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ALLGEMEINER
STAND DER TECHNIK
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Die
vorliegende Erfindung betrifft Systeme zur Förderung und/oder Steuerung
des Wachstums von Wasserbewohnern. Die vorliegende Erfindung betrifft
auch Anlagen und Verfahren zur Steuerung und/oder Verbesserung der
Qualität
von aquatischen Umgebungen.
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In
den US-Patentschriften Nr. 5,669,330 (O'Hare), 5,639,657 (Saiki), 4,950,104
(Streichenberger), 4,818,579 (Uchida) und 4,441,453 (McMickle) sind
Systeme zur Verbesserung aquatischer Lebensräume genannt. In der US-Patentschrift
Nr. 5,309,672 (Spencer) ist ein schwimmfähiges Hochsee-Farmsystem genannt.
In der US-Patentschrift Nr. 3,841,266 (Hoshino) ist ein System zur
Züchtung
von Krustentieren beschrieben.
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KURZDARSTELLUNG
DER ERFINDUNG
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Die
vorliegende Erfindung betrifft eine Anlage zur Förderung und/oder Steuerung
des Wachstums von Wasserbewohnern. Nach einem ersten Gesichtspunkt
der Erfindung wird eine Unterwasseranlage zur Förderung des biologischen Wachstums
bereitgestellt, wobei die Anlage
ein schwimmfähiges Element;
einen
biegsamen Bogen, der mit dem schwimmfähigen Element verbunden ist;
und
biegsame Streifen, die mit dem biegsamen Bogen verbunden sind, umfasst,
und dadurch gekennzeichnet ist, dass sich der Bogen bei der Verwendung abwärts ins
Wasser erstreckt und einen Aufbau mit hohem Oberflächenbereich
aufweist, um das Wachstum von autotrophen Organismen in einer photischen Zone
zu fördern,
und dass sich die biegsa men Streifen bei der Verwendung abwärts ins
Wasser erstrecken und so angeordnet sind, dass sie das Wachstum
von heterotrophen Organismen unter der photischen Zone fördern.
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Der
biegsame Bogen kann an einem hohlen Rohr aufgehängt sein. Das Rohr weist eine
ausreichende Schwimmfähigkeit
auf, um selbst dann an der Wasseroberfläche zu verbleiben, wenn das
Gewicht des biegsamen Bogens und der Streifen im Lauf der Zeit zunimmt.
Die biegsamen Materialien können zum
Beispiel aufgrund einer organischen und einer anorganischen Ansammlung
an ihren Oberflächen schwerer
werden. Es können
zusätzliche
Schwimmervorrichtungen bereitgestellt sein, um sicherzustellen,
dass das Rohr nicht versenkt wird. Die zusätzlichen Schwimmervorrichtungen
können
zum Beispiel verwendet werden, wo sich schweres Sediment- und biologisches
Wachstum am Aufbau ansammeln.
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Nach
einer bevorzugten Ausführungsform der
Erfindung kann der biegsame Bogen durch eine biegsame Hülse mit
dem hohlen Rohr verbunden sein. Die Hülse kann sich auf dem Rohr
drehen, so dass der Bogen im Verlauf einer längeren Verwendung nicht dazu
neigt, auf dem Rohr aufgewickelt zu werden. Vorzugsweise bleibt
der biegsame Bogen in der photischen Zone im Wesentlichen senkrecht
aufgehängt.
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Die
biegsamen Streifen können
unterste freie Enden aufweisen, die nicht miteinander verbunden
sind. Einige der freien Enden können
am Benthos verankert sein. Anderen freien Enden kann gestattet sein,
im Wasserstrom zu schaukeln, um einen verzweigten Lebensraum zu
bilden, der bestimmte Wasserbewohner anzieht. Vorzugsweise weisen
die Streifen eine spezifische Schwere von zumindest 1,02 auf, so
dass sie nicht aufwärts
zur Wasseroberfläche
schweben. Es können
Ballastvorrichtungen wie etwa Bleigewichte oder biegsame Säcke, die
mit Ballastmaterial gefüllt
sind, bereitgestellt sein, um einige der Streifen am Gewässerboden
zu verankern, falls dies gewünscht
ist. Falls gewünscht,
können
an den Enden des hohlen Rohrs zusätzliche Ankervorrichtungen
angebunden sein. Die Gesamthöhe
der Aquakulturvorrichtung ist vorzugsweise größer als die Tiefe des Wassers,
so dass die Ballastvorrichtungen und/oder Anker das Benthos erreichen.
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Nach
einem zweiten Gesichtspunkt der Erfindung wird ein Aquakulturverfahren
bereitgestellt, das folgende Schritte umfasst:
Schwimmen lassen
einer schwimmfähigen
Vorrichtung an der Oberfläche
eines Wasserkörpers;
Aufhängen eines
biegsamen Bogens an der schwimmfähigen
Vorrichtung im Wasserkörper,
so dass sich dieser abwärts
in das Wasser in eine photische Zone erstreckt;
Aufhängen von
biegsamen Streifen am biegsamen Bogen, so dass sich diese abwärts in das
Wasser unter die photische Zone erstrecken; und
anschließendes Fördern des
Wachstums von autotrophen und heterotrophen Wasserorganismen am biegsamen
Bogen und an den biegsamen Streifen.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
werden biegsame Aufbauten mit hohem Oberflächenbereich verwendet, um die
Bildung von Biofilmen zu fördern.
Die Aufbauten mit hohem Oberflächenbereich können in
der jeweiligen photischen und heterotrophen Zone aufgehängt sein.
Die Aufbauten mit hohem Oberflächenbereich
können
aus einer Vielfalt von Materialien einschließlich, doch ohne Beschränkung darauf,
nadelgelochtem Spunbond-Stoff, nadelgelochtem grobgewebtem flammenversiegeltem Baumwollstoff,
offenzelligem Schaumstoff, Watte, und mikroporösen körnigen Teilchen gebildet sein. Die
Aufbauten mit hohem Oberflächenbereich
können
auf oder in biegsamen Bögen,
Platten und/oder Bändern
bereitgestellt sein. Die bevorzugten biegsamen Aufbauten können in
einer einzelnen Schicht oder in mehreren Schichten nebeneinander
ausgebildet sein.
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Eine
Aufgabe der Erfindung ist, eine künstliche Unterwasseranlage
bereitzustellen, die leicht gehandhabt und ausgebracht werden kann,
und die ihre biologisch aktiven Abschnitte in einem Wasserkörper in
den gewünschten
Tiefen behält.
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Eine
andere Aufgabe der Erfindung ist, ein System zur Erzeugung von Nahrungsmitteln,
zur Steuerung der Wasserqualität,
und zur Bereitstellung von Zuflucht in einer aquatischen Umgebung
bereitzustellen.
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Eine
andere Aufgabe der Erfindung ist, die Produktion einer natürlichen,
sich erneuernden Nahrungsquelle für eine erfolgreiche Aquakulturproduktion
unter einer breiten Vielfalt von Bedingungen anzuregen und zu unterstützen. Daher
kann die vorliegende Erfindung verwendet werden, um gleichzeitig
sowohl Nahrung als auch Zuflucht für Wasserbewohner zum Beispiel
für Aquakulturzwecke
bereitzustellen. Durch die Bereitstellung von Nahrung und Zuflucht
im gleichen Aufbau kann eine lebensfähige Population eines gegebenen
Wasserbewohners in einem konzentrierten Bereich aufrechterhalten
und unterstützt werden.
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Eine
andere Aufgabe der Erfindung ist, ein System bereitzustellen, das
wirtschaftlich an unterschiedliche Verwendungen und Bedingungen
angepasst und darauf zugeschnitten werden kann. Zum Beispiel kann
durch selektives Abändern
des biegsamen Oberflächenaufbaus
und/oder durch Bereitstellen gewünschter
Nährstoffe
im Oberflächenaufbau das
Wachstum von festsitzenden und periphytischen Organismen gesteigert
werden. Zusätzlich
können Bakterien
selektiv eingepflanzt werden, um im Wasser gewünschte biologische Wirkungen
zu schaffen.
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Andere
Merkmale, Aufgaben und Vorteile der Erfindung werden aus der folgenden
ausführlichen
Beschreibung und den Zeich nungen, die bevorzugte Ausführungsformen
der Erfindung veranschaulichen, offensichtlich werden.
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KURZE BESCHREIBUNG
DER ZEICHNUNGEN
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1 ist
eine Seitenansicht einer Unterwasseranlage, die nach einer bevorzugten
Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung aufgebaut ist.
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2 ist
eine Querschnittansicht der Unterwasseranlage von 1 entlang
der Linie 2-2.
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3 ist
eine Endansicht eines Abschnitts der Unterwasseranlage von 1 in
einem ausgebrachten Zustand.
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4 ist
eine Seitenansicht einer anderen Unterwasseranlage, die nach der
vorliegenden Erfindung aufgebaut ist.
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5 und 6 sind
eine Seitenansicht bzw. eine Endansicht noch einer anderen Unterwasseranlage,
die nach der vorliegenden Erfindung aufgebaut ist.
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AUSFÜHRLICHE
BESCHREIBUNG VON BEVORZUGTEN AUSFÜHRUNGSFORMEN
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Unter
nun erfolgender Bezugnahme auf die Zeichnungen, in denen gleiche
Elemente durch gleiche Bezugszeichen bezeichnet sind, zeigt 1 eine Unterwasseranlage 10,
die nach einer bevorzugten Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung aufgebaut ist. Die Unterwasseranlage 10 weist
ein langgestrecktes schwimmfähiges
Element 12, eine Haltehülse 14,
einen photischen Abschnitt 16, und einen heterotrophen
Abschnitt 18 auf. Das schwimmfähige Element 12 ist
von der Hülse 14 umgeben.
Die Hülse 14 ist
durch Nähte 20 oder
einen anderen Verbindungsmechanismus mit dem photischen Abschnitt 16 verbunden.
Der photische Abschnitt 16 ist in der gleichen Weise durch
einen geeigneten Mechanismus mit dem heterotrophen Abschnitt 18 verbunden. Der
heterotrophe Ab schnitt 18 kann in senkrechte Streifen 24 (3)
unterteilt sein. Wie nachstehend ausführlicher besprochen können an
den Enden 28 einiger oder aller Streifen 24 Ballastvorrichtungen 26 (1)
angebracht sein.
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Wie
in 3 gezeigt kann die Unterwasseranlage 10 in
einem Wasserkörper 30 ausgebracht sein.
Die spezifische Schwere des schwimmfähigen Elements 12 ist
vorzugsweise geringer als jene des Wassers 30. Folglich
schwimmen das schwimmfähige
Element 12 und die umgebende Hülse 14 auf der Wasseroberfläche 32.
Die spezifische Schwere des photischen und des heterotrophen Abschnitts 16, 18 ist
andererseits größer als
1,0, so dass die Enden 28 der Streifen 24 zum
Benthos 34 sinken. Die Höhe 36 (1)
der Unterwasseranlage 10 kann größer als die Tiefe 38 (3)
des Wassers 30 sein.
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Als
Ergebnis kann das schwimmfähige
Element 12 durch den Wind 40 oder Wasserströmungen seitlich
zu den Ballastvorrichtungen 26 hin oder davon weg bewegt
werden. Wo dies möglich
ist, kann die Achse 42 des schwimmfähigen Elements 12 quer oder
senkrecht zur vorherrschenden Windrichtung ausgerichtet sein, um
die Menge an Sonnenlicht, das den photischen Abschnitt 16 erreicht,
zu erhöhen. Zusätzlich können die
Streifen 24 wie nachstehend ausführlicher besprochen in Bezug
auf das schwimmfähige
Element 12 verschoben sein. Die Ballastvorrichtungen 26 wirken
als Anker, um eine Bewegung der gesamten Anlage 10 in Bezug
auf das Benthos 34 zu verhindern oder zu behindern.
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Die
Unterwasseranlage 10 kann in einer Vielfalt von Größen und
Formen bereitgestellt sein. In der veranschaulichten Ausführungsform
kann die Höhe 36 der
Anlage 10 im Bereich von etwa 0,5 Meter bis zu etwa 3,0
Meter und insbesondere im Bereich von 0,7 Meter bis 1,5 Meter liegen.
Die Länge
der veranschaulichten Ausführungsform
(die Entfernung zwischen den Enden 50, 52 des
hohlen Rohrs 12) kann im Bereich von etwa 0,5 Meter bis
etwa 10 Meter und insbesondere im Bereich von 1,0 Meter bis 3,0
Meter liegen.
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In
der veranschaulichten Ausführungsform ist
das schwimmfähige
Element 12 ein hohles Rohr mit wasserdichten Kappen an
entgegengesetzten Enden 50, 52. Das Rohr 12 kann
biegsam sein, oder es kann ein starres Rohr sein. Das Rohr 12 kann
in einem Stück
ausgebildet sein, oder es kann mit Gelenkabschnitten versehen sein.
An den entgegengesetzten Enden 50, 52 können geeignete
Verbindungsstücke
(nicht gezeigt)bereitgestellt sein, um bei der Handhabung verwendet
zu werden und/oder um die Anlage 10 in Serie mit anderen
gleichen Anlagen 10 zu verbinden. Das hohle Rohr 12 stellt
eine ausreichende Schwimmfähigkeit
bereit, um den oberen Abschnitt der Haltehülse 14 sogar nach
einem wesentlichen Biofilmwachstum und der Ansammlung von festsitzenden
und periphytischen Organismen an den biegsamen Abschnitten 16, 18 über der
Wasseroberfläche 32 zu
halten.
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Der
Durchmesser des schwimmfähigen
Elements 12 kann so gewählt
werden, dass er die Geschwindigkeit des Winds und/oder des Wassers,
das auf die Haltehülse 14 trifft,
ausgleicht. In einer bevorzugten Ausführungsform kann der Durchmesser
des Rohrs 12 im Bereich von etwa 1,0 Zentimeter (cm) bis
etwa 7,0 cm und insbesondere im Bereich von 2,0 cm bis 5,0 cm liegen.
In einer alternativen Ausführungsform
der Erfindung kann das schwimmfähige Element 12 in
der Form eines festen oder biegsamen Stabs aus schwimmfähigem Schaumkunststoffmaterial
sein.
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Die
Haltehülse 14 kann
aus einem biegsamen Bogen gebildet sein, der um das schwimmfähige Element
geschlungen ist. Der Durchmesser der Haltehülse 14 sollte ausreichend
sein, um zu gestatten, dass das schwimmfähige Element 12 hindurchgeführt und
mit Kappen versehen wird. Die Kappen an den Enden 50, 52 des
Rohrs 12 können
verwendet werden, um zu verhindern, dass das Rohr aus der Hülse 14 gleitet.
Das Hülsenma terial 14 sollte
eine hohe Zugfestigkeit und eine hervorragende Beständigkeit
gegenüber
ultravioletter (UV-)Strahlung aufweisen. Die Hülse 14 kann der Sonnenstrahlung
an der Wasseroberfläche
für lange
Zeiträume
(drei bis vier Jahre oder länger)
ausgesetzt sein. Die Haltehülse 14 kann
zum Beispiel aus gewebtem Polyethylen gebildet sein, das einen grobgewebten
Baumwollstoff mit einer Webung von 12 × 10,5 aufweist, der an beiden
Seiten mit 1,75 mil Polyethylen überzogen
ist. Die Hülse 14 kann
aus ästhetischen
Gründen und/oder
zur Auffindung der Anlage 10 an der Wasseroberfläche 32 gefärbt oder
mit einem sichtbaren Muster oder Markierungen versehen sein.
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Der
photische Abschnitt 16 kann aus Stoff oder einem anderen
geeigneten biegsamen künstlichen
Material gebildet sein. Der Stoff 16 bildet vorzugsweise
einen künstlichen
Aufbau mit hohem Oberflächenbereich,
um das Wachstum von Algen und/oder anderen autotrophen Organismen
anzuregen und zu unterstützen.
Die Höhe 54 des
photischen Abschnitts 16 (1) ist derartig,
dass bei der Verwendung der gesamte photische Abschnitt 16 oder
der Großteil
davon in der photischen Zone des Wassers 30 aufgehängt ist.
Somit beträgt
die Höhe 54 des
photischen Abschnitts 16 in der veranschaulichten Ausführungsform
etwa 0,3 Meter. Autotrophe Organismen haften am photischen Abschnitt 16 an und
erfahren eine Photosynthese, um Nährstoffe für andere Organismen im Wasser 30 bereitzustellen.
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Der
photische Abschnitt 16 kann zum Beispiel aus nadelgelochtem
Polyester-Spunbond-Stoff mit einem Oberflächenbereich von 55 Quadratmetern
pro Quadratmeter Stoff (m2/m2)
gebildet sein. Andere biegsame Aufbauten mit hohem Oberflächenbereich
einschließlich
offenzelligem Schaumstoff, oder gesponnener Watte, mikroporösen körnigen Teilchen
auf einem biegsamen Träger,
und dichtem Filz, können
ebenfalls verwendet werden, um den photischen Abschnitt 16 zu
bilden. Im Allgemeinen kann der photische Abschnitt 16 aus
jedem be liebigen der Aufbauten mit hohem Oberflächenbereich gebildet sein,
die in der Veröffentlichung
der internationalen (PCT) Patentanmeldung Nr. WO 99/17605 beschrieben
sind.
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Der
veranschaulichte photische Abschnitt 16 kann einen Oberflächenbereich
von etwa 2,0 m2/m2 bis
etwa 100 m2/m2 aufweisen.
In einer bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung weist der photische Abschnitt 16 einen Oberflächenbereich
von 20 m2/m2 bis
75 m2/m2 auf. Die
Porengrößenverteilung
des photischen Abschnitts 16 kann in einem Bereich von etwa
25 Mikron (μm)
bis etwa 10.000 μm
und insbesondere im Bereich von 100 μm bis 1.000 μm liegen. Das biegsame Material 16 sollte
vorzugsweise eine hervorragende Langzeitbeständigkeit gegenüber UV-Strahlung
aufweisen.
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Der
heterotrophe Abschnitt 18 kann aus einem biegsamen Bogenmaterial
gebildet sein, das einen hohen wirksamen Oberflächenbereich aufweist. Der Abschnitt 18 kann
auch mit geeigneten physikalischen und/oder chemischen Eigenschaften
(Benetzungsoberfläche,
Oberflächenkontaktwinkel,
Ionisationspotential usw.) versehen sein. Das biegsame Material 18 ist
dazu eingerichtet, eine Kolonisierung durch heterotro- phe Organismen
und/oder andere Wasserbewohner zu gestatten und anzuregen.
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Die
Streifen (die in der Form von Bändern, Strängen, Wedeln
oder Filamenten sein können) können durch
parallele Schnitte durch den Stoff des heterotrophen Abschnitts 18 gebildet
werden. Die Streifen 24 können vor oder nach der Anbringung
des heterotrophen Abschnitts 18 am photischen Abschnitt 16 gebildet
werden. Die Streifen 24 sollten vorzugsweise gebildet werden,
bevor die Anlage 10 im Wasser 30 ausgebracht wird.
In Betrieb verursachen Wasserströmungen,
dass sich die Streifen 24 ausbreiten und voneinander trennen,
um einen sich bewegenden verzweigten Aufbau zu bilden, der dem unteren
Abschnitt eines Tupelo-Baums ähnlich
sieht. Die ausgebreiteten und teilweise verschlungenen Streifen 24 schaukeln
im Wasser 30 hin und her, um einen reizvollen Lebensraum
(Schatten und Zuflucht vor Räubern)
für Fische
und andere Wasserbewohner bereitzustellen. Die Bewegung des verzweigten Aufbaus 24 fördert auch
die Biomasseübertragung von
Nährstoffen
mit dem Wasser 30.
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Die
Breiten der Streifen 24 können zum Beispiel im Bereich
von etwa 5 Millimeter (mm) bis etwa 100 mm und insbesondere im Bereich
von 10 mm bis 25 mm liegen.
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Wie
oben bemerkt neigen die biegsamen Streifen 24 dazu, bei
der Verwendung allmählich
zum Benthos 34 abzusinken. In einer bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung liegt die spezifische Schwere des photischen und des
heterotrophen Abschnitts 16, 18 in einem Bereich
von etwa 1,02 bis etwa 1,50. Noch bevorzugter liegt die spezifische Schwere
der Stoffabschnitte 16,18 im Bereich von 1,05 bis 1,25.
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Der
heterotrophe Abschnitt 18 (einschließlich der Streifen 24)
kann einen Oberflächenbereich im
Bereich von etwa 25 m2/m2 bis
etwa 400 m2/m2 und
insbesondere im Bereich von 120 m2/m2 bis 320 m2/m2 aufweisen. Die Porengrößenverteilung des heterotrophen
Abschnitts 18 sollte im Bereich von etwa 2 μm bis etwa
250 μm und
insbesondere im Bereich von 5 μm
bis 50 μm
liegen. Das biegsame heterotrophe Material 18 kann aus
einem Polymermaterial mit ausreichendem Molekulargewicht bestehen,
um seine Stabilität
sicherzustellen, wenn es hohen Graden von mikrobiologischer Aktivität ausgesetzt
ist.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung kann das Material für den heterotrophen Abschnitt 18 (einschließlich der
Streifen 24) aus nadelgelochtem gewebtem Polyester (flammenversiegelt)
mit einem Oberflächenbereich
von etwa 60 m2/m2 und
einer durchschnittlichen Porengröße von etwa
89 μm bestehen.
Das heterotrophe Material 18 kann alternativ jeden beliebigen
der Aufbauten mit hohem Oberflächenbe reich
umfassen, die in der Veröffentlichung
der internationalen Patentanmeldung Nr. WO 99/17605 beschrieben
sind.
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Die
Ballastvorrichtungen 26 können aus Metall (wie etwa Blei)
oder einem anderen geeigneten haltbaren Material gebildet sein.
Die Gewichte 26 können
an den unteren Enden 28 der Streifen 24 festgeklammert
sein. Das Gewicht jeder Ballastvorrichtung 26 kann im Bereich
von etwa 100 Gramm bis zu etwa 1.000 Gramm und insbesondere im Bereich von
200 Gramm bis 400 Gramm liegen. Das gesamte Gewicht aller Ballastvorrichtungen 26 für jede Anlage 10 kann
zum Beispiel im Bereich von etwa 1,0 Kilogramm (kg) bis etwa 10
Kilogramm (kg)/Längenmeter der
Anlage 10 und insbesondere im Bereich von 3,0 bis 5,0 kg/Längenmeter
liegen.
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Die
Ballastvorrichtungen 26 können an den freien Enden 28 der
Streifen 24 festgeklammert oder festgenäht sein. Die Gewichte 26 können an
ausgewählten
der Streifen 24 angebracht sein und entlang der Länge der
Anlage 10 beabstandet sein. In einer alternativen Ausführungsform
kann jedes Gewicht 26 an mehr als einem Streifen 24 festgeklammert
sein.
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In
einer alternativen Ausführungsform
der Erfindung können
die Ballastvorrichtungen 26 in der Form von biegsamen Säcken oder
kleinen Behältern sein.
Die Säcke 26 können aus
gewebtem Polypropylen oder einem anderen geeigneten Material sein. Nach
dieser Ausführungsform
der Erfindung kann die Vorrichtung 10 mit leeren Säcken oder
Behältern transportiert
werden. Dann können
die Säcke
oder Behälter 26 mit
Sand, Kies oder einem anderen geeigneten Ballastmaterial einschließlich körnigen Materials,
das am Wasser leicht verfügbar
ist, gefüllt werden.
Und dann kann die Vorrichtung 10 im Wasser 30 ausgebracht
werden. Auf diese Weise muss das Ballastmaterial nicht als Teil
der Vorrichtung 10 transportiert werden, was das Transportieren
und Handhaben der Vorrichtung 10 leichter macht. Die gefüllten Ballast vorrichtungen 26 können zum
Beispiel das Aussehen von Bohnensäcken aufweisen.
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Die
biegsamen Ballastvorrichtungen 26 können durch eine Vielfalt von
geeigneten Verbindungsmitteln (nicht gezeigt) einschließlich, doch
ohne Beschränkung
darauf, Nähten,
Klemmen, Klammern, Heftklammern und biegsamen Bändern mit den Enden 26 der
Streifen 24 verbunden sein. Die Streifen 24 und
die Verbindungsmittel sollten ausreichend haltbar sein, um den wiederholten
Zerrkräften
zu widerstehen, die durch das schwimmfähige Rohr 12 erzeugt
werden, das sich auf Wellen (nicht gezeigt) an der Wasseroberfläche 32 auf
und ab bewegt. Daher weist das Bilden der Ballastvorrichtungen 26 aus biegsamen
Säcken,
die mit körnigem
Material gefüllt sind,
den Vorteil auf, dass am Verbindungspunkt mit dem Ende 28 des
Streifens 24 kein starres diskretes Gewicht gebildet ist.
Die biegsamen Ballastvorrichtungen 26 können ohne die Zugbeanspruchungskonzentrationen,
die mit dem Anbringen eines festen Metallgewichts an den Streifenenden 28 zusammenhängen würden, mit
den Streifen 24 verbunden sein.
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In
einer alternativen Ausführungsform
der Erfindung, wie sie in 4 gezeigt
ist, sind die Hülse 14 und
der photische und der heterotrophe Abschnitt 16, 18 in
einem Stück
aus einem einzelnen Bogen eines biegsamen Materials gebildet. Das
heißt,
die Unterwasseranlage 100 kann ohne die zweite Reihe von Nähten 22 aufgebaut
sein, und der photische und der heterotrophe Abschnitt 16, 18 können aus
dem gleichen Material gebildet sein. Das Aufbauen der Vorrichtung 100 aus
einem einzelnen Materialbogen 16, 18, der an der
Hülse 14 angebracht
ist, kann hinsichtlich der Verringerung der Herstellungs- und der
Einrichtungskosten vorteilhaft sein, selbst wenn die biologische
Wachstumsleistung der Vorrichtung weniger als optimal ist. Nach
einer alternativen Ausführungsform
der Erfindung können
die Hülse
und der photische und der heterotrophe Abschnitt alle als eine einstückige Einheit
aus einem einzelnen Stück
eines biegsamen Materials gebildet sein.
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In
noch einer alternativen Ausführungsform, wie
sie in 5 und 6 gezeigt ist, sind an den Enden
des schwimmfähigen
Elements 12 zusätzliche Schwimmervorrichtungen 200, 202 angebracht.
Die Schwimmervorrichtungen 200, 202 können aufblasbar
sein, oder sie können
aus geschlossenzelligem Schaumstoffmaterial oder anderen geeigneten
Materialien gebildet sein. Die Schwimmervorrichtungen 200, 202 stellen
eine zusätzliche
Schwimmfähigkeit für die Vorrichtung 204 bereit,
um sicherzustellen, dass der photische Abschnitt 16 selbst
dann in der photischen Zone verbliebt, wenn sich große Mengen an
Sedimenten oder biologischem Material an den Unterwasserabschnitten 16, 18 ansammeln.
Die Schwimmervorrichtungen 200, 202 können am schwimmfähigen Element 12 angebracht
werden, bevor die Vorrichtung 204 erstmalig im Wasser 30 eingerichtet
wird. Alternativ können
die Schwimmervorrichtungen 200, 202 am schwimmfähigen Element 12 angebracht
werden, nachdem die Vorrichtung 204 für einige Zeit im Wasser 30 eingesetzt
wurde. Daher können
die Schwimmervorrichtungen 200, 202 als Reaktion
auf eine Bestimmung, dass Sedimentbedingungen, biologische Wachstumsbedingungen und/oder
Wasserströmungen
andernfalls verursachen würden,
dass das schwimmfähige
Element 12 unter die Wasseroberfläche 32 versenkt würde, mit der
Vorrichtung 204 verbunden werden. Die Schwimmervorrichtungen 200, 204 sind
vorzugsweise aus einem haltbaren, UV-strahlungsbeständigen Material gebildet.
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Wie
in 5 und 6 gezeigt können auch Anker 210, 212 bereitgestellt
sein, um die Vorrichtung 204 am Benthos 234 zu
befestigen. Die Anker 210, 212 können aus
Beton- oder Zementblöcken
oder einem anderen geeigneten Material gebildet sein. Die Anker 210, 212 können durch
geeignete Haltetaue (oder Seile, Ketten oder Kabel) 214, 216 mit
den Enden 50, 52 des schwimmfähigen Elements 12 verbunden
sein. Die Hal tetaue 214, 216 sind vorzugsweise
kürzer
als die Höhe 36 der
Vorrichtung 204, so dass die Enden 28 der biegsamen
Streifen 24 bei der Verwendung das Benthos 34 erreichen.
Die Anker 210, 212 können unter Umständen, die
mit starkem Wind oder Wasserströmungen
verbunden sind, nützlich
sein, wenn das Gewicht der Ballastvorrichtungen 26 und/oder
die Zugfestigkeit der Streifen 24 unzureichend wäre, um die
Vorrichtung an der gewünschten Stelle
zu behalten.
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Die
Anker 210, 212 können mit oder ohne die zusätzlichen
Schwimmervorrichtungen 200, 202 eingesetzt werden.
Die Schwimmervorrichtungen 200, 202 können mit
oder ohne die Anker 210, 212 eingesetzt werden.
Die Anker 210, 212 und/oder die Schwimmervorrichtungen 200, 202 können mit
dem zusammengesetzten Aufbau 10 von 1 und/oder dem
in 4 gezeigten einheitlichen Aufbau eingesetzt werden.
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Nach
einer alternativen Ausführungsform
der Erfindung kann die Vorrichtung 10 von 1 ohne Ballastvorrichtungen 26 jeglicher
Art ausgebracht sein. Die Ballastvorrichtungen können in bestimmten Umgebungen
nicht erforderlich oder erwünscht
sein. Zum Beispiel können
die Ballastvorrichtungen in Bruttanks oder kleinen Teichen, die
durch hohe Dämme
geschützt
sind und statische Wind- und Strömungsbedingungen
erfahren, nicht erforderlich sein. Nach diesem Gesichtspunkt der
Erfindung sinken die Streifen 24 von selbst zum Benthos 34 und
dürfen
sie unter dem photischen Abschnitt 16 sanft hin und her schaukeln.
Die Streifen 24 sinken, da sie geringfügig dichter als das umgebende
Wasser 30 sind. Die unteren Enden 28 der Streifen 24 können allmählich voneinander
getrennt werden, um einen verzweigten Lebensraum für Wasserbewohner
zu bilden. In Umgebungen, in denen keine Ballaste oder Anker eingesetzt
werden, kann es zum Beispiel erwünscht
sein, die Enden des schwimmfähigen
Rohrs 12 an die Seiten des Bruttanks zu binden.
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Beim
Betrieb kann das biegsame Material zur Ausbringung der Anlage 10, 100, 204 um
das schwimmfähige
Element 12 gewickelt oder dagegen gefaltet sein. Dann wird
die Anlage 10, 100, 204 von einem Boot
(nicht gezeigt) oder vom Rand des Wassers 30 in das Wasser 30 abgesenkt.
Die Gewichte 26 wickeln das biegsame Material 12 automatisch vom
schwimmfähigen
Element 12 ab oder entfalten es davon, und der Wind 40 und
Wasserströmungen verursachen,
dass sich die einzelnen Streifen 24 in der in 3 und 6 gezeigten
Weise voneinander weg bewegen. Die Anker 210, 212 können ausgebracht
werden, bevor das biegsame Material 16, 18 vollständig im
Wasser 30 ausgebracht ist, insbesondere unter starken Wind-
oder Strömungsbedingungen,
unter denen die Anker 210, 212 nötig sind,
um sicherzustellen, dass die Vorrichtung 204 an der gewünschten
Stelle und/oder in der gewünschten
Ausrichtung ausgebracht wird.
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Falls
gewünscht,
können
die Enden 50, 52 der Anlage 10, 100, 204 mit
anderen gleichen Anlagen 10, 100, 204 oder
geeigneten Seilen oder Kabeln verbunden werden. Alternativ kann
die Anlage 10, 100, 204 nur durch die
Gewichte 26, die am Benthos 34 ruhen, von selbst
an seiner Stelle behalten werden. Im Lauf der Zeit sammelt sich
biologisches Wachstum an den Stoffbahnen und -streifen 16, 18 an.
Am photischen Abschnitt werden photosynthetische Prozesse unterstützt. An
und unter den verzweigten Streifen 24 wird die Nahrungsentwicklung und
die Kolonisation durch heterotrophe Organismen angeregt und unterstützt. Falls
gewünscht,
kann die Unterwasseranlage 10, 100, 204 entfernt,
ausrangiert und/oder gereinigt und in das Wasser 30 zurückgebracht
werden.
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Beim
Wasserkörper 30 kann
es sich um Meerwasser, Süßwasser
oder andere Wassersysteme und -umgebungen handeln. In einer bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung kann das Wasser 30 in einem Aquakultur-Meeres"pferch" (nicht veranschaulicht)
definiert sein. In einer anderen Ausführungsform der Erfindung kann
das Wasser 30 übermäßige Nährstoffe
wie etwa Stickstoff und Phosphor, und/oder Schwermetalle enthalten,
und können
die biegsamen Materialien 16, 18 so formuliert
sein, dass sie das Wachstum von bestimmten autotrophen Organismen
und heterotrophen Organismen anregen, um die übermäßigen Nährstoffe und/oder Schwermetalle
aus dem Wasser zu beseitigen oder zu konzentrieren.
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Die
Materialien, die in der Unterwasseranlage 10, 100, 204 verwendet
werden, sollten vorzugsweise aus Polymeren bestehen, die keine schädlichen
Chemikalien in die Umgebung sickern lassen, und die sich in Wasser
(einschließlich
Meerwasser) und Sonnenlicht nicht zersetzen. Die Unterwasseranlage
kann für
lange Zeiträume
verwendet werden, und kann gereinigt, wiederverwendet und/oder transportiert
werden. Falls gewünscht,
können
die biegsamen Abschnitte 16, 18 eine oder mehrere
zusätzliche Schichten
(nicht veranschaulicht) oder Materialien zur Verstärkung, zur
Erhaltung und zum Schutz der Unterwasseranlage beinhalten.
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Ein
Vorteil der veranschaulichten Anlage 10, 100, 204 ist,
dass sie verhältnismäßig leichtgewichtig,
biegsam und leicht handhabbar ist. Die Anlage kann mit wenig oder
keinerlei besonderer Ausrüstung im
Wasser 30 eingerichtet werden. Es werden keine Taucher
benötigt,
um die Anlage am Benthos 34 zu verankern.
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Im
Lauf der Zeit verringern das Wachstum des Biofilms und das Anhaften
von Organismen an den biegsamen Materialien 16, 18 allmählich die
gesamte Schwimmfähigkeit
der Anlage 10, 100, 204. Doch während die
gesamte Schwimmfähigkeit
verringert wird, sinkt das Rohr 12 nicht tiefer in das
Wasser 30 ein. Das schwimmfähige Rohr 12 bleibt
an der Wasseroberfläche 32,
um den photischen Abschnitt 16 in der photischen Zone zu
halten, damit dieser für eine
wirksame photosynthetische Entwicklung von Nährstoffen Sonnenlicht erhält.