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1. Einleitung
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Die
vorliegende Erfindung ist auf Verfahren und Zusammensetzungen für die DNA-Klonierung und Subklonierung
unter Verwendung bakterieller Rekombinase-vermittelter homologer
Rekombination gerichtet. In einer spezifischen Ausführungsform
werden die RecE/T- oder die Redα/β-Rekombinasen
oder jedes funktionelle äquivalente
System für
die Initiierung einer bakteriellen homologen Rekombination wie das
erf aus dem Phagen P22 verwendet. Insbesondere betrifft die Erfindung
Verfahren, diagnostische Verfahren, Zusammensetzungen, die Polynukleotide
umfassen, die für
Klonierungsvektoren nützlich
sind, Zellen, die solche Polynukleotidzusammensetzungen umfassen,
und Kits, die für
die RecE/T- und Redα/β-vermittelte
Klonierung nützlich
sind.
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2. Hintergrund
der Erfindung
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Die
DNA-Klonierung und Subklonierung in E. coli ist für die Molekularbiologie
von grundsätzlicher
Bedeutung. Die DNA-Klonierung bezeichnet das Verfahren, bei dem
ein Replikationsursprung wirksam mit einem doppelsträngigen DNA-Fragment
verknüpft
wird und in E. coli oder einem anderen geeigneten Wirt vermehrt wird.
Die DNA-Subklonierung bezeichnet das Verfahren, bei dem ein doppelsträngiges DNA-Fragment
aus einem DNA-Molekül, das bereits
entweder in vitro beispielsweise durch PCR oder in vivo durch Vermehrung
in E. coli oder einem geeigneten anderen Wirt vervielfältigt worden
ist, genommen wird und dann mit einem wirksamen Replikationsursprung
verknüpft
wird. Die Klonierung und Subklonierung in E. coli wird üblicherweise durch
Ligation der Enden eines DNA-Fragments and Enden eines linearisierten
Vektors, der den E. coli-Replikationsursprung und einen selektierbaren
Marker enthält,
durchgeführt.
Der selektierbare Marker wird in dem Vektor aufgenommen, um sicherzustellen,
daß das
neu klonierte Produkt, das Plasmid, das die Einfügung enthält, erhalten und fortgepflanzt
wird, wenn es in die E. coli Wirtszelle eingeführt wird.
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Übliche Klonierungsverfahren
haben bestimmte Beschränkungen.
Beispielsweise ist die Wahl der DNA-Fragmente durch die Verfügbarkeit
von Restriktionsenzymserkennungsstellen in der interessierenden DNA-Region
beschränkt,
da übliche
Klonierung die Verwendung von Restriktionsenzymen erfordert. Restriktionsstellen
müssen
gefunden werden, die an den Grenzen aber nicht innerhalb des gewünschten
DNA-Fragments schneiden. Da die meisten nützlichen Restriktionsenzyme
relative häufig
schneiden, ist die Größe des linearen
DNA-Fragments, das hergestellt werden kann, begrenzt.
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Die
zunehmende Verwendung der Polymerasekettenreaktion (PCR = „polymerase
chain reaction")
für die
Erzeugung von DNA-Fragmenten stellt einen zweiten Hauptnachteil
der üblichen
Subklonierung dar. Die Enden der PCR-Produkte sind in Ligationsreaktionen
aufgrund von Nukleotiden, die an die 3'-Termini der vervielfältigten
PCR-Produkte durch die thermostabile Polymerase nicht-Vorlagen-gesteuert
angefügt
werden, ineffizient. Des weiteren beinhaltet die Verwendung von
PCR ein hohes Mutationsrisiko. Daher haben Molekularbiologen nach
neuen, wirksameren Verfahren für
die Klonierung von DNA-Fragmenten gesucht insbesondere wenn solche
Fragmente länger
als die sind, die üblicherweise
durch Restriktionsenzym- oder PCR-Verfahren zugänglich sind.
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Die
homologe Rekombination ist ein alternativer Ansatz für die Klonierung
und Subklonierung von DNA-Fragmenten. Verfahren für die Subklonierung
von PCR-Produkten in E. coli, die die homologen Rekombinationssysteme
des Wirts auszunutzen, sind beschrieben worden (Oliner et al., 1993,
Nucleic Acids Res. 21:5192–97;
Bubeck et al., 1993, Nucl. Acids. Res. 21:3601–3602). In solchen Verfahren
werden PCR-Primer verwendet, die entworfen werden, so daß sie Endsequenzen
enthalten, die homolog zu Sequenzen sind, die an den Enden des linearisierten
Vektors angeordnet sind, um ein interessierendes DNA-Fragment zu
vervielfältigen.
Das PCR-Produkt und der linearisierte Vektor werden dann in E. coli
eingeführt.
Die homologe Rekombination innerhalb der E. coli-Wirtszelle führt zur
Insertion der PCR-Produktsequenzen in den Plasmidvektor. Obwohl
für diese
Verfahren gezeigt worden ist, daß sie für die Subklonierung von PCR-Fragmenten
nützlich
sind, sind sie nicht auf die Subklonierung langer DNA-Fragmente
oder auf die Klonierung von DNA-Fragmenten beliebiger Größe angewendet
worden.
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Ein
anderes Verfahren beschreibt ein Verfahren der in vivo-Subklonierung,
in dem zwei lineare DNA-Moleküle,
von denen das eine einen Replikationsursprung aufweist, und die
an ihren Enden lange Homologieregionen aufweisen, verwendet werden,
um ein E. coli sbcBC Wirtszelle zu transformieren. Die homologe
Rekombination tritt in vivo auf und führt zur Zirkularisierung und
Vervielfältigung
des neugebildeten Plasmids (Degryse, 1996, Gene 170:45). Anschließend ist
die Fähigkeit,
der E. coli sbcBC-Wirtszellen eine homologe Re kombination zu vermitteln,
auf die Subklonierung großer
DNA-Fragmente aus der genomischen Adenovirus- und Herpesvirus DNA
angewendet worden (Chartier et al., 1996, J. Virol. 70: 4805; Messerle,
et al., 1997, Proc. Natl. Acad. Sci. USA 94, 14759–14763;
He, 1998, Proc. Natl. Acad. Sci. USA 95:2509–2514). Wie beschrieben, erfordert
jede Subklonierung durch homologe Rekombination in E. coli sbcBC-Wirtszellen
mindestens zwei vorbereitende Subklonierungsschritte, um lange Homologiebereiche
an jeder Seite des E. coli Replikationsursprungs zu positionieren.
Des weiteren ist eine DNA-Klonierung in E. coli sbcBC-Stämmen nicht beschrieben
worden.
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Kürzlich wurde
für die
homologe Rekombination, die durch RecE/RecT (RecE/T) oder Redα/Redβ (Redα/β) vermittelt
wird, gezeigt worden, daß sie
für die
Handhabung von DNA-Molekülen
in E. coli nützlich
ist (Zhang et al., 1998, Nature Genetics, 20, 123–128; Muyrers
et al., 1999, Nucleic Acids Res. 27:1555–1557, und WO 99/29837). Diese
Publikationen zeigen, daß in
E. coli jedes intakte, unabhängig
replizierende, zirkuläre
DNA-Molekül
durch RecE/T- oder Redα/β-vermittelte
homologe Rekombination mit einem linearen DNA-Fragment, das durch kurze DNA-Sequenzregionen,
die identisch zu Regionen sind, die im zirkulärem Molekül vorhanden sind, verändert werden
kann. Die Integrationen des linearen DNA-Fragments in das zirkuläre Molekül durch
homologe Rekombination ersetzt Sequenzen zwischen seinen flankierenden
Sequenzen und den korrespondierenden Sequenzen in dem zirkulären DNA-Molekül.
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Die
Zitierung einer Publikation hierin soll nicht als ein Zugeständnis verstanden
werden, daß eine
solche Stand der Technik für
die vorliegende Erfindung ist.
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3. Zusammenfassung
der Erfindung
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Die
vorliegende Erfindung betrifft Verfahren und Zusammensetzungen für die DNA-Klonierung und Subklonierung
unter Verwendung bakterieller Rekombinase-vermittelter homologer
Rekombination. Die vorliegende Erfindung stellt ein Verfahren für das Einfügen einer
doppelsträngigen
Ziel-DNA-Sequenz in einen Vektor durch homologe Rekombination zur
Verfügung,
wobei die Ziel-DNA-Sequenz durch einen ersten doppelsträngigen DNA-Terminus und einen
zweiten Terminus der auf einem beliebigen unabhängig replizierenden DNA-Molekül oder einer
beliebigen DNA vorhanden ist, wobei das Verfahren umfaßt:
- a) Konstruieren einer Vektor-DNA, die in der
nachfolgenden Reihenfolge entlang des Vektor-DNA-Strangs aufweist:
(i) einen ersten doppelsträngigen
Homologiearm; (ii) einen Replikationsursprung; und (iii) einen zweiten
doppelsträngigen
Homologiearm, wobei die Sequenz eines Strangs des ersten Homologiearms
der Vektor-DNA homolog
zur Sequenz eines DNA-Strangs des ersten Terminus ist, der die Ziel-DNA-Sequenz flankiert,
die Sequenz eines Strangs des zweiten Homologiearms der Vektor-DNA
homolog zur Sequenz eines DNA-Strangs des zweiten Terminus ist,
der die Ziel-DNA-Sequenz flankiert, wobei die Orientierung der beiden
Arme relativ zu dem gewünschten
Insert die gleiche ist, wie die Orientierung der homologen Arme
relativ zu der Ziel-DNA, so daß eine
Rekombination zwischen dem Homologiearm und dem ersten und zweiten
Termini dazu führt,
daß die
gewünschte
Zielsequenz zwischen den Homologiearmen eingefügt wird;
- b) Einführen
der Vektor-DNA in eine Zelle; und
- c) Kultivieren der Zelle unter solchen Bedingungen, daß die Ziel-DNA-Sequenz
in die Vektor-DNA zwischen den Homologiearmen eingeführt wird,
wobei unter den genannten Kultivierungsbedingungen, die Zelle (i) die
Ziel-DNA aufweist und (ii) eine bakterielle Rekombinase exprimiert,
wobei eine derartige Rekombinase von Phagen-oder bakterieller Herkunft
ist und in der Lage ist, eine homologe Rekombination zu vermitteln oder
ein funktionelles Äquivalent
davon.
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Die
bakterielle Rekombinase ist vorzugsweise RecE/T und/oder Redα/β. Es können Verfahren
verwendet werden, um ein interessierendes Polynukleotid oder Polynukleotidgemische
unter Verwendung eines Vektors, der kurze DNA-Regionen aufweist,
die homolog zu Sequenzen sind, die eine ausgewählte interessierende Ziel-DNA-Sequenz
und einen Replikationsursprung flankieren, zu klonieren, zu subklonieren,
zu vermehren und zu vervielfältigen.
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In
einer Ausführungsform
stellt die Erfindung ein Verfahren für das Einführen einer doppelsträngigen Ziel-DNA
in einen Vektor zur Verfügung,
umfassend das Kultivieren einer bakteriellen Zelle, die eine funktionelle
Rekombinase exprimiert, wobei die bakterielle Zelle (a) die Ziel-DNA,
die einen ersten doppelsträngigen Terminus
und einen zweiten doppelsträngigen
Terminus umfaßt,
(b) eine Vektor-DNA, die in der nachfolgenden Reihenfolge entlang
des Vektor-DNA-Strangs aufweist: (i) einen ersten doppelsträngigen Homologiearm;
(ii) einen Replikationsursprung und (iii) einen zweiten doppelsträngigen Homologiearm,
wobei die Sequenz eines Vektor-DNA-Strangs des ersten Homologiearms
homolog zu der Se quenz eines Ziel-DNA-Strangs des ersten Terminus
ist und die Sequenz eines Vektor-DNA-Strangs des zweiten Homologiearms homolog
zu der Sequenz des Ziel-DNA-Strangs des zweiten Terminus ist, so
daß die
Ziel-DNA in die Vektor-DNA zwischen den Homologiearm eingeführt wird,
umfaßt.
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In
einer weiteren Ausführungsform
wird ein Verfahren für
die Herstellung eines rekombinanten DNA-Moleküls zur Verfügung gestellt, umfassend: a)
Einführen
eines doppelsträngigen
Vektors in eine Zelle, wobei die Zelle eine doppelsträngige Ziel-DNA
enthält
und eine bakterielle Rekombinase exprimiert, wobei der Vektor einen
Replikationsursprung und zwei Homologiearme in der folgenden Reihenfolge
von 5' bis 3' entlang des Vektor-DNA-Strangs umfaßt: einen
ersten Homologiearm, einen Replikationsursprung und einen zweiten Homologiearm;
wobei die Ziel-DNA eine erste Ziel-DNA-Sequenz und zwei Termini
in der folgenden Reihenfolge von 3' bis 5' entlang des Ziel-DNA-Strangs umfaßt: einen
ersten Terminus, eine Ziel-DNA-Sequenz und einen zweiten Terminus,
wobei das erste Oligonukleotid, das einen ersten Oligonukleotidstrang
umfaßt,
in der nachfolgenden Reihenfolge von 3' bis 5' aufweist: eine erste Nukleotidsequenz
und eine zweite Nukleotidsequenz, wobei die erste Nukleotidsequenz
homolog zu der Nukleotidsequenz des ersten Homologiearms auf dem
Vektor-DNA-Strang
ist und die zweite Nukleotidsequenz homolog zu der Nukleotidsequenz
des ersten Terminus auf dem Ziel-DNA-Strang ist; wobei das zweite
Oligonukleotide einen zweiten Oligonukleitd-Strang umfaßt, der
in der nachfolgenden Reihenfolge von 3' bis 5' umfaßt: eine dritte Nukleotidsequenz
und eine vierte Nukleotidsequenz, wobei die dritte Nukleotidsequenz
homolog zu der Nukleotidsequenz des zweiten Homologiearms auf dem
Vektor-DNA-Strang
und die vierte Nukleotidsequenz homolog zu der Nukleotidsequenz
des zweiten Terminus auf den Ziel-DNA-Strang ist; und b) und Aussetzen
der Zelle gegenüber
Bedingungen, die es erlauben, daß eine intrazelluläre homologe
Rekombination auftritt.
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In
einer weiteren Ausführungsform
wird ein Verfahren für
die Herstellung eines rekombinanten DNA-Moleküls zur Verfügung gestellt, umfassend: a)
Einführen
eines doppelsträngigen
Vektors und eines ersten und eines zweiten doppelsträngigen Oligonukleotids
in eine Zelle, wobei die Zelle eine doppelsträngige Ziel-DNA enthält und eine
bakterielle Rekombinase exprimiert, wobei der Vektor einen Replikationsursprung und
zwei doppelsträngige
Homologiearme in der folgenden Reihenfolge von 5' bis 3' entlang eines Vektor-DNA-Strangs umfasst:
einen ersten Homologiearm, den Replikationsursprung und einen zweiten
Homologiearm, wobei die Ziel-DNA eine Ziel-DNA-Sequenz und zwei
doppelsträngige
Ter mini in der folgenden Reihenfolge von 3' bis 5' entlang des Ziel-DNA-Strangs umfasst:
einen ersten Terminus, eine Ziel-DNA-Sequenz und einen zweiten Terminus,
wobei das erste Oligonukleotid einen ersten Oligonukleotid-DNA-Strang
umfasst, der in der folgenden Reihenfolge von 3' bis 5' umfasst: eine erste Nukleotid-Sequenz
und eine zweite Nukleotid-Sequenz,
wobei die erste Nukleotid-Sequenz homolog zu der Nukleotidsequenz
des ersten Homologieams auf den Vektor-DNA-Strang ist und die zweite
Nukleotidsequenz homolog zu der Nukleotidsequenz des ersten Terminus
auf dem Ziel-DNA-Strang ist, wobei das zweite Oligonukleotid einen
zweiten Oligonukleotid-Strang umfasst, der in der folgenden Reihenfolge
von 3' bis 5' eine dritte Nukleotid-Sequenz
und eine vierte Nukleotid-Sequenz umfasst, wobei die dritte Nukleotid-Sequenz
homolog zu der Nukleotid-Sequenz des zweiten Homologiearms auf dem
Vektor-DNA-Strang ist und die vierte Nukleotid-Sequenz homolog zu
der Nukleotid-Sequenz des zweiten Terminus auf dem Ziel-DNA-Strang
ist; und b) Aussetzen der Zelle gegenüber Bedingungen, die es erlauben,
daß eine
intrazelluläre
homologe Rekombination auftritt.
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In
einer weiteren Ausführungsform
wird ein Verfahren für
die Herstellung eines rekombinanten DNA-Moleküls zur Verfügung gestellt, umfassend: a)
Einführen
eines doppelsträngigen
Ziel-DNA-Moleküls
in eine Zelle, wobei die Zelle einen Vektor enthält und eine bakterielle Rekombinase
exprimiert, wobei die Ziel-DNA eine Ziel-DNA-Sequenz und zwei doppelsträngige Termini
in der nachfolgenden Reihenfolge von 3' bis 5' entlang des Ziel-DNA-Strangs umfaßt: einen ersten Terminus,
eine Ziel-DNA-Sequenz und einen zweiten Terminus, wobei der Vektor
einen Replikationsursprung und zwei Homologiearme in der nachfolgenden
Reihenfolge von 5' bis
3' entlang des Vektor-DNA-Strangs
umfaßt:
einen ersten Homologiearm, den Replikationsursprung und einen zweiten
Homologiearm, so daß die
Sequenz des ersten Homologiearms auf dem Vektor-DNA-Strang homolog
zu der Sequenz des ersten Terminus auf dem Ziel-DNA-Strang ist und
die Sequenz des zweiten Homologiearms auf den Vektor-DNA-Strang
homolog zu der Sequenz des zweiten Terminus auf dem Ziel-DNA-Strang
ist; und b) Aussetzen der Zelle gegenüber Bedingungen, die es erlauben,
daß eine
intrazelluläre
homologe Rekombination auftritt.
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In
einer weiteren Ausführungsform
wird ein Verfahren für
die Herstellung eines rekombinanten DNA-Moleküls zur Verfügung gestellt, umfassend: a)
Einführen
eines doppelsträngigen
Ziel-DNA-Moleküls und
eines ersten und zweiten doppelsträngigen Oligonukleotids in eine
Zelle, wobei die Zelle einen Vektor enthält und eine bakterielle Rekombinase
ex primiert, wobei die Ziel-DNA eine Ziel-DNA-Sequenz und zwei Termini
in der folgenden Reihenfolge von 3' bis 5' entlang eines Ziel-DNA-Strangs umfaßt: einen
ersten Terminus, eine Ziel-DNA-Sequenz, und einen zweiten Terminus,
wobei das erste Oligonukleotid einen ersten Oligonukleotid-DNA-Strang
umfaßt,
der in der nachfolgenden Reihenfolge von 3' bis 5' umfaßt: eine erste Nukleotidsequenz
und eine zweite Nukleotidsequenz, wobei die erste Nukleotidsequenz
zu der Nukleotidsequenz des ersten Homologiearms auf den Vektor-DNA-Strang homolog ist
und die zweite Nukleotidsequenz zu der Nukleotidsequenz des ersten
Terminus auf dem Ziel-DNA-Strang homolog ist; wobei das zweite Oligonukleotid
einen zweiten Oligonukleotidstrang umfaßt, der in der nachfolgenden
Reihenfolge von 3' bis
5' eine dritte Nukleotidsequenz
und eine vierte Nukleotidsequenz umfaßt, wobei die dritte Nukleotidsequenz
homolog zu der Nukleotidsequenz des zweiten Homologiearms auf dem
Vektor-DNA-Strang ist und die vierte Nukleotidsequenz zu der Nukleotidsequenz
des zweiten Terminus auf dem Ziel-DNA-Strang homolog ist; und der
Vektor einen Replikationsursprung und zwei Homologiearme in der
folgenden Reihenfolge von 5' bis
3' entlang eines
Vektor-DNA-Strangs
umfaßt:
einen ersten Homologiearm, den Replikationsursprung und einen zweiten
Homologiearm und b) Aussetzen der Zelle gegenüber Bedingungen, die es erlauben,
daß die
intrazelluläre
homologe Rekombination auftritt.
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In
einer weiteren Ausführungsform
wird ein Verfahren für
die Herstellung eines rekombinanten DNA-Moleküls zur Verfügung gestellt, umfassend: a)
Einführen
eines doppelsträngigen
Vektors, eines doppelsträngigen
Ziel-DNA-Moleküls
und eines ersten und zweiten Oligonukleotids in eine Zelle, die
eine bakterielle Rekombinase exprimiert, wobei der Vektor einen
Replikationsursprung und zwei doppelsträngige Homologiearme in der
folgenden Reihenfolge von 5' bis
3' entlang eines
Vektor-DNA-Strangs umfaßt:
einen ersten Homologiearm, den Replikationsursprung und einen zweiten
Homologiearm, wobei die Ziel-DNA eine Ziel-DNA-Sequenz und zwei
doppelsträngige
Termini in der folgenden Reihenfolge von 3' bis 5' entlang eines Ziel-DNA-Strangs umfaßt: einen
ersten Terminus, eine Ziel-DNA-Sequenz
und einen zweiten Terminus, wobei das erste Oligonukleotid einen
ersten Oligonukleotid-DNA-Strang umfaßt, der in der folgenden Reihenfolge von
3' bis 5' entlang eines Ziel-DNA-Strangs
umfaßt:
eine erste Nukleotidsequenz und eine zweite Nukleotidsequenz, wobei
die erste Nukleotidsequenz zu der Nukleotidsequenz des ersten Homologiearms
auf dem Vektor-DNA-Strang homolog ist und die zweite Nukleotidsequenz
zu der Sequenz des ersten Terminus auf dem Ziel-DNA-Strang homolog
ist; wobei das zweite Oligonukleotid einen zweiten Oligonukleotidstrang
umfaßt,
der in der nachfolgenden Reihenfolge von 3' bis 5' eine dritte Nukleotidsequenz und eine
vierte Nukleotidsequenz umfaßt,
wobei die dritte Nukleotidsequenz zu der Nukleotidsequenz des zweiten
Homologiearms auf dem Vektor-DNA-Strang
homolog ist und die vierte Nukleotidsequenz zu der Nukleotidsequenz
auf dem zweiten Terminus homolog ist; und b) Aussetzen der Zelle
gegenüber
Bedingungen, die es erlauben, daß die intrazelluläre homologe
Rekombination auftritt.
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In
einer besonderen Ausführungsform
des Verfahrens enthält
die Wirtszelle des weiteren eine Nukleotidsequenz, die für eine Orts-spezifische
Rekombinase kodiert, die wirksam mit einem Promotor verknüpft ist und
der Vektor enthält
des weiteren eine erste und zweite Erkennungssequenz für die Orts-spezifische
Rekombinase, wobei eine erste Erkennungssequenz außerhalb
des ersten und zweiten Homologiearms angeordnet ist und eine zweite
Erkennungssequenz der Orts-spezifischen Rekombinase innerhalb der
ersten und zweiten Homologiearme angeordnet ist; und währen oder
nach dem Schritt b) das Induzieren der Expression der Orts-spezifischen
Rekombinase.
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In
einer weiteren besonderen Ausführungsform
dieses Verfahren, bei dem die Wirtszelle des weiteren eine Nukleotidsequenz
enthält,
die für
eine Orts-spezifische Endonuklease kodiert, die wirksam mit einem
Promotor verknüpft
ist und der Vektor des weiteren eine Erkennungsstelle für eine Orts-spezifische
Endonuklease enthält,
die innerhalb der ersten und zweiten Homologiearme angeordnet ist;
und während
oder nach dem Schritt b) Induzieren der Orts-spezifischen Endonuklease.
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In
einer weiteren Ausführungsform
stellt die Erfindung ein Verfahren für die Herstellung eines rekombinanten
DNA-Moleküls
zur Verfügung,
umfassend: a) Einführen
eines doppelsträngigen
Vektors, eines doppelsträngigen
Ziel-DNA-Moleküls
und eines ersten und zweiten doppelsträngigen Oligonukleotids in eine
Zelle, die eine bakterielle Recombinase exprimiert, wobei der Vektor
einen Replikationsursprung und zwei doppelsträngige Homologie-Arme in der
nachfolgenden Reihenfolge von 5' bis
3' entlang eines
Vektor DNA-Strangs umfaßt:
einen ersten Homologie-Arm, den Replikaitonsursprung und einen zweiten
Homologie-Arm; wobei die Ziel-DNA eine Ziel-DNA-Sequenz und zwei
doppelsträngige
Termini in der folgenden Reihenfolge von 3' bis 5' entlang eines Ziel-DNA-Strangs umfaßt: einen
ersten Terminus, eine Ziel-DNA-Sequenz und einen zweiten Terminus;
wobei das erste Oligonukleotid einen ersten Oligonukleotid-DNA-Strang
umfaßt,
da in der folgenden Reihenfolge von 3' bis 5' umfaßt: eine erste Nukleotidsequenz
und eine Nukleotidsequenz, wobei die erste Nukleotidsequenz homolog
zu der Nukleotidsequenz des ersten Homologie-Arms auf dem Vektor-DNA-Strang
ist und die zweite Nukleotidsequenz homolog zu der Sequenz des ersten
Terminus auf dem Ziel-DNA-Strang ist, wobei das zweite Oligonukleotid,
das einen zweiten Oligonukleotid-Strang umfaßt in der folgenden Reihenfolge
von 3' bis 5' eine dritte Nukleotidsequenz
und eine vierte Nukleotidsequenz umfaßt, wobei die dritte Nukleotidsequenz
homolog zu der Nukleotidsequenz des zweiten Homologie-Arms auf dem
Vektor DNA-Strang ist und die vierte Nukleotidsequenz homolog zu
der Nukleotidsequenz auf dem zweiten Terminus ist; und b) Aussetzen
der Zellen gegenüber
Bedingungen, die es erlauben, daß die intrazelluläre homologe
Rekombination auftritt.
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In
einer spezifischen Ausführungsform
dieses Verfahrens enthält
die Wirtszelle desweiteren eine Nukleotidsequenz, die für eine ortsspezifische
Rekombinase kodiert, die operativ mit einem Promotor verknüpft ist
und der Vektor desweiteren eine erste und zweite Erkennungssequenz
für die
ortsspezifische Rekombinase, eine erste Erkennungssequenz, die außerhalb
des ersten und zweiten Homologie-Arms angeordnet ist, und eine zweite
ortsspezifische Rekombinase-Erkennungssequenz umfaßt, die
innerhalb der ersten und zweiten Homologiearme angeordnet ist; und
während
oder nach Schritt b) induzieren der Expression der ortsspezifischen
Rekombinase.
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In
einer weiteren spezifischen Ausführungsform
dieses Verfahren, bei der die Wirtszelle desweiteren eine Nukleotidsequenz
enthält,
die für
eine ortsspezifische Endonuklease kodiert, die operativ mit einem
Promotor verknüpft
ist und der Vektor desweiteren eine Erkennungssequenz für die Orts-spezifische
Endonuklease umfaßt,
die innerhalb des ersten und zweiten Homologiearms angeordnet ist;
und während
oder nach dem Schritt b) induzierende Expression der Orts-spezifischen
Rekombinase.
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In
besonderen Ausführungsformen
umfaßt
der Vektor des weiteren einen selektierbaren Marker, der außerhalb
der Homologiearme angeordnet ist, so daß der Vektor in einer der beiden
nachfolgenden zwei Reihenfolgen von 5' bis 3' entlang des Vektor-DNA-Strangs umfaßt: (i)
den ersten Homologiearm, den selektierbaren Marker, den Replikationsursprung
und den zweiten Homologiearm oder (ii) den ersten Homologiearm, den
Replikationsursprung, den selektierbaren Marker und den zweiten
Homologiearm. In einer besonderen Ausführungsform verleiht der selektierbare
Marker der Zelle, die den Vektor enthält, eine Antibiotikaresistenz.
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In
verschiedenen besonderen Ausführungsformen
ist die bakterielle Rekombinase RecE/T- oder Redα/β-Rekombinase oder sowohl RecE/T
als auch Redα/β. In anderen
besonderen Ausführungsformen
ist die Zelle eine bakterielle Zelle. In anderen besonderen Ausführungsformen
ist die Zelle eine E. coli-Zelle. In anderen besonderen Ausführungsformen
ist die Zelle eine eukaryontische Zelle, die RecE/T- und/oder Redα/β-Proteine
rekombinant exprimiert. In anderen besonderen Ausführungsformen
umfaßt
das Verfahren des weiteren die Isolierung eines rekombinanten DNA-Moleküls, das
die Ziel-DNA in den Vektor eingeführt, umfaßt.
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In
anderen Ausführungsformen
stellt die Erfindung einen doppelsträngigen DNA-Vektor zur Verfügung, der für die gerichtete Klonierung
oder Subklonierung eines interessierenden Ziel-DNA-Moleküls zur Verfügung, wobei
der Vektor einen Replikationsursprung und zwei Homologiearme in
der nachfolgenden Reihenfolge von 5' bis 3' entlang eines Vektor-DNA-Strangs umfaßt, einen
ersten Homologiearm, den Replikationsursprung und einen zweiten
Homologiearm, so daß die
Nukleotidsequenz des ersten Homologiearms auf einem ersten Vektor-DNA-Strang
homolog zu der Sequenz des ersten Terminus auf einem ersten Ziel-DNA-Strang
ist und die Nukleotidsequenz des zweiten Homologiearms auf dem ersten
Vektor-DNA-Strang zu der Nukleotidsequenz des zweiten Terminus auf
dem ersten DNA-Strang
homolog ist. In einer besonderen Ausführungsform des Vektors ist
der Replikationsursprung ein bakterieller Replikationsursprung.
In einer anderen besonderen Ausführungsform
funktioniert der Replikationsursprung in E. coli. In einer weiteren
besonderen Ausführungsform
funktioniert der Replikationsursprung in einer Säugetierzelle.
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Die
Erfindung stellt des weiteren eine Zelle zur Verfügung, die
einen doppelsträngigen-DNA-Vektor umfaßt der für die gesteuerte
Klonierung- oder Subklonierung eines interessierenden DNA-Moleküls nützlich ist,
wobei der Vektor einen Replikationsursprung und zwei Homologiearme
in der nachfolgenden Reihenfolge von 5' bis 3' entlang eines Vektor-DNA-Strangs umfaßt: einen
ersten Homologiearm, den Replikationsursprung und einen zweiten
Homologiearm, so daß die
Nukleotidsequenz des ersten Homologiearms auf den ersten Vektor-DNA-Strang
homolog zu der Sequenz des ersten Terminus auf einem ersten Ziel-DNA-Strang ist und die
Nukleotidsequenz des zweiten Homologiearms auf dem ersten Vektor-DNA-Strang zu der
Nukleotidsequenz des zweiten Terminus auf den ersten Ziel-DNA-Strang
homolog ist. In einer besonderen Ausführungsform ist die Zelle eine
bakterielle Zelle.
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Die
Erfindung stellt des weiteren ein Kit zur Verfügung, daß für die gerichtete Klonierung
oder Subklonierung eines Ziel-DNA-Moleküls nützlich ist, umfassend in einem
oder mehreren Behältern:
a) einen doppelsträngigen
DNA-Vektor, der für
die gerichtete Klonierung oder Subklonierung eines interessierenden Ziel-DNA-Moleküls geeignet
ist, wobei der Vektor einen Replikationsursprung und zwei Homologiearme
in der nachfolgenden Reihenfolge von 5' bis 3' entlang eines Vektor-DNA-Strangs umfaßt: einen
ersten Homologiearm, den Replikationsursprung und einen zweiten
Homologiearm; so daß die
Nukleotidsequenz des ersten Homologiearms auf einem ersten Vektor-DNA-Strang
zu der Sequenz des ersten Terminus auf einem ersten Ziel-DNA-Strang
homolog ist und die Nukleotidsequenz auf dem zweiten Homologiearm
auf dem ersten Vektor-DNA-Strang zu der Nukleotidsequenz des zweiten
Terminus auf dem ersten Ziel-DNA-Strang homolog ist und b) eine
Zelle, die eine bakterielle Rekombinase enthält. In einer besonderen Ausführungsform
des Kits weisen die Homologiearme eine Sequenzhomologie zu einem
auf BAC-, PAC-, Lambda-, Plasmid oder YAC-beruhendem Klonierungsvektor
auf. In einer anderen besonderen Ausführungsform des Kits weist das erste
und das zweite doppelsträngige
Oligonukleotid eine Nukleotidsequenzhomologie zu einem auf BAC-, PAC-,
Lambda-, Plasmid- oder YAC-beruhendem Klonierungsvektor auf.
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In
einer weiteren Ausführungsform
wird ein Kit für
die gerichtete Klonierung oder Subklonierung eines Ziel-DNA-Moleküls zur Verfügung gestellt,
umfassend in einem oder mehreren Behältern: a) einen doppelsträngigen DNA-Vektor,
der für
die gerichtete Klonierung oder Subklonierung eines interessierenden Ziel-DNA-Moleküls geeignet
ist, wobei der Vektor einen Replikationsursprung und zwei Homologiearme
in der folgenden Reihenfolge von 5' bis 3' entlang eines Vektor-DNA-Strangs umfaßt: einen
ersten Homologiearm, den Replikationsursprung und einen zweiten
Homologiearm; b) ein erstes doppelsträngiges Oligonukleotid, das
einen ersten Oligonukleotid-DNA-Strang umfaßt, umfassend in der nachfolgenden
Reihenfolge von 3' bis 5': eine erste Sequenz
und eine zweite Sequenz, wobei die erste Nukleotidsequenz zu der
Nukleotidsequenz des ersten Homologiearms auf dem Vektor-DNA-Strang homolog
ist und die zweite Nukleotidsequenz zu der Nukleotidsequenz eines
ersten Terminus auf einen Ziel-DNA-Strang homolog ist; c) ein zweites
doppelsträngiges
Oligonukleotid, das einen zweiten Oligonukleotidstrang umfaßt, umfassend
in der nachfolgenden Reihenfolge von 3' bis 5': eine dritte Nukleotidsequenz und eine
vierte Nukleotidsequenz, wobei die dritte Nukleotidsequenz zu der
Nukleotidsequenz des zweiten Homologie arms auf dem Vektor-DNA-Strang
homolog ist und die vierte Nukleotidsequenz zu der Nukleotidsequenz
eines zweiten Terminus auf dem Ziel-DNA-Strang homolog ist und d)
eine Zelle, die eine bakterielle Rekombinase enthält. In einer
besonderen Ausführungsform des
Kits ist die Zelle eine E. coli-Zelle. In einer weiteren spezifischen
Ausführungsform
des Kits ist die Zelle eine gefrorene Zelle, die zur Aufnahme von
DNA in der Lage ist.
-
In
einer weiteren Ausführungsform
stellt die Erfindung ein Kit, daß für die gerichtete Klonierung
oder Subklonierung eines Ziel-DNA-Moleküls nützlich ist, zur Verfügung, das
in einem oder in mehreren Behältern umfaßt: a) einen
doppelsträngigen
DNA-Vektor, der für
die gerichtete Klonierung und Subklonierung eines interessierenden
Ziel-DNA-Moleküls
geeignet ist, wobei der Vektor einen Replikationsursprung und zwei
Homologiearme in der nachfolgenden Reihenfolge von 5' bis 3' entlang des Vektor-DNA-Strangs
umfaßt:
einen ersten Homologiearm, den Replikationsursprung und einen zweiten
Homologiearm; b) ein erstes doppelsträngiges Oligonukleotid, das
einen ersten Oligonukleotid-DNA-Strang umfaßt, der in der nachfolgenden
Reihenfolge von 3' bis
5' umfaßt: eine
erste Nukleotidsequenz und eine zweite Nukleotidsequenz, wobei die
erste Nukleotidsequenz homolog zur Nukleotidsequenz des ersten Homologiearms
des Vektor-DNA-Strangs ist und die zweite Nukleotidsequenz homolog
zu der Nukleotidsequenz des ersten Terminus auf einem Ziel-DNA-Strang ist;
und c) ein zweites doppelsträngiges
Oligonukleotid, das einen zweiten Oligonukleotidstrang umfaßt, der
in der nachfolgenden Reihenfolge von 3' bis 5' : eine dritte Nukleotidsequenz und
eine vierte Nukleotidsequenz umfaßt, wobei die dritte Nukleotidsequenz
zu der Nukleotidsequenz des zweiten Homologiearms auf dem Vektor-DNA-Strang
homolog ist und die vierte Sequenz zu der Nukleotidsequenz eines
zweiten Terminus auf dem Ziel-DNA-Strang homolog ist. In einer besonderen
Ausführungsform
des Kits ist der DNA-Vektor gereinigt. In einer anderen Ausführungsform
des Kits sind der DNA-Vektor, das erste doppelsträngige Oligonukleotid
und das zweite doppelsträngige
Oligonukleotid gereinigt.
-
In
weiteren durch die Erfindung zur Verfügung gestellten spezifischen
Ausführungsformen
des Kits umfaßt
das Ziel-DNA-Molekül
bakterielle, virale, parasitäre
oder protozoische DNA. In anderen besonderen Ausführungsformen
umfaßt
das Ziel-DNA-Molekül
eine genetische Mutation oder Polymorphismen, für die bekannt ist oder von
denen vermutet wird, daß sie
mit einer Störung
oder Erkrankung in Verbindung stehen. In anderen besonderen Ausführungsformen
ist die bakterielle Rekombinase die RecE/T- oder die Redα/β-Rekombinase
oder sowohl die RecE/T- als auch die Redα/β-Rekombinasen.
-
Die
Verfahren der Erfindung können
bei der Diagnose verwendet werden. Beispielsweise können Plasmide
oder lineare DNA-Fragmente entworfen werden, um ein spezifisches
DNA-Ziel einzufangen, um dessen Gegenwart in einer Probe von einer
Person nachzuweisen, zum Beispiel eine virale DNA, die in einer
Patientenprobe vorhanden ist. In einer Ausführungsform stellt die Erfindung
Verfahren für
den Nachweis von Ziel-DNA zur Verfügung, für die bekannt ist oder für die vermutet
wird, daß sie
mit einer Störung
oder Erkrankung in Verbindung steht, wenn sie genetisch mutiert
ist. In besonderen Ausführungsformen
ist die Ziel-DNA eine
bakterielle, virale, parasitäre
oder protozoische DNA. In einer besonderen Ausführungsform wird ein Verfahren
zur Verfügung
gestellt, das des weiteren den Nachweis eines rekombinanten DNA-Moleküls umfaßt, das
die Ziel-DNA in einen Vektor eingefügt, umfaßt. In einer anderen Ausführungsform
umfaßt
das Verfahren des weiteren den Nachweis eines rekombinanten DNA-Moleküls, das
die Ziel-DNA in einen Vektor eingefügt, umfaßt.
-
In
einer weiteren Ausführungsform
stellt die Erfindung ein Verfahren für den Nachweis der Gegenwart eines
infektiösen
Mittels zur Verfügung,
wobei die Ziel-DNA aus einem Patienten abgeleitet ist, von dem vermutet
wird, daß er
eine infektiöse
Erkrankung aufweist und die Sequenzen des ersten und zweiten Homologiearms
homolog sind zu den Sequenzen, die in der DNA des infektiösen Mittels
vorhanden sind. In einer spezifischen Ausführungsform wird die Ziel-DNA
aus einem Patienten gewonnen, von dem vermutet wird, daß er die
infektiöse
Erkrankung aufweist und die zweiten und vierten Nukleotidsequenzen
sind homolog zu den Sequenzen, die in der DNA des infektiösen Mittels
vorhanden sind. In anderen spezifischen Ausführungsformen ist das infektiöse Mittel
ein Virus, ein Bakterium, eine Protozoe, ein Pilz oder ein Parasit.
-
In
einer anderen Ausführungsform
wird ein Verfahren für
den Nachweis der Gegenwan eines genetischen Zustandes, einer genetischen
Erkrankung, einer genetischen Störung
oder einer polymorphen Anlage zur Verfügung gestellt, wobei die Ziel-DNA
aus einem Patienten erhalten wurde, von dem vermutet wird, daß er einen
genetischen Zustand, eine genetische Erkrankung, eine genetische
Störung
oder eine polymorphe Anlage aufweist, wobei die Sequenz des ersten
Homologiearms zu der Sequenz stromaufwärts von einer Stelle, von der
bekannt ist oder von der vermutet wird, daß sie mit dem genetischen Zustand,
der genetischen Erkrankung, der genetischen Störung oder der polymorphen Anlage
in Verbindung steht, homolog ist und die Sequenz des zweiten Homologiearms
zu der Sequenz stromabwärts
von einer Stelle, für
die bekannt ist oder von der vermutet wird, daß sie mit dem genetischen Zustand,
der genetischen Erkrankung der genetischen Störung oder der polymorphen Anlage
in Verbindung steht, homolog ist. In einer besonderen Ausführungsform wird
ein Verfahren für
den Nachweis der Gegenwart eines genetischen Zustands, einer genetischen
Erkrankung, einer genetischen Störung
oder einer polymorphen Anlage zur Verfügung gestellt, wobei die Ziel-DNA von
einem Patienten erhalten wird, von dem vermutet wird, daß er den
genetischen Zustand, die genetische Erkrankung, die genetische Störung oder
die polymorphe Anlage aufweist und die Sequenz des ersten doppelsträngigen Oligonukleotids
ist zu der Sequenz stromaufwärts
von einer Stelle, von der bekannt ist oder von der vermutet wird,
daß sie
mit dem genetischen Zustand, der genetischen Erkrankung, der genetischen
Störung
oder der polymorphen Anlage in Verbindung steht, homolog und die
Sequenz des zweiten doppelsträngigen
Oligonukleotids ist zu der Sequenz stromabwärts von einer Stelle von der
bekannt ist oder von der vermutet wird, daß sie mit dem genetischen Zustand,
der genetischen Erkrankung, der genetischen Störung oder der polymorphen Anlage
in Verbindung steht, homolog. In einer spezifischen Ausführungsform
ist der genetische Zustand, die genetische Erkrankung, die genetische
Störung
oder die polymorphe Anlage Krebs, Asthma, Arthritis, Arzneimittelresistenz,
Arnzeimitteltoxizität
oder ein neuraler, ein neuropsychatrischer, ein metabolischer, ein
muskulärer,
ein kardiovaskulärer
oder ein Hautzustand, eine solche Erkrankung oder Störung oder disponiert
den Patienten dafür.
-
4. Beschreibung
der Abbildungen
-
1A–C. Bestandteile
der homologen Rekombinationsklonierungs- und -subklonierungsverfahren.
- A. Der Vektor, der einen Replikationsursprung
(Ursprung), einen selektierbaren Marker (Sm) und zwei Homologiearme
(als A und B markiert) umfaßt.
- B. Gegebenenfalls doppelsträngige
Oligonukleotidadaptoren. Jeder Adaptor umfaßt einen Homologiebereich (als
A' und B' markiert) zu den
Homologiearmen (A bzw. B); und einen zweiten Homologiebereich (als C' und D' markiert) zu einem
Terminus der Ziel-DNA (als C bzw. D markiert).
- C. Die Ziel-DNA. Die terminalen Nukleotidsequenzen, die die
Ziel-DNA (C und D) flankiert, kann entweder homolog zu den Zielsequenzen
eines der Homologiearme des Vektors (jeweils als A bzw. B markiert)
oder zu den Nukleotidsequenzen der optionalen Adaptoroligonukleotide
sein (jeweils als C' und
D' markiert).
-
2.
Experimentelle Skizze der Vorgehensweise 1. Der Vektor für die Subklonierung
durch homologe Rekombination wird zum Beispiel durch Transformation
in einen E. coli-Wirt
eingeführt,
in dem die Ziel-DNA und die RecE/T- oder Redα/β-Proteine bereits vorhanden
sind. Das Diagramm zeigt ein lineares DNA-Molekül, das einen E. coli-Replikationsursprung
und ein selektierbares Markergen (Sm), das vorzugsweise ein Gen
ist, dessen Produkt eine Resistenz gegenüber einem Antibiotikum verleiht,
flankiert von zwei „Homologiearmen". Die Homologiearme,
die als dicke graue Blöcke
an den Enden des linearen DNA-Moleküls gezeigt werden, sind kurze
Bereiche mit Sequenzhomologie zu zwei Regionen, die die DNA-Regionen,
die subkloniert werden sollen, flankieren, die Ziel-DNA-Termini genannt werden,
die als dicke Linien flankiert durch die Homologiearme dargestellt
werden. Nach der Tranformation, wird eine Selektion auf Expression
des Sm-Gens auferlegt, um die Zellen zu identifizieren, die das
Produkt der homologen Rekombination zwischen den Homologiearmen des
linearen DNA-Moleküls
und dem Ziel enthalten.
-
3.
Diagrammartige Wiedergabe der Vorgehensweise 2. Die Vorgehensweise
ist der in der 1 verwendeten ähnlich,
mit der Ausnahme, daß in
diesem Fall das Ziel-DNA-Molekül nicht
bereits in dem E. coli-Wirt vorhanden ist, sondern vielmehr mit
dem linearen Vektormolekül
zusammen eingeführt
wird. Die Ziel-DNA kann von jeder Quelle stammen, entweder, wie
dargestellt, ein Gemisch aus dem die interessierende DNA-Region
kloniert wird oder ein stark angereichertes DNA-Molekül aus dem
die DNA-Region subkloniert wird. Wie in der 1 werden
die Homologiearme als dicke graue Blöcke gezeigt.
-
4.
Diagrammartige Wiedergabe eines Beispiels nach Vorgehensweise 3.
Der Klonierungs- oder Subklonierungsvektor umfaßt einen E. coli-Replikationsursprung
und ein selektierbares Markergen (Sm), das von zwei kurzen Homologiearmen
flankiert wird, die als dicke graue Blöcke gezeigt werden. Zusätzlich umfaßt der Vektor
zwei Rekombinationszielstellen (SSRT), von denen die eine zwischen
dem Ursprung und dem selektierbaren Markergen liegt. In der einfachsten
Form wird der Vektor zuerst als ein lineares DNA-Fragment, wie in
der Figur, gezeigt konstruiert. Nach der Zirkularisierung ist die
zweite SSRT zwischen dem Homologiearmen im Hinblick auf die erste
SSRT als direkte Wiederholung angeordnet, so daß die Orts-spezifische Rekombination
zwischen den zwei SSRTs zur Herstellung von zwei ver schiedenen zirkulären Molekülen führt, wodurch
der Ursprung und das selektierbare Markergen getrennt werden. Der
zirkularisierte Vektor wird in einen E. coli-Stamm transformiert,
in dem RecE/T- oder Recα/β-Proteine
exprimiert werden oder exprimiert werden können. Der E. coli-Stamm trägt auch
ein induzierbare Orts-spezifisches Rekombinasegen (SSR), dessen Produkt
die SSRTs in dem Vektor erkennen, so daß die Orts-spezifische Rekombination
zwischen den SSRTs nicht auftritt, bevor das Orts-spezifische Rekombinasegen
zur Expression induziert wird. Die E. coli-Zellen, die den Vektor
und das regulierte Orts-spezifische Rekombinasegen tragen, werden
so hergestellt, daß sie
die RecE/T- oder Redα/β-Proteine
enthalten und zur Transformation in der Lage sind. Die DNA-Moleküle, die
die zu klonierende Region enthalten, werden dann in eine Wirtszelle
eingeführt.
Nach der homologen Rekombination zwischen den Homologiearmen wird
die Expression des Orts-spezifischen Rekombinaseproteins induziert und
eine Selektion auf die Expression des selektierbaren Markergens
wird auferlegt. Vor der Orts-spezifischen Rekombination werden die
Zellen entweder nicht rekombinierten Vektor enthalten, der zwei
SSRTs trägt
oder das gewünschte
homologe Rekombinationsprodukt, das nur ein SSRT trägt, da die
homologe Rekombination zur Deletion des SSRTs führt, das zwischen den Homologiearmen
angeordnet ist. Nachdem die Expression der Ortsspezifischen Rekombinase
induziert wird und Selektion auf die Expression des Selektionsmarkers
auferlegt wird, werden die Zellen, die das Produkt der homologen
Rekombination enthalten, überleben,
da dieses Produkt nicht mehr Substrat für die Orts-spezifische Rekombination
ist.
-
5.
Verwendung der Adapteroligonukleotide für die Klonierung und Subklonierung
durch RecE/T- oder Redα/β-homologe
Rekombination. Das Diagramm stellt eine Variation der Vorgehensweise
2, der in 3 oben gezeigt wurde, dar. Zwei
Adaptoroligonukleotide, wobei jedes zwei Homologieregionen enthält, eine
zu einem der Homologiearme des Vektors und eine zweite Region mit
Homologie zu einem der zwei Termini der interessierenden Ziel-DNA-Regionen. Die
Zirkularisierung des Vektors und die Klonierung der interessierenden
DNA-Regionen werden durch die homologe Rekombination zwischen dem
Vektor und den Adaptern und zwischen den Adaptern und der Ziel-DNA
erreicht. In dieser Ausführungsform
teilen der Vektor und die Ziel-DNA keine Sequenzhomologie. Somit
kann derselbe Vektor verwendet werden, um verschiedene Ziel-DNAs
unter Verwendung Ziel-spezifischer Adapteroligonukleotide für jede Ziel-DNA
zu klonieren oder zu subklonieren. Die Adapteroligonukleotide können auch
in den Verfahren der Vorgehensweisen 1 und 3, wie in den 1 und 3 oben dargestellt
verwendet werden.
-
6.
Ein Ethidiumbromid-gefärbtes
Agarosegel, das mit EcoRI verdaute DNA darstellt, die aus neuen
unabhängigen
Kolonien isoliert wurden (Spuren 1–9), die aus dem mAF4 BAC-Experiment erhalten
wurden. Spur M ist ein 1 kb DNA Größenstandard (BRL, Bethesda,
MD). Spur 10, EcoRI Verdau des Ausgangsvektors. Das Experiment wird
detailliert im Beispiel im Abschnitt 6 beschrieben.
-
7A–B. Klonierung
einer DNA-Region aus genomischer Hefe gesamt DNA.
- A.
Ein PCR-Fragment wurde hergestellt, um den p15A-Ursprung zu vervielfältigen flankiert
durch 98 oder 102 bp Homologiearmen zu 98 oder 102 bp an jeder Seite
eines integrierten Ampicillin-Resistenzgens des Hefestammes. MGD
353-13D ist dargestellt. Das PCR-Produkt (0,5 mg) wurde mit genomischer
Hefe gesamt DNA (4,0 mg) gemischt und in JC5519 E. coli, die Redα/β, da von
pBADαβγ exprimiert
wird, enthalten, koelektroporiert. Die Klone wurden durch Selektion
auf Ampicillin-Resistenz ausgewählt.
- B. Ein Ethidiumbromid-gefärbtes
Gel, um die korrekten Produkte aus 10 ausgewählten Kolonien zu bestätigen.
-
8A–C. Wirkung
von Wiederholungen oder 5'-Phosphaten,
die an den Enden des linearen Vektors vorhanden sind, auf die ET-Subklonierung.
- A. Die Sequenzen der Oligonukleotide, die für die PCR-Vervielfältigung
des linearen Vektors verwendet wurden, werden gezeigt. Die kursive
Sequenz deutet den Teil des Oligonukleotids an, der für die PCR-Vervielfältigung
des linearen Vektors erforderliche ist; die anderen Nukleotide stellen
Homologiearme zu dem E. coli lacZ-Gen dar. Fett-gedruckte Sequenzen
waren an beiden Enden des linearen Vektors vorhanden und bilden
daher die terminalen Wiederholungen. Die linearen Vektorkonstrukte α-x weisen
Sequenzwiederholungen verschiedener Längen auf. Der lineare Vektor
enthält
den p15A-Replikationsursprung zuzüglich des Chloramphenicol-Resistenzgens
Cmr, flankiert durch die Homologiearme und
die angedeuteten terminalen Wiederholungen.
- B. Ein schematisches Diagramm der Strategie, die verwendet wurde,
um die Vektorkonstrukte, die die verschiedenen Sequenzwiederholungen
der A ent halten, auf ihre Effizienz
bei der ET-Subklonierung des E. coli lacZ-Gens hinzutesten.
- C. Tabelle, die die Wirkung der Länge der Wiederholungen und
der Phosphorylierungen auf die Effizienz der ET-Subklonierung zeigt.
Die Ergebnisse der Tests, die Vektoren verwenden, die die wiederholten
Sequenzen enthalten, werden in der A gezeigt.
-
9A–B. ET-Recombinationssubklonierung
unter Verwendung von pBAD-αβγ(tet).
- A. Diagramm des pR6K/BAD/αβγ-Plasmids, das den R6K-Ursprung,
das pir-116-Replikon,
das Tetryclin-Resistenzgen aus pBR322 (tetr)
und den Arabinose-Repressor
(araC) enthält.
- B. Vergleich der ET-Rekombinationssubklonierung unter Verwendung
von pBAD-αβγ(tet) (ColE1
ori) im Vergleich zu pR6K/BAD/αβγ.
-
10A–B.
Subklonierung eines 19 kb Fragments aus den AF-4-Gene, das auf BAC
vorhanden ist.
- A. Plasmidkonstrukte und Subklonierungsstrategie.
Tetr, das Tetracyclin-Resistenzgen. araC, Arabinose-Repressor.
- B. Analse von 5 unabhängigen
Kolonien. Ein Ethidiumbromid-gefärbtes
Gel einer HindIII verdauten DNA, die aus 5 unabhängigen, gerichteten Kolonien
zubereitet wurde und richtige Kolonien und der lineare Vektor allein.
Richtige Subklone wurden durch DNA-Sequenzierung bestätigt. M,
1kb DNA-Leiter.
-
11A–B.
ET-Subklonierung unter Verwendung von genomischer DNA als Quelle
für die
Ziel-DNA.
- A. Genomische DNA aus E. coli isoliert
wurde, durch XhoI-Verdau vorlinearisiert. Der lineare Vektor bestand
aus dem ColE1-Ursprung und den Kanamycin-Resistenzgen kan, flankiert
von zwei Homologiearmen, die die Rekombination mit dem lacI/lacZ-Lokus,
der auf dem E. coli-Chromosom vorhanden ist, steuern.
- B. Restriktionsanalyse von 16 unabhängigen Kolonien. Die Spur 17
zeigt den linearen Vektor. M, 1 kb DNA-Leiter.
-
12A–B.
Subklonierung des Neomycingens neo aus genomischer Mäuse-ES-Zell-DNA.
- A. Diagramm der Subklonierungsstrategie.
- B. Restriktionsanalyse der Kanamycin-restistenten Kolonien.
-
13. Kombination der ET-Klonierung und
Subklonierung.
-
5. DETAILLIERTE
BESCHREIBUNG DER ERFINDUNG
-
Die
vorliegende Erfindung ist auf Verfahren und Zusammensetzungen für die DNA-Klonierung und Subklonierung
unter Verwendung bakterieller Rekombinase-vermittelter homologer
Rekombination gerichtet. Der Erfinder hat entdeckt, daß bakterielle
Rekombinasen in bestimmter Weise verwendet werden können, um hocheffiziente
gerichtete Klonierung und Subklonierung zu erreichen.
-
Vorzugsweise
ist die verwendete Rekombinase RecE/T und/oder Redα/β. Der RecE/T-Weg in E. coli ist
zuvor beschrieben worden und seine Bestandteile sind zum Teil charakterisiert
worden (Hall und Kolodner, 1994, Proc. Natl. Acad. Sci. U.S.A. 91:3205–3209; Gillen
et al., 1981, J. Bacteriol. 145: 521–532). Die Rekombination über den
RecE/T-Weg erfordert die Expression von zwei Genen, recE und recT,
deren DNA-Sequenzen publiziert worden sind (Hall et al., 1993, J.
Bacteriol. 175:277–278).
Das RecE-Protein ist dem λ exo
funktionell ähnlich,
das auch Redα genant
wird und das RedT-Protein ist dem Redβ und dem erf des Phagen P22 ähnlich (Gillen
et al., 1977, J. Mol. Biol. 113:27–41; Little, 1967, J. Biol.
Chem. 242:679–686;
Radding und Carter, 1911, J. Biol. Chem. 246:2513–2518; Joseph
und Kolodner, 1983; BioL Chem. 258:10411–17; Joseph und Kolodner, 1983,
Biol. Chem. 258:10418–24;
Muniyappa und Radding; 1986. J. Biol. Chem. 261:7472–7478; Kmiec
und Hollomon, 1981, J. Biol. Chem. 256:12636–12639; Poteete und Fenton
1983, J. Mol. Biol. 163:257–275;
Passy et al. 1999, Proc. Natl. Acad. Sci. UsA 96:4279–4284, und
darin zitierte Verweise).
-
Hierin
werden Verfahren und Zusammensetzungen beschrieben, die die Verwendung
bakterieller Rekombinasen für
die gestörte
DNA-Klonierung und -Subklonierung betreffen.
-
Wie
hierin verwendet, bezeichnet der Begriff „DNA-Klonierung" das Verfahren der
Einführung
von DNA aus jeder Quelle in einen autonom-replizierbaren Vektor,
so daß er
in einer Wirtszelle vermehrt werden kann. Der Begriff „DNA-Subklonierung" bezeichnet ein Verfahren
für den
Transport von DNA-Fragmenten, die bereits in einem autonom-replizierenden
Vektor vorhanden sind, in einen anderen autonom-replizierenden Vektor
oder der Transport von DNA-Fragmenten aus einem hoch-angereicherten
DNA-Molekül
wie einem gereinigten viralen Genom oder einem DNA-Fragment, das
zuvor durch PCR amplifiziert wurde, in einen autonom-replizierenden
Vektor. Der Begriff „gesteuerte" oder „gezielte" Klonierung und Subklonierung
bezeichnet die Verwendung von Homologiearmen und in verschiedenen
Ausführungsformen
von Adapteroligonukleotiden, um eine Ziel-DNA auszuwählen und
die Orientierung der Insertion der Ziel-DNA durch die Wahl der Orientierung
der Homologiearme zu bestimmen. Es sollte bemerkt werden, daß alle Anwendungen
der Verfahren der vorliegenden Erfindung sowohl auf Verfahren der
Klonierung als auch der Subklonierung der DNA Anwendung finden.
-
Die
Konstruktion der Zusammensetzungen in Verfahren der Erfindung wird
hierin im Detail beschrieben. Insbesondere beschreibt der Abschnitt
5.1 vermittelte rekombinante Klonierungsverfahren der Erfindung für die gezielte
Klonierung von DNA-Fragmenten durch homologe Rekombination. Der
Abschnitt 5.2 unten beschreibt Zusammensetzungen der Erfindung,
die DNA-Konstrukte umfassen, die entworfen wurden, um auf interessierende
Ziel-DNA-Fragmente
abzuzielen, sie zu fangen und zu klonieren. Beschrieben werden auch
Nukleinsäuremoleküle, die
für bakterielle
Rekombinasen wie RecE/T- und/oder Redα/β-Proteine kodieren, Zellen enthaltend
solche Zusammensetzungen und Verfahren für die Konstruktion solcher
Nukleinsäuren
und Zellen. Der Abschnitt 5.3 unten beschreibt die Verwendung von
bekteriellen Klonierungsverfahren durch abgezielte Rekombinase und
Kits für
den Nachweis von Genexpression und Diagnose von Krankheitszuständen.
-
5.1 Verfahren zur Klonierung
und Subklonierung durch homologe Rekombination
-
Die
verschiedenen hierin beschriebenen Verfahren können für die wirksame und gezielte
Klonierung jeder interessierenden DNA durch bakterielle Rekombinase-vermittelte
homologe Rekombination verwendet werden. Die drei hierin beschriebenen
Ansätze
haben als gemeinsame Bestandteile eine Zelle, die bakterielle Rekombinase
Rekombinationsproteine exprimieren und einen Vektor. Ein Beispiel
eines Vektors wird in der 1A gezeigt.
Der Vektor enthält
drei wesentliche Elemente: einen Replikationsursprung und zwei kurze
Regionen doppelsträngiger
DNA, die hierin „Homologiearme" genannt werden.
-
Die
Homologiearme sind besonders entworfen, um es dem Vektor zu erlauben,
eine interessierende Ziel-DNA durch homologe Rekombination zwischen
dem Homologiearmen zu „fangen". Die Sequenz, Position und
Orientierung der Homologiearme ist für die korrekte Insertion der
Ziel-DNA zwischen den Armen wichtig. In einer Ausführungsform,
bei der die Homologiearme eine Sequenzhomologie zu den Termini aufweisen,
die die Target-DNA flankieren, korrespondieren die zwei Homologiearme
in der Sequenz zu der DNA, die die interessierende Ziel-DNA flankiert,
ein Arm (in der 1 als A angezeigt)
korrespondiert zu einer DNA-Sequenz stromaufwärts von der Ziel-DNA (in der 1 als C angezeigt) und der zweite Arm
(in der 1 als B angezeigt) korrespondiert
zu einer Sequenz, die stromabwärts
von der Ziel-DNA angeordnet ist (in der 1 als
D angezeigt). Die Orientierung der zwei Arme relativ zu dem gewünschten
Insert müssen
dieselbe Orientierung sein, wie die der homologen Sequenz relativ
zu der Ziel-DNA (siehe 1), so daß die Rekombination
zwischen den Homologiearmen und der Ziel-DNA zu einer Ziel-DNA führt, die
zwischen oder „innerhalb" (siehe 1) den zwei Homologiearmen eingeführt wird.
Wie hierin verwendet, wird eine Position als innerhalb „der Homolgoiearme" definiert, wenn
sie zwischen den zwei Homologiearmen positioniert ist, so daß ein erster
Homologiearm zwischen dem Replikationsursprung und sich selbst positioniert
ist und ein zweiter Homologiearm zwischen dem Replikationsursprung
und sich selbst in der anderen Richtung positioniert ist. Auf der
anderen Seite wird eine Position als „außerhalb" der Homologiearme definiert, wenn sich
in einer Richtung keine der Homologiearme selbst vom Replikationsursprung
abtrennt. Somit ist definitionsgemäß der Replikationsursprung
und der selektierbare Marker auf dem Vektor „außerhalb" der Homologiearme (siehe 1) angeordnet, so daß die Insertion der Zielsequenz
den Replikationsursprung und den selektierbaren Marker auf dem Plasmid
bewährt.
Auf der anderen Seite wird die Ziel-DNA definitionsgemäß „innerhalb" der Homologiearme eingefügt. Die 1A verdeutlicht
bildlich die Bedeutung von „innerhalb" und „außerhalb" der Homologiearme.
-
In
einer alternativen Ausführungsform
weisen die Homologiearme eine Sequenzhomologie zu einem Satz doppelsträngiger Adapteroligonukleotide
auf. Solche Adapteroligonukleotide werden in der 1B dargestellt.
Die Sequenz jedes Adapteroligonukleotids umfaßt die Sequenz eines der Homologiearme
des Vektors und zusätzlich
eine Sequenz, die homolog zu einer Sequenz ist, die das interessierende
Zielgen flankiert (siehe 1C). Somit
enthält
ein Adapteroligonukleotid eine Homologie zu einer DNA-Sequenz eines
Homologiearms (in der 1 als A' angezeigt) und eine
Nukleotidsequenz stromaufwärts
von der Ziel-DNA (in der 1 als C' angedeutet). Das
zweite Adaptor-Oligonukleotid enthält eine Homologie zu einer
DNA-Sequenz eines Homologie-Armes (als B' in der 1 angedeutet)
sowie eine Nukleotidsequenz, die stromabwärts von der Ziel-DNA angeordnet
ist (in der 1 als D' angezeigt). In dieser
Weise können
Adaptor-Oligonukleotide verwendet werden, um einen genetischen Homologie-Klonierungsvektor
anzupassen, um auf eine spezifische interessierende Gensequenz durch
die Variation der Sequenz des Adaptor-Oligonukleotids abzuzielen
(siehe 5). Die Verfahren und Zusammensetzungen, die verwendet
werden können,
um die verschiedenen Ausführungsformen
der Erfindung auszuführen,
werden hierin im Detail beschrieben.
-
Die
unten beschriebenen Verfahren umfassen drei alternative Ansätze, um
die Klonierung durch homologe Rekombination zu steuern. Wie im Detail
unten beschrieben hat jeder dieser drei Ansätze seiner Vorteile, die ihm
bei einer besonderen Klonierungsanwendung bevorzugt machen. Diese
Verfahren und Anwendungen werden unten detailliert beschrieben.
In einem Ansatz der in der 2 dargestellt
wird, wird das Klonierungsvehikel in eine Zelle eingeführt, die
die interessierende Ziel-DNA enthält. Dieser erste Ansatz kann verwendet
werden, um bequem ein Insert von einem Replikon zu einem anderen
zu transportieren ohne die Notwendigkeit für schwierige Restriktionsanalyse
und in vitro Handhabungen. Dieser Ansatz ist für die Anwendungen nützlich in
denen die Ziel-DNA bereits in einem E. coli Replicon vorliegt und
seine weitere Verwendung die Subklonierung eines ausgewählten Teils
erfordert. Beispielsweise wird die Verwendung eines DNA-Klons, der
aus einer Kosmid-, einem Phagen- oder einer BAC-Bibliothek isoliert
wird, durch die Subklonierung gewählter Teile in einen neuen
Vektor ermöglicht,
um das Insert zu sequenzieren oder das durch das Gen kodierte Protein
zu exprimieren. In einem zweiten Ansatz der in der 3 dargestellt
wird, werden der Klonierungsvektor und die interessierende Ziel-DNA
vorbereitet und dann zusammen zu einer Zelle hinzugefügt. Alternativ kann,
wie in der 4 gezeigt die interessierende
DNA zu einer Zelle hinzugefügt
werden, die bereits den Klonierungsvektor enthält. Die letzteren zwei Ansätze sind
für die
Anwendungen nützlich
in denen die Ziel-DNA aus einer externen Quelle abgeleitet ist wie
beispielsweise DNA, die aus einer Krebszelle abgeleitet wird.
-
5.1.1 Vorgehensweise 1:
Einführung
des Vektors in die Wirtszelle, die Ziel-DNA enthält
-
In
einer Ausführungsform
wie in der 2 dargestellt ist die Ziel-DNA-Sequenz
bereits in einer Wirtszelle vorhanden, die eine bakterielle Rekombinase
exprimiert. Beispielsweise kann die Ziel-DNA auf einem unabhängig replizierenden
DNA-Molekül
, wie, aber nicht darauf beschränkt,
auf einem Plasmid, einem Phagen, einem bakteriellen artifiziellen
Chromosom (BAC) oder dem Beginn E. coli Chromosom in eine E. coli
Wirtszelle liegen. Verfahren für
die Konstruktion von Wirtszellen, die eine bakterielle Rekombinase
wie die RecE/T- oder Redα/β-Rekombinase
exprimieren werden im Detail im Abschnitt 5.2.2 beschrieben.
-
Die
Vektor DNA, die einen Replikationsursprung umfaßt und zwei Homologie-Arme,
die auf jeder Seite des Ursprungs angeordnet sind, und der Marker
wird in die Wirtszelle eingeführt.
Vorzugsweise ist der Vektor ein lineares Molekül und die Homologie-Arme sind
an den jeweiligen Enden des linearen Moleküls angeordnet obwohl sie auch
innen liegen können.
Nach dem Eintreten in die Zelle führt die homologe Rekombination
zwischen den Homologie-Armen der Vektor-DNA und der Zielsequenzen
zu einer Einführung
der Ziel-DNA zwischen die Homologie-Arme und der sich daraus ergebenden
Bildung eines zirkulären
Episoms. Die Zellen werden dann auf selektivem Medium ausplatziert,
um auf die Gegenwart des selektiven Markers auf dem Vektor hinzu
selektieren. Da nur zirkularisierte Moleküle zur Replikation und zur
Selektion der Wirtszelle in der Lage sind, werden viele Zellen,
die auf selektivem Medium wachsen, die rekombinierten Moleküle, die
die Ziel-DNA enthalten, umfassen.
-
In
einer Ausführungsform
können
die Enden des linearen DNA-Vektorfragments mit modifizierten Nukleotiden
blockiert werden, um die Anzahl der Ereignisse zu verringern, die
durch die Verbindung der Enden des linearen Fragments durch jedes
andere Mittel als die homologe Rekombination d.h. die unzulässige Rekombination,
zu verringern. Solche modifizierten Nukleotide z.B. Phosphothionat-Nukleotide
können
in das 5'-Endnukleotid
des Homologie-Arms aufgenommen werden. Die modifizierten Nukleotide
können
hier mit der Oligonukleotid-Synthese eines Primers aufgenommen werden,
der verwendet wird um den Vektor (siehe Abschnitt 5.2.1 unten) zu
konstruieren und alternativ durch enzymatische oder chemische Modifikation
des Oligonukleotids oder des linearen DNA-Vektors nach der Synthese
hinzugefügt
werden. Verfahren für
die Modifikation von Oligonukleotiden und linearer DNA-Fragmente
sind im Stand der Technik gut bekannt und werden im Detail im Abschnitt
5.2.2 unten beschrieben.
-
5.1.2 Vorgehensweise 2:
Gleichzeitige Einführung
eines Vektors und der Ziel-DNA in die Wirtszelle
-
In
einer weiteren Ausführungsform,
wie in der 3 dargestellt, wird die Vektor-DNA und die Ziel-DNA in
vitro gemischt und dann gemeinsam in eine Zelle, die RecE/T- oder Redα/β-Rekombinase
enthält,
eingeführt.
Die Ziel-DNA kann aus jeder Quelle abgeleitet werden. Beispielsweise
kann die Ziel-DNA aus einer biologischen Probe erhalten werden,
wie, aber nicht eingeschränkt
auf, Gesamtblut, Plasma, Serum, Haut, Speichel, Urin, Lymphflüssigkeitszellen,
die aus einem Biopsie-Aspirat gewonnen werden Gewebekulturzellen,
Medien oder nicht-biologischen Proben wie Lebensmittel, Wasser oder
andere Materialien. Verfahren für
die Zubereitung von DNA aus solchen Quellen sind dem Fachmann wohlbekannt
(siehe z.B. Current Protocols in Molecular Biology Serien der Labortechnikhandbücher, 1987–1994 Current
Protocols, 1994–1997
John Wiley and Sons, Inc.).
-
Der
Vektor und die Ziel-DNA werden vorbereitet und in vitro gemischt
und dann in die Zellen, die die bakteriellen Rekombinase-Proteine
exprimieren, gemeinsam eingeführt,
vorzugsweise durch Transformation in E. coli durch Co-Elektroporation.
Die Vektor-DNA kann in der Form einer linearen DNA oder einer zirkularen Plasmid-DNA
vorliegen. In einer bevorzugten Ausführungsform ist der Vektor ein
lineares DNA-Molekül.
Die Quelle der Ziel-DNA
wird im Überschuß zu oder
im relativen Überschuß zu der
Vektor-DNA gemischt, um so viele Kopien der interessierenden Ziel-DNA-Region
in die Zellen einzführen,
wie möglich
wodurch die Ausbeute der rekombinanten Produkte maximiert wird.
Die Zellen werden im selektiven Medium wachsen gelassen, um auf
zirkularisierte Produkte zu selektionieren. In einer bevorzugten
Ausführungsform
enthält
der Vektor einen antibiotischen Resistenzmarker und die Zellen werden
in der Gegenwart eines Antibiotikums wachsengelassen. Die Kolonien,
die dazu in der Lage sind unter einer solchen Selektion zu wachsen,
enthalten zirkularisierte, rekkombinierte Formen des linearen Fragments.
-
In
einer Ausführungsform
können
die Enden des linearen Vektor-DNA-Fragments mit modifizierten Nukleotiden,
wie unten in Abschnitt 5.2.1 beschrieben, blockiert werden. Ver fahren
für solche
Modifikationen von Oligonukleotiden sind im Stand der Technik wohlbekannt
wie in Abschnitt 5.2.2 unten beschrieben.
-
Dieser
Ansatz ist besonders nützlich,
wenn die Ziel-DNA aus einer Quelle gewonnen wird, die außerhalb
von E. coli liegt, wie Hefe oder eukaryotische Zellen. In einer
Ausführungsform
kann dieses Verfahren für diagnostische
Zwecke verwendet werden, um die Gegenwart einer bestimmten DNA in
jeder biologischen Probe nachzuweisen. Beispielsweise kann das Verfahren
verwendet werden, um die Gegenwart eines spezifischen Östrogenrezeptors
oder eines BRCA 1 Allels in einer Biopsieprobe, die aus einer Brustkrebspatientin entnommen
wurde, nachzuweisen.
-
In
einer anderen Ausführungsform
kann das Verfahren verwendet werden, um DNA-Regionen zu vervielfältigen, als eine Alternative
zur Vervielfältigung
durch Polymerase-Kettenreaktionsverfahren
(PCR). Die Vervielfältigung
durch homologe Rekombination, Klonierung und Vermehrung in E. coli
bietet mehrere Vorteile gegenüber
auf PCR-beruhenden Verfahren. Zuerst können die Fehler der PCR einen
wesentlichen Nachteil für
viele Zwecke darstellen. Die Verbindungen von PCR-Primerpaaren neigen
dazu zufällige
Reaktionsprodukte zu erzeugen. Darüberhinaus erhöht sich
die Zahl der Fehler im Endprodukt exponentiell mit jeder PCR-Vervielfältigungsrunde
nachdem ein Fehler in eine DNA-Probe eingeführt worden ist. Auf der anderen
Seite hat die Vervielfältigung
durch die homologe Rekombination den Vorteil, der zellulären Korrekturlesemaschine
in E. coli, die daher mindestens bis zu tausendmal genauer ist.
Zweitens gibt es weniger Beschränkungen
im Hinblick auf die Größe der DNA-Region,
die unter Verwendung des vorliegenden Verfahrens vervielfältigt werden kann.
Die Vervielfältigung
von DNA-Regionen, die länger
als einige wenige Kilo-Basen sind (größer als 5–10 kb) ist unter Verwendung
von PCR-Verfahren schwierig. Das vorliegende Verfahren ist für die Klonierung
viel größerer Regionen
mindestens für
etwa 100 Kilo-Basen geeignet. Gegenwärtig beinhaltet die Klonierung
eines Genoms die langwierigen Prozesse der Erzeugung großer zufälliger Bibliotheken
gefolgt von dem Durchsortieren und Anordnen der individuellen Klone.
Unter Verwendung dieses Verfahrens können Homologie-Arme entworfen
werden und Vektoren konstruiert werden, um die Klonierung eines
Genoms in große
nicht-redundante zusammenhängende
Klone, die „Contigs" genannt werden,
zu steuern. Drittens müssen,
selbst nachdem die DNA durch ein PCR-Verfahren hergestellt wurde,
die PCR-Produkt
ein einem zusätzlichen
Bearbeitungsschritt kloniert werden. Die homologe Rekombinations-Klonierungstechnik
beseitigt das Erfordernis für einen
zusätzlichen
Subklonie rungsschritt. Die DNA-Region, die vervielfältigt vervielfältigt werden
soll, wird einfach zwischen den Homologie-Armen eingeführt und
mit der Vektor-DNA in einem E. coli-Wirt transformiert.
-
Die
homologe Rekombination in dieser Ausführungsform kann vor dem Hinzufügen der
DNA zu den Zellen in vitro ausgeführt werden. Beispielsweise
kann isoliertes RecE und RecT oder Zellextrakte die RecE/T enthalten,
zu der gemischten DNA hinzugefügt
werden. Wenn die Rekombination in vitro erfolgt, kann die Selektion
der DNA-Moleküle
durch Transformation des Rekombinationsgemisches in eine geeignete
Wirtszelle und Auswahl auf positive Klone, wie oben beschrieben,
erreicht werden.
-
5.1.3 VORHERGEHENSWEISE
3: EINFÜHRUNG
EINER ZIEL-DNA IN WIRTSZELLEN, DIE VEKTOR-DNA ENTHALTEN
-
In
einer weiteren Ausführungsform
wird die Ziel-DNA in eine Zelle eingeführt, die bereits eine Vektor-DNA
enthält.
Die Ziel-DNA kann von jeder Quelle stammen wie in 5.1.2 oben beschrieben
und entweder von linearer oder zirkulärer Form sein. Wie oben beschrieben
führt die
homologe Rekombination zwischen den Homologie-Armen und der Ziel-DNA
sobald die Ziel-DNA innerhalb der Zelle ist zur Insertion der Ziel-DNA
zwischen die Homologie-Arme. In diesem Fall ist jedoch Gegenselektion
erforderlich, um gegen nichtrekombinierten Vektor zu selektionieren,
da sowohl das gewünschte
Produkt und der nicht rekombinierte Vektor das selektierbare Markergen
exprimieren. Verschiedene Ausführungsformen
werden hierin im Detail beschrieben, um die Gegenselektion zu erreichen.
In einer Ausführungsform
kann ein Verfahren, das eine ortsspezifische Rekombination und eine
Ausschnittsreaktion verwendet, benutzt werden. Dieser Ansatz ist
in der 5 dargestellt. In einer weiteren Ausführungsform
wird eine induzierbare Nuklease induziert, die den unrekombinierten
Vektor schneidet. In beiden Ausführungsformen
werden Vektoren, die keine Rekombinationsprodukte enthalten, eliminiert.
-
Der
Vektor wird zuerst als Plasmid konstruiert, dann in die Wirtszelle
eingeführt,
wo er vermehrt werden kann. Wie in der 5 gezeigt
enthält
der Vektor (i) einen Replikationsursprung (von jeder Quelle); (ii) einen
selektierbaren Marker (Sm); (iii) zwei Homologie-Arme; und (iv) einen gegenselektierbaren
Marker, wie, aber nicht beschränkt
auf, ein Paar Erkennungsstellen für eine Orts-spezifische Rekombinase,
eine erste Erkennungsstelle, die außerhalb der Homologie-Arme
angeordnet ist, und eine zweite Erkennungsstelle, die innerhalb
der Homologie-Arme angeordnet ist, oder eine Erkennungsstelle für eine Endonuklease,
die verwendet werden kann, um gegen den Ausgangs-Plasmidvektor zu
selektionieren. Wie hierin verwendet ist eine Stelle „innerhalb
der Homologie-Arme" angeordnet,
wenn sie zwischen zwei Homologie-Armen angeordnet ist, so daß ein erster
Homologie-Arm zwischen dem Replikationsursprung und sich selbst
in einer Richtung liegt und ein zweiter Homologie-Arm ist zwischen
dem Replikationsursprung und sich selbst in der anderen Richtung angeordnet
ist. Auf der anderen Seite wird eine Position als „außerhalb" der Homologie-Arme
definiert, wenn sich in einer Richtung keiner der Homologie-Arme
selbst von dem Replikations-Ursprung trennt (siehe 1 für eine bildliche
Darstellung der Bedeutung von „innerhalb" im Vergleich zu „außerhalb" der Homologie-Arme). Der
Replikationsursprung und der selektierbare Marker muß außerhalb
der Homologie-Arme angeordnet sein wie in Abschnitt 5.1 oben beschrieben,
so daß die
Insertion der Zielsequenz den Replikationsursprung und den selektierbaren
Marker auf dem Plasmid erhält.
Der gegenselektierbare Marker, die Endonukleasestelle oder eine
oder zwei der Orts-spezifischen Rekombinase-Zielstellen ist vorzugsweise „innerhalb" der Homologiearme
angeordnet (siehe 5) auf der anderen Seite des
Replikationsursprungs und des selektierbaren Markers.
-
Jedes
im Stand der Technik bekannte Verfahren, das die Gegenselektion
gegen den nicht rekombinierten Vektor erlaubt, kann verwendet werden.
Beispielsweise kann in einer Ausführungsform die Gegenselektion
durch eine induzierbare Orts-spezifische Rekombinase (SSR = „site-specific
recombinase") erreicht werden.
Orts-spezifische Rekombinaseenzyme, die zwei Zielstellen erkennen,
die Orts-spezifische Rekombinasezielstellen genannt werden (SST
= „site-specific
recombinase target sites) und die als Orte dienen, um einen DNA-Strang-Austausch
und eine Ausschneidereaktion zu vermitteln (Hallet et al., FEMS
Microbiol. Rev., 1997, 21:157–78;
Sauer, 1994, Curr. Opin. Biotechnol. 5:521–7; Stark et al., 1992, Trends
Genet., 8: 432–9). Beispiele
Orts-spezifischer Rekombinasen sind im Stand der Technik bekannt
und umfassen, sind aber nicht eingeschränkt auf Cre-, Flp-, Kw- oder
R-Rekombinasen (Nunes-Duby
et al., 1998, Nucleic Acids Res. 26:391–406; Ringrose et al., 1997,
Eur. J. Biochem. 248: 903–912;
Utatsu et al., 1987, J. Bacterial. 169: 5537–5545). Wenn zwei gerichtete
SSRTs auf einem zirkulären
Plasmid liegen, führt
die Orts-spezifische Rekombination zwischen den zwei SSRTs zur Bildung
zweier zirkulärer
Plasmide. Nur das Produkt, das den Replikationsursprung enthält, wird
in der Zelle erhalten. Somit führt
die Ortsspezifische Rekombination zwischen zwei direkt wiederholten
SSRTs in einem zirkulären Plasmid
zur Deletion der DNA-Sequenz, die zwischen den SSRTs auf der Seite
liegt, die nicht den Replikationsursprung umfaßt.
-
Ein
DNA-Vektor wird konstruiert, der zwei SSRTs enthält, die als gerichtete Wiederholung
angeordnet sind. Eine wird innerhalb der Homologiearme positioniert
und eine zweite außerhalb
der Arme und zwischen dem selektierbaren Marker (SM) und im Replikationsursprung
positioniert. Die Rekombination zwischen dem SSRT, die in dieser
Weise positioniert sind, führt
zur Trennung des Replikationsursprungs vom selektierbaren Marker
(siehe 5). Somit wird die SSR auf nicht rekombinierte
DNA-Vektoren wirken die zwei SSRTs enthalten, was zum Verlust eines
solchen Plasmides aus der Wirkzelle führt.
-
Wirtszellen
werden dann mit der Vektor-DNA durch Standardverfahren transformiert.
In dieser Ausführungsform
muß die
Wirtszelle enthalten: 1) RecE/T und/oder Redα/β-Gene und 2) ein Gen, das für ein SSR kodiert.
Vorzugsweise ist die Expression der RecE/T- und/oder Redα/β-Gene induzierbar aber die konstitutive Expression
ist auch möglich.
Das Gen, das für
eine Orts-spezifische Kinase (SSR) kodiert, die die SSRTs erkennt,
muß induzierbar
sein. Induzierbare konstitutive Promotoren sind im Stand der Technik
wohl bekannt; Verfahren für
deren Verwendung bei der Konstruktion Expression-rekombinanter Gene
werden im Abschnitt 5.2.3 unten beschrieben. Wenn die RecE/T- und/oder
Redα/β-Gene für die Expression
eine Induktion erfordern, werden die Vektor-enthaltenden Zellen
unter Bedingungen wachsen gelassen, um die Expression unmittelbar
bevor die kompetenten Zellen hergestellt werden zu induzieren. Die
Wirtszellen, die Vektor-DNA enthalten werden durch das Plazieren
und Wachsenlassen in selektivem Medium ausgewählt und erhalten.
-
Die
kompetenten Zellen werden dann aus den Wirtszellen, die den Vektor
enthalten, zubereitet. Die Zellen werden mit der Ziel-DNA transformiert
die aus jeder Quelle zubereitet werden kann z.B. genomische Gesamt-DNA,
die aus einer beliebigen Zelle zubereitet wird. Die Zellen werden
kurz kultiviert, um es der homologischen Kombination zu erlauben,
aufzutreten. Die homologe Kombination führt zu der Deletion zwischen den
Homologiearmen, die ein SSRT enthalten, und zur Insertion der Zielgensequenz.
Die Expression der SSR wird dann induziert. Die SSR wird auf die
direkt wiederholten SSRTs in dem nicht rekominierten Vektor wirken, die
den selektierbaren Marker von dem Replikationsursprung des Plasmids
trennen. Plasmide, die ein Einfügungsziel
tragen, weisen nur ein SSRT auf und bleiben intakt. Die Selektion
kann während
dieses Schrittes aufrecht erhalten werden oder nicht, muß aber bald nach
der Induktion der SSR auferlegt werden, d.h. bald nach dem die Orts-spezifische
Rekombination stattfindet. In dieser Weise führt die Induktion der SSR zur
Auswahl von Plasmiden, die die Einfügungszielgene enthalten.
-
In
einer alternativen Ausführungsform
kann eine Endonuklease verwendet werden, um den Vektor zwischen
den Homologiearmen in vivo zu linearisieren, entweder kurz vor,
während
oder nach der homologen Rekombination. Die Linearisierung des Vektors
vor der Rekombination wird die korrekten Rekombinationsprodukte
auswählen,
da ein lineares Plasmid in den Zellen nicht überleben wird, wenn es nicht
zirkularisiert wird. Nach der Rekombination wird die fortdauernde
Aktivität
der Endonuklease dabei helfen Plasmide auszuwählen, die Einfügungen enthalten,
da während
der homologen Rekombination die SSR die Endonuklease-Erkennungsstelle
erkennt und die Ziel-DNA an ihrer Stelle einfügt. Da die Endonuklease nur
nicht-rekombinierte Vektoren spalten wird, wobei Plasmide mit eingeführten Zielsequenzen
intakt bleiben, wird die fortgesetzte Aktivität der Endonuklease nach der
Rekombination gegen nicht rekombinierte Produkte selektionieren.
Für diese
Ausführungsform
muß eine
Endonuklease mit einer sehr seltenen Erkennungssequenz verwendet
werden, so daß keine
andere Stelle in der Wirtszellen-DNA vorhanden ist. Beispiele solcher „seltenen
Schneider" sind
im Stand der Technik bekannt, umfassen, sind aber nicht beschränkt, auf
Lambda cos, Hefe HO oder eine Intron-kodierte Endonuklease wie PI-SceI.
Die Erkennungstelle für
die Endonuklease sollte zwischen zwei Homologiearme kloniert werden,
so daß der
enzymatische Verdau durch die Endonuklease zur Linearisierung des
Vektors zwischen den Homologiearmen führt. Die Expression des Endonukleasegens
muß induzierbar sein.
Konstrukt und Verfahren für
die induzierbare Proteinexpression werden unten im Abschnitt 5.2.4
diskutiert.
-
In
einer weiteren Ausführungsform
kann eine SSR, beispielsweise die Cre-Rekombinase statt einer Endonuklease
verwendet werden, um den nicht-rekombinierten Vektor in vivo zu
linearisieren (siehe Mullins et al., 1997, Nucleic Acids Res.25:2539–40). In
diesem Fall wird der Vektor nur mit einer SSRT-Stelle, die innerhalb
der Homologiearme angeordnet ist, konstruiert. Ein Überschuß des Oligonukleotids,
der eine Kopie des selben SSRT-Oligonukleotids
enthält,
wird mit der Ziel-DNA gemischt und in die Wirtszelle mit der Ziel-DNA ko-transformiert.
Vorzugsweise ist das Oligonukelotid ein kurzes doppelsträngiges DNA-Molekül. Wenn
eines der rekombinierten Moleküle
ein SSRT aufweist, das auf einem kurzen Oligonukleotid liegt, wird
die orts-spezifische Rekombinase den Vektor an seinen SSRTs linarisieren
(Mullin et al., 1997, supra).
-
In
einer weiteren Ausführungsform
der Orts-spezifischen Rekombination können die oben beschriebenen
Orts-spezifischen Rekombinase-Endonukleaseansätze kombiniert werden. In diesem
Fall wird der unrekombinierte Vektor hergestellt, so daß er sowohl
ein SSRT oder eine Endonuklease-Stelle innerhalb der Homologiearme
aufweist. In einer Ausführungsform
dieses Ansatzes könnte
die SSR und die Endonuklease unter Kontrolle eines einzelnen induzierbaren
Promotors ko-reguliert werden. Konstrukt und Verfahren für eine solche
koregulierte Expression der Proteine wird im Abschnitt 5.2.3 unten
diskutiert.
-
In
einer weiteren Ausführungsform
kann eine Kombination dieser Verwendung der Orts-spezifischen Rekombination
für die
Gegenselektion eingesetzt werden. In dieser Ausführungsform werden zwei SSR/SSRT-Paare
beispielsweise Cre/lox und Flp/FRT verwendet. Der Vektor enthält zwei
Stellen für
die erste SSR, SSR1, eine innerhalb der Homologiearme angeordnet
und die zweite außerhalb
der Homologiearme zwischen dem Replikationsursprung und dem selektierbaren
Marker angeordnet. Zusätzlich
enthält
der Vektor eine Stelle für
die zweite SSR, SSR2, die innerhalb der Homologiearme angeordnet
ist. Eine weitere Stelle für
SSR2 ist auf einem kurzen doppelsträngigen Oligonukleotid angordnet
und wird zusammen mit der Ziel-DNA während der Zelltransformation
in einer Menge, die im Überschuß zur Ziel-DNA
ist, zugefügt.
In einer besonderen Ausführungsform
ist beispielsweise ein SSR/SSRT-Paar für den Linearisierungsschritt
Cre/loxP und das zweite für den
Selektionsschritt Flp/FRT.
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In
einer weiteren Ausführungsform
kann eine direkte Gegenselektion gegen die Zelle verwendet werden.
In diesem Fall steuert der Replikationsursprung des Plasmids den
Einzelkopie- (oder sehr niedrigen Kopie) Erhalt in E.coli. Die Replikationsursprünge dieser
Klasse umfassen die Iteron-Klasse der Ursprünge wie den Phage PI-Ursprung
und Plasmide, die auf dem E. coli chromosomalen Ursprung, oriC beruhen.
Für geeignete
Replikationsursprünge
siehe Helinski, D.R., Toukdarian, A.E., Novick, R.P. Kapitel 122,
S. 2295–2324
in „Escherichia
Coli und Salmonella, Cellular and Molecular Biology", zweite Ausgabe
Frederick C. Niedhardt, Heraus. ASM Press, Washington, 1996, ISBN
1-55581-084-5. In diesem Fall kann der Vektor ohne SSRTs konstruiert
werden, stattdessen wird ein gegenselektierbares Gen zwischen den
Homologiearmen aufgenommen. Solche Gen-selektierbaren Markergene,
wie beispielsweise die sacB-, ccdB- oder Tetracyclin-Resistenzgene, sind
im Stand der Technik bekannt und können verwendet werden (siehe
auch Reyrat et al., 1998. Infect. Immun. 66:4011–7 für eine Auflistung geeigneter
gegenselektierbarer Gene und Verfahren). Die beabsichtigte homologe
Rekombinationsreaktion wird das gegenselektierbare Gen entfernen,
so daß die
Zellen, die das beabsichtigte Rekombinationsprodukt tragen, unter
Gegenselektionsdruck überleben
werden wobei die Zellen, die den unrekombinierten Vektor tragen,
getötet
werden.
-
5.2 ZUSAMMENSEZTUNG FÜR DIE KLONIERUNG
UND SUBKLONIERUNG DURCH HOMOLOGE REKOMBINATION
-
Zusammensetzung
für die
Klonierung durch homologe Rekombination in verschiedenen Ausführungsformen
werden hierin beschrieben. Für
das in Abschnitt 5.2 unten beschriebene Klonierungsverfahren ist
es erforderlich, daß drei
Bestandteile in einer einzelnen Zelle ko-existieren: Zuerst ein
Vektor, der zwei kurze DNA-Regionen trägt (hierin „Homologiearme" genannt) von denen
jeder eine Sequenzhomologie zu einer Nukleotidsequenz aufweist,
die die Zielsequenz flankiert; Zweitens RecE/T- und/oder Redα/β-Proteinpaare
oder einer andere bakterielle Rekombinase; und drittens die Ziel-DNA-Sequenz.
Die Rekombination zwischen diesen homologen Sequenzen, die auf dem
Homologiearm vorhanden sind, und den Regionen, die das Zielgen flankieren,
vermittelt durch eine bakterielle Rekombinase führt dazu, daß die Ziel-DNA
zwischen die Homologiearme eingeführt oder dazwischen „gefangen" wird. Die Zusammensetzung
und die Verfahren für
die Konstruktion werden hierin im Detail beschrieben.
-
5.2.1 HOMOLOGIE-KLONIERUNGSVEKTOR
-
Der
Homologie-Klonierungsvektor kann ein linearer oder ein zirkulärer DNA-Vektor
sein, der einen Replikationsursprung, einen selektierbaren Marker
und zwei kurze DNA-Regionen
umfaßt,
die entworfen sind, um eine interessierende Ziel-DNA zu fangen.
Mehrere Formen der Klonierungsvehikel sind möglich, abhängig von dem zu verwendenden
Ansatz oder Verfahren. Die bevorzugten Formen und Verfahren für deren
Konstruktion werden in den 1–5 dargestellt
und werden hierin im Detail beschrieben.
-
5.2.1.1 REPLIKATIONSURSPRUNG
-
Der
Vektor erfordert ein Replikationsursprung der für die Replikation und die Fortpflanzung
des Plasmids erforderlich ist. Für
die Klonierung und Fortpflanzung in E.coli, kann jeder E.coli-Replikationsursprung verwendet
werden, Beispiele davon sind im Stand der Technik gut bekannt (siehe
Miller, 1992, A Short Course in Bacterial Genetics, Cold Spring
Harbor Laboratory Press, NY and darin enthalten). Nicht einschränkende Beispiele
von ohne weiteres erhältlichen
Plasmid-Replikationsursprünge
sind die ColE1-abgeleiteten Replikationsursprünge (Bolivar et al., 1977,
Gene 2:95–113;
siehe Sambrook et al., 1989, supra), die p15A-Ursprünge, die
in Plasmiden wie pACYC184 vorhanden sind (Chang und Cohen, 1978,
J. Bacteriol. 134:1141-56; siehe auch Miller, 1992, p. 10.4–10.11),
und der pSC101-Ursprung, der für
die Expression für
Plasmide mit niedriger Kopienzahl erhältlich ist, sind alle gut im
Stand der Technik bekannt.
-
Beispielsweise
wird in einer Ausführungsform
der Replikationsursprung von einem Plasmid mit hoher Kopienzahl
verwendet wie ein Plasmid, das einen ColE-1-Replikationsursprung enthält, von
dem Beispiele im Stand der Technik wohl bekannt sind (siehe Sambrook
et al., 1989, supra; siehe auch Miller, 1992, A Short Course in
Bacterial Genetics, Cold Spring Harbor Laboratory Press, NY, und
darin enthaltene Zitate). Ein Beispiel ist ein Ursprung aus pUC
19 und seinen Derivaten (Yanisch-Perron et al., 1985, Gene 33:103–119). pUC-Vektoren
existieren in Mengen von 300–500
Kopien pro Zelle und haben günstige
Klonierungsstellen für die
Insertion fremder Gene. Für
sehr hohe Expression können λ-Vektoren,
wie λgt
11 (Huynh et al., 1084 in „DNA
Klonierungstechniken:, Band I: A Practical Approach", D. Glover, hir.,
S. 49–78,
IRL Press, Oxford), oder die T7- oder SP6-Phagepromotoren in Zellen, die T7- und
SP6-Polymerase-Expressionssysteme enthalten (Studier et al., 1990,
Methods Enzymol. 185:60–89)
verwendet werden.
-
Wenn
ein niedrigerer Expressionslevel erwünscht ist, kann ein Replikationsursprung
mittlerer oder niedriger Kopienzahl verwendet werden. Plasmide mittlerer
Kopien-Zahl sind im Stand der Technik gut bekannt, wie pBR322 das
einen ColE1-abgeleiteten Replikationsursprung und 20–100 Kopien
pro Zelle aufweist (Bolivar et al., 1977, Gene 2:95–113; siehe
Sambrook et al., 1989, supra) oder pACYC 184 eines der pACYC 100-Plasmidserie,
das einem p15A-Replikationsursprung aufweist, und mit 10–12 Kopien
pro Zelle vorliegt (Chang and Cohen, 1987, J. Bacteriol. 134:1141-56;
siehe auch Miller, 1992, S. 10.4–10.11). Plasmide niedriger
Kopienzahl wie beispielsweise pSC101, das einen pSC101-Ursprung
und ungefähr
5 Kopien pro Zelle aufweist, sind auch im Stand der Technik gut
bekannt. Sowohl die pACYC- und die pSC101-Plasmidvektoren haben
günstige
Klonierungsstellen und können
in der selben Zelle als pBR- und pUC-Plasmide ko-existieren, da sie
einen kompatiblen Replikationsursprung und einzigartige selektive
antibiotische Marker aufweisen. Andere geeignete Plasmid-Replikationsursprünge umfassen
auf Lambda oder Phage-P1-beruhende Plasmide, beispielsweise die
Lorist-Serie (Gibson et al., 1987 Gene 53:283-286).
-
Wenn
noch weniger Expression erwünscht
ist, kann der Replikationsursprung aus dem bakteriellen Chromosom
erhalten werden (siehe Miller, 1992, supra; Niedhardt, F.C., ed.,
1987, Escherichia coli and Salmonella typhimurium, American Society
for Microbiology, Washington, D.C.; Yarmolinsky, M.B. and Stemberg, N.,
1988, S. 291–438,
in Band. 1 des The Bacteriophages, R. Calender, Heraus. Plenum Press,
New York). Zusätzlich
können
synthetische Replikationsursprünge
verwendet werden.
-
5.2.1.2 DER SELEKTIERBARE
MARKER
-
Um
den Plasmidvektor in der Zelle zu bewahren, enthält der Vektor typischerweise
einen selektierbaren Marker. Jeder selektierbare Marker, der im
Stand der Technik bekannt ist, kann verwendet werden. Für die Konstruktion
eines E.coli-Vektors kann jedes Gen, das eine Resistenz gegenüber einem
beliebigen Antibiotikum vermittelt, das in E.coli wirksam ist, oder
es kann jedes Gen, das ohne weiteres identifizierbare oder selektierbare
phänotypische Änderung
vermittelt, verwendet werden. Vorzugsweise werden antibiotische
Resistenzmarker, wie das Kanamycin-Resistenzgen aus TN903 (Friedrich
und Soriano, 1991, Genes. Dev. 5:1513–1523) oder Gene, die eine
Resistenz gegenüber
Aminoglykosiden (umfassend, aber nicht eingeschränkt auf Dihydrostreptomycin,
Gentamycin, Neomycin, Paramocin und Streptomycin) vermitteln, das β-Laktamasegen
aus IS1, das eine Resistenz gegenüber Penicillin vermittelt (umfassend,
aber nicht eingeschränkt
auf Ampicillin, Carbenicillin, Methicillin, Penicillin N, Penicillin
O und Penicillin V), verwendet. Andere selektierbare Gensequenzen
umfassen, sind aber nicht eingeschränkt auf Gensequenzen, die für Polypeptide kodieren,
die Zeocin-Resistenzen
vermitteln (Hegedus et al. 1998, Gene 207:241–249). Andere Antibiotika,
die verwendet werden können,
sind Gene, die eine Resistenz gegenüber Amphenicol vermitteln,
wie Chloramphenicol, beispielsweise kann die kodierende Sequenz
für die
Chloramphenicol-Transacetylase
(CAT) verwendet werden (Eikmanns et al. 1991, Gene 102:93–98). Wie
vom Fachmann erkannt werden wird, können andere nicht-antibiotische
Verfahren verwendet wer den, um auf den Erhalt des Plasmids zu selektieren,
wie beispielsweise eine Vielzahl von auxotrophen Markern (siehe
Sambrook et al., 1989, supra; Ausubel et al., supra).
-
5.2.1.3 DIE HOMOLOGIEARME
-
Ein
erforderlicher Bestandteil des Vektors sind zwei kurze Regionen
doppelsträngiger
DNA, die hierin als „Homologiearme" bezeichnet werden.
In einer Ausführungsform,
wie in der 1 gezeigt, sind die Homologiearm
(markiert als „A" und „B") homolog zu der
Sequenz der DNA, die die interessierende Ziel-DNA flankiert (markiert
als „A" und „B"), wobei ein Arm
zu einer DNA-Sequenz stromaufwärts
von der Ziel-DNA ist und der zweite Arm homolog zu einer Sequenz
ist, die stromabwärts
von der Ziel-DNA angeordnet ist. Wie hierin verwendet sind zwei
doppelsträngige
DNA-Moleküle „homolog", wenn sie einen
gemeinsamen Bereich der Identität
aufweisen, der ggf. durch eine oder mehrere Basenpaarunterschiede
unterbrochen ist und wenn sie dazu in der Lage sind, als Substrate
für die
homologe Rekombination zu wirken. In einer bevorzugten Ausführungsform
enthalten die Homologiearme ungefähr 22 bis 100 Basenpaare oder
mehr mit kontinuierlicher Identität zu einer doppelsträngigen Region,
die die interessierende Ziel-DNA flankiert. Die Homologieregionen
können
durch eine oder mehrere nicht-identische Reste unterbrochen sein
unter der Voraussetzung, daß die
Homologiearme immer noch wirksame Substrate für die homologe Rekombination
darstellen. In einer bevorzugten Ausführungsform weisen die Homologiearme
für eine
optimale Rekombinationseffizienz eine Länge von etwa 50 Nukleotiden
auf, mit im Bereich von 20–30
(z.B. 25) Basenpaaren kontinuierlicher ununterbrochener Sequenzidentiät. Obwohl
auch große
Regionen der kontinuierlichen Identität möglich sind (z.B. mindestens
6, 8 oder 10 Basenpaare), können
niedrigere Rekombinationseffizienzen bei Verwendung solch kürzerer Regionen
kontinuierlicher Identität
erwartetet werden. Beispielsweise kann in einer Ausführungsform
die Länge
der kontinuierlichen Identität
so kurz wie 6 bp sein (Keim und Lark, 1990, 1. Structural Biology
104:97–106).
Es gibt keine obere Grenze für
die Länge
der Homologiearme oder für
die Länge
ihrer kontinuierlichen Identität zu
der flankierenden DNA-Sequenz.
-
Nukleotidsequenzen,
die eine Ziel-DNA flankieren, werden hierin auch als die „Termini" bezeichnet, die die
Ziel-DNA flankieren. Somit wird eine Ziel-DNA zwei Termini aufweisen,
einen ersten Terminus und einen zweiten Terminus. Die Orientierung
der zwei Arme relativ zu dem gewünschten
Insert muß die
selbe sein, wie die Orientierung der homologen Sequenz relativ zur
Ziel-DNA (siehe 1), so daß die Rekombination
zwischen den Homologiearmen und dem ersten und zweiten Termini der
Ziel-DNA dazu führt,
daß die
Ziel-DNA zwischen die zwei Homologiearme eingeführt wird.
-
Die
Sequenzen der zwei Homologiearme werden gemäß dem experimentellen Design
gewählt.
Die einzigen Beschränkungen
bei der Wahl des Homologiearms besteht darin, daß er keine Sequenz aufweisen sollte,
die mehr als einmal innerhalb der Ziel-DNA gefunden wird und während der
homologen Rekombinationsreaktion nirgendwo sonst in der Wirtszelle
vorhanden sein sollte. In diesem Fall kann das gewünschte Rekombinationsprodukt
immer noch erhalten werden, jedoch gegen einen Hintergrund alternativer
homologer Rekombinationsereignisse. In einer Ausführungsform
ist die Sequenz der Homologiearme zwei Sequenzen, die den Polylinker
eines üblicherweise
verwendeten Klonierungsvehikels, wie BAC, PAC, YAC (Hefe artifizielles
Chromosom = „yeast
artificial chromosome"),
Phagenklonierungsvektoren wie die λ-EMBL oder λGT-Serien, Phagemid, Cosmid,
pBR322, pGEM, pGEX, pET, Baclovirus-Vektoren, wie Viral-Vektoren,
wie adenovirale Vektoren und Adeno-assoziierte virale Vektoren flankieren.
Daher kann ein einzelner Vektor verwendet werden, um jedes Insert,
das in diesen Vektoren kloniert worden ist, zu subkloniern. Vektoren,
die solche Homologiearme enthalten, sind besonders für die Sub-Klonierung
von Einfügung,
die aus positiven Klonen aus einer DNA-Bibliothek, wie einer BAC-,
PAC-, YAC-, Cosmid- oder λ-Bibliothek
abgeleitet sind, nützlich.
-
Wie
im folgenden beschrieben wird, sind die Homologiearme in verschiedenen
Ausführungsformen
an den Enden eines linearen DNA-Moleküls oder innerhalb eines linearen
DNA-Moleküls
oder innerhalb eines linearen DNA-Moleküls oder eines zirkulären DNA-Plasmid-Vektors angeordnet.
-
Die
Homologiearme sind in derselben Orientierung relativ zu der Orientierungen
der Ziel-Nukleotidsequenz orientiert. In anderen Worten sind sie
so orientiert, daß die
orientierte DNA-Sequenz zwischen die Arme eingeführt wird, nachdem die Rekombination
stattfindet. In den Fällen,
in denen die Homologiearme an den Enden der linearen DNA angeordnet
sind, wird die eingeführte
DNA-Sequenz gefangen und zwischen die zwei Arme eingeführt, wodurch
ein zirkuläres
und replizierbares Plasmid erzeugt wird.
-
5.2.1.4 ADAPTEROLIGONUKLEOTID-HOLOGIEARME
-
In
einer alternativen Ausführungsform
ist die Nukleotidsequenz der Homologiearme homolog zu der Nukleotidsequenz,
die auf den Adapteroligonukleotiden vorhanden ist. Jedes dieser
zwei Adapteroligonukleotide umfaßt eine Nukleotidsequenz, die
homolog zu Nukleotidsequenzen ist, die auf einem der Homologiearme vorhanden
ist und eine zweite Region der Homologie, die homolog zu einem der
zwei Termini ist, die die Ziel-DNA flankieren. Die Adapteroligonukleotide
werden in der 1 dargestellt. Die Homologiearme
des Vektors sind als „A" und „B" markiert und die
Regionen der Adapteroligonukleotide, die zu diesen Sequenzen homolog
sind, sind als A' und
B' markiert. Die
zwei Termini, die die Ziel-DNA flankieren, sind als „C" und „D" markiert und die
korrespondierenden homologen Sequenzen, die auf den Adapteroligonukleotiden
vorhanden sind, sind als C' und
D' markiert. Diese
Ausführungsform
führt die
durch RecE/T oder Redα/β vermittelte
Rekombination zwischen den Vektorhomologiearmen, der Homologieregion
auf den Adapteroligonukleotiden und den flankierenden Termini des
Zielgens zur Einführung
oder dem „Fangen" der Ziel-DNA zwischen
den Homologiearmen des Vektors.
-
5.2.1.5 KONSTRUKTION DES
VEKTORS
-
Das
lineare Fragment oder der zirkuläre
Vektor können
unter Verwendung von im Stand der Technik bekannten Standardverfahren
konstruiert werden (siehe Sambrook et al., 1989, supra; Ausubel
et al., supra). Beispielsweise kann synthetische oder rekombinante
DNA-Technologie verwendet werden. In einer Ausführungsform wird das lineare
Fragment durch PCR-Vervielfältigung
hergestellt. In diesem Verfahren werden Oligonukleotide synthetisiert,
um die Homologiearmsequenzen an ihren 5'-Enden und PCR-Primersequenzen an ihren
3'-Enden zu umfassen.
Diese Oligonukleotide werden dann als Primer in einer PCR-Vervielfältigungsreaktion
verwendet, um eine DNA-Region zu vervielfältigen, die einen Replikationsursprung
und einen selektierbaren genetischen Marker umfaßt. In einer anderen Ausführungsform
kann ein Plasmid durch rekombinante Standard-DNA-Verfahren so konstruiert
werden, daß es
zwei geeignet orientierte Homologiearme, die einen Replikationsursprung
flankieren, und einen selektierbaren genetischen Marker enthält (siehe
z.B. Methods in Enzymology, 1987, Band 154, Academic Press; Sambrook
et al., 1989, Molecular Cloning – A Laboratory Manual, 2. Ausgabe,
Cold Spring Harbor Press, New York; und Ausubel et al., Current
Protocols in Molecular Biology, Greene Publishing Associates and Wiley
Interscience, New York). Das Plasmid wird dann beispielsweise durch
Restriktionsendonukleaseverdau linearisiert.
-
Beispielsweise
wird in einer weiteren Ausführungsform
das folgende Verfahren verwendet, um die Vektor-DNA, die oben im
Abschnitt 5.1.3. verwendet wird, zu konstruieren. Zwei Oligonukleotide
werden synthetisiert von dem das eine von 5'- bis zum 3'- Ende eine Restriktionsstelle, die
einmalig für
den Vektor ist, einen linken Homologiearm und einen PCR-Primer enthält. Das
andere Oligonukleotid umfaßt
vom 5'- bis zum 3'-Ende die selbe Restriktionsstelle,
die einzigartig für
den Vektor ist, ein SSRT, einen rechten Homologiearm und einen PCR-Primer.
Die zwei Homologiearme werden gewählt, um die Ziel-DNA zu flankieren.
Das SSRT ist eine Stelle, die durch jede ortspezifische Rekombinase
(SSR) wie Cre-, Flp-, Kw- oder R-Kombinasen erkannt wird. Die Synthese
des Oligonukleotids muß so
entworfen werden, daß die
zwei SSRTs als direkte Wiederholung in dem Vektor orientiert sind.
Zwei PCR-Primer werden verwendet, um eine DNA-Vorlage zu vervielfältigen,
die einen Plasmidursprung, ein selektierbares Gen und einen identisches
SSRT zwischen dem Ursprung und dem selektierbaren Gen enthält. Das
Produkt der PCR-Reaktion wird dann mit dem Restriktionsenzym geschnitten,
das die Stelle, die in den 5'-Enden
der Oligonukleotide enthalten war, erkennt, um die wirksame Zirkularisierung
durch Ligation zu erlauben. Das zirkuläre Produkt wird dann für die Vervielfältigung
in E.coli transformiert, um große
Vektormengen zu ergeben.
-
In
einer weiteren Ausführungsform
wird ein lineares Fragment durch das Nehmen eines Plasmids mit einem
selektierbaren Marker, einem Ursprung und zwei Klonierungsstellen
und der Einklonierung eines Oligonukleotidhomologiearms in jede
Klonierungsstelle konstruiert. Die Restriktionsenzyme werden dann
verwendet, um das Plasmid zu schneiden, um ein lineares Fragment
zu erzeugen, das durch die Homologiearme verbunden wird. Dieses
Verfahren ist für
die Konstruktion komplexerer Plasmide, z.B. von Plasmiden, die eukaryotische
Enhancer- and Promotorelemente enthalten, um eukaryotische Expressionselemente
zu umfassen, bevorzugt. Zusätzlich
können
andere Sequenzen in den Vektor subkloniert werden.
-
Der
Vektor kann auch zusätzlich
interessierende Nukleotidsequenzen für die Proteinexpression, Manipulation
oder den Erhalt der eingeführten
Ziel-DNA enthalten. Beispielsweise können Promotorsequenzen, Enhancersequenzen,
Translationssequenzen wie Shine-und-Dalgamo-Sequenzen, Transkriptionsfaktorerkennungssequenzen,
Kozak-Konsensussequenzen und Terminierungssignale an einer angemessenen
Position in dem Vektor enthalten sein. Für die Rekombinationsklonierung
in anderen Zellen als bakteriellen Zellen wie Pflanzen, Insekten,
Hefe oder Säugetierzellen
können
andere Sequenzelemente wie speziesspezifische Replikationsursprünge, Transkriptions-,
Prozessierungs- und Translationssignale notwendig sein. Solche Elemente
können
enthalten sein, sind aber nicht eingeschränkt auf eukaryotische Replikationsursprünge, Enhancer,
Transkriptionsfaktorerkennungsstellen, CAT-Boxen oder Priobnowboxen.
-
In
einer Ausführungsform
bei der RecE/T und/oder Redα/β oder eine
andere bakterielle Rekombinase rekombinant von einem Expressionsplasmid
in der Zelle hergestellt wird, muß der gewählte Vektor mit dem bakteriellen
Rekombinaseexpressionsplasmid, das unten im Abschnitt 5.2.3 beschrieben
wird, kompatibel sein. Der Fachmann würde sich ohne weiteres der
Kompatibilitätsforderungen
bewußt
sein, die für
die Expression mehrer Plasmide in einer einzelnen Zelle notwendig
sind. Verfahren für
die Vervielfältigung
von zwei oder mehr Konstrukten in prokaryotischen Zellen sind dem
Fachmann wohl bekannt. Beispielsweise können Zellen, die mehrere Replikons
enthalten, routinemäßig durch
die Verwendung von Vektoren, die geeignete kompatible Replikationsursprünge und
unabhängige
Selektionssysteme enthalten, selektioniert und erhalten werden (siehe
Miller et al., 1992, supra; Sambrook et al., 1989, supra).
-
5.2.2 BAKTERIELLE REKOMBINASEN
-
Die
hierin beschriebene Erfindung wird in erster Linie im Hinblick auf
RecE/T und/oder Redα/β beschrieben.
Es wird jedoch für
den Fachmann klar sein, daß die
Erfindung gleichermaßen
auf die Verwendung anderer bakterieller Rekombinasen anwendbar ist,
die die Fähigkeit
aufweisen, homologe Rekombination unter Verwendung eines Paars homologer
doppelsträngiger
DNA-Moleküle
als Substrate, zu vermitteln. Wie hierin verwendet, ist eine Rekombinase,
eine Rekombinase, die endogen in Bakterien exprimiert wird, ob aus
Phagen- oder Bakterienursprung,
und dazu in der Lage ist, eine homologe Rekombination zu vermitteln.
In verschiedenen Ausführungsformen
ist die bakterielle Rekombinase eine RecE/T- und/oder Redα/β-Rekombinase. In einer anderen
besonderen Ausführungsform
umfaßt
ein funktionell äquivalentes
System für
die Initiation homologer Rekombination das REF-Protein aus dem Phagen
P22. Des weiteren können
einzelne Proteinkomponenten bakterieller Re kombinasen durch andere
funktionelle Komponenten für
die Verwendung der vorliegenden Erfindung ersetzt werden.
-
„RecE" und „RecT" wie hierin verwendet
bezeichnet E. coli, z.B. E. coli K12, RecE oder RecT. Die E. coli
RecE und RecT Nukleoid- oder Aminosäuresequenzen sind wohlbekannt
(RecE, GenBank Zugangsnr. M24905 und SWISS-PROT Zugangsnr. P15033;
RecT, GenBank Zugangsnr. L23927 und SWISS-PROT Zugangsnr. P33228). „Redα" und „Redβ" bezeichnen Lambdaphagen-kodierte
Proteine. Redα besitzt
eine 5'- bis 3'-Exonukleaseaktivität die der 5'- bis 3'-Exonuklease des RedE ähnlich ist
und Redβ weist
eine DNA-Anlagerungsaktivität
auf, die der des RecT ähnlich
ist. Die Nukleotid- und Aminosäuresequenzen
sind für
diese beiden Lambdaproteine wohl bekannt (siehe GenBank Zugangsnr.
J02459; M17233).
-
Wie
dem Fachmann klar sein wird, soll ein Verweis auf RecE/T und/oder
Redα/β hierin auch
auf eine Kombination von RecE/T und Redα/β hinweisen, falls es nicht anders
explizit oder durch den Zusammenhang aufgezeigt wird. In einer besonderen
Ausführungsform
hat die Kombination von zwei Enzymkomplexen auf die Effizienz der
Rekombination einen synergistischen Effekt.
-
Die
bakteriellen Rekombinasen, die verwendet werden können, umfassen
allelische Varianten der Bestandteile der Rekombinasen. Beispielsweise
können
die Aminosäuresequenzen
wie in dem RecE/T- und Redα/β-Rekombinationssystem
der vorliegenden Erfindung verwendet werden, auch Aminosäuresequenzen
umfassen, die durch allelische Varianten von RecE, RecT, Redα oder Redβ kodiert
werden, solange die allelischen Varianten funktionelle Varianten
sind, zumindest in dem Umfang, in dem sie homologe Rekombinationsaktivität zeigen.
Allelische Varianten können
routinemäßig identifiziert
werden und unter Verwendung von rekombinanten DNA-Standardverfahren
erhalten werden (siehe z.B. Methods in Enzymology, 1987, Band 154, Academic
Press; Sambrook et al., 1989, Molecular Cloning – A Laboratory Manual, 2. Ausgabe,
Cold Spring Harbor Press, New York; und Ausubel et al., Current
Protocols in Molecular Biology, Greene Publishing Associates and
Wiley Interscience, New York) oder durch Proteinevolutionsansätze (Jermutus
et al., 1998, Curr. Opin. Biotechnol. 9:534–548).
-
Im
allgemeinen sollten Nukleinsäuren,
die dazu in der Lage sind für
solche allelischen Varianten zu kodieren, dazu in der Lage sein,
mit dem Komplement der kodierenden Sequenz von RecE, RecT, Redα oder Redβ unter moderat
stringenten Bedingungen zu hybridisieren (unter Verwendung von z.B.
Standard Southern Blotting Hybridisierungsbedingungen mit der letzten
Waschung in 0,2 × SSC/0,1%SDS
bei 42°C;
Ausubel et al., Heraus. 1989, Current Protocols in Molecular Biology,
Band I, Green Publishing Associates, Inc., und John Wiley & sons, Inc., New
York, auf s. 2.103) oder hochstringenten Hybridisierungsbedingungen
(unter Verwendung von z.B. Standard Southern Blotting Hybridisierungsbedingungen
mit der letzten Waschung in 0,1 × SSC/0,1%SDS bei 68°C; Ausubel
et al., supra).
-
Wie
hierbei verwendet, umfassen RecE, RecT, Redα oder Redβ auch RecE-, RecT-, Redα- und Redβ-Homloge,
die aus Phagen abgeleitet sind, die durch prokaryotische Zellen
der Familie Entereobacteriaceae unterhalten werden oder die Zellen
davon. Mitglieder der Familie der Entereobacteriaceae umfassen sind
aber nicht eingeschränkt
auf die Spezies Escherichia, Salmonella, Citrobacter, Klebsiellae
und Porteus. So ein RecE-, RecT-, Redα- oder Redβ-Homolog wird im allgemeinen
durch ein Gen kodiert, das in einem Phagengenom vorhanden ist, dessen
Produkt an einem Rekombinations-vermittelten Schritt in den Lebenszyklus des
Phagen teilnimmt wie Redα und
Redβ im
Lebenszyklus des Lambda-Phagen.
-
Die
RecE/T-Homologe können
routinemäßig identifiziert
werden und unter Verwendung von prokaryotischen genetischen und
rekombinanten DNA-Standardverfahren erhalten werden (siehe z.B.
Sambrook et al., supra und Ausubel et al., supra). Die rekombinante
DNA kann aus einer klonierten genomischen oder einer cDNA-Bibliothek
oder durch PCR-Vervielfältigung
gewonnen werden. Beispielsweise kann eine genomische Bibliothek
durch molekularbiologische Standardverfahren hergestellt werden
oder aus kommerziellen oder nicht-kommerziellen Quellen erhalten
werden. Die genomische oder die cDNA-Bibliothek kann dann durch
Nukleinsäurehybridisierung
gegen eine markierte E.coli recE- oder recT-Sonde durchsucht werden (Grunstein und
Hogness, 1975, Proc. Natl. Acad. Sci. U.S.A. 72:3961) und positive
Klone können
isoliert und sequenziert werden.
-
In
einem spezifischen Beispiel kann ein RecE- oder RecT-Homolog routinemäßig in Salmonella
typhimurium isoliert werden. Die recE- und recT-Gene sind in E.
coli K-12 gut charakterisiert; die Nukleotid- und Proteinsequenzen
sowohl von RecE (GenBank Zugangsnr. M24905 und SWISS-PROT Zugangsnr.
P15033) als auch RecT (GenBank Zugangsnr. L23927 und SWISS-PROT
Zugangsnr. P33228) sind bekannt; (siehe auch Bachmann, 1990, Micorbiol.
Rec. 54:130–197;
Rudd, 1992, in Miller, 1992, supra, ss. 21.3–2.43). Eine vollständige S.
ryphimurium genomische Kosmid- oder λ-Bibliothek kann verwendet werden.
Die S. typhimurium-Bibliothek kann durch Hybridisierung mit einer
E.coli RecE- oder RecT-Sonde
unter Verwendung von Hybridisierungsbedingungen wie denen oben beschriebenen,
durchsucht werden. Beispielsweise sind, da für die zwei Gene erwartet wird,
daß sie
zueinander hoch homolog sind, moderat stringente Standardhybridisierungsbedingungen
bevorzugt.
-
In
einer Ausführungsform
können
solche Bedingungen das folgende umfassen: Filter, die DNA enthalten
können
für 6 Stunden
bei 55°C
in einer Lösung
vorbehandelt werden, die 6X SSC, 5X Denhart's Lösung, 0,5%
SDS und 100 μg/ml
denaturierte Lachssperma-DNA enthält.
-
Die
Hybridisierungen können
in derselben Lösung
ausgeführt
werden und eine 5–20 × 106 cpm 32P-markierte
Sonde wird verwendet. Die Filter können in einem Hybridisierungsgemisch
für 8–20 Stunden
bei 55°C
inkubiert werden und dann zweimal für 30 Minuten bei 60°C in einer
Lösung
gewaschen werden, die 1X SSC und 0,1% SDS enthält. Die Filter werden dann
trockengetupft und gegenüber
Röntgenfilm
für die
Autoradiographie ausgesetzt. Andere Bedingungen der moderaten Stringenz,
die verwendet werden können,
sind im Stand der Technik gut bekannt. Das Waschen der Filter bei
37°C für 1 Stunde
in einer Lösung,
2X SSC, 0,1% SDS enthält,
ausgeführt.
Die anschließende
Isolierung, Reinigung und Charakterisierung der Klone, die das S. typhimurium
enthalten, kann durch im Stand der Technik wohlbekannte Verfahren
durchgeführt
werden (siehe Ausubel et al., supra). Solche Sequenzen können verwendet
werden, um die S. typhimurium RecE/T der Erfindung zu konstruieren.
-
Alternativ
kann das S. typhimurium-Gen aus S. typhimurium-mRNA isoliert werden.
Die mRNA kann aus Zellen isoliert werden, die das RecE- oder RecT-Protein
exprimieren. Eine cDNA-Bibliothek kann durch reverse Transkription
der mRNA hergestellt werden und mit im Stand der Technik bekannten
Verfahren durchsucht werden wie die, die oben für die Durchsuchung einer genomischen
Biblithek beschrieben wurden (siehe Ausubel et al., supra). Alternativ
kann die recE- oder recT-cDNA durch PCR-Verfahren wie RACE (Rapid
Amplification of cDNA Ends; Ausubel et al., supra) unter Verwendung
von zwei Primern, die auf Grundlage der E. coli recE- oder recT-Sequenz
entworfen wurden: ein „vorwärts"-Primer, der dieselbe
Sequenz wie das 5'-Ende der
E. coli recE- oder recT-mRNA aufweist und ein „um gekehrter" Primer, der zu seinem
3'-Ende komplementär ist. Das
PCR-Produkt kann durch Sequenzierung bestätigt, subkloniert und verwendet
werden, um das RecE/T der Erfindung zu konstruieren. Solche cDNA-Sequenzen
können
auch verwendet werden, um genomische S. typhimurium recE- oder recT-Sequenzen
unter Verwendung von im Stand der Technik gut bekannten Verfahren,
zu isolieren (Sambrook et al., 1989, supra; Ausubel et al., supra).
-
Die
Nukleinsäuremoleküle, die
für die
RecE/T-Rekombinationsenzyme der Erfindung kodieren, können des
weiteren gemäß rekombinanten
und synthetischen Mitteln, die im Stand der Technik wohlbekannt sind,
synthetisiert und/oder konstruiert werden (siehe z.B. Sambrook,
supra und Ausubel et al., supra).
-
Wie
unten diskutiert, kann die Möglichkeit,
die Expression von Sequenzen zu kontrollieren, so daß die Expression
regulierbar ist (z.B. induzierbar) und so daß ein weiter Bereich der Expressionsmengen
erreicht werden kann, für
die Leistungsfähigkeit
der Verfahren der Erfindung vorteilhaft sein.
-
Die
Nukleinsäuremoleküle können beispielsweise
extrachromosomal erhalten werden, z.B. auf einem Plasmid, Kosmid
oder einem Bakteriophagen. Alternativ können Nukleinsäuremoleküle in das
Chromosom integriert werden, z.B. das E. coli Chromosom unter Verwendung
von beispielsweise Phagentransduktion oder -transposition. Somit
können
die RecE/T kodierenden Sequenzen mit Standardverfahren bearbeitet
werden, so daß sie
innerhalb jeder Zelle in hoher Kopienzahl, niedriger Kopienzahl
oder Einzelkopie vorliegen. Eine Vielzahl von verschiedenen regulatorischen
Sequenzen kann für
die Steuerung der Expression der rekombinanten Proteine verwendet
werden. Jeder dieser Aspekte der Expression/der Stammkonstruktion
kann verändert
werden, um Zellen zu ergeben, die einen weiten Bereich rekombinanter
Proteinexpressionsmengen aufweisen. Es soll bemerkt werden, daß Einzelkopiechromosomale
Versionen der rekombinanten Protein-kodierenden Sequenzen zusätzlich dadurch
vorteilhaft sind, daß eine
solche Konfiguration die Konstruktion von Stämmen ermöglicht.
-
5.2.2.1 PROTEIN EXPRESSION
-
Die
bakterielle Rekombinase kann entweder konstitutiv oder induzierbar
in bakteriellen, Hefe-, Insekten- oder Säugetierzellen exprimiert werden.
In einer bevorzugten Ausfüh rungsform
werden die rekombinanten Protein in einem Bakterium, am meisten
bevorzugt einem E. coli-Stamm exprimiert. Beispielsweise kann die
Wirtszelle die recE- und recT-Gene auf dem Wirtszellchromosom angeordnet,
umfassen. Beispiele von E. coli-Stämmen, in denen die Expression
des RecE/T endogen ist, sind beispielsweise E.coli sbcA-Stämme (Zhang
et al., 1998, supra). Alternativ kann RecE/T rekombinant von nicht-chromosomaler
DNA vorzugsweise auf einem Plasmidvektor, z.B. pBADETγ (Zhang et
al., 1998, supra) oder pGE-Trec
(Narayanan et al., 1999, Gene Ther. 6:442–447) exprimiert werden. Gleichermaßen kann
Redα/β für die Stämme endogen
sein, die den λ-Prophagen
integriert aufweisen oder von Plasmiden, die beispielsweise pBADETαβγ exprimieren
(Muyrers et al., 1999, supra). Die RecE/T- und/oder Redα/β-Expressionskonstrukte
können
gemäß rekombinanten DNA-Standardverfahren
konstruiert werden (siehe z.B. Methods in Enzymology, 1987, Band
154, Academic Press; Sambrook et al., 1989, Molecular Cloning – A Laboratory
Manual, 2. Ausgabe, Cold Spring Harbor Press, New York; und Ausubel
et al. Current Protocols in Molecular Biology, Greene Publishing
Associates and Wiley Interscience, New York, von denen jedes hierin
in seiner Gesamtheit durch Verweis aufgenommen wird).
-
In
einer Ausführungsform
wird das RecE/T und/oder Redα/β in E. coli
von einem Plasmid hoher Kopiezahl wie einem Plasmid, das einen ColE1-abgeleiteten
Replikationsursprung enthält,
von denen Beispiele im Stand der Technik bekannt sind (siehe Sambrook
et al., 1989, supra; siehe auch Miller 1992, A Short Course in Bacterial
Genetics, Cold Spring Harbor Laboratory Press, NY, 1989 und Verweise
darin) wie pUC 19 und seinen Derivaten (Yanisch-Perron et al., 1985,
Gene 33:103–119)
exprimiert.
-
Im
Hinblick auf die regulatorischen Kontrollen, die die Expression
(entweder reguliert oder konstutiv) in einem Bereich unterschiedlicher
Expressionsmengen erlauben, sind eine Vielzahl solcher regulatorischer Sequenzen
den Fachleuten gut bekannt. Die Fähigkeit, einen weiten Expressionsbereich
zu erzeugen, ist für die
Nutzung der Verfahren der Erfindung wie unten beschrieben, vorteilhaft.
Eine solche Expression kann sowohl in einer dauerhaften als auch
in einer regulierten oder induzierbaren Weise erreicht werden.
-
Eine
induzierbare Expression, die zu einem weiteren Expressionsbereich
führt,
kann durch die Verwendung einer Vielzahl induzierbarer regulatorischer
Sequenzen erreicht werden. In einer Ausführungsform kann beispielsweise
das lacI-Gen und sein grundloses Induktionsmittel IPTG verwendet
werden, um induzierbare, hohe Expressionsmengen des RecE/T zu erhalten,
wenn Sequenzen, die solche Polypeptide kodieren, über die
lacOP-regulatorischen
Sequenzen transkribiert werden.
-
Die
RecE und RecT können
von verschiedenen Promotoren exprimiert werden oder alternativ können die
RecE und RecT-Gene auf einer polycistronischen mRNA von einem einzelnen
Promotor exprimiert werden. Solche heterologen Promotoren können induzierbar
oder konstitutiv sein. Vorzugsweise wird die Expression durch einen
induzierbaren Promotor kontrolliert. Die induzierbare Expression,
die einen weiten Bereich der Expression ergibt, kann durch die Verwendung
einer Vielzahl induzierbarer regulatorischer Sequenzen erhalten werden.
In einer Ausführungsform
kann beispielsweise das lacI-Gen und sein grundloses Induktionsmittel IPTG
verwendet werden, um eine induzierbare, hohe Expressionsmenge des
RecE/T zu ergeben, wenn Sequenzen, die für solche Polypeptide kodieren, über die
lacOP-regulatorischen
Sequenzen transkribiert werden. Eine Vielzahl anderer induzierbarer
Promotorsysteme sind dem Fachmann wohl bekannt, die auch verwendet werden
können.
Die Expressionsmengen der RecE/T- oder Redα/β-Konstrukte können auch
durch die Verwendung von Promotoren verschiedener Stärke variiert
werden.
-
Andere
regulierte Expressionssysteme, die verwendet werden können, umfaßen, sind
aber nicht eingeschränkt
auf den araC-Promotor, der durch Arabinose (AraC) induzierbar ist,
das TET-System (Geissendorfer und Hillen, 1990, Appl. Microbiol.
Biotechnol. 33:657–663),
der durch Temperatur-induzierbare pL-Promotor des
Phagen λ und
der induzierbare Lambda-Repressor
CI857 (Pinotta, 1975, Nature 254:114–117; Petrenko
et al., 1989, Gene 78:85–91),
der trp-Promotor und das trp-Repressorsystem (Bennett et al., 1976,
Proc. Natl. Acad. Sci USA 73:2351–55; Wame et al., 1986, Gene
46:103–112),
der ZacUV5-Promotor (Gilbert und Maxam, 1973, Proc. Natl. Acad.
Sci. USA 70:1559–63),
lpp- (Nokawua et al., 1982, J. Mol. Appl. Gen 1:289–299), der T7-Gen-10-Promotor,
der phoA- (Alkalische Phosphatase), recA- (Horii et al., 1980),
und der tac-Promotor, ein trp-lac-Fusionspromotor, der durch Tryptophan
induzierbar ist (Amann et al., 1983, Gene 25:167–78) sind beispielsweise alle üblicherweise
verwendete starke Promotoren, die für ein Protein, dessen Menge
durch jeden Promotor kontrolliert wird, zu akkumulierten Mengen
von etwa 1 bis 10 % des gesamten zellulären Proteins führen. Wenn
ein starker Promotor gewünscht
wird, ist der tac-Promotor ungefähr
zehnmal stärker
als lacUV5, aber wird zu einer hohen Menge der Hintergrundexpressionsmengen
führen
und sollte daher nur verwendet werden, wenn eine Überexpression
erforderlich ist. Wenn ein schwächerer
Promotor erforderlich ist, sind andere bakterielle Promotoren im
Stand der Technik gut bekannt, wie beispielsweise der Maltose-,
der Galactose- und andere wünschenswerte
Promotoren (Sequenzen solcher Promotoren sind von Genbank erhältlich (Burks et
al., 1991, Nucl. Acids Res. 19:2227–2230).
-
Die
für die
hierin beschriebenen Verfahren nützlichen
Zellen sind alle Zellen, die RecE/T- und/oder Redα/β-Rekombinasen
enthalten. Vorzugsweise ist die Wirtszelle eine gramnegative bakterielle
Zelle. Noch bevorzugter ist die Wirtszelle eine entero-bakterielle
Zelle. Mitglieder der Familie Enterobacteriaceae umfassen, sind
aber nicht eingeschränkt
auf die Spezies Escherichia, Salmonella, Citrobacter, Klebsiellea,
und Proteus. Am meisten bevorzugt ist die Wirtszelle eine Escherichia
coli-Zelle. Die Zellen können
auch von anderen Organismen abgeleitet werden, umfaßend, aber
nicht eingeschränkt
auf Hefe-, Fliege-, Mäuse- oder menschliche Zellen
unter der Voraussetzung, daß sie
verändert
werden können,
um eine geeignete Rekombinase zu exprimieren. Die Rekombinase ist
vorzugsweise die RecE/T-Rekombinase,
die von E. coli abgeleitet ist oder die Redα/β-Rekombinase, die vom Phagen λ abgeleitet
ist oder ein funktionelles Äquivalent
des RecE/T oder Redα/β-Rekombinasesystems,
das von Enterobacteriaceae oder einem Enterobacteriaceae-Phagen
abgeleitet ist, wobei solche Systeme die Rekombination zwischen
Regionen mit Sequenzhomologie vermitteln können.
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Zellen,
die RecE/T-und/oder Redα/β-Proteine
exprimieren, können
zuvor elektrokompetent gemacht werden und bei –70°C aufbewahrt werden.
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Alternativ
können
die Verfahren der Erfindung in jedem anderen Zelltyp ausgefüllt werden,
in dem die Expression von RecE/T und/oder Redα/β möglich ist. Beispielsweise kann
eine Vielzahl von Wirts-Vektorsystemen verwendet werden, um die
proteinkodierenden Sequenzen zu exprimieren. Diese umfassen, sind
aber nicht eingeschränkt
auf Säugetierzellsysteme,
die mit Viren infiziert sind (e.g. Vaccinia Virus, Adenovirus, etc.); Insektenzellsysteme,
die mit Virus infiziert sind (e.g., Baculovirus); Mikroorganismen
wie Hefe, die Hefevektoren enthalten, oder Bakterien, die mit einem
Bacteriophagen, DNA, einer Plasmid-DNA oder einer Cosmid-DNA transformiert
sind. Die Expressionselemente der Vektoren variieren in ihrer Stärke und
Spezifität.
Abhängig
von dem verwendeten Wirt-Vektorsystem kann jeder einer Vielzahl
von geeigneter Transkripitons- und Translationselemente verwendet
werden. In spezifischen Ausführungsformen
werden die RecE/T und/oder Redα/β-Gene exprimiert
oder eine Sequenz, die für
einen funktionell aktiven Teil des RecE/T und/oder Redα/β kodiert.
In noch einer weiteren Ausführungsform
wird ein Fragment des RecE/T und/oder Redα/β, das eine Domäne der RecE/T-
und/oder Redα/β-Proteine
umfaßt,
exprimiert.
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Jede
der zuvor beschriebenen Verfahren für die Einführung von DNA-Fragmenten in
einen Vektor kann verwendet werden, um Expressionsvektoren, die
ein chimeres Gen enthalten, die aus geeigneten transkriptionellen/translationellen
Kontrollsignalen und den proteinkodierten Sequenzen bestehen, zu
konstruieren. Diese Verfahren können
in vitro rekombinante DNA und synthetische Techniken und in vivo
Rekombinanten (genetische Rekombination) umfassen. Die Expression
einer Nukleinsäuresequenz,
die für
RecE/T- oder Redα/β-Protein
oder ein Peptidfragment kodiert, kann durch eine zweite Nukleinsäuresequenz
reguliert werden, so daß RecE/T-
oder Redα/β-Protein
oder Peptid in einer Wirtszelle mit dem rekombinanten DNA-Molekül exprimiert
wird. Beispielsweise kann die Expression von RecE/T- oder Redα/β-Protein
durch jedes Promotor/Enhancer-Element, das im Stand der Technik
bekannt ist, kontrolliert werden. Promotoren, die verwendet werden, können, um
die RecE/T- oder Redα/β-Expression
zu kontrollieren, umfassen, sind aber nicht eingeschränkt auf die
SV40 frühe
Promotorregion (Benoist und Chambon, 1981, Nature 290:304–310), der
in der 3'-langen terminalen
Wiederholung des Rous sarcoma Virus gelegene Promotor (Yamamoto,
et al., 1980, Cell 22:787–797),
der Herpes-Thymidinkinase-Promotor (Wagner et al.,1981, Proc. Natl.
Acad. Sci. U.S.A. 78:1441–1445),
die regulatorischen Sequenzen des Metallothioningens (Brinster et
al., 1982, Nature 296:39–42);
Pflanzenexpressionsvektoren, die die Nopalinsynthetase-Promotorregion
umfassen (Herrera-Estrella et al., 1984, Nature 303:209–213) oder
der Blumenkohlmosaikvirus 35S RNA-Promotor (Gardner et al., 1981,
Nucl. Acids Res. 9:2871), und der Promotor des photosynthetischen
Enzyms Ribulosebiphosphatcarboxylase (Herrera-Estrella et al., 1984,
Nature 310:115–120);
Promotorelemente aus Hefe oder anderen Pilzen wie den Gal 4-Promotor,
den ADC (Alkoholdehydrogenase)promotor, den PGK(Phosphoglyceroylkinase)promotor,
den alkalische Phosphatasepromotor und die folgenden tierischen
transkriptionellen Kontrollregionen, die eine Gewebspezifität zeigen
und die in transgenen Tieren verwendet worden sind: die Elastase
I Gen-Kontrollregion, die in Bauchspeicheldrüsen-Acinarzellen aktiv ist
(Swift et al., 1984, Cell 38:639–646; Ornitz et al., 1986,
Cold Spring Harbor Symp. Quant. Biol. 50:399–409; MacDonald, 1987, Hepatology
7:425–515);
die Insulingenkontrollregion, die in Bauchspeichelbetazellen aktiv
ist (Hanahan, 1985, Nature 315:115–122), die Immunglobulingenkontrollregion,
die in Lymphoidenzellen aktiv ist (Grosschedl et al., 1984, Cell
38:647–658; Adames
et al., 1985, Nature 318:533–538;
Alexander et al., 1987, Mol. Cell. Biol. 7:1436–1444), die Kontrollregion
des Mäusebrusttu morvirus
(„Mouse
mammary tumor virus"),
die in testikulären,
Brust-, Lymphoid- und Mastzellen aktiv ist (Leder et al., 1986,
Cell 45:485–495),
die Albumingenkontrollregion, die in der Leber aktiv ist (Pinkert
et al., 1987, Genes and Devel. 1:268–276), die Alpha-Fetoproteingenkontrollregion,
die in der Leber aktiv ist (Krumlauf et al., 1985, Mol. Cell. Biol.
5:1639–1648;
Hammer et al., 1987, Science 235:53–58); die Alpha 1-Antitrypsingenkontrollregion,
die in der Leber aktiv ist (Kelsey et al., 1987, Genes and Devel.
1:161–171), die
Beta-Globingenkontrollregion, die in myeloiden Zellen aktiv ist
(Mogram et al., 1985, Nature 315:338–340; Kollias et al., 1986,
Cell 46:89–94);
die Kontrollregion des Myelin-basischen Proteins, die in oligodendrozytischen
Zellen im Gehirn aktiv ist (Readhead et al., 1987, Cell 48:703–712); die
Myosin leichte Kette-2 Genkontrollregion, die im Skelettmuskel aktiv
ist (Sani, 1985, Nature 314:283–286),
und die Gonadotrophin-freisetzende Hormongenkontrollregion, die
im Hypothalamus aktiv ist (Mason et al., 1986, Science 234:1372–1378).
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In
einer spezifischen Ausführungsform
wird ein Vektor verwendet, der einen Promotor umfaßt, der wirksam
mit einer bakteriellen Rekombinase (z. B. einer RecE oder einer
RecT- kodierenden Nukleinsäure), oder
einer oder mehreren Replikationsursprüngen und gegebenenfalls einem
oder mehreren selektierbaren Markern (z. B. einem antibiotischen
Resistenzgen) verknüpft
ist.
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Der
gewählte
Vektor muss mit dem im Abschnitt 5.2.1 oben beschriebenen Vektorplasmid
kompatibel sein. Ein Fachmann würde
sich der Kompatibilitätsanforderung
bewußt
sein, die notwendig ist, um mehrere Plasmide in einer einzelnen
Zelle zu erhalten. Verfahren für
die Vermehrung von zwei oder mehr Konstrukten in prokaryotischen
Zellen sind dem Fachmann gut bekannt. Beispielsweise können Zellen,
die mehrere Replikons enthalten, routinemäßig selektiert werden und durch
Vektoren, die geeignete, kompatible Replikationsursprünge umfassen
und unabhängige
Selektionssysteme enthalten, bewahrt werden (siehe Miller et al.,
1992, supra, Sambrook et al., 1989, supra).
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5.2.3 Wirtszellen
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Die
Wirtszelle, die für
die Klonierungsverfahren der vorliegenden Erfindung und für die Vermehrung der
klonierten DNA verwendet wird, kann jede Zelle sein, die die recE-
und recT- und/oder redα-
und redβ-Genprodukte
exprimiert oder jede Zelle, in der die heterologe Expression dieser
Gene möglich
ist. Beispiele möglicher
Zelltypen, die verwendet werden können, umfassen, sind aber nicht
eingeschränkt
auf prokaryontische, eukaryontische Zellen wie Bakterien-, Hefe-,
Pflanzen-, Nagetiere-, Mäuse-,
menschliche, Insekten oder Säugetierzellen.
In einer bevorzugten Ausführungsform
ist die Wirtszelle eine bakterielle Zelle. In der am meisten bevorzugten
Ausführungsform
ist die Wirtszelle eine E. coli-Zelle. Beispiele spezifischer E.
coli-Stämme,
die verwendet werden können,
sind JC 8679 und JC 9604. Der Genotyp von JC 8679 und JC 9604 ist
Sex (Hfr, F+, F– oder
F): F–.
JC 8679 umfasst die Mutation: recBC 21, recC 22, sbcA 23, thr-1,
ara-14, leu B6, DE (gpt-proA) 62, lacY1, tsx-33, gluV44 (AS), galK2
(Oc), LAM-his-60, relA 1, rps L31 (strR), xyl A5, mtl-1, argE3 (Oc)
und thi-1. JC 9604 umfasst dieselben Mutationen und des weiteren
die Mutation recA 56.
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In
einer alternativen Ausführungsform
kann eine eukaryontische Zelle für
die hierin beschriebenen Klonierungs- und Subklonierungsverfahren
verwendet werden. Jede Zelle, die eine bakterielle Rekombinase oder funktionelle Äquivalente
davon exprimiert oder entworfen werden kann, um eine zu exprimieren,
kann verwendet werden. Zellinien, die vom Menschen, der Maus, dem
Affen oder jedem anderen Organismus abgeleitet sind, können verwendet
werden. Beispielsweise umfassen nicht beschränkende Beispiele von Zellinien,
die für die
Verfahren der Erfindung nützlich
sind, CHO-, VERO-, BHK-, HeLa-, COS-, MDCK-, 293-, 3T3- und WI38-Zellen.
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Eine
Vielzahl von Wirts-Vektorsystemen können verwendet werden, um die
proteinkodierende Sequenz des RecE/T, des Redα/β oder eines funktionell äquivalenten
Systems einzuführen
und zu exprimieren. Solche Verfahren sind im Stand der Technik gut
bekannt (siehe Ausubel et al., Current Protocols in Molecular Biology,
Greene Publishing Associates und Wiley Interscience, New York).
Diese umfassen, sind aber nicht eingeschränkt auf Säugetierzellsysteme, die mit
Viren infiziert sind (z. B. Vaccinia Virus, Adenovirus, etc.); Insektenzellsysteme,
die mit Virus infiziert sind (z. B. Baculovirus); Mikroorganismen
wie Hefe, die Hefevektoren enthalten oder Bakterien, die mit Bacteriophagen,
DNA, Plasmid-DNA oder Cosmid-DNA transformiert sind. Verfahren für die Proteinexpression
werden auch im Abschnitt 5.2.2, oben, diskutiert.
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5.2.4 Ziel-DNA
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Die
Ziel-DNA wird gemäß dem experimentellen
Design ausgewählt
und kann jede doppelsträngige DNA
sein, die so kurz wie ein Basenpaar ist oder eine Länge von über 100
Kilobasen aufweist. In einer spezifischen Ausführungsform weist die Ziel-DNA
eine Länge
von 100, 125, 200 oder 300 kb auf. In einer weiteren spezifischen
Ausführungsform
ist die Ziel-DNA 25 bis 100 Kilobasen, z. B. wie sie in einem BAC-Vektor
vorhanden ist. Andere spezifische Ausführungsformen der Ziel-DNA sind
in den Beispielen im Abschnitt 6 dargestellt. Die Ziel-DNA kann
auf einem unabhängig
replizierenden DNA-Molekül,
wie auf einem Plasmid, einem BAC oder dem E. coli-Chromosom, aber
nicht darauf beschränkt,
liegen. Die Ziel-DNA kann auch auf jeder DNA-Quelle liegen, umfassend,
aber nicht darauf beschränkt,
DNA aus prokaryotischen, archaebakteriellen oder eukaryotischen
Zellen oder aus einem Virus, Phagen oder synthetischen Ursprüngen. Beispielsweise können Nukleinsäuresequenzen
aus den folgenden Quellen erhalten werden: Mensch, Schwein, Rind,
Katze, Vogel, Pferd, Hund, Insekt (z. B. Drosophila), Wirbellose
(z. B. C. elegans), Pflanze, etc. Die DNA kann durch im Stand der
Technik bekannte Standardverfahren erhalten werden (siehe z. B.
Sambrook et al., 1989, Molecular Cloning, A Laboratory Manual, 2.
Ausgabe, Cold Spring Harbor Laboratory Press, Cold Spring Harbor, New
York; Glover (Heraus.), 1985, DNA Cloning: A Practical Approach,
MRL Press, Ltd., Oxford, U. K. Band I, II).
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5.3 Verfahren für die Verwendung
der Erfindung
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5.3.1 Einführung der
DNA in die Wirtszellen
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Jedes
im Stand der Technik bekannte Verfahren für die Verabreichung einer DNA-Zubereitung umfassend
die Ziel-DNA in eine Wirtszelle ist für die Verwendung mit dem hierin
beschriebenen Verfahren geeignet. Solche Verfahren sind im Stand
der Technik bekannt und umfassen, sind aber nicht beschränkt auf
Elektroporation von Zellen, die Zubereitung von kompetenten Zellen
mit Kalzium oder Rubidiumchlorid, die Transduktion von DNA mit Ziel-DNA, die in virale
Partikel verpackt ist. Für
eukaryotische Zellen umfassen die Verfahren, sind aber nicht eingeschränkt auf
die Elektroporation, die Transfektion mit Kalziumphosphatpräzipitation
der DNA und die virale Verpackung. In einer bevorzugten Ausführungsform
wird die Elektroporation verwendet. Die Zellen, die RecE/T- oder
Redα/β-Proteine
enthalten, werden durch Standardverfahren behandelt, um sie für die Elektroporation
kompetent zu machen (siehe Ausubel et al., Current Protocols in
Molecular Biology, Greene Publishing Associates und Wiley Interscience,
New York). Vorzugsweise werden etwa 50 μl einer Standard zubereitung
elektrokompetenter Zellen für
die Elektroporation durch Standardverfahren verwendet. In Experimenten,
die die Transformation eines linearen oder zirkulären Vektors
erfordern, werden vorzugsweise 0,3 μg oder mehr Vektor verwendet.
In Experimenten, die die Transformation einer DNA-Zubereitung erfordern,
die die Ziel-DNA enthält,
werden vorzugsweise 0,3 μg
oder mehr verwendet. Für
Co-Transformationsexperimente werden die DNAs vorzugsweise vor der
Elektroporation gemischt. Nach der Elektroporation werden die Zellen vorzugsweise
in Kulturmedium verdünnt
und für
eine Wiedererholungsperiode von ungefähr 1 ½ Stunden inkubiert, bevor
sie unter Bedingungen kultiviert werden, um die phänotypischen Änderungen
zu identifizieren, die durch das selektierbare Markergen vermittelt
werden.
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In
Experimenten, die die ortspezifische Rekombination oder die Endonukleasespaltung
des Vektors verwenden, wird die Expression der SSR oder der Endonuklease
oder Kombination einer SSR und einer Endonuklease oder zwei SSRs,
entweder vor der Zubereitung der elektrokompetenten Zellen, während der
Erholungsperiode nach der Elektroporation oder während der Kultivierung, um
den selektierbaren Marker zu identifizieren, induziert.
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Idealerweise
ist die phänotypische
Veränderung
gegenüber
einem Antibiotikum beständig
und die Zellen werden auf Platten kultiviert, die das korrespondierende
Antibiotikum enthalten. In diesem Fall werden die Antibiotika-resistenten
Kolonien, die nach Übernacht-Kultivierung erscheinen,
in erster Linie das gewünschte Subklonierungsprodukt
enthalten.
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In
einer weiteren Ausführungsform
wird die DNA in die Wirtszelle durch die Transduktion einer DNA, die
in einen Phagenpartikel verpackt worden ist, verabreicht. Die P1- oder λ-Transduktion
oder Verpackungsprotokolle sind im Stand der Technik bekannt. Die λ-Verpackungsextrakte
sind kommerziell erhältlich
(z. B. von Promega, Madison, WI).
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5.3.2 Oligonukleotide
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Die
Oligonukleotidhomologie-arme, Primer und Adapteroligonukleotide,
die im Zusammenhang mit dem Verfahren der Erfindung verwendet werden,
sind häufig
Oligonukleotide, die in einer Länge
von etwa 10 bis etwa 100 Nukleotiden reichen. In spezifischen Aspekten
weist ein Oligonukleotid eine Länge
von 10 Nukleotiden, 15 Nukleotiden, 20 Nukleotiden, 50 Nukleotiden
oder 100 Nukleotiden oder eine Länge
von bis zu 200 Nukleotiden auf.
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In
der bevorzugten Ausführungsform
weist das Oligonukleotid eine Länge
von etwa 90 Nukleotiden auf.
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Oligonukleotide
können
durch jedes im Stand der Technik bekannte Verfahren synthetisiert
werden (z. B. Standardphosphoramiditchemie auf einem Applied Biosystems
392/394-DNA-Synthesizer).
Des weiteren können
Reagenzien für
die Synthese von jedem einer Vielzahl kommerzieller Anbieter erhalten
werden.
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Ein
Oligonukleotid oder ein Derivat davon, das im Zusammenhang mit dem
Verfahren dieser Erfindung verwendet wird, kann durch jedes im Stand
der Technik bekannte Verfahren synthetisiert werden, z. B. durch die
Verwendung eines automatisierten DNA-Synthesizers (wie die kommerziell
von Biosearch, Applied Biosystems, etc. erhältlich sind). Als Beispiele
können
Phosphorothioat-Oligonukleotide durch die Verfahren von Stein et
al., synthetisiert werden (1988, Nucl. Acids Res. 16, 3209), Methylphosphonat-Oligonukleotide
können durch
die Verwendung von Glaspolymerträgern
kontrollierter Porengröße zubereitet
werden (Sarin et al., 1988, Proc. Nat'1 Acad. Sci. U.S.A. 85, 7448–7451),
etc.
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Ein
Oligonukleotid kann mindestens eine modifizierte Base umfassen,
unter der Voraussetzung, daß eine
solche Modifikation nicht mit der homologen Rekombination interferiert.
Beispielsweise können
solche Modifikationen umfassen, sind aber nicht eingeschränkt auf
5-Fluoruracil, 5-Bromuracil, 5-Choruracil, 5-Ioduracil, Hypoxanthin,
Xanthin, 4-Acetylcytosin,
5-(Carboxyhydroxylmethyl)uracil, 5-Carboxymethylaminomethyl-2-thiouridin, 5-Carboxymethylaminomethyluracil,
Dihydrouracil, Beta-D-Galactosylqueosin, Inosin, N6-Isopentenyladenin,
1-Methylguanin, 1-Methylinosin, 2,2-Dimethylguanin, 2-Methyladenin, 2-Methylguanin, 3-Methylcytosin,
5-Methylcytosin, N6-Adenin, 7-Methylguanin,
5-Methylaminomethyluracil, 5-Methoxyaminomethyl-2-thiouracil, Beta-D-Mannosylqueosin,
5'-Methoxycarboxymethyluracil,
5-Methoxyuracil, 2-Methylthio-N6-isopentenyladenin,
Uracil-5-oxyessigsäure
(v), Pseudouracil, Queosin, 2-thiocytosin, 5-Methyl-2-thiouracil, 2-Thiouracil, 4-Thiouracil,
5-Methyluracil, Uracil-5-oxyessigsäuemethylester,
Uracil-5-oxyessigsäure
(v), 5-Methyl-2-thiouracil, 3-(3-Amino-3-N-2-carboxypropyl)uracil und 2,6-Diaminopurin.
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Ein
Oligonukleotid kann unter der Voraussetzung, daß eine solche Modifikation
nicht mit der homologen Rekombination interferiert, mindestens ein
modifiziertes Phosphorrück grad
aufweisen. Solche Modifikationen können umfassen, sind aber nicht
eingeschränkt
auf ein Phosporothioat, ein Phosphorodithioat, ein Phosphoramidothioat,
ein Phosphoramidothioat ein Phosphoramidat, ein Phosphordiamidat,
ein Methylphosphonat, ein Alkylphosphotriester und ein Formacetal
oder ein Analog davon.
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5.3.3 DNA-Vervielfältigung
-
Die
Polymerasekettenreaktion (PCR) wird gegebenenfalls im Zusammenhang
mit der Erfindung verwendet, um eine gewünschte Sequenz aus einer Quelle
(z. B. einer Gewebeprobe, einer genomischen oder einer cDNA-Bibliothek)
zu vervielfältigen.
Die Oligonukleotidprimer, die bekannte Sequenzen wiedergeben, können als
Primer in der PCR verwendet werden. PCR wird üblicherweise durch Verwendung
eines Thermocyclers (z. B. von Perkin-Elmer Cetus) und einer thermostabilen
Polymerase (z. B. die Gene AmpTM-Marke der Taq-Polymerase) ausgeführt. Die
zu vervielfältigende
Nukleinsäure
kann umfassen, ist aber nicht eingeschränkt auf mRNA, cDNA oder genomische
DNA von jeder Spezies. Das PCR-Vervielfältigungsverfahren
ist im Stand der Technik bekannt (siehe z. B. U.S. Patente Nrn.
4,683,202, 4,683,195 und 4,889,818; Gyllenstein et al., 1988, Proc.
Nat'1. Acac. Sci.
U.S.A. 85, 7652–7656;
Ochman et al., 1988, Genetics 120, 621–623; Loh et al., 1989, Science
243, 217–220).
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5.4 Verfahren für die die
diagnotischen Anwendungen
-
Die
Verfahren der vorliegenden Erfindung können verwendet werden, um verschiedene
Infektionen, Zustände,
Erkrankungen und Störungen,
die mit der Gegenwart fremder DNA oder abgewandelter DNA in Verbindung
stehen, nachzuweisen, zu prognostizieren, zu diagnostizieren oder
zu überwachen
oder die Behandlung davon zu überwachen.
Beispielsweise können,
wie in 5.4.1 unten beschrieben, die Verfahren verwendet werden,
um verschiedene Infektionen und Erkrankungen, wie Erkrankungen,
die mit einer viralen Infektion, einer bakteriellen Infektion oder
Infektion durch eine Protozoe, einen Parasiten oder ein anderes
bekanntes Pathogen in Verbindung stehen, nachzuweisen, zu prognostizieren,
zu diagnostizieren oder zu überwachen,
verwendet werden. Wie in Abschnitt 5.4.2 unten beschrieben, können die
Verfahren auch verwendet werden, um verschiedene Infektionen, Zustände, Erkrankungen
und Störungen,
die mit der Gegenwart veränderter
DNA wie einer genetischen Mutation oder einem einzelnen Polymorphismus
(SNP) in Verbindung stehen, nachzuweisen, vorherzusa gen, zu diagnostizieren
oder zu überwachen.
Verfahren für
solche diagnostischen Zwecke sind im Detail hierin unten beschrieben.
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5.4.1 Nachweis fremder
DNA
-
Die
hierin oben beschriebenen Verfahren der Erfindung können verwendet
werden, um fremde DNA wie virale oder bakterielle DNA, die aus der
Aussetzung gegenüber
einem Pathogen stammen, in einem Patienten, der gegenüber dem
Pathogen ausgesetzt wurde, nachzuweisen. Der Patient kann die Symptome
der Infektion durch das Pathogen oder die Gegenwart einer Erkrankung
oder Störung,
die mit der Gegenwart des Pathogens in Verbindung steht, zeigen
oder nicht zeigen. In einer Ausführungsform
kann die Ziel-DNA-Probe beispielsweise aus der DNA eines Patienten
zubereitet werden, der eine solche Erkrankung oder eine Infektion aufweist
oder von ihm vermutet wird, eine solche zu haben. Homologiearme,
die eine Sequenzhomologie zu einer fremden Ziel-DNA aufweisen, können entworfen
und zubereitet werden. Die Proben-DNA kann durch jedes der hierin
im Abschnitt 5.1 oben beschriebene Verfahren in eine E. coli-Wirtszelle,
die eine bakterielle Rekombinase exprimiert und die die Vektor-DNA
enthält,
eingeführt
werden. In einer alternativen Ausführungsform können Adapter-Oligonukleotide
entworfen werden, die eine erste zu einer Vektorsequenz homologe
Sequenz enthalten, und eine zweite Sequenz, die homolog zu einer
fremden Ziel-DNA-Sequenz
ist, enthalten, die, wie im Detail im Abschnitt 5.1 oben beschrieben,
orientiert ist. Solche Adapter-Oligonukleotide können entweder verwendet werden,
um sie zusammen mit der Test-DNA und der Vektor-DNA einer E. coli-Wirtszelle,
die RecE/T oder Redα/β exprimiert,
cozutransfizieren oder sie können
direkt in Zellen transfiziert werden, die bereits die Vektor-DNA
und Proben-DNA enthalten. Die Zellen werden dann in selektivem Medium,
wie oben im Abschnitt 5.1 beschrieben, wachsen gelassen und Zellen,
die der Selektion widerstehen können,
auf die Gegenwart eines Inserts geeigneter Größe hin untersucht werden.
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Die
Ziel-DNA kann aus einem Patienten oder der biologischen Probe einer
Person wie beispielsweise, aber nicht eingeschränkt auf, Gesamtblut, Plasma,
Serum, Haut, Speichel, Urin, Lymphflüssigkeit, Zellen, die aus einem
Biopsieaspirat gewonnen wurden, Gewebekulturzellen, Medium oder
nicht-biologischen Proben wie Essen, Wasser oder anderen Materialien
isoliert werden. Verfahren für
die Zubereitung von DNA aus solchen Quellen sind dem Fachmann wohl
bekannt (siehe z. B. Current Protocols in Molecular Biology Serie
der Labortechnik-Handbücher,
1987–1994
Current Protocols, 1994–1997
John Wiley and Sons, Inc.).
-
Beispielsweise
können
in einer Ausführungsform
bei der es gewünscht
wird, eine virale Infektion oder Erkrankung nachzuweisen oder zu
diagnostizieren, die Homologiearme DNA-Sequenzen umfassen, die homolog
zu DNA-Sequenzen bekannter viraler DNA sind. Die Verfahren können verwendet
werden, um die virale DNA entweder als einen viralen DNA-Strang
oder als ein DNA-Replikationsintermediat eines DNA- oder eines RNA-Virus
nachzuweisen und zu isolieren.
-
In
einer Ausführungsform
kann beispielsweise direkt auf DNA-Genome oder Replikationsintermediate von
DNA-Viren unter Verwendung von Homologiearmsequenzen abgezielt werden,
die entworfen worden sind, um zu viralen Sequenzen solche DNA-Viren
homolog zu sein, umfassend, aber nicht eingeschränkt auf Hepatitis Typ B-Virus,
Parvovirus, wie Adeno-assoziierter
Virus und Cytomegalovirus, Papovaviren wie Papillomaviren, Polyomaviren
und SV 40, Adenovirus, Herpes Virus wie Herpes simplex Typ I (HSV-I),
Herpes simplex Typ II (HSV-II) und Epstein-Barr Virus, und Pockenvirus
wie Variola (Windpocken) und Vacciniavirus. In einer anderen Ausführungsform
kann auf die replikativen Intermediate retroviraler RNA-Viren, die
durch DNA-Intermediate replizieren, direkt unter Verwendung von
Homologiearmsequenzen abgezielt werden, die entworfen wurden, um
homolog zu viralen Sequenzen von solchen RNA-Viren zu sein, umfassend,
aber nicht eingeschränkt
auf das humane Immundefizienzvirus Typ I (HTV-I), das humane Immundefizienzvirus
Typ II (HTV-II), das humane T-Zellymphotrope Virus Typ I (HTLV-I)
und das humane T-Zellymphotrope Virus Typ II (HTLV-II). In einer
weiteren Ausführungsform
kann, um die genomischen oder replikativen Intermediate des RNA-Virus, der
durch ein RNA-Intermediat repliziert, nachzuweisen und zu isolieren,
die RNA isoliert werden und in eine cDNA-Kopie der RNA unter Verwendung
einer reversen Transkriptase gemäß im Stand
der Technik gut bekannter Verfahren transkribiert werden. Solche
cDNA-Kopien können
als Ziel-DNA verwendet werden, um die Gegenwart von RNA-Viren wie
Influenzavirus, Masernvirus, Tollwutvirus, Sendaivirus, Picomaviren
wie Poliomyelitisvirus, Coxsackieviren, Rhinoviren, Reoviren, Togaviren
wie Rubellavirus (Deutsche Masern) und Semliki forest-Virus, Arboviren
und Hepatitis Typ A-Viren nachzuweisen.
-
In
einer weiteren bevorzugten Ausführungsform,
bei der es erwünscht
ist, bakterielle Infektionen zu diagnostizieren oder nachzuweisen,
können
die Homologiearme DNA-Sequenzen
umfassen, die homolog zu DNA-Sequenzen bekannter Bakterien sind.
Beispiels weise können
in einer Ausführungsform
solche Homologiearm-DNA-Sequenzen zu der cDNA oder genomischer DNA
eines pathogenen Bakteriums homolog sein, umfassend, aber nicht
eingeschränkt
auf Streptococcus pyogenes, Streptococcus pneumoniae, Neisseria
gonorrhoea, Neisseria meningitidis, Corynebacterium diphtheriae,
Clostridium botulinum, Clostridium perfringens, Clostridium tetani,
Haemophilus influenzae, Klebsiella pneumoniae, Klebsiella ozaenae,
Klebsiella rhinoscleromotis, Staphylococcus aureus, Vibrio cholerae,
Escherichia coli, Pseudomonas aeruginosa, Campylobacter (Vibrio)
fetus, Campylobacter jejuni, Aeromonas hydrophila, Bacillus cereus,
Edwardsiella tarda, Yersinia enterocolitica, Yersinia pestis, Yersinia
pseudotuberculosis, Shigella dysenteriae, Shigella flexneri, Shigella
sonnei, Salmonella typhimurium, Treponema pallidum, Treponema pertenue,
Treponema carateneum, Borrelia vincentii, Borrelia burgdorferi,
Leptospira icterohemorrhagiae, Mycobacterium tuberculosis, Toxoplasma
gondii, Pneumocystis carinii, Francisella tularensis, Brucella abortus,
Brucella suis, Brucella melitensis, Mycoplasma spp., Rickettsia
prowazeki, Rikkettsia tsutsugumushi, Chlamydia spp., und Helicobacter
pylori.
-
In
einer weiteren Ausführungsform
können
solche Homologiearm DNA-Sequenzen homolog zu cDNA oder genomischer
DNA eines pathogenen Pilzes sein, umfassend, aber nicht eingeschränkt auf
Coccidioides immitis, Aspergillus fumigatus, Candida albicans, Blastomyces
dermatitidis, Cryptococcus neoformans, und Histoplasma capsulatum.
-
In
einer weiteren bevorzugten Ausführungsform,
bei der es erwünscht
ist, eine Protozoninfektion zu diagnostizieren oder nachzuweisen,
können
die Homologiearme DNA-Sequenzen
umfassen, die homolog zu DNA-Sequenzen bekannter Protozonen sind.
Beispielsweise können
solche Homologiearm-DNA-Sequenzen homolog zu der cDNA oder der genomischen
DNA bekannter Protozonen sein. Insbesondere sind pathogene Protozonen
interessant, wie Entomoeba histolytica, Trichomonas tenas, Trichomonas
hominis, Trichomonas vaginalis, Trypanosoma gambiense, Trypanosoma
rhodesiense, Trypanosoma cruzi, Leishmania donovani, Leishmania
tropica, Leishmania braziliensis, Pneumocystis pneumonia, Plasmodium
vivax, Plasmodium falciparum, und Plasmodium malaria.
-
In
noch einer weiteren bevorzugten Ausführungsform, bei der es erwünscht ist,
eine parasitäre
Infektion zu diagnostizieren oder nachzuweisen, können die
Homologiearme DNA-Sequenzen
umfassen, die homolog zu DNA-Sequenzen bekannter Parasiten sind.
Beispielsweise können
solche Homologiearm-DNA-Sequenzen homolog zu der cDNA oder der geno mischen
DNA jedes bekannten Parasiten sein, umfassend, aber nicht eingeschränkt auf
Helminthen, umfassend Enterobius vermicularis, Trichuris trichiura,
Ascaris lumbricoides, Trichinella spiralis, Strongyloides stercoralis,
Schistosoma japonicum, Schistosoma mansoni, Schistosoma haematobium,
und Hakenwürmer.
-
5.4.2 Diagnose von Mutationen
und Polymorphismen in zellulärer
DNA
-
Die
Verfahren der Erfindung können
auch verwendet werden, um genetische Erkrankungen in einer Patientenprobe
zu isolieren und nachzuweisen, und verschiedene Zustände, Erkrankungen
und Störungen, die
mit der Gegenwart veränderter
DNA wie einer genetischen Mutation oder eines einzelnen Nukleotidpolymorphismus
(SNP) („single
nucleotide polymorphism")
in Verbindung stehen, zu prognostizieren, zu diagnostizieren oder
zu überwachen,
sowie eine genetische Anlage für
die Entwicklung einer Erkrankung oder Störung nachzuweisen.
-
In
einer Ausführungsform
kann beispielsweise eine Ziel-DNA-Probe aus DNA hergestellt werden,
die aus einer Probe von einem Patienten hergestellt wurde, der eine
genetische Erkrankung oder Störung
aufweist oder von dem vermutet wird, eine solche aufzuweisen. In
einer bevorzugten Ausführungsform
kann ein Vektor entworfen und hergestellt werden, der Homologiearme
umfasst, die eine Sequenzhomologie zu einem bestimmten interessierenden
Gen oder einer interessierenden genomischen Region aufweisen und
in eine E. coli-Wirtszelle eingeführt werden, die eine bakterielle
Rekombinase wie RecE/T- und/oder Redα/β exprimiert. Die Proben-DNA
kann dann in die Wirtszelle eingeführt werden. In einer alternativen
Ausführungsform
können
Adaptoroligonukleotide, die eine erste Sequenz, die zu einer Vektorsequenz
homolog ist, und eine zweite Sequenz, die zu der DNA des interessierenden
Zielgens homolog ist, umfassen, die wie im Detail im Abschnitt 5.1
oben beschrieben, orientiert ist, entworfen werden. In einer bevorzugten
Ausführungsform
können
solche Adapteroligonukleotide entweder zusammen mit der Proben-DNA,
einer E. coli-Wirtszelle, die RecE/T und/oder Redα/β exprimiert
und die Vektor-DNA enthält,
co-transfiziert werden. Alternativ können alle anderen Verfahren
für die
homologe Rekombinationsklonierung die im Detail im Abschnitt 5.1
oben beschrieben wurde, verwendet werden. Die Zellen werden im selektiven
Medium, wie im Abschnitt 5.1 oben beschrieben, wachsen gelassen
und die Zellen, die der Selektion widerstehen, können auf die Gegenwart des
Inserts einer geeigneten Größe hin analysiert
werden. Die DNA kann dann auf die Gegenwart einer interessierenden
Mutation der DNA-Variation hin durch Restriktionsanalysen oder Sequenzierungstechniken,
die im Stand der Technik gut bekannt sind, analysiert werden (siehe
z. B. Current Protocols in Molecular Biology, Serie der Laboratortechnik-Handbücher, 1987–1994 Current
Protocols, 1994–1997
John Wiley and Sons, Inc.).
-
In
einer alternativen Ausführungsform
kann der Homologiearm oder das Adaptoroligonukleotid die Sequenz
der interessierenden genetischen Mutation oder des DNA-Polymorphismus enthalten.
In dieser Ausführungsform
wird die Rekombination auftreten, wenn die Proben-DNA die Mutation
enthält.
Dies kann für
das diagnostische Durchsuchen einer großen Anzahl von Proben auf eine
bestimmte Mutation oder einen DNA-Polymorphismus hin, nützlich seien,
da nur die Zellen, die eine bestimme Mutation enthalten gegenüber der
Selektion resistent sein werden.
-
Die
Ziel-DNA kann aus jeder DNA-Probe erhalten werden, wie aus genomischer
DNA, cDNA oder mitochondrialer DNA. In einer Ausführungsform
kann die Ziel-DNA beispielsweise die Region eines menschlichen Chromosoms
sein. In einer anderen Ausführungsform
liegt die Ziel-DNA in einer gemischten Population vor, z. B. einer
Population genomischer DNA, die von einer Vielzahl interessierender
Personen abgeleitet wurde, beispielsweise von Personen, die von
einer bestimmten Erkrankung betroffen sind. Eine solche Ziel-DNA kann
aus einer biologischen Probe, wie, aber nicht eingeschränkt auf
Gesamtblut, Plasma, Serum, Speichel, Urin, Lymphflüssigkeit,
Zellen, die aus einem Biopsieaspirat erhalten wurden, Gewebekulturzellen,
Medium oder nicht biologischen Proben wie Nahrung, Wasser oder anderen
Materialien erhalten werden. Verfahren für die Zubereitung von DNA aus
solchen Quellen sind im Stand der Technik wohl bekannt (siehe z.
B. Current Protocols in Molecular Biology Reihe der Laboratortechnik-Handbücher, 1987–1994 Current
Protocols, 1994–1997
John Wiley and Sons, Inc.).
-
Nicht
beschränkende
Beispiele genetischer Erkrankungen, die unter der Verwendung dieses
Verfahrens getestet werden können,
umfassen Mutationen und SNPs, die mit Erberkrankungen wie Brca-1
assoziierten Brustkrebs in Verbindung stehen, Mutationen, die mit
zystischer Fibrose, Tay-Sachs-Erkrankung, Sichelzellenanämie, Hämophilie,
Atherosclerose, Diabetes, Leukämie,
Prostata und andere Krebsarten und Fettleibigkeit in Verbindung
stehen. Solche Erberkrankungen können
degenerative und nicht-degenerative neurologische Erkrankungen wie
Alzheimer-Erkrankung, Parkinson-Erkrankung, amyotrophe Lateralsclerose, Huntington
Syndrom, Wilson-Erkrankung, spinalcerebellare Ataxie, Friedreichs
Ataxie und andere Ataxieen, Prion-Erkrankungen, umfassend Creutzfeldt-Jakob-Erkrankung,
Dentatorubralpallidoluysian-Atrophie, spongiforme Encephalopathieen,
myotone Dystrophie; Depression, Schizophrenie und Epilepsie. Erberkrankungen können auch
metabolische Erkrankungen wie beispielsweise Hypoglykämie oder
Phenylketonurie umfassen. Die kardiovasculären Erkrankungen und Zustände umfassen
auch die nicht-einschränkenden
Beispiele Atherosclerose, Myocardialinfarkt und hohen Blutdruck.
Die Erfindung kann des weiteren für den Nachweis und die Diagnose
von Lyme-Erkrankung, Tuberkulose und sexuell übertragenen Erkrankungen verwendet
werden.
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In
anderen Ausführungsformen
können
die homologen Rekombinationsklonierungsverfahren der Erfindung für die Bestimmung
der genetischen Grundlage einer Erkrankung oder Störung verwendet
werden. Beispielsweise kann eine Ziel-DNA aus einer Probe eines
Patienten oder von Patienten, die von einer Erkrankung, deren genetische
Grundlage nicht bekannt ist, betroffen sind, isoliert werden. In
einer Ausführungsform könnten die
Klonierungsverfahren verwendet werden, um eine Region eines Chromosoms
zu isolieren, von der bekannt ist oder von der vermutet wird, daß es mit
einer solchen Erkrankung oder Störung
in Verbindung steht, aus einer Patientengruppe, für die bekannt
ist oder für
die vermutet wird, daß sie
eine solche Erkrankung aufweist. Die gewonnene DNA kann dann isoliert
werden und weiter auf die Gegenwart der genetischen Mutation oder
der Polymorphismen hin unter Verwendung von im Stand der Technik
bekannten Verfahren für
die Kartierung von Variationen in der DNA wie dem Restriktionsfragment-Längenpolymorphismus
oder anderen SNP-Detektionsverfahren
analysiert werden (siehe z. B. Nikiforov et al., U.S. Patent Nr.
5,679,524, erteilt am 21. Oktober 1997; McIntosh et al., PCT-Publikation
WO 98/59066, mit Datum vom 30. Dezember 1998; Goelet et al., PCT-Publikation
WO 95/12607, mit Datum vom 11. Mai 1995; Wang et al., 1998, Science 280:1077–1082; Tyagi
et al., 1998, Nature Biotechnol. 16:49–53; Chen et al., 1998, Genome
Res. 8:549–556; Pastinen
et al., 1996, Clin. Chem. 42:1391–1397; Chen et al., 1997, Proc.
Natl. Acad. Sci. 94:10756–10761; Shuber
et al., 1997, Hum. Mol. Gen. 6:337–347; Liu et al., 1997, Genome
Res. 7:389–398;
Livak et al., 1995, Nature Genet. 9:341–342; Day und Humphries, 1994,
Annal. Biochem. 222:389–395).
-
Nicht
beschränkende
Beispiele von Zielerkrankungen mit klinischem Interesse umfassen
Asthma, Arthritis, Psoriasis, Ekzem, Allergien, Arzneistoffresistenz,
Arzneistofftoxizität
und Krebse wie, aber nicht eingeschränkt auf, menschliche Sarcome
und Carcinome, z. B. Fibrosarcom, Myxosarcom, Liposarcom, Chondrosarcom,
osteogenes Sarcom, Chordom, Angiosarcom, Endotheliosarcom, Lymphangiosarcom,
Lypmhangioendotheliosarcom, Synoviom, Mesotheliom, Ewing's Tumor, Leiomyosarcom,
Rhabdomyosarcom, Coloncarcinom, Bauchspeicheldrüsenkrebs, Brustkrebs, Ovarialkrebs,
Prostatakrebs, Squamouszellcarcinom, Basalzellcarcinom, Adenocarcinom,
Schweißdrüsencarcinom,
Sebaceousdrüsencarcinom,
papilläre
Adenocarcinome, Cystadenocarcinom, medullares Carcinom, bronchiogenes
Carcinom, Nierenzellcarcinom, Hepatom, Gallengangcarcinom, Choriocarcinom,
Seminom, embryonales Carcinom, Wilms' Tumor, Gebärmutterhalskrebs, Hodenkrebs,
Lungencarcinom, kleinzelliges Lungencarcinom, Blasencarcinom, Epithelialcarcinom,
Gliom, Astrocytom, Medulloblastom, Craniopharyngiom, Ependymom,
Pinealom, Hämangioblastom,
akkustisches Newom, Oligodendrogliom, Meningiom, Melanom, Neuroblastom,
Retinoblastom; Leukämien,
z. B. akute lymphozytische Leukämie
und akute myelocytische Leukämie
(myeloblastische, promyelozytische, myelomonozytische, monozytische
und Erythroleukämie);
chronische Leukämie
(chronische myelozytische (granulozytische) Leukämie und chronische lymphozytische
Leukämie);
und Polycythemia vera, Lymphom (Hodgkin's Erkrankung und nicht-Hodgkin's Erkrankung), multiples
Myelom, Waldenström's Macroglobulinämie und
Schwere-Kettenerkrankung. Die homologen Rekombinations-Klonierungsverfahren
können
des weiteren bei der Diagnose und dem Nachweis genetischer Unterschiede
und der Diagnose von Patienten mit Autoimmunerkrankungen nützlich sein,
umfassend, aber nicht beschränkt
auf insulinabhängige
Diabetes mellitus, multiple Sklerose, systemischer Lupus erythematosus,
Sjogren's Syndrom,
Skleroderm, Polymyositis, chronische aktive Hepatitis, gemischte
Bindegewebserkrankung, primäre
Gallenblasenzirrhose, Perniciousanämie, Autoimmunthyroiditis, idiopathische
Addison's Erkrankung,
Vitiligo, Gluten-sensitive Enteropathie, Graves' Erkrankung, Myasthenia gravis, autoimmune
Neutropenie, idiopathische Thrombocytopenie purpura, rheumatoide
Arthritis, Zirrhosis, Pemphigus vulgaris, autoimmune Infertilität, Goodpasture-Syndrome,
bullöser
Pemphigoid, discoider Lupus, ulcerative Colitis und dichte Ablagerungserkrankung.
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Homologe
Rekombinationsklonierungsverfahren können auch für die Isolierung, Diagnose
und den Nachweis von DNA-Mutation, Veränderungen, Variationen und
SNPs, die nicht mit der Erkrankung in Verbindung stehen, verwendet
werden. Nicht einschränkende
Beispiele umfassen DNA-Mutationen, Veränderungen, Variationen und
SNPs, die in nicht kodierenden genomischen Sequenzen vorhanden sind,
oder DNA-Mutationen/- veränderungen,
-variationen und SNPs, die mit verschiedenen menschlichen Blutgruppen
in Verbindung stehen.
-
In
einem bevorzugten Aspekt der Erfindung können die Verfahren der Erfindung
besondere Nützlichkeit
bei der Isolierung, der Detektion, der Diagnose, der Prognose oder
der Überwachung
menschlicher DNA-Mutationen, Veränderungen,
Variationen und SNPs haben. Es wird jedoch erkannt werden, daß die hierin beschriebenen
Verfahren bei der Isolierung, dem Nachweis, der Diagnose, der Prognose
oder der Überwachung
von Erkrankungen anderer Tiere, beispielsweise von Nutztieren, die
Vieh, Pferde, Schafe, Ziegen und Schweine, und Haustiere umfassen,
die Katzen und Hunde umfassen, und Pflanzen, die in der Landwirtschaft wichtige
Pflanzen und Gartenpflanzen umfassen, nützlich sein werden.
-
5.5 Kits
-
Die
Erfindung stellt des weiteren Kits zur Verfügung, die die Verwendung der
hierin beschriebenen homologen Rekombinationsklonierungs- und subklonierungsverfahren
ermöglichen.
In einer Ausführungsform wird
ein Kit zur Verfügung
gestellt, umfassend in einem oder mehreren Behältern: A) einen doppel-strängigen DNA-Vektor,
der für
die direkte Klonierung und Subklonierung eines interessierenden
Ziel-DNA-Moleküls
nützlich
ist, wobei der Vektor ein Replikationsursprung und zwei Homologiearme
in der folgenden Reihenfolge von 5' bis 3' entlang des Vektor-DNA-Strangs aufweist:
einen ersten Homologiearm, den Replikationsursprung und einen zweiten
Homologiearm; so daß die
Nukleotidsequenz des ersten Homologiearms auf dem ersten Vektor-DNA-Strang
homolog zu der Sequenz des ersten Terminus auf einem ersten Ziel-DNA-Strang
ist und die Nukleotidsequenz des zweiten Homologiearns des ersten
Vektor-DNA-Strangs homologisch zu der Nukleotidsequenz des zweiten
Terminus auf dem ersten Ziel-DNA-Strang ist; und b) eine Zelle,
die eine bakterielle Rekombinase enthält. Die Zelle kann die Rekombinase
endogen oder rekombinant exprimieren.
-
In
einer weiteren Ausführungsform
wird ein Kit, das für
die gerichtete Klonierung oder Subklonierung eines Ziel-DNA-Moleküls nützlich ist
in einem oder mehreren Containern zur Verfügung gestellt, umfassend: a)
einen doppelsträngige
DNA-Vektor, der für
die gerichtete Klonierung und Subklonierung eines interessierenden
Ziel-DNA-Moleküls
nützlich
ist, wobei der Vektor einen Replikationsursprung und zwei Homologiearme
in der folgenden Reihenfolge von 5' bis 3' entlang des Vektor-DNA-Strangs umfasst:
einen ersten Homologie arm, den Replikationsursprung und einen zweiten
Homologiearm, so daß die
Nukleotidsequenz des ersten Homologiearms auf einem ersten Vektor-DNA-Strang
homolog zu der Sequenz des ersten Terminus auf einem ersten Ziel-DNA-Strang
ist und die Nukleotid-Sequenz des zweiten Homologiearms auf dem
ersten Vektor-DNA-Strang homolog zu der Nukleotid-Sequenz des zweiten
Terminus auf dem ersten Ziel-DNA-Strang ist; und b) ein erstes doppelsträngiges Oligonukleotid,
umfassend einen ersten Oligonukleotid-DNA-Strang umfassend in der
folgenden Reihenfolge von 3' bis
5': eine erste Sequenz
und eine zweite Sequenz, wobei die erste Nukleotidsequenz homolog
zu der Nukleotidsequenz des ersten Homologiearms auf dem Vektor-DNA-Strang ist
und die zweite Nukleotidsequenz homolog zu der Nukleotidsequenz
eines ersten Terminus auf einem Ziel-DNA-Strang ist; c) ein zweites
Oligonukleotid, umfassend einen zweiten Oligonukleotidstrang, umfassend in
der folgenden Reihenfolge von 3' bis
5': eine dritte
Nukleotidsequenz und eine vierte Nukleotidsequenz, wobei die dritte
Nukleotidsequenz homolog zu der Nukleotidsequenz des zweiten Homologiearms
auf dem Vektor-DNA-Strang ist und die vierte Nukleotidsequenz homolog
zu der Nukleotidsequenz eines zweiten Terminus auf dem Ziel-DNA-Strang
ist; und d) eine Zelle, die bakterielle Rekombinaseproteine enthält, z. B.
RecE/T- und/oder Redα/β-Proteine.
In einer spezifischen Ausführungsform
ist die Zelle eine E. coli-Zelle.
-
In
einer weiteren Ausführungsform
wird ein Kit mit einem oder mehreren Behältern zur Verfügung gestellt,
umfassend: a) einen doppelsträngigen
DNA-Vektor, der für
die gerichtete Klonierung und Subklonierung eines Ziel-DNA-Moleküls nützlich ist,
wobei der Vektor einen Replikationsursprung und zwei Homologiearme in
der folgenden Reihenfolge von 5' bis
3' entlang eines
Vektor-DNA-Strangs umfasst: einen ersten Homologiearm, den Replikationsursprung
und einen zweiten Homologiearm, so daß die Nukleotidsequenz des
ersten Homologiearms auf einem ersten Vektor-DNA-Strang homolog
zu der Sequenz des ersten Terminus auf einem ersten Ziel-DNA-Strang
ist und die Nukleotidsequenz des zweiten Homologiearms auf dem ersten
Vektor-DNA-Strang homolog zu der Nukleotidsequenz des zweiten Terminus
auf dem ersten Ziel-DNA-Strang ist; b) ein erstes doppelsträngiges Oligonukleotid,
umfassend einen ersten Oligonukleotid-DNA-Strang, umfassend in der
folgenden Reihenfolge von 3' bis
5': eine erste Nukleotidsequenz
und eine zweite Nukleotidsequenz, wobei die erste Nukleotidsequenz
homolog zu der Nukleotidsequenz des ersten Homologiearms auf dem
Vektor-DNA-Strang ist und die zweite Nukleotidsequenz homolog zu
der Nukleotidsequenz auf einem ersten Terminus auf einem Ziel-DNA-Strang
ist; und c) ein zweites Oligonukleotid, umfassend einen zweiten
Oligonukleotidstrang, umfassend in der folgenden Reihenfolge von
3' bis 5': eine dritte Nukleotidsequenz
und eine vierte Nukleotidsequenz, wobei die dritte Nukleotidsequenz
homolog zu der Nukleotidsequenz des zweiten Homologiearms auf dem
Vektor-DNA-Strang ist und die vierte Sequenz homolog zu der Nukleotidsequenz
eines zweiten Terminus auf dem Ziel-DNA-Strang ist.
-
In
verschiedenen spezifischen Ausführungsformen
ist die Ziel-DNA des Kits bakterielle, virale, parasitäre, protozoen
oder pathogene DNA. In anderen spezifischen Ausführungsformen kann die Ziel-DNA
des Kits eine genetische Mutation oder ein Polymorphismus umfassen,
für den
bekannt ist oder von dem vermutet wird, daß er mit einer Erkrankung oder
Störung
in Verbindung steht. In einer anderen spezifischen Ausführungsform haben
Oligonukleotidadaptor-Sequenzen oder Vektor-Homologiearme eine Sequenzhomologie
zu auf BAC-, PAC-, Lambda-, Plasmid- oder YAC-beruhenden Klonierungsvektoren.
-
6. Beispiel:RECE/T und
REDα/β-Klonierung
und Subklonierung
-
Die
in diesem Abschnitt gezeigten Beispiele beschreiben eine Anzahl
von Experimenten, die die erfolgreiche Klonierung und Subklonierung
unter der Verwendung homologer Rekombinationsverfahren der Erfindung
aufzeigen. Verschiedene Ansätze
für die
Subklonierungsverfahren werden gezeigt. Es ist besonders zu beachten,
daß ein
Beispiel die erfolgreiche Klonierung eines Inserts, das größer als
jedes zuvor beschriebene zeigt – die
direkte Subklonierung eines 25 kb DNA-Fragments aus einem ungefähr 150 kb
BAC-Vektor.
-
6.1 Verfahren und Materialien
-
Zubereitung linearer Fragmente
-
Standard
PCR-Reaktionsbedingungen wurden verwendet, um lineare DNA-Fragmente
zu vervielfältigen.
Die 1972 bp des p15A-Ursprungs zuzüglich des Kanamycin-Resistenzgens
(aus Tn903) aus pACYC177 wurde vervielfältigt. Der Ursprung p15A erlaubt
es dem Plasmid oder der Rekombinanten in Zellen mit anderen Plasmiden,
die einen Ursprung der ColE1-kompatiblen
Gruppe tragen, co zu existieren. Die 1934 bp des Chloramphenicols-resistenten
Gens (aus Tn9) zuzüglich
des p15A-Ursprungs wurde aus pACYC184 vervielfältigt.
-
Die
in der PCR-Reaktion verwendeten Oligonukleotide umfassen an ihren
3'-Enden eine 18–30-Nukleotidsequenz,
um als Primer der pACYC-Plasmide zu dienen und an den 5'-Enden einen 50–60-Nukleotid-langen Sequenzbereich,
der homolog zu den Flanken der Ziel-DNA-Region ist. Für lange Oligonukleotide war
die verwendete PCR-Reaktionsanlagerungstemperatur
62°C. Die
PCR-Produkte wurden unter Verwendung des QIAGEN PCR-Reinigungskit
(QIAGEN) gereinigt und mit dH2O eluiert.
Die Vorlagen-DNA wurde durch die Verdau-PCR-Produkte Dpn I eliminiert.
Nach dem Verdau wurden die PCR-Produkte
mit Ethanol präzipitiert
und in dH2O mit 0,5 μg/μl resuspendiert.
-
Zubereitung der kompetenten
Zellen
-
Elektroporationskompetente
Zellen wurden durch Standardverfahren zubereitet. In kürze: Es
wurden über-Nacht-Kulturen
100-fach in LB-Medium mit geeigneten Antibiotika verdünnt. Die
E. coli-Zellen wurden bis zu einer optischen Dichte von OD600 = 0,250~4 wachsen gelassen und wurden
für 15
Minuten auf Eis gekühlt. Die
Bakterienzellen wurden bei 7000 upm für 10 Minuten bei 4–5°C zentrifugiert.
Das bakterielle Zellpellet wurde in eiskaltem 10 %igem Glycerin
resuspendiert und durch Zentrifugation bei 7000 upm bei –5°C für 10 Minuten
niedergeschlagen. Nach dreimaligem Waschen in eiskaltem 10%igen
Glycerin und erneuter Zentrifugation wurde der Zellniederschlag
in einem Volumen eiskaltem 10%igen Glycerol, das dem Volumen der
Zellen entsprach, suspendiert. Die kompetenten Zellen wurden in
50 μl Teilmengen
in Eppendorfröhrchen
aufgeteilt, in flüssigem
Stickstoff blitzgefroren und bei –70°C aufbewahrt.
-
Die
Experimente mit dem Plasmid pBAD-ETγ oder pBAD-αβγ beinhalteten die Transformation
dieser Plasmide in E. coli-Wirte durch Standardverfahren, gefolgt
vom Wachstum über
Nacht bis zur Sättigung
im LB-Medium zuzüglich
0,2% Glucose, 50 μg/ml
Ampicillin, die Kulturen wurden dann 100-fach in LB plus 50 μg/ml Ampicillin
verdünnt
und bis zu einem OD600 von 0,15 wachsen
gelassen. L-Arabinose wurde dann zu einer Endkonzentration von 0,1%
hinzugefügt.
Die Zellen wurden bis zu einem OD600 von
0,25–0,4
wachsen gelassen, bevor sie für
15 Minuten auf Eis gekühlt
wurden.
-
Elektroporation
-
Eine
Lösung
von DNA in 1 μl
(die ungefähr
0,5 μg DNA
oder mehr für
die Cotransformation enthält oder
ungefähr
0,3 μg Vektor-DNA
oder mehr für
Zellen, die nur das Ziel enthalten oder ungefähr 0,5 μg DNA oder mehr, für Zellen,
die den Vektor enthalten) wurde mit kompetenten Zellen gemischt.
Das Zell-DNA-Gemisch wurde in eiskalte Cuvetten überführt. Die Elektroporation wurde
unter Verwendung eines Bio-Rad Gene Pulser durchgeführt, der
auf 25 μFD,
2,3 kV gestellt war, wobei der Pulse Controller auf 200 Ohm eingestellt war.
LB-Medium (1 ml) wurde nach der Elektroporation hinzugefügt. Die
Zellen wurden bei 37°C
für 1–1,5 Stunden
unter Schütteln
inkubiert und dann auf Platten, die das zu dem in dem Vektor enthaltene
selektierbare Markergen korrespondierende Antibiotikum enthielten,
verteilt.
-
6.2 Ergebnisse
-
Die
Tabelle 1 fasst sechs Experimente zusammen, in denen verschiedene
interessierende Ziel-DNA-Regionen unter Verwendung verschiedener
Quellen für
die RecE/T- oder Redα/β-Expression
subkloniert wurden. Die erste Spalte, als „ET-Expression" bezeichnet, gibt
die Quelle des RecE/T- oder Redα/β entweder
als endogenes RecE/T in E. coli-Wirten JC8679 oder JC9604 oder von
den Plasmiden pBAD-recE/T von pBADαβγ, wie angezeigt, wieder. Die
zweite Spalte deutet den verwendeten E. coli-Wirt an. Die dritte
Spalte deutet die Zielgene an.
-
Im
ersten Experiment wurde das RecE-Gen, das in dem E. coli-Chromosom
enthalten war, in den E. coli-Stamm JC8679 subkloniert, in dem die
RecE/T-Expression konstitutiv ist. Dies wurde unter Verwendung der
in
2 dargestellten Strategie erreicht. Oligonukleotide,
die folgende Sequenz aufwiesen:
wurden
entworfen und synthetisiert, um den p15A-Replikationsursprung und
das Tn903-Kanamycinresistenzgen,
das auf pACYC177 vorhanden war, zu vervielfältigen. Die Ergebnisse dieses
Experiments sind in der ersten Reihe von Tabelle 1 zusammengefasst.
-
-
In
einem zweiten Experiment wurde das lacZ-Gen, das im E. coli-Chromosom
liegt, in den E. coli-Stamm JC8679 subkloniert, in dem die Expression
von recE/T konstitutiv ist. dies wurde unter Verwendung der in der
2 dargestellten
Strategie erreicht. Der Vektor wurde durch PCR unter Verwendung
von Oligonukleotide der folgenden Sequenz hergestellt:
um den
p15A-R eplikationsursprung und das Tn903-Kanamycinresistenzgen,
das in pA-CYC 177
vorhanden war, zu vervielfältigen.
Die Ergebnisse werden in der Tabelle 2 in der zweiten Reihe zusammengefaßt.
-
In
dem dritten Experiment wurde das lacZ-Gen, das in dem E. coli-Chromosom
liegt, in den E. coli-Strang JC9604, in dem die Expression von RecE/T
konstitutiv ist, subkloniert.
-
Dies
wurde unter Verwendung der in
2 dargestellten
Strategie erreicht. Der Vektor wurde durch PCR unter Verwendung
von Oligonukleotiden der folgenden Sequenz hergestellt:
um den
p15A-Replikationsursprung und das Tn903-Kanamycinresistenzgen, das
in pA-CYX177 vorhanden ist,
zu vervielfältigen,
und die Ergebnisse werden in der dritten Reihe der Tabelle 1 zusammengefasst.
-
In
dem vierten Experiment wurde das Gentamcingen, das auf dem Hochkopieplasmid
pFastBAC1 (Gibco) lag, in dem E. coli-Stamm JC5519 unter Verwendung
der in der
3 dargestellten Strategie subkloniert.
Die Expression von RecE/T wurde durch das Plasmid pBAD-recE/T zur
Verfügung
gestellt, nachdem dieses Plasmid in den JC5519 transformiert worden
war, gefolgt von Arabinoseinduktion vor der Zubereitung der kompetenten
Zellen. Der Vektor wurde durch PCR unter Verwendung von Oligonukleotiden
mit der folgenden Sequenz hergestellt:
um den
p15A-Replikationsursprung und das Tn903-Kanamycinresistenzgen, das
in pA-CYC 177 vorhanden ist,
zu vervielfältigen,
das PCR-Produkt wurde mit BamHI verdaut pFastBAC1 für die Cotransformation
gemischt und auf Gentamicin Plus Kanamycin enthaltenden Platten
plattiert.
-
Im
fünften
Experiment wurde das lacZ-Gen, das auf dem E. coli-Chromosom lag,
in den E. coli-Stamm HB101 unter Verwendung der in der
2 dargestellten
Strategie subkloniert. Die Expression von Redα/β wurde durch das Plasmid pBADαβγ zur Verfügung gestellt,
nachdem dieses Plasmid in HB101 transformiert worden war, gefolgt
von Arabinoseinduktion vor der Zubereitung der kompetenten Zellen.
Der Vektor wurde durch PCR unter Verwendung von Oligonukleotiden
der folgenden Sequenz hergestellt:
um den
p15A-Replikationsursprung und das Tn903-Kanamycinresistenzgen, das
in pA-CYC 177 vorhanden war,
zu vervielfältigen.
Die Ergebnisse dieses Experiments werden in der fünften Reihe
der Tabelle 1 zusammengefasst.
-
Im
sechsten Experiment wurde eine 25 kb-Region eines ungefähr 150 kb
BAC-Klons, der das Mäuse AF4-Gen
trägt,
in den E. coli-Stamm HS996 unter Verwendung der in der
3 dargestellten
Strategie subkloniert. Die Expression von Redα/β wurde durch das Plasmid pBADαβγ zur Verfügung gestellt,
nachdem dieses Plasmid in HS996 transformiert worden war, gefolgt
von Arabinoseinduktion vor der Zubereitung der kompetenten Zellen.
Der Vektor wurde durch PCR unter der Verwendung von Oligonukleotiden
der folgenden Sequenz hergestellt:
um den
p15A-Replikationsursprung und das Tn903-Kanamycinresistenzgen, das
in pA-CYC177 vorhanden ist,
zu vervielfältigen.
Das PCR-Produkt wurde mit 0,5 μg
gereinigter BAC-DNA für
die Cotransformation gemischt. Die Ergebnisse dieses Experiments
werden in der sechsten Reihe der Tabelle 1 zusammengefasst. In der
6 wird
auch ein Ethidiumbromid-gefärbtes
Agarosegel gezeigt, das die mit EcoRI verdaute DNA wiedergibt, die
aus 9 unabhängigen
Kolonien (Spuren 1–9)
isoliert wurde, die aus dem mAF4 BAC-Experiment erhalten wurden
unter Verwendung eines EcoRI-Verdaus des Ausgangsvektors als Kontrolle
(Spur 10).
-
Im
siebten Experiment wurde eine genomische DNA-Region, die ein Ampicillin-Resistenzgen aus
dem Hefestamm MGD 353-13D enthielt, unter Verwendung der in der
7 dargestellten Strategie kloniert. Wie
in der Abbildung A dargestellt, wurde ein DNA-Fragment, das den p15A-Replikationsursprung
flankiert durch 98 oder 102 bp Homologiearme enthielt, wurde auf
die 98 und 102 bp flankierenden Regionen des integrierten Ampicillin-Resistenzgens in
dem Hefestamm MGD 353-13D abgezielt. Der E. coli-Stamm JC5519 wurde
verwendet und die Expression von Redα/β wurde durch das Plasmid pBADαβγ-TET zur
Verfügung
gestellt, gefolgt von der Arabinoseinduktion vor der Zubereitung
der kompetenten Zellen. Das pBADαβγ-TET ist
ein Derivat von pBADαβγ, in dem
das Ampizillin-Resistenzgen
durch das Tetracycline-Resistenzgen ersetzt worden ist. Der Klonierungsvektor
wurde durch PCR unter Verwendung von Oligonukleotiden der folgenden
Sequenz hergestellt:
um den
p15A-Replikationsursprung, der in pACYC 177 vorhanden ist, zu vervielfältigen.
Das PCR-Produkt wurde mit 4 μg
NcoI verdauter MGD 353-13D genomischer Hefe-DNA für die Cotransformation
in JC5519, das Redα/β-von pBADαβγ exprimiert,
enthielt, gemischt und nach einer 90 Minuten Erholungs-Kultivierungsphase in
L-Brühe
bei 37°C
auf Ampicillinenthaltenden Platten plattiert. Die Klone wurden durch
Selektion auf Ampicillinresistenz hin identifiziert. Achtzehn Kolonien
wurden für
die DNA-Analyse entnommen. Ein Ethidiumbromid-gefärbtes Gel
der zehn, die richtig waren, wird in der
7B gezeigt.
-
Das
hierin gezeigte Beispiel verdeutlicht den Erfolg der RecE/T- und
Redα/β-homologen Rekombinationklonierungsverfahren
unter Verwendung einer großen
Vielzahl zirkulärer
Ziele von einem Hochkopienplasmid bis zu einem großen Niedrigkopienzahlziel
(einem BAC) bis hin zum E. coli-Chromosom.
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7. Wirkung von Vektorwiederholungen
und Phosphorylierung auf die Klonierungseffizienz
-
Das
in diesem Abschnitt gezeigte Beispiel beschreibt die Optimierung
der Bedingungen für
hoch effiziente Klonierung und Subklonierung unter Verwendung von
RecE/T- oder Redα/β-vermittelter
homologer Rekombination („ET-Klonierung"). Wie insbesondere
in der 8 gezeigt, verbesserte die
Eliminierung von Sequenzwiederholung im Vektor die Klonierungseffizienz.
Auf der anderen Seite hatte die Gegenwart von 5'Phosphaten an den Enden des linearen
Vektors einen sehr geringen Effekt auf die Effizienz der ET-Klonierung.
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Zuerst
wurde die Wirkung der Wiederholung auf die Klonierungseffizienz
in dem folgenden Experiment untersucht. Wie in der 8 gezeigt,
enthielt der lineare Vektor, der als Klonierungsvehikel verwendet
wurde, den p15A-Replikationsursprung, das Chloramphenicolresistenzgen
(CmR), eine Nukleotidsequenz, die für die PCR-Vervielfältigung
des linearen Vektors erforderlich ist, (in der 8 kursiv
dargestellt) flankiert durch Homologiearme zu dem E. coli lacZ-Gen
und terminalen Wiederholungssequenzen verschiedener Längen (in Fettdruck
angezeigt), die an beiden Enden des linearen Vektors vorhanden sind.
Die linearen Vektoren wurden in JC8679 (endogen ET-fähig; Clark,
1974, Genetics, 78, 259–271)
oder JC5519 (Willetts und Clark, 1969, J. Bacteriol. 100: 231–239), das
pBAD Redα/β exprimiert
(Zhang et al., 1998, Nat. Genet. 20:123–128), transformiert. Die Anzahl
der auf LB-Platten erhaltenen Kolonien (mit 50 μg/ml Chloramphenicol) nach der
ET-Subklonierung unter Verwendung der angezeigten Oligonukleotide
für die
PCR-Vervielfältigung
des linearen Vektors wird in der Tabelle in der 8 gezeigt.
Von diesen wurden 18 durch Restriktionsverdau analysiert. Die aufgezeigte
Effizienz wurde durch das Teilen der Anzahl der korrekten Rekombinanten
durch die Gesamtzahl der erhaltenen Kolonien bestimmt. Somit verringert
die Gegenwart terminaler Wiederholungen > 6 Nukleotide deutlich die ET-Subklonierungseffizienz.
Alle Hintergrundkolonien enthielten re-ligierten linearen Vektor.
-
Die
Wirksamkeit der Phosphorylierung wurde auch untersucht, und die
Ergebnisse werden in der 8 gezeigt.
Die Enden des linearen Vektors wurden unter Verwendung der T4-DNA-Kinase
und von γ-ATP phosphoryliert.
Wie in der 8, letzte Spalte, gezeigt,
wurde keine Wirkung auf die ET-Subklonierung oder auf die Vektor-Religation
beobachtet.
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Dieses
Beispiel zeigt, daß die
Gegenwart von Wiederholungssequenzen an den Enden des linearen Vektors
oder zwischen den Homologiearmen und den wesentlichen Elementen
des Vektors, d. h. dem Replikationsursprung und dem selektierbaren
Marker zur Rekombination mit dramatisch verringerten ET-Klonierungs-
und Subklonierungseffizienzen führt.
Somit enthält
in einer bevorzugten Ausführungsform
die Sequenz des Homologieklonierungsvektors keine direkt wiederholte
Sequenz mit fünf
(5) oder mehr Basen außerhalb der
Sequenz, die für
den Replikationsursprung und den selektierbaren Marker kodieren.
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8. Zusätzliche Experimente für die RecE/T-
und Redα/β-Klonierung
und Subklonierung
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Die
in diesem Abschnitt gezeigten Beispiele beschreiben weitere Experimente,
die die erfolgreiche Klonierung und Subklonierungsansätze unter
Verwendung von RecE/T- oder Redα/β-vermittelter
homologer Rekombination verdeutlichen.
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Der E. coli-Wirt
-
Wie
hierin oben beschrieben, bezeichnet ein „ET-kompetenter Wirt" eine E. coli-Zelle, die dazu in
der Lage ist, RecE/T und/oder Redα/β zu exprimieren.
Dies kann in einer Vielzahl von Weisen erreicht werden, entweder
durch (i) einen Stamm, der endogen RecE/T oder Redα/β exprimiert,
oder durch (ii) einem Stamm, in dem RecE/T oder Redα/β von einem
exogen eingeführten
Plasmid exprimiert werden. Dieses Beispiel beschreibt die Konstruktion
eines auf einem Plasmid beruhenden Expressionsvektors, beruhend
auf JC9604 und JC8679 und seinen Derivaten (in erster Linie YZ2000
und YZ2001). Für
andere Variationen und Beispiele von ET-kompetenten Wirten siehe
Murphy et al., 2000, Gene 246:321–330; Yu et al., 2000, Proc.
Natl. Acad. Sci. 97:5978–5983;
und Datsenko und Wanner, 2000, Proc. Natl. Acad. Sci. 97:6640–6645.
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In
der ersten Kategorie sind zwei Stämme verwendet worden, die die
sbcA-Mutation tragen und die daher endogen RecE/RecT in einem RecA–-Hintergrund
tragen (JC 9604; Gillen et al., 1981, J. Bacteriology 145:521–532 oder
in einem RecA+ (JC8679; Gillen et al., supra).
Der Vorteil der Verwendung dieser Stämme liegt in der Tatsache,
daß sie
direkt verwendet werden können,
ohne die Notwendigkeit, zuerst ein Plasmid einzuführen, um
den Stamm ET-klonierungskompetent zu machen. Der Nachteil besteht
darin, daß RecE
und RecT während
der gesamten Klonierungsprozedur konstitutiv exprimiert werden,
was das Risiko unerwünschter
intramolekularer Rekombination, insbesondere in einem RecA+-Hintergrund erhöht. Ein zweiter Nachteil besteht
darin, daß diese
JC-Stämme
nicht für
die Verwendung als Klonierungs- und Vermehrungswirte modifiziert worden
sind. Sie enthalten ein vollständig
aktives Restriktions-/Modifikationssystem, was als Konsequenz die Wirksamkeit
der Einführung
großer
Moleküle,
wie BACs in diese Wirte stark reduziert.
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Die
Wahl, ob ein Wirtsstamm mit einem endogenen oder einem Plasmid-eingeführten Vorrat
von RecE/T- oder Redα/β verwenden
wird, hängt
von der Natur des zirkulären
Ziels ab. Unabhängig
davon, welche Strategie gewählt
wird, ist die Zubereitung guter kompetenter Zellen von entscheidender
Bedeutung. Wenn dem Wirtsstamm ein endogenes ET-Klonierungspotential fehlt, muss der
Stamm zuerst mit pBAD-αβγ oder pBAD-ETγ transformiert
werden. Der sich ergebende Stamm muss dann mit L-Arabinose bis zu
einer Endkonzentration von 0,1 % induziert wachsen gelassen werden
und für
die Elektroporation zubereitet werden. Empirisch tritt der optimale
Erntepunkt für
die Zellen bei einen OD600 von ungefähr 0,35
auf, insbesondere, wenn auf große
DNA-Substrate abgezielt wird. Wenn die Zellen ein OD600 von
größer als
0,5 erreicht haben, sollten sie nicht verwendet werden. Der optimale
Induktionszeitpunkt liegt um eine Stunde. Die Elektroporation muss verwendet
werden, da es für
kein anderes DNA-Einführungsverfahren
gefunden wurde, daß es
funktioniert. Das Herstellen guter elektrokompetenter Zellen ist
für das
Erhalten von ET-Rekombinanten wesentlich. Während der Zubereitung elektrokompetenter
Zellen sollten alle Schritte auf Eis und in vorbereiteten Behältern und Rotoren
durchgeführt
werden. Die elektrokompetenten Zellen werden in einem hohen Grad
konzentriert: von einer 250 ml-Kultur, die bei OD600 =
0,35 geerntet wird, stellen wir routinemäßig nicht mehr als 10 Teilmengen mit
50 μl kompetenter
Zellen her. Die sich ergebende Transformationseffizienz hängt im großen Maße von dem verwendeten
Wirtsstamm ab, aber variiert typischerweise um 109 cfu/μg. Ein detailliertes
Protokoll, wie man elektrokompetente Zellen zubereitet und wie man
die Elektroporation durch führt,
kann von http://www.embl-heidelberg.de/ExternalInfo/stewart/index.html
erhalten werden.
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Das
Plasmid pR6K/BAD-αβγ(tet), das
in der 9A gezeigt wird, wurde hergestellt,
um den BAC-Wirtsstamm HS996 (Invitrogen) die Fähigkeit zu verleihen, die ET-Rekombination auszuführen. Dieses Plasmid
beruht auf dem pBAD24-Rückgrad
(Guzman et al., 1995, J Bacteriol 177:4121–4130). Das Redα (oder RecE)
wird von dem L-Arabinoseinduzierbaren pBAD-Promotor exprimiert und
Redβ (oder
RecT) wird von dem konstitutiven EM-7-Promotor exprimiert. Die Überexpression
von RecT relativ zu RecE oder von Redβ relativ zu Redα, verstärkt die
ET-Klonierungseffizienz (im Hinblick auf die Menge der Kolonien
auf den Selektionsplatten). Schließlich exprimiert dieses Plasmid
konstitutiv das Redγ-Protein, in diesem
Fall von dem konstitutivenTn5-Promotor, der notwendig ist, um die
Aktivität
des RecBCD-Enzyms, das in dem am häufigsten verwendeten Wirtsstämmen vorhanden
ist, zu unterdrücken
(Murphy, 1991, J. Bacteriology 173:5808–5821). Wenn es nicht aktiviert
ist, verhindert RecBCD die ET-Klonierung vollständig, wahrscheinlich da seine
Exonukleaseaktivität
die lineare DNA abbaut, bevor sie eine Chance zur Rekombination
erhält.
Somit stellt pBAD-αβγ (tet) ein
mobiles System dar, das nach Transformation des Empfängerwirtsstamms
regulierbare ET-Klonierungsfähigkeit
vermittelt. Im Hinblick auf die Induzierbarkeit der Expression von
RecE oder Redα und
auf das absolute Erfordernis beide Komponenten des RecE/T und redα/β-Systems
cozuexprimieren, damit eine Rekombination auftritt, ist das Rekombinations-Fenster
auch durch die Arabinoseinduktionszeit und die Halbwertzeit der
am wenigsten stabilen Komponente beschränkt. Zusammengenommen mit den
Tatsache, daß die
RecA-Wirte am häufigsten
verwendet werden, und daß die
Wirte auch entweder recBC oder eine phenotypische Kopie von recBC-
sein werden (aufgrund der Expression von Redγ), bedeutet dies, daß das Risiko
einer unerwünschten
intramolekularen Rekombination deutlich verringert ist. Eine weitere
nützliche
Charakteristik von pBAD-αβγ (tet) ist
die, daß diese
Plasmide dazu neigen, schnell verloren zu gehen, wenn während der
Kultivierung nicht auf sie selektiert wird. Dies liegt wahrscheinlich
an der konstitutiven Expression von Redγ und kann auch abhängig von
Wirtszellfaktoren variieren, beispielsweise abhängig von der Gegenwart von
RecBCD.
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Die
Replikation von pR6K/BAD-αβγ erfordert
den R6K-Ursprung und das Pir-116-Protein
(Metcalf et al., 1994, Gene 138, 1–7). Das pR6K/BAD-αβγ trägt den R6K-Ursprung,
der aus pJP5603 erhalten wurde (Penfold und Pemberton, 1992, Gene
118:145–6),
das pir- 116-Replikongen,
das die R6K-Ori-Plasmid-Replikation in Bakterien kontrolliert und
das Tetracyclin-Resistenzgen tet aus pBR322. Pir-116 ist eine Mutante
mit erhöhter
Kopienzahl, die es dem R6K-Ursprung-enthaltendem Plasmid erlaubt,
in einem E. coli-Stamm mit mehr als 200 Kopien pro Zelle zu existieren.
Das pir-116-Gen wurde aus dem E. coli-Stamm BW3647 vervielfältigt und
hinter dem lacZ-Promotor kloniert.
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Um
pR6K/BAD/αβγ zu erzeugen,
wurde der R6K-Ursprung pir-116 und tetr in
pBAD-αβγ durch ET-Rekombination
(Muyrers et al., 1999, Nucleic Acids Research, 27:1555-1557) durch
Ersatz des ColE1-Ursprungs und des ursprünglich in pBAD-αβγ vorhandenen
Ampincillin-Resistenzgens eingeführt.
In gleicher Weise wurden die R6K/BAD-ETγ und
pR6K/BAD/recT erzeugt. Für
die Kopienzahl jedes auf R6K-beruhenden Plasmids wurde gefunden,
daß sie
ungefähr
zweimal höher
im Vergleich zu dem jeweiligen auf ColElberuhendem Plasmid war.
In einem Seite-an-Seite-Vergleich von pR6K/BAD/αβγ und pBAD-αβγ in einem Standard-BAC-Subklonierungstest
wurde für
das auf R6K-beruhende Plasmid gefunden, daß es effizienter arbeitete
(siehe 9B). Das R6K-Replikationssystem,
das auf dem pR6K-Plasmid vorhanden war, enthält keine signifikante Sequenzhomologie
zu anderen Replikationsursprüngen,
umfassend p15a und ColE1. Darüber
hinaus sind die auf R6K-beruhenden Plasmide mit jedem anderen Replikationsursprung
kompatibel. Somit können
Replikationsursprünge
wie ColE1 und p15A in den für
die ET-Subklonierungen verwendeten linearen Vektor aufgenommen werden.
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ET-Subklonierung
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Die
Subklonierung eines 19 kb-Fragments, umfassend die Exons 2 und 3
des AF-4-Gens, das
auf dem BAC vorhanden ist, wird in der 10 gezeigt.
Zuerst wurde pR6K/BAD-αβγ in den BAC-tragenden
Stamm transformiert. Die wachsenden Zellen wurden für eine Stunde
mit L-Arabinose induziert, worauf elektrokompetente Zellen zubereitet
wurden. Diese Zellen wurden durch Elektroporation mit dem linearen
Vektor, der p15A-Replikationsursprung
und das Ampicillin-Resistenzgen enthielt, β-Lactamase (bla), flankiert
durch zwei Homologiearme mit 50 Nukleotiden, die die homologe Rekombination
auf die Ziel-DNA auf dem AF-4 BAC steuert, transformiert. Die Rekombinanten
wurden nach Wachstum auf LB-Platten, die 50 μg/ml Ampicillin enthielten,
erhalten.
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Wie
in der 10B gezeigt, wurden 5 unabhängige Kolonien
für die
Analyse ausgewählt.
Die DNA wurde aus 5 unabhängigen
Kolonien zubereitet mit HindIII verdaut und auf einem Ethidiumbromid
gefärbten Gel
analysiert. Die HindIII-verdauten richtigen Kolonien und der lineare
Vektor allein wurden als Marker verwendet sowie eine 1 kb-DNA-Leiter
(GibcoBRL). Die richtigen Subklone wurden durch DNA-Sequenzierung bestätigt.
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ET-Klonierung
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Genomische
DNA kann auch die direkte Quelle der Ziel-DNA sein, wie in dem Experiment
in 11 gezeigt. In diesem Experiment
besteht der lineare Vektor aus dem ColE1-Ursprung und dem Kanamycinresistenzgen
(kan), flankiert durch Homologiearme, die die Rekombination des
dacI/lacZ-Locus, der auf dem E. coli-Chromosom vorhanden ist, steuert
(siehe 11A). Die genomische DNA wurde
aus E. coli, die durch XhoI-Verdau vorlinearisiert wurde, isoliert.
Der lineare Vektor und die vorlinearisierte genomische DNA wurden gemischt
und in YZ2000 co-elektroporiert, die endogen RecE/RecT exprimieren.
Durch die Auswahl von LB-Platten, die 50 μg/ml Kanamycin enthielten, wurde
der gewünschte
Subklon, bestehend aus den lacI und lacZ-Gen, dem ColE1-Ursprung
und kan erhalten. Wie in der 11B gezeigt,
enthielt die Restriktionsanalyse von 16 unabhängigen Kolonien das korrekte
Produkt (Spuren 1–16).
Die Spur 17 zeigt den linearen Vektor; die Spur M zeigt eine 1 kb
DNA-Leiter als Marker (Gibco BRL).
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Ein
weiteres Beispiel einer erfolgreichen ET-Rekombinationsklonierung
wird in der 12 gezeigt. In diesem
Experiment wurde ein Fragment direkt aus Mäuse-ES-genomische DNA unter Verwendung einer
Homologie im Klonierungsvektor kloniert. Wie in der 12A gezeigt, die die Klonierungsstrategie darstellt,
wurde ein Neomycin-Resistenzgen
(neo) aus Mäuse-ES-Zellen
genomischer DNA als Ziel-DNA eingesetzt. Der lineare Vektor bestand
aus dem ColE1-Replikationsursprung zuzüglich des Chloramphenicol-Resistenzgens Cmr, flankiert von zwei Armen, die homolog
zu dem Tn5-neo-Gen waren. Die erforderliche Mäuse-ES-Zelllinie wurde durch
die Transfektion eines Fragmentes, das Tn5-neo unter Kontrolle des PGK-Promotors
zuzüglich eines
polyA-Schwanzes enthielt, erzeugt. Die genomische DNA wurde aus
G418-resistenten Kolonien zubereitet und mit einer Nadel geschert
und durch Phenol/Chloroform-Extraktion zubereitet, was zu linearen
Fragmenten von ungefähr
20–40
kb führte.
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Die
ET-Klonierung wurde durch die Co-Elektroporation des linearen Vektors
und der gescherten genomischen DNA in YZ2000, ein JC 8679-Derivat
(Clark, supra), indem das Restriktionssystem, das fremde methylierte
DNA abbaut, durch die Deletion von mcrA, mcrBC, hsdRMS und mrr-Gene
zum Teil ausgeschaltet ist, durchgeführt. Da die Überexpression
von RecT die gesamt ET-Rekombinationseffizienz in großem Umfang verstärkt, wurde
YZ2000 mit dem pR6K/BAD/recT-Plasmid transformiert. Die YZ2000-Zellen,
die pR6K/BAD/recT trugen, wurden vor dem Ernten für eine Stunde
mit L-Arabinose induziert, wurden durch Elektroporation mit 0,5 μg linearem
Vektor und 5,0 μg
gescherter Maus ES-Zell
genomischer DNA co-transformiert. Ein Durchschnitt von 25–35 Kolonien
wurde auf LB-Platten, die 50 μg/ml
Chloramphenicol enthielten, erhalten. Durch das Wiederausstreichen
dieser Kolonien auf Platten, die 50 μg/ml Kanamycin enthielten, wurde
für 6 von
30 getesteten Kolonien, durch das Messen der Tn5-neo-Expression
gefunden, daß sie
wuchsen. In der 12, Bild B zeigte
die Restriktionsanalyse von Kanamycin-resistenten Kolonien, daß für alle 6
getesteten Kolonien gefunden wurde, daß sie richtig waren (Spuren
2–7).
Das Restriktionsmuster einer falsch-Positiven, die in der Gegenwart
von Chloramphenicol wuchs, aber nicht in Gegenwart von Kanamycin
wuchs, wird in der Spur 1 gezeigt. Alle diese falsch-Positiven enthielten
religierten Vektor.
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Ein
Experiment, das eine Kombination von ET-Subklonierung und Klonierung
zeigt, ist in der 13 gezeigt. Der
lineare Vektor bestand aus dem ColE1-Replikationsursprung zuzüglich des
Kanamycin-Resistenzgens Kmr. Jeder Terminus
des linearen Vektors bestand aus einer BstZ17I-Stelle und 2 Homologiearmen. Die
Homologiearme, die an den Enden des linearen Vektors vorhanden sind
(in der 13 durch kleine Kästchen angedeutet)
sind zu der λ-Phagen
Ziel-DNA homolog. Die zweite Gruppe der Homologiearme (durch die größeren Kästchen angedeutet)
ist zu den lacI-lacZ-Genen homolog, die in dem E. coli-Chromosom
vorhanden sind.
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In
dem ersten Subklonierungsschritt wurde der lineare Vektor mit linearer λ-Phagen Ziel-DNA
in den ET-fähigen
E. coli-Stamm JC8679 der ΔlacZ
co-elektroporiert. Dies führte
zur Subklonierung eines 6,7 kb λDNA-Fragments,
umfassend die exo-, bet-, gam-, rexA- und cI857-Gene in den linearen
Vektor, wodurch pYZN/λ-PR
erzeugt wurde. Für
den nächsten
ET-Rekombinationsschritt wurde ein neuer linearer Vektor verwendet,
der das Chloramphenicol-Resistenzgen cat, flankiert durch mutierte
laxP-Stellen (loxP*, Araki et al., 1997, Nucleic Acids Research,
25:868–872),
sowie terminale Arme, die homolog zu der λ-DNA, die auf pYZN/λ-PR vorhanden
sind, enthielt. Dieser lineare Vektor wurde mit pYZN/λ-PR in einen
ET-fähigen
Stamm JC8679ΔlacZ
co-elektroporiert, was zur Bildung von pYZN/λ-PR/Cm führte. Aus diesem Plasmid wurde
das cat-enthaltende λ DNA-Fragment,
das durch zwei terminale Arme flankiert wurde, die homolog zu dem
lacI-lacZ waren, durch BstZ17I-Verdau
freigesetzt. Dieses Fragment wurde verwendet, um auf das Chromosom des
E. coli-Stamms JC559
(Willetts und Clark, 1969, J. Bacteriol, 100:231–239) der RecE und RecT vom
pBADRecE/T (Zhang et al., 1998, Nature Genetics 20:123–128) exprimiert,
abzuzielen. Nach der ET-Rekombination und der Selektion auf das
Wachstum in Gegenwart von 20 μg/ml
Chloramphenicol wurde der YZ2001/Cm-Stamm erzeugt. Die Deletion
des cat, um YZ2001 zu erzeugen, wurde durch die Verwendung des 705-Cre-Plasmids,
das identisch zu dem 705-Cre
mit dem Unterschied war, daß es
das Tetracyclin-Resistenzgen (tetr) statt
des Chloramphenicol-Resistenzgens trägt, wie beschrieben, ausgeführt (Buchholz
et al., 1996, Nucleic Acids Research, 24:3118–3119). Somit trug YZ2001 das
6,7 kb λ DNA
-Fragment (exo----eI857)
zuzüglich
einer mutierten loxP-Stelle auf dem Chromosom. Da YZ2001/Cm die
Hitzeinduzierbare Expression der λ-Gene
exo, bet und gam erlaubt, ist er konditionell ET-fähig. Eine ähnliche
Strategie kann beispielsweise verwendet werden, um Knock-out-Konstrukte
herzustellen oder um BAC-Modifikationen durchzuführen.
-
Somit
stellen die oben dargestellten Beispiele mehrere Ansätze für die erfolgreiche
Klonierung und Subklonierung unter Verwendung von RecE/T- und Redα/β-vermittelter
homologer Rekombination dar.