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HINTERGRUND
DER ERFINDUNG
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Die
vorliegende Erfindung betrifft im allgemeinen biologisch aktive
Verbindungen und insbesondere Verbindungen, Peptide, Proteine, Fragmente,
Analoga und Modulatoren derselben, die amphipathisch sind, d. h.
sowohl hydrophile als auch hydrophobe Bereiche aufweisen. Speziell
werden verbesserte Verfahren für
die Lieferung und Darbietung von amphipathischen Peptiden, Proteinen,
Fragmenten, Analoga und Modulatoren derselben in Assoziation mit
Micellen für
diagnostische, therapeutische, kosmetische und organische Gewebe- und
Zellkonservierungsverwendungen bereitgestellt. Die Erfindung stellt
ebenfalls Verfahren für
die Lieferung von Verbindungen bereit, die in einer wässrigen
Lösung
unlöslich
sind. Insbesondere werden die Verfahren bereitgestellt, um sterisch
stabilisierte, kristalline Produkte herzustellen, die von einer
kristallisierten unlöslichen Verbindung,
beschichtet mit einer Lipidoberfläche, umfaßt sind.
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Von
besonderem Interesse sind die biologisch aktiven, amphipathischen
Peptide, die Mitglieder der Familie der Peptidverbindungen sind,
die einschließt,
jedoch nicht begrenzt ist auf vasoaktives Intestinalpeptid (VIP),
Wachstumshormonfreisetzungsfaktor (GRF), Peptidhistidinisoleucin
(PHI), Peptidhistidinmethionin (PHM), Hypophysenadenylatcyclase
aktivierendes Peptid (PACAP), Mageninhibitionshormon (GIP), Hemodermin,
das Wachstumshormonfreisetzungshormon (GHRH), Sauvagin und Urotensin
I, Secretin, Glucagon, Galanin, Endothelin, Calcitonin, α1-Proteinaseinhibitor,
Angiotensin II, Corticotropinfreisetzungsfaktor, antibakterielle
Peptide und Proteine im allgemeinen, oberflächenaktive Peptide und Proteine, α-MSH, Adrenolmedullin,
ANF, IGF-1, α2-Amylin, Orphanin
und Orexin. Insbesondere betrifft die Erfindung verbesserte therapeutische
Verfahren zum Liefern von Peptiden der VIP/GRF-Familie von Peptiden,
ebenso wie anderen amphipathischen Peptiden, zu gezielten Geweben
durch Verwendung von verbesserten Micellenzusammensetzungen, die
ein Mitglied der VIP/GRF-Familie von Peptiden, amphipathischen Peptiden
im allgemeinen, Proteinen und biologisch aktiven Analoga, Fragmenten
und Modulatoren derselben umfassen.
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VIP
ist ein 28-Aminosäure-Neuropeptid,
das bekannt ist, ein breites Profil an biologischen Wirkungen zu
zeigen und mehrere Signalumwandlungswege zu aktivieren. Siehe Said,
Peptides 5 (Ergänzung
1): 149–150
(1984) und Paul und Ebadi, Neurochem. Int. 23.197–214 (1993).
Eine Schiff-Edmundson-Projektion von VIP als eine π-Helix zeigt
eine Segregation von apolaren und polaren Resten auf den gegenüberliegenden Flächen der
Helix, und daß dieser
amphipathische Charakter ebenfalls erwiesen ist, wenn VIP als eine
verdrehte α-Helix
modeliert wird, was in Musso et al., Biochemistry 27:8147–8181 (1988)
berichtet wird. Eine Korrelation zwischen der helixbildenden Tendenz
von VIP-Analoga und deren biologischer Aktivität wird in Bodanszky et al.,
Bioorgan. Chem. 3:133–140
(1974) beschrieben. In reinem Wasser sind die spektralen Eigenschaften
von VIP mit denjenigen einer zufälligen
Wicklung konsistent. Jedoch induzieren organische Lösungsmittel und
anionische Lipide eine helicale Information im Molekül. Siehe
Robinson et at., Biopolymers 21:1217–1228 (1983); Hamed et. al.,
Biopolymers 22:1003–1021
(1983); und Bodanszky et al., Bioorganic Chem. 3:133–140 (1974).
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Von
kurzen Peptiden, die amphipathische Helices bilden können, ist
bekannt, daß sie
Lipiddoppelschichten binden und diese penetrieren. Siehe Kaiser
und Kezdy, Ann. Rev. Biophys. Biophysical Chem. 15:561–581 (1987)
und Sansom, Prog. Biophys. Molec. Biol. 55:139–235 (1991). Beispiele schließen Modellpeptide
wie (LKKLLKL-) ein, welche in DeGrado und Lear, J. Am. Chem. Soc.
107:7684–7689
(1985) offenbart werden, und das 26-Rest-Bienenvenompeptid, Melittin, das
in Watata und Gwozdzinski, Chem-Biol. Interactions 82:135–149 (1992)
offenbart wird. Mögliche
Mechanismen für
die Bindung schließen
eine Ausrichtung von Peptidmonomeren parallel zu der Oberfläche der
Doppelschicht ein, vermittelt durch elektrostatische Wechselwirkungen
zwischen polaren Aminosäuren
und Phospholipidkopfgruppen, und eine Insertion von Peptidaggregaten
in den apolaren Doppelschichtkern, teilweise stabilisiert, durch
den hydrophoben Effekt. Siehe Sansom, Prog. Biophys. Molec. Biol.
55:139–235
(1991).
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VIP
gehört
zu einer Familie von homologen Peptiden, von welcher andere Mitglieder
Peptidhistidinisoleucin (PHI), Peptidhistidinmethionin (PHM), Wachstumshormonfreisetzungsfaktor
(GRF), Hypophysenadenylatcyclase aktivierendes Peptid (PACAP), Mageninhibitionshormon
(GIP), Hemodermin, das Wachstumshormonfreisetzungshormon (GHRH),
Sauvagin und Utotensin I, Secretin und Glucagon einschließen. Wie
VIP können
die anderen Mitglieder der VIP/GRF-Familie von Peptiden, und biologisch
aktive Analoga derselben, amphiphathische Helices bilden, die Lipiddoppelschichten
binden können.
Für die
biologische Wirkung von Mitgliedern der VIP/GRF-Familie von Peptiden
wird angenommen, durch Proteinrezeptoren, die auf der Zelloberfläche exprimiert
werden, und intrazelluläre
Rezeptoren vermittelt zu werden, und es ist kürzlich gezeigt worden, daß Calmodulin
wahrscheinlich der intrazelluläre
Rezeptor für
VIP ist [Stallwood, et al., J. Bio. Chem. 267:19617–19621 (1992);
und Stallwood et al., FASEB J. 7:1054 (1993)].
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Bodanszky
et al., Bioorgan. Chem. 3:133–140
(1974) waren die ersten, die die Konformation von VIP durch optische
Rotationsdispersion und ein Zirkulardichroismusspektrum untersucht
haben. Sie zeigten strukturelle Unterschiede in VIP, abhängig von
der Hydrophobie des Lösungsmittels,
in welchem VIP gelöst
wurde. Das Spektrum von VIP in Wasser zeigte eine überwiegend
zufällige
Wicklungsstruktur (etwa 80 %). Jedoch induzierte die Zugabe von
organischen Lösungsmitteln,
wie Trifluorethanol (TFE) oder Methanol, sogar bei geringer Konzentration
eine ausgesprochene Verschiebung zu einer Helixstruktur. Die Autoren
schlugen vor, daß diese
Effekte der organischen Lösungsmittel
auf die Struktur des Peptids mit Rezeptorbedingungen zusammenfallen
würden,
und daher würde
die Helixkonformation von VIP mit einer "aktiven Architektur" korrespondieren, die für seine
biologische Aktivität
benötigt
wird. Diese frühen
Studien waren in Übereinstimmung
mit den Erkenntnissen von Robinson et at., Biopolymers 21:1217–1228 (1982),
die die Konformation von VIP analysierten, und von zwei seiner Familienmitglieder,
Sekretin und Glucagon, in Wasser, anionischen Detergentien und anionischen
Lipiden (PA und Phosphatidylglycerol (PG)). Sie zeigten eine Zunahme
der Helixformationwahrscheinlichkeit durch Arginyl-, Histidyl- und
Lysilreste, entsprechend in allen drei Peptiden ihrem 13–20-Aminosäurebereich.
Eine vorherrschend fehlgeordnete Struktur wurde wiederum für VIP in
wässrigen Lösungsmitteln
und zwitterionischen Lipiden beobachtet, was nahelegt, daß die Ladung
der polaren Kopfgruppe eine wichtige Rolle bei der Helixbildung
spielt. Unter Verwendung von Zirkulardichroismusspektraluntersuchungen
(CD) mit 40 % HFIP/H2O-Mischung und 1H-NMR
Untersuchungen, Fournier et at., Peptides 5:160–177 (1984), wurde gezeigt,
daß der
15–28-Bereich
des VIP-Segments eine α-Helix
in der Gegenwart von organischem Lösungsmittel bildet. Eine vollständige Strukturstudie
des nativen VIP in 40 % TFE wurde von Theriault et al., Biopolymers
31:459–464
(1991) unter Verwendung zweidimensionaler 1H-NMR-Sektruskopie durchgeführt. Deren
Ergebnisse waren ähnlich
zu denjenigen, die von Fry et al., Biochemistry 28:2399–2409 (1989)
erhalten wurden, der VIP in 25 % Methanol/Wasser untersuchte. Sie
beschrieben zwei Helixsegmente zwischen den Aminosäuren 7–15 und
19–27,
die durch einen Zufallswicklungspeptidkettenbereich verknüpft waren,
der Beweglichkeit für
das Molekül
gestattete.
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Schließlich arbeiteten
mehrere Gruppen an der Entwicklung von wirksameren Analoga von VIP
als potentielle therapeutische Agentien, da das native Peptid eine
sehr geringe Bioverfügbarkeit
aufwies. Interessanterweise modifizierten alle die Sequenz von VIP,
um seine Helixförmigkeit
und Amphiphilie zu verbessern. Die VIP-Struktur-Aktivitäts-Beziehung wurde ausführlich von
Bolin und seinen Mitarbeitern (Fry et al., Biochemistry 28:2399–2409 (1989);
Bolin et. al., Biopolymers 37:57–66 (1995)) untersucht. In
ihren Untersuchungen war die Verbesserung der Helixstruktur durch
spezifische Substitutionen der Aminosäurereste proportional mit einer Zunahme
der Wirksamkeit verbunden, und für
die pharmacoaktive funktionelle Gruppe des VIP wurde gefunden, aus
mehreren Bindungsstellen über
die gesamte Peptidsequenz zu bestehen. Analoga von VIP auf einer Helixbasis
wurden ebenfalls von Musso et al., Biochemistry 27:8171–8181 (1988)
entwickelt, die größere Wechselwirkungen
mit Rezeptoren zeigten. Ein Stearyl-Norleucin-VIP-Analogon, das
eine 100-fach größere Wirksamkeit
aufweist, wurde von Gozes et al., Endocrinology 134:2121–2125 (1994)
für nicht-invasive
Impotenzbehandlung und neurodegenerative Erkrankungen entwickelt,
Gozes et al., J. Pharmacol. Exp. Ther. 273:161–167 (1996). Die Zugabe einer
Fettsäureeinheit
und die Aminosäuresubstitutionen
steigerten die Lipophilie des Peptids, von welcher angenommen wird,
die biologische Membranpenetration zu verbessern.
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Zusammenfassend
ist für
VIP gezeigt worden, eine Helixkonformation in hydrophoben Umgebungen, bereitgestellt
durch organisches Lösungsmittel,
anzunehmen, und die Helixstruktur des VIP nimmt mit einer Zunahme
der Hydrophobie der Umgebung zu. Dieses Helixmotiv, das im zentralen
Teil des Peptids gefunden wird, welcher reich an basischen, hydrophoben
Resten ist, bildet eine amphiphile Struktur, die das Binden an Rezeptoren
erleichtern kann und direkte Wechselwirkungen mit Membranlipiden
fördert,
was eine Zunahme der Bioaktivität
bewirkt. Ferner ist es möglich,
daß die
Helixstruktur von VIP ebenfalls zu einer erhöhten Stabilität beiträgt, durch
Schützen
spezifischer Stellen, die insbesondere gegenüber einem proteolytischen Abbau empfindlich
sind.
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Wie
von Gozes et al., Mol. Neurobiol. 3:201–236 (1989) besprochen, zeigten
Immunofluoreszenz- und Radioimmunoassaymethoden die breite, jedoch
selektive Verteilung von VIP in den zentralen- und peripheren Nervensystemen.
Im Gehirn trat die höchste
Dichte an VIP-reichen Neuronen im Hypothalamus auf, insbesondere
in den suprachiasmatischen und paraventriculären Kernen und in der Hirnrinde.
VIP-Konzentrationen sind im hypophysealen Pfortaderblut höher als
im peripheren Blut, was eine Sekretion des Peptids durch den Hypothalamus
und seinen Transport zur Adenohypophyse anzeigt. Im peripheren Nervensystem
werden VIP-immunoreaktive Nerven in Fasern und Enden gefunden, die
Blutgefäße, nicht
vaskuläre
Glattmuskel und beerenförmige
Drüsenendstücke und
Gänge (ducts)
in vielen Organen versorgen. Eine Koexistenz von VIP mit Acetylcholin
in cholinergischen Neuronen ist ebenfalls gut dokumentiert. Für einige
VIP-Nerven ist kürzlich anerkannt
worden, Komponenten des autonomen Nervensystems zu sein. Ferner
zeigten Muller et al., Mol. Neurobiol. 10:115–134 (1995), daß eine bestimmte
Gruppe von Zellen, wie Blutplättchen,
Mastzellen, Hautzellen, Neutrophile und Retinalamacrinzellen erscheinen,
um in der Lage zu sein, VIP zu synthetisieren und freizusetzen.
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Die
physiologischen Wirkungen von VIP werden durch seine Bindung an
spezifische Zellrezeptoren im großen Umfang vermittelt. Hirata
et al., Biochem. Biophys. Res. Comm. 132:1079–1087 (1985) beschrieb zwei
spezifische Rezeptorbindungsstellen für VIP, eine von geringer, eine
von hoher Affinität,
auf gezüchteten vaskulären Glattmuskelzellen
von einer Rattenaorta, die sich von β-adrenergischen Rezeptoren unterschieden.
Aus einer molekularen Sicht heraus wurden zwei unterschiedliche
polyvalente VIP-Rezeptoren nach dem Klonen von cDNAs unterschieden.
Der erste Rezeptor, VIP1, ist ähnlich zum
Sekretinrezeptor, der ebenfalls PACAP-Typ-II-Rezeptor genannt wird,
und wird im Darm, Leber, Muskelzellen, Eierstöcken und verschiedenen Gehirnbereichen
exprimiert (Sreedharan et al., Biochem. Biophys. Res. Comm. 203:141–148 (1994)).
Der zweite Rezeptor, VIP2, ist näher an der
GRF-Bindungsstelle
und weist eine ausgeprägte
Verteilung im zentralen Nervensystem auf (Lutz et al., FEBS Let.
334:3–8
(1993)). Kürzliche
Studien haben ebenfalls gezeigt, daß eine VIP-Wirkung nicht-rezeptorvermittelt sein
kann (Séjourne
et al., Am. Physiol. 273:R287–R292
(1997)).
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Obwohl
für viele
Jahre untersucht, verbleiben die meisten der intrazellulären Signalgebungskaskaden von
VIP, um aufgeklärt
zu werden. Die üblichste
zelluläre
Wirkung, die in vielen Zellen beobachtet wird, ist die erhöhte Produktion
von intrazellulärem
cyclischen Adenosinmonophosphat (cAMP), über die Stimulierung der Adenylatcyclase.
Die folgenden Schritte der cAMP-induzierten Wege sind noch hoch
spekulativ. Umgekehrt zeigen mehrere Beobachtungen die Existenz
von cAMP-unabhängigen
Signalumwandlungskaskaden an. Sreedharan et al., Biochem. Biophys.
Res. Comm. 203:141–148
(1994) hat kürzlich
gefunden, daß der VIP1-Rezeptor zwei getrennte Wege in einem Zelltyp
induzierte, d. h. eine Aktivierung von Adenylatcyklase und eine
Zunahme an intrazellulärem
Ca2+. Eine Stimulation des Adrenalmarks
und des Cervikalganglions durch VIP wurde gezeigt, um die Bildung
von Inositol-1,4,5-triphosphat (IF3) und
intrazellulärem
Ca2+ zu erhöhen (Malhotra et al., J. Biol.
Chem. 263:2123–2126
(1988)). Ferner ist vorgeschlagen worden, daß nukleare Rezeptoren binden
und Proteinkinase C aktivieren könnte
(Omary et al., Science 238:1578–1580
(1987); Zorn et al., Biochem. Pharmacol. 40:2689–2694 (1990)).
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Die
pleiotrope Verteilung von VIP ist mit seiner Involvierung in einem
breitem Spektrum biologischer Aktivitäten verbunden, und zunehmender
Nachweis legt nahe, daß VIP
eine Hauptrolle beim Regulieren einer Vielzahl wichtiger Funktionen
in vielen Organen spielt. Physiologische Wirkungen von VIP sind
für kardiovaskuläre, Atem-,
Reproduktions-, Verdauungs-, Immun- und Zentralnervensysteme berichtet
worden, ebenso wie metabolische, endokrine und neuroendokrine Funktionen
(zur Übersicht,
Said, Trends Endocrinol. Metab. 2:107–112 (1991)). In vielen Fällen wirkt
VIP als ein Neurotransmitter oder Neuromodulator und wird in den lokalen
Kreislauf in kleinen Konzentrationen freigesetzt. Unter den Funktionen,
von denen angenommen wird, daß VIP
sie vermittelt oder fördert
(Said, Trends Endocrinol. Metab. 2:107–112 (1991), Paul et. al.,
Neurochem. Int. 23:197–214
(1993)) sind Vasodilatation von cerebralen, koronaren, peripheren
und Lungenblutgefäßen, verknüpft mit
der Regulation des Gefäßtonus;
die Relaxation von Magen- Darm-, Gebärmutter- und Tracheobronchialglattmuskeln;
exocrine Sekretion, Wasser und Anionen durch Intestinal-, Atmungs-
und Bauchspeicheldrüsenepithelgewebe;
Stimulation der männlichen
und weiblichen Aktivität
und Ansprechungen; Freisetzung und Regulation von Neuroendokrinfunktionen
(Reninfreisetzng, Melatoninsekretion); Inhibierung des Immunsystems
(Inhibierung der Blutplättchenaggregation);
und Stimulation und Schutz neuronaler Zellen.
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Neue
VIP-Funktionen, wie eine Inhibierung von vaskulärem Glattmuskelzellwachstum,
Proliferation von gezüchtetem
menschlichen Keratinocyten, die Freisetzung von Neutrophilen und
Wachstumsfaktoren, die in der Zelldifferenzierung und Ontogenese
eingeschlossen sind, und Antioxidationseigenschaften sind kürzlich vorgeschlagen
worden, benötigen
jedoch noch zusätzliche
Untersuchungen (Muller et al., Mol. Neurobiol. 10:115–134 (1995);
Said, Trends Endocrinol. Metab. 2:107–112 (1991)).
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Für einige
menschliche Erkrankungen ist heutzutage bekannt, daß sie mit
dem Mangel der Freisetzung von VIP verbunden sind. Der Mangel an
VIP ist mit der Pathogenese mehrerer Erkrankungen, wie cystische
Vibrose, diabetische Impotenz, kongenitales Mengacolon in Hirschsprung'scher Krankheit und
Erschlaffungsunfähigkeit
der Speiseröhre,
verknüpft
worden. Ferner kann eine VIP-Insuffizienz eine bronchiale Hyperaktivität in asthmatischen
Luftwegen bewirken, da VIP dafür
bekannt ist, Luftwegerelaxation bei Menschen zu vermitteln, und
Lungengewebe von Asthmapatienten zeigte eine selektive Abwesenheit
von VIP-Nerven (Ollerenshaw et al., N. Engl. J. Med. 320:1244–1248 (1989)).
Schließlich
beobachteten Avidor et. al., Brain Res. 503:304–307 (1989) eine Zunahme der
VIP-Gengehirnexpression
bei einem Rattenmodell für
spontane Blutdruckerhöhung,
von der angenommen wird, daß sie
mit der Pathophysiologie der Erkrankung in Verbindung steht.
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Auf
der anderen Seite ist die übermäßige Freisetzung
von VIP mit der Pathogenese weniger Erkrankungen verknüpft worden.
Eines der pathologischen Syndrome ist Bauspeicheldrüsencholera,
ein wäßriger Diarrhö-Hypocholaremie-Hypochloridrie-Zustand
(Krejs, Anm. N. Y. Acad. Sci. 527:501–507 (1988)). Bestimmte Tumore,
insbesondere der Bauchspeicheldrüse,
der Bronchien und des Neurogenen sind mit erhöhten Kreislaufgehalten von
VIP in Verbindung gebracht worden.
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Aufgrund
der zahlreichen physiologischen Wirkungen von VIP ist die Verwendung
von VIP als ein Arzneimittel von wachsendem Interesse gewesen. Die
potentiellen therapeutischen Entwicklungen von VIP schließen eine
Behandlung von Erkrankungen ein, wo ein regionaler Blutfluß entzogen
ist. Diese schließen
Blutdruckerhöhung
durch Verminderung systemischer vaskulärer Überlastung, Linksherzversagen,
kongestiver Herzfehler und Koronar- oder Peripherischämie ein.
Bei einer VIP-Infusion bei einem Mann für 10 Stunden wurde gezeigt,
daß dies
den Gesamtperipherwiderstand um 30 % vermindert und den Unterarmblutfluß um 270
% erhöht
(Frase et al., Am. J. Cardiol. 60:1356–1361 (1987)). Ferner zeigte
Smiley, Am. J. Med. Sci. 304:319–333 (1992) VIP-immunoreaktive
Nerven in der Haut, und für
Plasmagehalte an VIP wurde gefunden, daß sie bei Patienten mit Sklerodermie
niedrig sind, damit kann eine Behandlung mit VIP diese beeinträchtigte
Ansprechung wieder herstellen.
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Andere
Erkrankungen, welche durch Verabreichung von VIP behandelt werden
könnten,
schließen eine
Behandlung eines asthmatischen Bronchospasmus ein. Für VIP ist
gezeigt worden, asthmatische Patienten gegenüber Bronchokonstriktion und
als ein Relaxant von Tracheobronchialglattmuskel zu schützen (Morice
et al., Lancet 26 2(8361):1225–1227
(1983)). Seine entzündungshemmenden
Eigenschaften könnten
ferner seinen therapeutischen Wert bei Asthma verbessern (Said,
Biomed. Res. 13 (Ergänzung
2):257–262
(1992)). Eine Verabreichung von VIP könnte ebenfalls bei der Vorbeugung
und/oder Reduktion von Gewebeverletzung verwendet werden. Das Peptid
ist beschrieben worden, um neuronalen Zelltod zu vermeiden, der
durch das äußere Umhüllungsprotein
gp 120 des menschlichen Immunodefizitvirus in vitro (Gozes et al.,
Mol. Neurobiol. 3:201–236
(1989); Hökfelt,
Neuron. 7:867–879
(1991)) erzeugt wird, was zu einer möglichen Therapie für AIDS-Demenz
ebenso wie zur Behandlung der Alzheimer-Erkrankung führen kann.
Ebenfalls wurde die akute Lungenentzündungserkrankung, die durch
eine Vielzahl von Anfällen
induziert wird, einschließlich
oxidativem Streß,
durch die Gegenwart von VIP abgeschwächt. (Berisha et al., Am. J.
Physiol. 259:L151–L155
(1990)). Für
zu bestimmten pneumoplegischen Lösungen
zugefügtes
VIP wurde ebenfalls gezeigt, eine Rattenlungenkonservierung vor
einer Transplantation zu verbessern (Alessandrini et al., Transplantation
56:964:973 (1993)).
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Ein
Hauptfaktor, der die in vivo-Verabreichung von VIP begrenzt, ist
seine verminderte Bioverfügbarkeit
bei Zielgeweben gewesen, hauptsächlich
aufgrund des proteolytischen Abbaus, Hydrolyse und/oder einer Multiplizität der Konformationen,
die vom Peptid eingenommen werden. Es ist spekuliert worden, daß eine intrazelluläre Lieferung
von VIP alleine und/oder VIP-Calmodulin-Mischungen die Erfordernis
zur Zelloberflächenbindung
des Peptids umgehen könnte
und somit die biologischen Wirkungen des Peptids verbessern könnte. Eine
Bereitstellung der Peptide, exprimiert in und auf Liposomen, würde möglicherweise
eine intrazelluläre
Lieferung ermöglichen,
da Lipiddoppelschichten von Liposomen dafür bekannt sind, mit der Plasmamembran
der Zellen zu verschmelzen und eingeschlossene Inhalte in die intrazellulären Räume zu liefern.
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Liposome
sind mikroskopische kugelförmige
Strukturen, die aus Phospholipiden zusammengesetzt sind, welche
zuerst in den frühen
60iger Jahren entdeckt worden sind (Bangham et al., J. Mol. Biol.
13:238 (1965)). In wässrigen
Medien organisieren sich Phospholipidmoleküle, die amphiphil sind, spontan
selbst in selbstgeschlossenen Doppelschichten als ein Ergebnis der
hydrophilen und hydrophoben Wechselwirkungen. Die resultierenden
Vesikel, Liposome genannt, kapseln daher in ihrem Inneren einen
Teil des wässrigen
Mediums ein, in welchem sie suspendiert sind, eine Eigenschaft,
die sie zu potentiellen Trägern
für biologisch
aktive hydrophile Moleküle
und Arzneimittel in vivo macht. Liphophile Agentien könnten ebenfalls,
eingebettet in der liposomalen Membran, transportiert werden. Jedoch
ist der Erfolg von Liposomen bei medizinischen Anwendungen im großen Maße durch
ihre schnelle Absonderung im Reticuloendothelialsystem (RES) begrenzt gewesen.
Anstrengungen, die RES-Aufnahme von Liposomen zu reduzieren, führten in
den späten
80iger Jahren zu der Entwicklung von Lipsomen mit einer beträchtlichen
Zunahme in ihren Kreislaufhalbwertszeiten (sterisch stabilisierte
Liposome) (SSL), und belebten Hoffnungen für ihre Entwicklung als Arzneimittelliefersysteme neu.
Zwei unabhängige
Laboratorien identifizierten aus Studien der Biologie der roten
Blutzellen, daß die
Gegenwart von Sialsäure
(sialic acid) auf der Membran von Erythrocyten teilweise verantwortlich
ist für
deren sehr lange Kreislaufzeiten. Tatsächlich erhöhte die Integration von sialierten
Glycolipiden, wie dem Gangliosid GM
1 in
Phosphatidylcholin (PC): Cholesterol (Chol)-Liposomen effektiv die
Kreislaufzeit der Vesikel (Allen et al., FEBS Letter 223:42–46 (1987);
Allen et al.,
US 4,920,016 ,
Anmeldung 132,136, 18. Dezember 1987; 24 pp, 24. April 1990; Gabizon
et al., Proc. Natl. Acad. Sci. USA 8:6949 (1988)). Diese ersten
Ergebnisse haben neue Perspektiven für Liposome als Arzneimittelträger aufgezeigt,
insbesondere auf dem Gebiet der Chemotherapie, da längere Halbwertszeiten
gut mit höherer
Aufnahme von implantierten Tumoren in Mäusen korrelierten (Gabizon
et al., Proc. Natl. Acad. Sci. USA 8:6949 (1988)).
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In
den 90iger Jahren resultierte die von mehreren Forschern nahezu
gleichzeitige Entwicklung der zweiten Generation von SSL, enthaltend
Lipidderivate von Polyethylenglykol (PEG), in weiteren Verbesserungen
(Klibanov et al., FEBS Letter 268 (1): 235–237, (1990); Allen et al.,
Biochim. Biophys. Acta 1066:29–36 (1991)).
Klibanov et al., FEBS Letter 286 (1): 235–237 (1990) zeigte, daß die Blutclearance-Halbwertszeit
von PC/Chol (1:1)-Liposomen in Mäusen
30 Min. vs. 5 Std. für
Vesikel war, die aus PC/Chol/PEG-PE (1:1:0,15) zusammengesetzt waren.
Daneben wurden Herstellungsverfahren für das konjugierte Phospholipid
PEG-disteroyl-phophatidylethanolamin (DSPE) berichtet, schnell und
einfach zu sein (Klibanov et al., FEBS Letter 268 (1):235–237 (1990);
Allen et al., Biochim. Biophys. Acta 1066:29–36 (1991), und PEG hatte bereits
eine Genehmigung zur pharmazeutischen Verwendung erhalten (PEG-ADA,
Rhinaris®).
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Von
Interesse ist die Beobachtung der erhöhten Halbwertzeit von zirkulierendem
Protein durch Konjugation des Proteins mit einem wasserlöslichen
Polymer [Nucci, et al., Adv. Drug Del. Rev. 6:133–151 (1991); Woodle
et al., Prog. Intern. Symp. Control. Rel. Bioact. Mater. 17:77–78 (1990)].
Diese Beobachtung führte
zu der Entwicklung von sterisch stabilisierten Liposomen (SSL) (ebenfalls
als "PEG-Liposome" bekannt) als ein verbessertes
Arzneimittelliefersystem, welches beträchtlich das Auftreten einer
schnellen Clearance von Liposomen aus dem Kreislauf minimiert [Lasic
und Martin, Stealth Liposomes, CRC Press, Inc. Boca Raton, FL (1995)].
SSL sind Polymer beschichtete Liposome, wobei das Polymer, bevorzugt
Polyethylenglykol (PEG), kovalent mit einem der Phospholipide konjugiert,
ist und eine hydrophile Wolke außerhalb der Vesikeldoppelschicht
bereitstellt. Diese sterische Barriere verzögert die Erkennung durch Opsonine,
was es SSL ermöglicht, im
Kreislauf viel länger
als herkömmliche
Liposome zu verbleiben [Lasic und Martin, Stealth Liposomes, CRC Press,
Inc. Boca Raton, FL (1995); Woodle et al., Biochem. Biophys. Acta
1105:193–200
(1992); Litzinger, et al., Biochem. Biophys. Acta 1190:99–107 (1994);
Bedu Addo, et al., Pharm. Res. 13:718–724 (1996)] und erhöht die pharmakologische
Wirksamkeit eingekapselter Agentien, wie für einige chemotherapeutische
und Antiinfektionsarzneimittel gezeigt wird [Lasic und Martin, Stealth
Liposomes, CRC Press, Inc. Boca Raton, FL (1995)]. Untersuchungen
in diesem Bereich haben gezeigt, daß unterschiedliche Faktoren
Kreislaufhalbwertszeiten von SSL beeinflussen, und idealerweise
sollte der mittlere Vesikeldurchmesser unter 200 nm sein, mit PEG
mit einem Molekulargewicht von etwa 2.000 Da in einer Konzentration
von 5 % (9–12)
[Lasic und Martin, Stealth Liposomes, CRC Press, Inc. Boca Raton,
FL (1995); Woodle, et al., Biochem. Biophys. Acta 1105:193–200 (1992); Litzinger
et al., Biochem. Biophys. Acta 1190:99–107 (1994); Bedu Addo et al.
Pharm. Res. 13:718–724
(1996)].
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Vom
Mechanismus, durch den SSL Makrophagen vermeiden und länger im
Blut zirkulieren, wird angenommen, die Bildung einer "sterischen Barriere" um die Liposomen
durch die angefügten
PEG-Moleküle einzuschließen. Torchilin
et. al., Stealth Liposomes, D. Lasic und F. Martin (Herausgeber),
CRC Press, Boca Raton, FL, S. 51–62 (1995), beanspruchten,
daß die
Fähigkeit
von PEG, um eine Liposomopsonisation zu vermeiden, bestimmt wird
durch sein Verhalten im Lösungsmittel,
welches die Bildung einer hydrophilen Wolke über die Vesikeloberfläche sogar
bei verhältnismäßig geringen
Polymerkonzentrationen verursacht. Dieser negative hydrophile Überzug würde als
ein Schutzschild wirken und die Bindung von Opsoninen verzögern, die häufig durch
die positiv geladenen Lipidoberflächen angezogen werden.
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Die
Zirkulationszeit von sterisch stabilisierten Liposomen kann durch
Auswahl ihrer Größe, des PEG-Molekulargewichts,
der Kettenlänge
und der Konzentration und Auswahl der Lipidzusammensetzung gesteuert
werden. Maruyama et al., Chem. Pharm. Bull. 39:1620–1622 (1991),
testeten SSL mit unterschiedlichen PEG-Molekulargewichten (1.000,
2.000, 5.000 und 12.000 Da) mit einer konstanten Größe (180
bis 200 nm) und Zusammensetzung (6 % DSPE-PEG in DSPC/Chol (1:1)).
Die PEG2.000-Liposomen waren die langanhaltenste
Formulierung bei Mäusen,
wobei 47,1 % der injizierten Dosis noch nach 6 Std. im Blut waren.
Klibanov et al., FEBS Letter 268 (1):235–237 (1990) führten ähnliche
Untersuchungen bei Mäusen
mit PC/Chol/PEG-PE (10:5:1) extrudierten Liposomen von 200 nm Durchmesser
unter Verwendung von PEG750, PEG2.000 und PEG5.000 durch.
Die Autoren schätzten
den "Grad an sterischer
Barriere", der auf
der Liposomenoberfläche
erzeugt wurde, ein und schlossen daraus, daß er unmittelbar mit der Kettenlänge von
PEG in Beziehung stand und konzentrationsabhängig war. Sie legten nahe,
daß die
SSL-Prolongation unmittelbar proportional zur PEG-Kettenlänge war,
welche selbst mit der sterischen Barriere korrespondierte. Schließlich fanden
andere Gruppen (Allen et al., Biochim. Biophys. Acta 1066:29–36 (1991);
Woddle et al., Biochim Biophys. Acta 1105:193–200 (1992)) etwas widersprüchliche
Ergebnisse, die zeigten, daß die
Verlängerung
der PEG-Kettenlänge
von 2.000 auf 5.000 Da keine zusätzliche
Suppressionswirkung auf die RES-Aufnahme aufwies. PEG mit Molekulargewichten
von 1.900, 2.000 und 5.000 sind kürzlich in verschiedenen Anwendungen eingesetzt
worden.
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Die
Gruppe von Huang (Klibanov et al., Biochim. Biophys. Acta 1062:142–148 (1991);
Litzinger et al., Biochim. Biophys. Acta 1190:99–107 (1994) wies auf die Bedeutung
der Größe der Liposomen
in Biodistributionsstudien hin und beobachtete, daß kleine
Vesikel (< 100
nm) durch die Leber aufgenommen wurden, während größere (300 nm < Durchmesser < 500 nm) in der
Milz angesammelt wurden, insbesondere in der roten Pulpa- und Marginalzone.
Tatsächlich
besteht die Hauptfunktion der Milz darin, die gealterten oder beschädigten roten
Blutzellen zu filtern, und für
die Liposomenaufnahme wurde gezeigt, daß sie den gleichen Filtrationsmechanismus
verwendet, gefolgt von einer Milzmakrophagenendozytose. Der Grund
für eine
solche Aufnahme ist jedoch unbekannt. Ihre Untersuchungen zeigten
eine optimierte Zirkulationszeit für SSL von 150–200 nm
Durchmesser. Gosh et al., Stealth Liposomes, D. Lasic und F. Martin
(Herausgeber) CRC Press, Boca Raton, FL, S. 13–24 (1995) bestätigte diese
Arbeit und zeigte die Begrenzung der Verlängerungswirkung von SSL auf
einen engen Größenbereich
zwischen 70 und 200 nm Durchmesser. Die meisten SSL-Anwendungen
erscheinen tatsächlich
einen Größenreduktionsschritt
in ihren Liposomherstellungsverfahren einzuschließen.
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Klibanov
et al., Biochim. Biophys. Acta 1062:142–148 (1991) untersuchte den
Effekt der Lipidzusammensetzung auf die Blutzirkulationszeit von
SSL und fand, daß die
Halbwertszeiten unterschiedlicher SSL alle sehr nahe waren, außer wenn
Phosphatidylserin (PS) zugegeben wurde. Woodle et al., Biochim.
Biophys. Acta 1105:193–200
(1992) führten
ebenfalls Biodistributionsuntersuchungen an Mäusen und Ratten mit SSL verschiedener
Lipidzusammensetzungen durch. Sie zeigten in ähnlicher Weise, daß eine Zunahme
der Hydrierung (hydrogenation) von PC (d. h. Rohlipidübergangstemperatur
(bulk lipid transition temperature), die Zugabe des anionischen
Lipids PG und unterschiedliche Gehalte an Cholesterol keinen Einfluß auf die
Verlängerungswirkung
hatten. Eine konsistente Halbwertszeit von etwa 15 Std. zur Blutclearance
wurde beobachtet, unabhängig
von dem Phasenübergang
des Phospholipids, des Cholesterolgehalts oder neutraler/negativer Ladungen.
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Nichtstestotrotz
warfen kürzlich
Bedu-Addo et al., Pharm. Res. 13:718–724 (1996) Licht auf die Rolle von
Cholesterol bei der Stabilisierung von Liposomen, behauptend, daß die geeignetste
Formulierung für
verlängerte
Zirkulationszeiten ein Minimum von 30 mol % Cholesterol enthalten
sollte, mit geringen Konzentrationen an kurzkettigem PEG-PE (< 10 %). Die Autoren
untersuchten die Effizienz des Oberflächenschutzes in vitro unter
Verwendung eines Fluoreszenzenergieübertragungsverfahrens. Die
Zugabe von Cholesterol verbesserte den Oberflächenschutz aufgrund der Zunahme
der Doppelschichtkohäsivfestigkeit.
Es würde
die Bildung von "kahlen
Spots", die weniger
mit PG-PE in der liposomalen Doppelschicht angereichert sind, begrenzen,
wodurch eine Phasenseparation und ein Lipidaustausch mit Blutlipoproteinen
inhibiert wird. In vivo wurde jedoch gezeigt, daß die lang andauernde Zirkulation
von SSL hauptsächlich
von der PEG-Beschichtung und weniger von der Liposomendoppelschichtzusammensetzung
abhängig
ist.
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Verschiedene
Forscher berichteten, daß lediglich
5 % PEG-PE einen optimierten sterischen Barriereeffekt für die Vesikel
geben würde
(Klibanov et al., Biochim. Biophys. Acta 1062:142–148 (1991);
Woodle et al., Biochim. Biophys. Acta 1105:194–200 (1992); McIntosh et al.,
Stealth Liposomes, D. Lasic und F. Martin (Herausgeber), CRC Press,
Boca Raton, FL, S. 63–71
(1995)). Eine maximale Grenze von 10 mol % PEG wurde vor kurzem
vorgeschlagen, um adäquate
Ergebnisse aus in vitro-Untersuchungen zu erhalten, aufgrund der spontanen
Bildung von Micellen des PEG-PE bei höheren Konzentrationen (Bedu-Addo
et al., Pharm. Res. 13:718–724
(1996)).
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Ebenfalls
von Interesse für
die vorliegende Anmeldung ist die Offenbarung der PCT-Anmeldung PCT/US97/05161,
die Verbesserungen für
sterisch stabilisierte Liposome und therapeutische und diagnostische,
einschließlich
akustische diagnostische Verfahren zur Verwendung derselben betrifft.
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Von
Interesse ist eine Arbeit bezüglich
molekularer Aggregate, die "Micellen" genannt werden,
die als kolloidale Aggregate definiert werden, die spontan durch
amphiphile Verbindungen in Wasser oberhalb einer kritischen Konzentration
des gelösten
Stoffs, die kritische Micellenkonzentration (CMC), und bei Lösungstemperaturen über der
kritischen Micellentemperatur (CMT) gebildet werden. Die Moleküle, die
die Micellen bilden, sind in schnellem dynamischem Gleichgewicht
mit den nicht assoziierten Molekülen.
Die Zunahme der Konzentration über
die CMC führt
gewöhnlicherweise
zu einer Zunahme der Anzahl an Micellen ohne irgendeine Veränderung
der Micellengröße; jedoch
vergrößern sich
in bestimmten Fällen
mit Phospholipid gemischten Micellen die kugelförmigen Micellen zu stabförmigen Micellen
(Carey et al., Arch. Inter Med. 130:506–527 (1972); Hjelm, Jr. et
al., J. Phys. Chem. 96 (21):8653–8661 (1992)). Die CMC ist
stark temperaturabhängig,
und bei einer gegebenen Konzentration findet der Monomer-Micellen-Übergang
allmählich über einen
breiten Temperaturbereich statt (Almgren et al., Colloid Polym.
Sci. 273:2–15
(1995)). Eine Zunahme der Temperatur führt zu einer Zunahme der Anzahl
an Aggregaten, während
der hydrodynamische Radius konstant bleibt (Nivaggiloi et al., Langmuir
11 (3):730–737
(1995); Alexandridis et al., Langmuir. 11:1468–1476 (1995)). Im allgemeinen führt die
Zunahme der Temperatur zu einer Zunahme der hydrophoben Wechselwirkungen,
und die Wasserdielektrizitätskonstante
wird vermindert, unter Vergrößerung der
ionischen Abstoßungskräfte. Es
gibt viele Wege, die CMC einer amphiphilen Verbindung zu bestimmen
(Oberflächenspannungsmessungen,
Löslichmachung
von in Wasser unlöslichem
Farbstoff, oder einer Fluoreszenzsonde, Leitfähigkeitsmessungen, Lichtstreuung
und dergleichen). Gemäß einem
bevorzugten Verfahren können
Oberflächenspannungsmessungen verwendet
werden, um die CMC von PEG-DSPE-Micellen bei Raumtemperatur zu bestimmen.
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Micellen
von oberflächenaktiven
Mitteln werden als Hilfsstoffe und Arzneimittelträgersysteme
in vielen Bereichen der pharmazeutischen Technologie verwendet.
Für Micellen
ist gefunden worden, eine Bioverfügbarkeit der Arzneimittel zu
erhöhen
oder deren nachteiligen Wirkungen zu vermindern (Trubetskoy et al.,
Advan. Drug Deliv. Reviews 16:311–320 (1995). Zusätzlich spielt
die kleine Größe der Micellen
eine Hauptrolle beim Transport über
Membrane, einschließend
der Blut-Hirn-Schranke (Muranushi et al., Chemistry and Physics
of Lipids 28:269–279
(1981); Saletu et al., Int. Clin. Psychopharmacol. 3:287–323 (1988).
Die Micellen von oberflächenaktiven
Mitteln sind thermodynamisch in wäßrigen Medien instabil und
unterliegen einer Dissoziation bei Verdünnung. Yokoyama at al., Makromol
Chem. Rapid Commun. 8:431–435
(1987) schlugen eine Klasse von amphiphilen Polymeren, wie Polyethylenglycol
(PEG), vor, die dafür
bekannt sind, stabilere polymere Micellen in wäßrigen Lösungen zu bilden. Es gibt viele
Vorteile für
polymere Micellen, wie daß beispielsweise
eine kleine Größe eine
Penetration über
physiologische Barrieren steuern kann, die Halbwirtszeit in vivo erhöhen und
es ermöglichen
kann, Micellen an spezifische Gewebe zu richten.
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Untersuchungen,
die polymerkonjugierte Lipidmicellen einschließen, wie PEG, das mit PE konjugiert ist,
sind sehr neu. In einer solchen Untersuchung, wo Polyethylenoxid
(PEO) mit PE konjugiert und in wäßrigen Medien
aufgelöst
wird, werden Micellen gebildet. Die Studie, die von Trubetskoy et
al., Acad. Radiol. 3:232–238
(1996) durchgeführt
wurde, verwendete PEO-PE-konjugiertes Lipid, um Indium-111 und Gadoliniumchelate
als Kontrastmedien für
prekutane Lymphographie unter Verwendung einer Magnetresonanzbildgebungstomographie
(MRI) einzukapseln. Die Untersuchung schloß, daß PEO-PE-Micellen amphiphile
Agentien einbetten können
und deren Wirkungen in vivo durch Vermeidung des RES verlängern und
die Zirkulationsdauer verlängern.
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Die
Stabilität
der amphiphilen Micellen hängt
von der Stärke
der Van-der-Waals-Wechselwirkungen ab.
Die Polymergegenwart auf der Micellenoberfläche trägt zu ihrem sterischen Schutz
durch Abstoßungswirkung
der hydrophilen Schicht von der Hydrophobie der Macrophagen bei,
wodurch die Aufnahme durch das Reticuloendothelialsystem (RES) abgesenkt
wird. Ferner erzeugt die negative Ladung des Polymers einen abstoßenden sterischen
Effekt in vivo, der die Bindung von Opsoninen verhindert, Plasmaprotein,
das eine RES-Aufnahme erleichtert (Trubetskoy et al., Proceed. Intern.
Symp. Control. Rel. Bioact. Mater. 22:452–453 (1995)). Somit sind die
polaren und elektrostatischen Wechselwirkungen des Polymers mit
der in vivo-Umgebung für
die sterische Stabilisierung von Phospholipidmicellen in vivo verantwortlich.
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Für eine sterisch
stabilisierte Phospholipidmicellenbildung (SSM) wird eine optimale
amphiphile Verbindung benötigt,
eine mit dem richtigen Maß an
Hydrophobie und Hydrophilie. Faktoren, wie Molekulargewicht und
Kettenlänge
des Polymers, Größe, Lipidkonzentration
und Polymerkonzentrationen können
eine sehr wichtige Rolle bei der Bestimmung der optimalen Micellenbildung
spielen. Jedoch sind bislang keine Phospholipidmicellenuntersuchungen
durchgeführt
worden, die die Parameter für
eine optimale Bildung und Aktivität einschätzen.
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Umgekehrt
sind viele Untersuchungen von Blockcopolymer-Micellen, amphiphilen
Polymeren, Micellen durchgeführt
worden. Nivaggioli et al., Langmuir. 11(3):730–737 (1995) testeten Blockcopolymermicellen unterschiedlicher
pluronischer Copolymere (PEO-PPO-PEO)
bei einer konstanten Temperatur und Konzentrationen. Die Autoren
fanden, daß die
Zunahme des Molekulargewichts des Copolymers zu einer Zunahme der hydrodynamischen
Größe führt, was
eine Zunahme der hydrophoben Kerngröße nahelegt. Somit würde die Zunahme
der Micellengröße aufgrund
des Molekulargewichts und der Kettenlänge zu einer Zunahme der Aufnahme
durch RES führen.
Daher senken ein hohes Molekulargewicht und Kettenlänge die
Zirkulationszeit und somit die Halbwertszeit der SSM ab. Insgesamt
fanden die Autoren, daß PEO
das vielversprechendste Copolymer für die SSM-Stabilität ist. Ferner
haben Carey und Mitarbeiter bestimmt, daß eine beträchtliche Zunahme der Polymerkonzentration über die
CMC zu der Bildung von stabartigen Micellen führt, was eine Zunahme der Viskosität der Lösung bewirkt
(Carey et al., Arch. Inter Med. 130:506–527 (1972); Ahngren et al.,
Colloid Polym. Sci. 273:2–15
(1995)). Daher erhöhen
die länglichen
Micellen die Hydrophobie der Micellen und ermöglichen, daß mehr des nicht polaren Arzneimittels
eingekapselt werden kann.
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Von
diesen Block-Copolymeren, amphiphilen Verbindungen, kann man folgern,
daß das
Studium der Parameter, die die Bildung und Aktivierung der Phospholipidmicellenstabilität optimieren,
sehr relevant sein kann und in der Zukunft berücksichtigt werden sollte.
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Der
Einsatz von SSM als ein Arzneimittelliefersystem ist eine verhältnismäßig neue
Anwendung, insbesondere für
therapeutische und diagnostische Agentien. Wie Trubetskoy et al.,
Proceed. Intern. Symp. Control. Tel. Bioact. Mater. 22:452–453 (1995)
hingewiesen haben, hat beinahe jede mögliche Arzneimittelverabreichungsroute
von der Verwendung einer micellenartigen Arzneimittelzubereitung
bezüglich
einer erhöhten Bioverfügbarkeit
oder verminderter nachteiliger Wirkungen profitiert. Die kleine
Größe der Micellenzubereitung ermöglicht deren
Penetration der Blut-Hirn-Schranke, was es zu einem idealen Träger zur
Behandlung von CNS-Erkrankungen, wie Alzheimer-Krankheit, macht.
Kürzlich
sind SSM als diagnostische Agentien unter Verwendung von MRI- und
STM-Methoden verwendet worden (Trubetskoy et al., Proceed. Intern.
Symp. Control. Tel. Bioact. Mater. 22:452–453 (1995); Zareie et al.,
Collids and Suraces A: Physiocochemical and Engineering Aspects.
112:19–24
(1996)). In beiden Fällen
wurden SSM mit entweder einem Farbstoff oder einem paramagnetischen
Agens, gefolgt von einer parenteralen Verabreichung und Visualisierung,
integriert. In beiden Fällen
betrug die Halbwertszeit der SSM wenigstens 2 Stunden.
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Ebenfalls
von Interesse ist die Offenbarung von Friedman et al.,
US 5,514,670 , welche die Submikrometeremulsionen
zur Lieferung von bioaktiven Peptiden, einschließlich eines vasoaktiven Intestinalpeptidanalogas,
betrifft. Von den Submikrometerpartikeln wird gesagt, daß sie einen
gewichteten Durchschnittsmesser von 10 bis 600 nm, bevorzugter 30
bis 500 nm und am bevorzugtesten 70 bis 300 nm, aufweisen.
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Von
weiterem Interesse ist Calmodulin (CaM), das ein ubiquitäres 17 kd
Protein ist, das weitläufig
im Körper
gefunden wird und viele Funktionen aufweist. Calmodulin fungiert
hauptsächlich
als ein Regulationsprotein und dient als ein Sensor für Calciumionen.
Die Bindung an Calciumionen (Ca+2) an vier
Stellen in Calmodulin induziert die Bildung einer α- Helix und anderer
Konformationsänderungen,
die es von einer inaktiven in eine aktive Form umwandeln. Das aktivierte
Calmodulin bindet wiederum an viele Enzyme und Proteine in der Zelle
und modifiziert deren Aktivität.
Die globuläre
Struktur von CaM verbirgt hydrophobe Bindungsstellen für Proteine,
die bei CaM-Wechselwirkungen mit Ca+2-Ionen
und/oder Membranphospholipiden exponiert werden (Chiba et al., Life
Sciences 47:953–960
(1990); Damrongehai et. al., Bioconjugate Chem, 6:264–268 (1995)).
Bolin, Neurochem. Int. 23:197–214
(1993) fand, daß VIP
ein wirksames Stimulanz einer Ca+2-Bindung an
Calmodulin ist, vorschlagend eine Korrelation von VIP-Wechselwirkungen
mit CaM und spezifischen Zellregulationsaktivitäten.
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Paul
et al., Neurochem. Int. 23:197–214
(1993) berichteten ebenfalls, daß internalisiertes VIP die
Fähigkeit
aufweis, sich direkt an Calmodulin (CaM) anzubinden, und daß es sowohl
Phosphodiesterase als auch die Calmodulin abhängige Myosinleichtkettenkinaseaktivität inhibiert.
Diese Beobachtung stützt
eine funktionelle Rolle für
den VIP-CaM-Komplex (Stallwood at al., J. Biol. Chem. 267:19617–19621 (1992);
Shiraga et al., Biochem. J. 300:901–905 (1994), daher vorschlagend,
daß Calmodulin,
ein multifunktionelles Protein, das für die Regulation vieler unterschiedlicher
Signalbildungsenzyme verantwortlich ist, ein intrazellulärer Rezeptor
für VIP
sein könnte
(Paul et al., Neurochem. Int. 23:197–214 (1993)). Somit kann VIP
eine Signalweitergabe durch eine CaM-Assoziierung regulieren. Ferner
wird CaM ebenfalls in extrazellulärem Fluid und cerebrospinalem Fluid
gefunden, und daß es
aktiv durch Zellen sekretiert wird (Paul et al., Neurochem. Int.
23:197–214
(1993)), somit kann der VIP-CaM-Komplex das Peptid gegenüber einer
Proteaseverdauung schützen.
Für Ca+2-Ionen und Lipide ist es bekannt, die Peptid-CaM-Wechselwirkungen
zu bewirken. VIP- und Ca+2-Bindung durch CaM ist
kooperativ, indem eine Calciumionenbindung an Rezeptoren eine VIP-Bindung
an CaM und umgekehrt erleichtert. Für eine Phospolipasebehandlung
ist gezeigt worden, daß sie
eine VIP-Bindung in intakten Membranen inhibiert und die Bindung
durch Löslichmachung
von VIP-Bindungsproteinfraktionen moduliert (Paul et al., Ann. N.
Y. Acad. Sci. 527:282–295
(1988)). Somit hängen
die biochemischen Konsequenzen einer VIP-CaM-Bindung von der Identität der CaM-Bindungsstelle
ab, und von Konformationsänderungen,
die durch eine VIP-CaM-Bindung induziert werden.
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Somit
besteht eine Notwendigkeit auf dem Fachgebiet, weitere Verbesserungen
für die
Verwendung der Micellentechnologie für die therapeutische und diagnostische
Verabreichung von bioaktiven Molekülen bereitzustellen. Insbesondere
verbleibt ein Wunsch auf dem Fachgebiet für verbesserte Verfahren zur
Verabreichung von amphipathischen Peptiden, einschließend, jedoch
nicht begrenzt auf Mitglieder der VIP/GRF-Familie von Peptiden,
die mit Phospolipiden assoziiert sind, um eine längere und effektivere therapeutische
Wirkung zu erzielen.
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ZUSAMMENFASSUNG
DER ERFINDUNG
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Die
vorliegende Erfindung stellt verbesserte Verfahren zum Herstellen
biologisch aktiver Micellenprodukte bereit, wie sie in den Ansprüchen definiert
sind, umfassend eine oder mehrere biologisch aktive amphipathische
Verbindung(en) in Verbindung mit einer Micelle. Wenn hierin verwendet,
umfassen Verbindungen Peptide, Proteine, Enzyme im allgemeinen,
ebenso wie Fragmente, Analoga und Modulatoren derselben. In bezug
auf Proteine zieht die Erfindung die Verwendung sowohl der L- als
auch der D-Formen in Erwägung.
Wo Verbindungen sowohl in cis als auch trans-Konformationen vorliegen,
umfaßt
das Verfahren die Verwendung jeder Form alleine oder eine Kombination
beider Formen. Die Micellenzubereitungen liefern und erhöhen eine Bioaktivität der biologisch
aktiven Peptide auf eine Weise, welche Verbesserungen der Effizienz
und Dauer der biologischen Wirkungen der assoziierten Peptide bereitstellt.
Von einer erhöhten
Effizienz und Dauer der biologischen Wirkung wird angenommen, zumindest
teilweise aus einer Wechselwirkung der Verbindung mit der Micelle
auf eine solche Weise zu resultieren, daß die Verbindung eine aktive
oder aktivere Konformation als die Verbindung in einer wässrigen
Umgebung erlangt und bewahrt. Das Verfahren überwindet somit die Probleme,
die mit vorherigen liposomalen Formulierungen verbunden waren, wie
beispielsweise, jedoch nicht begrenzt auf eine Aufnahme durch das
Retikuloendothelialsystem, ein Abbau der Verbindung oder eine Lieferung der
Verbindung in einer inaktiven Konformation. Gemäß einer Erscheinung wird Polyethylenglykol
(PEG) kovalent mit DSPE zusammengesetzt (konjugiert) und verwendet,
um polymere Micellen zu bilden, die dann passiv mit VIP beladen
werden. Das PEG-DSPE bildet Zellen mit einem hydrophoben Kern bestehend
aus Fettsäureketten
aus Distearoylphosphatidylethanolamin (DSPE), welcher von einer
hydrophilen "Schale" umgeben ist, die
durch das PEG-Polymer gebildet wird.
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Gemäß einer
Erscheinung wird ein Verfahren zum Herstellen eines biologisch aktiven
Micellenprodukts bereitgestellt, umfassend eine oder mehrere biologisch
aktive amphipathische Verbindung(en) in Verbindung mit einer Micelle;
wobei das Verfahren die Schritte umfaßt: a) Mischen einer Kombination
eines oder mehrerer Lipide, wobei die Kombination wenigstens eine
Lipidkomponente einschließt,
die kovalent an ein wasserlösliches
Polymer gebunden ist; b) Bilden von sterisch stabilisierten Micellen
aus der Kombination von Lipiden; und c) Inkubieren der Micellen
aus Schritt b) mit einer oder mehreren biologisch aktiven, amphipathischen
Verbindungen unter Bedingungen, bei denen die Verbindung mit den
Micellen aus Schritt b) in einer biologisch aktiveren Konformation
verglichen mit der Verbindung in einer wässrigen Lösung assoziiert wird. Gemäß einer
weiteren Erscheinung kann ein biologisch aktives Micellenprodukt
durch die Co-Ausfällung
einer biologisch aktiven, amphipathischen Verbindung mit Lipiden
hergestellt werden, um Micellen zu bilden, bei denen eine Inkubation
nicht erforderlich ist. Insbesondere wird ein Verfahren zum Herstellen
eines biologisch aktiven Micellenprodukts bereitgestellt, umfassend
eine oder mehrere biologisch aktive, amphipathische Verbindungen
in Verbindung mit einer Micelle; wobei das Verfahren die Schritte
umfaßt:
a) Mischen eines oder mehrerer Lipide, wobei die Kombination wenigstens
eine Lipidkomponente, die kovalent mit einem wasserlöslichen Polymer
gebunden ist, mit einer biologisch aktiven, amphipathischen Verbindung
einschließt;
b) Bilden von sterisch stabilisierten Micellen aus der Mischung
nach Schritt a) unter Bedingungen, bei denen die Verbindung mit
den Micellen in einer aktiven Konformation assoziiert wird.
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Als
eine Erscheinung sind die Micellen sterisch stabilisierte Micellen
(SSM), die aus einer Kombination von Lipiden hergestellt werden,
die wenigstens eine Lipidkomponente einschließen, die kovalent mit einem wasserlöslichen
Polymer verbunden ist. Dieses Polymergebundene Phospholipid ist
die die Micelle bildende Komponente. Andere Lipide werden praktisch
löslich
gemacht in dieser Micelle, um gemischte Micellen zu bilden. Das
wasserlösliche
Polymer, welches bevorzugt Polyethylenglykol (PEG) ist, erhöht die Lipidlöslichkeit, um
Micellen anstelle von Vesikeln in wässrigen Medien zu bilden. Es
dient ebenfalls dazu, die resultierende Micelle sterisch gegen die
Aufnahme durch Komponenten des Retikuloendothelialsystems zu stabilisieren.
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In
einer weiteren Erscheinung wird ein Verfahren zum Herstellen eines
biologisch aktiven, sterisch stabilisierten Micellenprodukts bereitgestellt,
umfassend eine oder mehrere biologisch aktive, amphipathische Verbindung(en),
wobei das Verfahren die Schritte umfaßt: a) Herstellen einer Mischung
einer wässrigen
Lösung
mit einem oder mehreren Lipiden, wobei wenigstens ein Lipid mit
einem wasserlöslichen
Polymer konjugiert ist; b) Bilden von sterisch stabilisierten Micellen;
c) Mischen der Micellen mit einer oder mehreren amphipathischen
Verbindung(en); d) Inkubieren der Micellen und der amphipathischen
Verbindung(en) unter Bedinungen, bei denen die amphipathische(n)
Verbindung(en) eine günstigere
biologisch aktive Konformation bei Assoziation mit der Micelle verglichen
mit der Verbindung in einer wässrigen
Lösung
einnimmt.
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In
einer weiteren Erscheinung wird ein Verfahren zum Herstellen eines
biologisch aktiven, sterisch stabilisierten Micellenprodukts bereitgestellt,
umfassend eine oder mehrere biologisch aktive, amphipathische Verbindung(en),
wobei das Verfahren die Schritte umfaßt: a) Auflösen in einem organischen Lösungsmittel
eines oder mehrere Lipide, wobei wenigstens ein Lipid mit einem
wasserlöslichen
Polymer zusammengesetzt ist; b) Entfernen des organischen Lösungsmittels,
um einen trockenen Lipidfilm zu belassen; c) Hydratisieren des trockenen
Lipidfilms mit einer wässrigen
Lösung;
d) Bilden von sterisch stabilisierten Micellen; e) Kombinieren der
Micellen mit einer oder mehreren amphipathischen Verbindung(en);
und f) Inkubieren der Micellen und der amphipathische(n) Verbindung(en)
unter Bedingungen, wo die amphipathische(n) Verbindung(en) eine
günstigere
biologisch aktive Konformation bei Assoziation mit der Micelle verglichen
mit der Verbindung in einer wässrigen
Lösung
einnimmt.
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In
einer weiteren Erscheinung wird ein Verfahren zum Herstellen eines
biologisch aktiven, sterisch stabilisierten Micellenprodukts bereitgestellt,
umfassend eine oder mehrere biologische aktive Verbindungen und eine
oder mehrere zielende Verbindungen; wobei das Verfahren die Schritte
umfaßt:
a) Auflösen
in einem organischen Lösungsmittel
der biologisch aktiven Verbindung(en) und eines oder mehrere Lipide,
wobei wenigstens ein Lipid mit einem wasserlöslichen Polymer zusammengesetzt
ist; b) Entfernen des organischen Lösungsmittels, um einen trockenen
Film zu belassen; c) Hydratisieren des trockenen Films mit einer
wässrigen Lösung; d)
Bilden von sterisch stabilisierten Micellenprodukten; e) Kombinieren
der Micellenprodukte mit einer oder mehreren zielenden Verbindungen;
und f) Inkubieren der Micellenprodukte unter Bedingungen, wo die zielende(n)
Verbindung(en) sich mit den Micellenprodukten assoziieren. In einer
Erscheinung ist die zielende Verbindung mit einer oder mehreren
Lipidkomponenten der Micelle verknüpft. Bevorzugt wird eine Verknüpfung zwischen
der zielenden Verbindung und dem Lipid durch kovalente Mittel auf
eine Weise bewirkt, die es der zielenden Verbindung ermöglicht,
mit ihrem verwandten Rezeptor, Ligand oder Bindungspartner zu wechselwirken
und die Micelle in enger Nähe
zu positionieren.
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Die
Verfahren sind mit irgendeiner biologisch aktiven, amphipathischen
Verbindung, Peptid, Protein, oder Fragment, Analogon oder Modulator
derselben, verwendbar, die dadurch in einer aktiven Konformation in
Assoziation mit oder ohne den Lipidkern der Micelle stabil gehalten
werden können.
Bevorzugte amphipathische Verbindungen schließen solche ein, die durch das
Vorliegen einer oder mehrerer α-
oder π-Helixdomänen in ihrer
biologisch aktiven Konformation gekennzeichnet sind, und insbesondere
solche, bei denen polare und apolare Reste auf gegenüberliegenden
Seiten der Helix getrennt sind. Besonders bevorzugte amphipathische
Verbindungen, die mit der Erfindung verwendbar sind, schließen jegliches
Mitglied der Peptidfamilie von vasoaktiven Intestinalpeptid (VIP)/Wachstumshormonfreisetzungsfaktor
(GRF) ein, welche biologisch aktive Analoga derselben einschließen. Die
VIP/GRF-Peptidfamilie für
Säugetiere
und Nicht-Säugetiere
schließt funktionelle
Analoga von VIP und GRF, Peptidhistidinisoleucin (PHI), Peptidhistidinmethionin
(PHM), Wachstumshormonfreisetzungsfaktor (GRF), Hypophysenadenylatcyclaseaktivierungspeptid (PACAP),
Secretin und Glucagon ein. Wie VIP können andere Mitglieder der
VIP/GRF-Peptidfamilie
und biologisch aktive Analoga derselben, amphipatische Helices bilden,
wobei hydrophobe und hydrophile Domänen des Peptids getrennt sind
und die hydrophoben Domäne(n)
in der Lage ist bzw. sind, einen Lipidkern zu binden. Das Verfahren
zieht ebenfalls Modulatoren mit erhöhter Bioaktivität in Assoziation
mit Micellen in Erwägung,
die durch ein Verfahren der Erfindung hergestellt werden. Ein besonders
bevorzugtes Peptid zur Verwendung gemäß der Erfindung ist VIP. Bevorzugte
Micellen werden durch einen durchschnittlichen Durchmesser von weniger
als etwa 20 nm gekennzeichnet. Gemäß einer Erscheinung umfassen
die Micellen weiter Calmodulin. Die biologisch aktiven Peptidprodukte
können
in einer großen
Anzahl therapeutischer, diagnostischer, kosmetischer und organischer
Gewebe- und Zellbewahrungsverwendungen angesetzt werden, wobei es
erwünscht
ist, einen hohen Gehalt an biologisch aktiver Verbindung zu liefern
oder eine gezielte Lieferung des Micellenprodukts zu detektieren,
wie es unten beschrieben wird.
-
In
einer weiteren Erscheinung werden Verfahren zum Herstellen eines
biologisch aktiven, sterisch stabilisierten, kristallinen Produkts
bereitgestellt, umfassend eine oder mehrere biologische aktive Verbindung(en),
die in einer wässrigen
Lösung
unlöslich
ist bzw. sind; wobei das Verfahren die Schritte umfaßt: a) Auflösen in einem
organischen Lösungsmittel
der biologisch aktiven Verbindung(en) und eines oder mehrerer Lipide,
wobei wenigstens ein Lipid mit einem wasserlöslichen Polymer zusammengesetzt
ist; b) Entfernen des organischen Lösungsmittels, um einen trockenen
Film zu belassen; c) Hydratisieren des trockenen Films mit einer
wässrigen
Lösung;
und d) Bilden eines sterisch stabilisierten, kristallinen Produkts.
Wenn hierin verwendet und in folgenden beschrieben kristallinen
Produkten der Erfindung wird "unlöslich" gemäß der US-Pharmacopeia
National Formulary [USP 23, 1995, Seite 10] als benötigend 10.000
oder mehr Teile an Lösungsmittel für 1 Teil
des gelösten
Stoffes definiert. Das kristalline Produkt des Verfahrens ist im
wesentlichen ein durch eine Micelle umhülltes Aggregat der unlöslichen
Verbindung, die dichtgepackt und kristallisiert ist.
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In
einer noch weiteren Erscheinung werden Verfahren zum Herstellen
eines biologisch aktiven, sterisch stabilisierten, kristallinen
Produkts bereitgestellt, umfassend eine oder mehrere biologisch
aktive Verbindung(en), die in einer wässrigen Lösung unlöslich ist bzw. sind; wobei
das Verfahren die Schritte umfaßt:
a) Auflösen
in einem organischen Lösungsmittel
der biologisch aktiven Verbindung und eines oder mehrerer Lipide,
wobei wenigstens ein Lipid mit einem wasserlöslichen Polymer zusammengesetzt
ist; b) Gefriertrocknen, um das organische Lösungsmittel zu entfernen; c)
Hydratisieren mit einer wässrigen
Lösung;
und d) Bilden eines sterisch stabilisierten, kristallinen Produkts.
-
In
einer noch weiteren Erscheinung werden Verfahren zum Herstellen
eines biologisch aktiven, sterisch stabilisierten, kristallinen
Produkts bereitgestellt, umfassend eine oder mehrere biologisch
aktive Verbindung(en), die in wäßriger Lösung unlöslich ist
bzw. sind, und eine oder mehrere amphipathische zielende Verbindungen;
wobei das Verfahren die Schritte umfaßt: a) Auflösen in einem organischen Lösungsmittel
der biologisch aktiven Verbindung(en) und eines oder mehrerer Lipide,
wobei wenigstens ein Lipid mit einem wasserlöslichen Polymer zusammengesetzt
ist; b) Entfernen des organischen Lösungsmittels, um einen trockenen Film
zu belassen; c) Hydratisieren des trockenen Films mit einer wässrigen
Lösung;
und d) Bilden von sterisch stabilisierten, kristallinen Produkten;
e) Kombinieren der kristallinen Produkte mit einer oder mehreren
zielenden Verbindungen; und f) Inkubieren der kristallinen Produkte
unter Bedingungen, wobei die zielende(n) Verbindung(en) sich mit
den kristallinen Produkten assoziiert bzw. assoziieren, wobei die
zielende Verbindung mit einem Lipid der Micelle konjugiert ist.
-
Verfahren
zum Herstellen sterisch stabilisierter, kristalliner Produkte sind
zugänglich
für die
Verwendung irgendeiner Verbindung, die in einer wässrigen
Lösung
unlöslich
ist. Bevorzugte unlösliche
Verbindungen schließen
ein, sind jedoch nicht begrenzt auf Progesteron, Testosteron, Östrogen,
Prednisolon, Prednison, 2,3-Mercaptopropanol, Amphotericin B, Betulinsäure (betulinic
acid), Camptothecin, Diazepam, Nystatin, Propofol, Cyclosporin A,
Doxorubicin und Taxol®. In Verfahren zum Herstellen
eines sterisch stabilisierten, kristallinen Produkts weiter umfassend
eine oder mehrere zielende Verbindung, kann irgendeine zielende
Verbindung, die eine biologisch aktive Konformation einnimmt oder
bewahrt, wenn sie in Verbindung mit dem sterisch stabilisierten,
kristallinen Produkt ist, verwendet werden. In einer bevorzugten
Ausführungsform
kann irgendeine der amphipathischen Verbindungen, die oben beschrieben
wurden, eingesetzt werden. In einer bevorzugtesten Ausführungsform
ist die zielende Verbindung VIP oder ein anderes Mitglied der VIP/GRF-Familie
oder Proteine.
-
Zusammensetzungen
umfassend das biologisch aktive Micellenprodukt schließen solche
ein, bei denen das biologisch aktive, amphipathische Peptid, Protein,
Fragment, Analogon oder Modulatoren derselben eine Aktivität aufweist,
die ausgewählt
ist aus der Gruppe bestehend aus einer Antioxidanzaktivität, Antischmerz-,
Entzündungshemmungs-
und Wundheilungsaktivität,
antimikrobielle, Antibronchospasmus-, metabolische Aktivität, Antikrebsaktivität, cardiovaskuläre Aktivität, Antiglaucomaaktivität, Antiapoptose,
Antifaltenaktivität,
Cyropreservation und Antialterungsaktivität. Zusammensetzungen schließen kosmetische,
therapeutische und diagnostische Zusammensetzungen ein. Im Falle
von diagnostischen Zusammensetzungen umfaßt das Micellenprodukt ferner
eine detektierbare Markierung, die ausgewählt wird aus der Gruppe bestehend
aus einer Fluoreszenzmarkierung, einer radioaktiven Markierung,
einem Farbstoff, einem Gas und einer Verbindung, welche eine radiographische,
Magnetresonanz- und Ultraschallbildgebung verbessert.
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BESCHREIBUNG
DER ZEICHNUNGEN
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1 zeigt
Oberflächenspannungsmessungen
einer wässrigen
Lösung
von PEG-DSPE, um die kritische Micellenkonzentration (CMC) bei Raumtemperatur
zu bestimmen;
-
2 zeigt
die CD-Spektralanalyse von VIP in Salzlösung, Hepes-Puffer und Phospholipiden
bei Raumtemperatur;
-
3 zeigt
die CD-Spektralanalyse von VIP bei Raumtemperatur und bei 37°C;
-
4 zeigt
die Wirkung von Calmodulin auf die CD-Spektralanalyse von VIP in
Salzlösung
und Phospholipide;
-
5 zeigt
die CD-Spektralanalyse von VIP-Fragmenten in Salzlösung und
Phospholipiden;
-
6 zeigt
die CD-Spektralanalyse von VIP und Vasopressin (VP) in Salzlösung und
Phospholipiden;
-
7 zeigt
die Wirkung von VIP-SSM auf Vasodilation; und
-
8 zeigt
die Wirkung von Calmodulin auf VIP-SSM-induzierte Vasodilation.
-
DETAILLIERTE
BESCHREIBUNG DER ERFINDUNG
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Die
vorliegende Erfindung liefert verbesserte Verfahren zum Herstellen
biologisch aktiver Micellenprodukte, wie sie in den Ansprüchen definiert
sind, umfassend biologisch aktive, amphipathische Verbindungen in
Verbindung mit einer Micelle. Die Erfindung stellt ebenfalls ein
Verfahren zum Herstellen von sterisch stabilisierten, kristallinen
Produkten bereit, umfassend Verbindungen, die in einer wässrigen
Lösung
unlöslich
sind. Die kristallinen Produkte der Erfindung werden alleine oder
in Kombination mit einer zielenden Verbindung hergestellt. Es ist
bevorzugt, daß die
zielende Verbindung eine amphipathische Verbindung ist, die eine
günstigerere
biologische Konformation in Verbindung mit dem kristallinen Produkt
einnimmt. Die bevorzugten amphipathischen Verbindungen sind gekennzeichnet
dadurch, daß sie
hydrophile und hydrophobe Domänen
aufweisen, die zu dem Ausmaß isoliert
sind, wie die hydrophobe Domäne
sich mit dem Micellenkern verbinden kann. Verbindungen erlangen
bevorzugt eine biologisch aktive Konformation in Verbindung mit
dem oder innerhalb des Micellenkerns. Biologisch aktivere Konformationen
sind solche, in denen die gewünschte
Verbindung am ehesten ihre normale biologische Aktivität bewirken
kann, beispielsweise durch Rezeptor- oder Ligandenerkennung und
-bindung, und ein Vergleich der biologischen Aktivität wird in
bezug auf die Verbindung in Assoziation mit der Micelle oder dem
kristallinen Produkt verglichen mit der Verbindung in einer wässrigen
Lösung oder
Umgebung geführt.
Verbindungen können
gekennzeichnet werden dadurch, daß sie eine oder mehrere einzelne α- oder π-Helixdomänen aufweisen,
die die hydrophoben und hydrophilen Domänen isolieren. Bevorzugte Verbindungen
sind Mitglieder der VIP/GRF-Peptidfamilie.
Die bevorzugteste Verbindung ist VIP. Während biologisch aktive Verbindungen
mit dem Micellenkern verbunden sind, ist die Assoziation nicht irreversibel,
und die Verbindung kann entweder schnell oder mit der Zeit aus der
Assoziation mit der Micelle freigegeben werden, abhängig von
Eigenschaften der Micelle und der Verbindung.
-
Bei
Verfahren, um sterisch stabilisierte kristalline Produkte herzustellen,
kann jede Verbindung, die in einer wässrigen Lösung unlöslich ist, in ein kristallines
Produkt integriert werden. Bei Verfahren der Erfindung assoziieren
die unlöslichen
Verbindungen im hydrophoben Kern der assoziierten Lipide in dem
Ausmaß,
wie die unlösliche
Verbindung kristallisiert. Während
das Verfahren die Verwendung irgendeiner unlöslichen Verbindung in Erwägung zieht,
um die kristallinen Produkte herzustellen, sind bevorzugte Verbindungen
normalerweise unlösliche
Antikrebsagentien, Antipilzagentien, Sedativa und Steroidverbindungen.
Am bevorzugtesten werden die unlöslichen
Verbindungen ausgewählt
aus der Gruppe bestehend aus Taxol®, Betulinsäure, Doxorubicin,
Amphotericin B, Diazepam, Nystatin, Propofol, Testosteron, Östrogen,
Prednisolon, Prednison, 2,3-Mercaptopropanol und Progesteron.
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Micellen
können
aus Kombinationen von Lipidmaterialien hergestellt werden, die auf
dem Fachgebiet gut bekannt und routinemäßig eingesetzt werden, um Micellen
herzustellen, und einschließend
wenigstens eine Lipidkomponente, die kovalent mit einem wasserlöslichen
Polymer verbunden ist. Lipide können
verhältnismäßig starre
Sorten einschließen,
wie Sphingomyelin, oder fluide Sorten, wie Phospolipide mit ungesättigten
Acylketten. Die Lipidmaterialien können von Fachleuten auf dem
Gebiet ausgewählt
werden, damit die Zirkulationszeit der Micellen mit der Arzneimittelfreisetzungsgeschwindigkeit
ausgeglichen wird. Um von der Stärke
dieser Micellen bei der Arzneimittellieferung vollen Nutzen ziehen
zu können,
besteht eine Schlüsselherausforderung
darin, das Ausströmen
des Arzneimittels aus der Micelle auf ein Niveau, das beträchtlich
geringer ist als die Plasmaverteilungsrate, zu verhindern. Jedoch
ist dieser Punkt wahrscheinlich die fundamentelle Basis von SSL
und SSM, da deren Lieferung, die schwierig zu kontrollieren ist,
mit der Bioverfügbarkeit
des eingekapselten Agens korrespondiert. SSM, die dynamischer als
Liposome ist, kann eine Überlegenheit
gegenüber
SSL in bezug auf die Arzneimittelfreisetzung zeigen. Polymere können somit
irgendwelche Verbindungen einschließen, die auf dem Fachgebiet
der sterisch stabilisierten Liposomentechnologie (SSL) und in Technologien
bekannt und routinemäßig eingesetzt
werden, die verwendbar sind zum Erhöhen der Zirkulationshalbwertszeit
für Proteine,
einschließend
beispielsweise Polyvinylalkohol, Polymilchsäure, Polyglykolsäure, Polyvinylpyrrolidon,
Polyacrylamid, Polyglycerol, Polyaxozline oder synthetische Lipide
mit polymeren Kopfgruppen. Das bevorzugteste Polymer der Erfindung
ist PEG mit einem Molekulargewicht zwischen 1.000 und 5.000. Bevorzugte
Lipide zum Herstellen von Micellen gemäß der Erfindung schließen Di-Stearoyl-Phophatidylethanolamin,
das kovalent an PEG gebunden ist (PEG-DSPE), alleine oder in weiterer
Kombination mit Phosphatidylcholin (PC), und Phophatidylglycerol
(PG) in weiterer Kombination mit Cholesterol (Chol) und/oder Calmodulin,
ein.
-
Verfahren
zur Herstellung sterisch stabilisierter Micellenprodukte oder sterisch
stabilisierter, kristalliner Produkte können unter Verwendung verschiedener
Methoden durchgeführt
werden. In einer Erscheinung werden Micellenkomponenten in einem
organischen Lösungsmittel
gemischt, und das Lösungsmittel
wird unter Verwendung entweder einer Verdampfung oder einer Lyophilisierung
entfernt. Das Entfernen des organischen Lösungsmittels resultiert in
einem Lipidfilm, oder einem Kuchen, der anschließend unter Verwendung einer wässrigen
Lösung
hydratisiert wird, um die Bildung von Micellen zu ermöglichen.
Die resultierenden Micellen werden mit einer amphipathischen Verbindung
der Erfindung gemischt, wodurch die amphipathische Verbindung mit
der Micelle assoziiert und eine günstigere biologisch aktive
Konformation einnimmt.
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In
einem vereinfachteren Herstellungsverfahren werden ein oder mehrere
Lipide in einer wässrigen Lösung gemischt,
woraufhin die Lipide spontan Micellen bilden. Die resultierenden
Micellen werden mit einer amphipathischen Verbindung gemischt, welche
mit den Micellenprodukten assoziiert und eine günstigerere biologisch aktive
Konformation einnimmt. Das Herstellen von Micellenprodukten durch
dieses Verfahren ist insbesondere zugänglich für einen großen Maßstab und eine sichere Herstellung
und erfordert einen beträchtlich kürzeren Zeitrahmen
als die zuvor beschiebenen Verfahren. Die Vorgehensweise ist inhärent sicher,
indem die Verwendung organischer Lösungsmittel eliminiert wird.
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Bei
Verfahren zum Herstellen sterisch stabilisierter, kristalliner Produkte
ist es bevorzugt, daß eine oder
mehrere Lipidverbindungen in einem organischen Lösungsmittel mit einer oder
mehreren unlöslichen
Verbindungen gemischt wird bzw. werden. Das organische Lösungsmittel
wird entweder durch Verdampfung oder Lyophilisierung entfernt, um
einen Film oder einen Kuchen bereitzustellen. Der resultierende
Film oder Kuchen wird dann durch Einführen einer wässrigen
Lösung
hydratisiert. Als ein Ergebnis assoziiert die unlösliche Verbindung
innerhalb des hydrophoben Kerns der Lipidstruktur und wird löslich gemacht
oder kristallisiert um. In einer Erscheinung wird die löslich gemachte
Verbindung oder das kristalline Produkt mit einer zielenden Verbindung
gemischt, welche, wie oben für
die Herstellung der Micellenprodukte der Erfindung beschrieben,
mit dem kristallinen Produkt in einer günstigereren biologisch aktiven
Konformation assoziiert. Kristalline Produkte stellen Vorteile dadurch
bereit, daß sie,
wie sterisch stabilisierte Micellenprodukte, in der Lage sind, dem
RES zu entweichen. Wichtiger ermöglichen
die kristallinen Produkte eine Verabreichung höherer Konzentrationen der unlöslichen
Verbindung in einem kleinen Volumen, bevorzugt in einer Größe von weniger
als 300 nm. Die kristallinen Produkte stellen ebenfalls ein Verfahren
bereit, wobei unlösliche
Verbindungen, die normalerweise schwierig wirksam zu verabreichen
sind aufgrund ihrer inhärenten
Unlöslichkeit,
wirksam einem diese benötigenden
Säugetier
verabreicht werden können.
-
Die
Micellen und kristallinen Produkte, die gemäß der Verfahren hergestellt
werden, werden gekennzeichnet durch eine verbesserte Stabilität und biologische
Aktivität
und sind verwendbar in einer Vielzahl von therapeutischen, diagnostischen
und/oder kosmetischen Anwendungen. Gemäß einer Ausführungsform
umfaßt
das Verfahren eine Zusammensetzung umfassend ein biologisch aktives
Micellenprodukt, wobei die biologisch aktive, amphipathische Verbindung
Antioxidanzaktivität,
Antialterungs-, Antifaltenbildungs- oder Wundheilungskapazität aufweist.
Zusammensetzungen dieses Typs können
von kosmetischer oder therapeutischer Natur sein. Die bevorzugte
kosmetische Zusammensetzung schließt biologisch aktives VIP ein.
Die Erfindung stellt ebenfalls eine oralgesteuerte Freisetzungszubereitung
für die
Behandlung einer Magen-Darm-Störung bereit,
wobei das präparative
Verfahren weiter den Schritt des Einkapselns der biologisch aktiven
Micelle oder des kristallinen Produkts in eine enterisch beschichtete
Kapsel umfaßt.
Alternativ kann die Micelle oder das kristalline Produkt in einer
Gelatinekapsel eingekapselt werden. Die oralgesteuerte Freisetzungszubereitung ist
für eine
Vielzahl von Magen-Darm-Störungen
verwendbar, einschließlich
solcher, die ausgewählt
werden aus der Gruppe bestehend aus entzündlicher Darmerkrankung, chronischer
Konstipation, Hirschsprung'scher Krankheit,
Achalasie, infantile hypertrophe pylorische Stenose und Geschwüre. Andere
Indikationen zur Verwendung der Micellen, insbesondere solcher Micellen,
die ein Mitglied der VIP/GRF-Familie
von Proteinen, Peptiden und Fragmenten, Analoga und Modulatoren
enthalten, schließen
Asthma, chronische Obstruktionslungenerkrankung, Arthritis, Lupus
erythematodis, Alzheimererkrankung, Glaukom, akute Fußstauchung, Sklerodermie,
Rhinitis, systemischer und Lungenbluthochdruck, Psoriasis, Kahlköpfigkeit
und Impotenz ein. Die bevorzugte orale Zubereitung schließt biologisch
aktives VIP ein. Micellenzubereitungen umfassend biologisch aktives
VIP sind ebenfalls ein vielversprechendes therapeutisches Agens
für Zustände wie
Asthma, chronische Obstruktionslungenerkrankung, systemischer und
Lungenbluthochdruck, Sklerodermie, cystische Fibrose, Bronchiektasie,
myokardiale Ischämie,
Impotenz und Kahlköpfigkeit.
Andere Indikationen schließen verminderte
Sperma-Ei-Motilität,
verminderte mukociliäre
Clearance, Kartagener'sches
Syndrom, erhöhte
Entzündungzellenmigration
und Aktivierung, erhöhte
Sekretion von Mucin, verminderte Chloridionensekretion (häufig verbunden
mit cystischer Fibrose), Vasokonstriktion, vasculäre Obstruktion
an einem Organ oder Gewebe (häufig
verbunden mit vasookklusivem Sichelanfall), Konstipation, Impotenz
und weibliche Sexualweckdisfunktion ein. Die Erfindung stellt ferner
Verfahren für
eine kosmetische Verwendung und Konservierung eines Körperorgans,
Gewebes oder eines Zelltyps zur Lagerung und Transplantation oder
Fertilizierung in einem Empfänger
ein, umfassend den Schritt eines Inkubierens des Organs, Gewebes
oder der Zelle in einer Micellenzusammensetzung umfassend VIP.
-
In
einer noch weiteren Erscheinung können Micellenprodukte, hergestellt
mit oder ohne assoziierte amphipathische Verbindungen, verwendet
werden, um die Lebensfähigkeit
von Zellen, Geweben und Organen, die kryogenisch gelagert werden,
zu verbessern. In dieser Erscheinung werden Zellen mit einem Micellenprodukt
der Erfindung vor der kryogenischen Lagerung entweder allein oder
in der Gegenwart anderer Lagerverbindungen, z. B. Dimethylsulfoxid
(DMSO), Sucrose, Glycerol oder Ethylenglykol, die auf dem Fachgebiet
gut bekannt und routinemäßig verwendet
werden, in Kontakt gebracht.
-
Die
Erfindung stellt ferner eine Verwendung zur Verabreichung einer
biologisch aktiven, amphipathischen Verbindung für ein Zielgewebe bereit, umfassend
die Schritte: Herstellen einer biologisch aktiven Micelle oder eines
kristallinen Produkts umfassend eine biologisch aktive, amphipathische
in Assoziation mit einer Micelle oder einem kristallinen Produkt
und Verabreichen einer therapeutisch wirksamen Menge der Micelle
oder des kristallinen Produkts an das Zielgewebe. Die Micellenprodukte
können
intravenös,
intraarteriell, intranasal, wie durch Aerosolverabreichung, Zerstäubung, Inhalation
oder Einblasung, intratracheal, intraartikulär, oral, transdermal, subkutan,
tropisch auf Muskelmembranen, wie, jedoch nicht begrenzt auf Mundschleimhaut,
untere Magen-Darm-Schleimhaut und Bindehaut, und direkt auf Zielgewebe
verabreicht werden. Verfahren zur Verfahren zur Verabreichung für amphipathische
Verbindungen sind gleichermaßen
zugänglich
zur Verabreichung von Verbindungen, die in wässrigen Lösungen unlöslich sind.
-
Biologisch
aktive Verbindungen zu therapeutischen Verwendungen können mit
beträchtlich
verminderten Dosisgehalten verglichen mit der Verabreichung der
Verbindung alleine verabreicht werden, insbesondere wo die Verbindung
eine besonders kurze Halbwertszeit oder erniedrigte Bioaktivität in der
Zirkulation aufweist. Beispielsweise kann von VIP in Assoziation
mit SSM erwartet werden, eine verbesserte und verlängerte Bioaktivität im Vergleich
zum alleinigen Verabreichen von VIP zu zeigen. Unabhängig davon,
welche bioaktive Verbindung mit SSM verbunden ist, muß das Micellenprodukt
getestet werden, um eine biologisch effektive Menge zu bestimmen,
die benötigt
wird, um das gleiche Ergebnis zu erzielen, das durch die durch herkömmliche
Mittel verabreichte Verbindung bewirkt wird. Fachleute auf dem Gebiet
würden
realisieren, daß die
biologisch effektive Menge einer bestimmten Verbindung, wenn sie
durch herkömmliche
Mittel geliefert wird, als ein Ausgangspunkt für die Bestimmung einer effektiven
Menge der Verbindung in SSM dienen würde. Es wäre daher sehr voraussagend,
daß die
gleichen oder geringeren Dosierungen in SSM ebenfalls effektiv wären und es
lediglich Routine wäre,
die minimale Dosis zu bestimmen, die erforderlich ist, um einen
gewünschten
biologischen Effekt zu erzielen. Im Falle der VIP-Verabreichung
würde,
wenn beispielsweise eine herkömmliche Verabreichung
eine Dosis von 20 mg erfordern würde,
VIP in SSM wahrscheinlich beträchtlich
weniger erfordern, um den gleichen Effekt zu erzielen. Wie bei der
Verabreichung von amphipathischen Verbindungen in Assoziation mit
sterisch stabilisierten Micellenprodukten erlauben sterisch stabilisierte
kristalline Produkte (SSC) eine Verabreichung effektiverer Dosierungen
der Verbindungen, die in wässrigen
Lösungen
unlöslich sind.
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Von
einer Assoziation einer biologisch aktiven, amphipathischen oder
unlöslichen
Verbindung mit SSM- bzw. SSC-Produkt würde erwartet, die Größenordnung
der biologischen Effekte der Verbindung von etwa 50 bis 100 % über die
Effekte zu erhöhen,
die folgend einer Verabreichung der Verbindung alleine beobachtet
werden. Ebenfalls würde
bei einer Assoziation mit SSM oder SSC der Erfindung erwartet werden,
einen länger
dauernden biologischen Effekt zu bewerkstelligen.
-
Das
Verfahren liefert ferner verbessern diagnostische Zusammensetzungen
umfassend biologisch aktive Micellenprodukte und Verfahren für deren
Verwendung umfassend die Schritte: Herstellen eines biologisch aktiven
Micellenprodukts umfassend eine biologisch aktive, amphipathische
Verbindung in Assoziation mit einer Micelle, die gemäß den Verfahren
der Erfindung hergestellt wird; Verabreichen einer diagnostisch
wirksamen Menge des Micellenprodukts an ein Zielgewebe oder -organ;
und Detektieren der Aufnahme oder Wechselwirkung des Micellenprodukts
an Zielgewebe oder -organ. Gemäß einer
Erscheinung ist das Zielgewebe ein Tumor. In einer Erscheinung der
Erfindung ist das Micellenprodukt detektierbar mit einer Markierung
markiert, die ausgewählt
ist aus der Gruppe einschließend
eine radioaktive Markierung, eine Fluoreszenzmarkierung, eine Nicht-Fluoreszenzmarkierung,
einen Farbstoff, ein Gas oder eine Verbindung, die eine radiographische, Magnetresonanz-
und Ultraschallbildgebung (MRI) verbessert, welche Markierung am
Zielgewebe detektiert wird.
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Das
Verfahren stellt ebenfalls eine Verwendung eines biologisch aktiven
Micellenprodukts bereit, umfassend eine biologisch aktive, amphipathische
Verbindung und hergestellt gemäß den Verfahren
der Erfindung, für
die Behandlung einer Entzündung,
chronischer Obstruktionslungenerkrankung, erhöhter Sekretion von Mucin, akute
Fußverstauchung,
Rhinitis, Kartagener'schem
Syndrom, cystischer Fibrose, Bronchiektasie, Bluthochdruck, Allergie,
Alzheimererkrankung, Atherosklerose, entzündlicher Darmfehlstörung, chronische Konstipation,
Hirschsprung'scher
Krankheit, Achalasie, infantiler hypertropher pylorischer Stenose,
Geschwüren,
um Zellproliferation zu verbessern oder abzusenken, Apoptose zu
verhindern, um Wundheilung in einem Körperorgan oder -gewebe zu fördern und
um Zell-, Organ- und Gewebeabstoßung zu vermeiden.
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Sterisch
stabilisierte kristalline Produkte sind insbesondere zur Verabreichung
als Antikrebsagentien verwendbar. Beispielsweise können kristalline
Produkte der Erfindung, die Taxol® als
die unlösliche
Verbindung und VIP als das zielende Agens umfassen, auf Brutkrebszellen
zielen, die dafür
bekannt sind, höhere
Gehalte an VIP-Rezeptor als normale Brustzellen zu exprimieren oder
Rezeptoren mit höherer
Affinität
zur Bindung für VIP
zu expremieren. Für
Taxol® ist
gezeigt worden, Brustkrebszellen selektiv zu töten.
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Kosmetische
Verwendungen für
die Micellen- und kristallinen Produkte der Erfindung schließen Antialterungs-,
Antifalten- und Antioxidantaktivitäten ebenso wie die Verwendung
als ein Sonnenschutz ein.
-
Das
vorliegende Verfahren wird weiter durch die folgenden Beispiele
veranschaulicht, welche die folgenden Materialien verwendeten: Lipide:
L-α-Eidotter-Phosphatidylcholin-Typ
V-E in Chloroform: Methanol (9:1)(Lieferungsnr. 34H8395 und 75H8368),
L-α-Eidotter-Phophatidyl-D-α-Glycerol
in Chloroform: Methanol (98:2) (Lieferungsnr. 72H8431 und 85H3895),
und Cholesterol (Lieferungsnr. 60H0476) von Sigma Chemical Co. (St.
Louis, MO). Di-Palmitoyl-phosphatidylcholin (Lieferungsnr. LP-04-01-112-187)
von Sygenal Ltd. (Schweiz). PEG-DSPE in lyophilisierter Pulverform
(Liefernr. 180PHG2PK-26) von Avanti Polar Lipids Inc. (Alabaster,
AL). Peptide: VIP (Liefernr. K02012A1, F02018A1 und K02018A1; VIP-Fragment
1–12 (Liefernr. H05009T1),
VIP-Fragment 10–28
(Liefernr. NB0222) und Vasopressin (Liefernr. SD1051A) von American
Peptide Co. (Sunnyvale, CA). Andere Bioprodukte: Rindergehirncalmodulin
(Liefernr: B10537) von Calbiochem Intl. (La Jolla, CA) ELISA-Untersuchungskit
(Liefernr. 976605) von Peninsula Laboratories (Belmont, CA). Verschiedene
Chemikalien: Trehalose (Liefernr. 43H7060), 2,4-Diaminophenol/(Amidol, Liefernr: 74H3652),
Ammoniummolybdat (Liefernr. 42H3506), Natriumbisulfit (Liefernr.
41H09432), HEPES (Liefernr. 43H5720) und Natriumchlorid (Liefernr.
22H0724) von Sigma Chemicals Co. (St. Lous, MO). Natriumdodecylsulfat
(Liefernr. 11120KX) von Aldrich Chemical Co., Inc. Perchlorsäure 70 %
(Liefernr. 945567), Chloroform mit HPLC-Reinheit (Liefernr. 902521)
und Kaliumphosphat, monobasisch (Liefernr. 914723) von Fisher Sci.
(Pittsburgh, PA).
-
Bezugsbeispiel 1
-
Gemäß diesem
Beispiel wurde VIP in sterisch stabilisierte Micellen gemäß der folgenden
Vorgehensweise integriert. Um die Konzentration an PEG-DSPE zu bestimmen,
die benötigt
wird, um Micellen herzustellen, wurden Oberflächenspannungsstudien an wässrigen
Lösungen
von PEG-DSPE durchgeführt.
Die kritische Micellenkonzentration wurde auf 0,5 bis 1,0 μM bestimmt,
so daß 1,0 μM an PEG-DSPE
verwendet wurden, um eine Micellenbildung zu gewährleisten (1).
PEG-DSPE-Lipid (1 μmol/ml)
wurde in Chloroform gelöst
und in einem Rundkolben gemischt. Das organische Lösungsmittel
wurde unter Verwendung eines Rotationsverdampfers bei einer Wasserbadtemperatur
von 45°C
(Labconco, Kansas City, MO) verdampft. Vollständige Trocknung wurde durch
Entwässerung
unter Vakuum über
Nacht erreicht. Der trockene Lipidfilm wurde mit Salzlösung (0,15
N, pH 6,8) oder HEPES-Puffer (10 mM, pH 7,4) hydratisiert. Die Lösung wurde
mit menschlichem VIP (13 μg/ml)
für 30
Min. vor der Verwendung in einem Zirkulardichroismus inkubiert.
Menschliches VIP (0,1 nmol/ml) wurde zu der Phospolipidmicellensuspension
zugegeben und für
2 Std. bei Raumtemperatur vor Verwendung in Wangentaschenuntersuchungen
inkubiert.
-
Beispiel 2
-
Gemäß diesem
Beispiel wurden sterisch stabilisierte Micellen, die VIP und Calmodulin
umfassen, gemäß der Vorgehensweise
nach Beispiel 1 hergestellt, wobei dem Verfahren dieses Beispiels
gefolgt wurde, um die SSM-Suspension herzustellen, und während der
Inkubationsstufe wurden 100 μl
von 10–9 M
CaM zu 900 μl
an VIP-Micellen (ergebend eine CaM-Gesamtkonzentration von 10–10 M)
zugegeben und für
2 Std. bei 4°C vor
Verwendung in einem Zirkulardichroismus inkubiert. Menschliches
VIP (0,1 nmol/ml) und 100 μl
of 10–9 M CaM
wurden zu 900 μl
Phospholipidmicellen (ergebend eine CaM-Gesamtkonzentration von
10–10 M)
zugegeben und für
2 Std. bei Raumtemperatur vor Verwendung in Wangentaschenuntersuchungen
inkubiert. Eine VIP-Konzentration von 0,1 nmol wurde verwendet,
um einen Vergleich der Ergebnisse mit VIP in einer sterisch stabilisierten
Micellenzubereitung zu ermöglichen.
-
Beispiel 3
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Gemäß diesem
Beispiel wurde die Größe der Vesikel
durch quasi-elastische Lichtstreuung (NICOMP Modell 270 submicron
particle sizer, Pacific Scientific, Menlo Park, CA) bestimmt. Diese
Vorrichtung enthält einen
5 mW Helium-Neon-Laser mit einer Anregungswellenlänge von
623,8 nm und mit einer 64-Kanalautokorrelationsfunktion, einem temperaturgesteuerten
Streuzellenhalter und einem ADM 11-Videodisplayterminalcomputer
(learr Siegler Inc.) zur Analyse der Fluktuationen der Streulichtintensität, die durch
die Diffusion der Teilchen in Lösung
erzeugt wird. Der mittlere hydrodynamische Teilchendurchmesser,
dh, wurde aus der Stokes-Einstein-Beziehung
unter Verwendung des gemessenen Diffusionskoeffizienten erhalten,
der aus einer Analyse der Autokorrelationsfunktionen erhalten wurde,
die für
30 Minuten gesammelt wurden. Die folgenden Instrumenteneinstellungen
wurden verwendet; Temperatur 23°C;
Viskosität
0,9325 cp; Brechungsindex 1,333; und Streuwinkel 90°. Die sterisch
stabilisierten Phospholipidmicellen (SSM), die mit vasoaktivem Intestinalpeptid
(VIP) beladen waren, wiesen eine endgültige mittlere Größe von ~
17,9 ± 0,6
nm auf.
-
Beispiel 4
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Gemäß diesem
Besipiel wurden Zirkulardichroismusexperimente (CD) durchgeführt, um
die Konformationsänderungen
von VIP in Phospholipidmicellen, pH- und Temperaturänderungen
und in wässrigen
Lösungen
zu bestimmen. CD-Spektren wurden auf einem JASCO J-700 Spektropolarimeter
unter Verwendung einer eingegossenen Quarzzelle mit einer Weglänge von
1 cm aufgenommen. Spektren in 0,15 N Salzlösung (pH 6,8) und 5 mM Hepes-Puffer
(pH 7,4) wurden mit einer Peptidkonzentration von 4 μM und einer
Lipidkonzentration von 1 mM gemessen. Die Wirkungen von CaM, pH
(6,8 oder 7,4) und Temperatur (25°C
oder 37°C) auf
die VIP-Konformation wurden ebenfalls untersucht. Die Konformation
der VIP-Fragmente
wurde ebenfalls untersucht. Alle Messungen wurden bei Raumtemperatur
(~ 25°C)
durchgeführt,
sofern es nicht anderweitig erwähnt
wird. Eine Bandbreite von 1,0 nm und eine Stufenauflösung von
0,5 nm wurden verwendet, um einen Durschnitt von 9 Akkumulationen/Probe
im nahen UV-Bereich (200–260
nm Wellenlänge)
zu sammeln. Die gezeigten Peptidspektren weisen die Hintergrundpufferscans
und die abgezogenen leeren Vesikelscans auf und wurden unter Verwendung
der Rauschreduktionsfunktion geglättet. Die Temperatur während der
Spektralanalyse wurde durch Verwendung eines zirkulierenden Wasserbads
gehalten, das an einem Mantel umgebend die eingegossene Quarz-CD-Zelle
angefügt
war. Die prozentuale Helixcharakterisierung von VIP wurde durch
ein Verfahren nach Haghjoo et al., Peptide Research 9 (6):327–331 (1996)
bestimmt: %-Helizität
= [-(θ208 + 4.000/29.000] 100
und sind in Tabelle 1 aufgeführt.
-
Tabelle
1: Prozentuale Helixcharakterisierung des Peptids, erhalten durch
Dekonvolution unter Verwendung einer CD-Analyse.
-
Gemäß dem Beispiel
wurde CD verwendet, um die Konformation von VIP in Salzlösung, Hepes-Puffer und
Phospholipidmicellen bei Raumtemperatur und bei 37°C zu bestimmen.
Die CD-Spektralanalyse wurde nach Inkubation von 13 μg menschlichem
VIP mit 1 ml PEG-DSPE-Micellen
(1 μmol)
für 30
Min. bei Raumtemperatur, wie bestimmt durch vorhergehende Untersuchungen,
durchgeführt.
Eine Bandbreite von 1,0 nm und eine Stufenauflösung von 0,5 nm wurden verwendet,
um einen Durchschnitt von 9 Akkumulationen/Probe bei nahem UV-Bereich
(200–260
nm) zu sammeln. Die Temperatur wurde während der Spektralanalyse durch
ein zirkulierendes Wasserbad, das an einem Mantel umgebend die eingegossene
Quarz-CD-Zelle angefügt
war, gehalten. Die Einstufung der VIP-Molekülkonformation in der SSM durch
Verwendung von Zirkulardichroismus war erfolgreich, da die Verzerrung,
die durch kugelförmige
Partikel bewirkt wurde, aufgrund der kleinen Größe und der univesikulären Struktur
der SSM eliminiert wurde. Die dynamische Natur der Micellen vergrößerte ebenfalls
die VIP-Wechselwirkungen mit Phospholipiden. Die Phospholipidmicellen
waren in unserer Untersuchung der VIP-Konformation ideal, da sie
einen hydrophoben Kern ähnlich
zu der Phospolipiddoppelschicht der SSL bereitstellten. Ferner ahmten
sowohl die negative Ladung als auch die hydrophile Schicht, die
durch das PEG bereitgestellt werden, die Bedingungen unseren SSL
nach und machen es möglich,
auf die VIP-Konformationsergebnisse zu schließen.
-
Für Spektraleigenschaften
von VIP in reinem Wasser ist gezeigt worden, eine zufällige Wicklung
zu sein, jedoch ist in organischen Lösungsmitteln für VIP gezeigt
worden, eine α-Helix-Formation aufzuweisen (Fournier
et al., Peptides 5:160–177
(1984); Fry et al, Biochemistry 28:2399–2409 (1989); Theriault et
al., Biopolymers 31:459–464
(1991)). Ferner sind kurze Peptide, die amphipathische Helices bilden
können,
bekannt, um Lipiddoppelschichten zu binden und zu penetrieren (Noda
et al., Biochem. Biophys. Acta. 1191:324–330 (1994)). Auf der Grundlage
dieser Informationen wird von VIP erwartet, eine Helixstruktur zu
bilden, wenn es mit der Micelle assoziiert ist.
-
CD-Spektren
von menschlichem VIP in Salzlösung
(pH 6,8) und in der Gegenwart von Phospholipidmicellen sind in 2 gezeigt.
Die Studien zeigten, daß das
Peptid eine beträchtliche
Konformationsempfindlichkeit gegenüber seiner Umgebung aufweist.
In der Salzlösung
zeigte VIP ein Minimum bei 203 nm, was anzeigt, daß es hauptsächlich eine
zufällige
Wicklungsstruktur aufweist. In der Gegenwart von Phospholipidmicellen
wies es ein Doppelminimum bei 208 nm und 222 nm auf, die charakteristisch
sind für
eine vorherrschende α-Helix-Konformation
(Tabelle 1).
-
CD-Spektren
von menschlichem VIP in Hepes-Puffer (pH 7,4) und in der Gegenwart
von Phospholipidmicellen sind ebenfalls in 2 gezeigt.
(CD-Spektralanalyse von VIP in Salzlösung und Hepes-Puffer (gepunktete
Linie) verglichen mit VIP in der Gegenwart von Phospholipiden (durchgezogene
Linie). Spektren sind Mittel von 9 Akkumulationen/Probe). Diese
Studien zeigten, daß das
Peptid im Hepes-Puffer ein Minimum bei 203 nm zeigte, was angibt,
daß es
hauptsächlich
eine zufällige
Wicklungsstruktur aufweist. In der Gegenwart von Phospholipidmicellen
wies es ein Doppelminimum bei 208 nm und 222 nm auf, was charakteristisch
ist für eine
vorherrschende α-Helix-Konformation
(Tabeale 1). Diese Ergebnisse sind ähnlich zu VIP in Salzlösung (pH
6,8).
-
Eine
Untersuchung der CD-Spektren von vasoaktivem Intestinalpeptid in
Salzlösung
und in der Gegenwart von SSM haben gezeigt, daß VIP in einer zumeist zufälligen Wicklungskonfiguration
in Salzlösung
ist, jedoch vorherrschend in einer α-Helix-Konformation in der Gegenwart
von SSM. Dies gibt an, daß VIP
zum Teil tatsächlich
in den hydrophoben Kern eintritt, trotz der potentiellen sterischen
Hinderung von PEG, und zu seiner stabileren α-Helix-Konformation wechselt. Im Gegensatz
zu vielen amphiphilen Molekülen
zeigte der Wechsel des pH-Werts keine beträchtlichen Veränderungen
der VIP-Konformation, was nahelegt, daß VIP nicht durch ionische
Umgebung im untersuchten Bereich beeinflußt wird.
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CD-Spektren
von menschlichem VIP in Salzlösung
und in der Gegenwart von Phospholipidmicellen bei 37°C sind in 3 gezeigt.
(CD-Spektralanalyse von VIP in Salzlösung bei Raumtemperatur (gestrichelte Linie,
grau) und bei 37°C
(durchgezogene Linie, grau) verglichen mit VIP in der Gegenwart
von Phospolipiden bei Raumtemperatur (gepunktete Linie, scharz)
und 37°C
(durchgezogene Linie, schwarz). Spektren sind Mittel von 9 Akkumulationen/Probe.
Die Untersuchungen zeigten, daß die
Absorptionsvermögensintensität des Peptids
in Micellen bei 37°C
verglichen mit Raumtemperatur mit keiner Veränderung der Spektralform zunahm. Diese
Zunahme der Absorptionsvermögensintensität zeigt
eine Verstärkung
der α-Helix-Konformation
an, wie es durch die Verdreifachung des prozentualen Helixgehalts
von VIP gezeigt wird (Tabelle 1).
-
Dieser
Effekt der Temperaturzunahme auf die VIP-Konformation in SSM ist
am wahrscheinlichsten begründet
in den kritischen Micellentemperatureffekten (CMT), wo CMT die Temperatur
ist, bei welcher Micellen gebildet werden. Diese Zunahme der Temperatur
ist gezeigt worden, um durch eine Zunahme der Anzahl an Micellen
begleitet zu werden (Nivaggioli et al., Langmuir. 11(3):730–737 (1995)).
Die Zunahme der Anzahl an Micellen führt zu einer Zunahme der Hydrophobie
der Micellensuspension. Somit wird eine Verstärkung der α-Helix-Struktur von VIP-Molekülen erkannt,
da mehrere der VIP-Moleküle
mit der Micelle oder dem Micellenkern wechselwirken.
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Beispiel 5
-
Gemäß diesem
Beispiel wurde das Verfahren nach Beispiel 4 wiederholt, um die
Konformation von VIP in Salzlösung
und Phospholipidmicellen plus Calmodulin (CaM) zu bestimmen. CD-Spektralmessungen
wurden durchgeführt,
nachdem 13 μg/ml
VIP mit 1,0 μmol/ml
Phospholipidmicellen für
30 Min. inkubiert wurden, gefolgt von 10–10 M
CaM inkubiert mit VIP in Phospholipidmicellen für 2 Std. bei 4°C (Konjugationspapier).
Eine Bandbreite von 1,0 nm und eine Stufenauflösung von 0,5 mit wurden verwendet,
um das Mittel von 9 Akkumulationen/Probe im nahen UV-Bereich (200–260 nm)
zu sammeln.
-
CD-Spektren
von menschlichem VIP in Salzlösung
und in der Gegenwart von Phospholipid in Micellen plus CaM sind
in 4 gezeigt. (CD-Spektralanalyse von VIP + CaM in
Salzlösung
(gepunktete Linie, schwarz), CaM in Salzlösung (gepunktete Linie, grau) verglichen
mit VIP (durchgezogene Linie, grau) und VIP + CaM (durchgezogene
Linie, schwarz) in der Gegenwart von Phospholipiden. Die Spektren
sind ein Mittel von 9 Akkumulationen/Probe. Die Untersuchungen zeigten,
daß CaM
die Absorptionsvermögensintensität von VIP in
Phospholipidmicellen ohne Änderung
der Spektralform erhöht.
Diese Zunahme des Absorptionsvermögens zeigt eine Verstärkung einer α-Helix-Konformation an,
wie sie durch die Verdopplung des prozentualen Helixgehalt von VIP
(Tabelle 1) erkannt wird. CaM alleine wies keine beträchtlichen
Wirkungen auf die VIP-Konformation
in Salzlösung
(4) auf.
-
CaM
erscheint eine Verstärkung
der α-Helix-Struktur
des VIP in der Gegenwart von Phospholipiden auszulösen. CaM
ist dafür
bekannt mit Phospholipiden wechselzuwirken (Chiba et al., Life Sciences 47:953–960 (1990);
Houbre et al., J. Biol. Chem. 266(11):71217131 (1991); Stallwood
et al., J. Biol. Chem. 267:19617–19621 (1992); Bolin, Neurochem.
Int. 23:197–214
(1993); Paul et al., Neurochem. Int. 23:197–214 (1993)) und diese Wechselwirkung
exponiert am wahrscheinlichsten die hydrophoben Bereiche von CaM,
welche eine Zunahme der α-Helix-Struktur
des VIP induzieren. Ferner kann die Zugabe von CaM die CMC absenken,
was die Zunahme der Micellenanzahl bewirkt, was ferner die Hydrophobie
der Lösung
erhöht
und zu einer Verstärkung
der α-Helix-Struktur
führt.
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Beispiel 6
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Gemäß diesem
Beispiel wurde das Verfahren nach Beispiel 4 wiederholt, um die
Konformation von VIP-Fragmenten in Salzlösung und Phospholipidmicellen
zu bestimmen. CD-Spektralmessungen wurden durchgeführt nach
Inkubation von VIP-Fragmenten mit Phospholipidmicellen mit einer
molaren Konzentration äquivalent
zu VIP (d. h. 9 μg/ml
für VIP10–28-Fragment
und 6 μg/ml
für VIP1–12-Fragment)
für 30
Min. Eine Bandbreite von 1,0 nm und eine Stufenauflösung von
0,5 nm wurden verwendet, um das Mittel von 9 Akkumulationen/Probe
im nahen UV-Bereich (200–260
nm) zu sammeln. Spezifisch sind CD-Spektren von menschlichem VIP-Fragment
(1–12)
und (10–28)
in der Gegenwart von Phospholipidmicellen in 5 gezeigt.
(CD-Spektralanalyse von VIP (gestrichelte Linie, grau), VIP1–12 (gestrichelt-gepunktete-gepunktete-Linie,
grau) und VIP10–28 (gestrichelte Linie,
grau) in Salzlösung
verglichen mit VIP (durchgezogene Linie, schwarz), VIP1–12 (gestricheltegepunktete
Linie, grau) und VIP10–28 (durchgezogene Linie,
grau) in der Gegenwart von Phospholipiden. Spektren sind ein Mittel
von 9 Akkumulationen/Probe). Das Spektrum von VIP1–12-Fragment
wies ein Minimum bei 203 nm in Salzlösung und in der Gegenwart von
SSM auf, was eine vorherrschend zufällige Wicklungsstruktur anzeigt.
Im Gegensatz dazu weist das Spektrum von VIP10–28 in
der Gegenwart von SSM ein Doppelminimum bei 208 nm und 225 nm auf,
was eine vorherrschende α-Helix-Struktur
nahelegt. Das Spektrum von VIP10–28 in
Salzlösung
weist in Minimum bei 203 nm auf, was eine hauptsächlich zufällige Wicklungskonformation
anzeigt. Diese Effekte korrelieren gut mit der prozentualen Helizität von VIP-Fragmenten,
die in Salzlösung und
in der Gegenwart von Phospholipiden bestimmt werden (Tabelle 1).
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Die
CD-Spektren von VIP-Fragmenten zeigen klar, daß der α-Helix-Bereich des Peptids in
der 10–28-Aminosäuresequenz
des VIP liegt. Andere haben ebenfalls dieses Phänomen unter Verwendung von CD-Spektren
von VIP in organischen Lösungsmitteln
beobachtet. Die α-Helix-Bildung in
VIP10–28 hilft
bei der Erklärung
seiner antagonistischen Bioaktivität in vivo. Zuvor wurde im Labor
der Erfinder gezeigt, daß das VIP10–28-Fragment
vollständig
native VIP-Ansprechung und gedämpfte
VIP in SSL-Ansprechung in der Hamsterwangenbeutelmikrozirkulation
abbaut (Sejourne et al., Pharm. Res. 14(3):362–365 (1997). Dieser Mechanismus
kann durch die α-Helix-Struktur
von VIP10–28 erklärt werden,
was ermöglicht,
daß das
Fragment an die VIP-Rezeptorstelle bindet, welche die Rezeptorwechselwirkung
mit VIP blockiert. Für
VIP10–28 ist
berichtet worden, eine Art von VIP-Rezeptoren auf Glattmuskeln zu
binden (Rorstad et al., Mol. Pharmacol. 37:971–977 (1990)).
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Beispiel 7
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Das
Verfahren nach Beispiel 4 wurde ebenfalls wiederholt, um die Konformation
von Vasopressin (VP) in Salzlösung
und Phospholipidmicellen bei Raumtemperatur und bei 37°C zu bestimmen.
CD-Spektralmessungen wurden nach Inkubation von VIP mit Phospholipidmicellen
bei einer molaren Konzentration äquivalent zu
VIP (d. h. 4 μg/ml
VP in 1,0 μmol/ml
Phospholipide) für
30 Minuten durchgeführt.
Eine Bandbreite von 1,0 nm und eine Stufenauflösung von 0,5 nm wurden verwendet,
um das Mittel von 9 Akkumulationen/Probe im nahen UV-Bereich (200–260 nm)
zu sammeln. Die Temperatur während
der Spektralanalyse wurde gehalten durch Verwendung eines zirkulierenden
Wasserbads, das an einem Mantel umgebend die eingegossene Quarz-CD-Zelle
angefügt
war.
-
Vasopressin
(VP) ist über
lange Zirkulationsstunden und bezüglich der Aktivität nach Verabreichung als
SSL getestet worden. Daher wurde in dieser Untersuchung versucht
zu bestimmen, ob VP ebenfalls durch Assoziation mit der liposomalen
Doppelschicht agiert. VP wurde mit SSM inkubiert und CD-spektralpolarimetrische
Untersuchungen wurden durchgeführt. 6 (CD-Spektralanalyse
von VP (gepunktete Linie, grau) und VIP (gepunktete Linie, schwarz)
in Salzlösung
verglichen mit VP (durchgezogene Linie, grau) und VIP (durchgezogene
Linie, schwarz) in der Gegenwart von Micellen. Spektren sind ein
Mittel von 9 Akkumulationen/Probe) zeigt die CD-Spektren von Vasopressin
in Salzlösung
und in der Gegenwart von SSM in Vergleich mit VIP-Spektren. Die
Spektren zeigen an, daß das
VP in Salzlösung
und in der Gegenwart von SSM ein ähnliches Spektrum mit einem
Minimum bei 204 mit aufweist, was eine vorherrschend zufällige Wicklungskonformation in
beiden Fällen
nahelegt.
-
Wie
angenommen, wies Vasopressin keine beträchtlichen Veränderungen
seiner Konformation aufgrund der Gegenwart von Phospholipidmicellen
auf, am wahrscheinlichsten aufgrund seiner höheren Affinität für wäßriges Medium
als für
Lipidumgebung und/oder seine Inflexibilität, welche eine Insertion oder
Penetration in den Micellenkern verhindert.
-
Daher
zeigen die Konformationsuntersuchungen, daß Peptidmoleküle flexibel
sein müssen,
um ihre Konformation zu ändern
und eine Affinität
für hydrophobe
Umgebung aufzuweisen, um in den Micellenkern oder die Lipiddoppelschicht
einzudringen. Ferner erleichtert wahrscheinlich die negative Ladung
auf dem PEG-DSPE die Peptid-Phospholipid-Wechselwirkung durch Bereitstellung
elektrostatischer Anziehung. Somit zeigen die CD-Spektraluntersuchungen, daß das VIP
am wahrscheinlichsten in den hydrophoben Micellenkern oder die liposomale
Doppelschicht anfänglich
aufgrund der elektrostatischen Anziehung gefolgt von der stabilen α-Helix-Konformation
eintritt, was bewirkt, daß das
VIP in seiner aktiven Konformation für eine in vivo-Aktivität vorliegt.
-
Beispiel 8
-
Gemäß diesem
Beispiel wurden die vasorelaxanten Wirkungen von VIP in einer SSM
gemäß dem folgenden
Verfahren bestimmt. Spezifisch wurden männliche erwachsene Golden-Syrian-Hamster von
Sasco (Omaha, NE) erworben. Erwachsene männliche Hamser mit spontanem
Bluthochdruck und ihren normotensiven Steuerungen wurden von der
Canadian Hybrid Farms (Halls Harbour, NS, Canada) erworben. Hypertensive
Tiere sind nach Querzüchtung
von Hamstern mit angeborener Kardiomyopathie und normalen Golden-Syrian-Hamstern identifiziert
worden. Diese Albinotiere sind zuvor in unserem Labor verwendet
worden (Rubinstein et. al., Biochem. Biophys. Res. Commun. 183:1117–1123 (1992);
Artwohl et al. FASEB J. 10:A629 (1996)). Die Tiere wurden anästhesiert
mit Pentobarbitalnatrium (6 mg/100 g Körpergewicht, i. p.). Eine Tracheotomie
wurde durchgeführt,
um ein spontanes Atmen zu ermöglichen.
Eine Oberschenkelvene wurde mit einer Kanüle versehen, um ergänzendes
Anästhetikum
während
des Experiments zu injizieren (2–4 mg/100 g Körpergewicht/h).
Die Körpertemperatur
wurde konstant gehalten (37–38°C) und über eine
Wärmauflage
und eine Rückmeldungssteuereinrichtung
während
des Experiments überwacht.
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Die
Bioaktivität
des VIP in SSM durch Diffusion desselben in situ wurde bestimmt
durch Visualisierung der Mikrozirkulation des Hamsterwangenbeutels.
Die Mikrozirkulation des Wangenbeutels wurde lokal durch ein Verfahren
visualisiert, das zuvor in unserem Labor entwickelt worden ist (Suzuku
et al., Life Sci. 57:1451–1457
(1995); Suzuku et al., Am. J. Physiol. 271:R393–R397 (1996); und Suzuku et
al., Am. J. Pyisiol.271:H282–287
(1996)). Kurz gesagt wurde der linke Wangenbeutel über eine
kleine Kunststoffgrundplatte ausgebreitet, und ein Schnitt wurde
in der äußeren Haut
gemacht, um die Wangenbeutelmembran zu exponieren. Die avaskuläre Bindegewebeschicht
wurde entfernt und eine Kunststoffkammer wurde über der Grundplatte angeordnet
und an Ort und Stelle durch Annähen
der Haut um die obere Kammer befestigt. Dies bildet einen dreischichtigen
Komplex: Die Grundplatte, die exponierte Wangenbeutelmembran und
die obere Kammer. Nach diesen anfänglichen Vorgehensweisen wurde
der Hamster zu einem erwärmten
Mikroskoptisch überführt. Die
Kammer wurde mit einem Reservoir verbunden, das erwärmten Bicarbonatpuffer
(27–38°C) enthielt,
der eine kontinuierliche Suffusion des Wangenbeutels ermöglichte.
Der Puffer wurde kontinuierlich mit 95 % N2-5
% CO2 (pH 7,4) durchspült. Die Kammer wurde ebenfalls über ein
Dreiwegeventil an eine Infusionspumpe (Sage Instruments, Cambridge,
MA) angeschlossen, die eine konstante Verabreichung von Arzneimitteln
in den Suffusionspuffer ermöglichte.
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Die
Wangenbeutelmikrozirkulation wurde epi-illuminiert mit einer 100-W
Quecksilberlichtquelle und durch ein Mikroskop (Nikon Tokyo, Japan)
mit einer 40-fachen Vergrößerung betrachtet.
Das Bild wurde durch das Mikroskop und in ein Televisionssystem
mit geschlossenem Stromkreis projiziert, das aus einer Niedriglicht-TV-Kamera,
Monitor und Videoaufnahmerekorder (Panasonic, Yokohama, Japan) bestand.
Der Innenwanddurchmesser von Arteriolen zweiter Ordner (44–62 mm),
welche vaskuläre
Resistenz in dem Wangenbeutel modulieren (Raud, Acta Physiol. Scand.
(Suppl.) 578:1–58
(1989); Suzuki et al., Life Sci. 57:1451–1457 (1995); Suzuki et al.,
Am. J. Physiol. 271:R393–R397
(1996)), wurde aus der Videoanzeige des Mikroskopbilds unter Verwendung
eines Videomikrometers (VIA 100; Boeckeler Instruments, Tucson,
AZ) gemessen. Eine Vergrößerungskalibration
des Videosystems wurde mit einem Mikroskoptischmikrometer durchgeführt, um
mikrovaskuläre Abmessungen
in Mikrometern anzugeben. Klarheit auf dem Videoüberwachungsschirm und eine Anordnung
innerhalb des arteriolären
Verzweigungsmusters im Wangenbeutel waren die Parameter, die verwendet
wurden, um die zur Beobachtung ausgewählten Gefäße zu bestimmen. In einigen
Experimenten wurden Tiere in mehr als einer Behandlungsgruppe verwendet,
sobald Messungen des arteriolären
Durchmessers von vorangehenden Interventionen zur Grundlinie zurückkehrten
(siehe Experimentprotokolle).
-
Eine
Suffusion von 0,1 nmol und 1,0 nmol VIP in sterisch stabilisierten
Phospholipidmicellen (SSM) für 7
Min. induzierte eine beträchtliche,
konzentrationsabhängige
und verlängerte
Vasodilatation auf den Arteriolen der Hamsterwangenbeutelmikrozirkulation.
Es gab eine Zunahme des arteriolären
Durchmessers von 20,2 + 2,4 % bzw. 24,5 + 1 % von den Grundlinienwerten
(7; Mittel + SEM, jede Gruppe, n = 3; p < 0,05). Eine beträchtliche
Vasodilatation wurde innerhalb von 2 Min. vom Start der Suffusion
beobachtet und war innerhalb von 4 Minuten maximal. Ein arteriolärer Durchmesser
kehrte zur Grundlinie 7 Min. (0,1 nmol) und 11 Min. (1,0 nmol) zurück, nachdem
eine VIP-SSM-Suffusion beendet worden war. Leeres SSM und naives
VIP alleine zeigten keine beträchtlichen
Wirkungen auf den arteriolären
Durchmesser (7: Veränderungen des arteriolären Durchmessers
während
einer und anschließend
an eine Suffusion von 0,1 nmol (Dreiecke) und 1,0 nmol (Quadrate)
VIP-SSM, und leeres SSM (Kreise) für 7 Min. Offene Leiste, Dauer
der Suffusion. Werte sind Mittel ± SEM; jede Gruppe, n = 4;
* p < 0,05 verglichen
zur Basislinie).
-
Die
Ergebnisse der vasorelaxanten Untersuchung zeigten, daß die Suffusion
von VIP in SSM auf den insitu-Hamsterwangenbeutel mit einer beträchtlichen,
konzentrationsabhängigen
und verlängerten
Vasodilation assoziiert war. Diese verlängerte Aktivität von VIP
in SSM ist überraschend,
da Micellen dynamisch sind und sich bei Suffusion auflösen würden. Somit
zeigt die verlängerte
Aktivität
eine Stabilisierung der Micellen an, möglicherweise durch die Gegenwart
von VIP, was zu einer Bildung eines VIP-Phospholipid-Komplexes durch
hydrophobe Wechselwirkungen führen
kann, der die Micellen für
eine längere
Zeitdauer intakt hält.
Die langanhaltende Aktivität
von VIP-SSM kann der erfolgreichen verlängerten Zirkulation des Trägers, kombiniert mit
einer stabilen Beladung des Peptids, zugeordnet werden, was zu der
gesteuerten Freisetzung des Produkts führt. Ferner kann die kleinere
Größe des SSM
verglichen mit SSM zusätzlich
die Zirkulationszeit erhöhen
und eine längere
Wirkungsdauer bereitstellen. Aufgrund der kleinen Größe von SSM
sind sie zusätzlich
in der Lage, in Bereiche zu migrieren, die für Liposomen nicht zugänglich sind,
wodurch deren Bioverteilung erhöht
wird.
-
In
Experimenten, die mit den Vasokonstriktorpeptiden Angiotensin II
und Galanin durchgeführt
wurden, wurde die gleiche Art einer Zunahme der biologischen Aktivität detektiert,
wenn die Peptide mit "S1"-Micellen, hergestellt
wie unten in Beispiel 11 beschrieben, assoziiert wurden. Mit Angiotensin
II in einer Dosis von 0,06 nmol in Micellenzubereitungen reichte
eine Vasokonstriktion vom 2- bis 4-fachen über derjejenigen von Angiotensin
II in Salzlösungspuffer
alleine. Mit Galanin in einer Dosis von 0,1 nmol in einer S1-Micellenzubereitung
(Beispiel 11) war eine Vasokonstriktion etwa zweimal größer als
für Galanin
in Puffer. Mit einer höheren Dosis
(1,0 nmol) wurde die Wirkung von Galanin in Micellen noch beträchtlich
größer (etwa
33 %) als für
Galanin in Puffer.
-
Beispiel 9
-
Gemäß diesem
Beispiel wurde die Rolle von Calmodulin (CaM) auf die vasorelaxanten
Wirkungen von VIP in einem SSM gemäß der Verfahren nach Beispiel
7 bestimmt. Spezifisch löste
eine Suffusion von 0,1 nmol VIP + CaM in SSM für 7 Min. eine beträchtliche
und verlängerte
Potenzierung von VIP-SSM induzierter Vasodilation auf die Arteriolen
der Hamsterwangenbeutelmikrozirkulation aus. Es gab eine Zunahme
des arteriolären
Durchmessers von 40 ± 1
% von Grundlinienwerten (8; Mittel ± SEM; jede Gruppe, n = 4;
p < 0,05). Eine
beträchtliche
Vasodilation wurde innerhalb von 2 Min. nach Beginn der Suffusion
beobachtet und war innerhalb von 5 Min. maximal. Ein arteriolärer Durchmesser
kehrte zur Grundlinie 8 Min., nachdem die VIP + CaM-SSM-Suffusion
beendet worden war, zurück.
Leeres CaM-SSM und natives VIP alleine zeigten keine beträchtlichen
Wirkungen auf den arteriolären
Durchmesser (8: Veränderungen des arteriolären Durchmessers
während
und folgend einer Suffusion von 0,1 nmol (Dreiecke) VIP-SSM, 0,1
nmol (Quadrate) VIP + CaM-SSM und CaM-SSL (Kreise) für 7 Min.
Die CaM-Konzentration betrug 10–10 M,
Offene Leiste, Dauer der Suffusion. Werte sind Mittel ± SEM;
jede Gruppe n = 4; * p < 0,05
verglichen mit der Grundlinie).
-
Die
Ergebnisse dieser Untersuchungen zeigten, daß eine Suffusion von VIP +
CaM in SSM die beträchtliche,
konzentrationsabhängige
und verlängerte
Vasodilatation der Wangenbeutelzirkulation, induziert durch VIP
in SSM, potenzierte. Diese potenzierenden Wirkungen beruhen teilweise
auf den Calmodulinwechselwirkungen mit Phospholipid, und somit exponierend
ihre hydrophoben Proteinbindungsbereichs. Ferner fördert dieser
hydrophobe Bereich die α-Helix-Konformation
des VIP aufgrund einer Zunahme der hydrophoben Umgebung des SSM.
Die Verstärkung
von VIP in der α-Helix-Struktur
würde eine
verbesserte Induktion des Rezeptor-reaktiven Komplexes bereitstellen
und kann ebenfalls zweite Messengerwirkungen von VIP durch Fördern eines
direkten Kontakts mit Membranen und membrangebundenen Proteinen
erhöhen.
Ferner kann die Zugabe von CaM die CMC erniedrigen, was die Zunahme
der Micellenanzahl bewirkt, was ferner die Hydrophobie der Lösung erhöht und zu
einer Verstärkung
der α-Helix-Struktur
führt.
Diese Zunahme der Menge an aktivem verfügbaren VIP kann der Mechanismus
sein, durch den CaM die Vasodilatation von VIP in SSM potenziert.
-
Beispiel 10
-
Gemäß diesem
Beispiel werden die hypotensiven Effekte der SSMs der vorangehenden
Beispiele auf den mittleren Arteriendruck bestimmt.
-
Um
den mittleren Arteriendruck zu bestimmen, wird ein Katheter in die
linke Oberschenkelarterie des Hamsters eingeführt, um den systemischen Arteriendruck
und die Herzrate unter Verwendung eines Druckumwandlers und eines
Strip-Chart-Rekorders (Model 260, Gould Instrument Systems Inc.,
Velley View, OH) aufzuzeichnen. Eine kontinuierliche Anästhesie
der Tiere begrenzte das Überwachen
des mittleren Arteriendrucks auf 6 Std. Die mit einer Kanüle versehene
Oberschenkelvene wurde verwendet, um die injizierten Produkte intravenös zu verabreichen.
VIP in SSM (0,1 nmol) wird intravenös (i.v.) in hypertensive Hamster
für 1 Min.
mit einer Rate von 0,5 ml/min. injiziert. VIP alleine (0,1 nmol)
und leeres SSM (Konzentration äquivalent zu
0,1 nmol, wenn VIP eingekapselt worden war, d. h. ~ 18 nmol Phospholipide)
werden ebenfalls in hypertensive Hamster injiziert. Der mittlere
Arteriendruck (MAP) wurde alle 5 Min. über 6 Std. berechnet, und Variationen,
die mit der Injektion von Anästhetika
in Verbindung standen, wurden nicht berücksichtigt.
-
Gemäß einer
Erscheinung des Beispiels werden die Wirkungen von VIP-SSM, wenn
es intravenös
in normotensive Hamster verabreicht wird, untersucht. VIP-SSL (0,1
nmol), leeres SSL und VIP alleine (0,1 nmol) werden in normotensive
Hamster mit der gleichen Rate wie für hypertensive Hamster injiziert.
Die Temperatur des Hamsters wird durch Verwendung eines Heißwasserpolsters,
das unter dem Hamster angeordnet ist, gehalten. Eine intravenöse Verabreichung
des VIP-SSM in Hamster mit spontaner Hypertension wird erwartet, um
beträchtliche
und verlängerte
hypertensive Wirkungen auszulösen.
-
Beispiel 11
-
Gemäß dem vorliegenden
Beispiel wird ein alternatives Verfahren zur Herstellung von Micellen
umfassend amphiphile Verbindungen entwickelt. Dieses alternative
Verfahren zur Herstellung, im Vergleich zu dem in Beispiel 1 beschriebenen
Verfahren, ist leichter zugänglich
für eine
sichere Herstellung in großem
Maßstab von
Micellen der Erfindung. Das Verfahren wird wie folgt unter Verwendung
von menschlichem Galanin, einem 30-Aminosäureneuropeptid mit zumeist
inhibitorischer, hyperpolarisierender, biologischer Aktivität veranschaulicht.
-
DSPE-PEG
(16,5 mg, Molekulargewicht 2.748,01) wurde in einem 20 ml Glasröhrchen angeordnet und
6 ml Salzlösungspuffer
wurden zu einer endgültigen
DSPE-PEG-Konzentration
von 1,0 μmol/ml
zugegeben. Die Mischung wurde für
1 Min. gevortext, bis die Lösung
klar war, woraufhin das Röhrchen
mit Argon versehen und mit Parafilm versiegelt wurde. Die Mischung
konnte bei Raumtemperatur für
1 Std. stehen oder bis die Bläschen
aus der Mischung aufstiegen. Die resultierende Micellenlösung wurde
als "S1" bezeichnet. 12 μg menschliches
Galanin (Molekulargewicht 3.158,1) wurde in ein Polypropylenröhrchen gegeben
und 5 ml der S1-Micellenzubereitung wurden zu dem Röhrchen ergebend
eine Endgalaninkonzentration von 1/nmol/1,4 ml zugefügt. Die
Mischung wurde für
10 Sek. gevortext und bei Raumtemperatur für 2 Std. inkubiert. Die Größe der resultierenden,
Galanin enthaltenden Micellen, 17 bis 20 nm, wurde durch QELS, wie
in Beispiel 3 beschrieben, gemessen.
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Beispiel 12
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Gemäß dem vorliegenden
Beispiel wurden Micellen, zusammengesetzt aus zwei unterschiedlichen Zusammensetzungen,
hergestellt und gekennzeichnet, um ein optimales System zur Erhöhung der
Löslichkeit von
normalerweise wasserunlöslichen
Verbindungen zu bestimmen. Im ersten System waren Micellen aus DSPE-PEG
und PC zusammengesetzt. Wenn DSPE-PEG mit Phosphatidylcholin (PC)
in wäßrigem Medium
gemischt wird, werden gemischte Micellen anstelle von Liposomdoppelschichten
gebildet. Im zweiten System wurden Micellen unter Verwendung von
PC in Kombination mit einem repräsentativen
Gallesalz, Natriumtaurocholat (Sigma), gebildet. Wenn oberflächenaktive
Mittel mit kleinem Molekulargewicht, wie Gallesalze, mit DSPE-PEG
gemischt werden, kann ebenfalls die Bildung von kugelförmigen gemischten
Micellen detektiert werden. Der Zweck dieser Studie war (i) den
Effekt von DSPE-PEG und Gallesalzen auf die Phosphatidylcholinkapazität (PC),
gemischte Micellen zu bilden, zu vergleichen; (ii) Eigenschaften
der resultierenden gemischten Micellen, einschließlich eines
Micellen-zu-Vesikel-Übergangs
durch Verdünnung,
zu untersuchen und zu vergleichen; und (iii) ein Löslichmachungspotential
der zwei Micellensysteme zu vergleichen.
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Für beide
Zusammensetzungen wurden gemischte Micellenstammlösungen aus
Detergenz-Phospholipid
durch Co-Ausfällung
hergestellt [Alkan-Önyüksel, et
al., Pharm. Res. 11:206–212
(1994)]. Kurz gesagt wurde Eier-L-alpha-Phosphatidylcholin vom Typ
XIII-E (Sigma) mit entweder DSPE-PEG 2000 (Avanti) oder Natriumtaurocholat
(Sigma) mit einem PC/Detergenz-Molverhältnis von 0,7 bzw. 0,8 kombiniert.
Der mittlere hydrodynamische Durchmesser der Micellen wurde durch
quasi-elektrische Lichtstreuung (siehe Beispiel 3) und Kleinwinkelneutronenstreuung
(SANS) gemessen [Hjelm, et al., J. Phys. Chem. 96:8653–8661 (1992)]. Bei
der Einstufung des Micellen-zu-Vesikel-Übergangs wurden die zwei Stammlösungen schnell
in einem Schritt verdünnt,
und Micellen-zu-Vesikel-Übergangskurven
wurden bestimmt durch Verfolgung der Veränderung der Aggregatgröße bei wäßriger Verdünnung bei
Raumtemperatur in der Gegenwart oder Abwesenheit von Gegenionen.
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Die
mittlere Größe der DSPE-PC-Micellen
war durchweg größer (17
bis 22 nm) als bei Micellen, die Gallesalze enthielten (3 bis 5
nm). Wässrige
Verdünnungen
von mit Gallesalz gemischten Micellen resultierten in einem detektierbaren
Micellen-zu-Vesikel-Übergang,
jedoch wurde kein Übergang
unter ähnlichen
Bedingungen mit den mit DSPE-PEG/PC gemischten Micellen beobachtet.
Gallesalze, wenn sie zu vorgeformten PC-Liposomdispersionen zugefügt wurden,
resultierten in der Bildung von gemischten Micellen aus den vorexistierenden
Liposomen, wohingegen die Zugabe von DSPE-PEG zu PC-Liposomen keinen
Vesikel-zu-Micellen-Übergang
zeigte. Diese Ergebnisse legen nahe, daß die hydrophile PEG-Komponente
der DSPE-PEG-Moleküle
Micellen/Micellen- oder Doppelschicht/Micellenwechselwirkungen verhindert.
Da DSPE-PEG Liposome nicht löslich
machte, wird angenommen, daß es
eine Plasmamembran nicht löslich
machen wird. Dieses Ergebnis zeigte das Potential für eine geringere
Plasmamembrantoxizität
von DSPE-PEG gegenüber
Gallesalzen.
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Ein
Löslichmachungspotential
beider Micellenzusammensetzungen für ein Modellarzneimittel wurde durch
HPLC nach Separation des nicht integrierten Arzneimittels gemessen.
Zu Zwecken dieser Reihe von Experimenten wurde Progesteron, praktisch
unlöslich
in einer wässerigen
Umgebung, als das Modellarzneimittel ausgewählt.
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Zusätzlich war
die Löslichkeit
von Progesteron in DSPE-PEG-Micellen etwa 5-mal größer als
für Gallesalzmicellen
(von 21 μg/ml).
bis 198 ± 7 μm/ml) für die gleiche
Gesamtlipidkonzentration, wodurch nahegelegt wird, daß die DSPE-PEG-Micellen
ein größeres Potential
als ein effizientes Vehikel für
unlösliche
Arzneimittel aufweisen. Jedoch enthielt diese Dispersion sowohl
SSM (mit etwa 17 nm) und SSC (mit etwa 150 nm).
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Beispiel 13
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Gemäß dem vorliegenden
Beispiel wurde eine verbesserte Löslichkeit von normalerweise
wasserunlöslichen
Verbindungen weiter untersucht unter Verwendung einer DSPE-PEG-Micellenzusammensetzung. Zusätzlich wurde
ein Verfahren zum Herstellen von Micellen umfassend ein zielendes
Agens zusätzlich
zu einer eingekapselten, wasserunlöslichen Verbindung entwickelt.
Die Arzneimittellöslichkeit
wurde wie folgt bestimmt.
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Eine
aktive Arzneimittelbeladung wurde durch Zufügen eines Überschusses des Arzneimittels
in Pulverform zu einem Polyethylenmikrofugröhrchen enthaltend PC/Gallesalz
oder DSPE-PEG hergestellt
unter Verwendung des Filmverfahrens wie zuvor in Beispiel 1 beschrieben,
durchgeführt. Überschüssiges Arzneimittel
wurde durch Zentrifugation entfernt und die überstehende Flüssigkeit
wurde durch HPLC analysiert. Im Falle von Progesteron schlossen
HPLC-Bedingungen eine YMC-CN-Säule
(A-503, 250 × 4,6
mm innerer Durchmesser), eine mobile Phase umfassend Acetonitril
und Wasser (40:60) und eine Strömungsgeschwindigkeit von
1,5 ml/Min. ein. HPLC-Eluent wurde mit Adsorption bei 254 nm gemessen.
Für PC/Gallesalz-gemischte Micellen
wurde das Progesteron-zu-Lipid-Verhältnis auf 0,0156 bestimmt.
Für DSPE-PEG-Micellen
wurde für das
Progesteron-zu-Lipid-Verhältnis
0,17 gefunden.
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Ergebnisse
zeigten, daß Progesteron
(im wesentlichen unlöslich
in Wasser, wie oben diskutiert) in 10 mg/ml DSPE-PEG bis zu 198,5 μg/ml löslich war.
Dieses Ergebnis war mit Ergebnissen unter Verwendung von Betulinsäure (betulinic
acid), sparsam löslich
in Wasser (siehe Merck Index, 12. Auflage, S. 1213), konsistent, welche
bis zu 200 μg/ml
in 10 mg/ml DSPE-PEG löslich
war. In ähnlichen
Experimenten mit Betulinsäure
(betulinic acid), (ebenfalls unlöslich,
wie in der USP definiert) wurde eine Löslichkeit von 250 μg/ml in entweder SSM
oder SSC berechnet.
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Bei
der Entwicklung eines Zielarzneimittelliefersystems umfassend Micellen
wird eine gewünschte Verbindung
in Micellenzusammensetzungen, wie oben beschrieben, integriert.
Die resultierenden Micellenzusammensetzungen werden dann mit einer
amphiphilen Verbindung inkubiert, um eine Integration der Verbindung
auf und in die Micellenfläche,
wie in Beispiel 1 beschrieben, zu ermöglichen. Die mit einer Membran
assoziierte Verbindung wirkt in dieser Anordnung als ein zielendes
Agens für
die gesamte zu liefernde Micellenzusammensetzung, die beispielsweise
an einen Rezeptor für
die mit einer Membran assoziierte Verbindung zu liefern ist. In
einem alternativen Ansatz wird die amphile Verbindung, bevorzugt
durch kovalente Modifikation, an eine der Lipidkomponenten der Micelle
angeknüpft.
Durch beide dieser Mechanismen können
die Micellen das integrierte Arzneimittel zu einer Zielzelle oder
Gewebeart, die den verwandten Rezeptor exprimiert, tragen und liefern.
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Beispielsweise
exprimieren Brustkrebszellen höhere
Gehalte an VIP-Rezeptor als normale Brustzellen. Micellen, die membranassoziiertes
VIP umfassen, werden daher bevorzugt an Brustkrebszellen als an normale
Zellen anbinden. Da für
Taxol® gezeigt
worden ist, Brustkrebszellen zu töten, zeigt die Integration
von Taxol® in
eine VIP/Micelle eine Zielarzneimittellieferung für das selektive
Töten des
karzinomartigen Zelltyps.
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Beispiel 14
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Gemäß dieser
Erscheinung wurde die Wirkung einer Infusion von Enthelin-1 (ET-1)
alleine oder in einer SSM-Zubereitung auf den mittleren Arteriendruck
(MAP), Herzförderleistung
pro Minute (CO), Gesamtperipheralresistenz (TPR) und regionale Blutzirkulation
bei anästhesierten
Ratten unter Verwendung einer radioaktiven Mikrokügelchenmethode
untersucht. SSM mit oder ohne ET-1 wurden gemäß dem in Beispiel 11 beschriebenen
Verfahren unter Verwendung von DSPE-PEG in Salzlösung hergestellt. Behandlungen
für einzelne
Gruppen bestanden aus: (i) Kontrolle, SSM mit 2,7 mg/ml (n = 6);
(ii) ET-1-Infusion mit 50 ng/kg/min (n = 5) und (iii) ET-1 mit 50
ng/kg/min in SSM (n = 8). Arzneimittel wurden mit 0,1 ml/min für 30 Min.
per Infusion gegeben.
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Die
Ergebnisse zeigten, daß SSM
nicht MAP, CO, TPR oder Magen-Darmtrakt-Blutfluß (GIT) beeinflußt, jedoch
wurde eine Zunahme des Blutflusses zu den Nieren (etwa 25 %) und
zum Gehirn (etwa 19 %) verglichen zur Grundlinie beobachtet. Der
Blutfluß nahm
ab und vaskuläre
Resistenz nahm in der Niere, GIT und dem Gehirn zu. ET-1 in SSM
erzeugte einen beträchtlich
markanten kardiovaskulären
Effekt verglichen mit ET-1 alleine. Die Zunahme in TPR war eine
102 % in der ET-1-Gruppe und 227 % in der Gruppe, die mit ET-1 in
SSM behandelt worden war. Renale vaskuläre Resistenz war 76 % in der
ET-1-Gruppe und 281 % in der Gruppe, die mit ET-1 in SSM behandelt
worden war. Jedoch war im Gehirn die vaskuläre Resistenz 62 % in der ET-1-Gruppe
und 20 % in der Gruppe, die mit ET-1 in SSM behandelt worden war.
Diese Ergebnisse zeigten, daß Veränderungen
bezüglich
MAP, TPR und regionaler vaskulärer
Resistenz durch ET-1 in SSM potenziert werden.
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Beispiel 15
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Gemäß dieser
Erscheinung wurde die Fähigkeit
der Micellenprodukte der Erfindung untersucht, um eine zelluläre Lebensfähigkeit
folgend einer Kryokonservierung zu verbessern. In diesem Experiment
wurden Zellen mit entweder DMSO, DSPE-PEG-Micellenprodukten oder
DSPE-PEG-Micellenprodukten einschließend VIP für 30 Min. vor einer Lagerung
für 48
Std. in flüssigem
Stickstoff inkubiert. Folgend dem Entfernen aus dem flüssigen Stickstoff
wurden die Zellen aufgetaut und die Lebensfähigkeit wurde unter Verwendung
von Trypanblue unter Verwendung von Standardmethoden gemessen.
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Die
Ergebnisse zeigten, daß die
Zellebensfähigkeit
folgend der Behandlung mit Micellen, mit oder ohne assoziiertem
VIP, gleich oder größer war
als die Zellebensfähigkeit
folgend einer Behandlung mit DMSO. Da DMSO auf dem Fachgebiet für Zellkryokonservierung
gut bekannt und routinemäßig verwendet
wird, zeigen diese Ergebnisse, daß Micellen gleichen oder besseren
Schutz leisten können,
wodurch ein alternatives schützendes
Agens zur Zellagerung bereitgestellt wird.
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Zahlreiche
Modifikationen und Variationen der Erfindung, wie sie in den obigen
veranschaulichenden Beispielen dargelegt wurden, können Fachleuten
auf dem Gebiet ersichtlich sein. Folglich sollten lediglich solche
Begrenzungen, wie sie in den beigefügten Ansprüchen erscheinen, für die Erfindung
beachtet werden.