 1987); und Gewebeschädigung bei Entzündung, um
nur einige der pathogenen Wirkungen von TNF zu nennen.
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Die
obigen zytoziden bzw. Zell-zerstörenden
Effekte von TNF werden in den meisten bisher untersuchten Zellen
vorwiegend durch den p55-TNF-Rezeptor vermittelt, wobei diese Aktivität abhängig ist
von der Integrität
der intrazellulären
Domäne
dieses Rezeptors (siehe beispielsweise Brakebusch et al., 1992;
Tartaglia et al., 1993). Zusätzlich
dazu zeigen Mutationsstudien an, dass Fas und der p55-TNF-Rezeptor,
die verwandt sind, intrazelluläre
Signalgebungsprozesse, die letztlich in Zelltod resultieren, über bestimmte
Regionen innerhalb ihrer intrazellulären Domänen vermitteln (siehe außerdem beispielsweise
Itho und Nagata, 1993). Diese Regionen, die auch als "Todesdomänen" („death
domains") bezeichnet
werden, und die in diesen beiden Rezeptoren vorhanden sind, weisen
Sequenzähnlichkeit
auf. Die "Todesdomänen" von Fas und dem p55-TNF-Rezeptor
sind zur Selbstassoziierung fähig,
welche offensichtlich wichtig ist für das Fördern der Rezeptoraggregation,
die notwendig ist für
das Initiieren intrazellulärer
Signalgebung (siehe beispielsweise Song et al., 1994; Wallach et
al., 1994; Boldin et al., 1995a, b), und welche bei hohen Leveln
an Rezeptorexpression in dem Triggern Ligandenunabhängiger Signalgebung
resultieren kann (Boldin et al., 1995a, b).
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Jüngere Studien
haben angezeigt, dass die cytotoxischen Effekte, vermittelt von
Fas und dem p55-TNF-Rezeptor, einen intrazellulären Signalgebungsweg involvieren,
welcher eine Anzahl von Protein-Protein-Wechselwirkungen einschließt, die
von dem ursprünglichen
Liganden-Rezeptor-Binden
zu der letztendlichen Aktivierung enzymatischer Effektorfunktionen
führen,
und welche nicht-enzymatische Protein-Protein-Wechselwirkungen einschließen, welche
beteiligt sind an der Initiierung der Signalgebung für Zelltod
(siehe außerdem,
z. B., Nagata und Golstein, 1995; Vandenabeele et al., 1995; und
Boldin et al., 1995a, b). Offensichtlich resultiert das Binden des
trimeren Fas-L und TNF an ihre Rezeptoren in der Wechselwirkung
der intrazellulären
Domänen
dieser Rezeptoren, welche vergrößert wird
durch eine Neigung der Todesdomänen-Regionen
oder Motive zur Selbstassoziation (Boldin et al., 1995a, b), und
in induziertem Binden wenigstens zweier anderer cytoplasmatischer
Proteine (welche auch aneinander binden können) an die intrazellulären Domänen dieser
Rezeptoren, nämlich
des Proteins MORT-1 (auch FADD genannt), welches an Fas bindet (siehe Boldin
et al., 1995b; Chinnaiyan et al., 1995; Kischkel et al., 1995),
und des Proteins TRADD, welches an den p55-TNF-Rezeptor bindet (siehe
Hsu et al., 1995; Hsu et al., 1996). Ein drittes solches intrazelluläres Protein, genannt
RIP (siehe Stanger et al., 1995) ist auch identifiziert worden,
welches an die intrazellulären
Domänen sowohl
von Fas, als auch des p55-TNF-Rezeptors bindet. RIP kann auch mit
TRADD und MORT-1 Wechselwirken. Folglich erlauben diese drei intrazellulären Proteine
einen funktionalen "Crosstalk" zwischen Fas und dem
p55-TNF-Rezeptor. Die Wechselwirkungen zwischen diesen Rezeptoren
und ihren assoziierten Proteinen (MORT-1, TRADD, RIP) geschieht
durch die "Todesdomäne"-Motive, die in jedem
dieser Rezeptoren und Proteine vorhanden sind.
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Folglich
scheinen die "Todesdomäne" Motive von dem p55-TNF-Rezeptor
und von Fas sowie von ihren drei assoziierten Proteinen MORT-1,
RIP und TRADD, die Orte der Protein-Protein-Wechselwirkungen, zu sein. Diese
drei Proteine MORT-1, RIP und TRADD stehen mit intrazellulären Domänen von
dem p55-TNF-Rezeptor und von Fas durch das Binden ihrer Todesdomänen an jene
der Rezeptoren in Wechselwirkung, und für sowohl für RIP als auch TRADD selbstassoziieren
ihre Todesdomänen
auch, obwohl MORT-1 sich in dieser Hinsicht dadurch unterscheidet,
dass seine Todesdomäne
nicht selbstassoziiert. Dementsprechend würde es scheinen, dass die Wechselwirkung
zwischen den drei Proteinen MORT-1, RIP und TRADD ein wichtiger
Teil der Gesamtmodulation der intrazellulären Signalgebung, vermittelt
durch diese Proteine, ist. Beeinträchtigung der Wechselwirkung
zwischen diesen drei intrazellulären
Proteinen wird in der Modulation der Effekte, verursacht durch diese
Wechselwirkung, resultieren. Beispielsweise kann Inhibition von
TRADD-Binden an MORT-1 die Fas-p55-TNF-Rezeptor-Wechselwirkung modulieren. Ähnlich dazu
kann Inhibition von RIP, zusätzlich
zu der obigen Inhibition von TRADD-Binden an MORT-1, Fas-p55-TNF-Rezeptor-Wechselwirkung
weiter modulieren.
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Kürzliche
Studien haben auch eine Gruppe von cytoplasmatischen Thiolproteasen,
welche strukturell verwandt sind mit der Caenorhabditis elegans-Protease
CED3 und dem Säuger- Interleukin-1β-Umwandlungsenzym
(ICE, "interleukin-1β converting
enzyme"), beim Beginn
verschiedener physiologischer Zelltod-Prozesse mit einbezogen (von
Kumar, 1995, und Henkart, 1996, in Übersichtsartikeln, behandelt).
Es gab auch einige Hinweise, dass eine Protease/Proteasen dieser
Familie bei der Zell-Cytotoxizität,
induziert von Fas und TNF-Rezeptoren, teilnehmen kann können. Es
wurde gefunden, dass spezifische Peptid-Inhibitoren der Proteasen
und zweier Virus-codierte Proteine, die ihre Funktion blockieren,
das Kuhpocken-Protein crmA und das Bakulovirus-p35-Protein, Zellen
Schutz gegen diese Zell-Cytotoxizität verleihen (Enari et al.,
1995; Los et al., 1995; Tewari et al., 1995; Xue et al., 1995; Beidler
et al., 1995). Rasche Spaltung gewisser spezifischer zellulärer Proteine,
offenbar vermittelt durch Protease(n) der CED3/ICE-Familie, konnte
in Zellen kurz nach Stimulation von Fas oder TNF-Rezeptoren (sowohl
dem p55-TNF-Rezeptor als auch dem p75-TNF-Rezeptor) gezeigt werden.
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Eine
solche Protease und verschiedene Isoformen davon (einschließlich inhibitorischer),
bezeichnet als MACH, welche ein MORT-1-Bindungsprotein ist, und
welche dazu dient, die Aktivität
von MORT-1, und folglich von Fas und dem p55-TNF-Rezeptor, zu modulieren,
und welche auch unabhängig
von MORT-1 wirken kann, ist kürzlich
isoliert, kloniert und charakterisiert worden, und außerdem ihre
möglichen
Verwendungen beschrieben worden, wie im Detail in der internationalen
Anmeldung Nr. PCT/US96/10521, und in einer kürzlichen Veröffentlichung
(Boldin et al., 1996) im Detail dargelegt ist. Eine weitere solche
Protease und verschiedene Isoformen davon (einschließlich inhibitorischer
Isoformen), die als Mch4 bezeichnet wird, ist kürzlich auch isoliert und charakterisiert
worden (Fernandes-Alnemri et al., 1996; Srinivasula et al., 1996).
Dieses Mch4-Protein ist auch ein MORT-1-Bindungsprotein, welches
dazu dient, die Aktivität
von MORT-1, und folglich wahrscheinlich auch von Fas und dem p55-TNF-Rezeptor,
zu modulieren, und welches auch unabhängig von MORT-1 wirken kann.
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Darüber hinaus
ist kürzlich
auch gefunden worden, dass neben den oben erwähnten Zellcytotoxizitäts-Aktivitäten und
der Modulation davon, vermittelt durch die verschiedenen Rezeptoren
und ihre Bindungsproteine, einschließlich Fas, p55-TNF-Rezeptor,
MORT-1, TRADD, RIP, MACH und Mch4, eine Anzahl dieser Rezeptoren
und ihrer Bindungsproteine auch beteiligt sind an der Modulation
der Aktivität
des Kerntranskriptionsfaktors NF-κB,
welcher ein Hauptvermittler von Zellüberleben oder -lebensfähigkeit
ist und verantwortlich ist für
die Kontrolle der Expression vieler Immun- und Entzündungsreaktionsgene.
Beispielsweise ist gefunden worden, dass TNF-α in der Tat die Aktivierung
von NF-κB
stimulieren kann, und folglich ist TNF-α fähig, in Zellen zwei Signale
zu induzieren, eines, das Zelltod auslöst, und ein weiteres, das Zellen
gegen Zelltod-Induktion durch Induzieren von Genexpression via NF-κB schützt (siehe
Beg und Baltimore, 1996; Wang et al., 1996; Van Antwerp et al.,
1996). Über
einen ähnlichen
dualen Effekt für
Fas ist auch berichtet worden (siehe Referenz zu diesem Effekt,
wie dargelegt, in obigem Van Antwerp et al., 1996). Deshalb würde es scheinen,
dass eine empfindliche Balance zwischen Zelltod und Zellüberleben
bei Stimulation verschiedener Typen von Zellen mit TNF-α und/oder
dem Fas-L besteht, wobei das letztendliche Ergebnis der Stimulation davon
abhängt,
welcher intrazelluläre
Weg in einem größeren Ausmaß stimuliert
wird, der eine, der zu Zelltod führt
(gewöhnlich mittels
Apoptose), oder der andere, der zu Zellüberleben mittels Aktivierung
von NF-κB
führt.
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Zusätzlich dazu
ist kürzlich
weiterhin der mögliche
Weg aufgeklärt
worden, durch welchen Mitglieder der TNF/NGF-Rezeptor-Familie NF-κB aktivieren
(siehe Malinin et al., 1997, und die verschiedenen relevanten Referenzen,
die darin dargelegt sind). Kurz gesagt ergibt sich, dass einige
Mitglieder der TNF/NGF-Rezeptor-Familie fähig sind, NF-κB durch ein
allgemeines Adapterprotein, Traft, zu aktivieren. Eine neu aufgedeckte Proteinkinase,
genannt NIK (siehe obiges Malinin et al., 1997), ist fähig, an
Traf2 zu binden und NF-κB-Aktivität zu stimulieren.
Tatsächlich
wurde gezeigt (siehe oben genanntes Malinin et al.), dass Expression
in Zellen von Kinase-defizienten NIK-Mutanten darin resultiert,
dass die Zellen unfähig
sind, die Stimulation von NF-κB
in einer normalen endogenen Weise aufzuweisen, und außerdem darin
resultiert, dass die Zelle eine Blockade bei der Induktion von NF-κB-Aktivität durch
TNF, via entweder dem p55-TNF-Rezeptor oder Fas, aufweist, und eine
Blockade in NF-κB-Induktion
durch TRADD, RIP und MORT-1 (welches Adapterproteine sind, die diese p55-TNF-
und/oder Fas-Rezeptoren
binden) aufweist. Alle der Rezeptoren p55-TNF- und p75-TNF-Rezeptoren
und Fas, und ihre Adapterproteine MORT-1, TRADD und RIP, binden
direkt oder indirekt an Traf2, welches durch sein Bindungsvermögen an NIK
offensichtlich die Induktion von NF-κB moduliert.
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Es
ist ein lange gefühltes
Bedürfnis
gewesen, einen Weg für
das Modulieren der zellulären
Antwort auf Fas-L und auf TNF bereitzustellen. Beispielsweise wäre es in
den oben erwähnten
pathologischen Situationen, in denen Fas-L oder TNF überexprimiert
wird oder auf andere Weise in überschüssigen Mengen
vorhanden ist oder in denen Fas oder wenigstens der p55-TNF-Rezeptor überaktiviert
oder überexprimiert
ist, wünschenswert,
die Fas-L- oder TNF-induzierten
zytoziden Effekte zu inhibieren, wobei es in anderen Situationen,
z. B. in Tumorzellen oder bei Wundheilungsanwendungen, wünschenswert
wäre, den
TNF-Effekt zu verstärken, oder
im Fall von Fas, in Tumorzellen oder HIV-infizierten Zellen, es
wünschenswert
wäre, den
Fas-vermittelten Effekt zu verstärken.
Zu diesem Zweck sind eine Anzahl an Vorgehensweisen versucht worden,
gerichtet auf die Rezeptoren selbst (um ihre Aktivität oder Menge
je nach Fall zu verstärken
oder zu inhibieren), oder gerichtet auf die Signalgebungspfade,
wie oben erwähnt,
in welchen diese Rezeptoren oder ihre assoziierten Proteine eine
Rolle spielen (um die Aktivitäten
oder Mengen der Rezeptoren oder ihrer assoziierten Proteine je nach
Fall zu verstärken
oder zu inhibieren).
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Jedoch
ist vordem die Rolle von Glucocorticoidhormonen (GCH) bei der Regulation
von Lymphozyten-Apoptose nicht aufgeklärt gewesen, insbesondere die
Rolle, die GCH beim Induzieren von Genexpression haben, deren Produkt(e)
Apoptose in T-Zellen (und möglicherweise
auch anderen Zellen) moduliert/modulieren, wobei diese Modulation
mittels direkter oder indirekter Wechselwirkung sein kann mit, oder
anderen Mitteln an Modulation von, den Fasvermittelten oder den
assoziierten/verwandten p55-TNF-Rezeptor-vermittelten intrazellulären Signalgebungswegen,
die zu Zelltod führen
(mittels Apoptose, bei welcher verschiedene Proteasen wie oben erwähnt beteiligt
sind) oder zu Zellüberleben
führen
(via Induktion von NF-κB-Aktivierung, wie oben
erwähnt).
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Zusammenfassung der Erfindung
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Es
ist eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, die Rolle von Glucocorticoidhormonen
(GCH) bei der Regulation von Lymphozyten-Apoptose aufzuklären, insbesondere,
das Gen/die Gene oder das Genprodukt/die Genprodukte, induziert
von GCH, aufzuklären,
welche Apoptose in T-Zellen oder in anderen Zellen modulieren kann/können. Folglich
ist es eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein neues Gen/neue
Gene bereitzustellen, welches/welche durch GCH induziert ist/werden
und dessen Produkt/deren Produkte Apoptose in T-Zellen oder anderen
Zellen modulieren kann/können.
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Es
ist eine weitere Aufgabe der vorliegenden Erfindung, neue Proteine,
einschließlich
aller Isoformen, Analoga, Fragmente oder Derivate davon, bereitzustellen,
welche codiert sind von dem neuen GCH-induzierten Gen/den neuen
GCH-induzierten Genen, wobei diese Proteine, Isoformen, Analoga,
Fragmente oder Derivate Apoptose in T-Zellen oder in anderen Zellen
modulieren können.
Diese neuen Proteine, Isoformen, Analoga, Fragmente oder Derivate
können
Apoptose durch Modulieren der Signalgebungsaktivität von Fas
oder dem p55-TNF-Rezeptor intrazellulär auf einem direkten oder indirekten
Weg modulieren, oder können
Apoptose in einer gänzlich
Fas-unabhängigen
und/oder p55-TNF-Rezeptor-unabhägigen
Weise modulieren durch Modulieren der Aktivität anderer intrazellulärer Mediatoren
von Apoptose. Es sollte verstanden werden, dass die Modulation von
Apoptose eine Verstarkung/Vergrößerung von
apoptotischem Zelltod sein kann oder eine Inhibition von apoptotischem
Zelltod sein kann, wobei diese die möglichen Wege der direkten Modulation
von Apoptose sind, sei es via Fas- oder p55-TNF-Rezeptor-vermittelter Wege (einschließlich von
all den assoziierten Proteinen/Enzymen in diesen Wegen, wie oben
angemerkt) oder via anderer Wege, die andere intrazelluläre Mediatoren
von Apoptose einbeziehen.
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Indirekte
Modulation von Apoptose soll verstanden werden als, z. B., Induktion
durch direkte oder indirekte Wege von Zellüberlebenswegen (d. h., Induktion
von NF-κB-Aktivierung
oder anderen solchen mit Zellüberleben
in Beziehung stehenden Wegen), wobei diese Zellüberlebenswege im Wesentlichen
apoptotischen Wegen entgegenwirken.
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Antagonisten
(z. B. Antikörper,
Peptide, organische Verbindungen oder sogar manche Isoformen, Analoga,
Fragmente oder Derivate) zu den obigen neuen Proteinen, Isoformen,
Analoga, Fragmenten oder Derivaten davon, können verwendet werden, um ihre
Aktivität
in dem intrazellulären
Signalgebungsprozess, an welchem sie beteiligt sind, zu inhibieren,
und folglich, um Apoptose zu inhibieren, oder umgekehrt, um Apoptose
zu verstärken
(Zellüberleben
zu inhibieren), wie es gewünscht
wird und abhängig
von der Aktivität
des Proteins, der Isoform, der Analoga, des Fragments oder Derivats,
die Aktivität
wessen/derer durch den Antagonisten inhibiert werden soll. Beispielsweise
würde,
wenn ein neues Protein, eine neue Isoform, ein neues Analogon, Fragment
oder Derivat der Erfindung Apoptose erhöhend ist, solch ein Antagonist
dann dazu dienen, diese vergrößernde Rolle
zu blockieren und letztendlich Zelltod mittels Apoptose zu blockieren
oder zu reduzieren. Ähnlich
würde,
wenn ein neues Protein, eine neue Isoform, ein neues Analogon, Fragment
oder Derivat der Erfindung inhibitorisch für Apoptose ist, solch ein Antagonist
dann dazu dienen, diese inhibitorische Aktivität zu blockieren und Letztendlich
Apoptose zu verstärken
oder zu vergrößern, d.
h., in erhöhtem
Zelltod resultieren.
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Eine
weitere Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist, die neuen Proteine,
Isoformen, das Analogon, die Fragmente und Derivate davon zu verwenden,
um zusätzliche
Proteine oder Faktoren zu isolieren oder charakterisieren, welche
an GCH-induzierter Modulation von Apoptose beteiligt sein können (d.
h., ein GCH-induziertes Produkt/GCH-induzierte Produkte von Genexpression,
fähig zum
Modulieren von Apoptose in T-Zellen und anderen Zellen), wobei die
Modulation wie oben erwähnt
sein kann. Beispielsweise können
andere Proteine isoliert werden, welche mit den neuen Proteinen
der Erfindung Wechselwirken können
und ihre Aktivität
beeinflussen können,
oder es können
andere Rezeptoren oder intrazelluläre Mediatoren weiter stromaufwärts oder
stromabwärts
in dem Signalgebungsprozess/den Signalgebungsprozessen isoliert
werden, mit welchen die neuen Proteine der vorliegenden Erfindung
Wechselwirken, und in deren Funktion die neuen Proteine der Erfindung
folglich auch involviert sind.
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Weiterhin
ist es eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, die oben aufgeführten neuen
Proteine, Isoformen, Analoga, Fragmente und Derivate als Antigene
für die
Herstellung polyklonaler und/oder monoklonaler Antikörper gegen
diese zu verwenden. Die Antikörper
können
wiederum verwendet werden beispielsweise für die Reinigung der neuen Proteine
aus unterschiedlichen Quellen, wie z. B. Zellextrakten oder transformierten Zelllinien.
Diese Antikörper
können
auch verwendet werden für
diagnostische Zwecke, z. B. zum Identifizieren von Störungen,
die in Beziehung stehen zu abnormalem Funktionieren zellulärer Effekte,
induziert durch GCH und/oder vermittelt durch die Signalgebungsprozesse,
in welchen die neuen Proteine der Erfindung eine Rolle spielen,
wie z. B. den apoptotischen Wegen, vermittelt durch Fas und/oder
den p55-TNF-Rezeptor, oder Zellüberlebenswege,
die die Induktion von NF-κB-Aktivierung
beinhalten, oder irgendeinen anderen solchen Weg, in welchem ein
solches GCH-induziertes Produkt/solche GCH-induzierten Produkte
eine Rolle spielt/spielen.
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Eine
weitere Aufgabe der Erfindung ist, pharmazeutische Zusammensetzungen
bereitzustellen, die die obigen neuen Proteine, Isoformen, Analoga,
Fragmente oder Derivate umfassen, sowie pharmazeutische Zusammensetzungen
bereitzustellen, die die oben erwähnten Antikörper umfassen.
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Gemäß der vorliegenden
Erfindung sind ein neues Gen und ein neues Protein, codiert von
diesem Gen, identifiziert und isoliert worden. Das neue Gen ist
als GILR (für:
Glucocorticoid-induziertes Leucin-Zipper-Familie-zugehöriges Gen; "Glucocorticoid Induced
Leucinezipper familiy Related gene") bezeichnet worden, welches ein neues
Mitglied der Leucin-Zipper-Familie
codiert. Die Bezeichnung GILZ (Glucocorticoid-induziertes Leucin-Zipper-Gen; "Glu cocorticoid Induced
Leucine-Zipper gene")
kann ebenso als ein Synonym („synonymous") verwendet werden.
Das Maus-GILR-Protein ist ein Protein von 137 Aminosäureresten,
dadurch gekennzeichnet, dass es vier Leucin-Reste (an Positionen
76, 83, 90 und 97 – siehe 2 und
SEQ ID NO: 2), mit Abstand von („spanned by") von 7 Aminosäuren, und
einen Asparagin-Rest (an Position 87 – siehe 2 und SEQ
ID NO: 2) innerhalb der Leucin-Zipper-Domäne aufweist (siehe 4).
Das neue GILR-Gen und das Produkt, das es codiert, das das neue
GILR-Protein ist,
wurden identifiziert und isoliert, folgend auf Dexamethason (DEX)-Behandlung
von Zellen. DEX ist ein gut bekanntes Glucocorticoidhormon, und
folglich stellen das GILR-Gen und GILR-Protein ein neues Glucocorticoid-induziertes
Gen bzw. Protein dar. Weiterhin scheint es, dass das GILR-Gen in
Thymozyten und peripheren T-Zellen induziert wird und man auch findet, dass
es in normalen Lymphozyten von dem Thymus, der Milz und den Lymphknoten
exprimiert wird. Wenig oder keine Expression des GILR-Gens wurde
in anderen nichtlymphoiden Geweben, einschließlich Gehirn, Niere und Leber,
detektiert.
-
Unter
Verwendung des zuvor klonierten Maus-GILR als eine Sonde, ist das
humane Homolog von GILR kloniert und sequenziert worden (siehe 13 und
SEQ ID NO: 5), was den hohen Level an Konserviertheit dieser Sequenz
demonstriert.
-
Hinsichtlich
der biologischen Aktivität
des neuen GILR-Proteins zeigen die experimentellen Ergebnisse an,
dass dieses Protein wenigstens eine wichtige Aktivität aufweist,
die sein Vermögen
ist, T-Zellen selektiv vor Apoptose zu schützen. Spezifischer schützt GILR-Expression T-Zellen
selektiv vor Apoptose, die durch Behandlung der T-Zellen mit monoklonalem
Anti-CD3-Antikörper
(mAk), jedoch nicht durch Behandlung mit anderen apoptotischen Stimuli
induziert wird. Dieser spezifische anti-apoptotische Effekt korreliert
mit der Inhibition von Fas- und Fas-L-Expression.
-
Demgemäß kann GILR-Expression
auch dazu dienen, andere intrazelluläre Wege, wie oben erwähnt, in
welchen Fas beteiligt ist, wenn auch indirekt, zu modulieren, beispielsweise
die apoptotischen Prozesse, die Fas und dem p55-TNF-Rezeptor gemeinsam
sind, in welchen ihre assoziierten Proteine und Enzyme (z. B. MORT-1,
TRADD, RIP, MACH, Mch4) beteiligt sind, welche letztlich Zelltod
durch Apoptose verursachen. GILR kann deshalb durch spezifisches
Inhibieren von Fas- und Fas-L-Expression auch Wege inhibieren, in
welchen Fas zusammen mit dem p55-TNF-Rezeptor agiert, bedingt durch
den "Crosstalk" zwischen diesen
Rezeptoren, vermittelt durch die obigen Proteine, welche an beide
dieser Rezeptoren binden. Folglich kann, während GILR-Expression dazu
dienen kann, Fas- und Fas-L-Expression in einer direkten Weise und
zu einem bestimmten Ausmaß zu
inhibieren, GILR-Expression auch dazu dienen, die intrazelluläre Signalgebungsaktivität des p55-TNF-Rezeptors
zu inhibieren, wenngleich in einer indirekten Weise und möglicherweise
in einem geringeren Ausmaß.
Zusätzlich
dazu ist Fas, wie oben erwähnt
auch beteiligt an der Induktion von NF-κB-Aktivierung, und folglich
kann GILR-Expression,
welche FAS-Expression inhibiert, möglicherweise auch dazu dienen,
diese Aktivität
von Fas zu reduzieren, wenngleich mit offensichtlich weniger schädlichen
Effekten an den Zel len, weil in erster Linie das Blockieren von
Fas-vermittelter Apoptose dazu dienen würde, die Zellen in einem größeren Ausmaß vor Zelltod
zu bewahren als NF-κB-Aktivierung
die Zellen retten würde.
-
Angesichts
des oben Erwähnten
zeigt sich z. B. auch, dass, wenn es erwünscht ist, Zellen, z. B. Tumorzellen
oder HIV-infizierte Zellen, zu töten,
es dann wünschenswert
wäre, GILR-Expression zu inhibieren, während im
Gegensatz dazu, wenn es erwünscht
wäre, die
Zellen, z. B. Leberzellen in Hepatitis-Patienten, zu schützen, es
dann erwünscht
wäre, die
Expression von GILR zu erhöhen
oder seine Aktivität
zu vergrößern. Andere
Verwendungen von GILR und der Kontrolle seiner Expression werden
hierin unten in größerem Detail dargelegt
werden.
-
Wie
hierin unten im Detail angegeben, war es durch Vergleichen unbehandelter
und DEX-behandelter Zellen (z. B. von Maus-Thymozyten, obwohl irgendwelche
Säuger-Thymozyten und/oder
periphere T-Zellen und/oder andere Lymphozyten, wie z. B. jene,
erhalten von Menschen, gleichermaßen verwendet werden können) durch
Einsetzen der Subtraktionssondentechnik („Subtraction probe technique") möglich, das
neue GILR-Gen der vorliegenden Erfindung zu identifizieren, isolieren
und zu klonieren.
-
Das
neue GILR-Protein der Erfindung ist angesichts des oben Erwähnten und
wie hierin unten dargelegt, ein Modulator von Apoptose in Lymphozyten
im Allgemeinen und ist insbesondere offenbar ein Inhibitor von Fas-
(und Fas-L-) vermittelter Apoptose, insbesondere in T-Lymphozyten.
-
Sequenzieren
des neuen GILR-Gens und -Proteins hat aufgeklärt, dass diese neu sind, wie
es auf Vergleichen der GILR-Nucleotid- und Aminosäuresequenzen
(siehe 2 und 13) mit bekannten Sequenzen in
verschiedenen Datenbanken basiert.
-
Diese
Vergleiche deckten eine gewisse Homologie zwischen diesen GILR-Sequenzen
und irgendwelchen bekannten Sequenzen auf.
-
Die
Proteine, die den höheren
Grad an Homologie zeigen, sind hDIP (Vogel et al., 1996) und humanes TSC-22
(Jay et al., 1996)(15). Alle enthalten eine ähnliche
Leucin-Zipper-Domäne (4).
Beide dieser Proteine sind dürftig
als potentielle Transkriptionsfaktoren mit einer weit ausgedehnten
Verteilung in unterschiedlichen Geweben charakterisiert worden.
In dieser Hinsicht zeigt GILR ein klar unterschiedliches Expressionsprofil
und eine klar unterschiedliche Aktivität, wie es in den Beispielen
demonstriert werden wird.
-
Zusammenfassend
zeigt sich, basierend auf dem oben Erwähnten und indem man auch die
biologischen Eigenschaften der Leucin-Zipper-Familie, von welcher
GILR ein Mitglied ist, in Betracht zieht, dass im Allgemeinen GILR
verwendet werden kann, um Lymphozytenaktivität zu stimulieren und Zellen
vor apoptotischem Zelltod zu retten. GILR kann natürlich auch
als eine Sonde verwendet werden, um andere Moleküle zu isolieren, welche an
GILR binden und welche dazu dienen können, seine Aktivität zu modulieren,
oder auf andere Weise an intrazellulären Signalgebungsprozessen
beteiligt sein können.
-
Demgemäß stellt
die vorliegende Erfindung eine DNA-Sequenz bereit, codierend ein
Glucocorticoid-induziertes Leucin-Zipper-Familie-verwandtes bzw.
Leucin-Zipper-Familiezugehöriges
Protein (GILR), Isoformen, Fragmente oder Analoga davon, wobei das
GILR, die Isoformen, Fragmente oder Analoga davon fähig sind,
Apoptose zu inhibieren und Lymphozytenaktivität zu stimulieren.
-
Ausführungsformen
der DNA-Sequenz der Erfindung schließen ein:
- (a)
eine cDNA-Sequenz, abgeleitet von der codierenden Region eines nativen
GILR-Proteins;
- (b) DNA-Sequenzen, fähig
zur Hybridisierung an eine Sequenz von (a) unter moderat stringenten
Bedingungen, und welche ein biologisch aktives GILR-Protein codieren;
und
- (c) DNA-Sequenzen, welche als ein Ergebnis des genetischen Codes
gegenüber
dem (a) und (b) definierten Sequenzen degeneriert sind und welche
in biologisch aktives GILR-Protein
codieren.
-
Andere
Ausführungsformen
der obigen DNA-Sequenzen sind Sequenzen, umfassend wenigstens einen
Teil der DNA-Sequenz, dargestellt in SEQ ID NO: 1, und codierend
wenigstens ein/eine aktive(s) GILR-Protein, -Isoform, -Analogon
oder -Fragment; sowie eine DNA-Sequenz,
codierend ein(e) GILR-Protein, -Isoform, -Analogon oder -Fragment,
das wenigstens einen Teil der Aminosäuresequenz, dargestellt in
SEQ ID NO: 2, aufweist.
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Weitere
Ausführungsformen
der obigen DNA-Sequenz sind Sequenzen, umfassend wenigstens einen Teil
der DNA-Sequenz, dargestellt in SEQ ID NO: 5, und codierend wenigstens
ein(e) aktive(s) humane(s) GILR-Protien, -Isoform, -Analogon oder
-Fragment; sowie eine DNA-Sequenz, codierend ein(e) humane(s) GILR-Protein,
-Isoform, -Analogon oder -Fragment, das wenigstens einen Teil der
Aminosäuresequenz,
dargestellt in SEQ ID NO: 6, aufweist.
-
Die
vorliegende Erfindung stellt außerdem
einen Vektor bereit, umfassend irgendeine der obigen DNA-Sequenzen.
-
Die
Vektoren der vorliegenden Erfindung sind fähig, in einer eukaryotischen
Wirtszelle exprimiert zu werden oder in einer prokaryotischen Wirtszelle
exprimiert zu werden.
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Demgemäß stellt
die vorliegende Erfindung auch transformierte eukaryotische oder
prokaryotische Wirtszellen, enthaltend irgendwelche der obigen Vektoren,
bereit.
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Durch
einen anderen Aspekt der Erfindung ist bereitgestellt ein GILR-Protein,
eine Isoform, ein Fragment, funktionale Analoga oder Derivate davon,
codiert von irgendeiner der obigen DNA-Sequenzen, wobei das Protein,
die Isoform, das Fragment, die Analoga und Derivate davon fähig sind,
Apoptose zu inhibieren und Lymphozytenaktivität zu stimulieren.
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Ausführungsformen
der obigen Proteine, etc., der Erfindung beinhalten ein GILR-Protein, eine Isoform,
ein Fragment, Analoga und Derivate davon, wobei das Protein, die
Isoform, die Analoga, die Fragmente und Derivate wenigstens einen
Teil der Aminosäuresequenz
SEQ ID NO: 2 oder der Aminosäuresequenz
SEQ ID NO: 6 aufweisen.
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Die
vorliegende Erfindung stellt außerdem
ein Verfahren zum Herstellen des GILR-Proteins, der Isoform, des Fragments,
der Analoga oder der Derivate davon bereit, umfassend Kultivieren
der transformierten Wirtszellen unter Bedingungen, geeignet für die Expression
des Proteins, der Analoga oder Derivate, Bewirken posttranslationaler
Modifikationen, wie sie notwendig sind, um das Protein, die Fragmente,
Analoga oder Derivate zu erhalten, und Isolieren des/der exprimierten
Proteins, Fragmente, Analoga oder Derivate.
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In
einem weiteren Aspekt sind außerdem
Antikörper
oder aktive Fragmente oder Derivate davon bereitgestellt, spezifisch
für das
GILR-Protein, die Isoform, das Fragment, die Analoga oder Derivate
der Erfindung.
-
Die
obigen DNA-Sequenzen und GILR-Proteine, etc., die dadurch codiert
sind, der Erfindung haben viele mögliche Verwendungen, und demgemäß stellt
die vorliegende Erfindung außerdem
die folgenden Verfahren bereit. Es muss betont werden, dass man
sich vorstellt, dass andere therapeutische Verwendungen von GILR,
seinen Isoformen, Analoga, Fragmenten und Derivaten, sowie Antikörper dagegen
und weitere Antagonisten von GILR-Aktivität, z. B. Peptide, auch innerhalb
des Umfangs der vorliegenden Erfindung sind, wie es (sie) in der
detaillierten Beschreibung dargelegt sind oder wie sie sich aus
der untenstehenden Offenbarung hierin zeigen. Demgemäß sind die
Folgenden nur repräsentativ
für die
verschiedenen offenbarten Verfahren.
- (i) Ein
Verfahren für
die Inhibition von Apoptose in Zellen, vermittelt durch das Fas/Fas-L-System, CD3/TCR-System
oder andere intrazelluläre
Mediatoren von Apoptose, umfassend Behandeln der Zellen mit einem/einer
oder mehreren GILR-Proteinen, -Isoformen, -Analoga, -Fragmenten
oder -Derivaten, wobei das Behandeln der Zellen das Einführen des/der
ein oder mehreren Proteine, Isoformen, Analoga, Fragmente oder Derivate
in einer für
dessen/deren intrazelluläre
Einführung
geeignete Form in die Zellen, oder Einführen einer DNA-Sequenz, codierend
die/das ein oder mehrere/n Proteine, Isoformen, Analoga, Fragmente
oder Derivate in der Form eines geeigneten Vektors, der die Sequenz
trägt,
in die Zellen, wobei der Vektor fähig ist, die Insertion der
Sequenz in die Zellen in einer Weise zu bewirken, dass die Sequenz
in den Zellen exprimiert wird, umfasst.
- (ii) Ein Verfahren, wie in (i) oben für die Inhibition von Apoptose
in Zellen, wobei das Behandeln von Zellen Einführen in die Zellen einer DNA-Sequenz,
codierend das/die GILR-Protein,
-Isoformen, -Analoga, -Fragmente oder -Derivate in der Form eines
geeigneten Vektors, der die Sequenz trägt, umfasst, wobei der Vektor
fähig ist,
die Insertion der Sequenz in die Zellen in einer Weise zu bewirken,
dass die Sequenz in den Zellen exprimiert wird.
- (iii) Ein Verfahren, wie in (i) oder (ii) oben, wobei das Behandeln
der Zellen durch Transfektion der Zellen mit einem rekombinanten
Tier-Virus-Vektor ist, das die folgenden Schritte umfasst:
(a)
Konstruieren eines rekombinanten Tier-Virus-Vektors, der eine Sequenz
trägt,
die ein virales Oberflächenprotein
(Ligand) codiert, das fähig
ist, an einen spezifischen Zelloberflä chen-Rezeptor auf der Oberfläche der
zu behandelnden Zellen zu binden, und eine zweite Sequenz trägt, die
ein Protein, ausgewählt
aus dem/den GILR-Protein, – Isoformen,
-Analoga, -Fragmenten und -Derivaten, codiert, das, wenn es in den Zellen
exprimiert wird, fähig
ist, Apoptose zu inhibieren; und
(b) Infizieren der Zellen
mit dem Vektor von (a).
- (iv) Ein Verfahren für
das Verstärken
von Apoptose in Zellen durch Inhibieren der Aktivität von ("if") GILR-Proteinen
in den Zellen, umfassend Behandeln der Zellen mit Antikörpern oder
aktiven Fragmenten oder Derivaten davon, wobei das Behandeln durch
Anwendung einer geeigneten Zusammensetzung, enthaltend die Antikörper, aktiven
Fragmente oder Derivate davon, auf die Zellen ist.
- (v) Ein Verfahren für
das Verstärken
von Apoptose in Zellen durch Inhibieren der Aktivität von GILR-Proteinen
in den Zellen, umfassend Behandeln der Zellen mit einer Oligonucleotidsequenz,
codierend eine Antisense-Sequenz für wenigstens einen Teil der
DNA-Sequenz, codierend
ein GILR-Protein, wobei die Oligonucleotidsequenz fähig ist,
die Expression des GILR-Proteins zu blockieren.
- (vi) Ein Verfahren, wie in (v) oben, wobei die Oligonucleotidsequenz
in die Zellen mittels eines Virus von (iii) oben eingeführt wird,
wobei die zweite Sequenz des Virus die Oligonucleotidsequenz codiert.
- (vii) Ein Verfahren für
das Behandeln von Tumorzellen oder HIV-infizierten Zellen oder anderer
erkrankter Zellen, um Apoptose in den Zellen durch Inhibieren der
Aktivität
von GILR-Proteinen in den Zellen zu verstärken, umfassend:
(a) Konstruieren
eines rekombinanten Tier-Virus-Vektors, der eine Sequenz trägt, die
ein virales Oberflächenprotein
codiert, das fähig
ist, an einen spezifischen Tumorzelloberflächenrezeptor oder Oberflächenrezeptor
einer HIV-infizierten Zelle oder Rezeptor, getragen von anderen
erkrankten Zellen, zu binden, und eine Sequenz trägt, codierend
ein inaktives GILR-Mutantenprotein,
wobei das mutierte Protein, wenn exprimiert in der Tumor-, der HIV-infizierten oder
anderen erkrankten Zelle, fähig
ist, die Aktivität
von normalem endogenem GILR zu inhibieren und Apoptose in den Zellen
zu verstärken;
und
(b) Infizieren der Tumorzellen oder HIV-infizierten Zellen
oder anderen erkrankten Zellen mit dem Vektor von (a).
- (viii) Ein Verfahren für
das Verstärken
von Apoptose in Zellen durch Inhibieren der Aktivität von GILR-Proteinen
in den Zellen, umfassend Anwenden der Ribozym-Vorgehensweise, bei welcher ein Vektor,
codierend eine Ribozym-Sequenz, fähig zum Wechselwirken mit einer
zellulären
mRNA-Sequenz, codierend ein GILR-Protein, in einer Form in die Zellen
eingeführt
wird, die eine Expression der Ribozym-Sequenz in den Zellen erlaubt,
und wobei, wenn die Ribozym-Sequenz in den Zellen exprimiert wird,
sie mit der zellulären mRNA-Sequenz wechselwirkt
und die mRNA-Sequenz spaltet, was in der Inhibition von Expression
des GILR-Proteins in den Zellen resultiert.
- (ix) Ein Verfahren für
das Verstärken
von Apoptose in Zellen durch Inhibieren der Aktivität von GILR-Proteinen
in den Zellen, umfassend Einführen
eine Peptids in die Zellen, das fähig ist, das normale endogene GILR
in den Zellen zu binden und seine Aktivität zu inhibieren, wodurch Apoptose
verstärkt
wird.
- (x) Ein Verfahren für
das Isolieren und Identifizieren von Proteinen, welche GILR-ähnliche Proteine sind, die zu
der Leucin-Zipper-Familie gehören,
oder Proteine sind, die fähig
sind, direkt an GILR zu binden, umfassend Anwenden der Hefe-Two-Hybrid-Vorgehensweise,
bei welcher eine Sequenz, die das GILR codiert, von einem Hybridvektor
getragen wird, und eine Sequenz aus einer cDNA- oder genomische
DNA-Bibliothek von dem zweiten Hybridvektor getragen wird, die Vektoren
dann verwendet werden, um Hefe-Wirtszellen zu tranformieren, und
die positiven transformierten Zellen isoliert werden, gefolgt von
Extraktion des zweiten Hybridvektors, um eine Sequenz zu erhalten,
die ein Protein codiert, welches an das GILR bindet.
- (xi) Ein Verfahren, wie in irgendeinem der Obigen, wobei das
Protein wenigstens eines/eine der GILR-Isoformen, -Analoga, -Fragmente
oder -Derivate davon ist.
-
Durch
einen noch weiteren Aspekt der vorliegenden Erfindung sind verschiedene
pharmazeutische Zusammensetzungen bereitgestellt, welche besonders
nützlich
für das
Bewirken wenigstens mancher der obigen erfindungsgemäßen Verfahren
ist. Das Folgende ist deshalb nur eine repräsentative Anzahl möglicher pharmazeutischer
Zusammensetzungen in Übereinstimmung
mit der vorliegenden Erfindung, andere mögliche Zusammensetzungen/Formulierungen
innerhalb des Umfangs der vorliegenden Erfindung sind wie in der folgenden
detaillierten Offenbarung dargelegt oder wie sie daraus klar hervorgehen:
- (a) Eine pharmazeutische Zusammensetzung für die Inhibition
von Apoptose in Zellen oder für
die Stimulierung von Lymphozytenaktivierung, umfassend, als aktiven
Bestandteil, wenigstens ein GILR-Protein, seine biologisch aktiven
Fragmente, Analoga, Derivate oder Gemische davon.
- (b) Eine pharmazeutische Zusammensetzung für das Inhibieren von Apoptose
in Zellen oder für
das Stimulieren von Lymphozytenaktivierung, umfassend, als aktiven
Bestandteil, einen rekombinanten Tier-Virus-Vektor, codierend ein
Protein, fähig
zum Binden eines Zelloberflächenrezeptors,
und codierend wenigstens ein/eine GILR-Protein, -Isoform, aktive
Fragmente oder Analoga.
- (c) Eine pharmazeutische Zusammensetzung für das Verstärken von Apoptose in Zellen
durch Inhibieren von GILR-Aktivität in den Zellen, umfassend,
als aktiven Bestandteil, eine Oligonucleotidsequenz, codierend eine
Antisense-Sequenz der GILR-Protein-mRNA-Sequenz.
- (d) Eine pharmazeutische Zusammensetzung für das Verstärken von Apoptose in Zellen
durch Inhibieren von GILR-Aktivität in den Zellen, umfassend,
als aktiven Bestandteil, ein inaktives mutiertes GILR-Protein oder
eine DNA-Sequenz, codierend das inaktive mutierte GILR-Protein,
wobei die GILR-Mutante, wenn eingeführt in die oder exprimiert
in den Zellen, die Aktivität
des normalen endogenen GILR-Proteins inhibiert.
- (e) Eine pharmazeutische Zusammensetzung für das Verstärken von Apoptose in Zellen
durch Inhibieren von GILR-Aktivität in den Zellen, umfassend,
als aktiven Bestandteil, ein Peptid, fähig zum Binden an das aktive
Zentrum oder die Leucin-Zipper-Domäne von GILR, und dadurch Inhibieren
normaler endogener GILR-Aktivität
in Zellen.
-
Kurze Beschreibung der Zeichnungen
-
1 (A, B) zeigt Reproduktionen von Autoradiogrammen,
die die Ergebnisse der Analyse von GILR-Expression in verschiedenen
Geweben und die Effekte von Glucocorticoid-Induktion (Dexamethason-DEX)-Induktion
von GILR-Expression in verschiedenen Geweben darlegen, wobei 1A die
Expression von GILR-mRNA in Mäuseorganen
zeigt. Gesamt-RNA wurde extrahiert, auf Agarosegel getrennt und
auf einen Nitrocellulosefilter transferiert. Der Filter wurde hybridisiert
mit einer nick-Translation-markierten GILR-cDNA-Sonde, gewaschen,
autoradiographiert und 8 Tage lang exprimiert. Jede Spur wurde mit
2 μg Gesamt-RNA beladen;
und 1B zeigt den Effekt von Dexamethason auf GILR-Induktion.
Die Zellen waren entweder unbehandelt (Spuren 1, 3, 5) oder behandelt
(Spuren 2, 4, 6) mit 100 nM/1 DEX für 3 h. Gesamt-RNA (25 μg) wurde
extrahiert, einer Elektrophorese auf einem Gel unterzogen und auf
einen Nitrocellulosefilter transferiert. Der Filter wurde hybridisiert
mit markierter GILR-cDNA und 24 Stunden lang exponiert. 1A,
Spuren 1 bis 9: Milz, Niere, Knochenmark, Herz, Leber, Gehirn, Lunge,
Lymphknoten, Thymus. 1B, Spuren 1 bis 6: Lymphknoten,
Lymphknoten + DEX, Thymus, Thymus + DEX, Milz, Milz + DEX.
-
2 stellt
schematisch die Nucleotid- und abgeleitete Polypeptid (Aminosäure)-Sequenz des Maus-GILR-Gens
und -Proteins dar.
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3 (A, B, C) zeigt Reproduktionen von Autoradiogrammen,
die die Ergebnisse der Expression von GILR-cDNA darlegen, wobei: 3A die
Expression von GILR-cDNA, insertiert in einem Bluescript-Vektor (Spur
1, Kaninchen-Reticulozytenlysat-Kontrolle; Spur 2, leerer Vektor-Kontrolle;
Spur 3, Vektor, der GILR-cDNA (Sinn) trägt), in welchem die exprimierten
Transkripte in einem Kaninchen-Reticulozytenlysat in der Gegenwart
von [35S]Met translatiert wurden, zeigt; 3B eine
Western-Blot zeigt, in welchem polyklonales Kaninchen-Antiserum
verwendet wurde für
Western-Blot-Analyse von GILR-Fusionsprotein, konstruiert und exprimiert,
wie im Detail hierin unterhalb beschrieben (Spur 1, Präimmunserum,
Spur 2, Anti-GILR Ak); und 3C die
Western-Blot-Analyse von GILR-Protein zeigt, durchgeführt unter
Verwendung von Kaninchen-Präimmunserum
(Spur 1, unbehandelte Thymozyten; Spur 2, Thymozyten, behandelt
mit DEX 100 nM) oder Anti-GILR Ak (Spur 3, unbehandelte Thymozyten;
Spur 4, Thymozyten, behandelt mit DEX).
-
4 ist
eine schematische Abbildung des Vergleichs des Leucin-Zipper-Motivs
in dem offenen Leserahmen der Maus-GILR-cDNA mit jenen von anderen
Mitgliedern der Leucin-Zipper-Familie.
-
5 (A,
B) zeigt Reproduktionen von Autoradiogrammen, die die Ergebnisse
der RNase-Protection-Analyse von GILR-mRNA-Expression in transfizierten
Klonen darlegen, wobei in 5A in Spuren
1, 2 transfizierte Klone mit leeres pcDNA3-Kontrollen gezeigt ist;
in Spuren 3–8
transfizierte Klone mit GILR-cDNA gezeigt ist; in Spur 9 tRNA-Kontrolle
gezeigt ist; in Spur 10 unverdaute Sonde-Kontrolle gezeigt ist;
und 5B zeigt in Spur 1 unverdaute
Sonde-Kontrolle; in Spuren 2–4
transfizierte Klone mit leeres pcDNA3-Kontrollen; in Spuren 5–7 transfizierte
Klone mit GILR-cDNA; in Spur 8 tRNA-Kontrolle. 20 μg RNA wurden
auf jede Spur geladen. 5C zeigt schematisch
das Konstrukt, in welchem das Fragment, das die Antisense-Sonde
bei Einzelstrang-spezifischem RNase-Verdau schützen würde.
-
6 zeigt
eine Balkendiagramm-Abbildung der Ergebnisse, die den Schutz von
3DO-transfizierten Klonen
vor TCR-induziertem Tod zeigt. 3DO-Zellen wurden durch Elektroporation
mit 15 μg
linearisiertem pcDNA3 oder 15 μg
linearisiertem pcDNA3-Vektor, der die GILR-cDNA exprimiert, transfiziert. Zur Induktion von
Apoptose wurden Zellen 20 Stunden lang auf Platten kultiviert, beschichtet
mit Anti-CD3 (1 μg/ml).
Der Prozentsatz an Zelltod wurde bewertet durch Messung des DNA-Gehalts
von isolierten Nuclei, gefärbt
mit Propidiumiodid. Die gezeigten Daten sind repräsentativ
für drei
unabhängige
Experimente.
-
7(A-D)
sind Balkendiagramm-Abbildungen der Ergebnisse der Analyse von Apoptose,
induziert durch andere Stimuli an 3DO-transfizierten Klonen, wobei
in 7A die Ergebnisse gezeigt sind,
erhalten mit entnommenem trophischen Faktor; in 7B die
Ergebnisse gezeigt sind, erhalten mit UV-Bestrahlung (100 J/m2);
in 7C die Ergebnisse gezeigt sind,
erhalten mit DEX (100 mM/l); und in 7D die
Ergebnisse gezeigt sind, erhalten mit monoklonalem (mAk) Anti-Fas-Antikörper (5 μg/ml). Alle
Gruppen wurden 20 Stunden lang behandelt. Zelltod wurde gemessen,
wie oben hinsichtlich 6 angezeigt, und wie hierin
unten angegeben.
-
8 (A,
B) sind Balkendiagramm-Abbildungen der Ergebnisse der Fas- und Fas-L-Expression an 3DO-transfizierten
Klonen. 3DO-Zellen, transfiziert mit leerem Vektor oder mit GILR-pcDNA3,
wurden mit Anti-CD3 mAk (1 μg/ml)
20 h lang getriggert und auf Fas-(8A) und Fas-L (8B)-Expression
analysiert.
-
9 (A,
B) zeigt Reproduktionen von Autoradiogrammen, die die Expression
von Fas-mRNA in transfizierten Klonen präsentieren, wobei: 9A die Expression von Fas-mRNA in Klonen,
transfiziert mit leerem pcDNA3, unbehandelt (Spuren 1, 3, 5, 7,
9), mit leerem pcDNA3, behandelt mit monoklonalem Anti-CD3-Antikörper (1 μg/ml) für 20 Stunden
(Spuren 2, 4, 6, 8, 10), mit GILR-cDNA, unbehandelt (Spuren 11, 13,
15, 17, 19), und mit GILR-cDNA, behandelt mit monoklonalem Anti-CD3-Antikörper (1 μg/ml) für 20 Stunden
unbehandelt (Spuren 12, 14, 16, 18, 20), zeigt. 9B die
RNase-Protection-Analyse von FasL-mRNA-Expression in den transfizierten Klonen
zeigt. Fas-L (Spur 1) oder β-Actin
(Spur 2) unverdaute Sonde; Klone, transfiziert mit leerem pcDNA3,
unbehandelt (Spuren 3, 5, 7, 16, 18) oder behandelt mit monoklonalem
Anti-CD3-Antikörper
(1 μg/ml)
für 20
Stunden (Spuren 4, 6, 8, 17, 19), mit GILR-cDNA und unbehandelt
(Spuren 9, 11, 13, 20, 22), und mit GILR-cDNA und dann behandelt
mit monoklonalem Anti-CD3-Antikörper
(1 μg/ml)
für 20
Stunden (Spuren 10, 12, 14, 21, 23); tRNA (Spur 15). 20 μg RNA wurden
auf jede Spur geladen. Die Länge
des geschützten
Antisense-mRNA-Fas-L-Fragments ist 184 Basenpaare.
-
10 (A,
B) zeigt Reproduktionen von Autoradiogrammen, die die Ergebnisse über den
Effekt unterschiedlicher Mittel auf die Modulation von GILR-mRNA-Expression
darlegen, wobei 10A zeigt, dass Anti-CD3
GILR-Expression herabmoduliert und Anti-CD2 GILR-Expression heraufmoduliert. 3DO-Zellen
wurden kultiviert in Platten mit 96 Kavitäten mit Medium alleine, beschichtet
mit monoklonalem Anti-CD3-Antikörper
(1 μg/ml)
und/oder monoklonalem Anti-CD2-Antikörper (1 μg/ml) und/oder monoklonalem
Anti-CD2-Antikörper (50 μg/ml). Spur
1 = Kontrolle; Spur 2 = Anti-CD3 + Anti-CD2; Spur 3 = Anti-CD2;
Spur 4 ist Anti-CD3. 10B zeigt, dass
Cyclosporin Anti-CD3-angetriebene Herabmodulation von GILZ-Expression inhibiert.
3DO-Zellen wurden kultiviert auf Anti-CD3-beschichteten Platten
(1 μg/ml)
in Gegenwart oder in Abwesenheit von Cyclosporin (1 μg/ml). In
sowohl 10A als auch 10B wurde die Expression von GILR evaluiert
mittels Northern-Blot. 20 μg
RNA wurden auf jede Spur geladen. Spur 1 = Kontrolle; Spur 2 = Anti-CD3;
Spur 3 = Cyclosporin; Spur 4 = Anti-CD3 + Cyclosporin.
-
11 (A,
B) zeigt die Ergebnisse über
die Induktion von GILR-Expression durch Anti-CD3 mit oder ohne Dexamethason-Behandlung. 11A zeigt eine Western-Blot-Analyse von GILR-Protein
in Kernzellextrakten von unbehandelten Thymozyten (Spur 1), Thymozyten,
kultiviert auf Platten, beschichtet mit Anti-CD3 (1 μg/ml) für 3 Stunden
(Spur 2), Thymozyten, behandelt mit 100 nM Dexamethason für 3 Stunden
(Spur 3), und Thymozyten, kultiviert auf Platten, beschichtet mit
Anti-CD3 (1 μg/ml)
für 3 Stunden,
und behandelt, für
die gleiche Zeit, mit 100 nM Dexamethason. Die Menge an in jeder
Spur geladenem Protein wird verglichen mit einem Signal, erhalten
mit einem Antikörper
gegen β-Tubulin. 11B zeigt ein Autoradiogramm einer Northern-Blot-Analyse
von GILR-mRNA, die unbehandelte Thymozyten (Spur 1), Thymozyten,
kultiviert auf Platten, beschichtet mit Anti-CD3 (1 μg/ml) für 3 Stunden
(Spur 2), Thymozyten, behandelt mit 100 nM Dexamethason für 3 Stunden
(Spur 3), und Thymozyten, kultiviert auf Platten, beschichtet mit
Anti-CD3 (1 μg/ml)
für 3 Stunden
und behandelt, für
die gleiche Zeit, mit 100 nM Dexamethason, vergleicht. Der Filter
wurde hybridisiert mit markierter GILR-cDNA und zur Autoradiographie
48 Stunden lang exponiert. Die Menge an Gesamt-RNA (25 μg), die in
jede Spur geladen wurde, auf dem Gel laufen gelassen wurde und auf
den Filter transferiert wurde, wird mit dem Signal, erhalten mit
markierter β-Actin-cDNA,
verglichen.
-
12 (A,
B) zeigt die Ergebnisse über
die Expression und die Lokalisierung von GILR-Protein. 11A ist eine Protein-Immunoblot-Analyse
von GILR-Protein. 3DO-Klone wurden transfiziert ("trasfected") mit dem leeren
Vektor pcDNA3: Kern- (Spur 1) und cytoplasmatische (Spur 3) Proteinextrakte
wurden gereinigt, auf das Gel geladen und auf den Filter transferiert.
Der Kernproteinextrakt und cytoplasmatische Proteinextrakt von 3DO-Klonen, transfiziert
("trasfected") mit GILR-cDNA,
sind in Spur 2 bzw. Spur 4 gezeigt. 11B ist
eine Protein-Immunoblot-Analyse von β-Tubulin-Protein in den gleichen
Extrakten.
-
13 stellt
schematisch die Nucleotid- und abgeleitete Polypeptid (Aminosäure)-Sequenzen des humanen
GILR-Gens und -Proteins dar.
-
14 zeigt
den Vergleich zwischen Maus-GILR-(GROSSBUCHSTABEN) und humaner GILR-(kleine Buchstaben)cDNA-Sequenz.
-
15 zeigt
die Anordnung der Proteinsequenzen von Maus-GILR (mG), verglichen
mit humanem GILR (hG), humanem DIP (hD; Vogel et al., 1996; Zugangsnummer
in Swiss-Prot Q99576)
und humanem TSC-22 (hT; Jay et al., 1996; Zugangsnummer in Swiss-Prot
Q15714). Reste, welche identisch zu Maus-GILR (sind), sind mit (=)
markiert, währenddessen
die Reste, welche homolog sind, mit (–) markiert sind.
-
Es
sollte angemerkt werden, dass alle der obigen Figuren auch beschrieben
sind und auf sie auch Bezug genommen wird in dem Beispiel unten
hierin.
-
Detaillierte Beschreibung
der Erfindung
-
Gemäß der vorliegenden
Erfindung ist ein neues Mitglied der Leucin-Zipper-Familie, bezeichnet
als GILR, isoliert worden. Die cDNA, codierend GILR, ist identifiziert,
kloniert und sequenziert worden, und das von dieser cDNA codierte
Protein ist exprimiert worden, und seine Aminosäuresequenz ist von der cDNA-Sequenz
abgeleitet worden. Das GILR-Gen stellt ein Gen dar, dessen Transkription
reguliert wird durch Glucocorticoidhormone (GCH), wie es deutlich
gemacht ist durch seine Induktion durch das synthetische GCH Dexamethason
(DEX), und stellt ferner solch ein GCH-reguliertes Gen dar, dessen
Expression beteiligt ist an der Modulation von T-Lymphozyten-Apoptose.
-
Das
GILR-Protein (siehe 2, 4 und 13)
weist gute Homologie mit all den anderen Mitgliedern der Leucin-Zipper-Familie
auf, insbesondere in der Leucin-Zipper-Domäne, einschließlich wenigstens
gewisser Homologien mit dem Protein TSC-22, dessen Funktion noch
nicht definiert worden ist, von welchem jedoch auch gezeigt worden
ist, dass es von DEX-Behandlung
induziert wird (Shibanuma et al., 1992, Jay et al., 1996). Vier
Leucin-Reste in GILR, mit Abstand von („spanned by") 7 Aminosäuren (an
Positionen 76, 83, 90 und 97) und ein Asparagin-Rest (an Position
87) innerhalb der Leucin-Zipper-Domäne sind mit der kanonischen
Leucin-Zipper-Struktur der Familie kompatibel.
-
Jedoch
scheint GILR, wie TSC-22, die kanonische basische Domäne nicht
zu enthalten, die in den meisten Transkriptionsfaktoren gefunden
wird und essentiell für
das Binden an DNA ist.
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Weiterhin
haben sowohl TSC-22 als auch GILR, im Gegensatz zu anderen Leucin-Zipper-Molekülen (Goldstone
und Lavin, 1994; Hope und Struhl, 1987; Nicholas et al., 1991; Yamamoto
et al., 1988) eine relativ kleine Größe (143 bzw. 137 Aminosäuren in
der gesamten Länge),
was nahe legt, dass diese zwei eine neue Familie niedermolekulargewichtiger
Leucin-Zipper-Proteine
darstellen können.
Das GILR-Protein weist außerdem
eine Domäne,
erstreckt von Rest 59 bis Rest 138, auf, die identisch zu Protein
hDIP (Vogel et al., 1996) ist, dessen Funktion noch nicht definiert
worden ist.
-
Die
GILR-mRNA ist klar detektierbar, durch Northern-Blotting, in frisch
isolierten Thymozyten, frisch isolierter Milz und frisch isolierten
Lymphknotenzellen, und mRNA und Proteinexpression wird induziert
in lymphoiden Geweben, wie z. B. Thymozyten, Milz und Lymphknoten,
durch Behandlung mit DEX (siehe 1). Obwohl
diese Ergebnisse nahe legen können,
dass dieses Gen hauptsächlich
in T-Lymphozyten exprimiert wird, kann die Expression in anderen
Geweben (einschließlich
jener, in welcher geringe oder keine mRNA-Expression gefunden worden
ist: Knochenmark, Herz, Lunge, Leber, Gehirn und Niere) unter einem
besonderen Kontext, wie z. B. während
inflammatorischer Prozesse und Geweberegeneration oder in der Gegenwart
von gewebespezifischen Signalen, nicht ausgeschlossen werden. Das
Expressionsmuster von GILR ist jedenfalls besonders, wenn ("is") verglichen mit
den ähnlicheren
niedermolekulargewichtigen Leucin-Zipper-Proteinen: TSC-22-mRNA
wurde unter Verwendung von Northern-Blot ziemlich ubiquitär unter
verschiedenen Geweben detektiert, wenn sein Level mit dem von Tubulin
in sowohl Mausgeweben (Shibanuma et al., 1992) als auch menschlichen
Geweben (Jay et al., 1996) verglichen wurde, die Analyse des hDIP-Genexpressionsmusters durch
kombinierte Umkehrtranskriptase-Polymerasekettenreaktion-Hybridisierung
zeigte eine signifikante Expression des hDIP-Gens bei einem vergleichbaren
Level in jedem der untersuchten Gewebe, umfassend Herz, Lunge, Magen,
Blut, Bauchspeicheldrüse
und andere (Vogel et al., 1996). Die subzelluläre Lokalisierung ist ebenfalls
unterschiedlich zwischen GILR, welches klar nucleär ist (11)
und TSC-22, welches nucleär
ist (11), und TSC-22, welches nucleär und cytoplasmatisch sein
kann (Shibanuma et al., 1992).
-
Die
folgend auf Transfektionsexperimente erhaltenen Ergebnisse zeigen
an, dass das GILR-Gen fähig ist,
T-Zell-Apoptose, induziert durch Behandlung mit Anti-CD3-mAk, zu
inhibieren. Im Gegensatz sind die gleichen transfizierten Klone
nur zu einem signifikant geringeren Ausmaß gegen den programmierten
Zelltod, induziert mit anderen typischen apoptotischen Mitteln,
wie z. B. DEX, UV-Bestrahlung, Serumhungern oder Auslösen von
Fas durch vernetzten Anti-Fas-mAk, geschützt.
-
Beispielsweise
ist zuvor gezeigt worden, dass DEX Apoptose in T-Lymphozyten, einschließlich Thymozyten
und T-Zell-Hybridomen, induziert, als auch Zelltod, aktiviert durch
Auslösen
des CD3/TCR-Komplexes, inhibiert (Cohen und Duke, 1984; Yang et
al., 1995). Diese Ergebnisse zeigen an, dass GILR spezifisch dabei
ist, T-Zell-Tod, aktiviert durch Auslösen des CD3/TCR-Komplexes,
entgegenzuwirken, und zum Teil zu der DEX-induzierten Inhibition
von CD3/TCR-aktivierter Apoptose beitragen könnte.
-
Dieser
schützende
Effekt wirft die Frage über
den möglichen
Mechanismus/die möglichen
Mechanismen von GILR-induzierter Inhibition von Apoptose auf. Die
vorliegenden Ergebnisse zeigen an, dass die Apoptose-Inhibition,
assoziiert mit GILR-Überexpression,
mit der Inhibition von Fas-Überexpression
und Fas-L-Expression, induziert durch Behandlung mit Anti- CD3-mAk (8, 9 und
Tabelle II) korreliert. Eine Möglichkeit
ist, das GILR mit anderen, derzeit unbekannten Molekülen, welche
bei der Aktivierung von Fas- und Fas-L-Genexpression beteiligt sind,
wechselwirkt.
-
GILR
könnte
entweder mit Signal(en), induziert durch TCR/CD3-Triggern in aktivierten
Lymphozyten, oder direkt mit Transkriptionsfaktoren, beteiligt an
der Regulation von Fas- und Fas-L-Gentranskription, Wechselwirken.
-
Ferner
legt die Zunahme an GILR-Expression, folgend auf DEX/T-Zell-Wechselwirkung, nahe,
dass dieses Gen beim Regulieren von Lymphozyten-Tod beteiligt sein
kann. Tatsächlich
ist vorgeschlagen worden, dass GCH bei der Regulation von T-Zell-Selektion
beteiligt sein könnte
und, zusammen mit anderen Stimuli (wie z. B. Ag/TCR-Wechselwirkung,
Cytokinen und co-akzessorischen Molekülen) in dem komplexen Selektionsnetzwerk,
beteiligt an der Kontrolle von T-Zell-Überleben, mitwirken könnte (Migliorati
et al., 1993; Nieto et al., 1990; Nieto und Lopez-Rivas, 1989; Cohen
und Duke, 1984; Wyllie, 1980).
-
Die
experimentellen Ergebnisse gemäß der vorliegenden
Erfindung beschreiben folglich die Identifikation eines Gens, das
für ein
neues Molekül,
GILR, der Leucin-Zipper-Familie, codiert, welches an der Regulation
von Zelltod beteiligt sein kann.
-
Die
vorliegende Erfindung betrifft deshalb in einem Aspekt neue GILR-Proteine,
welche fähig
sind, den intrazellulären
Fas-vermittelten Zelltod- oder -Apoptoseweg und möglicherweise
auch Zellüberlebenswege,
in welchen Fas eine Rolle spielt, wie hierin oben im Detail beschrieben,
zu vermitteln oder zu modulieren. Dieses GILR scheint ein Inhibitor
von Apoptose, aktiviert durch das Triggern des CD3/TCR-Komplexes
zu sein, sowie ein Inhibitor von Fas/Fas-L-Expression zu sein, und als solches
kann GILR eine Schlüsselrolle
beim Retten von Zellen vor Zelltod spielen.
-
Spezieller
ist gemäß der vorliegenden
Erfindung ein neues Protein GILR offenbart worden, welches intrazellulär beteiligt
ist an beiden Zelltod-Wegen, und auch beteiligt sein kann an intrazellulären Zellüberlebenswegen.
Folglich kann Regulation oder Kontrolle der Aktivität von GILR
einen oder beide dieser Wege, oder selbst das Binden von TNF- oder
Fas-Ligand an ihre Rezeptoren (für
TNF insbesondere den p55-R) regulieren, welche dafür bekannt
sind, beide Zelltod- und Zellüberlebenswege
zu aktivieren, wobei das Ausmaß an
Aktivierung von einem Weg im Vergleich zu dem anderen möglicherweise
das endgültige
Resultat der beispielsweise CD3-TCR-Komplex-, TNF- oder Fas-Ligand-induzierten
intrazellulären
Ereignisse, d. h., ob die Zelle stirbt oder überlebt, bestimmt. Weil GILR
Fas/Fas-L-Expression direkt zu beeinflussen („effect")(d. h. inhibieren) scheint, scheint
es direkter in Beziehung zum Schützen
von Zellen vor Zelltod zu stehen. Folglich stellt das GILR-Protein
der vorliegenden Erfindung einen wichtigen intrazellulären Modulator
oder Mediator, insbesondere was Apoptose betrifft, dar.
-
Aufgrund
der einzigartigen Fähigkeit
von Fas, CD3/TCR und den TNF-Rezeptoren, Zelltod zu verursachen,
sowie des Vermögens
der TNF-Rezeptoren, verschiedene andere Gewebeschädigenden
Aktivitäten auszulösen, kann
Aberration von der Funktion dieser Rezeptoren für den Organismus besonders
schädlich sein.
In der Tat ist gezeigt worden, dass sowohl übermäßiger als auch unzureichende
Funktion dieser Rezeptoren zu den pathologischen Manifestationen
verschiedener Krankheiten beitragen. Das Identifizieren von Molekülen, die
an der Regulation der Expression sowie an der Signalgebungsaktivität dieser
Rezeptoren teilnehmen, und das Finden von Wegen, die Funktion dieser
Moleküle
zu modulieren, stellt einen potentiellen Anhaltspunkt für neue therapeutische
Herangehensweisen an diese Krankheiten dar. Angesichts der vermuteten
wichtigen Rolle von GILR in Fas- und möglicherweise auch p55-TNF-Rezeptor-Toxizität, bedingt
durch den Zusammenhang oder Crosstalk zwischen Fas- und p55-TNF-Rezeptoren, scheint
es besonders wichtig, Arzneimittel zu entwerfen, die die cytotoxische
Funktion des Fas, CD3/TCR und von anderen zuvor genannten Mediatoren blockieren
können,
möglicherweise
durch Erhöhen
von GILR-Expression oder durch das Erhöhen der Mengen von GILR auf
andere Weise. Dies würde
Verstärkung/Vergrößerung der
Rettung von Zellen vor Zelltod in jenen pathologischen Zuständen erlauben,
wo Zelltod reduziert werden sollte, z. B. bei Entzündung, verschiedenen Autoimmunerkrankungen
und dergleichen, wo erhöhtes
Zellüberleben
gefragt ist.
-
Im
Gegensatz wäre
es, wenn es erwünscht
ist, Zellen, z. B. Krebszellen, HIV-infizierte Zellen und dergleichen,
zu töten,
wünschenswert,
die cytotoxischen Effekte von Fas, CD3/TCR, p55-TNF-Rezeptor (und
ihrer assoziierten Proteine, wie z. B. MORT-1, MACH, Mch4, TRADD)
zu verstärken,
und dies durch Reduzierung der Expression oder Mengen von GILR.
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Es
muss jedoch betont werden, dass die präsentierten experimentellen
Hinweise auf die GILR-Funktion (d. h., Inhibition von T-Zell-Apoptose,
spezifisch derjenigen, induziert durch Behandlung mit Anti-CD3-mAk und
aktiviert durch das Triggern des CD3/TCR-Komplexes, sowie eine Inhibition
von Fas/Fas-L-Expression) GILR klar von den anderen Elementen der
gleichen Leucin-Zipper-Familie differenzieren. Wie vor kürzerer Zeit gezeigt,
löst die
Transfektion eines TSC-22-Expressionsvektors den apoptotischen Zelltod
in einer menschlichen Magenkarzinom-Zelllinie aus durch ("though") die Aktivierung
von TGF-β-Signalgebungsweg
zur Apoptose (Ohta et al., 1997).
-
Die
vorliegende Erfindung betrifft auch die DNA-Sequenz, codierend ein
GILR-Protein, und die von den DNA-Sequenzen codierten GILR-Proteine.
-
Außerdem betrifft
die vorliegende Erfindung ferner die DNA-Sequenzen, codierend biologisch
aktive Isoformen, Analoga, Fragmente und Derivate des GILR-Proteins,
und die Isoformen, Analoga, Fragmente und Derivate, die davon codiert
werden. Die Herstellung von solchen Analoga, Fragmenten und Derivaten
geschieht mittels Standardvorgehensweisen (siehe beispielsweise
Sambrook et al., 1989), in welchen in den DNA-Sequenzen, codierend
das GILR-Protein,
ein oder mehrere Kodonen deletiert, addiert oder substituiert durch
ein Anderes sein können,
um Analoga zu ergeben, die wenigstens einen Aminosäurerest-Austausch
hinsichtlich des nativen Proteins aufweisen.
-
Von
den obigen DNA-Sequenzen der Erfindung, welche ein/eine GILR-Protein-Isoform,
-Analogon, -Fragment oder -Derivat codieren, sind außerdem eingeschlossen,
als eine Ausführungsform
der Erfindung, DNA-Sequenzen, fähig
zum Hybridisieren mit einer cDNA-Sequenz, abgeleitet von der codierenden
Region eines nativen GILR-Proteins, wobei eine solche Hybridisierung
unter moderat stringenten Bedingungen durchgeführt wird, und wobei hybridisierbare
DNA-Sequenzen ein biologisch aktives GILR-Protein codieren. Diese hybridsierbaren
DNA-Sequenzen schließen deshalb
DNA-Sequenzen ein, welche eine relativ hohe Homologie mit der nativen
GILR-cDNA-Sequenz aufweisen, und als solche GILR-ähnliche
Sequenzen darstellen, welche beispielsweise natürlich abgeleitete Sequenzen,
codierend die verschiedenen GILR-Isoformen,
sein können, oder
natürlich
vorkommende Sequenzen sein können,
codierend Proteine, die zu einer Gruppe von GILR-ähnlichen
Sequenzen gehören,
die ein Protein codieren, das die Aktivität von GILR aufweist. Ferner
können
diese Sequenzen z. B. auch nicht natürlich vorkommende, synthetisch
produzierte Sequenzen einschließen,
die ähnlich
zu der nativen GILR-cDNA-Sequenz
sind, jedoch eine Anzahl erwünschter
Modifikationen einschließen.
Solche synthetischen Sequenzen schließen deshalb alle der möglichen
Sequenzen, codierend Analoga, Fragmente und Derivate von GILR, von
welchen alle die Aktivität
von GILR aufweisen, ein.
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Um
die verschiedenen oben genannten, natürlich vorkommenden GILR-ähnlichen
Sequenzen zu erhalten, können
Standardvorgehensweisen für
das Screenen und die Isolierung von natürlich abgeleiteten DNA- oder
RNA-Proben aus verschiedenen Geweben unter Verwendung der natürlichen
GILR-cDNA oder eines Teils davon als Sonde eingesetzt werden (siehe
beispielsweise Standardvorgehensweisen, dargelegt in Sambrook et
al., 1989).
-
Gleichermaßen können eine
Anzahl von Standardvorgehensweisen verwendet werden, wie sie hierin unten
betreffend die Herstellung solcher Analoga, Fragmente und Derivate
im Detail beschrieben sind, um die oben erwähnten verschiedenen synthetischen
GILR-ähnlichen
Sequenzen, codierend Analoga, Fragmente oder Derivate von GILR,
herzustellen.
-
Ein
Polypeptid oder Protein, "im
Wesentlichen entsprechend" einem
GILR-Protein, schließt
nicht nur ein GILR-Protein, sondern auch Polypeptide oder Proteine,
die Analoga von GILR sind, ein. Analoga, die im Wesentlichen einem
GILR-Protein entsprechen, sind jene Polypeptide, bei welchen eine
oder mehrere Aminosäure(n)
der Aminosäuresequenz
des GILR-Proteins
mit einer anderen Aminosäure
ersetzt worden ist, deletiert und/oder insertiert worden ist, vorausgesetzt,
dass das resultierende Protein im Wesentlichen die gleiche oder
höhere
biologische Aktivität
wie/als das GILR-Protein, welchem es entspricht, aufweist.
-
Um
einem GILR-Protein im Wesentlichen zu entsprechen, sind die Änderungen
in der Sequenz von GILR-Proteinen, wie z. B. Isoformen, im Allgemeinen
relativ gering. Obwohl die Anzahl der Änderungen mehr als zehn sein
kann, gibt es vorzugsweise nicht mehr als zehn Änderungen, stärker bevorzugt
nicht mehr als fünf Änderungen,
und am stärksten
bevorzugt nicht mehr als drei solche Änderungen.
-
Während eine
beliebige Technik verwendet werden kann, um potentiell biologisch
aktive Proteine zu finden, welche GILR-Proteinen im Wesentlichen
entsprechen, ist eine solche Technik die Verwendung konventioneller
Mutagenesetechniken an der DNA, codierend das Protein, was in ein
paar Modifikationen resultiert. Die Proteine, die von solchen Klnnen
exprimiert werden, können
dann auf ihre Fähigkeit
durchmustert werden, an GILR zu binden und GILR-Aktivität bei Modukation/Vermittlung
der oben angegebenen intrazellulären Wege
zu modulieren.
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"Konservative" Änderungen sind jene Änderungen,
von welchen man nicht erwarten würde,
dass sie die Aktivität
des Proteins ändern,
und sind gewöhnlich
die ersten zu Durchmusternden, weil man von ihnen nicht erwarten
würde,
dass sie die Größe, Ladung
oder Konfiguration des Proteins wesentlich ändern, und man folglich von
ihnen nicht erwarten würde,
dass sie die biologischen Eigenschaften davon ändern.
-
Konservative
Substitutionen von GILR-Proteinen schließen ein Analogon ein, wobei
wenigstens ein Aminosäure-Rest
in dem Polypeptid durch eine unterschiedliche Aminosäure konservativ
ersetzt worden ist. Solche Substitutionen werden vorzugsweise gemäß der folgenden
Liste, wie in Tabelle A präsentiert,
gemacht, wobei die Substitutionen durch Routineexperimentieren bestimmt
werden können,
um modifizierte strukturelle und funktionale Eigenschaften eines
synthetisierten Polypeptid-Moleküls
bereitzustellen, während
die biologische Aktivität,
charakteristisch für
GILR-Protein, beibehalten wird. Tabelle
A
Ursprünglicher | Beispielhafte |
Rest | Substitution |
Ala | Gly;
Ser |
Arg | Lys |
Asn | Gln;
His |
Asp | Glu |
Cys | Ser |
Gin | Asn |
Glu | Asp |
Gly | Ala;
Pro |
His | Asn;
Gln |
Ile | Leu;
Val |
Leu | Ile;
Val |
Lys | Arg;
Gln; Glu |
Met | Leu;
Tyr; Ile |
Phe | Met;
Leu; Tyr |
Ser | Thr |
Thr | Ser |
Trp | Tyr |
Tyr | Trp;
Phe |
Val | Ile;
Leu |
-
Alternativ
bilden eine weitere Gruppe von Substitutionen von GILR-Proteinen
jene, bei welchen wenigstens ein Aminosäurerest in dem Polypeptid entfernt
worden ist und ein unterschiedlicher Rest an dieser Stelle gemäß der folgenden
Tabelle B eingeführt
worden ist. Die Arten an Substitutionen, welche in dem Polypeptid
durchgeführt
werden können,
können
basierend auf der Analyse der Häufigkeiten
an Aminosäureaustauschen
zwischen einem homologen Protein unterschiedlicher Arten, wie z.
B. jene, dargestellt in Tabelle 1–2 von Schulz et al., G. E.,
Principles of Protein Structure, Springer-Verlag, New York, NY,
1798, und
3–
9 von Creighton,
T. E., Proteins: Structure and Molecular Properties, W. H. Freeman & Co., San Francisco,
CA, 1983. Basierend auf einer solchen Analyse sind alternative konservative
Substitutionen hierin definiert als Austausche innerhalb einer der
folgenden fünf
Gruppen: TABELLE
B
1. | Kleine
aliphatische, nicht-polare oder leicht polare Reste: Ala, Ser, Thr
(Pro, |
| Gly); |
2. | Polare,
negativ geladene Reste und ihre Amide: Asp, Asn, Glu, Gin; |
3. | Polare,
positiv geladene Reste: His, Arg, Lys; |
4. | Große aliphatische
nicht-polare Reste: Met, Leu, Ile, Val (Cys); und |
5. | Große aromatische
Reste: Phe, Tyr, Trp. |
-
Die
drei Aminosäurereste
oben in Klammern haben spezielle Rollen bei der Proteinarchitektur.
Gly ist der einzige Rest, dem jedwede Seitenkette fehlt, und es
steuert folglich Flexibilität
zur Kette bei. Dies tendiert jedoch dazu, die Ausbildung einer anderen
Sekundärstruktur
als a-helikal zu fördern.
Pro schränkt
die Kette aufgrund seiner ungewöhnlichen
Geometrie stark ein und tendiert im Allgemeinen dazu, β-Schleife-ähnliche Strukturen
zu fördern,
obwohl Cys in manchen Fällen
fähig sein
kann, an Disulfid-Brückenbildung
teilzunehmen, welches wichtig ist bei der Proteinfaltung.
-
Beachten
Sie, dass Schulz et al., supra, Gruppen 1 und 2 oben verbinden würden. Beachten
Sie auch, dass Tyr aufgrund seines Wasserstoff-Brückenbildungspotentials
eine signifikante Verwandschaft mit Ser, und Thr, etc., aufweist.
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Konservative
Aminosäure-Substitutionen
gemäß der vorliegenden
Erfindung, z. B. wie oben dargelegt, sind im Fachgebiet bekannt,
und man würde
erwarten, dass sie biologische und strukturelle Eigenschaften des Polypeptids
nach Aminosäure-Substitution
beibehalten. Die meisten Deletionen und Substitutionen gemäß der vorliegenden
Erfindung sind jene, welche keine radikalen Änderungen in den Charakteristika
des Protein- oder Polypeptid-Moleküls hervorrufen. "Charakteristika" ist in einer nicht-ausschließlichen
Weise definiert, um sowohl Änderungen
in der Sekundärstruktur,
z. B. a-Helix oder β-Faltblatt,
sowie Änderungen
in der biologi schen Aktivität,
z. B. Inhibition von Apoptose, vermittelt durch CD3/TCR, Fas und
andere Mediatoren, mittels GILR, zu definieren.
-
Beispiele
der Herstellung von Aminosäure-Substitutionen
in Proteinen, welche verwendet werden können, um Analoga von GILR-Proteinen
zur Verwendung in der vorliegenden Erfindung zu erhalten, schließen alle
bekannten Verfahrenschritte, wie z. B. präsentiert in
US-Patent
RE 33,653 ,
4,959,314 ,
4,588,585 und
4,737,462 an Mark et al.,
5,116,943 an Koths et al.,
4,965,195 an Namen et al.;
4,879,111 an Chong et al.;
und
5,017,691 an Lee
et al.; und Lysinsubstituierte Proteine, dargestellt in
US-Patent Nr. 4,904,584 (Shaw
et al.), ein.
-
Neben
konservativen Substitutionen, die oben diskutiert sind, und welche
die Aktivität
von GILR-Protein nicht wesentlich ändern würden, sind entweder konservative
Substitutionen oder weniger konservative und zufälligere Änderungen, welche zu einer
Zunahme bei der biologischen Aktivität der Analoga von GILR-Proteinen
führen,
beabsichtigt, innerhalb des Umfangs der Erfindung zu sein.
-
Wenn
der exakte Effekt der Substitution oder Deletion bestätigt werden
soll, wird sich ein Fachmann auf dem Gebiet dessen bewusst sein,
dass der Effekt der Substitution(en), Delektion(en), etc., durch
Routine-Eindungs- und -Zelltod-Assays ausgewertet werden wird. Das
Screenen unter Verwendung solch eines Standardtests schließt kein
unangemessenes Experimentieren ein.
-
Akzeptable
GILR-Analoga sind solche, die wenigstens die Fähigkeit behalten, Apoptose,
induziert durch CD3/TCR und/oder Fas zu inhibieren, oder alternativ
jene Analoga, welche keine solche inhibitorische Aktivität aufweisen
und eher als kompetitive Antagonisten von normalen GILR-Molekülen dienen.
Solche Antagonisten sind in Situationen nützlich, wo es erwünscht ist,
Apoptose zu verstärken.
-
Auf
solch eine Weise können
Analoga hergestellt werden, welche einen sogenannten dominant-negativen
Effekt aufweisen, nämlich
ein Analogon, welches beim Inhibieren von CD3/TCR-induzierter Apoptose oder
Fas-Fas-L-Expression fehlerhaft ist. Weiterhin können Analoga reproduziert werden,
die einen sogenannten dominant-positiven Effekt aufweisen, und welcher
ein größeres Vermögen zum
Inhibieren von Apoptose, induziert durch CD3/TCR oder Fas/Fas-L,
aufweisen als normales GILR, wobei diese besonders nützlich sind, wenn
es erwünscht
ist, Zellüberleben
unter gewissen Umständen,
wie oben angemerkt, zu verstärken.
-
Auf
dem genetischen Level werden diese Analoga im Allgemeinen durch
ortsgerichtete Mutagenese von Nucleotiden in der DNA, codierend
das GILR-Protein, hergestellt, wodurch DNA, codierend das Analogon, produziert
wird, und nachfolgendes Synthetisieren der DNA und Exprimieren des
Polypeptids in rekombinanter Zellkultur hergestellt wird. Die Analoga
weisen typischerweise die gleiche oder erhöhte qualitative biologische Aktivität wie das
natürlich
vorkommende Protein auf, Ausubel et al., Current Protocols in Molecular
Biology, Greene Publications and Wiley Interscience, New York, NY,
1987–1995;
Sambrook et al., Molecular Cloning: A Laborstory Manual, Cold Spring
Harbor Laborstory, Cold Spring Harbor, NY, 1989.
-
Herstellung
eines GILR-Proteins in Übereinstimmung
hiermit, oder einer alternativen Nucleotidsequenz, codierend das
gleiche Polypeptid, jedoch mit Unterschieden gegenüber der
natürlichen
Sequenz aufgrund von Änderungen,
erlaubt durch die bekannte Degeneriertheit des genetischen Codes,
kann erzielt werden durch ortsgerichtete Mutagenese von DNA, die
ein früher
hergestelltes Analogon oder eine native Version eines GILR-Proteins
codiert. Ortsgerichtete Mutagenese erlaubt die Produktion von Analoga
durch die Verwendung spezifischer Oligonucleotidsequenzen, die die
DNA-Sequenz der erwünschten
Mutation codieren, sowie eine ausreichende Anzahl benachbarter Nucleotide,
um eine Primersequenz ausreichender Größe und Sequenzkomplexizität bereitzustellen,
um einen stabilen Duplex auf beiden Seiten der Deletionsverbindung, die überschritten
wird, auszubilden. Typischerweise ist ein Primer von 20 bis 25 Nucleotiden
Länge bevorzugt, mit
etwa 5 bis 10 komplementierende Nucleotide auf jeder Seite der Sequenz,
die verändert
wird. Im Allgemeinen ist die Technik der ortsgerichteten Mutagenese
im Fachgebiet gut bekannt, wie es durch Publikationen, wie z. B.
Adelman et al., DNA 2: 183 (1983), exemplifiziert ist, deren Offenbarung
hierin durch Referenz inkorporiert ist. Wie verstanden werden wird,
setzt die ortsspezifische Mutagenesetechnik typischerweise einen Phagenvektor
ein, der sowohl in einer einzelsträngigen als auch doppelsträngigen Form
existiert. Typische Vektoren, verwendbar bei seitgerichteter Mutagenese,
beinhalten Vektoren, wie z. B. den M13-Phagen, z. B. wie offenbart
von Messing et al., Third Cleveland Symposium an Macromolecules
and Recombinant DNA, Herausgeber A. Walton, Elsevier, Amsterdam
(1981), deren Offenbarung hierin durch Referenz inkorporiert ist. Diese
Phagen sind leicht kommerziell verfügbar, und ihre Verwendung ist
im Allgemeinen dem Fachmann auf dem Gebiet gut bekannt. Alternativ
können
Plasmidvektoren, die einen einzelsträngigen Phagen-Replikationsursprung
enthalten (Veira et al., Meth. Enzymol. 153: 3, 1987) eingesetzt
werden, um einzelsträngige
DNA zu erhalten.
-
Im
Allgemeinen wird ortsgerichtete Mutagenese in Übereinstimmung hiermit durchgeführt, indem
zuerst ein einzelsträngiger
Vektor erhalten wird, der innerhalb seiner Sequenz eine DNA-Sequenz
einschließt, die
das relevante Polypeptid codiert. Ein Oligonucleotid-Primer, der
die erwünschte
mutierte Sequenz trägt, wird
synthetisch durch automatisierte DNA/Oligonucleotid-Synthese hergestellt.
Dieser Primer wird dann an den einzelsträngigen Proteinsequenzenthaltenden
Vektor angelagert und einer Behandlung mit DNA-polymerisierenden
Enzymen, wie z. B. E. coli-Polymerase I-Klenow-Fragment, unterzogen,
um die Synthese des Mutationtragenden Stranges zu vervollständigen.
Folglich trägt
eine mutierte Sequenz und der zweite Strang die erwünschte Mutation.
Dieser Heteroduplexvektor wird dann verwendet, um geeignete Zellen,
wie z. B. E. coli-JM101-Zellen, zu tranformieren, und Klone werden
ausgewählt,
die rekombinante Vektoren beinhalten, die das mutierte Sequenzarrangement
tragen.
-
Nachdem
solch ein Klon ausgewählt
ist, kann die mutierte GILR-Proteinsequenz entfernt und in einem geeigneten
Vektor platziert werden, im Allgemeinen einem Transfer- oder Expressionsvektor,
der Art, die zur Transfektion eines geeigneten Wirts eingesetzt
werden kann.
-
Dementsprechend
kann ein Gen oder eine Nucleinsäure,
codierend für
ein GILR-Protein, auch in vitro, in situ und/oder in vivo durch
die Verwendung bekannter DNA- oder RNA-Amplifikationstechniken, wie z. B. von
PCR und chemischer Oligonucleotidsynthese, detektiert, erhalten
und/oder modifiziert werden. PCR erlaubt die Amplifikation (Erhöhung der
Anzahl) spezifischer DNA-Sequenzen, durch wiederholte DNA-Polymerase-Reaktionen.
Diese Reaktion kann verwendet werden als ein Ersatz für das Klonieren;
alles was erforderlich ist, ist ein Wissen um die Nucleinsäuresequenz.
-
Um
PCR auszuführen,
werden Primer entworfen, welche komplementär sind zu der interessierenden Sequenz.
Die Primer werden dann durch automatisierte DNA-Synthese erzeugt.
-
Weil
Primer entworfen werden können,
um an jeden Teil des Gens zu hybridisieren, können solche Bedingungen geschaffen
werden, dass fehlende Übereinstimmungen
(„mismatches") bei der Paarung
komplementärer
Basen toleriert werden können.
-
Amplifikation
dieser fehlgepaarten Regionen kann zur Synthese eines Mutagenese-Produkts führen, was
in der Erzeugung eines Peptids mit neuen Eigenschaften resultiert
(d. h., ortsgerichtete Mutagenese). Siehe außerdem z. B. Ausubel, supra,
Kapitel 16. Außerdem
kann RNA durch Koppeln von komplementärer DNA(cDNA)-Synthese unter
Verwendung von Umkehrtranskriptase mit PCR als das Ausgangsmaterial
für die Synthese
der extrazellulären
Domäne
eines Prolaktin-Rezeptors ohne Klonieren verwendet werden.
-
Weiterhin
können
PCR-Primer entworfen werden, um neue Restriktionsstellen oder andere
Eigenschaften, wie z. B. Terminations-Kodonen, an den Enden des
zu amplifizierenden Gensegments einzuschließen. Dieses Einbringen von
Restriktionsstellen an den 5'-
und 3'-Enden der
amplifizierten Gensequenz erlaubt, dass Gensegmente, codierend GILR-Protein
oder ein Segment davon, für
die Ligation anderer Sequenzen und/oder Klonierungsstellen in Vektoren
maßgeschneidert
entworfen werden.
-
PCR
und andere Verfahren zur Amplifikation von RNA und/oder DNA sind
im Fachgebiet gut bekannt und können
in Übereinstimmung
mit der vorliegenden Erfindung ohne unzumutbares Experimentieren,
basierend auf der hierin präsentierten
Lehre und Anleitung, verwendet werden. Bekannte Verfahren zur DNA-
oder RNA-Amplifikation schließen
ein, sind aber nicht limitiert auf, Polymerase-Ketten-Reaktion (PCR)
und verwandte Amplifikationsprozesse (siehe z. B.
U. S. Patent Nrn. 4,683,195 ,
4,683,202 ,
4,800,159 ,
4,965,188 an Mullis et al.;
4,795,699 und
4,921,794 an Tabor et al.;
5,142,033 an Innis;
5,122,464 an Wilson et al.;
5,091,310 an Innis;
5,066,584 an Gyllensten
et al.;
4,889,818 an
Gelfand et al.;
4,994,370 an
Silver et al.;
4,766,067 an Biswas;
4,656,134 an Ringold; und
Innis et al., Hrsg., PCR Protocols: A Guide to Method and Amplications) und
RNA-vermittelte Amplifikation, welche RNA, die zur Zielsequenz antisense
ist, als eine Matrize zur doppelsträngigen DNA-Synthese verwendet
(
U. S. Patent Nr. 5,130,238 an
Malek et al., mit dem Handelsnamen NASBA); und Immuno-PCR, welche die Verwendung
von DNA-Amplifikation mit Antikörper-Markieren
kombiniert (Ruzicka et al., Science 260: 487 (1993); Sano et al.,
Science 258: 120 (1992); Sano et al., Biotechniques 9: 1378 (1991).
-
Auf
analoge Weise können
biologisch aktive Fragmente von GILR-Proteinen (z. B. jene von irgendeinem
des GILR oder seiner Isoformen), wie oben hinsichtlich der Analoga
von GILR-Proteinen angemerkt, hergestellt werden. Geeignete Fragmente
von GILR-Proteinen sind jene, welche die GILR-Aktivität, wie oben
angemerkt, beibehalten. Demgemäß können GILR-Proteinfragmente
hergestellt werden, welche einen dominant-negativen oder dominant-positiven
Effekt, wie oben angemerkt, hinsichtlich der Analoga aufweisen.
Es sollte erwähnt
werden, dass diese Fragmente eine spezielle Klasse der Analoga der
Erfindung darstellen, und zwar sind sie definierte Anteile von GILR-Proteinen,
abgeleitet von der vollen GILR-Proteinsequenz (z. B. von der von
irgendeinem GILR oder seinen Isoformen), wobei jeder solche Anteil
oder jedes solches Fragment beliebige der oben erwähnten erwünschten
Aktivitäten
aufweist. Solch ein Fragment kann z. B. ein Peptid sein.
-
In ähnlicher
Weise können
Derivate durch Standardmodifikationen der Seitengruppen eines oder
mehrerer Aminosäurereste
des GILR-Proteins, seiner Analoga oder Fragmente oder durch Konjugation
des GILR-Proteins, seiner Analoga oder Fragmente an ein anderes
Molekül,
z. B. einen Antikörper,
ein Enzym, einen Rezeptor, etc., hergestellt werden, wie sie im
Fachgebiet gut bekannt sind. Demgemäß deckt „Derivate", wie hierin verwendet, Derivate ab,
welche durch im Fachgebiet bekannte Mittel hergestellt werden können von den
funktionalen Gruppen, welche als Seitenketten an den Resten auftreten,
oder den N- oder C-terminalen Gruppen, und sie sind in der Erfindung
eingeschlossen. Derivate können
chemische Gruppierungen, wie z. B. Kohlenhydrat- oder Phosphatreste,
aufweisen, vorausgesetzt, solch ein Anteil hat die gleiche oder
höhere
biologische Aktivität
als GILR-Proteine.
-
Beispielsweise
können
Derivate aliphatische Ester der Carboxylgruppen, Amide der Carboxylgruppen durch
Reaktion mit Ammoniak oder mit primären oder sekundären Aminen,
N-Acylderivate oder
freie Aminogruppen der Aminosäurereste,
gebildet mit Acylgruppierungen (z. B. Alkanoyl- oder carbocyclischen
Arylgruppen), oder O-Acylderivate einer freien Hydroxylgruppe (z.
B. die von Seryl- oder Threonylresten), gebildet mit Acylgruppierungen,
einschließen.
-
Der
Ausdruck „Derivate" soll nur jene Derivate
einschließen,
die nicht eine Aminosäure
zu einer anderen der zwanzig gewöhnlich
auftretenden natürlichen
Aminosäuren ändert.
-
GILR
ist ein Protein oder Polypeptid, d. h. eine Sequenz von Aminosäureresten.
Ein Polypeptid, das aus einer größeren Sequenz,
welche die gesamte Sequenz eines GILR-Proteins gemäß den Definitionen
hierin beinhaltet, soll innerhalb des Umfangs eines solchen Polypeptids
eingeschlossen sein, solange die Additionen die grundsätzlichen
und neuen Charakteristika der Erfindung nicht beeinträchtigen,
d. h. wenn sie die biologische Aktivität von GILR-Protein entweder
beibehalten oder erhöhen
oder gespalten werden können,
um ein Protein oder Polypeptid zurückzulassen, das die biologische
Aktivität
von GILR-Protein aufweist. Folglich ist z. B. beab sichtigt, dass
die vorliegende Erfindung Fusionsproteine von GILR-Protein mit anderen
Aminosäuren
oder Peptiden einschließt.
-
Das
neue GILR-Protein, ihre Analoga, Fragmente und Derivate davon haben
eine Anzahl möglicher Verwendungen,
z. B.:
- (i) GILR-Protein, seine Isoformen, Analoga,
Fragmente und Derivate kann/können
verwendet werden, um die Inhibition von Apoptose, vermittelt oder
induziert durch CD3/TCR, Fas/Fas-L oder irgendwelcher anderer dazu
in Beziehung stehender Apoptose-Mediatoren, zu verstärken/vergrößern. Solche
Inhibition von Apoptose ist insbesondere wünschenswert in Fällen wie
z. B. Gewebeschaden bei septischem Schock, Transplantat-Wirt-Abstoßung, akuter
Hepatitis und verschiedenen Autoimmun- und inflammatorischen Krankheiten,
bei welchen es erwünscht
ist, apoptotischen Zelltod, vermittelt von Fas/Fas-L, CD3/TCR oder irgendwelchen
anderen Vermittlern, zu blockieren. Folglich kann/können im
Hinblick auf die biologischen Eigenschaften der Leucin-Zipper-Familie,
zu welcher GILR gehört,
und des funktionalen Wissens über GILR
selbst, GILR, seine Isoformen, Analoga, Fragmente oder Derivate
verwendet werden, um Lymphozytenaktivität zu stimulieren und die Rettung
von Zellen vor Zelltod durch Apoptose zu verstärken.
-
Dies
kann z. B. erreicht werden durch Einführen von GILR oder irgendwelche
seiner geeigneten Isoformen, Analoga, Fragmente oder Derivate in
Zellen durch Standardvorgehensweisen, die per se bekannt sind. Gleichermaßen ist
es möglich,
ein geeignetes Fusionsprotein (wobei dies ein solches GILR-Derivat
ist) zu konstruieren, das die Leucin-Zipper- und/oder Prolinreiche
(„praline-rich")-Sequenz von GILR
umfasst und dieses Fusionsprotein durch Standardvorgehensweisen
in Zellen einzuführen,
in welchen das Fusionsprotein seinen Effekt z. B. durch Wechselwirkung
mit anderen intrazcellulären
Proteinen ausüben
wird, was zu erhöhter
Inhibition von Apoptose führt.
-
Um
das/die GILR-Protein-, -Isoformen, -Analoga, -Fragmente und -Derivate
(einschließlich
des obigen Fusionsproteins) in Zellen einzuführen, gibt es eine Anzahl möglicher
Wege, dies zu tun: beispielsweise ist es bevorzugt, solch ein GILR
spezifisch in Zellen, wie z. B. T-Lymphozyten, einzuführen, in welchen das CD3/TCR-
und/oder Fas/Fas-L-System exprimiert sind, und beim Induzieren von
Apoptose aktiv sind. Ein Weg, dies zu erzielen, ist, ein rekombinantes
Tiervirus, z. B. eines, abgeleitet von Vaccinia, herzustellen, wobei in
die virale DNA wenigstens die folgenden zwei Gene eingeführt werden:
(i) das Gen, codierend einen Liganden, der an Zelloberflächenproteine
bindet, die spezifisch von den Zellen exprimiert werden, z. B. diejenigen, die
auf der Oberfläche
von T-Lymphozyten vorhanden sind, so dass der rekombinante Virusvektor
fähig sein wird,
solche T-Lymphozyten zu binden; und (ii) das GILR-Gen, codierend
das GILR-Protein. Folglich wird Expression des Zelloberflächenbindungsproteins
(Ligand) auf der Oberfläche
des Virus das Virus spezifisch zu den T-Lymphozyten zielleiten.
Worauf folgend die GILR-codierende Sequenz in die Zellen mittels
des Virus eingeführt
werden wird und, sobald sie co-exprimiert („so-expressed") ist, Apoptose in
diesen Zellen inhibieren wird.
-
Auf
eine analoge Weise können
eingekapselte Plasmide, wie sie im Fachgebiet bekannt sind, auch
für das
spezifische Zielleiten bzw. Targeting von GILR-codierenden Plasmiden/Vektoren
zu den Zellen verwendet werden, bei welchen die Kapseln die Spezifität des Targeting
ermöglicht
und die Plasmid-DNA die GILR-codierende Sequenz, die in den Zellen
zu exprimieren ist, trägt.
Konstruktion solcher rekombinanter Tierviren oder eingekapselter
Plasmide geschehen durch Standardvorgehensweisen (siehe beispielsweise
Sambrook et al., 1989).
-
Eine
weitere Möglichkeit,
DNA-Sequenzen, die GILR einschließlich seiner Isoformen, Analoga,
Fragmente und Derivate (einschließlich der oben genannten Fusionsproteine)
codieren, in Zellen einzuführen,
ist in der Form von Oligonucleotiden, welche von den Zellen absorbiert
werden können
und darin exprimiert werden können.
Solch ein Verfahren ist vorzuziehen, wenn die zu behandelnden Zellen,
z. B. T-Lymphozyten in vitro mit dem Ziel behandelt werden, solche
behandelten (geretteten) Zellen wieder zurück in den Patienten einzuführen. Gleichermaßen ist
es auch möglich,
beispielsweise ein lösliches
GILR-Protein herzustellen und dieses in T-Zellen in vitro einzuführen oder
die oben genannten viralen Vektoren oder eingekapselten Plasmide,
codierend GILR, in T-Zellen in vitro einzuführen, um erhöhte Level
von GILR oder GILR-Expression
in diesen Zellen zu bewerkstelligen und sie dann in den Patienten
wieder einzuführen.
-
Gleichermaßen können z.
B. T-Lymphozyten in vitro unter den Umständen mit einem Peptid behandelt werden,
das GILR-Aktivität
(z. B. Inhibition von Apoptose) imitiert, in denen es erwünscht ist,
Apoptose zu inhibieren, z. B. in Entzündungskrankheiten und Autoimmunkrankheiten
oder akuter Hepatitis oder dergleichen.
-
Es
sollte auch angemerkt werden, dass Proteine der Leucin-Zipper-Familie,
zu welchen GILR gehört, auch
die Fähigkeit
zu haben scheinen, Lymphozytenaktivität zu stimulieren (wobei dies
zusätzlich
zu der Fähigkeit
von GILR, Apoptose von inhibieren, ist). Folglich kann GILR in gewissen
Situationen, in denen Aktivierung von Lymphozyten wichtiger ist
als die Inhibition von Apoptose, auch verwendet werden, um Lymphozyten zu
stimulieren. Beispielsweise ist gefunden worden, dass in gewissen
neoplastischen Krankheiten (Krebsarten) und Immundefizienz (einschließlich AIDS)-Krankheiten
nicht ansprechende oder auf geringem Level ansprechende T-Lymphozyten
in dem Patienten existieren, wie z. B. in verschiedenen Tumor-infiltrierenden T-Lymphozyten. Folglich
ist es, während
es erwünscht
ist, die Tumorzellen oder HIV-infizierten Zellen durch Induzieren
erhöhter
Apoptose in diesen Zellen zu töten
(z. B. durch eigentliches spezifisches Inhibieren von GILR in diesen
erkrankten Zellen), jedoch nicht weniger wünschenswert (wenn nicht wünschenswerter)
in diesen Patienten die Aktivierung von T-Lymphozyten spezifisch zu stimulieren,
wobei diese T-Lymphozyten, wenn aktiviert, beim Bekämpfen der
Tumorzellen oder beim Überwinden
der Immundefizienz, verursacht durch die HIV-Infektion, effektiver
sein können.
Folglich wäre
es in solchen Situationen wünschenswert,
die Mengen an GILR oder GILR-Expression in solchen T-Lymphozyten
in vivo oder in vitro zu erhöhen,
welches auf einem beliebigen der oben angegebenen Wege erzielt werden
kann. In vitro-behandelte T-Zellen werden dann zurück in den
Patienten transferiert werden.
-
Dieser
Weg, erkrankte Zellen durch Stimulieren von Lymphozyten zu bekämpfen, ist
in anderen Systemen verwendet worden, in welchen es entscheidend
war, Co-Stimulation von T-Zellen
bereitzustellen. Diese Herangehensweise der Verwendung von GILR,
seinen Isoformen, Analoga, Fragmenten und Derivaten, Zellen zu behandeln,
um T-Zell-Aktivierung zu stimulieren und auch zur gleichen Zeit
diesen Zellen zu ermöglichen, Apoptose
zu widerstehen (bedingt durch hohe GILR-Level in den behandelten
Zellen) ist insbesondere nützlich in
z. B. Melanomen, in welchen die Tumorzellen cytotoxische T-Lymphozyten
durch die Fas/Fas-L-System-Wechselwirkung
töten.
-
Direkte
Behandlung von anderen Zellen als T-Lymphozyten mit GILR, seinen
Isoformen, Analoga, Fragmenten oder Derivaten durch in vitro-Verfahren
auf die verschiedenen möglichen
Wege, wie oben angegeben, ist auch in verschiedenen anderen Krankheiten
wichtig. Beispielsweise sterben in akuter Hepatitis Leberzellen
mittels Apoptose, vermittelt durch Fas/Fas-L-System-Expression, wobei die Fas/Fas-L-System-Expression
die Krankheit zu induzieren und aufrechtzuerhalten scheint (siehe
Galle et al., 1995). GILR-Spiegel oder GILR-Expression spezifisch
in diesen erkrankten Zellen zu erhöhen, sollte einen effektiven
Weg für
das Behandeln dieser Krankheit bereitstellen.
- (ii)
Im Gegensatz kann es in vielen Fällen
wünschenswert
sein, Immunzellstimulation zu inhibieren und apoptotischen Zelltod,
vermittelt durch Fas/Fas-L, CD3/TCR oder andere Mediatoren, zu erhöhen. Die
erkrankten Zellen können
beispielsweise in verschiedenen Anti-Tumor-, Anti-HIV-, Anti-Entzündungsanwendungen spezifisch
getötet
werden durch Erhöhen
der Spiegel an induzierter Apoptose, z. B. erhöhte Fas/Fas-L-System-Expression.
In solchen Fällen
wäre es
deshalb wünschenswert
GILR-Expression oder -Spiegel in diesen Zellen spezifisch zu inhibieren
und auf diese Weise die Inhibition von Fas/Fas-L-System-Expression
zu reduzieren, um letztendlich höhere
Level an Fas/Fas-L-System-Expression und höhere Level an Zelltod durch
Apoptose bereitzustellen.
-
Zum
Erzielen von Inhibition von GILR-Expression oder -Aktivität in solchen
Zellen existiert eine Anzahl möglicher
Wege: es ist möglich,
in die Zellen mittels Standardverfahren Oligonucleotide einzuführen, die
die Antisense-codierende Sequenz für das GILR-Protein aufweisen,
welche Translation von mRNAs, codierend GILR, effektiv blockieren
würden,
dadurch GILR-Expression blockieren würden und zu erhöhten Leveln
an Fas/Fas-L-System-Expression und Apoptose führen würden.
-
Solche
Oligonucleotide können
in die Zellen unter Verwendung der obigen rekombinantes Virus-Vorgehensweise
eingeführt
werden, wobei die zweite Sequenz, die von dem Virus getragen wird,
die Oligonucleotid-Sequenz ist.
-
Eine
weitere Möglichkeit
ist, Antikörper,
spezifisch für
das GILR-Protein, zu verwenden, um seine intrazelluläre Aktivität zu inhibieren.
-
Noch
ein weiterer Weg zum Inhibieren der Aktivität von GILR ist (durch) die
kürzlich
entwickelte Ribozym-Vorgehensweise. Ribozyme sind katalytische RNA-Moleküle, die
RNAs spezifisch spalten. Ribozyme können konstruiert werden, um
Ziel-RNAs nach Wahl zu spalten, z. B. die mRNAs, codierend das GILR-Protein der
Erfindung. Solche Ribozyme würden
eine Sequenz, spezifisch für
die GILR-Protein-mRNA aufweisen und wären fähig, damit wechselzuwirken
(komplemtäres
Binden), gefolgt von Spaltung der mRNA, was in einer Abnahme (oder
vollständigem
Verlust) bei der Expression des GILR-Proteins resultiert, wobei
der Level an verringerter Expression von dem Level an Ribozym-Expression
in der Zielzelle abhängig
ist. Um Ribozyme in die Zellen der Wahl einzuführen, kann ein beliebiger geeigneter
Vektor verwendet werden, z. B. Plasmid, Tiervirus-(Retrovirus)Vektoren,
die gewöhnlich
zu diesem Zweck verwendet werden (siehe außerdem (i) oben, wo das Virus
als zweite Sequenz eine cDNA, codierend die Ribozymsequenz nach
Wahl, aufweist). (Übersichtsartikel,
Verfahren etc. betreffend Ribozyme siehe Chen et al., 1992; Zhao
und Pick, 1993; Shore et al., 1993; Joseph und Burke, 1993; Shimayama
et al., 1993; Cantor et al., 1993; Barinaga, 1993; Crisell et al.,
1993 und Koizumi et al., 1993).
-
Darüber hinaus
ist es, um GILR-Expression zu inhibieren, auch möglich, durch die verschiedenen oben
erwähnten
Wege ein mutiertes GILR-Protein oder eine DNA-Sequenz, codierend
ein mutiertes GILR, in Zellen einzuführen, wobei das mutierte GILR
mit normalem GILR in diesen Zellen konkurrieren würde und
normale GILR-Aktivität
effektiv inhibieren würde.
-
Gleichermaßen ist
es auch möglich,
GILR-Aktivität
in Zellen zu inhibieren, indem man solche Zellen mit einem Peptid
behandelt, das die Leucin-Zipper-Domäne von GILR bindet, wodurch
die Aktivität
von GILR inhibiert wird. Solch ein Peptid kann durch Standardmittel
hergestellt werden und mittels Standardvorgehensweisen in die Zellen
eingeführt
werden.
- (iii) Das GILR-Protein, seine Analoga,
Fragmente oder Derivate können
auch verwendet werden, um andere Proteine der gleichen Klasse, d.
h. jene, die zu der Leucin-Zipper-Familie gehören oder jene, welche an GILR
binden und welche an den intrazellulären Signalgebungsprozessen,
z. B. Inhibition von Apoptose, beteiligt sind, zu isolieren, zu
identifizieren und zu klonieren. Bei dieser Anwendung kann die oben
genannte (und unten in Beispiel 1 im Detail beschriebene) Subtraktionssondentechnik
verwendet werden, oder es kann ein kürzlich entwickeltes System
verwendet werden, das nicht-stringente Southern-Hybridisierung, gefolgt
von PCR-Klonieren einsetzt (Wilks et al., 1989). In der Publikation
von Wilks et al. ist die Identifikation und Klonierung von zwei
mutmaßlichen
Protein-Tyrosinkinasen durch Anwendung nichtstringenter Southern-Hybridisierung,
gefolgt von Klonieren durch PCR, basierend auf der bekannten Sequenz
des Kinasemotivs, einer mutmaßlichen
(„conceived") Kinasesequenz,
beschrieben. Diese Vorgehensweise kann gemäß der vorliegenden Erfindung
unter Verwendung der Sequenz des GILR-Proteins verwendet werden, um
jene der verwandten Proteine einschließlich GILR-bindender Proteine
zu identifizieren und zu klonieren. Gleichermaßen kann das Hefe two-hybrid-System,
das gut bekannt ist und nun Standard ist, eingesetzt werden, um
spezifisch jene Proteine zu isolieren und zu klonieren, die fähig sind,
spezifisch an GILR zu binden.
- (iv) Ein noch weiterer Ansatz, das GILR-Protein oder seine Analoga,
Fragmente oder Derivate davon der Erfindung einzusetzen, ist, sie
in Verfahren der Affinitätschromatographie
einzusetzen, um andere Proteine oder Faktoren zu isolieren und zu
identifizieren, an welche sie zu binden in der Lage sind, z. B.
andere Proteine oder Faktoren, beteiligt an den intrazellulären Signalgebungsprozessen.
In dieser Anwendung können das
GILR-Protein, seine Analoga, Fragmente oder Derivate davon der vorliegenden
Erfindung einzeln an Affinitätschromatographie-Matrizen befestigt
werden und dann in Kontakt gebracht werden mit Zellextrakten oder
isolierten Proteinen oder Faktoren, von denen man annimmt, dass
sie an dem intrazellulären
Signalgebungsprozess beteiligt sind. Auf die Affinitätschromatographieprozedur
folgend können
die anderen Proteine oder Faktoren, welche an das GILR-Protein oder
seine Analoga, Fragmente oder Derivate davon der Erfindung binden,
eluiert, isoliert und charakterisiert werden.
- (v) Wie oben angemerkt, können
das GILR-Protein oder seine Analoga, Fragmente oder Derivate davon der
Erfindung auch als Immunogene (Antigene) verwendet werden, um spezifische
Antikörper
dagegen zu produzieren. Diese Antikörper können auch verwendet werden
für die
Zwecke der Reinigung des GILR-Proteins (z. B. von GILR oder irgendeiner
seiner Isoformen), entweder aus Zellextrakten oder aus transformierten
Zelllinien, die GILR-Protein oder seine Analoga oder Fragmente produzieren.
Weiterhin können
diese Antikörper
für diagnostische
Zwecke zum Identifizieren von Störungen
verwendet werden, die zu anormalem Funktionieren des GILR-Proteins
in Beziehung stehen.
-
Es
sollte auch angemerkt werden, dass die Isolation, Identifikation
und Charakterisierung des GILR-Proteins der Erfindung unter Verwendung
der gut bekannten Standard-Screening-Vorgehensweisen durchgeführt werden
kann. Z. B. wurde eine dieser Screening-Vorgehensweisen, die Subtraktionssondentechnik,
verwendet, wie es hierin unterhalb dargelegt ist. Das Hefe-Two-hybrid-System
kann auch verwendet werden (siehe beispielsweise Boldin et al.,
1995a, b und Referenzen darin). Gleichermaßen können, wie oben und unten angemerkt,
andere Vorgehensweisen, wie z. B. Affinitätschromatographie, DNA-Hybridisierungs-Prozeduren
etc., wie sie im Fachgebiet gut bekannt sind, eingesetzt werden,
um das GILR-Protein der Erfindung zu isolieren, zu identifizieren
und zu charakterisieren oder zusätzliche
Proteine, Faktoren, Rezeptoren etc. zu isolieren, zu identifizieren
und zu charakterisieren, welche fähig sind, an die GILR-Proteine
der Erfindung zu binden.
-
Wie
hierin oben dargelegt, kann das GILR-Protein verwendet werden, um
Antikörper,
spezifisch für GILR-Proteine,
z. B. GILR und seine Isoformen, zu erzeugen. Diese Antikörper oder
Fragmente davon können verwendet
werden, wie es hierin unterhalb im Detail dargelegt ist, wobei es
selbstverständlich
ist, dass in diesen Anwendungen die Antikörper oder Fragmente davon jene
sind, die spezifisch für
GILR-Proteine sind.
-
Basierend
auf den Funden gemäß der vorliegenden
Erfindung, dass GILR ein Modulator (Inhibitor) von Fas/Fas-L-Expression
und dem CD3/TCR-System ist und folglich Zelltod (Apoptose)-Wege
vermitteln/modulieren kann, ist es wichtig, Arzneimittel zu entwerfen,
welche die GILR-Aktivität,
wie erwünscht,
verstärken
oder inhibieren können.
Es gibt viele Krankheiten, in welchen solche Arzneimittel von großer Hilfe
sein können.
Unter anderem akute Hepatitis, bei welcher der akute Schaden an
der Leber Fas/Fas-L-vermittelten Tod von Leberzellen zu reflektieren
scheint; Autoimmun-induzierter Zelltod, wie z. B. der Tod der β-Langerhans-Zellen
der Bauchspeicheldrüse,
der in Diabetes resultiert; der Tod von Zellen bei der Transplantatabstoßung (z.
B. Niere, Herz und Leber); der Tod von Oligodendrozyten im Gehirn
bei multipler Sklerose; und AIDS-inhibierter T-Zell-Suizid, welcher
Proliferation des AIDS-Virus und folglich der AIDS-Krankheit verursacht.
In solchen Fällen
ist es erwünscht,
die GILR-Aktivität,
wie oben angemerkt, zu verstärken
und auf diese Weise Fas/Fas-L-Aktivität zu blockieren und Zelltod
zu reduzieren. Jedoch ist es in anderen Fällen, wie oben angemerkt, wünschenswert,
GILR-Aktivität zu blockieren,
um letztendlich Zelltod zu erhöhen.
-
Hinsichtlich
solcher Inhibitoren ist es möglich,
dass eine oder mehrere der möglichen
Isoformen von GILR als „natürliche" Inhibitoren von
GILR-Aktivität
dienen können
und diese folglich wie die oben erwähnten spezifischen Inhibitoren
von GILR eingesetzt werden können. Ähnlich dazu
können
mutierte GILR-Proteine und andere Substanzen, wie z. B. Peptide,
organische Verbindungen, Antikörper
etc., auch durchmustert werden, um spezifische Arzneimittel zu erhalten,
welche fähig
sind, die Aktivität
von GILR zu inhibieren, z. B. Peptide, fähig zum Binden an die Leucin-Zipper-Domäne von GILR.
-
Ein
nicht-limitierendes Beispiel davon, wie Peptidinhibitoren von GILR
entworfen und durchmustert werden würden, basiert auf vorherigen
Studien an Peptidinhibitoren von ICE oder ICE-ähnlichen Proteasen, der Substratspezifität von ICE
und Strategien zur Epitopanalyse unter Verwendung von Peptidsynthese.
Es wurde gefunden, dass das minimale Erfordernis zur effektiven
Spaltung eines Peptids durch ICE vier Aminosäuren zur Linken der Spaltstelle
mit einer starken Präferenz
für Asparatat
in der P1-Position und wobei Ethylamin zur
Rechten der P1-Position ausreichend ist, beteiligt
(Sleath et al., 1990; Howard et al., 1991; Thornberry et al., 1992).
Weiterhin entspricht das fluorogene Substratpeptid (ein Tetrapeptid)
Acetyl-Asp-Glu-Val-Asp-a(4-methylcumaryl-7-amid),
abgekürzt
Ac-DEVD-AMC, einer Sequenz in Poly(ADP-Ribose)-Polymerase (PARP), von der gefunden
wurde, dass sie in Zellen kurz nach Fas-Stimulation sowie anderen apoptotischen
(„apoptopic") Prozessen (Kaufmann,
1989; Kaufmann et al., 1993; Lazebnik et al., 1994) gespalten wird,
und wird durch CPP32 (ein Mitglied der CED3/ICE-Proteasefamilie)
und MACH-Proteasen wirksam gespalten.
-
Da
Asp in der P1-Position des Substrats wichtig
zu sein scheint, können
Tetrapeptide, die Asp als den vierten Aminosäurerest aufweisen und verschiedene
Kombinationen von Aminosäuren
in den Positionen der ersten drei Reste aufweisen, rasch auf das
Binden an das aktive Zentrum der Protease unter Verwendung von beispielsweise
dem Verfahren, entwickelt durch Gey sen (Geysen, 1985; Geysen et
al., 1987), wobei eine große
Anzahl von Peptiden auf festen Trägern auf spezifische Wechselwirkungen
mit Antikörpern
hin durchmustert wurden, durchmustert werden. Das Binden von GILR
an spezifische Peptide kann durch eine Vielzahl von gut bekannten
Detektionsverfahren innerhalb fachmännischer Tätigkeit auf dem Gebiet, wie
z. B. Radiomarkieren des GILR etc., detektiert werden. Von diesem
Verfahren von Geysen wurde gezeigt, dass es fähig ist, an jedem Arbeitstag
wenigstens 4000 Peptide zu testen.
-
Auf
eine ähnliche
Weise kann die genaue Bindungsregion oder Homologieregion, welche
das aktive Zentrum von GILR bestimmt oder seine Leucin-Zipper-Domäne aufgedeckt
werden und dann können
Peptide durchmustert werden, welche dazu dienen können, das
aktive Zentrum oder die Domäne
zu blockieren, z. B. synthetisierte Peptide, die eine Sequenz, ähnlich zu
der Region des aktiven Zentrums oder zu der Zipper-Domäne-Region,
oder komplementär
dazu, aufweisen, welche mit natürlichem
GILR konkurrieren können.
-
Nachdem
es vorteilhaft sein kann, Peptidinhibitoren zu entwerfen, die selektiv
GILR-Wechselwirkungen
inhibieren, ohne mit anderen physiologischen Zellprozessen zu interferieren,
kann der Pool von Peptiden, die an GILR in einem Assay, wie dem
oben beschriebenen, binden, weiterhin als ein fluorogenes Substratpeptid
syntethisiert werden, um auf selektives Binden an anderen Proteine
zu testen, um nur jene, spezifisch für GILR, auszuwählen. Peptide,
von welchen bestimmt wird, dass sie spezifisch für GILR sind, können dann
modifiziert werden, um Zellpermeabilität zu verstärken und Apoptose zu verstärken, indem
sie GILR entweder reversibel oder irreversibel inhibieren. Thornberry
et al. (1994) berichteten, dass ein Tetrapeptid(acyloxy)methylketon
Ac-Tyr-Val-Ala-Asp-CH2OC(O)-[2,6-(CF3)2]Ph ein wirkungsvoller
Inaktivator von ICE war. In ähnlicher Weise
berichteten Milligan et al. (1995), dass Tetrapeptidinhibitoren,
die eine Chlormethylketon-(irreversibel) oder Aldehyd-(reversibel)
Gruppe(n) aufweisen, ICE inhibierten. Zusätzlich dazu wurde gezeigt,
dass ein Benzyloxycarboxyl-Asp-CH2OC(O)-2,6-dichlorbenzol (DCB) ICE inhibiert
(Mashima et al., 1995). Demgemäß können auf
eine analoge Weise Tetrapeptide, die selektiv an GILR binden, mit
beispielsweise einer Aldehydgruppe, einem Chlormethylketon, einem
(Acyloxy)methylketon oder einer CH2OC(O)-DCB-Gruppe modifiziert
werden, um einen Peptidinhibitor von GILR-Aktivität zu erzeugen.
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Weiterhin
können
Peptide, um Permeabilität
zu verbessern, beispielsweise chemisch modifiziert oder derivatisiert
werden, um ihre Permeabilität über die
Zellmembran hinweg zu verbessern und den Transport solcher Peptide
durch die Membran und in das Cytoplasma zu erleichtern.
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Muranishi
et al. (1991) berichteten über
das Derivatisieren von Thyrotropin-Freisetzungshormon mit Laurinsäure, um
ein lipophiles Lauroylderivat mit guten Penetrationscharakteristika
durch Zellmembranen zu bilden. Zacharia et al. (1991) berichteten
außerdem über die
Oxidation von Methionin zu Sulfoxid und das Ersetzen der Peptidbindung
mit seinem Ketomethylenisoester (COCH2),
um den Transport von Peptiden durch die Zellmembran zu er leichtern.
Diese sind nur einige der bekannten Modifikationen und Derivate,
die sicher innerhalb der Tätigkeit
eines Fachmanns auf dem Gebiet liegen.
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Weiterhin
können
Arzneimittel oder Peptidinhibitoren, welche fähig sind, die Aktivität von GILR
zu inhibieren und Zelltod durch Apoptose zu verstärken, mit
Molekülen
konjugiert oder komplexiert werden, die Eintritt in die Zelle ermöglichen.
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U. S. Patent Nr. 5,149,782 offenbart
das Konjugieren eines Moleküls,
das über
die Zellmembran hinweg transportiert werden soll, mit einem Membranmischungsmittel
(„membrane
blending agent"),
wie z. B. fusogenen Polypeptiden, Innenkanal-bildenden Polypeptiden,
anderen Membranpolypeptiden und langkettigen Fettsäuren, z.
B. Myristinsäure,
Palmitinsäure.
Diese Membranmischungsmittel insertieren die molekularen Konjugate
in die Lipiddoppelschicht von Zellmembranen und erleichtern ihren
Eintritt in das Cytoplasma.
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Low
et al.,
U. S. Patent Nr. 5,108,921 ,
rezensieren verfügbare
Verfahren für
das Transmembran-Abliefern von Molekülen, wie z. B., jedoch nicht
limitiert auf, Proteine und Nucleinsauren, durch den Mechanismus von
Rezeptor-vermittelter Endocytose-Aktivität. Diese Rezeptorsysteme beinhalten
jene, die Galactose, Mannose, Mannose-6-phosphat, Transferrin, Asialoglycoprotein,
Transcobalamin (Vitamin 1312), α-2-Makroglobuline,
Insulin und andere Peptidwachstumsfaktoren, wie z. B. epidermalen
Wachstumsfaktoren (EGF), erkennen. (Die Referenz von) Low et al.
lehrt, dass Nährstoffrezeptoren,
wie z. B. Rezeptoren für
Biotin und Folat, aufgrund der Lokalisierung und Vielzahl der Biotin-
und Folat-Rezeptoren auf den Membranoberflächen der meisten Zellen und
der assoziierten Rezeptor-vermittelten Transmembran-Transport-Prozesse in vorteilhafter Weise
verwendet werden können,
um Transport über
die Zellmembran hinweg zu verstärken.
Folglich wird ein Komplex, gebildet zwischen einer in das Cytoplasma
abzuliefernden Verbindung und einem Liganen, wie z. B. Biotin oder
Folat, mit einer Zellmembran in Kontakt gebracht, die Biotin- oder
Folat-Rezeptoren trägt,
um den Rezeptor-vermittelten Transmembrantransportmechanismus zu
initiieren und dadurch Eintritt der gewünschten Verbindung in die Zelle
zu erlauben.
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Von
ICE ist bekannt, dass es die Fähigkeit
hat, liberale Substitutionen in der P2-Position
zu tolieren, und diese Toleranz gegenüber liberalen Substitutionen
wurde ausgenutzt, um eine wirksame und hoch selektive Affinitätsmarkierung
zu entwickeln, die einen Biotin-Tag enthält (Thornberry et al., 1994).
Konsequenterweise kann die P2-Position sowie
möglicherweise
der N-Terminus des
Tetrapeptidinhibitors modifiziert oder derivatisiert werden, wie
z. B. mit der Addition eines Biotinmoleküls, um die Permeabilität dieser
Peptidinhibitoren über
die Zellmembran hinweg zu verstärken.
-
Zusätzlich dazu
ist es im Fachgebiet bekannt, das Fusionieren einer gewünschten
Peptidsequenz mit einer Leader-Signalpeptidsequenz, um ein „chimäres Peptid" zu erzeugen, erlauben
wird, dass solch ein „chimäres Peptid” über die
Zellmembran hinweg in das Cytoplasma transportiert wird.
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Wie
von jenen, die über
Können
auf dem Fachgebiet von Peptiden verfügen, verstanden werden wird, ist
beabsichtigt, dass die Peptidinhibitoren der GILR-Wechselwirkung
gemäß der Erfindung
peptidomimetische Arzneimittel oder Inhibitoren einschließen, welche
auch rasch auf das Binden an GILR durchmustert werden können, um
vielleicht stabilere Inhibitoren zu entwerfen.
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Es
wird auch verstanden werden, dass die gleichen Mittel für das Ermöglichen
oder Verstärken
des Transports von Peptidinhibitoren über Zellmembranen hinweg, wie
oben diskutiert, auch anwendbar sind auf das GILR oder seine Isoformen
selbst, sowie andere Peptide und Proteine, die davon abgeleitet
sind, wie oben angemerkt, welche ihre Effekte intrazellulär ausüben.
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Was
die hierin durch das ganze Dokument hindurch erwähnten Antikörper betrifft, ist beabsichtigt, dass
der Ausdruck „Antikörper" polyklonale Antikörper, monoklonale
Antikörper
(mAk), chimäre
Antikörper,
anti-idiotype (anti-Id) Antikörper
gegen Antikörper,
die in löslicher
oder gebundener Form markiert werden können, sowie Fragmente davon,
bereitgestellt durch irgendeine bekannte Technik, wie z. B., jedoch
nicht limitiert auf enzymatische Spaltung, Peptidsynthese oder rekombinante
Techniken, einschließt.
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Polyklonale
Antikörper
sind heterogene Populationen von Antikörpermolekülen, abgeleitet aus den Seren
von Tieren, die mit einem Antigen immunisiert sind. Ein monoklonaler
Antikörper
enthält
eine im Wesentlichen homogene Population von Antikörpern, spezifisch
für Antigene,
wobei die Population(en) im Wesentlichen ähnliche Epitop-Bindungsstellen
enthält.
Monoklonale Antikörper
(mAK) können
erhalten werden durch Verfahren, die dem Fachmann auf dem Gebiet
bekannt sind. Siehe beispielsweise Kohler und Milstein, Nature,
256: 495–497
(1975);
U.S. Patent Nr. 4,376,110 ;
Ausubel et al., Hrsg., Harlow und Lane, ANTIBODIES: A LABORATORY
MANUAL, Cold Spring Harbor Laboratory (1988); und Colligan et al.,
Hrsg., Current Protocols in Immunology, Greene Publishing Assoc.
and Wiley Interscience N. Y., (1992-1996), wobei die Inhalte dieser
Referenzen in ihrer Gesamtheit hierin mittels Referenz inkorporiert
sind. Solche Antikörper
können
von einer beliebigen Immunoglobulinklasse einschließlich IgG,
IgM, IgE, IgA, GILD und irgendwelchen Unterklassen davon sein. Ein
Hybridom, das einen mAk der vorliegenden Erfindung produziert, kann
in vitro, in situ oder in vivo kultiviert werden. Produktion hoher
Titer von mAk in vivo oder in situ macht dies zum gegenwärtig bevorzugten
Produktionsverfahren.
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Chimäre Antikörper sind
Moleküle,
von welchen unterschiedliche Anteile von unterschiedlichen Tierarten
abgeleitet sind, wie z. B. jene, die die variable Region, abgeleitet
von einem Maus-mAk, aufweisen und eine konstante Region eines menschlichen
Immunoglobulins aufweisen. Chimäre
Antikörper
werden in erster Linie verwendet, um Immunogenität bei Anwendung zu reduzieren
und Ausbeuten bei der Produktion zu erhöhen, beispielsweise wo murine
mAk höhere
Ausbeuten von Hybridomen aufweisen, jedoch höhere Immunogenität in Menschen
aufweisen, so dass chimäre
Mensch/Maus-mAk verwendet werden. Chimäre Antikörper und Verfahren für ihre Produktion
sind im Fachgebiet bekannt (Cabilly et al., Proc. Natl. Acad. Sci.
USA 81: 3273–3277
(1984); Morrison et al., Proc. Natl. Acad. Sci. USA 81: 6851–6855 (1984);
Boulianne et al., Nature 312: 643–646 (1984); Cabilly et al.,
Europäische Patentanmeldunng 125023 (veröffentlicht
am 14. November 1984); Neuberger et al., Nature, 314: 268–270 (1985);
Taniguchi et al.,
Europäische Patentanmeldung
171496 (veröffentlicht
am 19. Februar 1985); Morrison et al.,
Europäische Patentanmeldung
173494 (veröffentlicht
am 5. März
1986); Neuberger et al., PCT-Anmeldung
WO 8601533 (veröffentlicht am 13. März 1986);
Kudo et al.,
Europäische Patentanmeldung
184187 (veröffentlicht
am 11. Juni 1986); Sahagan et al., J. Immunol. 137: 1066–1074 (1986);
Robinson et al., Internationale Patentanmeldung Nr.
WO 8702671 (veröffentlicht am 7. Mai 1987);
Liu et al., Proc. Natl. Acad. Sci. USA 84: 3439–3443 (1987); Sun et al., Proc.
Natl. Acad. Sci. USA 84: 214–218
(1987); Retter et al., Science 240: 1041–1043 (1988); und Harlow und
Lane, ANTIBODIES: A LABORATORY MANUAL, supra.
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Ein
anti-idiotyper (anti-Id) Antikörper
ist ein Antikörper,
welcher einzigartige Determinanten, im Allgemeinen assoziiert mit
der Antigenbindungsstelle eines Antikörpers, erkennt. Ein Id-Antikörper kann
hergestellt werden durch Immunisieren eines Tiers gleicher Art und
genetischen Typs (z. B. Mausstamm), wie die Quelle des mAk, gegen
welchen ein anti-Id hergestellt wird. Das immunisierte Tier wird
die idiotypen Determinanten des immunisierenden Antikörpers erkennen
und darauf reagieren durch Produzieren eines Antikörpers gegen diese
idiotypen Determinanten (den Anti-Id-Antikörper). Siehe beispielsweise
U.S. Patent Nr. 4,699,880 ,
welches hierin in seiner Gesamtheit mittels Referenz inkorporiert
ist.
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Der
Anti-Id-Antikörper
kann auch verwendet werden als ein „Immunogen", um eine Immunreaktion in einem noch
weiteren Tier zu induzieren, das einen sogenannten Anti-Anti-Id-Antikörper produziert.
Der Anti-Anti-Id kann epitopisch identisch zu dem ursprünglichen
mAk sein, welcher den Anti-Id induzierte.
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Folglich
ist es durch Verwendung von Antikörpern gegen die idiotypen Determinanten
eines mAk möglich,
andere Klone zu identifizieren, die Antikörper identischer Spezifität exprimieren.
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Demgemäß können mAk,
erzeugt gegen die GILR-Proteine, Analoga, Fragmente oder Derivate
davon der vorliegenden Erfindung verwendet werden, um Anti-Id-Antikörper in
geeigneten Tieren, wie z. B. BALB/c-Mäusen, zu induzieren. Milzzellen
aus solchen immunisierten Mäusen
werden verwendet, um Anti-Id-Hybridome zu produzieren, die Anti-Id-mAk
sezernieren. Weiterhin können
die Anti-Id-mAk an einen Träger
wie z. B. ein „keyhole
limpet hemocyanin" (KLH)
gekoppelt werden und verwendet werden, um zusätzliche BALB/c-Mäuse zu immunisieren.
Seren aus diesen Mäusen
werden Anti-Anti-Id-Antikörper
enthalten, die die Bindungseigenschaften des ursprünglichen
mAk, spezifisch für
ein Epitop des obigen GILR-Proteins oder der Analoga, Fragmente
und Derivate davon, aufweisen.
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Die
Anti-Id-mAk haben folglich ihre eigenen idiotypen Epitope oder „Idiotope", die strukturell ähnlich sind
zu dem Epitop, das ausgewertet wird, wie z. B. GRB-Protein A.
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Es
ist außerdem
beabsichtigt, dass der Ausdruck „Antikörper" sowohl intakte Moleküle als auch
Fragmente davon, wie z. B. Fab und F(ab')2, einschließt, welche fähig sind,
Antigen zu binden. Fab- und F(ab')2-Fragmenten
fehlt das Fc-Fragment eines intakten Antikörpers, sie werden rascher aus
der Zirkulation entfernt und können
weniger nicht-spezifische Gewebebindung als ein intakter Antikörper aufweisen
(Wahl et al., J. Nucl. Med. 24: 316–325 (1983)).
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Es
wird verstanden werden, dass Fab- und F(ab')2- und andere Fragmente der Antikörper, verwendbar in
der vorliegenden Erfindung, verwendet werden können für die Detektion und Quantifizierung
des GILR-Proteins gemäß den hierin
offenbarten Verfahren für
intakte Antikörpermoleküle. Solche
Fragmente werden typischerweise durch proteolytische Spaltung unter
Verwendung von Enzymen, wie z. B. von Papain (um Fab-Fragmente zu
produzieren) oder Pepsin (um F(ab')2-Fragmente zu produzieren), hergestellt.
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Von
einem Antikörper
wird gesagt, dass er „fähig zum
Binden" eines Moleküls ist,
wenn er fähig
ist, spezifisch mit dem Molekül
zu reagieren, um dadurch das Molekül an den Antikörper zu
binden. Der Ausdruck „Epitop" soll sich auf den
Anteil eines Moleküls,
das fähig
ist, von einem Antikörper
gebunden zu werden, beziehen, welches auch von diesem Antikörper erkannt
werden kann. Epitope oder „antigene
Determinanten" bestehen
gewöhnlich
aus chemisch aktiven Oberflächengruppierungen
von Molekülen,
wie z. B. Aminosäuren(-) oder
Zuckerseitenketten, und weisen spezifische dreidimensionale Strukturcharakteristika
sowie spezifische Ladungscharakteristika auf.
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Ein „Antigen" ist ein Molekül oder ein
Anteil eines Moleküls,
fähig,
von einem Antikörper
gebunden zu werden, welches zusätzlich
fähig ist,
ein Tier zu induzieren, einen Antikörper zu produzieren, der fähig ist,
an ein Epitop dieses Antigens zu binden. Ein Antigen kann ein Epitop
oder mehr als ein Epitop aufweisen. Die spezifische Reaktion, auf
die oben Bezug genommen wird, soll anzeigen, dass das Antigen auf
eine hoch selektive Art und Weise mit seinem entsprechenden Antikörper reagieren
wird und nicht mit der Vielzahl anderer Antikörper, welche durch andere Antigene
hervorgerufen worden sein können.
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Die
Antikörper,
einschließlich
der Fragmente von Antikörpern,
verwendbar in der vorliegenden Erfindung, können verwendet werden, um das
GILR-Protein in einer Probe quantitativ oder qualitativ zu detektieren oder
das Vorhandensein von Zellen zu detektieren, welche das GILR-Protein
der vorliegenden Erfindung exprimieren. Dies kann erreicht werden
durch Immunofluoreszenztechniken, die einen fluoreszent markierten Antikörper (siehe
unten) einsetzen, gekoppelt mit lichtmikroskopischer, Durchfluss-cytometrischer
oder fluorometrischer Detektion.
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Die
Antikörper
(oder Fragmente davon), verwendbar in der vorliegenden Erfindung,
können
histologisch, wie bei Immunofluoreszenz- oder Immunoelektronenmikroskopie,
zur in situ-Detektion
des GILR-Proteins der vorliegenden Erfindung eingesetzt werden.
In situ-Detektion kann erreicht werden durch Entfernen einer histologischen
Probe von einem Patienten, und Anwenden des markierten Antikörpers der
vorliegenden Erfindung auf solch eine Probe. Der Antikörper (oder
das Fragment) wird vorzugsweise bereitgestellt durch Anwenden oder
durch Über schichten
des markierten Antikörpers
(oder Fragments) auf/über
eine biologische Probe. Durch die Verwendung solch einer Vorgehensweise
ist es möglich,
nicht nur das Vorhandensein des GILR-Proteins zu bestimmen, sondern
außerdem
seine Verteilung auf dem untersuchten Gewebe zu bestimmen.
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Beim
Verwenden der vorliegenden Erfindung wird der Durchschnittsfachmann
leicht wahrnehmen, dass irgendeines der großen Vielfalt histologischer
Verfahren (wie z. B. Färbeverfahren)
modifiziert werden kann, um solch eine in situ-Detektion zu erreichen.
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Solche
Assays für
das GILR-Protein der vorliegenden Erfindung umfassen typischerweise
Inkubieren einer biologischen Probe, wie z. B. einer biologischen
Flüssigkeit,
eines Gewebeextrakts, frisch geernteter Zellen, wie z. B. Lymphozyten
oder Leukozyten, oder von Zellen, welche in Gewebekultur inkubiert
worden sind, in Gegenwart eines detektierbaren markierten Antikörpers, fähig zum
Identifizieren des GILR-Proteins, und Nachweisen des Antikörpers durch
irgendeine einer Anzahl von auf dem Fachgebiet gut bekannter Techniken.
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Die
biologische Probe kann behandelt werden mit einer Festphasenhaltevorrichtung
oder einem Festphasenträger,
wie z. B. Nitrocellulose, oder einer/einem anderen festen Haltevorrichtung/Träger, welche(r)
fähig ist,
Zellen, Zellpartikel oder lösliche
Proteine zu immobilisieren. Die Haltevorrichtung oder der Träger kann dann
mit geeigneten Puffer gewaschen werden, gefolgt von Behandlung mit
einem detektierbaren markierten Antikörper gemäß der vorliegenden Erfindung,
wie oben angemerkt. Die Festphasenhaltevorrichtung oder der Festphasenträger können dann
mit dem Puffer ein zweites Mal gewaschen werden, um ungebundenen
Antikörper
zu entfernen. Die Menge an gebundener Markierung auf der festen
Haltevorrichtung oder dem festen Träger kann dann durch konventionelle
Mittel detektiert werden.
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Durch „Festphasenhaltevorrichtung", „Festphasenträger", „feste
Haltevorrichtung", „fester
Träger", „Haltevorrichtung" oder „Träger" ist irgendeine Haltevorrichtung
oder irgendein Träger
beabsichtigt, fähig
zum Binden von Antigen oder Antikörpern. Gut bekannte Haltevorrichtungen
oder Träger
schließen
Glas, Polystyrol, Polypropylen, Polyethylen, Dextran, Nylon, Amylasen,
natürliche
und modifizierte Cellulosen, Polyacrylamide, Gabbros und Magnetit
ein. Die Art des Trägers
kann für
den Zweck der vorliegenden Erfindung entweder in einem gewissen
Ausmaß löslich oder
unlöslich
sein. Das Trägermaterial
kann so gut wie jede mögliche strukturelle
Konfiguration aufweisen, solange das gekoppelte Molekül fähig ist,
an ein Antigen oder einen Antikörper
zu binden. Folglich kann die Haltevorrichtungs- oder Trägerkonfiguration
sphärisch,
wie bei einem Kügelchen,
zylindrisch, wie bei der Innenseitenoberfläche eines Teströhrchens
oder der äußeren Oberfläche eines
Stabes, sein. Alternativ kann die Oberfläche flach sein, wie z. B. ein
Blatt, Teststreifen etc.
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Bevorzugte
Haltevorrichtungen oder Träger
schließen
Polystyrolkügelchen
ein. Der Fachmann auf dem Gebiet wird viele andere geeignete Träger für das Binden
von Antikörper
oder Antigen kennen oder wird in der Lage sein, das gleiche durch
Routineexperimentieren sicherzustellen.
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Die
Bindungsaktivität
einer gegebenen Antikörpercharge
der Erfindung, wie oben angemerkt, kann durch gut bekannte Verfahren
bestimmt werden. Der Fachmann auf dem Gebiet wird in der Lage sein,
funktionsfähige
und optimale Assaybedingungen für
jede Bestimmung durch Einsetzen von Routineexperimentation zu bestimmen.
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Andere
solche Schritte, wie Waschen, Rühren,
Schütteln,
Filtrieren und dergleichen, können
zu den Assays zugefügt
werden, wie es gebräuchig
ist oder notwendig ist für
die jeweilige Situation.
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Einer
der Wege, auf welche ein Antikörper
in Übereinstimmung
mit der vorliegenden Erfindung detektierbar markiert werden kann,
erfolgt durch Verknüpfen
desselben mit einem Enzym und verwenden in einem Enzym-Immuno-Assay
(EIA). Dieses Enzym wird wiederum, wenn es später einem geeigneten Substrat
ausgesetzt ist, mit dem Substrat auf solch eine Weise reagieren,
um eine chemische Gruppierung zu produzieren, welche detektiert
werden kann beispielsweise durch spektrophotometrische, fluorometrische
oder durch visuelle Mittel. Enzyme, welche verwendet werden können, um
den Antikörper
detektierbar zu markieren, schließen ein, sind aber nicht limitiert
auf, Malatdehydrogenase, Staphylococcennuclease, delta-5-Steroid-Isomerase, Hefe-Alkoholdehydrogenase,
alpha-Glycerophosphatdehydrogenase, Triosephosphatisomerase, Meerrettichperoxidase,
alkalische Phosphatase, Asparaginase, Glucoseoxidase, beta-Galactosidase, Ribonuclease, Urease,
Katalase, Glucose-6-phosphat-Dehydrogenase, Glucoamylase und Acetylcholinesterase.
Die Detektion kann erreicht werden durch kolorimetrische Verfahren,
welche ein homogenes Substrat für
das Enzym einsetzen. Detektion kann auch erreicht werden durch visuellen
Vergleich des Ausmaßes
an enzymatischer Reaktion eines Substrats im Vergleich mit in ähnlicher
Weise präparierten
Standards.
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Detektion
kann unter Verwendung einer Vielzahl anderer Immunoassays erzielt
werden.
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Beispielsweise
ist es durch radioaktives Markieren der Antikörper oder Antikörperfragmente
möglich, R-PTPase
durch die Verwendung eines Radioimmunoassays (RIA) zu detektieren.
Eine gute Beschreibung von RIA kann in „Laboratory Techniques and
Biochemistry in Molecular Biology", von Work, T. S. et al., North Holland
Publishing Company, NY (1978), mit besonderer Bezugnahme auf das
Kapitel, überschrieben „An Introduction
to Radioimmune Assay and Related Techniques" von Chard, T., hierin durch Referenz
inkorporiert, gefunden werden. Das radioaktive Isotop kann durch
solche Mittel wie die Verwendung eines g-Zählers („g counter") oder eines Szintillationszählers oder
durch Autoradiographie detektiert werden.
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Es
ist auch möglich,
einen Antikörper
gemäß der Erfindung
mit einer fluoreszierenden Verbindung zu markieren. Wenn der Fluoreszenz-markierte
Antikörper
gegenüber
Licht der geeigneten Wellenlänge
ausgesetzt wird, kann seine Gegenwart dann, bedingt durch Fluoreszenz,
detektiert werden. Unter den am gewöhnlichsten verwendeten Fluoreszenzmarkierungsverbindungen
sind Fluoresceinisothiocyanat, Rhodamin, Phycoerythrin, Pycocyanin,
Allophycocyanin, o-Phthaldehyd und Fluorescamin.
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Der
Antikörper
kann auch unter Verwendung von Fluoreszenz-emittierenden Metallen,
wie z. B. von 125E, oder anderen der Lanthanidreihe,
detektierbar markiert werden. Diese Metalle können unter Verwendung solcher
Metall-chelierender Gruppen, wie z. B. von Diethylentriaminpentaessigsäure (ETPA),
an dem Antikörper
befestigt werden.
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Der
Antikörper
kann außerdem
dadurch detektierbar markiert werden, indem er an eine chemilumineszente
Verbindung gekoppelt wird. Die Gegenwart des Chemilumineszenzmarkierten
Antikörpers
wird dann durch Detektieren des Vorhandenseins von Lumineszenz bestimmt,
die während
des Verlaufs einer chemischen Reaktion auftritt. Beispiele besonders
nützlicher
chemilumineszenter Markierungsverbindungen sind Luminol, Isoluminol,
theromatischer Acridiniumester, Imidazol, Acridiniumsalz und Oxalatester.
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Gleichermaßen kann
eine biolumineszente Verbindung verwendet werden, um den Antikörper der
vorliegenden Erfindung zu markieren. Biolumineszenz ist eine Art
von Chemilumineszenz, gefunden in biologischen Systemen, in welchen
ein katalytisches Protein die Effizienz der Chemilumineszenzreaktion
erhöht.
Die Gegenwart eines biolumineszenten Proteins wird bestimmt durch
Detektieren der Gegenwart von Lumineszenz. Wichtige Biolumineszenzverbindungen
für Zwecke
des Markierens sind Luciferin, Luciferase und Aequorin.
-
Ein
Antikörpermolekül der vorliegenden
Erfindung kann angepasst werden für den Einsatz in einem immunometrischen
Assay (auch bekannt als ein „two-site"- oder „Sandwich"-Assay). In einem typischen immunometrischen
Assay wird eine Menge an unmarkiertem Antikörper (oder Antikörperfragment)
an eine feste Haltevorrichtung oder einen festen Träger gebunden
und eine Menge an detektierbar markiertem löslichem Antikörper wird
zugegeben, um Detektion und/oder Quantifizierung des ternären Komplexes,
gebildet zwischen Festphasen-Antikörper, Antigen
und markiertem Antikörper
zu erlauben.
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Typische
und bevorzugte immunometrische Assays beinhalten „Vorwärts"-Assays („forward
assays"), bei welchen
der an die feste Phase gebundene Antikörper zuerst mit der Probe,
die getestet wird, in Kontakt gebracht wird, um das Antigen aus
der Probe durch Bilden eines binären
Festphasenantikörper-Antigen-Komplexes
zu extrahieren. Nach einer geeigneten Inkubationsperiode wird die
feste Haltevorrichtung oder der feste Träger gewaschen, um den Rest
der flüssigen
Probe, einschließlich
von nicht-reagiertem Antigen, sofern vorhanden, zu entfernen und
dann in Kontakt gebracht mit der Lösung, enthaltend eine unbekannte
Menge an markiertem Antikörper
(welche als ein „Reportermolekül" fungiert). Nach
einer zweiten Inkubationsperiode, um dem markierten Antikörper zu
erlauben, mit dem an die feste Haltevorrichtung oder den festen
Träger
durch den unmarkierten Antikörper
gebundenes Antigen zu komplexieren, wird die feste Haltevorrichtung
oder der feste Träger
ein zweites Mal gewaschen, um nicht-reagierten markierten Antikörper zu
entfernen.
-
In
einer anderen Art des „Sandwich"-Assays, welcher
mit den Antigenen der vorliegenden Erfindung auch nützlich sein
kann, werden die sogenannten „simultanen” und „rückwärtigen" („reverse") Assays verwendet.
Ein simultaner Assay beinhaltet einen einzelnen Inkubati onsschritt,
weil der an die feste Haltevorrichtung oder den festen Träger gebundene
Antikörper
und der markierte Antikörper
beide zu der Probe, die getestet wird, zur gleichen Zeit zugegeben
werden. Nachdem die Inkubation abgeschlossen ist, wird die feste
Haltevorrichtung oder der feste Träger gewaschen, um den Rest
an flüssiger
Probe und nicht-komplexiertem markiertem Antikörper zu entfernen. Die Gegenwart
von markiertem Antikörper,
assoziiert mit der festen Haltevorrichtung oder dem festen Träger, wird
dann bestimmt, wie sie in einem konventionellen „Vorwärts"-Sandwichassay bestimmt werden würde.
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Bei
dem „rückwärtigen" Assay wird die schrittweise
Zugabe zuerst einer Lösung
markierten Antikörpers
zu der flüssigen
Probe, gefolgt von der Zugabe von nicht-markiertem Antikörper, gebunden
an eine feste Haltevorrichtung oder einen festen Träger, nach
einer geeigneten Inkubationsperiode, eingesetzt. Nach einer zweiten
Inkubation wird die feste Phase auf konventionelle Weise gewaschen,
um sie von dem Rest der Probe, die getestet wird, und der Lösung von
nicht-reagiertem markiertem Antikörper zu befreien. Die Bestimmung von
markiertem Antikörper,
assoziiert mit einer festen Haltevorrichtung oder einem festen Träger wird
dann wie in den „simultanen" und „Vorwärts"-Assays bestimmt.
-
Die
GILR-Proteine der Erfindung können
durch irgendeine Standard-rekombinante DNA-Vorgehensweise hergestellt
werden (siehe beispielsweise Sambrook et al., 1989 und Ausubel et
al., 1987-1995, supra), bei welcher geeignete eukaryotische oder
prokaryotische Wirtszellen, gut bekannt im Fachgebiet, durch geeignete
eukaryotische oder prokaryotische Vektoren, die die Sequenzen enthalten,
die für
die Proteine codieren, transformiert werden. Demgemäß betrifft
die vorliegende Erfindung auch solche Expressionsvektoren und transformierten
Wirte zur Herstellung der Proteine der Erfindung. Wie oben erwähnt, schließen diese
Proteine auch ihre biologisch aktiven Analoga, Fragmente und Derivate
ein und folglich schließen
die Vektoren, die sie codieren, auch Vektoren ein, die Analoga oder
Fragmente dieser Proteine codieren und die transformierten Wirte
schließen
auch jene ein, die solche Analoga oder Fragmente produzieren. Die
Derivate dieser Proteine, hergestellt durch die transformierten
Wirte, sind die Derivate, hergestellt durch Standardmodifikation
der Proteine oder ihrer Analoga oder Fragmente.
-
Die
vorliegende Erfindung betrifft außerdem pharmazeutische Zusammensetzungen,
umfassend rekombinante Tier-Virus-Vektoren, die die GILR-Proteine
codieren, wobei der Vektor auch ein Virusoberflächenprotein codiert, das fähig ist,
spezifische Zielzell-(z. B. Lymphozyten, Krebszellen etc.)-Oberflächenproteine
zu binden, um die Insertion der GILR-Proteinsequenzen in die Zellen
zu steuern. Weitere pharmazeutische Zusammensetzungen der Erfindung
umfassen als den aktiven Bestandteil (a) eine Oligonucleotidsequenz,
codierend eine Antisense-Sequenz der GILR-Proteinsequenz, oder (b)
Arzneimittel, die die GILR-Aktivität blockieren.
-
Pharmazeutische
Zusammensetzungen gemäß der vorliegenden
Erfindung beinhalten eine ausreichende Menge des aktiven Bestandteils,
um seinen beabsichtigten Zweck zu erzielen. Zusätzlich dazu können die
pharmazeutischen Zusammensetzungen geeignete pharmazeutisch annehmbare
Träger
enthalten, die Exzipientien und Hilfsmittel umfassen, die Prozessieren
der aktiven Verbindung in Zubereitungen erleichtern, die pharmazeutisch
verwendet werden können,
und die solche Zubereitungen zur Verabreichung an das Subjekt, das
derer bedarf, stabilisieren können,
die dem Fachmann auf dem Gebiet auch gut bekannt sind.
-
Die
Erfindung wird nun in größerem Detail
in dem folgenden nicht-beschränkenden
Beispiel und den begleitenden Zeichnungen beschrieben werden. Es
sollte angemerkt werden, dass alle der verschiedenen Vorgehensweisen,
wenn nicht anders angezeigt, Standard-Vorgehensweisen des Fachgebiets
sind oder Vorgehensweisen sind, die allen, die über Können auf dem Fachgebiet verfügen, mittels
ihrer Veröffentlichung, wie
in weit verfügbaren
Veröffentlichungen
beschrieben, leicht offensichtlich sind. Gleichermaßen sind
all die verschiedenen Reagenzien, Zellen etc. (d. h. „Materialien") allen von Können in
dem Fachgebiet leicht verfügbar
mittels Erwerben von den verschiedenen Herstellern oder mittels
der Standardherstellung davon.
-
Beispiel 1: Identifikation, Isolierung,
Klonierung und Charakterisierung des GILR-Gens und des GILR-Proteins
-
I. Materialien und Methoden
-
a) Zellen und Kulturbedingungen:
-
Thymocyten
wurden erhalten von 3 bis 5 Wochen alten C3H/HeN-Mäusen, käuflich erworben
von Charles River (Mailand, Italien). Die Zellsuspensionen wurden
gewaschen, filtriert und auf eine Konzentration von 8 × 106 Zellen/ml in Vollmedium eingestellt. Die
Zellen wurden bei 37°C
alleine oder mit 100 nM/l DEX (Sigma, St. Louis, Mo.) 3 Stunden
lang inkubiert. Eine CD3+-, CD4+-, CD2+- CD44+-Unterlinie, erhalten
in unserem Labor, der OVA-spezifischen Maus-Hybridom-T-Zell-Linie
(3DO; Ayroldi et al., 1995) aufrechterhalten in Suspension in RPMI-1640-Medium,
supplementiert mit 10% FCS und 10 μM HEPES-Puffer, wurde für Transfektionsexperimente
verwendet. Zellen wurden bei zuvor etablierten Zeiten bei 200 g
10 min lang zentrifugiert, gewaschen und auf die gewünschten
Konzentrationen eingestellt.
-
b) RNA-Präparation:
-
Gesamte
cytoplasmatische RNA wurde aus Thymocyten unter Verwendung des Protokolls
von Chirgwin (Chirgwin et al., 1979) isoliert. Polyadenylierte RNA
wurde erhalten wie früer
beschrieben (Maniatis et al., 1989).
-
c) Bibliothek-Konstruktion:
-
Eine
gerichtet klonierte cDNA-Bibliothek wurde unter Verwendung von polyadenylierter
cytoplasmatischer RNA aus Thymozyten, kultiviert für 3 Stunden
in Gegenwart von DEX gemäß dem Maniatis-Protokoll (siehe
Maniatis et al., 1989), konstruiert. Kurz gesagt wurde eine Erststrang-cDNA
erhalten durch eine Umkehrreaktion („reverse reaction") unter Verwendung
eines Oligo(dT)-Primers (10 μg)
und von 7 μg
di-polyadenylierter RNA. Um Synthese aufzuzeichnen, waren 20 μCi [32P]
dCTP (3000 Ci/mmol) im Reaktionsgemisch enthalten. Eine Zweitstrang-cDNA
wurde gemäß den von
Gubler und Hoffman beschriebenen Vorgehensweisen synthetisiert (Gubler
und Hoffman, 1983). Die cDNA hatte stumpfe Enden unter Verwendung
von T4-Polymerase (Boehringer Mannheim, Mannheim, Deutschland) und
wurde dann methy liert mit EcoRI-Methylase (Boehringer Mannheim).
EcoRI-Linker wurden an die cDNA mit T4-DNA-Ligase (New England Biolabs, Beverly,
MA) bei 16°C
12 Stunden lang ligiert. Folgend auf die Ligation von Linkern wurde
die Reaktion durch Erwärmen
auf 68°C
und 15-mintitiges Inkubieren bei dieser Temperatur inaktiviert.
Die cDNA-Suspension wurde in Ethanol gefällt und auf einer CL4B-Säule (Invitrogen
BV, San Diego, CA) gereinigt.
-
Die
cDNA wurde in λgt11-Arme
unter Verwendung von EcoRI-Adaptoren insertiert, wobei dem Protokoll
des Herstellers (Invitrogen) gefolgt wurde. Rekombinante Klone (0,25 × 104 p.
f. u./μl)
wurden durch Hybridisierung mit der Subtraktionssonde (siehe unten)
durchmustert.
-
d) Subtraktionssonden-Vorgehensweise und
Bibliotheksdurchmustern
-
Um
die subtrahierte Sonde zu konstruieren, wurden eine biotinylierte
Kopie des nichtinduzierten Pools von mRNA (10 μg) und 32P-markierte cDNA aus
der induzierten RNA (1 μg)
in Ethanol co-präzipitiert.
Das Präzipitat
wurde getrocknet und in 2x-Hybridisierungspuffer gelöst. Die
Probe wurde 1 Minute lang bei 100°C
erwärmt
und dann 24 Stunden lang bei 68°C
inkubiert. Um unhybridisierte von hybridisierten Sequenzen zu trennen,
wurde die Reaktion 10-bis
15-fach mit Streptavidin-Bindungspuffer verdünnt und mit Streptavidin 10
Minuten lang bei Raumtemperatur inkubiert. Zwei Phenol-Chloroform-Extraktionen
wurden durchgeführt.
Nach Präzipitation
wurde die markierte cDNA-Sonde in 50 μl sterilem Wasser resuspendiert
und direkt als eine Subtraktionssonde zum Screenen der cDNA-Bibliothek
verwendet.
-
Nitrocellulosefilter
(Amersham Life Science International PLC, Buckinghamshire, England),
mit welchen Blotting-Platten erhalten wurden, die 5 × 104 Klone
enthielten, wurden in 5 × SSC,
5 × Denhardt-Lösung, 1%
SDS, 100 μg/μl tRNA (Sigma)
und 20 mM Natriumpyrophosphat (pH 6,8) bei 42°C 12 Stunden lang hybridisiert
und der letzte Waschschritt war in 0,2 × SSC, 0,1% SDS bei 65°C für 30 min.
-
e) Northern Blot-Analyse
-
Angezeigte
Mengen (siehe „Kurze
Beschreibung der Zeichnungen" oben)
gesamter cytoplasmatischer RNA (die von 2 μg–25 μg RNA/Spur auf den Gelen reichten,
wie angegeben hinsichtlich der Figuren in „Kurze Beschreibung der Zeichnungen" oberhalb hierin)
wurden auf 1,2%igen Agarosegelen getrennt und auf Nitrocellulosefilter
(Scheicher und Schuell, Kassel („Dassel"), Deutschland) transferiert. DNA-Sonden
wurden unter Verwendung des Nick-Translations-Kit
von Boehringer Mannheim und unter Befolgen der Instruktionen des Herstellers
32P-markiert. Die Hybridisierung wurde über Nacht durchgeführt. Filter
wurden dreimal in 0,2 × SSC
mit 0,5% SDS bei 37°C,
gefolgt von zwei Waschschritten bei 65°C, gewaschen.
-
f) Primer Extension-Technik
-
Die
Primer Extension wurde gemäß der Vorgehensweise
von Maniatis (Maniatis et al., 1989) durchgeführt. Der radiomarkierte DNA-Primer
(105 cpm), komplementär
zu der Sequenz von dem Nucleotid bei Position 298 zu dem Nucleotid
bei Position 327 des GILR-Gens (siehe 2) wurde
mit 20 μg
mRNA von Dex-behandelten Thymocyten 3 Stunden lang gemischt.
-
g) DNA-Sequenzbestimmung
-
cDNA-Klone
wurden unter Verwendung von T7-DNA-Polymerase
(Sequenase-Kit, US Biochemical Corp.) im Zusammenhang mit speziell
synthetisierten 20- und 21-mer Oligonucleotidprimern (komplementär zu der
cDNA-Sequenz) und Primern, komplementär zu den Plasmid-Klonierungsstelle-Sequenzen,
sequenziert. Überlappende
Sequenzen wurden für
beide Stränge
der cDNA erhalten. cDNA-Sequenzen wurden von Klonen, isoliert von
dem Durchmustern der cDNA-Bibliothek, erhalten.
-
Die
gesamte Sequenzanalyse und Identifikation von Strukturmotiven wurde
mit dem PC/Gene Software Programm (Intelligenetics, Inc.) durchgeführt. Die
am meisten aktualisierte GenBank und EMBL Nucleinsäure-Datenbanken
und die Swiss-Prot-Protein-Datenbank wurden durch das Internet-Netzwerk
durch Verwendung des FASIA-Programms von Pearson und Lippman durchsucht.
-
h) In vitro-Translation
-
RNA
wurde in vitro unter Verwendung eines Kaninchenretikulocytenlysats
(Promega) durch die Vorgehensweise, die von den Instruktionen des
Herstellers empfohlen wurde, in Gegenwart von [35S]Methionin (Amersham)
translatiert und die Produkte wurden mit 15% SDS-PAGE analysiert. Nach Elektrophorese
wurde das Gel fixiert und einer Autoradiographie unterzogen.
-
i) Herstellung von Kaninchen-Anti-Maus-Antiserum
und Western Blot-Analyse
-
Ein
polyklonales Kaninchenantiserum, das GILR erkennt, wurde mit der „se" eines Fusionsproteins, enthaltend
die voll GILR-Aminosäuresequenz,
fusioniert an Glutathion S-Transferase
(GST; Pharmacia), hergestellt. Das GST-Fusionsprotein wurde in Escherichia
coli (E. coli) exprimiert, induziert mit 1 mM Isopropyl-β-D-thiogalactopyranosid
(IPTG) induziert und mit Glutathion(GSH)-Agarosekügelchen,
wie zuvor beschrieben (Tan et al., 1994), gereinigt. Diese Präparation
wurde verwendet, um New Zealand White-Kaninchen zu immunisieren
(1 mg/Kaninchen).
-
Nach
4 Wochen wurde eine Booster-Injektion von 0,2 mg Protein intravenös gegeben
und Blut wurde 1 Woche später
zur Herstellung von Antiserum gesammelt. Das Antiserum wurde unter
Verwendung eines Fusionsproteins, immobilisiert auf Nitrocellulosefilter
gemäß dem Maniatis-Protokoll
(Maniatis et al., 1989), gereinigt. Das Antiserum wurde zur Western
Blot-Analyse von
Proteinen, extrahiert aus Thymocyten, behandelt mit oder ohne DEX,
wie früher
beschrieben (Ayroldi et al., 1997), verwendet. Zum Western Blot
wurden Maus-Thymocyten (5 × 106/Probe) durch 30-minütiges Inkubieren auf Eis in
300 μl Lysepuffer
(20 mM Tris-HCl, 0,15 NaCl, 5 mM EDTA, 100 mM PMSF, 2,5 mM Leupeptin,
2,5 mM Aprotinin) lysiert. Nach 15-minütiger Zentrifugation bei 15.000
UpM wurden die Pellets dreimal mit kaltem Lysepuffer gewaschen,
3 Minuten lang gekocht und dann durch Elektrophorese in 10% SDS-PAGE-Gelen,
gefolgt von Transfer auf Nitrocellulose (Bioblot-NC, Costar), 5
Stunden lang bei 250 mA bei 4°C
in 25 mM Tris/Glycin, pH 8,3, und 20% V/V Methanol analysiert. Nicht-spezifische
Bin dungsstellen wurden durch Eintauchen der Membran in 5% Blockingmittel
in Tris-gepufferter Salzlösung-Tween
(TBS-T, „Tris-buffered
saline Tween") 1
Stunde lang bei Raumtemperatur geblockt.
-
Die
Membranen wurden mit polyklonalem GILR-Antiserum, 1:10000 verdünnt, 1 Stunde
bei Raumtemperatur inkubiert. Nach Waschen mit TBS-T-Puffer wurden
die Membranen 1 Stunde lang bei Raumtemperatur mit HRP-markierten
Schaf-Anti-Kaninchen-Antikörper,
1:5000 verdünnt,
(Amersham) behandelt („probed"), dann mit ECL-Western
Blotting-Reagenzien
(Amersham) inkubiert und Hyperfilm-ECL (Amersham) 15 Sekunden lang
ausgesetzt.
-
j) Transfektionen von kultivierten Zellen
-
Die
GILR-cDNA-codierende Sequenz (874 bp – siehe 2) wurde
in ein pcDNA3-Plasmid
(Invitrogen) zur Expression in Säugerzellen
kloniert. 3DO-Zellen wurden durch Elektroporation (300 mA, 960 μF) mit 15 μg linearisiertem
pcDNA3-Vektor (Kontrollklone) oder 15 μg linearisiertem pcDNA3-Vektor,
der die GILR-cDNA exprimiert, transfiziert. 36 Stunden nach Transfektion
wurden die Zellen in Medium kultiviert, das 0,8 mg/gr G418 aktive
Form (GIBCO-BRL, Life Technologies, Paisley, Schottland) enthielt,
kultiviert und 100 μl
der Zellsuspension wurden in Platten mit 96 Kavitäten (4 für jede Transfektion)
plattiert. Auf 15–20
Tage folgend wiesen nicht mehr als 15% der Kavitäten lebende wachsende Zellen
auf. Diese überlebenden
Zellen wurden als Klone erachtet und in einem RNAse-Protection-Assay
auf die Expression von exogenem GILR hin analysiert (Vito et al.,
1996).
-
k) RNAse-Protection-Analyse (RPA)
-
Die
Sonde für
RPA wurde durch PCR unter Verwendung des Forward-Primers C CATCTGGGTCCACTCCAGT
(lokalisiert auf GILR, 763–782
bp – siehe 2 und
SEQ ID NO: 3) und des Rückwärts-Primers AGGACAGTGGGAGTGGCACC
(lokalisiert auf pcDNA3 – siehe 5C und SEQ ID NO: 4) konstruiert. Das PCR-Produkt
(244 bp) wurde in einen pCRII-Vektor unter Verwendung des TA Cloning-Kit
(Invitrogen) kloniert. Das Produkt dieser Klonierung wurde sequenziert,
um jedewede Möglichkeit
einer Punktmutation auszuschließen.
Plasmid-DNA wurde mit Xba I (New England Biolabs) linearisiert und
mit T7-RNA-Polymerase (GIBCO-BRL) in Gegenwart
von 50 μM
[α32P]UTP
transkribiert. Auf Gelreinigung folgend wurde die Sonde (2 × 105 cpm)
an Gesamt-RNA (20 μg) über Nacht
bei 60°C
hybridisiert. RNase-Verdau wurde bei 37°C 15 min lang unter Verwendung
einer RNase A-(Boehringer
Mannheim)(40 μg/ml)
und RNase T1-(GIBCO-BRL)(1,5 U/μl)Lösung durchgeführt. Die
unverdauten Produkte wurden mit Phenol-Chloroform behandelt, mit
Ethanol gefällt
und auf ein denaturierendes Polyacrylamid-Sequenziergel geladen.
Autoradiographische Exposition wurde 2 Tage lang durchgeführt.
-
l) Antikörper-Quervernetzen und Zellbehandlung
-
Hamster-Anti-Maus-CD3ε (Klon 145-2C11;
Pharmingen, San Diego, CA)-mAk bei 1 μg/Kavität (= 1 μg/ml Anti-CD3-Antikörper) wurde
erlaubt, an hoch-bindenden Platten mit 96 Vertiefungen mit flachem
Boden (Costar, Cambridge, MA) bei 4°C in 100 μl PBS anzuhaften. Nach 20 Stunden
wurden Platten, beschichtet mit mAk, gewaschen und transfizierte
Klone wurden bei 1 × 105
Zellen/Kavität
plattiert und 20 Stunden lang bei 37°C inkubiert. Ratten-Anti-Maus-IgG-2b-mAk mit
passendem Isotyp (Klon R 35–38,
Pharmingen) wurden als eine Kontrolle verwendet.
-
Um
Fas-vermitteltes Töten
zu evaluieren, wurden 3DO-Zellen (1 × 106) bei Raumtemperatur 30
Minuten lang mit 10 μg/ml
des Antikörpers
gegen Fas (Hamster-Anti-Maus, Klon Jo2; Pharmingen) inkubiert, dann gewaschen
und auf Kavitäten
plattiert, die beschichtet waren mit einem Antikörper gegen Hamster-Immunoglobulin
G (5 μg/Kavität; Pharmingen).
-
In
ausgewählten
Experimenten wurde ein Anteil von T-Zellen mit Cyclosporin (Calbiochem,
San Diego, CA) in Gegenwart oder Abwesenheit von quervernetzten
monoklonalen Antikörpern
behandelt.
-
m) UV-Bestrahlung, DEX-Behandlung und
Hunger
-
In
manchen Experimenten wurden Klone, transfiziert mit leerem pcDNA3
oder GILR-cDNA,
unterschiedlichen Dosen von UV-Strahlen aus einem UV-Stratalinker
(Modell 1800; Stratagene, La Jolla, CA) ausgesetzt.
-
Aliquots
von 2 ml transfizierte Klone (1 × 106/ml) wurden mit DEX inkubiert
oder Mangelbedingungen (1% FCS) unterworfen. Die Apoptose wurde
nach 20 Stunden wie unten beschrieben ausgewertet.
-
n) Durchflusscytometrie-Analyse
-
Eine
einzelne Suspension (1 × 106
Zellen/Probe) wurde 30 Minuten lang auf Eis in 50 μl Färbepuffer (PBS
plus 5% FCS), enthaltend 10 μg/ml
Hamster-Anti-Maus-Fas-mAk, direkt konjugiert an R-Phycoerythrin (PE)
oder PE-Hamster-IgG (Isotypenkontrolle) inkubiert.
-
Beide
mAk wurden von Pharmingen käuflich
erworben. Zellen wurden auch mit polyklonalem Kaninchen-Antikörper, erzeugt
gegen ein Peptid, das Aminosäuren
260–279
entspricht, die am Carboxyterminus von menschlichem Fas-L liegen
(„mapping
at")(Santa Cruz,
Biotechnology, Inc., Santa Cruz, CA) oder mit Isotyp-passendem Antikörper („ab") und mit Anti-Kaninchen-IgG-FITC-Konjugat,
F(ab')2-Fragment
(Sigma), als einem Reagens der zweiten Stufe, gefärbt.
-
Alle
Klone wurden mit Hamster-Anti-Maus-αCD3, direkt konjugiert mit Fluorescein
(Pharmingen) gefärbt.
Der Mittelwert oder Prozentsatz von Fas- und Fas-L-Histogrammen
wurde unter Verwendung von „lysis II
research software" (Becton-Dickinson,
Moutain View, USA) berechnet.
-
o) Apoptose-Auswertung durch Propidiumiodidlösung
-
Apoptose
wurde durch Durchflusscytometrie wie anderswo beschrieben (Nicoletti
et al., 1991) gemessen. Nach Kultivieren wurden Zellen zentrifugiert
und die Pellets sanft in 1,5 ml hypotoner Propidiumiodidlösung (PI,
50 μg/ml
in 0,1% Natriumcitrat plus 0,1% Triton-X-100) resuspendiert. Die
Röhrchen
wurden über Nacht
bei 4°C
im Dunkeln gehalten. Die PI- Fluoreszenz
einzelner Nuclei wurde durch Durchflusscytometrie unter Verwendung
von Standard-FACScan-Ausrüstung
(Becton Dickinson) gemessen. Die Nuclei durchwanderten einen 488
nm-Argon-Laser-Lichtstrahl. Ein dichroider 560 nm-Spiegel (DM 570)
und ein 600 nm-„band pass
filter" (Bandweite
35 nm) wurden verwendet, um die rote Fluoreszenz, bedingt durch
PI-DNA-Färbung, zu
sammeln. Die Daten wurden auf einer logarithmischen Skala auf einem
Hewlett Packard (HP 9000, Modell 310; Palo Alto, CA)-Computer aufgezeichnet.
Der Prozentsatz an apoptotischen Zellkernen (sub-diploide DNA-Peak
in dem DNA-Fluoreszenz-Histrogramm)
wurde mit spezifischer FACScan-Forschungssoftware (Lysis II) berechnet.
-
p) Interleukin-2 (IL-2)-Analyse
-
Überstande
von unbehandelten Klonen oder 18 Stunden lang mit Anti-CD3-behandelten
Klonen wurden auf ihre Konzentration von IL-2 mittels two site-ELISA
unter Verwendung des monoklonalen Antikörpers JES6-1A12 als Primärreagens
und biotinyliertem monoklonalem Antikörper S4B6 als Sekundärreagens
getestet. Beide Antikörper
wurden von Pharmingen käuflich
erworben. Der IL-2-Titer (Mittelwerte +/– Standardabweichung von replizierten
Proben) wurde als Picogramm pro Milliliter ausgedrückt, berechnet
mittels Referenz zu Standardkurven, konstruiert mit bekannten Mengen
von IL-2. Das Sensitivitätslimit
war ungefähr
20 pg/ml.
-
q) Kern- und cytoplasmatische Extrakte
-
Kernproteine
wurden aus 1 × 107 Zellen extrahiert. Zellen wurden mit eiskaltem
PBS gewaschen und gepackte Zellen wurde in 1 ml hyptotonem Puffer
(25 mM HEPES, 50 mM KCl, 0,5% NP-40, 0,1 mM Dithiothreitol, 10 μg/ml Leupeptin,
20 μg/ml
Aprotinin und 1 mM PMSF-Lösung
in Ethanol resuspendiert. Nach 10 Minuten Inkubation auf Eis wurden
die Überstände, die
cytoplasmatische Proteine enthielten, von den Kernpellets mittels
Zentrifugation getrennt. Kempellets wurden dann mit isotonem („ipotonic") Puffer ohne NP-40 gewaschen
und in 10 μl
Lysepuffer (25 mM HEPES, 2 mM KCl, 0,1 mM Dithiothreitol, 10 μg/ml Leupeptin,
20 μg/ml
Aprotinin und 1 mM PMSF) resuspendiert. Nach 15-minütiger Inkubation
auf Eis wurden Lysate mit 10 Vol. Verdünnungspuffer (25 mM HEPES,
0,1 mM Dithiothreitol, 10 μg/ml
Leupeptin, 20 μg/ml
Aprotinin und 1 mM PMSF und 20% Glycerin) verdünnt und in einer vorgekühlten „Mikrofuge" 30 min lang bei
14.000 × g
vor dem Laden klar gemacht („cleared").
-
r) Isolierung von humanem GILR
-
Das
menschliche Homolog von Maus-GILR wurde aus einer λgt 11 menschlicher
Lymphocyt-cDNA-Bibliothek (Clontech, Palo Alto, CA, USA) isoliert.
Maus-GILR-cDNA, 32P-markiert, wurde als eine Sonde verwendet.
Nitrocellulosefilter (Amersham), erhalten durch Blotten von Platten,
enthaltend 5 × 104 Klone, wurden in 5 × SSC, 5 × Denhardt-Lösung, 1%
SDS, 100 μg/μl tRNA (SIGMA)
und 20 mM Natriumpyrophosphat (pH 6,8) bei 42°C 12 Stunden lang hybridisiert
und der endgültige
Waschschritt war in 0,2 × SSC,
0,1 SDS bei 65°C
für 30
Minuten. Fünfzig
mögliche
Kandidaten wurden von Replica-Filtern identifiziert und wie beschrieben
weiter durchmustert (D'Adamio
et al., 1997). Einige Klone, abgeleitet von dem dritten Screenen,
wurden isoliert, mit EcoRI verdaut und die cDNA-Insertionen von
etwa 2000 Basenpaaren wurden in pcDNA3 subkloniert. Nach Extraktion
und Reinigung mit dem alkalischen Lyseverfahren (Maniatis et al.,
1989) wurde Plasmid-DNA von mehreren Klonen unter Verwendung von
T7-DNA-Polymerase in Verbindung mit Sp6- und T7-Primern, komplementär zu den
Plasmid-Klonierungsstelle-Sequenzen, und mit speziell synthetisierten
Oligonucleotidprimern (20 und 23 Basen lang) sequenziert.
-
Überlappende
Sequenzen wurden für
beide Stränge
der cDNA erhalten.
-
II. ERGEBNISSE
-
a) Isolierung der Maus-GILR-cDNA
-
Um
die Rolle von Glucocorticoidhormonen bei der Regulierung von Lymphocyten-Apoptose zu untersuchen,
wurde die Isolierung von mRNA, induziert durch 3-ständige Behandlung
mit dem synthetischen Glucocorticoidhormon Dexamethason (DEX, 100
nM), in frisch isolierten Thymocyten durchgeführt. Durch Vergleichen der
cDNAs von unbehandelten und DEX-behandelten Zellen durch die Subtraktionssondentechnik,
wie oben beschrieben, wurden manche überexprimierten mRNAs in den
behandelten Zellen identifiziert. Beim Sequenzieren der verschiedenen
cDNAs wurde von einem von ihnen (bezeichnet als „GILR", für:
Glucocorticoid-induzierte Leucin-Zipper-Familie verwandtes/zugehöriges Gen
(„Glucocorticoid
Induced Leucin-zpper family Related gene")) gezeigt, dass es gewisse Homologie
(40% Ähnlichkeit)
mit der offenbar nicht in Beziehung stehenden Maus-TSC-22-Sequenz
(Shibanuma et al., 1992) und hDIP (Vogel et al., 1996) aufwies,
wobei diese Homologie nicht von grundlegender Signifikanz war, weil
die GILR-Sequenz wichtigererweise keine Homologie mit anderen Sequenzen
zeigte, die in EMBL- und Genbank-Datenbank vorhanden sind.
-
b) GILR-Expression in Geweben: Induktion
in T-Lymphocyten
-
Experimente
wurden durchgeführt,
um GILR-Expression in verschiedenen Geweben zu untersuchen und zu
definieren. Die Ergebnisse zeigten an, dass GILR-mRNA mittels Northern
Blotting (8 Tage Exposition) in frisch isolierten Thymocyten, Milz(–) und Lymphknotenzellen
klar detektierbar war, in Knochenmark, Niere und Lunge leicht detektierbar
war und in Leber, Herz und Gehirn nicht detektierbar war, was nahe
legt, dass das Gen hauptsächlich
in lymphoiden Geweben exprimiert wird (1A).
-
Experimente
wurden durchgeführt,
um den möglichen
Effekt von DEX-Behandlung in lymphoidem Gewebe zu testen. Die Ergebnisse
zeigen an, dass GILR-Expression durch Behandlung mit DEX in frischen
Thymocyten und Lymphocyten von peripheren Lymphoidgeweben einschließlich Milz
und Lymphknoten klar erhöht
war (1B). Diese Ergebnisse differenzieren GILR klar
von den ähnlicheren
Elementen der Leucin-Zipper-Familie hDIP (Vogel et al., 1996) und
TSC-22 (Shibanuma et al., 1992), die beide ubiquitär exprimiert
werden.
-
c) Das Protein, codiert von GILR, ist
ein Protein, das zur Leucin-Zipper-Familie gehört
-
Um
eine Volllangen-GILR-cDNA zu isolieren wurde eine Thymus-Lymphocyten-cDNA-Bibliothek unter Verwendung
einer isolierten Sonde (1100 bp), erhalten durch die Subtraktionssonden-Prozedur
(siehe oben) durchmustert. Mehrere Klone wurden isoliert und 3 von
ihnen waren 1972 bp lang und zeigten die gleiche Sequenz. Da Northern
Blotting-Analyse (1A) anzeigte, dass GILR-mRNA
etwa 1,9 kB lang war, wurde angenommen, dass diese Klone Volllänge-cDNAs
darstellen. Dies wurde durch Experimente unter Verwendung der Primer-Extension-Technik
(Ergebnisse nicht gezeigt) bestätigt.
-
Nucleotidsequenzieren
der oben angegebenen 3 cDNA-Klone, codierend für GILR, zeigten die Anwesenheit
eines einzelnen offenen Leserahmens (ORF), der an Nucleotidposition
206 beginnt und sich bis zu einem TAA-Stoppcodon bei Position 617
erstreckt (2).
-
Das
mutmaßliche
ATG-Startcodon bei Position 206 wird umgeben von einer Sequenz (GAACCATGA) in
guter Übereinstimmung
mit der Konsensussequenz zur Initiation der Translation in Eukaryoten
(Kozak, 1989). Das Stoppcodon ist gefolgt von einer 3'-nichttranslatierten
Region von 1355 bp. Ein Polyadenylierungssignal ist 45 bp 5' von dem Poly-A-Schwanz
vorhanden.
-
Die
GILR-Aminosäure-(„amino
acidic")-Sequenz
zeigt significante Homologien mit Molekülen, welche zu der Leucin-Zipper-Familie
gehören
(4 und 15; Shibanuma et al., 1992;
Yamamoto et al., 1988; Nicholas et al., 1991; Hope und Struhl, 1987;
Lamph et al., 1988). Das Protein, das mutmaßlich von der GILR-mRNA codiert
wird, ist ein Leucin-Zipper-Protein
von 138 Aminosäureresten
(2). Vier Leucinreste sind bei Triplett-Positionen
431–433,
452–454,
473–475
und 494–496
vorhanden, ein Asparagin ist bei Position 464–466 vorhanden, wobei dieses
mit einer Leucin-Zipper-Struktur kompatibel ist (unterstrichen in 2)
und vermutlich in der Lage ist, Dimere zu bilden.
-
Weiterhin
ist eine Region (basische Aminosäuren
sind in 2 unterstrichen), die möglicherweise eine
DNA-Bindungsdomäne
darstellt, am N-terminalen Ende vorhanden, während eine PAR-Region, reich
an Prolinresten und sauren Resten, an der C-terminalen Endregion
vorhanden ist.
-
Basierend
auf diesen Eigenschaften kann GILR als ein Leucin-Zipper-Protein
klassifiziert werden. Das vorhersagte Molekulargewicht des mutmaßlichen
reifen Proteins, vor weiteren posttranslationalen Modifikationen
ist etwa 17.000 Da. Das Molekulargewicht des nativen Proteins ist
etwa 17.000 Da (17 kDa), wie durch in vitro-Translationsexperimente
der klonierten cDNA (3A) und durch Western-Blot-Analyse-Experimente unter
Verwendung eines Kaninchen-Antiserums, hergestellt gegen in vitro-translatiertes
GILR-Protein (3C), angezeigt. Das Antiserum
wurde verwendet, um ein zelluläres
Produkt des GILR in normalen unbehandelten oder DEX-behandelten
(6 Stunden Behandlung) Thymocyten zu detektieren. Insbesondere wurde eine
Bande von molekularer Masse von ungefähr 17 kDa durch dieses Antiserum
in dem Proteinextrakt von DEX-behandelten, jedoch nicht von unbehandelten
Thymocyten in einer Western Blot-Analyse (3C) detektiert. 3B zeigt,
dass dieses Antiserum das in vitro translatierte Fusionsprotein erkennt.
Insbesondere deckt das Antiserum entweder das GST-Fusionsprotein oder
das intakte GILR-Protein, erhalten durch Thrombinabbau gemäß dem Pharmacia-Protokoll,
auf.
-
Andere
Experimente wurden durchgeführt,
um zu untersuchen, ob GILR-Protein und mRNA durch Behandlung mit
DEX induziert werden könnten
und ob dieser Effekt durch Co-Stimulation
mit Anti-CD3-mAk moduliert werden könnte (11). Ergebnisse
eines repräsentativen
Western-Blot-Experiments zeigen, dass GILR-Protein in Thymocyten
durch Behandlung mit DEX (Spur 3) oder Anti-CD3 plus DEX (Spur 4)
induziert wird, wohingegen GILR-Protein durch Behandlung mit Anti-CD3-mAk
alleine (Spur 2) herabmoduliert wird (11A). Ähnliche
Ergebnisse wurden erhalten, wenn GILR-mRNA-Expression evaluiert
wurde. Ein Northern Blot-Experiment zeigte tatsächlich, dass GILR-mRNA durch
Behandlung mit Anti-CD3-mAk herabreguliert wird (11B)(Spur
2), sie wird induziert durch Behandlung mit DEX (Spur 3) oder Anti-CD3
plus DEX (Spur 4). Ähnliche
Ergebnisse wurden mit Milz- und Lymphknotenzellen erhalten (nicht
gezeigt).
-
Um
die subzelluläre
Lokalisierung von GILR zu definieren, wurden die Level von GILR
im Nucleus und im Cytoplasma von Klonen, transfiziert mit dem leeren
Vektor oder mit der GILR-cDNA, ausgewertet. 12A zeigt,
dass GILR in den Kernproteinen, extrahiert aus einem Klon, transfiziert
mit GILR-cDNA, nicht aber in dem Cytoplasma oder in dem Nucleus
und Cytoplasma eines Kontrollklons detektierbar ist. Anti-β-Tubulin-Antikörper wurde
verwendet, um die mögliche
Kernkontamination mit Cytoplasmamaterial zu kontrollieren. Ergebnisse
in 12B zeigen an, dass β-Tubulin
in dem Cytoplasmaproteinextrakt von der Kontrolle (Spur 3) und von
GILR-transfizierten Klonen (Spur 4), nicht jedoch in den Kernextrakten
(Spuren 1 und 2) vorhanden ist.
-
d) GILR-Expression in transfizierten T-Zellen verleiht Resistenz
gegenüber
TCR/CD3-induzierter Apoptose, jedoch nicht gegenüber durch andere Stimuli induziertem
Zelltod
-
Mitglieder
der Leucin-Zipper-Familie sind bei der Lymphocytenaktivierung beteiligt
und sind in der Lage, Apoptose zu induzieren oder zu inhibieren
(Smeyne et al., 1993; Goldstone und Lavin, 1994). Um die möglichen
Effekte von GILR-Expression auf Apoptose zu testen, wurde eine Hybridom-T-Zell-Linie,
3DO, transfiziert, diese 3DO-Zell-Linie ist, wie andere T-Zellhybridome, bei
der Untersuchung von Apoptose, induziert durch Anti-CD3-Antikörper, weit
verwendet worden (Ayroldi et al., 1995; Vito et al., 1996). Diese
Transfektion wurde mit einem Expressionsvektor durchgeführt, in
welchem die GILR-cDNA unter der Kontrolle des CMV-Promotors exprimiert
wird. Es ist zuvor gezeigt worden, dass die Apoptose, induziert
durch Anti-CD3-Antikörper
in 3DO-Zellen von dem Fas/Fas-L-System abhängig ist (Yang et al., 1995).
Als Kontrollen wurde auch der leere Vektor (pcDNA3-Kontrolle) in
solchen Transfektionen verwendet. Nach Selektion mit G418 Antibiotikum
wurden Zellklone durch RNase-Protection-Analyse auf die GILR-Expression hin
durchmustert (5). Für jede Transfektion wurden
9 Klone getestet und für
funktionale Charakterisierung verwendet. Zusätzlich dazu wurden 6 normale
untransfizierte Klone (nuc/1–6)
als weitere Kontrollen getestet.
-
Die
Ergebnisse zeigten, dass Zellklone, die GILR überexprimieren (Klone GILR/1–9), alle
variabel resistent waren gegenüber
Anti-CD3-mλk-induzierter
Apoptose (Apoptose zwischen 5% und 10%), mit P < 0,0001, wenn verglichen mit pcDNA3-Kontrollklonen
(Klone pcDNA3/1–9,
Apoptose zwischen 45% und 60%). Es waren keine signifikanten Unterschiede
zwischen pcDNA3-Klonen und normalen untransfizierten Klonen (Klone
nuc/1–6,
Apoptose zwischen 45 und 60%) detektierbar (6). Um einen
möglichen
Effekt von GILR-Gen auf TCR/CD3-Membranexpression auszuschließen, welcher
selbst für
verringerte Sensitivität
gegenüber
Anti-CD3-induzierter Apoptose sorgen könnte, wurden alle Klone mit
Anti-CD3-AntimAk gefärbt
und mittels Durchflusscytometrie analysiert.
-
Zwischen
transfizierten und nicht-transfizierten Klonen wurden keine Unterschiede
der CD3-Expression detektiert (Ergebnisse nicht gezeigt).
-
Es
ist gezeigt worden, dass T-Zell-Apoptose durch verschiedene andere
Stimuli als das Triggern des PCR-CD3-Komplexes induziert werden
können,
einschließlich
Corticosteroiden, UV-Bestrahlung und Hunger (Zacharchuk et al.,
1990; Bansal et al., 1991; Lowe et al., 1993).
-
Experimente
wurden durchgeführt,
um zu testen, ob GILR-Expression T-Zell-Apoptose, induziert durch
andere Stimuli, inhibieren könnte.
Ergebnisse, erhalten mit den gleichen Klonen (Ergebnisse mit GILR/1,5,7
und pcDNA3/4,7,8 sind in 7 gezeigt) zeigen an, dass GILR-Überexpression Apoptose, inhibiert durch
DEX, verschiedene Dosen von UV-Strahlung, Hungern oder Triggern
durch quervernetzten monoklonalen Anti-Fas-Antikörper, nicht entgegenwirkt.
-
Diese
Ergebnisse zeigen, dass GILR T-Zell-Apoptose, ausgelöst durch
den TCR/CD3-Komplex,
jedoch nicht durch andere Stimuli, modulieren kann.
-
Interessanterweise
ist der spezifische inhibitorische Effekt von GILR auf den CD3/TCR-abhängigen Apoptose-Signalgebungspfad
in besonderer Weise unterschiedlich von dem Effekt, der von TSC-22,
dem homologeren Leucin-Zipper-Protein, ausgeübt wird. Wissenschaftliche
Literatur zeigt, dass TSC-22 Apoptose in einer humanen Karzinom-Zelllinie
induzieren kann (Ohta et al., 1997), sie in einer humanen Speicheldrüsen-Krebszelllinie
durch ein Antikrebs-Arzneimittel,
Vesarinon, (Kawamata et al., 1998) induziert wird und ihre Herabregulation
das Wachstum der Zelllinie deutlich verstärkt (Nakashiro et al., 1998).
-
e) Expression von Fas und Fas-L in GILR-transfizierten
T-Zellen
-
Es
ist vorgeschlagen worden, dass T-Zell-AICD auch von Fas/Fas-L-Wechselwirkung
abhängig
ist (Alderson et al., 1995; Dhein et al., 1995; Ju et al., 1995).
Insbesondere haben die genannten Erfinder früher gezeigt, dass Anti-CD3-induzierte
Apoptose in 3DO-Zellen durch löslichen
Anti-Fas-mAk blockiert wird, während ein
quervernetzter Anti-Fas-mAk Zelltod direkt induziert (Ayroldi et
al., 1997). Experimente wurden durchgeführt, um zu testen, ob Blockieren
von Fas (unter Verwendung von löslichem
Anti-Fas-mAk, 1 μg/ml)
die Anti-CD3- induzierte
Apoptose in diesem experimentellen System inhibieren könnte, in
dem Klone von 3DO getestet wurden. Die Ergebnisse zeigen an, dass
Blockieren von Fas den CD3-induzierten Zelltod signifikant inhibiert
(Apoptose, Mittelwert von Ergebnissen, erhalten mit 3 normalen Klonen
in einem 20 Stunden-Assay, war: 4 ± 1 in unbehandelten Kontrollen,
63 ± 5
in Anti-CD3-behandelten,
29 ± 6
in mit Anti-CD3 plus löslichen Anti-Fas
behandelten Klonen; P < 0,01
beim Vergleich von mit Anti-CD3 behandelten mit mit Anti-CD-plus-Anti-Fa-behandelten).
-
Experimente
wurden auch durchgeführt,
um zu bewerten, ob die Inhibition von Apoptose in GILR-transfizierten
Zellen durch einen Effekt auf Fas/Fas-L-System-Expression vermittelt
werden könnte.
-
Ergebnisse
zeigen, dass 20 Stunden von Anti-CD3-mAk-Behandlung Fas- und Fas-L-Expression in der
3DO-Zelllinie und in Klonen, transfiziert (mit) der leerer Vektor-Kontrolle
(pcDNA3/4,7) induzierte, jedoch Fas- und Fas-L-Expression in Klonen,
die GILR überexprimierten
(Klone GILR/1,2,3,5,7) nicht vergrößerte (8).
-
Kinetische
Experimente zeigen auch an, dass während Fas-L-Expression 3 Stunden
nach Anti-CD3-Behandlung nicht ersichtlich ist, wenn es keine detektierbare
Apoptose gibt, Induktion von Fas-L-Expression bei 10 Stunden detektiert
wird, wenn Apoptose messbar ist. Ergebnisse eines repräsentativen
Experiments mit einem leeren Vektor und einem GILR-transfizierten
Klon sind in Tabelle I gezeigt. Ähnliche
Ergebnisse wurden auch erhalten, wenn Fas-mRNA-Expression durch Northern-Blot und RNase-Protection-Assays bewertet
wurden (9).
-
Diese
Ergebnisse zeigen an, dass GILR-Expression TCR/CD3-aktivierte Apoptose
und Fas/Fas-L-Expression inhibiert.
-
f) GILR in T-Zell-Aktivierung
-
Nachdem
gezeigt wurde, dass GILR-Überexpression
vor Anti-CD3-induzierter Apoptose durch Verringern von Fas/Fas-L-Expression
rettete, wurde die Rolle von GILR dann bei der T-Zell-Aktivierung bewertet. Zu diesem
Zweck wurden GILR-transfizierte Klone aktiviert und auf Apoptose
und Expression von Aktivierungsmarkern, wie z. B. Interleukin-2-Rezeptor
(IL-2R), analysiert. Insbesondere wurden nach Stimulation mit quervernetzten
monoklonalen Anti-CD3-Antikörpern (1 μg/ml) GILR-transfizierte
und leerer Vektor-Klone (verwendet als Kontrolle) mit monoklonalem
Anti-IL-2R-Antikörper
(CD25) gefärbt
oder zur Propidiumiodidmarkierung zur Apoptoseauswertung behandelt.
Die Überstände von
Kontrollklonen und Anti-CD3-behandelten Klonen wurden zur IL-2-Detektion
in einem ELISA-Assay verwendet.
-
Ergebnisse
zeigten, dass mit leerem Vektor transfizierte Klone bei Anti-CD3-Stimulation
hohe Level an IL-2R exprimieren und IL-2 produzieren, wie mittels
Durchflusscytometrie-Analyse
bzw. ELISA-Assay ausgewertet. Im Gegensatz dazu exprimieren GILR-transfizierte
Klone niedrige oder nicht detektierbare Level von IL-2 (Tabelle
II). Diese Daten zeigen an, dass („tha") Überexpression
von GILR Anti-CD3-induzierte Aktivierung inhibiert und legt nahe,
dass GILR eine Rolle beim Kontrollieren von T-Zell-Aktivierung spielen
kann.
-
Um
die Rolle von GILR bei T-Zell-Aktivierung weiter zu untersuchen,
untersuchen wir als Nächstes
seine Expression bei Anti-CD3- und/oder Anti-CD2-Stimulation und
die Effekte von Cyclosporin A.
-
Es
ist gezeigt worden, dass CD2-Triggern T-Zellen vor Anti-CD3-induzierter
Apoptose durch Herabregulieren des Fas/Fas-L-Systems rettet (Ayroldi
et al., 1997).
-
Dieser
Effekt wird vermittelt durch die Abnahme von endogener IL-2-Produktion
und deshalb von T-Zell-Aktivierung. Die Expression von GILR wurde
dann unter Verwendung von Northern Blot in 3DO-Zellen, behandelt
mit monoklonalen Anti-CD3- und/oder Anti-CD2-Antikörpern, studiert. 10A zeigt, dass GILR-mRNA durch Anti-CD3-Aktivierung
herabreguliert wird, wohingegen es heraufmoduliert wird durch Anti-CD2-Behandlung.
Co-Stimulation mit
sowohl Anti-CD2- als auch Anti-CD3-Behandlung setzt GILR-mRNA wieder
auf den Kontrolllevel zurück.
-
Es
wurde zuvor berichtet, dass Cyclosporin die TCR-vermittelte Transkription
des IL-2-Gens durch
das Blockieren des Calcium-abhängigen
Signaltransduktionswegs spezifisch inhibiert (Liu et al., 1993).
Wie 10B zeigt, kehrt Cyclosporin A
Anti-CD3-induzierte GILR-Herabregulierung
um.
-
Diese
Ergebnisse legen ferner die Beteiligung von GILR bei der Kontrolle
von T-Zell-Aktivierung
nahe.
-
g) Isolierung der Mensch-GILR-cDNA
-
Das
menschliche Homolog von Maus-GILR wurde bei einem Screenen einer
Agt11-Mensch-cDNA-Bibliothek,
erzeugt von T-Lymphocyt, PHA-stimuliert, unter Verwendung der zuvor
isolierten Maus-GILR-cDNA als eine Sonde, isoliert. Unter den positiven
Klonen zeigten vier die gleiche Sequenz, hoch homolog zur Maus-GILR-cDNA-Sequenz,
und die gleiche Länge
(1946 Basenpaare, 2).
-
Die
cDNA-Sequenz des Mensch-GILR (h-GILR) ist in
13 gezeigt.
Die cDNA enthält
einen einzelnen offenen Basenpaar-Rahmen („single base pair open frame"), der bei der Nucleotidposition
241 beginnt und sich bis zu einem Stoppcodon bei Position 643 erstreckt.
Mensch-GILR weist 86% Identität
auf DNA-Level (
14) und 94% Identität und 97% Ähnlichkeit
mit Maus-GILR (
15) auf Proteinlevel auf. Mensch-GILR ist
ein Leucin-Zipper-Protein,
welches hoch homolog ist zu Maus-GILR und Ähnlichkeit zu den zuvor beschriebenen
TSC-22- und hDIP-Proteinen, insbesonder am C-Terminus, an dem das
Leucin-Zipper-Motiv lokalisiert ist, zeigt. TABELLE I
Zeitverlauf
von Fas/L-Expression, die in Beziehung steht zu Anti-CD3-induzierter
Apoptose, bei einem mit leerem Vektor oder GILR transfizierten Klon |
|
| 3 Stunden | 6 Stunden | 10 Stunden |
Fas/L | Apoptose | Fas/L | Apoptose | Fas/L | Apoptose |
pcDNA3(4) | 0,7* | 1,3 | 1,0 | 2,5 | 5,7 | 2,9 |
pcDNA4(4) +
anti-CD3 | 1,2 | 1,7 | 1,1 | 3,7 | 81,1 | 72,0 |
GILR(7) | 1,0 | 0,3 | 1,7 | 1,8 | 0,1 | 2,8 |
GILR(7)
+ anti-CD3 | 0,6 | 0,9 | 1,2 | 1,4 | 1,4 | 2,7 |
|
= Zahlen
stellen den Prozentsatz an Zellen, positiv für Fas/L bei Durchflusscytometrieanalyse,
und von Zellen, die gegenüber
Propidiumiodid-Analyse apoptotisch waren, dar. |
TABELLE II
Aktivierungs-Marker
in GILR-transfizierten Klonen |
|
KLONE | APOPTOSE
(%) | IL-2R (%) | Il-2 (pg/ml) |
leerer
Vektor | Kontrolle | anti-CD3 | Kontrolle | anti-CD3 | Kontrolle | anti-CD3 |
PV5 | 1,7 | 55,7 | 3,3 | 85,2 | neg, | |
PV6 | 5,8 | 62,8 | 5,8 | 62,8 | 1200 | |
PVT1 | 5,5 | 59,3 | 1,3 | 87,7 | neg. | |
| | | | | 601 | |
| | | | | neg. | |
| | | | | 555 | |
GILR-Vektor | Kontrolle | anti-CD3 | Kontrolle | anti-CD3 | Kontrolle | anti-CD3 |
ST7 | 6,4 | 39,3 | 6,9 | 32 | neg. | 448 |
SG11 | 2,4 | | 6,5 | 13 | neg. | |
SG5 | 4,6 | | 7,1 | 33,6 | neg. | |
ST5 | 6,5 | 41,6 | 4,4 | 28,1 | neg. | 339 |
GILR19 | 2,4 | 32,8 | 2,6 | | neg. | 25 |
| 2,6 | | 6,4 | | neg. | 6 |
| 6,4 | | | | | |
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