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Die
Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von aliphatischen
Fluorformiaten durch Umsetzung von Alkoholen mit Carbonylfluorid.
Sie betrifft insbesondere die Herstellung von Fluorformiaten mittels
Carbonylfluorid, welches ausgehend von Phosgen erhalten wird.
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Die
Fluorformiate sind bekannte Verbindungen, die als Zwischenprodukte
insbesondere für
die Herstellung von Alkylfluoriden nützlich sind. Bestimmte sind
besonders nützlich,
um die Aminogruppe von Aminosäuren
zu schützen.
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Die
Fluorformiate können
durch Halogenaustausch ausgehend von den analogen Chlorformiaten
hergestellt werden, indem man diese mit Kaliumfluorid reagieren
lässt.
Dieses Verfahren kann indessen nicht eingesetzt werden, wenn die
Verbindungen instabil sind oder reaktive Funktionen oder Kohlenstoffatome
in dem Molekül
aufweisen.
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Es
wurden mehrere andere Verfahren zur Herstellung von Fluorformiaten
vorgeschlagen, aber sie sind nicht vollständig zufrieden stellend. Gemäß einem
der ältesten
Verfahren, welches in dem französischen
Patent Nr. 1 549 815 beschrieben wird, erfolgt die Herstellung von
tert.-Butylfluorformiat, indem man Carbonylfluorchlorid oder Carbonylfluorbromid mit
tert.-Butanol reagieren lässt,
aber dieses Verfahren weist mehrere Nachteile auf. Carbonylfluorchlorid und
-fluorbromid sind sehr schwierig herzustellen und folglich sehr
wenig üblich.
Die Temperatur zu Beginn der Reaktion muss sehr niedrig sein, bei
ungefähr –70°C und dann
muss ein komplexer Temperaturzyklus von –70°C bis 0°C ausgeführt werden, was sehr hohe Verfahrenskosten
zur Folge hat. Das erhaltene Fluorformiat ist unrein aufgrund der
gebildeten Nebenprodukte oder des nicht umgewandelten Ausgangsprodukts.
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Gemäß einem
anderen Verfahren wird die Umsetzung des Alkohols mit einer Mischung
von Phosgen und von fluorierten Phosgenen in Gegenwart von Isobutylen
und unter hohen Drücken
ausgeführt,
wie in dem Patent FR Nr. 2 010 922 beschrieben, aber dann sind besondere
Einrichtungen erforderlich.
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Gemäß dem Europäischen Patent
Nr. 176 412 stellt man die Fluorformiate her, indem man ein alpha-chloriertes
Carbonat mit einem Alkalimetallfluorid reagieren lässt, aber
die Herstellung des Ausgangscarbonats erfordert ein zusätzliches
Ausgangsmaterial und mehrere Schritte. Außerdem stellt die Umsetzung
des Carbonats mit dem Fluorid das Fluorformiat mit einem Aldehyd,
den man entfernen muss, her.
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Es
wurden Laborversuche zur Herstellung von Fluorformiaten ausgehend
von Phosgen ausgeführt.
Es wurde bei einer Temperatur von –78°C Phosgen mit Natriumfluorid
in einem Lösemittel,
welches in der Hauptsache Sulfolan umfasste, gemischt, dann ließ man die
resultierenden Produkte mit Kaliumfluorid und dem Alkohol reagieren,
aber die erhaltenen Ergebnisse konnten nicht reproduziert werden.
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Es
bestand folglich ein Bedarf an einem Verfahren zur Herstellung von
aliphatischen Fluorformiaten, das einfach ist, reproduzierbar ist
und erlaubt, die Fluorformiate mit guten Ausbeuten und einer guten
Stabilität
zu erhalten. Es wurde jetzt ein Verfahren entdeckt, das diese Merkmale
aufweist.
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Gemäß dem Verfahren
der Erfindung lässt man
Carbonylfluorid mit einem aliphatischen Alkohol in Gegenwart von
Natriumfluorid, welches in Pulverform vorliegt, dessen Körner eine
spezifische Oberfläche über oder
gleich 0,1 m2/g aufweisen, in einem Lösemittel,
welches unter den Ethern ausgewählt wird,
bei einer Temperatur zwischen ungefähr –20°C und ungefähr 50°C eingeschlossen reagieren.
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Der
Begriff aliphatisch muss so verstanden werden, dass er die gesättigten
oder nicht-gesättigten,
substituierten oder nicht-substituierten, aliphatischen, cycloaliphatischen
und araliphatischen Reste umfasst.
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Das
Verfahren ist besonders gut geeignet, um die tert.-Butyl-, Benzyl-,
Adamantyl-, Fluorenylmethyl-, tert.-Amyl- oder Allylfluorformiate
herzustellen.
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Die
dank dieses Verfahrens erhaltenen Ausbeuten an Fluortormiaten sind
hervorragend. Der Umwandlungsgrad kann sich 100% annähern.
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Die
Menge von Carbonylfluorid, welche bezogen auf den Alkohol eingesetzt
wird, beträgt
vorzugsweise 1,1 bis 2 Mole pro Mol Alkohol und insbesondere 1,1
bis 1,5 Mol pro Mol.
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Die
Reaktion des Carbonylfluorids mit dem Alkohol erfolgt vorzugsweise
in Gegenwart einer Menge nahe der Stöchiometrie und besser eines Überschusses
von Natriumfluorid. Man setzt insbesondere eine Menge von 1,1 bis
2 Molen Natriumfluorid pro Mol Alkohol ein und noch mehr bevorzugt über 1,15
Mol pro Mol Alkohol.
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Es
wurde außerdem
festgestellt, dass es zu bevorzugen ist, dass die Natriumfluoridkörner einen mittleren
Durchmesser unter oder gleich 20 μm
aufweisen. Die Körner
haben vor zugsweise eine spezifische Oberfläche über oder gleich 0,1 m2/g und noch mehr bevorzugt gleichfalls einen
mittleren Durchmesser unter oder gleich 20 μm.
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Es
wurde gleichfalls festgestellt, dass es zu bevorzugen ist, das Carbonylfluorid
nach und nach mit dem Alkohol reagieren zu lassen und auch dieses zu
dem Reaktionsmedium, welches den Alkohol enthält, zuzusetzen. Im Gegensatz
dazu, was man erwarten könnte,
bildet sich das symmetrische Carbonat, ein Nebenprodukt der Reaktion,
nicht, was überraschend
ist, da es zu Beginn der Reaktion einen Mangel an Carbonylfluorid
bezogen auf den Alkohol gibt.
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Die
Ether, die als Lösemittel
bei der Umsetzung des Carbonylfluorids mit dem Alkohol eingesetzt
werden, sind cyclisch oder nicht und sind beispielsweise tert.-Butylmethylether,
Dioxan, Tetrahydrofuran, 2-Methyltetrahydrofuran, Dibenzylether,
die Dimethylether von Ethylenglycol oder Polyethylenglycol (Glymes).
Dimethoxyethan und Tetraethylenglycoldimethylether sind besonders
gut geeignet.
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Die
Lösemittelmenge
für diese
Umsetzung beträgt
im Allgemeinen 1 bis 3 l Lösemittel
pro Kilogramm zu erhaltendes Fluorformiat.
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Die
Temperatur der Umsetzung liegt ihrerseits bevorzugt zwischen ungefähr –5° und 40°C eingeschlossen.
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Es
ist vorzuziehen, die Umsetzung mit wasserfreien Verbindungen und
unter wasserfreien Bedingungen auszuführen.
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Es
wurde darüber
hinaus festgestellt, dass es im Gegensatz zu den Angaben des Standes
der Technik wichtig ist, um die besten Ergebnisse und insbesondere
hervorragende Ausbeuten zu erhalten, dass das Carbonylfluorid von
sehr großer
Reinheit ist und insbesondere praktisch frei von chlorierten Verbindungen,
wie insbesondere Phosgen und Carbonylfluorchlorid (COFCl), ist.
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Das
Carbonylfluorid von sehr großer
Reinheit wird insbesondere erhalten, indem man Phosgen, Diphosgen
oder Triphosgen oder eine von deren Mischungen mit einem Überschuss
von Natriumfluorid in Pulverform, dessen Körner eine spezifische Oberfläche über oder
gleich 0,1 m2/g und/oder einen mittleren
Durchmesser unter oder gleich 20 μm
aufweisen, in einem Lösemittel,
welches unter den polaren und aprotischen Lösemitteln ausgewählt wird,
bei einer Temperatur zwischen ungefähr 25°C und ungefähr 120°C eingeschlossen reagie ren lässt und
dann die vorhandenen Gase durch einen Kondensator, dessen Temperatur
zwischen ungefähr
0°C und
ungefähr –50°C eingeschlossen
liegt, hindurchleitet.
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Indem
man das Verfahren zur Herstellung von Carbonylfluorid mit der Gesamtheit
dieser Bedingungen ausführt,
erhält
man am Ausgang aus dem Kondensator Carbonylfluorid mit einer sehr
hohen Reinheit, welches kein Carbonylfluorchlorid und praktisch
kein Phosgen enthält.
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Die
Abwesenheit dieser beiden Gase ist besonders interessant, denn man
vermeidet so die Bildung von Chlorformiaten als Nebenprodukte, was
zuvor eine Verringerung der erhaltenen Ausbeuten an Fluorformiaten
zur Folge gehabt hätte.
Außerdem sind
die Chlorformiate sehr instabile Verbindungen und man vermeidet
so die Risiken einer heftigen Zersetzung.
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Die
Merkmale des Natriumfluoridpulvers sind für eine gute Ausführung dieses
Verfahrens wichtig. Es wurde tatsächlich festgestellt, dass,
wenn die Natriumfluoridkörner
die zuvor beschriebenen Merkmale nicht aufweisen, die Reinheit des
Carbonylfluorids deutlich weniger hoch ist und die Ausbeuten an
Carbonylfluorid und an Fluorformiaten deutlich niedriger sind.
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Die
Natriumfluoridkörner
haben vorzugsweise eine spezifische Oberfläche über 0,1 m2/g
und noch mehr bevorzugt gleichfalls einen mittleren Durchmesser
unter 20 μm.
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Das
Natriumfluoridpulver muss im Überschuss
bezogen auf das Phosgen vorliegen. Man setzt bevorzugt eine Menge
von 3 bis 5 Molen Natriumfluorid pro Mol Phosgen ein.
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Das
Lösemittel,
welches selbstverständlich gegenüber den
Reagenzien inert ist, wird unter den Lösemitteln ausgewählt, die
aprotisch und polar sind, d.h. den Lösemitteln, deren Dielektrizitätskonstante über 10 und
vorzugsweise über
20 liegt. Die aliphatischen Nitrile sind gut geeignet. Man setzt
bevorzugt Acetonitril ein.
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Die
Temperatur des Reaktionsmediums liegt bevorzugt zwischen ungefähr 35° und 80°C eingeschlossen.
Die Temperatur des Kondensators liegt ihrerseits insbesondere zwischen
ungefähr –20°C und –40°C eingeschlossen.
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Das
Phosgen und/oder seine Vorstufen werden dem Reaktionsmedium vorzugsweise
nach und nach zugesetzt. Phosgen wird im Allgemeinen in gasförmiger Form
verwendet. Es kann auch in Form einer Lösung in dem Lösemittel
zugesetzt werden.
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Diphosgen
oder Triphosgen werden im Allgemeinen in flüssiger Phase, gegebenenfalls
in Lösung
in dem Lösemittel,
in ausreichenden Mengen, um die gewünschte Menge Phosgen zu ergeben,
zugesetzt.
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Die
Umsetzung wird bevorzugt mit wasserfreien Verbindungen und unter
wasserfreien Bedingungen ausgeführt.
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Das
am Ausgang des Kondensators erhaltene Carbonylfluorid enthält kein
Carbonylfluorchlorid. Es enthält
verschwindend kleine Mengen Phosgen. Seine durch Chromatographie
in der Gasphase bestimmte Reinheit liegt zumeist über 99%
und seine Ausbeute liegt im Allgemeinen über 95%.
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Dieses
Carbonylfluorid kann direkt eingesetzt werden, um die Fluorformiate
herzustellen, und es wird bevorzugt in dem gleichen Maße, wie
seine Bildung erfolgt, umgesetzt. Die Reaktion des Phosgens mit
dem Natriumfluorid wird dann in einem ersten Reaktor bei einer Temperatur
von vorzugsweise zwischen ungefähr
35°C und
80°C eingeschlossen ausgeführt. Man
setzt eine bezogen auf den Alkohol, den man umzuwandeln wünscht, zumindest
stöchiometrische
Phosgen-Menge ein und bevorzugt 1,1 bis 2 Mole Phosgen pro Mol Alkohol.
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Die
Menge von Natriumfluorid, welche man mit dem Phosgen umsetzt, beträgt in diesem
Falle bevorzugt 3 bis 6 Mole pro Mol umzuwandelndem Alkohol und
die Lösemittelmenge
beträgt
für diese
erste Reaktion im Allgemeinen 0,3 bis 0,6 l pro Mol Alkohol.
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Die
Gase, die aus dem Reaktionsmedium austreten, durchströmen den
Kondensator und werden in dem gleichen Maße in die Lösung des Alkohols, die in dem
zweiten Reaktor enthalten ist, eingespeist.
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Die
Temperatur des Kondensators liegt vorzugsweise zwischen ungefähr –20°C und –40°C eingeschlossen.
Die durch den Kondensator kondensierten Flüssigkeiten werden im Allgemeinen
in den ersten Reaktor zurückgeführt.
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Das
in dem zweiten Reaktor eingesetzte Natriumfluorid ist bevorzugt
ein Natriumfluorid, welches die gleichen Merkmale aufweist wie jenes,
das in dem ersten Reaktor eingesetzt wird.
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Dieses
bevorzugte Verfahren zur Herstellung von Fluorformiaten weist große Vorteile
auf. Die Manipulationen werden verringert. Das Verfahren ist wirtschaftlicher
und einfacher. Die Ausbeuten sind hervorragend und nahe 100%.
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Das
Verfahren ausgehend von Phosgen dauert im Allgemeinen einige Stunden.
Wenn die Reaktion beendet ist, trennt man die Fluorformiat-Lösung von
dem Reaktionsmedium ab, im Allgemeinen durch Filtration.
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Um
das Fluorformiat noch reiner zu erhalten, kann man dieses mit einem
Alkalimetallfluorid, vorzugsweise mit Natriumfluorid und insbesondere
mit den gleichen granulometrischen Eigenschaften, die zuvor beschrieben
wurden, behandeln. Man führt diese
Behandlung im Allgemeinen mit dem in Lösung befindlichen Fluorformiat
aus. Man kann die Reinigung noch perfektionieren, indem man eine
Destillation ausführt.
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Es
wurde gleichfalls ein Mittel gefunden, um die Fluorformiate, die
bei Umgebungstemperatur, im Allgemeinen ungefähr 20°C, fest sind, sehr rein in kristallisierter
Form zu erhalten. Dafür
setzt man zu der Fluorformiat-Lösung
eine Verbindung zu, die das Fluorformiat nicht löst, welche unter den aprotischen, nicht-polaren
Lösemitteln,
insbesondere mit einer Dielektrizitätskonstante unter 10 ausgewählt wird
und vorzugsweise unter den Alkanen, wie Pentan, Hexan, Heptan und
insbesondere ISOPAR G oder ESSENCE G, ausgewählt wird, und man kühlt dann
die Lösung
ab, um das Fluorformiat ausfallen zu lassen. Seine durch Analysen
bestimmte Reinheit liegt dann im Allgemeinen über 99%.
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Es
kann interessant sein, die Fluorformiate, die im Allgemeinen instabil
sind, in Lösung
aufzubewahren. Es ist entdeckt worden, dass man die Stabilität der Fluorformiate
in Lösung
beträchtlich
verbessern könnte,
wenn man zu der Lösung,
die man aufzubewahren wünscht,
ungefähr
1 bis 3 Gew.-% Dimethylformamid bezogen auf das Fluorformiat zusetzt.
Man kann so diese Lösung
mehrere Monate aufbewahren.
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Das
in Lösung
befindliche Fluorformiat kann direkt eingesetzt werden, um andere
Umsetzungen, wie beispielsweise die Umsetzung mit Aminosäuren, auszuführen.
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Das
Verfahren wird durch die folgenden Beispiele veranschaulicht.
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Sofern
nicht anders angegeben, werden in diesen Beispielen die Umsetzungen
zur Herstellung der Fluorformiate und von Carbonylfluorid mit Verbindungen,
Apparaturen und unter Bedingungen, die wasserfrei sind, ausgeführt.
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BEISPIEL 1: Herstellung
von tert.-Butylfluorformiat mit Herstellung von Carbonylfluorid
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In
einem ersten Reaktor legt man 189 g (4,5 Mol) Natriumfluorid in
Pulverform, dessen Körner
einen mittleren Durchmesser von 8,6 μm und eine spezifische Oberfläche von
0,27 m2/g aufweisen, und 340 ml Acetonitril
vor. Auf diesen ersten Reaktor wird ein bei –30°C gehaltener Kondensator aufgesetzt, der
mit einem zweiten Reaktor verbunden ist, in welchem 74 g (1 Mol)
tert.-Butanol und 49 g (1,17 Mol) Natriumfluorid mit den gleichen
Merkmalen wie zuvor und 150 ml Tetraglyme (Tetraethylenglycoldimethylether)
vorgelegt worden sind; die beiden Reaktoren sind mit einem Rührsystem
ausgestattet. Man erwärmt
den ersten Reaktor auf eine Temperatur von 50°C und die Temperatur des zweiten
Reaktors wird bei ungefähr
+5°C gehalten.
Man speist in das Lösemittelmedium
nach und nach im Verlauf von ungefähr 4 h 148,5 g (1,5 Mol) gasförmiges Phosgen
ein. Man analysiert die Gase beim Austritt aus dem Kondensator durch
Gaschromatographie und Massenspektroskopie. Man findet keine Spur
von Carbonylfluorchlorid und nur Spuren von Phosgen in einer Menge
unter 0,1 Masse-%.
Die Reinheit des Carbonylfluorids liegt über 99%. Die durch Analyse
der zurückbleibenden Salze
bestimmte Ausbeute beträgt
98%.
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Nachdem
die Herstellung von tert.-Butylfluorformiat beendet ist, werden
die Gase durch einen Stickstoffstrom entfernt. Der Inhalt des zweiten
Reaktors wird filtriert und der Kuchen wird mit einigen Millilitern
Tetraglyme gespült.
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Durch 1H-NMR-Analyse stellt man fest, dass die
Umwandlung zu tert.-Butylfluorformiat 100% beträgt.
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BEISPIEL 2: Herstellung
von tert.-Butylfluorformiat
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Für dieses
Beispiel setzt man reinstes Carbonylfluorid, welches in Stahlflaschen
und unter Druck stehend von der Firma Union Carbide vertrieben wird,
ein.
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Man
verbindet diese Flasche mit einem Reaktor des gleichen Typs wie
der zweite Reaktor des vorangegangenen Beispiels, der die gleichen
Mengen von Verbindungen mit den gleichen Merkmalen enthält, und
man arbeitet unter den gleichen Bedingungen. Man speist nach und
nach 1 Mol Carbonylfluorid ein.
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Man
stellt fest, dass die Umwandlung (bestimmt durch 1H-NMR-Analyse)
zu tert.-Butylfluorformiat dann 93% beträgt.
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BEISPIEL 3: Herstellung
von tert.-Butylfluorformiat
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In
einem ersten Reaktor legt man 30 g (0,7 Mol) Natriumfluorid, dessen
Körner
einen mittleren Durchmesser von 15 μm und eine spezifische Oberfläche von
0,2 m2/g aufweisen, und 76 ml Acetonitril vor
und in einem zweiten Reaktor legt man 11,1 g (0,15 Mol) tert.-Butanol,
11 g (0,26 Mol) Natriumfluorid mit den gleichen Merkmalen wie jenen
der ersten Reaktors und 25 ml Monoglyme (Dimethoxyethan) vor. Die
beiden Reaktoren sind, wie zuvor, durch das Zwischenglied eines
bei –30°C befindlichen
Kondensators verbunden. Man erwärmt
den ersten Reaktor auf eine Temperatur von 55° bis 60°C und man hält den zweiten Reaktor bei
einer Temperatur von 20° bis 25°C. Man speist
in das Reaktionsmedium im Verlauf von 3 Stunden 18,5 g (0,19 Mol)
gasförmiges
Phosgen ein. Nachdem die Umsetzung beendet ist, lässt man
einen Stickstoffstrom hindurchströmen. Man filtriert die aus
dem zweiten Reaktor stammende Reaktionsmischung durch eine Filterhilfsschicht
aus Natriumfluorid mit den gleichen Merkmalen. Man spült den Kuchen
mit einigen Millilitern Monoglyme. Man gewinnt so das tert.-Butylfluorformiat
in Lösung
in Monoglyme. Die erhaltene Menge dieses Fluorformiats, bestimmt
durch chromatographische Analyse in der Gasphase, beträgt 18 g,
was einer Ausbeute von 100% entspricht. Man setzt zu dieser Lösung 0,36
g Dimethylformamid zu. Die Lösung
konnte 6 Monate bei einer Temperatur zwischen 0° und 5°C aufbewahrt werden.
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BEISPIEL 4: Herstellung
von tert.-Butylfluorformiat
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In
dem ersten Reaktor legt man 75,6 g (1,8 Mol) Natriumfluorid, dessen
Körner
einen mittleren Durchmesser von 12 μm und eine spezifische Oberfläche von
0,23 m2/g haben, und 100 m Acetonitril vor.
In dem zweiten Reaktor legt man 22,2 g (0,3 Mol) tert.-Butanol,
14,7 g (0,35 Mol) Natriumfluorid, welches identisch mit jenem des
ersten Reaktors ist, und 40 ml Tetraglyme vor. Man erwärmt den
ersten Reaktor auf 80°C,
man hält
die Temperatur des Kondensators bei –30°C und die Temperatur des zweiten
Reaktors bei 5°C.
Man speist in weniger als einer Stunde in den ersten Reaktor 44,6
g (0,15 Mol) Triphosgen in 100 ml Acetonitril ein. Man lässt zwei
Stunden reagieren und man bestimmt das gebildete Fluorformiat quantitativ
durch 1H-NMR. Die Umwandlung zu tert.-Butylfluorformiat
beträgt
100%.
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In
einem anderen Versuch wurde das Triphosgen durch eine äquivalente
Menge Diphosgen ersetzt. Die erhaltenen Ergebnisse sind identisch.
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BEISPIEL 5: Herstellung
von Benzylfluorformiat
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Man
geht vor wie in Beispiel 1 mit 168 g (4 Mol) Natriumfluorid in Pulverform,
welches die gleichen Merkmale, wie in Beispiel 1 beschrieben, aufweist,
und 320 ml Acetonitril in dem ersten Reaktor und 108 g (1 Mol) Benzylalkohol,
50,5 g (1,2 Mol) Natriumfluorid mit dem gleichen Merkmalen wie zuvor und
150 g Dimethoxyethan in dem zweiten Reaktor.
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Nach
Einspeisen von 120 g Phosgen, Entgasung und Filtration der in dem
zweiten Reaktor enthaltenen Suspension entfernt man das Lösemittel durch
Verdampfen unter verringertem Druck, dann führt man eine fraktionierte
Destillation aus. Man erhält
so 137 g Benzylfluorformiat (Ausbeute 89%), eine farblose Flüssigkeit,
deren Merkmale die Folgenden sind:
Siedepunkt: 64°C, 533 Pa
(4 mm Hg),
1H-NMR (CCl4) δ: 7,42 (s,
5H), 5,25 (s, 2H).
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BEISPIEL 6: Herstellung
von 1-Adamantylfluorformiat
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Man
geht wie in dem vorangegangenen Beispiel vor, wobei das eingesetzte
Natriumfluorid identisch ist, aber mit 84 g (2 Mole) Natriumfluorid
und 170 g Acetonitril in dem ersten Reaktor und 76 g (0,5 Mol) 1-Adamantanol,
25 g (0,6 Mol) Natriumfluorid sowie 100 g Dimethoxyethan in dem
zweiten Reaktor.
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Nach
Einspeisen von 62 g Phosgen, Entgasung und Filtration der in dem
zweiten Reaktor enthaltenen Suspension entfernt man das Lösemittel durch
Verdampfen bei 45°C
unter 0,1 mm Hg. Man gewinnt so 90 g (Ausbeute 91%) 1-Adamantylfluorformiat,
ein festes Produkt, mit den folgenden Merkmalen:
Schmelzpunkt:
32°–33°C,
IR-Spektrum:
1830 cm–1.
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BEISPIEL 7: Herstellung
von 9-Fluorenylmethylfluorformiat (Fmoc-F)
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Man
geht wie in Beispiel 1 vor, aber mit Natriumfluorid, dessen Körner einen
mittleren Durchmesser von 9,5 μm
und eine spezifische Oberfläche von
0,25 m2/g aufweisen.
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Der
erste Reaktor enthält
160 g (3,8 Mole) Natriumfluorid und 310 ml Acetonitril und der zweite Reaktor
196 g (1 Mol) 99,5%-iges (HPLC) 9-Fluorenylmethanol, 50 g (1,19
Mol) Natriumfluorid und 340 g Dimethoxyethan. Nach Einspeisen von
120 g Phosgen in den ersten Reaktor, Entgasung und Filtration des
Inhalts des zweiten Reaktors erhält
man ungefähr
570 g einer klaren Lösung
von hellkastanienbrauner Farbe. Die Umwandlung zu Fmoc-F (bestimmt
durch 1H-NMR-Analyse) beträgt 100%.
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Man
setzt zu 200 g dieser auf 50°C
erwärmten
Lösung
200 ml gleichfalls auf 50°C
erwärmtes
Isopar G zu und man konzentriert das Ganze bis auf 220 ml auf, indem
die Temperatur stets über
30°C gehalten
wird. Man filtriert dann durch Celite bei einer Temperatur, die
stets über
30°C liegt,
man spült
den Kuchen mit 50 ml Benzin G („essence G") bei einer Temperatur über 30°C. Man kühlt dann
das Filtrat langsam auf 0°C
ab, man filtriert die erhaltenen Kristalle ab, man spült zweimal
mit Benzin G bei 0°C
(100 ml und 50 ml). Nach Trocknung bei 20°–30°C erhält man 58,5 g (Gesamtausbeute
69%) eines kristallisierten weißen
Produkts mit einem Schmelzpunkt von 41°C und mit einem Fmoc-F-Gehalt über 99% (bestimmt
durch HPLC-Analyse).
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Vergleichsbeispiel: Herstellung
von tert.-Butylfluorformiat
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Man
geht vor wie in Beispiel 1, aber unter Verwendung eines Natriumfluorids
in Pulverform, dessen Körner
eine spezifische Oberfläche
von 0,09 m2/g aufweisen.
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Die
Umwandlung (bestimmt durch 1H-NMR-Analyse)
zu tert.-Butylfluorformiat beträgt nur
40%.