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Gegenwärtige elektronische
Systeme wie Drucker und Fotokopierer funktionieren, bis ein Funktionsfehler
auftritt. Beim Auftreten eines oder mehrerer Funktionsfehler in
einem Gerät
zeigt ein entsprechender Sensor im Gerät eine Fehlermeldung auf beispielsweise
einer Benutzeroberfläche
an, welche darauf hinweist, dass eine überwachte Komponente ausgefallen
ist. Diese Fehlermeldung enthält
allgemeine Informationen mit Bezug auf die ausgefallene überwachte
Komponente. Auf Grundlage des Inhalts dieser Fehlermeldung kann
der Benutzer entweder versuchen, eine Reparatur selbst durchzuführen oder
zum Beispiel den Kundendienstmechaniker kontaktieren, um eine Wartung
des Gerätes
einzuleiten.
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Manders
u.a.: „Signal
Interpretation for Monitoring and Diagnosis, A Cooling System Testbed", in IMTC/99, Proceedings
of the 16th IEEE instrumentation and Measurement
Technology Conference (cat. No. 99CH36309), Measurements for the
New Millennium, Venedig, Italien (24.05.1999), Vol. 1, S. 498–503, beschreibt
ein Verfahren für
das Überwachen
und die Diagnose dynamischer Systeme. Der Ansatz schließt die Interaktion
zwischen einer qualitativen Diagnosemaschine, welche symbolische
Eingabedaten benötigt,
und einer Überwachungskomponente,
welche ein Signal zur Symbolumwandlung an überwachte Signale gibt, ein.
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Gleichermaßen beschreibt
EP-A-0784240 einen bildgebenden Apparat mit einem funktionalen Redundanzsystem.
Der Apparat ist mit Sensoren ausgestattet, welche quantitative Daten
ausgeben, die dann in qualitative Symbole wie zum Beispiel „hoch", „normal" und „niedrig" umgewandelt werden. Diese
werden verwendet, um Fehler zu diagnostizieren und entsprechende
Reparaturen zu bestimmen.
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Die
oben genannten Systeme funktionieren gut für sensorüberwachte Komponenten. Die
oben genannten Systeme können
jedoch nicht bestimmen, welche Komponente ausgefallen ist, wenn
die ausgefallene Komponente keine überwachte Komponente ist. Außerdem erkennen
die oben genannten Systeme Funktionsfehler, nachdem sie aufgetreten
sind, und sind nicht in der Lage, Funktionsfehler oder potentielle
Funktionsfehler dynamisch in Echtzeit zu diagnostizieren. Dementsprechend
erhöhen
sich Reparaturzeit, Dienstleistungskosten und Geräteausfallzeiten,
was zur Unzufriedenheit der Kunden führt.
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Diese
Erfindung stellt ein System bereit, welches eine Kombination aus
qualitativen modellbasierten Schlussfolgerungen und quantitativen
Analysetechniken in einem hybriden Diagnoseschema für das Diagnastizieren
und Vorhersagen des Zustandes einer oder mehrerer Komponenten in
einem oder mehreren elektronischen Systemen verwendet. Die quantitativen
Schemata basieren auf der Analyse von Gerätedaten, welche zum Beispiel
von herkömmlichen Überwachungsvorrichtungen
empfangen werden. Dieses hybride Diagnoseschema ermöglicht die
Diagnose und Vorhersage bis zur Ebene der einzelnen Komponenten
mit kaum oder keinen zusätzlichen
Sensoren außer
denen, die für
die normale Bedienung des Gerätes
benötigt
werden. Diese hybride Technologie ermöglicht einem elektronischen System
die Fähigkeit
der Selbstdiagnose, zum Beispiel in Vorgängen, bei denen Kundenaufträge durchgeführt werden,
um zum Beispiel die Dienstleistungskosten zu verringern, Geräteeinsatzzeiten
zu erhöhen
und Kundenzufriedenheit zu verbessern. Alternativ kann das System
dieser Erfindung auf jeder Stufe des Herstellungsprozesses oder
der Nutzungszeit des Gerätes
verwendet werden, um das Diagnostizieren von Funktionsfehlern bis
zum Beispiel zur Ebene der einzelnen Komponenten, die direkt überwachte
Komponenten sein können
oder nicht, zu unterstützen.
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In Übereinstimmung
mit der vorliegenden Erfindung umfasst ein hybrides Diagnosesystem
für die Vorhersage
und Diagnose des Zustandes eines überwachten Systems
wenigstens
einen Systemsensor, der so eingerichtet ist, dass er konkrete Systeminformationen
erfasst;
wenigstens einen virtuellen Sensor, der so eingerichtet
ist, dass er konkrete Systeminformationen verarbeitet und so Statusinformationen
einer Komponente des überwachten
Systems bestimmt, wobei der oder jeder virtuelle Sensor wenigstens
ein Modul enthält, das
so eingerichtet ist, dass es eine numerische Analyse konkreter Systeminformationen
durchführt;
und
eine diagnostische Interferenzvorrichtung, die so eingerichtet
ist, dass sie Informationen von dem wenigstens einen Systemsensor
und dem wenigstens einen virtuellen Sensor analysiert und den Zustand
des Systems einschätzt;
wobei
der oder jeder Systemsensor konkrete Systeminformationen, die direkt
mit einem Systemereignis korrelieren, zu der diagnostischen Interferenzvorrichtung
weiterleitet und der oder jeder virtuelle Sensor der diagnostischen
Interferenzvorrichtung bestimmte Statusinformationen bereitstellt,
die sich auf zusätzliche
Systemereignisse beziehen.
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Das
System der Erfindung verbindet eine qualitative Einzelereignis-Systemdiagnosemethodik mit
quantitativen Analysemethodiken, um ein hybrides Diagnoseschema
zu erzielen, welches Echtzeit-Funktionsfehlerdiagnose und -vorhersage
durchführen
kann.
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Die
Erfindung bietet auch eine Kombination qualitativer modellbasierter
Schlussfolgerungen und quantitativer Analyse in einem hybriden Diagnoseschema
für das
Diagnostizieren dokumentenverarbeitender Systeme wie beispielsweise
Drucker, Fotokopierer, Scanner, Faxgeräte oder Ähnlicher.
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Das
Diagnosesystem dieser Erfindung ermöglicht die Konstruktion und
Produktion intelligenter Selbstdiagnosegeräte. Im Speziellen überwacht
und verfolgt das System Signaländerungen
in einer oder mehreren Komponenten. Diese Überwachung kann in Echtzeit
oder einem anderen vorgegebenen oder benutzerdefinierten Intervall
stattfinden. Die Überwachung
kann auch im normalen Betriebsmodus der Vorrichtung oder in einem
speziellen Diagnosemodus stattfinden.
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Das
System dieser Erfindung verwendet eine Diagnosemethodik, welche
das Arbeiten eines oder mehrerer Systeme überwacht, indem es in einem
System auftretende „Ereignisse" wie beispielsweise
Befehle, Kontrollsignale, Sensorlesungen, hohe oder niedrige Signalübergänge, Testergebnisse,
Fehleridentifizierungssignale, Zähler,
Parameteränderungen
und ähnliches
betrachtet. Basierend auf dem Auftreten dieser Ereignisse kann das
Diagnosesystem Schätzungen über den
Zustand des Systems erzeugen und von den Zustandsschätzungen
den momentanen Betriebszustand des Systems wie zum Beispiel einen
Fehler ableiten.
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Da
das Diagnosesystem dieser Erfindung auf einer hybriden Herangehensweise
an Diagnose basiert, ist das Diagnosesystem in der Lage, mit zahlreichen
Quellen der Diagnoseinformation umzugehen und den Zustand des Gerätes auf
Basis einer oder mehrerer überwachter
Signaländerungen
und zusätzlicher
Informationen von zum Beispiel einem oder mehreren virtuellen Sensoren
einzuschätzen. Daher
ist das Diagnosesystem nicht auf die Anzahl der Sensoren und/oder
der virtuellen Sensoreingaben beschränkt. Die Verwendung von virtuellen
Sensoren in den Systemen und Verfahren dieser Erfindung ergänzt Gerätesensoren
und unterstützt
die Ermöglichung
einzelner Diagnosen auf Komponentenebene eines Gerätes, während die
Notwendigkeit der Installation zusätzlicher Sensoren verringert
oder ausgeschlossen wird.
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Daher
kann das Diagnosesystem ein oder mehrere Systeme automatisch verfolgen
und mit mehreren Informationsquellen umgehen wie beispielsweise
Sensoren, virtuellen Sensoren und Indikatoren. Des Weiteren kann
das Diagnosesystem einen Gerätezustand
wie beispielsweise einen Funktionsfehler, einen vermuteten Funktionsfehler
oder einen vorhergesehenen Funktionsfehler mindestens bis zur ausgefallenen
Komponente, wie beispielsweise eine durch den Außendienst ersetzbare Einheit oder
eine durch den Kunden ersetzbare Einheit, identifizieren.
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Im
Besonderen übermitteln
wenigstens ein Systemkontroller, Systemsensor und virtueller Sensor
Informationen von einem oder mehreren Systemen oder zusätzlich von
Untersystemen an einen Ereignisgenerator. Der Ereignisgenerator
stellt Informationen von einem oder mehreren Systemen, Controllersensoren
und/oder virtuellen Sensoren zusammen und generiert ein „Ereignis" auf Basis der empfangenen
Informationen. Dieses Ereignis" wird
dann an ein Diagnosesystem weitergeleitet. Beim Analysieren der
Ereignisse kann das Diagnosesystem dann den Zustand des Systems
einschätzen,
zum Beispiel auf Basis eines endlichen Zustandsgerätemodells
der einen oder mehreren Komponenten im System, eines einschränkungsbasierten
Modells des Systems, eines regelbasierten Systems oder Ähnlichem.
Der geschätzte
Zustand, welcher den Zustand des Systems wiedergibt, wie beispielsweise
normaler Zustand, Funktionsfehlermodus oder vorhergesehener Funktionsfehlermodus,
kann dann auf einer oder mehreren Ausgabevorrichtungen ausgegeben
werden. Außerdem
können
Informationen, die den Systemzustand betreffen, an mindestens einen
oder mehrere Nutzer, Systembetreiber, War tungs- oder Kundenbetreuungseinheiten,
einen unabhängigen
Reparaturdienst, einen lokalen oder entfernten Bestimmungsort oder
ein verteiltes Netzwerk wie das in der mitangemeldeten US Patentanmeldung
Nr. 09/464597 beschriebene weitergeleitet werden.
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Somit
ist das hybride Diagnosesystem dieser Erfindung in der Lage, ein „Front-End" zum Beispiel für einen
Diagnoseserver bereitzustellen, welcher wiederum eine entsprechende
Maßnahme
für die Übertragung
spezieller Datentypen direkt oder indirekt an einen oder mehrere
Kunden, autonome Reparaturdienste, Dienstleister und/oder Teile/Verschleißteilelieferanten
bestimmen kann und/oder die entsprechende Unterstützung, Reparatur,
Teile und/oder Lieferanten zur Bereitstellung der Systeme/des Systems,
deren/dessen Funktionsfehler vorhergesagt wurde oder das ausgefallen
ist, einleiten kann, damit diese die entsprechenden Informationen oder
Teile für
die Reparatur oder Wartung der Maschine zur Verfügung stellen.
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Diese
und andere Vorteile dieser Erfindung werden beschrieben in oder
gehen hervor aus der folgenden detaillierten Beschreibung der bevorzugten Ausführungsbeispiele.
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Die
bevorzugten Ausführungsbeispiele
dieser Erfindung werden im Detail mit Bezug auf die folgenden Figuren
beschrieben, wobei:
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1 ein
funktionales Blockdiagramm ist, welches das erste Ausführungsbeispiel
des Diagnosesystems entsprechend dieser Erfindung zeigt;
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2 ein
funktionales Blockdiagramm darstellt, welches ein zweites Ausführungsbeispiel
des Diagnosesystems entsprechend dieser Erfindung zeigt;
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3 ein
funktionales Blockdiagramm darstellt, welches ein drittes Ausführungsbeispiel
des Diagnosesystems entsprechend dieser Erfindung zeigt;
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4 ein
exemplarisches Arbeitsablaufdiagramm für die Entwicklung eines Diagnosesystems entsprechend
dieser Erfindung zeigt;
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5 ein
exemplarisches überwachtes
System entsprechend dieser Erfindung zeigt;
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6 ein
detailliertes funktionales Blockdiagramm des exemplarischen überwachten
Systems in 5 zeigt;
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7 ein
exemplarisches Arbeitsablaufdiagramm für das exemplarische überwachte
System in 6 zeigt;
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8 eine
exemplarische Ausgabe des Ereignisgeneratorsystems für das exemplarische
System in 6 zeigt;
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9 ein
exemplarisches Arbeitsablaufdiagramm für das Erstellen der Sortiermaschine
für das exemplarische
System in 6 zeigt;
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10 ein
exemplarisches Arbeitsablaufdiagramm der Bedienung der Sortiermaschine
für das
in 6 gezeigt exemplarische System zeigt;
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11 Teil
eines exemplarischen Diagnosesystems für das exemplarische System
in 6 zeigt; und
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12 ein
Ablaufdiagramm ist, welches ein erstes exemplarisches Ausführungsbeispiel
des Verfahrens für
Diagnosesysteme entsprechend dieser Erfindung skizziert.
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Das
System dieser Erfindung kann durch die Verwendung einer hybriden
Diagnosemethodik die benötigten
Daten ermitteln und verarbeiten, um den Betriebszustand einer oder
mehrerer Komponenten in einem Gerät, wie zum Beispiel einem Drucker,
Fotokopierer oder jedem anderen System, für welches das Ermitteln von
Zustandsdaten in Bezug auf das System benötigt wird, zu bestimmen. Daher
kann das System dieser Erfindung ein „Front-End" bereitstellen, welches das Ermitteln,
Verarbeiten und Weiterleiten vielfältiger Zustandsdatentypen zwischen
vielen Endnutzern, Wartungs-/Teilelieferanten und/oder einem oder
mehreren Diagnoseservern und sekundären Informationsquellen ermöglicht,
um Dienstleistungen und/oder Teile für ein oder mehrere überwachte
Systeme vorherzusagen, zu diagnostizieren, zu reparieren, zu planen
und/oder zu versenden.
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1 zeigt
einen Systemüberblick
des hybriden Diagnosesystems 1 entsprechend dieser Erfindung.
In diesem exemplarischen Ausführungsbeispiel
ist das System 5, welches überwacht wird, getrennt von
Diagnosesystem. Es ist jedoch anzuerkennen, dass sich die verschiedenen
Komponenten, die in Verbindung mit dem System dieser Erfindung beschrieben
werden, überall
befinden können,
einschließlich
innerhalb der eigentlich überwachten
Vorrichtung oder des überwachten
Systems, auf einer zugehörigen
Diagnosevorrichtung, welche mit dem System 5 über beispielsweise
eine oder mehrere drahtlose oder Drahtverbindungen verbunden ist,
wie zum Beispiel ein Netzwerk, das Internet, ein Intranet oder jede
andere bekannte oder zukünftig
entwickelte Verbindung, die Informationen zwischen den angeschlossenen
Komponenten übertragen
kann, oder jede mögliche
Kombination daraus. Das hybride Diagnosesystem 1 umfasst
einen Systemcontroller 20, einen oder mehrere Systemsensoren 30,
einen oder mehrere virtuelle Sensoren 100, einen Ereignisgenerator 200,
ein Diagnosesystem 300 und eine Ausgabevorrichtung 400.
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Der
Systemcontroller 20, die Systemsensoren 30 und/oder
die virtuellen Sensoren 100 sammeln Informationen in Bezug
auf den Zustand des Systems 5 und leiten diese an den Ereignisgenerator 200 weiter.
Im Speziellen leitet der Systemcontroller 20 Daten wie
zum Beispiel Befehle, die beispielsweise vom System und Untersystemcontrollern
ausgegeben werden, nicht gezeigt, Bedienteilsignale, Sollwertsignale,
Planungs- und Zeitdaten, Auftragsinformationen, Gerätebedienmodus
oder Ähnliches
an den Ereignisgenerator 200. Die Kontrollbefehle können als
Teil einer Echtzeitbedienung des Systems ausgegeben werden oder
können
spezielle Befehle sein, die in einem speziellen Testmodus oder Diagnosemodus
ausgegeben werden. Zusätzlich
leiten die Systemsensoren 30 Daten an den Ereignisgenerator 200 weiter,
einschließlich
Kontrolldaten wie Signaländerungen
als Antwort auf Kontrollbefehle und/oder Testbefehle, Ablaufkontrolldaten
oder Ähnliches, Überwachungsdaten
wie Ausgaben von speziellen Diagnosesensoren und Zählern, Signaländerungen als
Antwort auf Funktionsfehler, Abnutzungsinformationen, Fehlerinformationen,
Statusinformationen oder Ähnliches
und Umgebungs/Bedienungsdaten wie Temperaturinformationen, Luftfeuchtigkeitsinformationen
oder Ähnliches.
Die Sensorensignale können
analog oder digital sein und können
als Teil der normalen Bedienung des Systems generiert werden oder
als Antwort auf spezielle Befehle in speziellen Testmodi oder Diagnosemodi
ausgegeben werden.
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Die
virtuellen Sensoren/der virtuelle Sensor 100 stellt dem
Ereignisgenerator Diagnoseinformationen über analytische Mittel bereit,
das heißt
durch eine quantitative und/oder qualitative Verarbeitung der eigentlichen
Systeminformationen. Die virtuellen Sensoren ergänzen die von dem einen oder
mehreren Systemcontrollern 20 und dem Sensor 30 bereitgestellten
Informationen. Im Speziellen helfen der eine oder mehrere virtuelle
Sensoren 100 beim Filtern der Diagnose, welche unter Verwendung
der vom Systemcontroller 20 und dem Systemsensor 30 erhaltenen
Daten durchgeführt
werden kann, um zum Beispiel speziellen Komponenten innerhalb des Systems 5,
die eventuell direkt überwacht
werden oder nicht, eine Fehlerisolierung bereitzustellen. In anderen
Worten „füllen" die virtuellen Sensoren „die Lücken", um die von den „fest verdrahteten" Systemsensoren bereitgestellten
Informationen zu ergänzen.
Für den
virtuellen Sensor 100 gibt es eine Vielfalt verschiedener
Auswahlmöglichkeiten.
Das einfachste Beispiel eines virtuellen Sensors 100 ist
ein Zähler.
Zähler
werden beispielsweise sehr häufig
für Diagnosezwecke
in Druckermaschinen verwendet. Alternativ kann der virtuelle Sensor
auf einem Grenzwertanalyseaufbau basieren. Für die Grenzwertanalyse wird
ein Signal vom System 5 mit einem vorgegebenen Wert verglichen
um zu bestimmen, ob der Wert eine obere oder untere Grenze über- beziehungsweise
unterschritten hat. Diese Vergleichsinformation kann dann analysiert
werden, um nützliche Diagnoseinformationen
in Bezug auf den Zustand des Systems 5 bereitzustellen.
Alternativ kann der virtuelle Sensor 100 auf einem Signaturanalysemodell
basieren. Hierbei unterliegen jegliche relevanten Systemsignale
und/oder Daten, wie ein Grundstrom, ein Bedienteilsignal oder ähnliches
einer Signaturanalyse, so dass die Merkmale, welche nützliche
Diagnoseinformationen enthalten, extrahiert werden können. Des
Weiteren kann die virtuelle Sensortechnologie 100 auf einer
statistischen Analyse der vom System 5 erhaltenen Daten
basieren. Zum Beispiel sind Durchschnitts- und Abweichungsanalysen,
statistische Schätzungen
und ähnliches
oft nützliche
Diagnoseindikatoren. Alternativ kann der virtuelle Sensor auf Trendanalyse,
Zeitanalyse und Ratenanalyse basieren. Alternativ kann der virtuelle
Sensor auf Berechnungstechniken wie linearer Algebra, Differenzialrechnung,
qualitativer Rechnung, logischen Gleichungen, topologischer Analyse
und Ähnlichem
basieren.
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Schließlich kann
der virtuelle Sensor 100 auch auf Bildqualitätsanalysetechniken
basieren. In diesem Fall unterliegt das Ausgabebild von zum Beispiel
einem Drucker oder Fotokopierer einer Bildqualitätsanalyse und/oder einer Defekterkennungsanalyse.
Die aus dieser Analyse resultierenden Maße können dann an einen Ereignisgenerator 200 wei tergeleitet
werden, um die Bestimmung des Zustands des Systems 5 zu
unterstützen.
Ebenso wie Sensorsignale können
virtuelle Sensorsignale als Teil der normalen Bedienung des Systems
generiert werden oder als Antwort auf spezielle Befehle in speziellen Testmodi
oder Diagnosemodi ausgegeben werden.
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Der
Ereignisgenerator 200 erfasst und analysiert einen oder
mehrere Datentypen, die vom Systemcontroller 20, dem Systemsensor 30 und
dem virtuellen Sensor 100 ankommen. Der Ereignisgenerator 200 kann
fortlaufend oder für
einen vorgegebenen Zeitabschnitt arbeiten, um Daten, welche von
den verschiedenen Sensoren, virtuellen Sensoren und/oder Controllern
erhalten wurden, zu sammeln und optional zu speichern. Der Ereignisgenerator überträgt diese
Daten in ein vom Diagnosesystem 300 erkennbares Format.
Diese Übertragung
kann zum Beispiel die Diskretisierung der von einem oder mehreren
Sensoren empfangenen Daten in qualitative Werte einschließen. Alternativ
kann diese Übertragung
das Übertragen
von Gerätesignalen
in einzelne Ereignisabfolgen einschließen, zum Beispiel durch Erkennen
spezieller Signalübergänge wie
einen Übergang
von hoch zu niedrig, an zu aus oder Ähnliches.
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Alternativ
kann der Ereignisgenerator die Ergebnisse spezieller Systemtests,
wie entsprechend formatierte Durchgangs- und Ausfallwerte an das
Diagnosesystem 300 weiterleiten. Schließlich kann der Ereignisgenerator 200 die
Ergebnisse der virtuellen Sensoranalyse für das Diagnosesystem 300 in
ein qualitatives Format übertragen.
Die vom Ereignisgenerator weitergeleiteten Daten können zeitlich
nicht festgelegte oder mit einer Zeitangabe versehene Daten sein,
abhängig
von der Art und den Anforderungen des Diagnosesystems 300.
Daher überträgt der Ereignisgenerator 200 die
Daten von einem oder mehreren Sensoren, virtuellen Sensoren und
Controllern in einzelne Ereignisse, welche der Bedienung des Systems 5 entsprechen.
Um diese Ereignisse in der entsprechenden Abfolge an das Diagnosesystem weiterzuleiten,
werden die Signalübergänge, die
von Interesse sind, beispielsweise die verschiedenen Befehle und
Sensoränderungen
und deren Reihenfolge des Auftretens, die Testabfolge und das Anfordern der
virtuellen Sensorausgaben zum Beispiel in einer Tabelle vorgegeben,
auf welche sich zu Beginn eines Diagnoselaufs bezogen wird. Diese
Tabelle beinhaltet beispielsweise eine Liste der „Ereignisse", die vom Diagnosesystem 300 erkannt
werden.
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Das
Diagnosesystem 300 analysiert dann die einzelnen vom Ereignisgenerator 200 bestimmten
Ereignisse und schätzt
einen Zustand des Systems 5 auf Basis dieser Ereignisse
ab. Dieser geschätzte
Zustand spiegelt den Zustand des Systems wieder, wie beispielsweise
normaler Zustand, Funktionsfehlermodus oder vorhergesagter Funktionsfehlermodus.
Das Diagnosesystem basiert auf qualitativen Schlussfolgerungsschemata
wie modellbasierte Schlussfolgerung, Systemdiagnosetechnologie einzelner
Ereignisse, Bedingungsprogrammierung, Bayessche Netzwerke, Kausalnetzwerke,
neuronale Netzwerke, Expertensysteme und Ähnliches. Im Speziellen kann
die Diagnosemaschine, welche auf einzelnen Ereignissystemen basiert,
entwickelt und gebaut werden wie beschrieben in „Diagnosibility of Discrete
Event System," IEEE
Trans. Automatic Control, 40(9): 1555–1575, September 1995 und in „Failure
Diagnosis Using Discrete Event Models," IEE Trans. Control Systems Technology,
4(2): 105–124, März 1996,
beide von M. Sampath und andere. Die Ausgabe des Diagnosesystems,
zum Beispiel ein Funktionsfehlermodus, kann dann auf einer Ausgabevorrichtung 400,
wie einer Benutzeroberfläche,
einer lokalen oder entfernten Überwachungsstelle
oder Benutzeroberfläche,
einem Wartungstechniker, einem Teilelieferant, einer Internetseite,
einer E-Mail-Adresse oder Ähnlichem,
ausgegeben werden. Alternativ oder zusätzlich kann die Ausgabe des Diagnosesystems
an ein Reparaturplanungsmodul weitergegeben werden, welches gemäß des Funktionsfehlers über den
entsprechenden Reparaturvorgang entscheidet. Der Reparaturvorgang
kann eines oder mehreres oder eine Kombination sein von Kundenreparatur,
Platzierung eines Wartungsanrufs und/oder autonome Reparatur ausgeführt durch
beispielsweise einen Reparaturbeauftragten. Die Ausgabe des Reparaturplanungsmoduls 500 kann
zum Beispiel eine Nachricht „Teil
ersetzen" an den
Kunden sein oder es kann das Durchführen eines automatisierten
Konfigurationsvorgangs sein. Sobald der Reparaturvorgang festgelegt
ist, wird die Ausgabe des Reparaturplanungssystems an den entsprechenden
Empfänger
umgeleitet, wie in der mitangemeldeten US Patentanmeldung Nr. 09/464,597
beschrieben.
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2 zeigt
ein Blockdiagramm eines hybriden Diagnosesystems mit einer Reihe
von speziellen Beispielen der virtuellen Sensortechnologien. Im Speziellen
umfasst das hybride Diagnosesystem das Diagnosesystem 300,
den Ereignisgenerator 200, einen oder mehrere virtuelle
Sensoren 100, das System 5 und einen oder mehrere
Sätze von
Datenströmen
vom System 5 zu den virtuellen Sensoren 100, wie
der analoge Datenfluss 1050 und der digitale Datenfluss 1060.
Die virtuellen Sensoren 100 können ein oder mehrere oder
eine Kombination sein von einem Signaturanalysemodul 1005,
einem Grenzwertanalysemodul 1015, einem Ratenanalysemodul 1020,
einem quantitativen Zustandsschätzmodul 1025,
einem Kontrollabfolgeüberwachungsmodul 1030,
einem Grenzwertanalysemodul 1035, einem Ereigniszählermodul 1040 und
einem Zeitmodul 1045.
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Das
Signaturanalysemodul 1005 analysiert von dem analogen Signalfluss 1050 empfangene
Signale und kann zum Beispiel erkannte Signale mit gespeicherten
Signalsignaturen vergleichen oder vorgegebene Parameter des Signals
berechnen. Die Signaturanalyse kann entweder an den vom analogen
Datenfluss empfangenen Rohsignalen stattfinden oder zum Beispiel
an einer Gruppe vorgegebener Eigenschaftsvariablen, die aus den
Rohsignalen extrahiert wurden. Das statistische Analysemodul 1010 empfängt von
dem analogen Datenfluss 1050 ein oder mehrere analoge Signale
und bestimmt, basierend auf statistischer Analyse, Eigenschaften
des Datenstroms/der Datenströme
wie beispielsweise Mittelwerte, Abweichungen, Weißmessungen
oder ähnliches.
Das Grenzwertanalysemodul 1015 gewinnt Zustandsinformationen
auf Basis eines Vergleichs der empfangenen Daten mit den Grenzwerten.
Der Ratenanalysesensor 1020 überwacht die Änderungsrate,
wie eine Erhöhung/Verringerung
eines Wertes einer oder mehrerer Systemvariablen. Das quantitative
Zustandsschätzmodul 1025 kann zum
Beispiel auf den analytischen redundanzbasierten Schemata wie Luenberger-Beobachtern,
robusten Beobachtern, Kalman-Filtern, Fehlerdiagnosefiltern, Parity-Space-Ansätzen, Parameterschätztechniken
oder Ähnlichen
basieren. Der Kontrollabfolgeüberwachungssensor 1030 überwacht
Systemkontrollbefehle und bestimmt zum Beispiel Befehle außerhalb
des Ablaufs oder fehlende Befehle. Der Grenzwertanalysesensor 1035 erhält Zustandsinformationen
auf Basis eines Vergleichs der empfangenen Daten mit Grenzwerten.
Der Ereigniszählersensor 1040 zählt Systemereignisse
und der Zeitsensor 1045 überwacht und analysiert die
zeitliche Planung von Ereignissen im System 5.
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3 zeigt
ein anderes Beispiel eines Diagnosesystems entsprechend dieser Erfindung.
Dieses veranschaulichende Ausführungsbeispiel
umfasst das System 5, einen oder mehrere Systemsensoren 30,
einen virtuellen Sensor, hier einen Zustandsschätzer 100, einen Rückmeldungscontroller 95,
den Ereignisgenerator 200 und das Diagnosesystem 300. Im
Speziellen stellt dieses Ausführungsbeispiel
die Interaktion eines ge schlossenen Regelsystems mit statistischer
Zustandsschätzung
auf Basis von virtuellen Sensoren wie beispielsweise Kalman-Filtern dar.
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4 ist
ein exemplarisches Ablaufdiagramm, welches die Entwicklung des Systemmodells und
des Diagnosesystems entsprechend dieser Erfindung zeigt. Im Speziellen
werden Komponentenmodelle, Controllermodelle und eine oder mehrere Funktionsfehlermerkmaltabellen
zusammengestellt, um ein Systemmodell zu generieren. Die Komponentenmodelle
erfassen die verschiedenen Abläufe
der Kontrollbefehle, welche als Teil der normalen Bedienung des
Systems ausgegeben werden oder alternativ während eines Spezialtests oder
eines Diagnosemodus der Bedienung. Es wird darauf hingewiesen, dass
das Controllermodell optional ist und eventuell nicht nötig ist
für die
explizite Formung des Controllers, abhängig vom Entwurf und der Umsetzung
des Diagnosesystems. Die Funktionsfehlermerkmaltabelle listet die
Ausgaben der Sensoren und virtuellen Sensoren auf, die vom Diagnosesystem
für die
verschiedenen Fehlfunktionsmodi ebenso wie für den normalen Modus der Bedienung
des Systems verwendet werden. Dieses Systemmodell wird dann gemeinsam
mit einer Auflistung der Diagnoseanforderungen verwendet, um die
Diagnoseobertlächenmaschine
zu generieren. Die Diagnoseanforderungen legen die Auflösung fest,
mit der die Funktionsfehler diagnostiziert werden sollen, so zum
Beispiel ob jeder Fehler einzeln diagnostiziert werden soll, oder
ob es genügt
festzustellen, ob einer aus einer Gruppe von Funktionsfehlern aufgetreten
ist. Im Speziellen werden im Fall des einzelnen Ereignissystemdiagnoseansatzes
die Generierung des Systemmodells und der Diagnosemaschine entsprechend
den Algorithmen durchgeführt,
die in „Diagnosibility
of Discrete Event Systems," IEE
Trans. Automatic Control, 40(9): 1555–1575, September 1995 und in „Failure
Diagnosis Using Discrete Event Models," IEEE Trans. Control Systems Technology,
4(2): 105–124,
März 1996, beide
von M. Sampath und andere beschrieben werden. Es wird außerdem darauf
hingewiesen, dass die Diagnosemaschine direkt aus den Komponentenmodellen,
den Controllermodellen und Funktionsfehlermerkmaltabellen aufgebaut
werden kann, ohne die Zwischenphase der Generierung des Systemmodells.
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5–11 stellen
dar, wie das System entsprechend dieser Erfindung in einem einfachen exemplarischen
elektronischen System arbeitet. Im Besonderen ist das exemplarische
elektronische System ein Drucker oder ein Fotokopierer und das diagnostizierte
Untersystem ist ein Papiervorschubbauteil in dem Drucker oder Fotokopierer.
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Im
Speziellen stellt 5 ein exemplarisches funktionales
Blockdiagramm des Papiervorschubsystems mit einem eingebauten Diagnosesystem
dar. In diesem Fall sind die vom Systemcontroller ausgegebenen Kontrollbefehle
die Befehle an und aus zum Drehen eines Vorschubmotors, welcher
die verschiedenen Papiervorschubsystemkomponenten antreibt, eines
Hebemotors, welcher den Papierstapel im Papierschacht hebt, und
eines Aufnahmemagneten, welcher die Papierzufuhr kontrolliert. Die
Sensoren im System sind ein Wartestationssensor, welcher das Ankommen
von Papier erkennt, und ein Stapelhöhensensor, welcher die Höhe des Papiers
in den Papierschächten
prüft.
Zwei Arten sind virtuelle Sensoren, die in diesem System verwendet
werden. Der eine ist ein Datenextraktions- und Diskriminanzanalyse
basierter virtueller Sensor und der zweite ist eine Gruppe von Zählersensoren.
Ein Zähler
verfolgt die Ablesungen des Stapelhöhensensors über aufeinanderfolgende Papiervorschübe und der
andere Zähler
verfolgt die Anzahl der eingezogenen Blätter. Die diagnostizierten
Funktionsfehler beinhalten blockierte Motoren, defekte oder schwache
Magneten, beschädigte
Vorschubrollen und das Fehlen von Papier.
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6 stellt
das Diagnosesystem aus 5 detaillierter dar. Wie zuvor
in Bezug auf 5 beschrieben beinhaltet das
Drucksystem 10 ein Papiervorschubuntersystem 21,
einen Papiervorschubsystemcontroller 31 und Papiervorschubsystemsensoren 40.
Zusätzlich
umfasst der Diagnoseabschnitt des Systems 10 ein virtuelles
Sensorsystem 100, ein Ereignisgeneratorsystem 200,
ein Diagnosesystem 300 und eine Ausgabevorrichtung 400,
welche alle über
Verbindungen 50 miteinander verbunden sind.
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Die
Verbindungen 50 können
drahtlose oder Drahtverbindungen oder jede anderen bekannten oder
zukünftig
entwickelten Elemente sein, welche elektronische Daten an die und
von den verbundenen Elementen zur Verfügung stellen können.
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Das
virtuelle Sensorsystem 100 umfasst eine Datensammelvorrichtung 110,
eine Datenextraktionsvorrichtung 120, eine Diskriminanzanalysevorrichtung 130,
eine Basisspitzenstrom-Erkennungsschaltung 140, eine Energiespektralamplituden-Bestimmungsschaltung 150,
eine Klassifiziererschaltung 160, einen Papiervorschubzähler 170 und einen
Stapelhöhensensorzähler 180.
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Das
Ereignisgeneratorsystem 200 umfasst eine Kontrolldatenübertragungsschaltung 210,
eine Sensordatenübertragungsschaltung 220,
eine virtuelle Sensorübertragungsschaltung 230 und
eine Ereignisablaufsteuerungsschaltung 240. Das Diagnosesystem 300 umfasst
einen Controller 310, einen I/O Controller 320,
einen Zustandsschätzer 330 und einen
Systemzustandsinformationenassembler 340.
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Wie
bereits beschrieben werden die Informationen von den Papiervorschubsystemcontrollern 30, den
Papiervorschubsystemsensoren 40 und den virtuellen Sensoren 100 an
das Ereignisgeneratorsystem 200 weitergeleitet. Somit werden
Informationen, aus denen „Ereignisse" direkt korreliert
werden können,
direkt an das Ereignisgeneratorsystem 200 weitergeleitet.
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Informationen
von den Sensoren 40 und zusätzlich dazu vom Erdrückstrom,
welcher eine Gesamtsumme des Stroms ist, der von allen Komponenten
des Papiervorschubsystems bezogen wird, werden an die virtuelle
Sensorvorrichtung 100 weitergeleitet, um zusätzliche
System-„Ereignisse" zu generieren, welche
von den Systemcontrollern und -sensoren eventuell direkt erkennbar
sind oder nicht. Die Datensammelvorrichtung 110 verfolgt
und speichert diese Informationen. Mit den ermittelten Daten und
für eine
erweiterte Bestimmung des Systemzustands werden der Papiervorschubzähler 170,
der Stapelhöhensensorzähler 180,
die Datenextraktionsvorrichtung 120 und die Diskriminanzanalysevorrichtung 130 verwendet,
um die Informationen mit Bezug auf den Systemzustand, welche von
einem oder mehreren Systemcontrollern 20 und Systemsensoren 30 nicht
einfach verfügbar
sind, zu extrahieren. Der Stapelhöhensensorzähler 180 verfolgt
die Ablesungen des Stapelhöhensensors über aufeinanderfolgende
Papiervorschübe
und der Papiervorschubzähler 170 verfolgt
die Anzahl der eingezogenen Blätter,
indem er einen Wartestationssensor über aufeinanderfolgende Vorschübe überwacht.
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Erläuternd umfasst
die Datenextraktionsvorrichtung 120 die Basisspitzenstrom-Erkennungsschaltung 140 und
die Energiespektralamplituden-Bestimmungsschaltung 150.
Es sollte jedoch beachtet werden, dass alternative Merkmale, wie Stromspektralfrequenzen,
Ergebnisse von Vibrationssignalanalysen, Zeitfrequenzsignalen und Ähnlichen
an Stelle oder in Verbindung mit der Basisspitzenstrom-Erkennungsschaltung 140 und
der Energiespektralamplituden-Bestimmungsschaltung 150 verwendet
werden können,
ohne die Funktionsweise des virtuellen Sensorsystems 100 zu
beeinflussen. In die sem erläuternden
Beispiel übernacht
und speichert die Basisspitzenstrom-Erkennungsschaltung 140 zum
Beispiel den Basisspitzenstrom, der von den Komponenten des Papiervorschubsystems
bezogen wird. Zusätzlich überwacht
die Energiespektralamplituden-Bestimmungsschaltung 150 die Energiespektralamplituden
des Grundstroms, der von den Komponenten des Papiervorschubsystems bezogen
wird, und stellt diese zusammen. Wenn das gewünschte Merkmal/die gewünschten
Merkmale extrahiert wurden, werden die Merkmale an die Diskriminanzanalysevorrichtung 130 weitergeleitet.
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Wie
bereits beschrieben werden der Basisspitzenstrom und die Energiespektralamplitude auf
Grund der einfachen Berechnung dieser Merkmale und der leichten
Zuordnung der Merkmale zu den entsprechenden Funktionsfehlermodi
des Systems zur Verdeutlichung gewählt. Jegliche Zuordnung muss
jedoch die statistischen Abweichungen in den Merkmalwerten in Betracht
ziehen, die während der
Bedienung des Systems auftreten. Daher werden vorzugsweise multivariate
Diskriminanzanalysen in der Diskriminanzanalysevorrichtung 130 durchgeführt. Eine
Diskussion der multivariaten Analyse findet sich in T.W. Anderson,
An Introduction to Multivariate Statistical Analysis, John Wiley & Sons 1984 und
in D. Morrison, Multivariate Statistical Methods, McGraw Hill, 1976.
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Die
Diskriminanzanalysevorrichtung 130 umfasst normalerweise
eine Klassifiziererschaltung. In diesem erläuternden Beispiel wird als
Klassifizierer ein quadratischer Klassifizierer 160 gewählt. Die
Diskriminanzanalysevorrichtung kann jedoch auf jeder der bekannten
multivariaten Analysetechniken basieren. Im Speziellen gibt es eine
Reihe alternativer Algorithmen für
die Erstellung des Klassifizierers, welche sich im Klassifizierungsalgorithmus
unterscheiden und auch in Verbindung mit dem System dieser Erfindung
verwendet werden können,
ohne dessen Funktionseigenschaften zu beeinträchtigen. Siehe zum Beispiel
R. Duda u.a., Pattern Classification and Scene Analysis, John Wiley & Sons, 1973 und
außerdem
Anderson und Morrison, wie oben zitiert. Beispiele beinhalten, sind
jedoch nicht beschränkt
auf lineare Klassifizierer, logistische Regression, Hauptkomponentenanalyse,
Bayes Klassifizierer und Ähnliche.
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Der
quadratische Klassifizierer 160 arbeitet auf Basis von
Klassifiziererparametern, welche zum Beispiel die Gesamtanzahl der
Cluster, deren entsprechende Identifikationsnummern, die Mittel-
und Kovarianzmatrizen der Cluster und eine parametrische Kon stante
für jedes
Cluster beinhalten. Im Allgemeinen analysiert die Diskriminanzanalysevorrichtung 130 die
von der Datenextraktionsvorrichtung 120 zusammengestellten
Daten und klassifiziert die Merkmalgruppe in eines der gegebenen
Cluster, basierend auf der Entfernung der gegebenen Samplegruppe
der Merkmale, von der Region oder dem Cluster, welches von jeder
Gruppe im multidimensionalen Raum gebildet wird, der durch die Merkmalvariablen
umspannt wird. Der Sample Point wird dann in das Cluster mit der
nächsten
Nähe klassifiziert.
Im Fall des virtuellen Sensorsystems 100 entsprechen die
Cluster den verschiedenen Zuständen,
zum Beispiel Funktionsfehler, Modi. Der Clustername oder die Clusternummer
sind die Ausgabe des virtuellen Sensorsystems 100. Dieses
Cluster wird dann vom Ereignisgeneratorsystem 200 in ein „Ereignis" übertragen.
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Das
Ereignisgeneratorsystem 200 überträgt die verschiedenen von den
Systemsensoren, Controllern, und virtuellen Sensoren erhaltenen
Informationen und überträgt diese
Informationen in einzelne Ereignisse oder Vorkommnisse, die von
dem Diagnosesystem 300 erkannt werden können. Im Besonderen empfängt die
Kontrolldatenübertragungsschaltung 210 Daten
von einem oder mehreren Systemcontrollern, die Sensordatenübertragungsschaltung 220 empfängt Daten
von einem oder mehreren System Sensoren 30 und die virtuelle
Sensordatenübertragungsschaltung 230 empfängt Daten
von einem oder mehreren virtuellen Sensoren wie 100. Das
Ereignisgeneratorsystem 200 vergleicht diese Informationen
beispielsweise mit einer Nachschlagetabelle für die Übertragung der Daten in „einzelne
Ereignis-" Daten.
Die Ereignisablaufsteuerungsschaltung 240 steuert die Abläufe der
verschiedenen Ereignisse und leitet diese in der richtigen Reihenfolge
an das Diagnosesystem 300 weiter.
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Das
Diagnosesystem 300 wertet die vom Ereignisgeneratorsystem 200 weitergeleiteten
einzelnen Ereignisse aus, um eine entsprechende Gerätezustandsinformation
zu generieren. Das Diagnosesystem basiert auf qualitativen Modellen
des Systems, wobei die qualitativen Informationen über die „Ereignisse" bereitgestellt werden.
Das Diagnosesystem basiert auf einer oder mehreren verschiedenen Technologien,
wie Systemdiagnosetechnologie für einzelne
Ereignisse, modellbasierte Schlussfolgerung, Bayes Rückschluss,
Constraint-basierte Programmierung, neuronale Netzwerke und Kausalnetzwerke.
Normalerweise können
zwei Ansätze
für die Erstellung
und Umsetzung des Diagnosesystems 300 verfolgt werden.
Im ersten Ansatz werden ein oder mehrere Komponentenmodelle, Controllermodelle
und Funktionsfehlersystemtabellen in Verbindung mit Diagnoseanforderungen
verwendet, um eine Diagnoserückschlussmaschine
zu generieren, welche dann im Speicher des Diagnosesystems 300, wie
beispielsweise in einer Nachschlagetabelle oder einem regelbasierten
System, gespeichert wird. Zum Zeitpunkt der eigentlichen Diagnose
findet das Rückschließen einfach
durch Aktualisierung des Zustands der Rückschlussmaschine statt, auf
Basis der durch das Ereignisgeneratorsystem 200 generierten „Ereignisse". Alternativ kann
entweder das gesamte Systemmodell oder die Komponentenmodelle und
die Funktionsfehlersystemtabellen im Speicher des Diagnosesystems 300 gespeichert
und die Diagnoseberechung online durchgeführt werden, so wie „Ereignisse" von dem Ereignisgeneratorsystem 200 empfangen
werden. In anderen Worten kann die Diagnoserückschlussmaschine schrittweise
während
des Diagnosevorgangs generiert werden.
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Die
Statusinformationsausgabe vom Diagnosesystem kann zum Beispiel anzeigen,
ob das Gerät normal
funktioniert, das heißt,
es gibt keinen Fehler, ob bestimmte Funktionsfehler aufgetreten
sind, oder ob der Verdacht besteht, dass Funktionsfehler aufgetreten
sind, oder ob das Auftraten von Funktionsfehler vorhergesehen wird.
Nach der Bestimmung des aktuellen Zustandes des Systems stellt der
Systemzustandsinformationenassembler 340 eine entsprechende
Nachricht zusammen, welche über
die Verbindung 50 an die Ausgabevorrichtung 400 übertragen
wird.
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Die
Ausgabevorrichtung 400 kann ein lokales Ausgabeanzeigemodul,
wie zum Beispiel eine Benutzeroberfläche, für das Anzeigen der Zustandsinformations-
oder Funktionsfehlerinformationsausgabe an das Diagnosesystem 300 sein.
Die Ausgabevorrichtung 400 kann beispielsweise eine Benutzeroberfläche sein,
welche einen H-Pegel-Zustandsindikator
und eine Funktionsfehlerliste anzeigt. Der H-Pegel-Indikator, welcher
mit einer entsprechenden Farbe ausgestattet oder hörbar hervorgehoben
werden kann, gibt den aktuellen Gerätestatus an. Der Zustand kann
zum Beispiel normal, vermuteter Funktionsfehler oder bestimmter
Funktionsfehler sein. Die Funktionsfehlerliste zeigt sowohl vermutete
als auch sichere Funktionsfehler zum Beispiel in separaten Kategorien
auf der Benutzeroberfläche
an. Alternativ kann die Ausgabevorrichtung 400 ein entferntes
Anzeigemodul bei den Empfängern
der Diagnoseinformation und des Kommunikationskanals sein, wie in der
mitangemeldeten US Patentanmeldung Nr. 09/464597 beschrieben.
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7 stellt
ein exemplarisches Ablaufdiagramm dar, welches in Verbindung mit
dem System in 6 steht. Die Kontrolle beginnt
in Schritt S10, wo der Druck- und/oder Kopierauftrag begonnen wird.
Als nächstes
werden in Schritt S20 die Vorschubsystemkontrollbefehle und Sensorsignaländerungen
ermittelt. Zusätzlich
werden in Schritt S50 die Stromproben der Erdrückleitung ermittelt. Dann werden
in Schritt S30 die Kontroll- und/oder
Sensorsignale analysiert, um Ereignisse zu erhalten, wie die in der
exemplarischen Ereignisgeneratorsystemausgabe in 8 festgelegten.
In der Zwischenzeit extrahiert der virtuelle Sensor in Schritt S60
illustrativ den Basisspitzenstrom und die Energiespektralamplitudeneigenschaften
aus den Stromproben der Erdrückleitung.
Dann werden in Schritt S70 die extrahierten Eigenschaften in eines
einer vorgegebenen Anzahl von Clustern klassifiziert, indem zum
Beispiel festgelegte Klassifizierparameter und Ausgabeklassifiziernummern
verwendet werden.
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In
Schritt S40 kombiniert der Ereignisgenerator die Kontroll- und/oder
Sensorereignisse mit der Klassifiziererausgabe in einer von der
Diagnosesystemspezifikation vorgegebenen Reihenfolge. Diese Ereignisse
werden dann in Schritt S80 an das Diagnosesystem weitergegeben.
Als nächstes
wird in Schritt S90 der Zustand des Systems durch das Diagnosesystem
auf Basis der Ereignisse bestimmt. Dann werden in Schritt S100 die
Zustandsinformationen oder Funktionsfehler, welche durch das Diagnosesystem
bestimmt wurden, ausgegeben.
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8 stellt
eine exemplarische Ausgabe des Ereignisgeneratorsystems für den exemplarischen Papiervorschubaufbau
dar. Im Speziellen umfasst die Ereignisgeneratortabelle Ereignisnummern und/oder
Ereignisnamen, welche an das Diagnosesystem 300 zum Einschätzen des
Zustands des Papiervorschubsystems weitergeleitet werden. Wenn der
Zustand des Gerätes
von dem Zustandseinschätzer 360 wie
zuvor erläutert
bestimmt wurde, leitet der Systemzustandsinformationenassembler 340 die entsprechenden
Zustandsinformationen an die Ausgabevorrichtung 400 oder
das Reparaturplanungsmodul 500 weiter.
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9 und 10 stellen
exemplarische Optionen der quadratischen Klassifiziererschaltung 160 dar.
So wird beispielsweise im Fall des exemplarischen Papiervorschubsystems
in 9 in einer Offline-Erstellungsphase des Klassifizierers
für jedes Cluster
oder jede Gruppe, das heißt
im normalen Modus und im Fehlermodus, eine Anzahl von Blattvorschüben im Drucker
und/oder Kopierer durchgeführt und
Merkmale, welche zu diesen Blattvorschüben gehören, werden ermittelt. Dann
werden für
eine ausgewählte
Klasse der Klassifiziererstruktur, das heißt quadratisch; linear oder Ähnliches,
die Klassifiziererparameter mittels der statistischen Werkzeuge
festgelegt.
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10 stellt
dar, wie ein Cluster während
der Online-Bedienung eines Klassifizierers bestimmt wird, sobald
die Offline-Erstellungs- oder -trainingsphase beendet ist. Im Speziellen
wird der Abstand der Merkmalsvektoren von jedem Cluster mittels
der Klassifiziererparameter in der Offline-Erstellungsphase berechnet.
Dann wird das nächste
Cluster an das Ereignisgeneratorsystem ausgegeben.
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11 stellt
einen Teil eines exemplarischen Diagnosesystems für das exemplarische
System der 6 dar. Das Diagnosesystem wird
in diesem Beispiel als ein regelbasiertes System gezeigt. Die Diagnoserückschlussmaschine
wird als Diagnoser bezeichnet.
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12 stellt
ein exemplarisches Ablaufdiagramm dar, welches ein exemplarisches
Ausführungsbeispiel
für die
Diagnose eines Systems entsprechend dieser Erfindung skizziert.
Die Kontrolle beginnt in Schritt S1000 und wird bis Schritt S1100 fortgesetzt.
In Schritt S1100 werden ein oder mehrere Systemsensoren/-controller überwacht
und optional werden die von den Sensoren gesammelten Daten gespeichert.
Danach werden in Schritt S1200, oder parallel zu Schritt S1100,
ein oder mehrere virtuelle Sensoren überwacht und optional werden
die von den Sensoren gesammelten Daten gespeichert. Dann werden
in Schritt S1300 die gesammelten Daten in Ereignisdaten umgewandelt,
basierend zum Beispiel auf Ereignisablauftabellen. Die Kontrolle wird
dann bis Schritt S1400 fortgesetzt.
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In
Schritt S1400 werden die Ereignisdaten analysiert, um den Zustand
des Systems einzuschätzen.
Als nächstes
werden in Schritt S1500 Informationen in Bezug auf den Funktionsfehlerstatus
des Systems ausgegeben. Die Kontrolle wird dann bis Schritt S1600
fortgesetzt, wo der Kontrollablauf endet.
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Wie
in den 1–11 gezeigt,
wird das Diagnose- und Funktionsfehlervorhersagesystem vorzugsweise
entweder auf einem Universalcomputer mit einem Programm oder auf einem
speziell programmierten Universalcomputer umgesetzt. Das Diagnose-
und Funktionsfehlervorhersagesystem kann jedoch auch auf einem Spezialcomputer,
einem programmierten Mikroprozessor oder Mikrocontroller und peripher
integrierten Schaltungselementen, einer kundenspezifisch integrierten
Schaltung (ASIC) oder anderen integrierten Schaltungen, einem digitalen
Signalprozessor, einer festverdrahteten elektronischen oder logischen
Schaltung wie einer getrennten Elementschaltung, einer programmierbaren
logischen Vorrichtung wie PLD, PLA, FPGA, PAL oder Ähnlichem
umgesetzt werden. Im Allgemeinen kann jede Vorrichtung für die Implementierung
des Diagnose- und Funktionsfehlervorhersagesystems verwendet werden,
welche eine finite Zustandsmaschine integrieren kann, die wiederum
Ablaufdiagramme und Arbeitsablaufdiagramme wie in 12 implementieren
kann.
-
Des
Weiteren kann die dargelegte Methode leicht in Software implementiert
werden, welche Objekt- oder objektorientierte Softwareentwicklungsumgebungen
verwendet, die übertragbaren
Quellcode liefern, welcher auf verschiedenen Computer- oder Arbeitsplatzhardwareplattformen
verwendet werden kann. Alternativ kann das dargelegte Suchsystem teilweise
oder komplett in Hardware implementiert werden, welche standardmäßige logische
Schaltungen oder einen VLSI-Aufbau verwendet. Ob zur Implementierung
des Systems in Übereinstimmung
mit dieser Erfindung Software oder Hardware verwendet wird, ist
abhängig
von den Geschwindigkeits- und/oder Effizienzanforderungen des Systems,
der speziellen Funktion und den speziellen Software- oder Hardwaresystemen
oder Mikroprozessoren und Mikrocomputersystemen, die verwendet werden. Das
oben beschriebene Diagnose- und Funktionsfehlervorhersagesystem
kann jedoch unter Verwendung bekannter oder zukünftig entwickelter Systeme oder
Strukturen, Vorrichtungen und/oder Software von Fachleuten mittels
der hier gelieferten Beschreibung zusammen mit Allgemeinwissen im
Bereich Computertechnik leicht und ohne unangemessenes Experimentieren
in Hardware oder Software implementiert werden.
-
Des
Weiteren kann das dargelegte System leicht als Software auf einem
programmierten Universalcomputer, einem Spezialcomputer, einem Mikroprozessor
oder Ähnlichem
implementiert werden. In diesem Fall kann das System dieser Erfindung
als Routine implementiert werden, die in einen PC eingebettet ist,
wie Java® oder
CGI Script, als Ressource, die sich auf einem Server oder Arbeitsplatz
befindet, als Routine, die ein zugehöriges Diagnose- und Funktionsfehlervorhersagesystem
eingebettet ist, oder Ähnli ches.
Das Diagnose- und Funktionsfehlervorhersagesystem kann auch durch
physisches Einbeziehen des Systems und der Methode in ein Software-
und/oder Hardwaresystem, wie die Hardware- und Softwaresysteme eines
Arbeitsplatzes oder eines zugehörigen
Diagnosesystems, implementiert werden.
-
Es
wird daher deutlich, dass in Übereinstimmung
mit der vorliegenden Erfindung ein System für die Diagnose und Funktionsfehlervorhersage
elektronischer Systeme bereitgestellt wurde.