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Die
vorliegende Erfindung betrifft härtbare
flammbeständige
Zusammensetzungen und insbesondere härtbare Epoxy-Zusammensetzungen
aus einem bromierten flammbeständigen
Triazin-Additiv, wobei diese Zusammensetzungen ideal geeignet sind
für die
Herstellung von gedruckten Schaltungen.
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Metallgekapselte
Schaltungen, insbesondere solche Schaltungen zur Verwendung für die Herstellung von
gedruckten Schaltkreisen, sind im Stand der Technik wohl bekannt.
Die einfachste solcher Schaltungen beinhaltet allgemein ein Harzkunststoff
(Polymer)-Substrat, auf welches zumindest ein dünnes Blatt eines elektrisch
leitfähigen
Materials, vorzugsweise Kupfer, gebunden ist. Das Harzkunststoffsubstrat
kann mit der Metallfolie auf einer oder beiden Seiten beschichtet
werden, abhängig
von der geplanten Verwendung, und kann steif oder flexibel sein,
abhängig
von der Zusammensetzung des Harzkunststoffsubstrats, der Auswahl von
Verstärker
(falls vorhanden) und der beabsichtigten Verwendung der Schaltung.
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Eine
Anzahl von Polyphenylenether-Zusammensetzungen mit vorteilhaften
dielektrischen Eigenschaften und Verwendbarkeit bei der Herstellung
von gedruckter Schaltung sind bekannt. Jedoch gibt es eine wachsende
Nachfrage in der Industrie für
Laminate mit guter thermischer Leistung, Lösungsmittelbeständigkeit
und verbesserten dielektrischen Eigenschaften, wie z.B. Dissipationsfaktor
und dielektrischer Konstante. Auf Grund von Nachteilen in einer
oder mehreren Eigenschaften habe viele solcher Zusammensetzungen
keine weitere kommerzielle Verwendung gefunden. Insbesondere werden,
obwohl Polyphenylenether ausgezeichnete Nichtleiter sind, oftmals
Nachteile in Bereichen, wie z.B. Lösungsmittelbeständigkeit,
Entflammbarkeit und Widerstandsfähigkeit
gegenüber
hohen Temperaturen gefunden. Polyphenylenether werden oftmals mit
Polyepoxyden kombiniert in einem Versuch, die zuvor genannten Eigenschaften
zu verbessern, jedoch wurde gefunden, dass solche Kombinationen
nicht vollständig
zufriedenstellend sind.
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Zusätzlich zu
den ausgezeichneten dielektrischen Eigenschaften sollten Harzzusammensetzungen, die
für die
Herstellung von gedruckten Schaltkreisen geeignet sind, hochflammhemmend
sein. Eine V-1-Einstufung, bestimmt gemäß dem Underwriters Laboratories
Testverfahren UL-94, ist allgemein erforderlich, wobei V-0 üblicherweise
notwendig ist. Die V-0-Beurteilung erfordert eine Flammverlöschzeit
(FOT) von nicht mehr als 10 Sekunden in jedem Versuch und eine kumulative
FOT von nicht mehr als 50 Sekunden für 5 Proben. Als eine praktische
Maßnahme
fordern Käufer
oftmals eine maximale kumulative FOT von 35 Sekunden.
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Der
hergestellte Schaltkreis sollte im Wesentlichen kein Gewicht verlieren
und seine Oberfläche
sollte bei Kontakt mit Methylenchlorid, einem zur Reinigung allgemein
verwendeten Lösungsmittel,
nicht nennenswert beschädigt
werden. Da die Verbindungen mit dem gedruckten Schaltkreis typischerweise
durch Löten hergestellt
werden, muss das Brett lötbeständig sein,
was durch den geringstmöglichen
prozentualen Anstieg in der Dicke (Z-Achsen-Ausdehnung) bewiesen
wird, wenn es flüssigem
Lot bei 288°C
ausgesetzt wird. Zusätzlich
zu all diesen Eigenschaften des gehärteten Materials ist eine relativ
kurze Härtungszeit
sehr stark erwünscht.
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Bei
der Herstellung von steifen, metallbezogenen Platten ist es bekannt,
individuelle Laminate zu bilden, allgemein Prepregs genannt, durch
Formulierung einer Harzbinderzusammensetzung, hergestellt aus Epoxyd,
modifiziertem Styrol oder ähnlichem.
Eine Lösungsmittellösung des
Harzes wird in eine Apparatur gebracht, die als „Tauch-Tank" bekannt ist. Kontinuierliche
Gewebe zur Verstärkung
können
in dem Tank vorimprägniert
und dann in einem vertikalen oder horizontalen Behandlungsturm oder
-ofen getrocknet werden. Normalerweise wird das Harz teilweise gehärtet oder
B-gestuft, nachdem es den Behandlungsturm oder -ofen verlassen hat.
Die Kupferfolie, wahlweise beschichtet mit einem Klebstoff, wird
auf eine Seite des Prepregs aufgebracht und einer Erwärmung unter
Druck unterzogen, um eine Bindung zwischen der Metallfolie und dem Substrat
zu bewirken. Mehrere Prepregs können
bei der Bildung eines einzelnen Komposit-Bretts verwendet werden.
Zusätzlich
haben gedruckte Mehrschicht-Verdrahtungsschaltungen eine Anzahl
von zwischengelegten Laminaten und Kupferblättern.
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Pressen
des Bretts kann in einer Presse durch Einbringen der Folie/Substratstruktur
zwischen die Platten und Schließen
der Presse bewirkt werden, oder es kann ein kontinuierliches Band
verwendet werden. Der Härtungszyklus
in der Presse hängt
ab von der Art und Dicke des Laminats, der Zeit und Temperatur des Zyklusses,
die demzufolge erforderlich sind, um das Substrat zu härten und
der bindenden Klebstoffschicht, falls vorhanden. Ausreichender Druck
ist erforderlich, um adäquaten
Fluss des Klebstoffes und/oder Substratharzes zu bewirken, um angemessen
zu benetzen und zu binden. Der Druck muss ausreichend sein, um Blasenbildung
vorzubeugen, die bewirkt wird durch die Freisetzung von Gasen, die
entweder aus enthaltenen flüchtigen
Stoffen in dem Substrat oder der Klebeschichten resultieren, oder
von Nebenprodukten aus dem Härtungsprozess
resultieren.
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Das
Japanische Patent 64[1988]-3223 beschreibt Blends aus Bisphenol-A-Diglycidylether,
TBBPA-Diglycidylether, Epoxyphenol-Novolak und Härtungsmitteln, wie z.B. Aminen.
Jedoch erzeugt das die erhaltene Material Laminat mit schlechterer
Lösungsbeständigkeit
und ist daher nicht geeignet für
gedruckte Schaltkreislaminate.
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Die
Japanischen Patente Hei 2[1990]-55721 und Hei 2[1990]-55722 beschreiben
Laminate mit verbesserter chemischer Beständigkeit, aufweisend (1) einen
Bisphenol-Poly(glycidyl)ether, Epoxy-Novolak und bromiertes Bisphenol-Reaktionsprodukt,
(2) einen Polyphenylenether, (3) ein Novolak-Harz, (4) ein Bleisalz und
(5) Sb2O3. Jedoch
ist die resultierende Trichlorethylenbeständigkeit im gehärteten Produkt
noch nicht angemessen und Oberflächenaufrauung
wird beobachtet.
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Walles
et al. (
US 4,975,319 )
beschreiben Zusammensetzungen aus (1) einem Bisphenolpolyglycidylether,
Epoxy-Novolak und bromiertem Bisphenol- Reaktionsprodukt, (2) einem Polyphenylenether,
(3) einem Novolak-Harz, Härtungsmitteln
und Härtern,
welche Laminate herstellen mit Dissipationsfaktoren im Bereich von
0,011–0,016.
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Hallgren
et al. (
US 5,043,367 )
beschreiben (1) Polyphenylenether, (2) halogenierte Bisphenol-Diglycidylether,
nicht halogenierte Diglycidylether, sowie verschiedene Härtungsmittel,
welche lösungsbeständige Laminate
erzeugen mit Dissipationsfaktoren im Bereich von 0,011–0,013.
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Katayose
et al. (US-Patent Nr. 5,218,030) beschreiben die Verwendung von
(i) einem Polyphenylenether, der anhängende Allyl- oder Propargylgruppen
enthält,
(ii) Triallylcyanurat oder Triallylisocyanurat und wahlweise (iii)
einem Flammschutzmittel oder (iv) einem Antimon-enthaltenden Hilfsflammschutzmittel.
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Katayose
et al. (US-Patent Nr. 5,352,745) offenbaren Zusammensetzungen mit
verbesserter Lösungsmittelbeständigkeit
aus einem hochmolekulargewichtigen funktionalisierten Polyphenylenetherharz
(η = 0,30–0,56 IV
PPO), hergestellt durch reaktive Extrusion von Polyphenylenether
mit Maleinsäureanhydrid.
Formulierungen von (i) dem Reaktionsprodukt aus Polyphenylenether
(PPE) mit einer ungesättigten
Säure oder Säureanhydrid
mit (ii) Triallylcyanurat oder Triallylisocyanurat, (iii) einem
bromierten Epoxydharz, (iv) Novolak-Harzen und (v) einem Härtungskatalysator,
erzeugt flammbeständige
und lösungsbeständige Harze,
die geeignet sind für
die Herstellung von gedruckten Schaltkreisen. Dieses Patent zeigt,
dass ein Teil der Amino-funktionalisierten Endgruppen Verkappungsreste
enthält.
Der Fachmann wird bemerken, dass solche Endgruppen weniger als 10%
der Hydroxylendgruppen beinhalten und nicht ausreichend sind, um
die Härtungsgeschwindigkeit
eines allylischen Duroplasten signifikant zu beschleunigen.
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Chao
et al. (US-Patent Nr. 5,213,886) beschreiben Blends von niedrig
molekulargewichtigen Polyphenylenetherverbindungen und Epoxyharzen.
Tracy et al. (US-Patent Nr. 5,834,565) beschreiben Blends von niedrig
molekulargewichtigen Polyphenylenether-Verbindungen in thermisch
härtenden Matrices,
wie z.B. Epoxydharzen und ungesättigten
Polyestern. Diese thermohärtenden
Zusammensetzungen zeigen verbesserte Verarbeitbarkeit gegenüber analogen
Zusammensetzungen, welche hochmolekulargewichtige Polyphenylenether-Verbindungen
enthalten.
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Nichts
im zuvor genannten Stand der Technik offenbart die vorliegenden
flammbeständigen
Blends, welche ausgezeichnete elektrische Eigenschaften, gute Lösungsmittelbeständigkeit
und gute thermische Expansionseigenschaften zeigen.
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Die
vorliegende Erfindung stellt eine härtbare Zusammensetzung zur
Verfügung,
die aufweist,
- (a) ein Epoxydharz mit weniger
als 1% Bromatomgehalt und einem Härtungsmittel dafür,
- (b) ein flammhemmendes Additiv, enthaltend weniger als 1 Gew.-%
phenolische Gruppen und Epoxydgruppen, wobei das genannte bromierte
flammhemmende Additiv ein bromiertes Triazin ist und
- (c) ein thermoplastisches Harz aus einem Polyphenylenether mit
einer Tg größer als
120°C,
wobei
die Zusammensetzung weniger als 1 Gew.-% Styrolhomopolymer enthält.
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Das
flammhemmende Additiv hat vorzugsweise eine Toluollöslichkeit
von mehr als 15 g/100 ml Toluol bei 50°C. Die bevorzugte Epoxydharzkomponente
beinhaltet ein Epoxydharz oder Mischung aus Epoxydharzen mit im
Mittel mehr als 2 Glycidylethergruppen je Molekül.
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Die
erfindungsgemäßen härtbaren
Zusammensetzungen können
bei der Herstellung von Schaltkreisen vorteilhafterweise mit Verstärkern kombiniert
werden, die ausgezeichnete elektrische Eigenschaften, gute Lösungsbeständigkeit
und thermische Eigenschaften haben.
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Die
vorliegende Erfindung beinhaltet flammhemmende und lösungsbeständige Laminate
mit ausgezeichneten thermischen und dielektrischen Eigenschaften, ideal
geeignet für
elektrische Laminate. Solche Zusammensetzungen beinhalten die härtbaren
Zusammensetzungen wie in Anspruch 1 definiert.
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Die
Epoxydharzkomponente beinhaltet Moleküle, die eine oder mehr Oxiranringgruppen
enthalten. Geeignete Epoxydharze beinhalten z.B. Glycidylether,
teilweise reagierte Produkte von Glycidylethern mit Phenolen (entweder
Monomer oder Polymer), oder cycloaliphatische Epoxyde. Für die vorliegende
Erfindung geeignete Epoxydharze beinhalten solche, wie sie in Chemistry
and Technology of the Epoxy Resins, Ellis, B., Hrsg.; Blackie Academic & Professional
imprint of Chapman & Hall,
Londen (1993) beschrieben sind. Bevorzugte Epoxyde beinhalten z.B.
multifunktionelle Glycidylether, beispielsweise epoxydierte Phenol-Formaldehyd-Novolake,
epoxydierte Kresol-Formaldehyd-Novolake und andere epoxydierte Alkylphenol-Formaldehyd-Novolake,
epoxydierte 1,1,1-Tris(4-hydroxyphenyl)ethan, epoxydiertes 1,1,2,2,-Tetra(4-hydroxyphenyl)ethan,
epoxydierte Phenol-Dicyclopentadien-Novolake
und epoxydierte Phenol-Benzaldehyd-Novolake. Die Epoxydharzkomponente
ist im Wesentlichen frei von Bromatomen. Das bedeutet, dass die
Epoxydharzkomponente zumindest weniger als 1% Bromatomgehalt hat.
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Geeignete
Katalysatoren/Härtungsmittel
für die
Epoxydharzkomponente beinhalten solche, wie sie von B. Ellis in
Chemistry and Technology of The Epoxy Resins, Chapman and Hall,
New York, New York (1993) und auch in den US-Patenten Nr. 5,141,791,
4,923,912 und 4,849,486 offenbart sind, deren Offenbarungen ausdrücklich hiermit
durch Bezugnahme eingeschlossen sind. Katalysatoren, die als Härtungsmittel
für Epoxydharze,
wie z.B. Imidazole, wirksam sind, können bei der Durchführung der
Erfindung verwendet werden. Besonders geeignete Imidazole beinhalten
z.B. Imidazol, 1-Methylimidazol, 1,2-Dimethylimidazol, 2-Methylimidazol,
2-Heptadecylimidazol, 2-Ethyl-4-methylimidazol,
2-Undecylimidazol und 1-(2-Cyanoethyl)-2-phenylimidazol. Bevorzugte
Imidazole beinhalten z.B. 1,2-Dimethylimidazol und 2-Heptadecylimidazol.
Besonders bevorzugt bei der Durchführung der vorliegenden Erfindung
ist jedoch eine Katalysatorpackung, gebildet aus einem Dicyandiamid,
Benzyldimethylamin und 2-Methylimidazol. Für die vorliegenden Zwecke sind
Katalysatoren zur Härtung
von Epoxydharz in der Bezeichnung „Härtungsmittel" enthalten. Das heißt, dass
der Katalysator ein Härtungsmittel
sein kann.
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Bromierte
Triazine werden oftmals hergestellt durch die Kondensation eines
bromierten Phenols oder einer Mischung aus bromierten Phenolen mit
einem Cyanurhalogenid, wie z.B. Cyanurchlorid, meist in der Gegenwart
eines basischen Katalysators. Die besonders bevorzugten bromierten
Triazine sind solche, die durch die Strukturen 1 und 2 repräsentiert
werden.
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Das
flammhemmende Additiv ist im Wesentlichen frei von phenolischen
Gruppen und von Epoxy (Oxiran)-Gruppen. Das bedeutet, dass das flammhemmende
Additiv weniger als 1 Gew.-% phenolische Gruppen oder Epoxygruppengehalt
enthält.
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Thermoplastische
Verbindungen, die in der erfindungsgemäß härtbaren Zusammensetzung verwendbar
sind, beinhalten Polyphenylenetherharze mit Tgs von mehr als 120°C, da Thermoplasten
mit niedrigeren Tgs nachteilige Effekte auf die thermische Leistungsfähigkeit
der gehärteten
Zusammensetzung haben. Polyphenylenetherharze sind kommerziell erhältlich als
Blends mit Homopolystyrol (Tg = 100°C) und als solche sind sie nicht
für die
vorliegende Erfindung geeignet auf Grund der nachteiligen Effekte
des Harzes mit niedrigem Tg auf thermische Eigenschaften des Laminats.
Demzufolge sind die vorliegenden härtbaren Zusammensetzungen im
Wesentlichen frei von Styrolhomopolymeren, das heißt sie enthalten
weniger als 1 Gew.-% Styrolhomopolymergehalt.
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Polyphenylenether-Verbindungen
für die
Verwendung in den erfindungsgemäßen härtbaren
Zusammensetzungen beinhalten alle bekannten Polyphenylenether-Verbindungen, Polyphenylether-Copolymere und
derivarisierte Polyphenylenetherharze, die daraus hergestellt werden.
Polyphenylenether-Verbindungen sind im Stand der Technik in vielen
Patenten und Literaturquellen beschrieben und enthalten allgemein
sich wiederholende Einheiten der folgenden Struktur 3.
wobei R
1-4 unabhängig voneinander
Wasserstoff, Alkyl, Alkenyl, Alkinyl, Aryl, gemischte Alkyl-, Alkenyl-
oder Alkinylaryl-Kohlenwasserstoffe und solche Gruppen sind, die
wahlweise einen Substituenten enthalten, ausgewählt aus einem oder mehreren
von einer Carbonsäure,
einem Aldehyd, einem Alkohol und einem Aminosubstituenten.
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Geeignete
Copolymere beinhaltet oxidative Polymerisationsprodukte von 2,6-Dimethylphenol
und 2,3,6-Trimethylphenol. Derivatisierte Harze beinhalten z.B.
Polyphenylenether-Verbindungen, die anhängende allylische, propargylische
Reste oder Endgruppen-derivatisierte Harze enthalten, die z.B. durch
Reaktion der terminalen Hydroxylgruppen des Polyphenylenethers mit
einem Säurechlorid,
Ester oder Anhydrid gebildet werden. Typisch für Endgruppen-derivatisierte
Harze sind die Reaktionsprodukte eines Polyphenylenethers mit Trimellitsäureanhydrid-Säurechlorid,
Methacrylsäureanhydrid
oder Acrylsäureanhydrid.
Derivatisierte Harze beinhalten auch die Reaktionsprodukte, die
hergestellt werden durch Reaktion eines Polyphenylenethers mit einer
ungesättigten
Säure,
Anhydrid oder einer hydroxylierten Säure oder Anhydrid, die besonders
geeignet in der Polymerschmelze durch ein Verfahren, wie z.B. durch
Extrusion bei Temperaturen von zwischen etwa 200° bis 350°C, hergestellt werden. Beispielhafte
Reaktanten für
solche Schmelzextrusionsverfahren beinhalten ungesättigte Säure, Anhydrid
oder eine hydroxylierte Säure
oder Anhydrid, einschließlich
Maleinsäureanhydrid,
Maleinsäure,
Zitronensäure,
Apfelsäure
und ähnliches.
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Bevorzugte
Polyphenylenether-Verbindungen zur Verwendung in der vorliegenden
Erfindung beinhalten niedrigmolekulargewichtige Polyphenylenether-Verbindungen
mit zahlenmittleren Molekulargewichten von etwa 1000 bis 10.000
g/mol oder gewichtsmittlerem Molekulargewicht von etwa 3000 bis
35.000 g/mol. Solche Materialien können hergestellt werden unter
Verwendung einer oxidativen Polymerisation von alkylierten Phenolen
durch bekannte Verfahren. Alternativ können diese Materialien hergestellt
werden durch die Reaktion eines hochmolekularen Polyphenylenethers
mit einem Peroxid und einem Phenol oder mit einem Peroxid alleine.
In einer bevorzugten Ausführungsform
wird ein hochmolekulargewichtiger Polyphenylenether mit einem zahlenmittleren
Molekulargewicht von etwa 45.000 g/mol in einer Toluollösung bei
50° bis
90°C mit
Benzoylperoxid und Bisphenol-A zur Reaktion gebracht. Solche niedrig
molekulargewichtigen Polymere können
durch Fällung
in einem Nichtlösungsmittel,
wie z.B. Methanol, isoliert werden, oder bevorzugt durch Verdampfen
des Lösungsmittels
und Schmelzextrusion des erhaltenen Polymeren bei Temperaturen von
etwa 200° bis
300°C.
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Wenn
Polyphenylenether verwendet wird, ist es vorteilhaft, ein flammhemmendes
Additiv zu verwenden, das gemeinsam in einem aromatischen Kohlenwasserstofflösungsmittel
lösbar
ist, welches vorzugsweise Toluol ist. Die minimale Menge an Flammhemmer,
die erforderlich ist, um UL-94 V-0-Entflammbarkeitseinstufung zu erreichen,
ist oftmals weniger als 30 Gewichtsteile der Gesamtzusammensetzung.
Die bevorzugten bromierten Flammhemmer sollen eine gute Löslichkeit
im gewählten
aromatischen Kohlenwasserstofflösungsmittel,
also in Toluol, bei Temperaturen unterhalb von etwa 50°C haben.
Allgemein ist eine Löslichkeit
von 15 g/100 ml Toluol bei 50°C
ausreichend. Auf Grund einer solchen Toluollöslichkeit können die bevorzugten flammhemmenden
Harzzusammensetzungen als homogene Lösungen hergestellt werden,
was die gleichförmige
Imprägnierung
einer Faserverstärkung
erlaubt. Demzufolge ist es sehr vorteilhaft, bei der Durchführung der
vorliegenden Erfindung toluollösliche
bromierte flammhemmende Additive, zusammen mit einer thermoplastischen
Polyphenylenether-Verbindung, dem Epoxydharz und Härtungsmitteln
und Katalysatoren dafür,
in einem Toluollösungsmittel
oder einer Mischung aus Lösungsmitteln,
die mehr als 50 Gew.-% Toluol enthalten, vorteilhafterweise 80 Gew.-%
Toluol und bevorzugt 100% Toluol, zu verwenden.
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Andere
thermohärtende
Harze können
wahlweise mit der Epoxydharzkomponente bei der Bildung der härtbaren
Zusammensetzung verblendet werden, die hierin offenbart ist, einschließlich z.B.
Cyanatestern, Bismaleimiden und ungesättigten Polyestern. Solche
thermohärtenden
Harze sind im Stand der Technik bekannt und zum Beispiel in den
US-Patenten Nr. 4,604,452, 4,785,075, 4,902,752, 4,983,683, 5,068,309
und 5,149,863 offenbart.
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Cyanatester,
die in der vorliegenden Erfindung geeignet sind, beinhalten z.B.
solche, die durch Ersetzen von Glycidylgruppen (-CH2CHOCH2) in Epoxydharzen mit -CN-Gruppen gebildet
werden können.
Geeignete Cyanatester-Verbindungen
beinhalten, sind aber nicht eingeschränkt auf, die folgenden: 1,3- und 1,4-Dicyanatobenzol,
2-tert-Butyl-1,4-dicyanatobenzol, 2,4-Dimethyl-1,3-dicyanatobenzol,
2,5-Di-tert-butyl-1,4-dicyanatobenzol, Tetramethyl-1,4-dicyanatobenzol,
4-Chlor-1,3-dicyanatobenzol, 1,3,5,-Tricyanatobenzol, 2,2'- und 4,4'-Dicyanatobiphenyl,
3,3',5,5'-Tetramethyl-4,4'-dicyanatodiphenyl,
1,3-, 1,4-, 1,5-, 1,6-, 1,8-, 2,6- und 2,7-Dicyanatonaphthalin,
1,3,6-Tricyanatonaphthalin, Bis(4-cyanatophenyl)methan, Bis(3-chlor-4-cyanatophenyl)methan,
Bis(3,5-dimethyl-4-cyanatophenylmethan, 1,1-Bis(4-cyanatophenyl)ethan, 2,2-Bis(4-cyanatophenyl)propan,
2,2-Bis(3,3-dibrom-4-cyanatophenyl)propan, 2,2-Bis(4-cyanatophenyl)-1,1,1,3,3,3-hexafluorpropan,
Bis(4-cyanatophenyl)ester, Bis(4-cyanatophenoxy)benzol, Bis(4-cyanatophenyl)keton,
Bis(4-cyanatophenyl)thioether, Bis(4-cyanatophenyl)sulfon, Tris(4-cyanatophenyl)phosphat
und Tris(4-cyanatophenyl)phosphat.
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Ebenfalls
geeignet sind Cyansäureester,
erhalten aus Phenolharzen, z.B. wie in US-Patent Nr. 3,962,184 offenbart,
cyansaure Novolak-Harze, erhalten aus Novolak, z.B. wie in US-Patent
Nr. 4,022,755 offenbart, cyansaure Bisphenolartige Polycarbonatoligomere,
erhalten aus Bisphenol-artigen Polycarbonatoligomeren, z.B. wie
in US-Patent Nr. 4,026,913 offenbart, cyanoterminierte Polyarylenether,
z.B. wie in US-Patent Nr. 3,595,900 offenbart, Dicyanatester, die
frei sind von ortho-Wasserstoffatomen, z.B. wie in US-Patent Nr. 4,740,584
offenbart, Mischungen aus Di- und Tricyanaten, z.B. wie in US-Patent Nr. 4,709,008
offenbart, polyaromatische Cyanate, die polycyclische aliphatische
Gruppen enthalten, z.B. wie in US-Patent Nr. 4,528,366 offenbart,
z.B. QUARTEXTM 7187, erhältlich von Dow Chemical Company
(Midland, MI), Fluorkohlenstoffcyanate, z.B. wie in US-Patent Nr.
3,733,349 offenbart und Cyanate, wie z.B. in US-Patenten Nr. 4,195,132
und 4,116,946 offenbart.
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Polycyanatverbindungen,
die durch Reaktion eines Phenolformaldehyd-Vorkondensats mit einem halogenierten
Cyanid erhalten werden, können
ebenfalls für
gegenwärtige
Zwecke geeignet sein. Beispiele für bevorzugte Cyanatester-Harzzusammensetzungen
beinhalten niedrigmolekulargewichtige (Mn)
Oligomere, z.B. von etwa 250 bis etwa 5000, z.B. Bisphenol-A-Dicyanate,
wie z.B. AroCyTM, „B-30-Cyanatester halbfestes Harz", niedrigmolekulargewichtige
Oligomere von Tetra-o-methyl-Bisphenol-F-Dicyanaten, wie z.B. „AroCyTM, M-30 Cyanatester halbfestes Harz", niedrigmolekulargewichtige
Oligomere von Thiodiphenoldicyanaten, wie z.B. AroCyTM, „T-30", alle des vorhergenannten
kommerziell erhältlich
von Ciba-Geigy Corp.,
Hawthorne, N.Y. Bismaleimidharze beinhalten z.B. Harze, die aus
aromatischen Diaminen erhalten werden, so wie jene, die in US-Patent
Nr. 4,389,516 beschrieben sind. Allgemein werden Bismaleimide hergestellt
z.B. durch Reaktion einer verdünnten
Etherlösung
eines Diamins mit einer ähnlichen
verdünnten
Etherlösung
eines Maleinsäureanhydrids,
um eine Maleamidsäure
zu bilden, die in Essigsäureanhydrid
gebracht werden kann und zu dem korrespondierenden Bismaleimid in
Gegenwart von Kaliumacetat (siehe US-Patent Nr. 2,444,536) umgewandelt werden
kann.
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Verstärkungen,
die dem Fachmann bekannt sind, können
verwendet werden, einschließlich,
aber nicht eingeschränkt
auf, anorganische und organische Materialien, wie z.B. Gewebe oder
Vliesglasgewebe von E-, NE-, S-, T- und D-artigen Gläsern und Quarz und ähnlichem.
Sie können
in Form von Glasvorgarnstoff, Glasstoff, gehacktem Glas, Hohlglasfasern,
Glasmatte, Glasdickenmatte und Glasvliesgewebe, keramischen Fasergeweben,
sowie Metallfasergeweben sein. Zusätzlich können auch synthetische organische
verstärkende Füller in
der vorliegenden Erfindung verwendet werden, einschließlich z.B.
organischen Polymeren, die fähig ist,
Fasern zu bilden. Anschauliche Beispiele für solche verstärkende organische
Fasern beinhalten z.B. Polyetherketon, Polyimidbenzoxazol, Polyphenylensulfid,
Polyester, aromatische Polyamide, aromatische Polydimide oder Polyetherimide,
Acrylharze und Polyvinylalkohol. Fluorpolymere, wie z.B. Polytetrafluorethylen
können
in der vorliegenden Erfindung verwendet werden. Ebenfalls eingeschlossen
als Verstärkung
sind natürliche
organische Fasern, die dem Fachmann bekannt sind, einschließlich Baumwollstoff,
Hanfstoff Filz, Kohlenfasergeweben, sowie natürlichen Cellulosegeweben, wie
z.B. Kraftpapier, Baumwollpapier und glasfaserenthaltendes Papier.
Solche verstärkenden
Füller
können
in der Form von Monofilament- oder Multifilamentfasern zur Verfügung gestellt
werden und können
entweder alleine oder in Kombination mit einer anderen Art von Faser
verwendet werden, z.B. durch Co-Verweben oder Kern/Mantel, Seite
an Seite, orangeartige oder Matrix- und Faserkonstruktionen, oder
durch andere Verfahren, die dem Fachmann für Faserherstellung bekannt
sind. Solche Füller
können
in der Form von z.B. gewobenen Faserverstärkungen, Vliesfaserverstärkungen
oder Papieren zugefügt
werden.
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Kupplungsmittel,
eingebracht in das Verstärkungsmaterial,
sind im Stand der Technik bekannt, um die Haftung der Faserverstärkung in
der gehärteten
Harzzusammensetzung zu verbessern. Für die erfindungsgemäßen Zwecke
beinhalten repräsentative
Kupplungsmittel z.B. Kupplungsmittel auf Silan-, Titanat-, Zirkonat- Aluminium-
und Zirkonaluminiumbasis, sowie andere Mittel, die dem Fachmann
bekannt sind.
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Unter
den anderen Materialien, die vorhanden sein können, sind inerte, feinteilige
Füller,
wie z.B. Talk, Ton, Glimmer, Siliziumoxid, Aluminiumoxid und Calciumcarbonat.
Gewebebefeuchtungsverbesserer (z.B. Benetzungsverbesser und Kupplungsmittel)
und polare Flüssigkeiten,
wie z.B. n-Butylalkohol, Methylethylketon, Polysiloxane und Tetrahydrofuran,
können
unter gewissen Bedingungen vorteilhaft sein. Solche Materialien wie
Antioxidantien, thermische und Ultraviolettstabilisatoren, Gleitmittel,
Antistatikmittel, Farbstoffe und Pigmente, können ebenfalls vorhanden sein.
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Die
erfindungsgemäßen härtbaren
Zusammensetzungen werden in einer wirksamen Menge eines inerten
organischen Lösungsmittels
gelöst,
typischerweise bis zu einem gelösten
Gehalt von etwa 30% bis 60 Gew.-%. Die Identität des Löungsmittels ist nicht kritisch,
vorausgesetzt, dass es durch geeignete Maßnahmen, wie z.B. Verdampfung,
entfernt werden kann. Beispiele für geeignete Lösungsmittel
beinhalten aromatische Kohlenwasserstoffe, wie z.B. Toluol oder
Xylol, cycloaliphatische Ether, wie z.B. Tetrahydrofuran, chlorierte
Kohlenwasserstoffe, wie z.B. Chloroform, Amide, wie z.B. Dimethylformamid,
oder Mischungen der oben genannten Lösungsmittel mit einem aromatischen
oder chlorierten Kohlenwasserstoff, Keton, Ether, Amid oder anderen
im Stand der Technik bekannten Lösungsmittel.
Aromatische Kohlenwasserstoffe, insbesondere Toluol, sind in der
vorliegenden Ausführungsform
geeignet, in welcher das thermoplastische Harz ein Polyphenylenether
ist. Die Reihenfolge des Verblendens und Auflösens ist auch nicht kritisch,
um jedoch frühzeitige Härtung zu
vermeiden, sollten Katalysator und Härtungsmittel (Härter)-Bestandteile
allgemein nicht anfänglich in
Kontakt mit Polyphenylenether und Polyepoxyden bei einer Temperatur
unterhalb von 50°C
gebracht werden. Anteile von Komponenten und Brom darin enthalten
kein Lösungsmittel.
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In
dieser Anmeldung sind alle Mengen und Anteile pro Gewicht und Einheiten
sind im metrischen System, sofern nicht anders angegeben.
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Beispiel
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Polyphenylenetherharz
(η = 0,12
dl/g) wird hergestellt durch Reaktion eines 0,40 IV PPO-Harzes (100 Teile)
in Toluol (300 Teile) mit Benzoylperoxid (4 Teile) und Bisphenol-A
(4 Teile) bei 80°C.
Das Harz wird dann aus der Lösung
durch Fällung
in Methanol isoliert, gefolgt von Filtration und Trocknen bei 80°C über Nacht
im Vakuum. Das erhaltene Polyphenylenetherharz (Mn = 4329, Mw =
12801) wird in Toluol gelöst,
zu welchem verschiedene Epoxyharze, bromiertes flammhemmendes Triazin-Additiv
und Härtungskatalysatoren
bis zu einem Feststoffgehalt von 50 Gew.-% zugegeben werden. Glasgewebe
(7628-artiges E-Glas)
wird dann mit der Harzlösung
imprägniert
und der erhaltene imprägnierte
Glasstoff auf 180°C
erwärmt,
um den Überschuss
Lösungsmittel
zu entfernen und das duroplastische Harz teilweise zu härten. Acht
dieser teilweise gehärteten, glasverstärkten Gegenstände oder
Prepregs werden dann aufeinander geschichtet und bei 200°C 3 Stunden gehärtet, um
das resultierende Laminat zu erzeugen. Wie unten gezeigt, kann ein
flammhemmendes Laminat mit akzeptablen thermischen Eigenschaften
und niedrigem Dissipationsfaktor und dielektrischer Konstante in dieser
Art und Weise hergestellt werden, was es für gedruckte Schaltkreisanwendungen
geeignet macht.
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