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Hintergrund
der Erfindung
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Fibronectin
und Kollagen sind Proteine, die für die Aufrechterhaltung der
Integrität
der extrazellulären Matrix,
die man im Bindegewebe findet, wesentlich ist. Die Produktion dieser
Proteine ist ein stark regulierter Vorgang und dessen Störung kann
zur Entwicklung von Gewebefibrose führen. Während die Bildung von fibrösem Gewebe
Teil des normalen günstigen
Heilungsprozesses nach einer Verletzung ist, gibt es unter manchen
Umständen
eine anomale Akkumulation von fibrösen Materialien, so dass dies
letztendlich zu Organversagen führen
kann (Border et al. (1994) New Engl. J. Med. 331:1286–1292).
Bei jedem Organ führt
eine Verletzung zu einer stereotypen physiologischen Reaktion: Thrombocyten-induzierte
Hämostase,
gefolgt von einem Einströmen
inflammatorischer Zellen und aktivierter Fibroblasten. Cytokine,
die von diesen Zelltypen stammen, steuern die Bildung von neuer
extrazellulärer
Matrix und Blutgefäßen (Granulationsgewebe).
Die Erzeugung von Granulationsgewebe ist ein sorgfältig geplantes
Programm, bei dem die Expression von Proteaseinhibitoren und extrazellulären Matrixproteinen
hochreguliert wird und die Expression der Proteasen verringert wird,
was zur Akkumulation von extrazellulärer Matrix führt.
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Im
Zentrum der Entwicklung von fibrotischen Zuständen, ob induziert oder spontan,
steht die Stimulation der Fibroblastenaktivität. Das Einströmen von
inflammatorischen Zellen und aktivierten Fibroblasten in das verletze
Organ hängt
von der Fähigkeit
dieser Zelltypen ab, mit der interstitiellen Matrix zu interagieren,
die hauptsächlich
aus Fibronectin und Kollagen besteht. Diese Zell-Zell- oder Zellextrazelluläre Matrix-Interaktionen
werden durch mehrere Familien von Zelladhäsionsmolekülen vermittelt, wobei eine
Familie die Integrine einschließt.
Integrine sind strukturell und funktional verwandte Glycoproteine,
die aus verschiedenen heterodimeren alpha- (alpha 1, alpha 2 bis
derzeit alpha 11) und beta (beta 1 und beta 7)-Transmembranrezeptordomänen bestehen,
die man in verschiedenen Kombinationen auf praktisch jedem Säugerzelltyp
findet. (Vgl. Übersichtsartikel:
E.C. Butcher, Cell, 67, 1033 (1991); D. Cox et al., „The Pharmacology
of the Integrins." Medicinal
Research Rev. Bd. 195 (1994) und V. W. Engleman et al., „Cell Adhesion
Integrins as Pharmaceutical Targets" in Ann, Revs. Medicinal Chemistry,
Bd. 31, J. A. Bristol, Herausg.; Acad. Press, NY, 1996, S. 191).
Es wurden zwei alpha4-Untereinheit enthaltende Integrine beschrieben,
und sie werden als alpha4beta1 (VLA-4) und alpha4beta7 bezeichnet.
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Die
interstitielle Lungenfibrose (ILF) ist der Endweg vieler interstitieller
Lungenerkrankungen, die zu einer Verringerung der Lungencompliance
und zur Beeinträchtigung
der lebenswichtigen Gasaustauschfunktion führt. Ungeachtet der Ätiologie
wird die ILF durch inflammatorische und fibroproliferative Veränderungen der
Lunge und einer übermäßigen Akkumulation
von Kollagen im Interstitium charakterisiert. Patienten mit ILF zeigen
im Allgemeinen ein Vorhandensein von rekrutierten Immun- und inflammatorischen
Zellen während
der aktiven Lungenfibrose, was zeigt, dass die Lungenfibrose das
Ergebnis einer anomalen Reparatur nach einem ersten inflammatorischen
Angriff ist. Die rekrutierten inflammatorischen Zellen sind wahrscheinlich
in vielen Fällen
an dem ersten Angriff beteiligt. Zusätzlich können diese Zellen eine komplexe
Rolle bei der Regulierung des Reparaturprozesses spielen. In jedem
Fall kann die Rekrutierung der Immun- und inflammatorischen Zellen
in die Lunge eine wichtige Rolle bei der Bestimmung der fibrotischen
Reaktion spielen. Das Einströmen von
inflammatorischen Zellen und aktivierten Fibroblasten in die verletzte
Lunge hängt
von der Fähigkeit
dieser Zelltypen ab, mit den Komponenten der EZM zu interagieren.
Der Transport und der Aktivierungszustand der Leukocyten werden
von verschiedenen Integrinen moduliert. Das Verhindern des Einströmens von
inflammatorischen Zellen in die Lungen kann bei der Begrenzung der
nachfolgenden fibrotischen Reaktion entscheidend sein.
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Viele
dieser Erkrankungen, die mit der Proliferation von fibrösem Gewebe
assoziiert sind, sind sowohl chronisch als auch häufig schwächend, einschließlich beispielsweise
Hauterkrankungen wie Skleroderma. Einige, einschließlich Lungen fibrose,
können
teilweise aufgrund der Tatsache, dass die derzeit zur Verfügung stehenden
Behandlungen für
diese Erkrankung signifikante Nebenwirkungen haben und im Allgemeinen
bei der Verlangsamung oder der Heilung der Progression der Fibrose
nicht wirksam sind, tödlich
sein [Nagler et al. 1996, Am. J. Respir. Crit. Care Med, 154:1082–86]. Es
gibt infolgedessen einen ständigen
Bedarf für
neue anti-fibrotische Agentien.
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–WO-A-97/18838
beschreibt Behandlungsmethoden unter Verwendung von humanisierten
Immunglobulinen, die spezifisch an alpha4-Integrin binden und die
bei der Behandlung von Erkrankungen wie der akuten Leukocyten-vermittelten
Lungenschädigung
verwendet werden können
(S. 25).–
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–WO 97/11718
offenbart die Verwendung eines neutralisierenden Antikörpers, der
für die
RGD-Erkennungsstelle von Integrinen spezifisch ist und der ein neutralisierender
Antikörper
sein kann, der für
den Integrinrezeptor spezifisch ist.–
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–Kidney
International, 1996, 49:127–134
offenbart, dass es keine starke Verbindung zwischen der glomerulären Expression
von LFA-1, VLA-4, ICAM-1, VCAM-1 und der glomerulären Makrophageninfiltration
sowie der chronischen histologischen Schädigung gibt.–
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ZUSAMMENFASSUNG
DER ERFINDUNG
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Die
vorliegende Erfindung stellt Antagonisten einer Interaktion zwischen
einem alpha4-Untereinheit tragenden Integrin zur Herstellung eines
Arzneimittels bereit, das für
die Behandlung von Fibrose bei einem Patienten nützlich ist. Wir haben die mögliche Rolle
der Antagonisten der alpha1- und alpha4-Untereinheit enthaltenden
Integrine in der Pathogenese von Fibrose untersucht, indem Mäusen mit
Lungenfibrose ein Antagonist eines alpha1- und alpha4-Untereinheit
enthaltenden Integrins verabreicht wurde. Der nützliche Effekt, den diese Antagonisten
sowohl auf die Akkumulation von Gesamtkollagen als auch auf das
Ausmaß der
Lungenfibroseläsionen
haben, wie in der der vorliegenden Mitteilung dargestellt, legt
nahe, dass die alpha1- und/oder die alpha4-Untereinheit enthaltenden
Integrine ein vernünftiges
Ziel für
die antifibrotische Therapie sein können. Ein erfindungsgemäßer Aspekt
ist die Verwendung einer Zusammensetzung, die einen Antagonisten
einer Interaktion zwischen einem alpha4-Untereinheit tragenden Integrin
und einem Liganden für
ein alpha4-Untereinheit tragendes Integrin umfasst zur Herstellung
eines Arzneimittels für
die Behandlung eines Patienten mit einem fibrotischen Zustand. Der
Antagonist ist ein alpha4-Integrin bindendes Mittel oder ein alpha4-Integrinliganden
bindendes Mittel. Bevorzugte alpha4-Integrin bindende Mittel werden
aus der Gruppe ausgewählt,
bestehend aus: a) einem Antikörperhomolog,
das die Interaktion von sowohl VLA-4 als auch alpha4beta7 mit ihren
entsprechenden alpha4-Liganden antagonisiert; b) ein Antikörperhomolog,
das die Interaktion von VLA-4 mit seinem alpha4-Liganden antagonisiert; und c) ein Antikörperhomolog,
das die Interaktion von alpha4beta7 mit seinem alpha4-Liganden antagonisiert.
In anderen Ausführungsformen
wird das Antikörperhomolog
aus der Gruppe ausgewählt,
bestehend aus einem menschlichen Antikörper, einem chimären Antikörper, einem
humanisierten Antikörper
und Fragmenten davon.
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Ein
weiterer Aspekt der vorliegenden Erfindung ist die Verwendung eines
Antagonisten einer Interaktion zwischen einem alpha4-Untereinheittragenden
Integrin und einem Liganden für
ein alpha4-Untereinheittragendes Integrin zur Herstellung eines
Arzneimittels, um den Anstieg der durch den fibrotischen Zustand
induzierten Leukocyten in einer Probe einer bronchoalveolären Lavage-Flüssigkeit
eines Patienten mit einem fibrotischen Zustand zu senken.
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In
bestimmten erfindungsgemäßen Ausführungsformen
wird das alpha4-Integrin bindende Mittel von einer Nucleinsäuresequenz
codiert, die eine Nucleinsäure
umfasst, die unter mehreren stringenten Bedingungen mit definierten
Nuclleinsäuresequenzen,
ausgewählt
aus den Sequenzgruppen in Tabelle 6 von US-Patent 5,840,299, oder
dem Komplement der Nucleinsäuresequenzen,
hybridisiert. In anderen Aspekten des Verfahrens wird das alpha4-Integrin
bindende Mittel von einer Nucleinsäuresequenz codiert, die eine
Nucleinsäure umfasst,
die unter definierten stringenten Bedingungen mit einer Nucleinsäuresequenz
hybridisiert, die eine Polypeptidsequenz codiert, ausgewählt aus
der Gruppe, bestehend aus bestimmten definierten Polypeptiden, die
man im US-Patent 5,932,214 findet oder die von der Zelllinie ATCC
CRL 11175 produziert werden.
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DETAILLIERTE BESCHREIBUNG
DER ERFINDUNG
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I. Definitionen
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Um
die Thematik der beanspruchten Erfindung klarer und deutlicher herauszustellen,
werden folgende Definitionen für
spezifische Begriffe verwendet, die in der folgenden schriftlichen
Beschreibung und den beigefügten
Patentansprüchen
verwendet werden.
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Die
Erfindung wird nun unter Bezugnahme auf die folgende detaillierte
Beschreibung beschrieben, in der folgende Definitionen eingeschlossen
sind:
Die sehr späte
Integrinantigen (VLA)-Superfamilie besteht aus strukturell und funktional
verwandten Glycoproteinen, die aus heterodimeren (alpha und beta),
transmembranen Rezeptormolekülen
bestehen, die man in verschiedenen Kombinationen auf fast jedem
Säugerzelltyp
findet. (Vgl. Übersichtsartikel
E. C. Butcher, Cell 1, 67, 1033 (1991); D. Cox et al., „The Pharmacology
of the Integrins." Medicinal
Research Rev. (1994) und V. W. Engleman et al., „Cell Adhesion Integrins as
Pharmaceutical Targets." in
Ann. Report in Medicinal Chemistry, Bd. 31, J. A. Bristol, Herausg.;
Acad. Press, NY, 1996, S. 191). Integrine der VLA-Familie schließen (derzeit) VLA-1,
-2, -3, -4, -5, -6, -9 und -11 ein, wobei jedes der Moleküle eine β1-Kette umfasst,
die jeweils nicht kovalent an eine alpha-Kette (α1, α2, α3, α4, α5, α6 und dergleichen) gebunden
ist.
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Das
alpha4beta1 (α4β1)-Integrin
ist ein Zelloberflächenrezeptor
für VCAM-1,
Fibronectin und möglicherweise
andere Liganden (wobei die letzteren Liganden einzeln und kollektiv
als „alpha4-Ligand(en)" bezeichnet werden.
Der Begriff (α4β1)-Integrin („VLA-4" oder „a4b1" oder „alpha4beta1-Integrin", austauschbar verwendet)
bezieht sich hier daher auf Polypeptide, die an VCAM-1 und Mitglieder
der extrazellulären
Matrixproteine, insbesondere Fibronectin binden können, oder
Homologe oder Fragmente davon, obwohl sich der Fachmann bewusst
ist, dass andere Liganden für
VLA-4 existieren können
und unter Verwendung herkömmlicher
Verfahren analysiert werden können.
Dennoch ist bekannt, dass die alpha4-Untereinheit mit anderen beta-Untereinheiten
neben beta1 assoziiert, so dass wir den Begriff „alpha (α) 4-Integrin" oder „alpha (α) 4-Untereinheit enthaltendes
Integrin" als jene
Integrine definieren, deren alpha4-Untereinheit mit der einen oder
anderen der beta-Untereinheiten assoziiert. Ein anderes Beispiel
eines „alpha4"-Integrins neben
VLA4 ist alpha4beta7 (Vgl. Lobb und Adams, a.a.O.). Ebenso sind
ein „alpha1"-Integrin oder ein „alpha1-Untereinheit enthaltendes
Integrin" diejenigen
Integrine, deren alpha1-Untereinheit
mit der einen oder anderen der beta-Untereinheiten assoziiert.
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Ein
Intergrin-„Antagonist" schließt jede
Verbindung ein, die alpha1- und/oder alpha4-Untereinheit enthaltende
Integrine hemmt, an einen Integrinliganden und/oder -rezeptor zu
binden. Anti-Integrinantikörper
oder ein Antikörperhomolog
enthaltende Proteine (nachstehend diskutiert) sowie andere Moleküle wie lösliche Formen
der Ligandenproteine für
Integrine sind nützlich.
Lösliche
Formen der Ligandenproteine für
alpha4-Untereinheit enthaltende Integrine schließen lösliche VCAM-1, VCAM-1-Fusionsproteine oder bifunktionale VCAM-1/Ig-Fusionsproteine
ein. Beispielsweise kann eine lösliche
Form eines Integrinliganden oder ein Fragment davon verabreicht
werden, um Integrin zu binden und vorzugsweise um eine Integrinbindungsstelle
auf Zellen zu konkurrieren, was zu Effekten führt, die der Verabreichung
von Antagonisten wie anti-Integrin (z.B. VLA-1, VLA-4)-Antikörpern ähneln. Im
den Erfindungsumfang sind insbesondere lösliche Integrinmutanten eingeschlossen,
die Liganden binden, jedoch keine integrinabhängige Signalgebung hervorrufen.
Derartige Integrinmutanten können
als kompetitive Inhibitoren von Wildtyp-Integrinprotein wirken und
werden als „Antagonisten" betrachtet. Andere
in den erfindungsgemäßen Verfahren
verwendete Antagonisten sind „kleine
Moleküle", wie nachstehend
definiert.
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Die
Verwendung von Molekülen,
die die Wirkung von mehr als einem alpha4-Untereinheit enthaltenden Integrin antagonisieren,
wie kleine Moleküle
oder Antikörperhomologe,
die sowohl VLA-4 als auch alpha4beta7 oder andere Kombinationen
von alpha4-Untereinheit enthaltenden Integrinen antagonisieren,
ist in die Erfindung ebenfalls eingeschlossen. Ebenfalls eingeschlossen
ist die Verwendung von Molekülen,
die die Wirkung von mehr als einem alpha1-Untereinheit enthaltenden
Integrin antagonisieren. In den Erfindungsumfang ist auch die Verwendung
einer Kombination von Molekülen
eingeschlossen, so dass die Kombination die Wirkung von mehr als
einem Integrin antagonisiert, wie die Verwendung mehrerer kleiner
Moleküle
oder Antikörperhomologe,
die in Kombination sowohl VLA-4 als auch alpha4beta7 oder andere
Kombinationen von alpha4-Untereinheiten enthaltenden Integrinen
antagonisieren.
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Wie
hier diskutiert, können
bestimmte Integrinantagonisten fusioniert oder auf andere Weise
konjugiert werden, beispielsweise mit einem Antikörperhomolog
wie einem Immunglobulin oder einem Fragment davon, und sie sind
nicht auf einen besonderen Typ oder eine besondere Struktur eines
Integrins oder Liganden oder eines anderen Moleküls begrenzt. Daher wird für die Zwecke
der Erfindung jedes Mittel, das ein chimäres Protein erzeugen kann (wie
nachstehend definiert) und an Integrinliganden binden kann und das
effektiv ein alpha4- und/oder alpha1-Untereinheit enthaltendes Integrin blockiert
oder bedeckt, als Äquivalent
der hier in den Beispielen verwendeten Antagonisten betrachtet.
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„Antikörperhomolog" schließt intakte
Antikörper
ein, die aus leichten und schweren Immunglobulinketten bestehen,
die über
Disulfidbrücken
verbunden sind. Der Begriff „Antikörperhomolog" soll auch ein Protein umfassen,
das ein oder mehrere Polypeptide umfasst, ausgewählt aus leichten Immunglobulinketten,
schweren Immunglobulinketten und antigenbindenden Fragmenten davon,
die an ein oder mehrere Antigene (d.h. Integrin oder Integrinligand)
binden können.
Die Komponentenpolypeptide eines Antikörperhomologs, das aus mehr
als einem Polypeptid besteht, können
fakultativ über
eine Disulfidbrücke
verbunden oder ansonsten kovalent vernetzt sein. Infolgedessen schließen daher „Antikörperhomologe" intakte Immunglobuline
der Typen IgA, IgG, IgE, IgD, IgM (sowie Subtypen davon) ein, wobei
die leichten Immunglobulinketten vom kappa- oder lambda-Typ sein
können. „Antikörperhomologe" schließen auch
Teile intakter Antikörper
ein, die die antigenbindende Spezifität beibehalten haben, beispielsweise
Fab-Fragmente, Fab'-Fragmente,
F(ab')2-Fragmente, F(v)-Fragmente,
schwere und leichte Kettenmonomere oder Dimere oder Gemische davon.
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„Humanisiertes
Antikörperhomolog" ist ein durch rekombinante
DNA-Technologie hergestelltes Antikörperhomolog, bei dem einige
oder alle Aminosäuren
einer menschlichen leichten oder schweren Immunglobulinkette, die
nicht für
die Antigenbindung erforderlich sind, mit den entsprechenden Aminosäuren aus
einer nicht menschlichen leichten oder schweren Säuger-Immunglobulinkette
ersetzt wurden. Ein „menschliches
Antikörperhomolog" ist ein Antikörperhomolog,
bei dem alle Aminosäuren
einer leichten oder schweren Immunglobulinkette (ungeachtet dessen,
ob sie für
die Antigenbindung erforderlich sind oder nicht) von einer menschlichen
Quelle stammen.
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Wie
hier verwendet, ist ein „menschliches
Antikörperhomolog" ein durch rekombinante
DNA-Technologie hergestelltes Antikörperhomolog, bei dem alle Aminosäuren einer
leichten oder schweren Immunglobulinkette von einer menschlichen
Quelle stammen.
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Ein
Integrin-„Antagonist" schließt jede
Verbindung ein, die den Integrinliganden aktiviert.
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Eine „Aminosäure" ist eine monomere
Einheit eines Peptids, Polypeptids oder Proteins. Es gibt 20 Aminosäuren, die
man in natürlich
auftretenden Peptiden, Polypeptiden und Proteinen findet, von denen
alle L-Isomere sind. Der Begriff schließt auch Analoga der Aminosäuren und
D-Isomere der Proteinaminosäuren und
deren Analoga ein.
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„Kovalent
gekoppelt" – bedeutet,
dass die spezifizierten erfindungsgemäßen Einheiten (z.B. PEGylierter
alpha4- und/oder alpha1-Integrinantagonist, Immunglobulinfragment/alpha4-
oder alpha1-Integrinantagonist) entweder direkt kovalent aneinander
gebunden sind oder ansonsten indirekt kovalent durch eine dazwischenliegende
Einheit oder Einheiten wie eine Spacereinheit oder -einheiten aneinander
gebunden sind. Die dazwischen liegende Einheit oder Einheiten werden
als „Kopplungsgruppe" bezeichnet. Der
Begriff „konjugiert" wird austauschbar
mit „kovalent
gekoppelt" verwendet.
In dieser Hinsicht bezieht sich ein „Spacer" auf eine Einheit, die zwischen einer
Aminosäure
oder anderen Komponente eines Integrinantagonisten oder eines Fragments
davon und dem Rest des Moleküls
eingebaut werden kann. Ein Spacer kann die Trennung zwischen der
Aminosäure
oder einer anderen Komponente und dem Rest des Moleküls bereitstellen,
so dass verhindert wird, dass die Modifikation mit der Proteinfunktion
interferiert und/oder es für
die Aminosäure
oder die andere Komponente einfacher wird, sich mit anderen Einheiten
zu verbinden.
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„Expressionskontrollsequenz"- eine Sequenz aus
Polynucleotiden, die die Expression von Genen kontrolliert und reguliert,
wenn sie mit jenen Genen funktional verbunden ist.
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„Expressionsvektor" – ein Polynucleotid wie ein
DNA-Plasmid oder Phage (neben anderen gebräuchlichen Beispielen), das
die Expression von mindestens einem Gen zulässt, wenn der Expressionsvektor
in eine Wirtszelle eingeführt
wird. Der Vektor kann in einer Zelle replizieren oder nicht.
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Eine „wirksame
Menge" eines erfindungsgemäßen Mittels
ist diejenige Menge, die ein Ergebnis produziert oder einen Einfluss
auf den bestimmten behandelten Zustand ausübt.
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„Funktionales Äquivalent" eines Aminosäurerests
ist (i) eine Aminosäure
mit ähnlichen
reaktiven Eigenschaften wie der Aminosäurerest, der durch das funktionale Äquivalent
ersetzt wurde; (ii) eine Aminosäure eines
erfindungsgemäßen Anta gonisten,
wobei die Aminosäure ähnliche
Eigenschaften besitzt wie der Aminosäurerest, der durch das funktionale Äquivalent
ersetzt wurde; (iii) ein Nicht-Aminosäuremolekül mit ähnlichen Eigenschaften wie
der Aminosäurerest,
der durch das funktionale Äquivalent
ersetzt wurde.
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Ein
erstes Polynucleotid, das einen erfindungsgemäßen Proteinantagonisten codiert,
ist „funktional äquivalent" im Vergleich zu
einem zweiten Polynucleotid, das den Proteinantagonisten codiert,
falls es mindestens einer der folgenden Bedingungen genügt:
- (a) das „funktionale Äquivalent" ist ein erstes Polynucleotid,
das mit dem zweiten Polynucleotid unter Standardhybridisierungsbedingungen
hybridisiert und/oder gegenüber
der ersten Polynucleotidsequenz degeneriert ist. Am meisten bevorzugt,
codiert es ein mutiertes Protein mit der Aktivität eines Integrinantagonistenproteins;
- (b) das „funktionale Äquivalent" ist ein erstes Polynucleotid,
das bei Expression eine Aminosäuresequenz codiert,
die von dem zweiten Polynucleotid codiert wird. Die in der Erfindung
verwendeten Integrinantagonisten schließen ein, sind jedoch nicht
begrenzt auf die hier angeführten
Agentien sowie auf ihre funktionalen Äquivalente. Wie hier verwendet,
bezieht sich der Begriff „funktionales Äquivalent" daher auf einen
Integrinantagonisten oder ein Polynucleotid, das den Integrinantagonisten
codiert, der denselben oder einen verbesserten nützlichen Effekt auf den Empfänger hat,
wie der Integrinantagonist, für
dessen funktionales Äquivalent
er gehalten wird. Wie dem Fachmann bewusst ist, kann ein funktionales äquivalentes
Protein durch rekombinante Verfahren z.B. durch Expression einer „funktionalen äquivalenten
DNA" hergestellt werden.
Infolgedessen umfasst die vorliegende Erfindung Integrinproteine,
die von natürlich
auftretenden DNAs sowie nicht natürlich auftretenden DNAs codiert
werden, die dasselbe Protein codieren, das von der natürlich auftretenden
DNA codiert wird. Aufgrund der Degeneration der Nucleotid codierenden
Sequenzen können
andere Polynucleotide verwendet werden, um ein Integrinprotein zu
codieren. Diese schließen
alle oder Teile der vorstehenden Sequenzen ein, die durch die Substitution
verschiedener Codons verändert werden,
die denselben Aminosäurererest
in der Sequenz codieren, so dass daher ein stummer Austausch erzeugt
wird. Derartig veränderte
Sequenzen werden als Äquivalente
dieser Sequenzen betrachtet. Beispielsweise wird Phe (F) von zwei
Codons, TTC oder TTT, codiert, Tyr (Y) wird von TAC oder TAT codiert und
His (H) wird von CAC oder CAT codiert. Andererseits wird Trp (W)
von einem einzigen Codon, TGG, codiert. Infolgedessen ist man sich
bewusst, dass es für
eine gegebene DNA-Sequenz, die ein besonderes Integrin codiert,
viele degenerierte DNA-Sequenzen gibt, die es codieren. Diese degenerierten
DNA-Sequenzen werden als im Umfang dieser Erfindung inbegriffen
betrachtet.
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Der
Begriff „chimär" bei Bezugnahme auf
einen erfindungsgemäßen Antagonisten
bedeutet, dass der Antagonist eine Bindung (chemische Vernetzung
oder kovalente Bindung oder eine andere Bindungsart) von zwei oder
mehreren Proteinen umfasst, die ungleiche Strukturen besitzen und/oder
ungleiche Ursprungsquellen aufweisen. Daher kann ein chimärer alpha4-Integrinantagonist
eine Einheit einschließen,
die ein alpha4-Integrinantagonist oder ein Fragment ist, und eine
weitere Einheit, die kein alpha4-Integrinantagonist ist. Ein chimärer alpha1-Integrinantagonist
kann eine Einheit einschließen,
die ein alpha1-Integrinantagonist oder ein Fragment ist, und eine
weitere Einheit, die kein alpha1-Integrinantagonist ist.
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Eine
Spezies des „chimären" Proteins ist eine „Fusion" oder ein „Fusionsprotein", was sich auf eine colineare,
kovalente Bindung von zwei oder mehr Proteinen oder Fragmenten davon über deren
individuelle Peptidrückgrate
bezieht, am meisten bevorzugt durch die genetische Expression eines
Polynucleotidmoleküls, das
jene Proteine codiert. Daher sind die bevorzugten Fusionsproteine
chimäre
Proteine, die einen alpha4- (oder alpha1-) Integrinantagonisten
oder ein Fragment einschließen,
der/das kovalent an eine zweite Einheit gebunden ist, die kein alpha4-
(oder alpha1-) Integrinantagonist ist. Bevorzugte erfindungsgemäße Fusionsproteine
können
Teile von intakten Antikörpern
einschließen,
die die antigenbindende Spezifität
beibehalten, beispielsweise Fab-Fragmente, Fab'-Fragmente, F(ab')2-Fragmente, F(v)-Fragmente, schwere
Kettenmonomere oder -dimere, leichte Kettenmonomere oder -dimere,
Dimere, die aus einer schweren und einer leichten Kette bestehen,
und dergleichen.
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Die
am meisten bevorzugten Fusionsproteine sind chimär und umfassen eine Integrinantagonisteneinheit,
die an alle oder einen Teil der Gelenkregionen und konstanten Regionen
einer leichten Kette, schweren Kette eines Immunglobulins oder an
beide fusioniert oder anderweitig gebunden ist. Daher zeichnet sich
diese Erfindung durch ein Molekül
aus, das (1) eine Integrinantagonisteneinheit, (2) ein zweites Peptid
einschließt, z.B.
eines, das die Löslichkeit
oder die in-vivo-Lebensdauer der Integrinantagonisteneinheit erhöht, z.B.
ein Mitglied der Immunglobulinsuperfamilie oder ein Fragment oder
ein Teil davon, z.B. ein Teil oder ein Fragment von IgG1, z.B. der
konstanten Region der schweren Kette des menschlichen IgG1, z.B.
CH2, CH3 und Gelenkregionen. Genauer gesagt, ist eine „Integrinantagonist/Ig-Fusion" ein Protein, das
erfindungsgemäße biologisch
aktive Integrinantagonistenmoleküle
(z.B. einen löslichen
VLA-4- oder VLA-1-Liganden) oder ein biologisch aktives Fragment
davon umfasst, die an einen N-Terminus einer Immunglobulinkette
gebunden sind, wobei ein Teil des N-Terminus des Immunglobulins
durch den Integrinantagonisten ersetzt ist. Eine Spezies der Integrinantagonist/Ig-Fusion
ist eine „Integrin/Fc-Fusion", die ein Protein
ist, das einen erfindungsgemäßen Integrinantagonisten
umfasst, der an mindestens einen Teil der konstanten Domäne eines
Immunglobulins gebunden ist. Eine bevorzugte Fc-Fusion umfasst einen
erfindungsgemäßen Integrinantagonisten,
der an ein Fragment eines Antikörpers
gebunden ist, der die C-terminale Domäne der schweren Immunglobulinketten enthält.
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Mit
dem Begriff „Fusionsprotein" ist auch ein Integrinantagonist
gemeint, der chemisch über
ein mono- oder heterofunktionales Molekül an eine zweite Einheit gebunden
ist, die kein Integrinantagonist ist (was zu einem „chimären" Molekül führt), und
de novo aus gereinigtem Protein hergestellt wird, wie nachstehend
beschrieben. Daher kann ein Beispiel eines chemisch gebundenen,
im Gegensatz zu rekombinant gebundenen, chimären Moleküls, das ein Fusionsprotein
ist, umfassen: (1) eine alpha4-Integrinuntereinheit-Zieleinheit,
z.B. eine VCAM-1-Einheit, die an VLA-4 binden kann, auf der Oberfläche von
VLA-4 tragenden Zellen; (2) ein zweites Molekül, das die Löslichkeit
oder die in-vivo-Lebensdauer der Zieleinheit erhöht, z.B. ein Polyalkylenglykolpolymer
wie Polyethylenglykol (PEG). Die alpha4-Zieleinheit kann jeder natürlich auftretende
alpha4-Ligand oder Fragment davon sein, z.B. ein VCAM-1-Peptid oder eine ähnliche
konservativ substituierte Aminosäuresequenz.
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„Heterologer
Promotor" – wie hier
verwendet, ist ein Promotor, der nicht natürlich mit einem Gen oder einer
gereinigten Nucleinsäure
assoziiert ist.
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„Homologie" – wie hier verwendet, ist synonym
mit dem Begriff „Identität" und bezieht sich
auf die Sequenzähnlichkeit
zwischen zwei Polypeptiden, Molekülen oder zwischen zwei Nucleinsäuren. Wenn
eine Position in beiden der zwei verglichenen Sequenzen von derselben
Base oder Aminosäuremonomeruntereinheit besetzt
ist (beispielsweise, falls eine Position in jedem der beiden DNA-Moleküle von Adenin
besetzt ist oder eine Position in jedem der beiden Polypeptide von
einem Lysin besetzt ist), dann sind die entsprechenden Moleküle an jener
Position homolog. Die prozentuale Homologie zwischen zwei Sequenzen
ist eine Funktion der Anzahl der übereinstimmenden oder homologen
Positionen, die zwei Sequenzen gemeinsam ist, geteilt durch die
Anzahl der verglichenen Positionen × 100. Falls beispielsweise
6 der 10 Positionen in zwei Sequenzen übereinstimmen oder homolog
sind, dann sind die beiden Sequenzen 60% homolog. Beispielsweise
weisen die DNA-Sequenzen CTGACT und CAGGTT 50% Homologie auf (3
der insgesamt 6 Positionen stimmen überein). Im Allgemeinen erfolgt
ein Vergleich, wenn zwei Sequenzen ausgerichtet werden, so dass
sich eine maximale Homologie ergibt. Eine derartige Ausrichtung
kann beispielsweise unter Verwendung des Verfahrens von Karlin und
Altschul erfolgen, das nachstehend detaillierter beschrieben wird.
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Homologen
Sequenzen sind identische oder ähnliche
Aminosäurereste
gemeinsam, wobei ähnliche Reste
konservative Substitutionen für
oder „erlaubte
Punktmutationen" von
entsprechende(n) Aminosäurereste(n)
in einer ausgerichteten Referenzsequenz sind. In dieser Hinsicht
ist eine „konservative
Substitution" eines Rests
in einer Referenzsequenz diejenige Substitution, die den entsprechenden
Referenzresten physikalisch oder funktional ähnelt, z.B. die eine ähnliche
Größe, Form,
elektrische Ladung, chemische Eigenschaften besitzen, einschließlich der
Fähigkeit
kovalente Bindungen oder Wasserstoffbrücken oder dergleichen zu erzeugen.
Besonders bevorzugte konservative Substitutionen sind diejenigen,
die die Kriterien erfüllen,
die für
eine „akzeptierte
Punktmutation" in
Dayhoff et al., 5: Atlas of Protein Sequence and Structure, 5: Ergänz. 3, Kapitel 22:
354–352,
Nat. Biomed. Res. Foundation, Washington, D.C. (1978) definiert
werden.
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„Homologie" und „Identität" sind hier austauschbar,
und jeder Begriff bezieht sich auf die Sequenzähnlichkeit zwischen zwei Polypeptidsequenzen.
Die Homologie und Identität
können
bestimmt werden, indem eine Position in jeder Sequenz, die für Vergleichszwecke
ausgerichtet werden kann, verglichen wird. Wenn eine Position in
der verglichenen Sequenz von demselben Aminosäurerest besetzt ist, dann können die
Polypeptide als an dieser Position identisch bezeichnet werden;
wenn die äquivalente
Position von derselben Aminosäure
(z.B. identisch) oder einer ähnlichen
Aminosäure
(z.B. ähnlich
in der sterischen und/oder elektronischen Natur) besetzt ist, dann
kann man die Moleküle
als an dieser Position homolog bezeichnen. Eine prozentuale Homologie
oder Identität
zwischen den Sequenzen ist eine Funktion der Anzahl übereinstimmender oder
homologer Positionen, die den Sequenzen gemeinsam sind. Eine „nicht
verwandte" oder „nicht
homologe" Sequenz
weist weniger als 40 Prozent Identität, sogar vorzugsweise weniger
als 25 Prozent Identität,
mit einer Sequenz der vorliegenden Erfindung auf.
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Die „prozentuale
Homologie" von zwei
Aminosäuresequenzen
oder zwei Nucleinsäuresequenzen
wird unter Verwendung des Ausrichtungsalgorithmus von Karlin und
Altschul (Proc. Nat. Acad. Sci., USA 87: 2264 (1990)) bestimmt,
wie bei Karlin und Altschul (Proc. Nat. Acad. Sci., USA 90: 5873
(1993)) modifiziert. Ein derartiger Algorithmus ist in die NBLAST-
oder XBLAST-Programme von Altschul et al., J. Mol. Biol. 215: 403 (1990)
eingebaut. Die BLAST-Suche erfolgt mit dem NBLAST-Programm, Score =
100, Wortlänge
= 12, um Nucleotidsequenzen zu erhalten, die zu einer erfindungsgemäßen Nucleinsäure homolog
sind. Die BLAST-Proteinsuche erfolgt mit dem XBLAST-Programm, Score
= 50, Wortlänge
= 3, um Aminosäuresequenzen
zu erhalten, die zu einem Referenzpolypeptid homolog sind. Um für Vergleiche
Ausrichtungen mit Lücken zu
erhalten, wird Gapped BLAST verwendet, wie bei Altschul et al.,
Nucleic Acids Res., 25: 3389 (1997) beschrieben. Bei Verwendung
von BLAST und Gapped BLAST werden die Standardparameter des entsprechenden
Programms (XBLAST und NBLAST) verwendet. Vgl. http://www/ncbi.nlm.nih.gov.
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Mit „isoliert" (austauschbar mit „im Wesentlichen
rein" verwendet),
bei Bezugnahme auf Nucleinsäuresequenzen,
d.h. Polynucleotidsequenzen, die Integrinantagonisten codieren,
ist ein RNA- oder DNA-Polynucleotid, ein Teil eines genomischen
Polynucleotids, cDNA- oder synthetisches Polynucleotid gemeint,
das aufgrund seines Ursprungs oder seiner Bearbeitung: (i) nicht
mit allen Polynucleotiden assoziiert ist, mit denen es in der Natur
assoziiert ist (z.B. in einer Wirtszelle als Expressionsvektor oder
als Teil davon vorhanden ist); oder (ii) mit einer Nucleinsäure oder
einer anderen chemischen Einheit verbunden ist, die nicht diejenige
ist, mit der sie in der Natur verbunden ist; oder (iii) nicht in
der Natur auftritt. Mit „isoliert" ist ferner eine
Polynucleotidsequenz gemeint, die (i) in vitro beispielsweise durch
Polymerasekettenreaktion (PCR) amplifiziert wird; (ii) chemisch
synthetisiert wird; (iii) rekombinant durch Clonieren hergestellt
wird; oder (iv) gereinigt wird, wie durch Spaltung oder Gelauftrennung.
Daher ist eine „im
Wesentlichen reine Nucleinsäure" eine Nucleinsäure, die nicht
unmittelbar an eine oder beide codierenden Sequenzen grenzt, an
die sie normalerweise im natürlich
auftretenden Genom des Organismus grenzt, von dem die Nucleinsäure stammt.
Im Wesentlichen reine DNA schließt auch eine rekombinante DNA
ein, die Teil eines Hybridgens ist, das zusätzliche Integrinsequenzen codiert.
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Mit „isoliert" (austauschbar verwendet
mit „im
Wesentlichen rein"),
bei Bezugnahme auf Polypeptide, ist ein Polypeptid oder ein Teil
davon gemeint, das/der aufgrund seines Ursprungs oder Bearbeitung:
(i) in einem Wirt als Expressionsprodukt eines Teils eines Expressionsvektors
vorliegt; oder (ii) an ein Protein oder eine andere chemische Einheit
gebunden ist, die nicht diejenige ist, an die sie in der Natur gebunden
ist; oder (iii) nicht in der Natur auftritt, beispielsweise ein
Protein, das durch Anhängen
oder Hinzufügen
von mindestens einer hydrophoben Einheit an das Protein chemisch
bearbeitet ist, so dass das Protein in einer Form vorliegt, die
man nicht in der Natur findet. Mit „isoliert" ist ferner ein Protein gemeint, das
(i) chemisch synthetisiert wird; oder (ii) in einer Wirtszelle exprimiert
wird und von assoziierten und kontaminierenden Proteinen freigereinigt wird.
Der Begriff bedeutet im Allgemeinen ein Polypeptid, das von anderen
Proteinen und Nucleinsäuren
getrennt wurde, mit denen es natürlich
auftritt. Vorzugsweise wird das Polypeptid auch von Substanzen wie
Antikörpern
oder der Gelmatrix (Polyacrylamid) getrennt, die zu seiner Reinigung
verwendet werden.
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„Multivalenter
Proteinkomplex" – bezieht
sich auf eine Vielzahl von Integrinantagonisten (d.h. einen oder
mehrere). Ein anti-Integrinantikörperhomolog
oder Fragment kann vernetzt oder an ein anderes Antikörperhomolog
oder Fragment gebunden sein. Jedes Protein kann dasselbe sein oder
sich unterscheiden und jedes Antikörperhomolog oder Fragment kann
dasselbe sein oder sich unterscheiden.
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„Mutante" – jegliche Änderung des genetischen Materials
eines Organismus insbesondere jegliche Änderung (d.h. Deletion, Substitution,
Addition oder Änderung)
in einer Wildtyppolynucleotidsequenz oder jegliche Änderung
in einem Wildtypprotein. Der Begriff „Mutein" wird austauschbar mit „Mutante" verwendet.
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„Funktional
verbunden" – eine Polynucleotidsequenz
(DNA, RNA) ist mit einer Expressionskontrollsequenz funktional verbunden,
wenn die Expressionskontrollsequenz die Transkription und Translation
jener Polynucleotidsequenz kontrolliert und reguliert. Der Begriff „funktional
verbunden" schließt den Besitz
eines geeigneten Startsignals (z.B. ATG) vor der zu exprimierenden
Polynucleotidsequenz und das Aufrechterhalten des richtigen Leserahmens
ein, um die Expression der Polynucleotidsequenz unter der Kontrolle
der Expressionskontrollsequenz und die Produktion des gewünschten
Polypeptids zuzulassen, das von der Polynucleotidsequenz codiert
wird.
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Ein „pharmakologisches
Mittel" wird definiert
als eine oder mehrere Verbindungen oder Moleküle oder andere chemische Einheiten,
die einem Patienten (zusätzlich
zum erfindungsgemäßen Antagonisten)
verabreicht werden, die die Wirkung des Antagonisten beeinflussen.
Der Begriff „pharmakologisches
Mittel", wie hier verwendet,
bezieht sich auf ein derartiges/derartige Mittel, das/die während einer „Kombinationstherapie" verabreicht wird/werden,
wobei der erfindungsgemäße Antagonist
entweder vor, nach oder gleichzeitig mit der Verabreichung von einem
oder mehreren pharmakologischen Mitteln verabreicht wird.
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„Protein" – jegliches Polymer, das im
Wesentlichen aus irgendeiner der 20 Aminosäuren besteht. Obwohl häufig „Polypeptid" in Bezug auf relativ
große
Polypeptide verwendet wird und „Peptid" häufig
in Bezug auf kleine Polypeptide verwendet wird, überschneidet sich die Verwendung
dieser Begriffe im Fachgebiet und wird variiert. Der Begriff „Protein", wie hier verwendet,
bezieht sich auf Peptide, Proteine und Polypeptide, wenn nicht anders
angegeben.
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Die
Begriffe „Peptid(e)", „Protein(e)" und „Polypeptid(e)" werden hier austauschbar
verwendet. Die Begriffe „Polynucleotidsequenz" und „Nucleotidsequenz" werden hier ebenfalls
austauschbar verwendet.
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„Rekombinant", wie hier verwendet,
bedeutet, dass ein Protein von rekombinanten Säugerexpressionssystemen stammt.
Da Integrin weder glycosyliert ist noch Disulfidbrücken enthält, kann
es in den meisten prokaryontischen und eukaryontischen Expressionssystemen
exprimiert werden.
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„Kleines
Molekül" – entspricht der Definition
wie in Abschnitt A2.
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Mit
dem Begriff „Oberflächenaminosäure" ist jede Aminosäure gemeint,
die bei der Faltung eines Proteins in seiner nativen Form einem
Lösungsmittel
ausgesetzt ist.
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Mit „Hybridisierungsbedingungen" sind im Allgemeinen
Salz- und Temperaturbedingungen gemeint, die im Wesentlichen 0,5
X SSC bis etwa 5 X SSC und 65°C
sowohl in Bezug auf die Hybridisierung als auch die Waschschritte
entsprechen. Der Begriff „Standardhybridisierungsbedingungen", wie hier verwendet,
ist daher eine operationale Definition und umfasst einen Bereich
von Hybridisierungsbedingungen. Dennoch schließen „hoch stringente" Bedingungen die
12–20-stündige Hybridisierung
mit Plaquedurchmusterungspuffer (0,2% Polyvinylpyrrolidon, 0,2%
Ficoll 400; 0,2% Rinderserumalbumin, 50 mM Tris-HCl (pH 7,5); 1
M NaCl; 0,1 % Natriumpyrophosphat; 1 % SDS); 10% Dextransulfat und
100 μg/ml
denaturierter, mit Ultraschall behandelter Lachssperma-DNA bei 65°C und Waschen
mit 75 mM NaCl/7,5 mM Natriumcitrat (0,5 × SSC)/1 % SDS bei 65°C ein. „Niedrige
stringente" Bedingungen
schließen
die 12–20-stündige Hybridisierung
mit Plaquedurchmusterungspufter, 10% Dextransulfat und 110 μg/ml denaturierter,
mit Ultraschall behandelter Lachssperma-DNA bei 55°C und Waschen
mit 300 mM NaCl/30mM Natriumcitrat (2,0 × SSC)/1% SDS bei 55°C ein. Vgl. auch
Current Protocols in Molecular Biology, John Wiley & Sons, Inc. New
York, Abschnitte 6.3.1–6.3.6,
(1989).
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Eine „therapeutische
Zusammensetzung",
wie hier verwendet, wird so definiert, dass sie die erfindungsgemäßen Antagonisten
und andere biologisch kompatible Bestandteile umfasst. Die therapeutische
Zusammensetzung kann Excipienten wie Wasser, Mineralien und Träger wie
Protein enthalten.
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Ein „Patient
mit einem fibrotischen Zustand" bezieht
sich auf, ist jedoch nicht begrenzt auf Patienten, die an einer
Fibrose eines inneren Organs leiden, Patienten, die an einer dermalen
Fibrosestörung
leiden, und Patienten, die an fibrotischen Zuständen des Auges leiden. Die
Fibrose der inneren Organe (z.B. Leber, Lunge, Niere, Blutgefäße des Herzens
oder der Gastrointestinaltrakt) tritt bei Erkrankungen wie Lungenfibrose,
Myelofibrose, Leberzirrhose, mesangialer proliferativer Glomerulonephritis,
rasch progredienter Glomerulonephritis, diabetischer Nephropathie,
renaler interstitieller Fibrose, renaler Fibrose bei Patienten,
die Cyclosporin erhalten, und HIV-assoziierter Nephropathie auf.
Dermale Fibrosestörungen
schließen
ein, sind jedoch nicht begrenzt auf Skleroderma, Morphea, Keloide,
hypertrophische Narben, familiäres
kutanes Kollagenom oder Bindegewebsnaevi vom Kollagentyp. Fibrotische
Zustände
des Auges schließen
Zustände
wie diabetische Retinopathie, postoperative Narbenbildung (beispielsweise
nach einer filtrierenden Glaukomoperationen und nach einer Schieloperation)
und proliferative Vitreoreti nopathie ein. Zusätzliche fibrotische Zustände, die
durch die Verfahren der vorliegenden Erfindung behandelt werden
können,
schließen
ein: rheumatoide Arthritis, Erkrankungen, die mit anhaltenden Gelenkschmerzen
und zerstörten
Gelenken assoziiert sind; progressive systemische Sklerose, Polymyositis,
Dermatomyositis, eosinophile Fascitis, Morphea, Raynaud-Syndrom
und nasale Polypose. Zudem schließen fibrotische Zustände, die
durch die Verfahren der vorliegenden Erfindung behandelt werden
können,
auch die Hemmung der Überproduktion
von Narbengewebe bei Patienten ein, von denen bekannt ist, dass
sie Keloide oder hypertrophe Narben bilden, die Hemmung oder das
Verhindern der Narbenbildung oder Überproduktion von Narbengewebe
während
der Heilung von verschiedenen Arten von Wunden, einschließlich Operationsinzisionen,
Operationswunden des Abdomens und traumatische Lazerationen, die
Hemmung oder das Verhindern der Narbenbildung und des Wiederverschließens von
Arterien nach koronarer Angioplasie, die Hemmung oder das Verhindern
der überschüssigen Bildung
von Narben- oder fibrösem Gewebe,
assoziiert mit einer Fibrose des Herzens nach einem Infarkt und
bei hypersensitiver Vasculopathie.
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„Eine wirksame
Menge" ist eine
Menge, die ausreicht, um nützliche
oder gewünschte
Ergebnisse zu erzielen. Eine wirksame Menge kann in einer oder mehreren
Gaben verabreicht werden. Hinsichtlich der Behandlung ist eine „wirksame
Menge" eines Antagonisten
zur Verwendung in der vorliegenden Erfindung eine Menge, die ausreicht,
um das Fortschreiten eines fibrotischen Zustandes in Übereinstimmung
mit zulässigen Standards
für die
zu behandelnden Erkrankungen zu lindern, zu verbessern, zu stabilisieren,
umzukehren, zu verlangsamen oder zu verzögern. Der Nachweis und die
Messung von Indikatoren der Wirksamkeit kann durch zahlreiche, zur
Verfügung
stehende diagnostische Werkzeuge, einschließlich beispielsweise durch
physische Untersuchung einschließlich Bluttests, Lungenfunktionsprüfungen und
Röntgen
der Brust; CT-Scan; Bronchoskopie; bronchoalveoläre Lavage; Lungenbiopsie und
CT-Scan gemessen werden.
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In
der Praxis der vorliegenden Erfindung werden, wenn nicht anders
angegeben, herkömmliche
Verfahren der Zellbiologie, Zellkultur, Molekularbiologie, Mikrobiologie,
rekombinanten DNA, Proteinchemie, Pharmakologie und Immunologie
angewandt, die es im Fachgebiet gibt. Derartige Verfahren sind in
der Literatur beschrieben.
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II. Beschreibung der bevorzugten
Ausführungsformen
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Die
vorliegende Anmeldung ist auf die Entdeckung gerichtet, dass Antagonisten
gegen alpha1- und/oder alpha4-Untereinheiten enthaltene Integrine
und Fragmente davon für
die Behandlung von Lungenfibrose verwendet werden können.
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A. Integrinantagonisten
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Für die erfindungsgemäßen Zwecke
kann ein Integrinantagonist ein Antagonist für jede Interaktion zwischen
einem Integrin und seinem dazu gehörigen Liganden oder Rezeptor
sein, so dass die normale Funktion, die von den Liganden-Rezeptor-Interaktionen induziert
werden, geändert
wird (d.h. verhindert oder verlangsamt oder anderweitig modifiziert).
Eine bevorzugte Ausführungsform
eines Integrinantagonisten ist ein Antagonist der Interaktionen
von alpha4-Integrinen mit ihren Liganden, wie die VCAM-1/VLA-4-Interaktion. Das
ist ein Mittel, z.B. ein Polypeptid oder ein anderes Molekül, das die
VCAM-1- und/oder VLA-4-vermittelte Bindung hemmen oder blockieren
kann oder das anderweitig die VCAM-1 und/oder VLA-4-Funktion modulieren
kann, z.B. durch Hemmen oder Blockieren der VLA-4-Liganden-vermittelten
VLA-4-Signaltransduktion oder VCAM-1-Liganden-vermittelten VCAM-1-Signaltransduktion,
und das bei der Behandlung von akuten Gehirnverletzungen wirksam
ist, vorzugsweise auf dieselbe Weise, wie es bei den VLA-4-Antikörpern der
Fall ist.
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Ein
Antagonist der VCAM-1-/VLA-4-Interaktion ist ein Mittel, das eine
oder mehrere der folgenden Eigenschaften besitzt: (1) es bedeckt
oder bindet an VLA-4 an der Oberfläche einer VLA-4-tragenden Zelle
(z.B. einer Endothelzelle) mit genügend Spezifität, um eine
VLA-4-Liganden/VLA-4-Interaktion zu hemmen, z.B. die VCAM-1/VLA-4-Interaktion;
(2) es bedeckt oder bindet an VLA-4 an der Oberfläche einer
VLA-4-tragenden Zelle (z.B. eines Lymphocyten) mit genügend Spezifität, um die Übertragung
eines VLA-4-vermittelten Signals, z.B. der VLA-4/VCAM-1-vermittelten
Signalgebung zu modifizieren und vorzugsweise zu hemmen; (3) es
bedeckt oder bindet an einen VLA-4-Liganden (z.B. VCAM-1) auf Endothelzellen
mit genügend
Spezifität,
um die VLA-4/VCAM-1-Interaktion zu hemmen; (4) es bedeckt oder bindet
an einen VLA-4-Liganden (z.B. VCAM-1) mit genügend Spezifität, um die Übertragung
einer VLA-4-Liganden-vermittelten VLA-4-Signalgebung, z.B. der VCAM-1-vermittelten
VLA-4-Signalgebung, zu modifizieren und vorzugsweise zu hemmen.
In bevorzugten Ausführungsformen
besitzt der Antagonist eine oder beide der Eigenschaften 1 und 2.
In weiteren bevorzugten Ausführungsformen
besitzt der Antagonist eine oder beide der Eigenschaften 3 und 4.
Außerdem
kann mehr als ein Antagonist verwendet werden, z.B. kann ein Mittel,
das an VLA-4 bindet, mit einem Mittel kombiniert werden, das an
VCAM-1 bindet.
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Eine
weitere Ausführungsform
eines Integrinantagonisten ist ein Antagonist der Interaktionen
von alpha1-Integrinen mit ihren Liganden wie der Kollagen/VLA-1-Interaktion. Das
ist ein Mittel, z.B. ein Polypeptid oder ein anderes Molekül, das die
Kollagen- und/oder die VLA-1-vermittelte Bindung hemmen oder blockieren kann
oder das ansonsten die Kollagen- und/oder VLA-1-Funktion z.B. durch
Hemmen oder Blockieren der VLA-1-Liganden vermittelten VLA-1-Signalübertragung
oder Kollagen-vermittelten Kollagen-Signalübertragung modulieren kann.
Ein Antagonist der Kollagen/VLA-1-Interaktion ist ein Mittel, das
eine oder mehrere der folgenden Eigenschaften besitzt: (1) es bedeckt
oder bindet an VLA-1 an der Oberfläche einer VLA-1-tragenden Zelle
(z.B. Kollagen) mit genügend
Spezifität,
um eine VLA-1-Liganden/VLA-1-Interaktion zu hemmen, z.B. die KollagenNLA-1-Interaktion;
(2) es bedeckt oder bindet an VLA-1 an der Oberfläche einer
VLA-1-tragenden Zelle mit genügend
Spezifität,
um die Übertragung
eines VLA-1-vermittelten Signals, z.B. der VLA-1/Kollagen-vermittelten
Signalübertragung,
zu modifizieren und vorzugsweise zu hemmen; (3) es bedeckt oder
bindet an einen VLA1-Liganden (z.B. Kollagen) mit genügend Spezifität, um die
VLA-1/Kollagen-Interaktion zu hemmen; (4) es bedeckt oder bindet
an einen VLA-1-Liganden mit genügend
Spezifität,
um die Übertragung
einer VLA-1-Liganden-vermittelten VLA-1-Signalgebung, z.B. der Kollagen-vermittelten
VLA-1-Signalgebung, zu modifizieren und vorzugsweise zu hemmen.
In bevorzugten Ausführungsformen
besitzt der alpha1-Antagonist eine oder beide der Eigenschaften
1 und 2. In weiteren bevorzugten Ausführungsformen besitzt der Antagonist
eine oder beide der Eigenschaften 3 und 4. Außerdem kann mehr als ein Antagonist
an einen Patienten verabreicht werden, z.B. kann ein Mittel, das
an VLA-1 bindet, mit einem Mittel kombiniert werden, das an Kollagen
bindet.
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Wie
hier diskutiert, sind die in der Erfindung verwendeten Antagonisten
nicht auf eine bestimmte Molekülart
oder eine bestimmte Molekülstruktur
begrenzt, so dass für
erfindungsgemäße Zwecke
und ausschließlich
beispielhaft jedes Mittel, das alpha4-Integrine (z.B. VLA-4) auf
der Oberfläche
von Zellen oder einen alpha4- Liganden
wie VCAM-1 auf der Oberfläche
von alpha4-Liganden-tragenden Zellen binden kann und das alpha4-Integrin
(z.B. VLA-4) oder den alpha4-Liganden (z.B. VCAM-1), wirksam blockieren
oder bedecken kann, wobei es als „alpha4-Integrin bindendes
Mittel" bzw. „alpha4-Integrinliganden
bindendes Mittel" bezeichnet
wird, als Äquivalent
der hier in den Beispielen verwendeten Antagonisten betrachtet wird.
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Beispielsweise
sind Antikörper
oder Antikörperhomologe
(nachstehend diskutiert) sowie lösliche
Formen der natürlichen
Bindeproteine für
VLA-4 und VCAM-1 nützlich.
Lösliche
Formen der natürlichen
Bindeproteine für
VLA-4 schließen
lösliche
VCAM-1-Peptide, VCAM-1-Fusionsproteine, bifunktionale VCAM-1/Ig-Fusionsproteine
(z.B. „chimäre" Moleküle, vorstehend
diskutiert), Fibronectin, Fibronectin mit einem alternativ gespleißten non-Typ
III-Verbindungssegment und Fibronectinpeptide, die die Aminosäuresequenz
EILDV oder eine ähnliche
konservativ substituierte Aminosäuresequenz
enthalten, ein. Die löslichen
Formen der natürlichen
Bindeproteine für
VCAM-1 schließen
lösliche
VLA-4-Peptide, VLA-4-Fusionsproteine,
bifunktionale VLA-4/Ig-Fusionsproteine und dergleichen ein. Wie
hier verwendet, ist ein „lösliches
VLA-4-Peptid" oder
ein „lösliches
VCAM-1-Peptid" ein
VLA-4- oder VCAM-1-Polypeptid, das sich nicht selbst in einer Membran
verankern kann. Derartige lösliche
Polypeptide schließen
beispielsweise VLA-4- und VCAM-1-Polypeptide ein, denen ein ausreichender
Anteil ihrer membranumspannenden Domäne fehlt, um das Polypeptid
zu verankern, oder die so modifiziert sind, dass die membranumspannende
Domäne
nicht funktional ist. Diese bindenden Agentien können wirken, indem sie mit
dem zelloberflächenbindenden
Protein um VLA-4 konkurrieren oder indem sie ansonsten die VLA-4-Funktion ändern. Es
kann beispielsweise eine lösliche
Form von VCAM-1 (vgl. z.B. Osborn et al. 1989, Cell, 59: 1203–1211) oder
ein Fragment davon verabreicht werden, um an VLA-4 zu binden und
vorzugsweise um eine VLA-4-Bindestelle auf VCAM-1-tragenden Zellen
zu konkurrieren, was so zu Effekten führt, die der Verabreichung
von Antagonisten wie kleinen Moleküle oder anti-VLA-4-Antikörpern, ähnelt.
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1. Anti-Integrin-Antikörperhomologe
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In
weiteren bevorzugten Ausführungsformen
sind die in der Erfindung, zur Bindung, einschließlich Blockierung
und Bedeckung, an das Zelloberflächen-alpha1- und/oder -alpha4-Integerin
(wie VLA-1, VLA-4 oder alpha4beta7) und/oder Zelloberflächenliganden
für alpha1-
und/oder alpha4-Integrine (wie Kollagen bzw. VCAM-1) verwendeten
Antagonisten ein monoclonaler anti-VLA-1- oder anti-VLA-4- und/oder ein anti-Kollagen-
und/oder ein anti-VCAM-1-Antikörper
oder ein Antikörperhomolog,
wie kürzlich
definiert. Bevorzugte Antikörper
und Homologe zur Behandlung, insbesondere zur Behandlung von Menschen,
schließen
menschliche Antikörperhomologe,
humanisierte Antikörperhomologe,
chimäre
Antikörperhomologe,
Fab-, Fab'-, F(ab')2- und F(v)-Antikörperfragmente
und Monomere oder Dimere der schweren oder leichten Ketten von Antikörpern oder
Gemische davon ein. Monoclonale Antikörper gegen VLA-4 sind ein bevorzugtes
bindendes Mittel beim erfindungsgemäßen Verfahren.
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2. Kleinmolekülige Integrinantagonisten
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Der
Begriff „kleinmoleküliger" Integrinantagonist
bezieht sich auf chemische Agentien (d.h. organische Moleküle), die
die Integrin/Integrinliganden-Interaktion stören können, indem beispielsweise
die VLA-4/VCAM-Interaktionen durch Bindung von VLA-4 auf der Zelloberfläche oder
Bindung von VCAM-1 auf der Zelloberfläche blockiert werden. Derartige
kleine Moleküle
können
auch entsprechende VLA-4- und VCAM-1-Rezeptoren binden. Kleinmolekülige VLA-4-
und VCAM-1-Inhibitoren können
selbst Peptide, Semipeptidverbindungen oder Nicht-Peptidverbindungen
sein, wie kleine organische Moleküle, die Antagonisten der VCAM-1/VLA-4-Interaktion
sind. „Kleinmolekülig", wie hier definiert,
soll nicht einen Antikörper
oder ein Antikörperhomolog
umfassen. Das Molekulargewicht von beispielhaften kleinen Molekülen liegt
im Allgemeinen unter 1000.
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Es
können
beispielsweise kleine Moleküle
wie Oligosaccharide eingesetzt werden, die die Bindungsdomäne eines
VLA-4-Liganden nachahmen und in die Rezeptordomäne von VLA-4 passen. (Vgl.
J.J. Devlin et al., 1990, Science 249: 400–406 (1990), J.K. Scott und
G.P. Smith, 1990, Science 249: 386–390 und US-Patent 4,833,092
(Geysen)).
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Umgekehrt
können
kleine Moleküle
verwendet werden, die die Bindungsdomäne eines VCAM-1-Liganden nachahmen
und in die Rezeptordomäne
von VCAM-1 passen.
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Beispiele
anderer kleiner Moleküle,
die in der Erfindung nützlich
sind, kann man bei Komoriya et al. („The Minimal Essential Sequence
for a Major Cell Type-Specific Adhesion Site (CS1) Within the Alternatively Spliced
Type III Connecting Segment Domain of Fibronectin Is Leucine-Aspartic
Acid-Valine", J.
Biol. Chem., 266 (23), S. 15075–79
(1991)) finden. Sie identifizierten die minimale aktive Aminosäuresequenz,
die notwendig ist, um VLA-4 zu binden und synthetisierten eine Vielzahl
von sich überschneidenden
Peptiden, basierend auf der Aminosäuresequenz der CS-1-Region
(der VLA-4 bindenden Domäne)
einer bestimmten Fibronectinspezies. Sie identifizierten ein Peptid
aus 8 Aminosäuren,
Glu-Ile-Leu-Asp-Val-Pro-Ser-Thr, sowie zwei kleinere sich überschneidende
Pentapeptide, Glu-Ile-Leu-Asp-Val und Leu-Asp-Val-Pro-Ser, die hemmende Aktivität gegen
Fibronektin-abhängige
Zelladhäsion
besaßen.
Es wurde anschließend
gezeigt, das bestimmte größere Peptide, die die LDV-Sequenz enthielten, in
vivo aktiv waren (T. A. Ferguson et al., „Two Integrin Binding Peptides
Abrogate T-cell-Mediated Immune Responses In Vivo", Proc. Natl. Acad.
Sci. USA, 88, S. 8072–76 (1991);
und S. M. Wahl et al., „Synthetic
Fibronectin Peptides Suppress Arthritis in Rats by Interrupting
Leukocyte Adhesion and Recruitment", J. Clin. Invest., 94, S. 655–62 (1994)).
Ein zyklisches Pentapeptid, Arg-Cys-Asp-TPro-Cys (wobei TPro 4-Thioprolin
bedeutet), das sowohl die VLA-4- als auch die VLA-5-Adhäsion an
Fibronectin hemmen kann, wurde ebenfalls beschrieben. (Vgl. z.B.
D.M. Nowlin et al. „A
Novel Cyclic Pentapeptide Inhibits Alpha4Beta1 Integrin-mediated
Cell Adhesion",
J. Biol. Chem., 268(27), S. 20352–59 (1993); und PCT-Veröffentlichungsschrift
PCT/US91/04862). Dieses Pentapeptid basierte auf der Tripeptidsequenz
Arg-Gly-Asp aus Fibronectin, die als übliches Motiv in der Erkennungsstelle
für mehrere
extrazelluläre Matrixproteine
bekannt ist. Über
Beispiele anderer VLA-4-Inhibitoren wurde berichtet, beispielsweise
bei Adams et al. „Cell
Adhesion Inhibitors",
PCT US97/13013, wobei lineare Peptidylverbindungen beschrieben wurden,
die beta-Aminosäuren
enthalten, die zelladhäsionshemmende
Aktivitäten
besitzen. Die internationalen Patentanmeldungen WO 94/15958 und
WO 92/00995 beschreiben zyklische Peptid- und peptidomimetische
Verbindungen mit zelladhäsionshemmender
Aktivität.
Die internationalen Patentanmeldungen WO 93/08823 und WO 92/08464
beschreiben Guanidinyl-, Harnstoff- und Thioharnstoffenthaltende
zelladhäsionshemmende
Verbindungen. Das US-Patent Nr. 5,260,277 beschreibt zelladhäsionsmodulierende
Guanidinyl-Verbindungen. Es wurden andere Peptidylantagonisten von
VLA-4 bei D. Y. Jackson et al., „Potent α4β1 peptide antagonists as potential
anti-inflammatory agents",
J. Med. Chem., 40,3359 (1997); H. Shroff et al., „Small
peptide inhibitors of α4β7 mediated
MadCAM-1 adhesion to lymphocytes",
Bio. Med, Chem. Lett, 1 2495 (1996); im US-Patent 5,510,332, in
den PCT-Veröffentlichungen
WO98/53814, WO97/03094, WO97/02289, WO96/40781, WO96/22966, WO96/20216,
WO96/01644, WO96/06108 und WO95/15973 sowie weiteren beschrieben.
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Derartige
kleinmolekülige
Mittel können
hergestellt werden, indem eine Vielzahl von Peptiden (z.B. mit einer
Länge von
5 bis 20 Aminosäuren),
Semipeptidverbindungen oder nicht-peptidische, organische Verbindungen
synthetisiert werden und anschließend jene Verbindungen nach
ihrer Fähigkeit,
die entsprechende VLA-1/Kollagen
oder VLA-4NCAM-1-Interaction zu hemmen, durchmustert werden. Vgl.
allgemein US-Patent Nr. 4,833,092, Scott und Smith, „Searching
for Peptide Ligands with an Epitope Library", Science, 249, S. 386–90 (1990)
und Devlin et al., „Random
Peptide Libraries: A Source of Specific Protein Binding Molecules", Science, 249, S.
40407 (1990).
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B. Verfahren zur Herstellung
von Anti-Integrin-Antikörperhomologen
-
Die
Technologie zur Herstellung monoclonaler Antikörper, einschließlich beispielsweise
monoclonaler anti-Integrin-Antikörper,
ist gut bekannt. Vgl. beispielsweise, Mendrick et al. 1995, Lab.
Invest. 72:367–375 (mAk
gegen murinen anti-α1β1 und anti-(α2β1); Sonnenberg
et al. 1987 J Biol. Chem. 262:10376–10383 (mAk gegen murinen anti-α6β1); Yao et
al. 1996, J Cell Sci 1996 109:3139–50 (mAk gegen murinen anti-(α7β1); Hemler
et al. 1984, J Immunol 132:3011–8
(mAk gegen menschliches α1β1); Pischel
et al. 1987 J Immunol 138:226–33
(mAk gegen menschliches α2β1); Wayner
et al. 1988, J Cell Biol 107:1881–91 (mAk gegen menschliches
(α3β1); Hemler
et al. 1987 J Biol Chem 262:11478–85 (mAk gegen menschliches α4β1); Wayner et
al. 1988 J Cell Biol 107:1881–91
(mAk gegen menschliches α5β1); Sonnenberg
et al. 1987, J. Biol. Chem. 262:10376–10383 (mAk gegen menschliches α6β1); A Wang
et al. 1996 Am. J. Respir. Cell Mol. Biol. 15:664–672 (mAk
gegen menschliches α9β1); Davies
et al. 1989 J Cell Biol 109:1817–26 (mAk gegen menschliches αVβ1); Sanchez-Madrid
et al. 1982, Proc Natl Acad Sci USA 79:7489–93 (mAk gegen menschliches αLβ1); Diamond
et al. 1993, J Cell Biol 120:1031–43 (mAk gegen menschliches αMβ1); Stacker
et al. 1991 J Immunol 146:648–55
(mAk gegen menschliches αXβ1); Van der
Vieren et al 1995 Immunity 3:683–90 (mAk gegen menschliches αDβ1); Bennett
et al. 1983 Proc Natl Acad Sci USA 80:2417–21 (mAk gegen menschliches αIIbβ8); Hessle
et al. 1984, Differentiation 26:49–54 (mAk gegen menschliches α6β4); Weinacker
et al. 1994 J Biol Chem 269:6940–8 (mAk gegen menschliches αVβ5); Weinacker
et al. 1994 J Biol Chem 269:6940–8 (mAk gegen menschliches αVβ6); Cerf-Bensussan
et al. 1992 Eur J Immunol 22:273–7 (mAk gegen menschliches αEβ7); Nishimura
et al. 1994 J Biol Chem 269:28708–15 (mAk gegen menschliches αVβ8); Bossy
et al. 1991 EMBO J 10:2375–85
(polyclonale Antiseren gegen menschliches α8β1); Camper et al. 1998 J. Biol.
Chem. 273:20383–20389
(polyclonale Antiseren gegen menschliches α10β1).
-
Die
bevorzugten hier in Betracht gezogenen Integrinantagonisten können aus
intakter oder verkürzter genomischer
DNA oder cDNA oder aus synthetischen DNAs in prokaryontischen oder
eukaryontischen Wirtszellen exprimiert werden. Die dimeren Proteine
können
aus dem Kulturmedium isoliert werden und/oder rückgefaltet und in vitro dimerisiert
werden, um biologisch aktive Zusammensetzungen zu erzeugen. Heterodimere können in
vitro durch Kombinieren von getrennten unterschiedlichen Polypeptidketten
erzeugt werden. Alternativ können
Heterodimere in einer Einzelzelle durch gemeinsame Expression von
Nucleinsäuren
erzeugt werden, die getrennte unterschiedliche Polypeptidketten
codieren. Vgl. beispielsweise WO93/09229 oder US-Pat. Nr. 5,411,941
bezüglich
Vorschriften zur Herstellung mehrerer, beispielhafter, rekombinanter,
heterodimerer Proteine. Derzeit bevorzugte Wirtszellen schließen ohne
Einschränkung
Prokaryonten einschließlich
E.coli oder Eukaryonten einschließlich Saccharomyces, Insektenzellen
oder Säugerzellen
wie CHO-, COS- oder BSC-Zellen ein. Dem Fachmann ist bewusst, dass
andere Wirtszellen vorteilhaft verwendet werden können.
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Beispielsweise
können
anti-VLA-4-Antikörper
durch Immunpräzipitation
von 125J-markierten Zelllysaten aus VLA-4-exprimierenden Zellen
identifiziert werden. (Vgl. Sanchez-Madrid et al. 1986, Eur. J.
Immunol., 16: 1343–1349
und Hemler et al. 1987, J. Biol. Chem, 262, 11478–11485).
Anti-VLA-4-Antikörper
können
auch mittels Durchflusscytometrie identifiziert werden, z.B. durch
Messen der Fluoreszenzfärbung
von Ramos-Zellen, die mit einem Antikörper inkubiert werden, von
dem man annimmt, dass er VLA-4 erkennt (vgl. Elices et al., 1990
Cell, 60: 577584). Die bei der Herstellung von Hybridomzellen verwendeten
Lymphocyten werden typischerweise aus immunisierten Säugern isoliert,
deren Seren bereits positiv auf das Vorliegen von anti-VLA-4-Antikörpern unter
Verwendung derartiger Durchmusterungstests getestet wurden.
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Die
unsterbliche Zelllinie (z.B. eine Myelomzelllinie) stammt typischerweise
von derselben Säugerspezies
wie die Lymphocyten. Bevorzugte unsterbliche Zelllinien sind Maus-Myelomzelllinien,
die gegenüber
dem Kulturmedium sensitiv sind, das Hypoxanthin, Aminopterin und
Thymidin („HAT-Medium") enthält. Die HAT-sensitiven
Maus-Myelomzellen werden typischerweise mit Maus-Splenocyten unter
Verwendung von Polyethylenglykol mit einem Molekulargewicht von
1500 („PEG
1500") fusioniert.
Die sich aus der Fusion ergebenden Hybridomzellen werden dann unter
Verwendung von HAT-Medium selektiert, das nicht fusionierte und nichtproduktiv
fusionierte Myelomzellen abtötet
(nicht fusionierte Splenocyten sterben nach mehreren Tagen, da sie
nicht transformiert sind). Hybridome, die einen gewünschten
Antikörper
produzieren, werden nachgewiesen, indem die Hybridomkulturüberstände durchmustert
werden. Beispielsweise können
Hybridome, die zur Herstellung von anti-VLA-4-Antikörpern hergestellt
werden, durchmustert werden, indem der Hybridomkulturüberstand
auf sekretierte Antikörper
mit der Fähigkeit,
an eine rekombinante alpha4-Untereinheiten-exprimierende Zelllinie
zu binden, getestet wird (vgl. Elices et al., a.a.O.).
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Um
anti-VLA-4-Antikörperhomologe
herzustellen, die intakte Immunglobuline sind, wurden positiv getestete
Hybridomzellen in derartigen Durchmusterungstests in einem Nährmedium
und unter Bedingungen ausreichend lange kultiviert, so dass die
Hybridomzellen monoclonale Antikörper
in das Kulturmedium sekretieren konnten. Die Gewebekulturverfahren
und Kulturmedien, die für
Hybridomzellen geeignet sind, sind gut bekannt. Der konditionierte
Hybridomkulturüberstand
kann gesammelt werden, und die anti-VLA-4-Antikörper können fakultativ durch gut bekannte
Verfahren weiter gereinigt werden.
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Alternativ
kann der gewünschte
Antikörper
hergestellt werden, indem die Hybridomzellen in die Peritonealhöhle einer
nicht immunisierten Maus injiziert werden. Die Hybridomzellen proliferieren
in der Peritonealhöhle,
wobei der Antikörper
sekretiert wird, der als Ascitesflüssigkeit akkumuliert. Der Antikörper kann
geerntet werden, indem die Ascitesflüssigkeit aus der Peritonealhöhle mit
einer Spritze abgezogen wird.
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Mehrere
monoclonale Maus-anti-VLA-4-Antikörper wurden kürzlich beschrieben.
Vgl. z.B. Sanchez-Madrid et al., 1986, a.a.O.; Hemler et al., 1987,
a.a.O.; Pulido et al., 1991, J. Biol. Chem., 266 (16), 10241–10245);
Issekutz und Wykretowicz, 1991, J. Immunol., 147: 109 (TA-2-mAk).
Diese monoclonalen anti-VLA-4-Antikörper und
andere anti-VLA-4-Antikörper
(z.B. US-Patent 5,888,507-Biogen,
Inc. und darin zitierte Referenzen), die die alpha- und/oder beta-Kette
von VLA-4 erkennen können,
sind bei den Behandlungsverfahren nach der vorliegenden Erfindung
nützlich.
Anti-VLA-4-Antikörper,
die die Epitope der VLA-4-alpha4-Ketten erkennen, die an der Bindung
an VCAM-1- und Fibronectinliganden beteiligt sind (d.h. Antikörper, die
an VLA-4 an einer Stelle binden können, die an der Ligandenerkennung
beteiligt ist und die die VCAM-1- und Fibronectinbindung blockieren
können)
werden bevorzugt. Derartige Antikörper wurden als B-Epitopspezifische
Antikörper
(B1 oder B2) definiert (Pulido et al., 1991, a.a.O.) und sind ebenfalls
anti-VLA-4-Antikörper
nach der vorliegenden Erfindung.
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Vollständig menschliche
monoclonale Antikörperhomologe
gegen VLA-4 sind ein weiteres bevorzugtes bindendes Mittel, das
VLA-4-Liganden im erfindungsgemäßen Verfahren
blockieren oder bedecken kann. In ihrer intakten Form können diese
unter Verwendung von in vitro-sensibilisierten menschlichen Splenocyten hergestellt
werden, wie von Boerner et al., 1991, J. Immunol., 147, 86–95, beschrieben.
Alternativ können
sie durch Repertoire-Clonierung, wie von Persson et al., 1991, Proc.
Nat. Acad. Sci. USA, 88: 2432–2436
oder von Huang und Stollar, 1991, J. Immunol. Methods 141, 227–236, beschrieben,
hergestellt werden. US-Patent 5,798,230 (25. Aug. 1998, „Process
for the preparation of human monoclonal antibodies and their use"), das die Herstellung
von menschlichen monoclonalen Antikörpern aus menschlichen B-Zellen
beschreibt. Nach diesem Verfahren werden menschliche antikörperproduzierende
B-Zellen durch Infektion mit einem Epstein-Barr-Virus oder einem
Derivat davon immortalisiert, das das Kernantigen 2 des Epstein-Barr-Virus (EBNA2)
exprimiert. Die EBNA2-Funktion, die für die Immortalisierung erforderlich
ist, wird anschließend
abgeschaltet, was zu einer Zunahme der Antikörperproduktion führt.
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In
einem noch anderen Verfahren zur Herstellung vollkommen menschlicher
Antikörper
beschreibt US-Patent 5,789,650 (4. Aug. 1998, „Transgenic non-human animals
for producing heterologous antibodies") transgene Lebewesen, die keine Menschen
sind und heterologe Antikörper
produzieren können,
und transgene Lebewesen, die keine Menschen sind, mit inaktivierten
endogenen Immunglobulingenen. Endogene Immunglobulingene werden
durch Antisense-Polynucleotide
und/oder durch Antiserum unterdrückt,
das gegen endogene Immunglobuline gerichtet ist. Heterologe Antikörper werden
von Immunglobulingenen codiert, die man normalerweise nicht im Genom
jener Spezies von Lebewesen, die keine Menschen sind, findet. Ein
oder mehrere Transgene, die Sequenzen von nicht umgelagerten, heterologen
schweren Ketten des menschlichen Immunglobulins enthalten, werden
in ein Tier, das kein Mensch ist, eingeführt, so dass ein transgenes
Tier erzeugt wird, das die transgenen Immunglobulinsequenzen funktional
umlagern kann und ein Antikörperrepertoir aus
verschiedenen Isotypen produzieren kann, die von menschlichen Immunglobulingenen
codiert werden. Derartige heterologe menschliche Antikörper werden
in B-Zellen produziert, die anschließend immortalisiert werden,
z.B. durch Fusionieren mit einer immortalisierten Zelllinie wie
ein Myelom oder durch Manipulieren derartiger B-Zellen durch andere
Verfahren, um eine Zelllinie aufrechtzuerhalten, die ein monoclonales,
heterologes, vollkommen menschliches Antikörperhomolog produzieren kann.
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Große nicht
immunisierte menschliche Phagen-Displaybanken können auch verwendet werden,
um Antikörper
mit hoher Affinität,
die als Therapeutika für
Menschen entwickelt werden können,
unter Verwendung von Standard-Phagentechnologie
zu isolieren (Vaughan et al, 1996).
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Ein
noch weiteres bevorzugtes bindendes Mittel, das Integrinliganden
im erfindungsgemäßen Verfahren
blockieren oder bedecken kann, ist ein humanisiertes rekombinantes
Antikörperhomolog
mit anti-Integrinspezifität.
Wenn man die frühen
Verfahren zur Herstellung von echten „chimären Antikörpern" (bei denen die gesamten konstanten
und gesamten variablen Regionen von verschiedenen Quellen stammen)
verfolgt, wurde in
EP 0239400 (Winter
et al.) ein neuer Ansatz beschrieben, in dem Antikörper durch
Substitution (innerhalb einer vorgegebenen variablen Region) ihrer
komplementaritätsbestimmende
Regionen (CDRs) für
eine Spezies durch diejenigen einer anderen verändert werden. Dieses Verfahren
kann beispielsweise verwendet werden, um die CDRs aus den Domänen der
variablen Regionen der schweren und leichten Ketten von menschlichem
Ig mit alternativen CDRs aus Domänen
von murinen variablen Regionen zu substituieren. Diese veränderten
variablen Regionen von Ig können
anschließend
mit den konstanten Regionen des menschlichen Ig kombiniert werden,
um Antikörper
zu erzeugen, die in der Zusammensetzung vollkommen menschlich sind, mit
Ausnahme der substituierten murinen CDRs. Derartige CDR-substituierte
Antikörper
würden
im Vergleich zu echten chimären
Antikörpern
voraussichtlich mit einer geringeren Wahrscheinlichkeit eine Immunreaktion bei
Menschen hervorrufen, da die CDR-substituierten
Antikörper
beträchtlich
weniger nicht menschliche Komponenten enthalten. Das Verfahren zur
Humanisierung monoclonaler Antikörper über CDR-„Grafting" wurde als Umformung („reshaping") bezeichnet (Riechmann
et al., 1988, Nature 332, 323–327;
Verhoeyen et al., 1988, Science 239, 1534–1536).
-
Typischerweise
werden die komplementaritätsbestimmenden
Regionen (CDRs) eines murinen Antikörpers in die entsprechenden
Regionen in einem menschlichen Antikörper transplantiert, da es
die CDRs sind (drei in den schweren Ketten des Antikörpers, drei
in den leichten Ketten), die die Bereiche des Maus-Antikörpers ausmachen,
die an ein spezifisches Antigen binden. Die Transplantation von
CDRs wird durch ein gentechnisches Verfahren erreicht, bei dem die
CDR-DNA-Sequenzen
durch Clonierung von Genabschnitten der variablen (V) Region der
schweren und leichten murinen Kette bestimmt werden und dann auf
die entsprechenden menschlichen V-Regionen durch ortsgerichtete
Mutagenese übertragen
werden. Im letzten Stadium des Verfahrens werden Genabschnitte der
menschlichen konstanten Region des gewünschten Isotyps (normalerweise
gamma I für
CH und kappa für
die CL) zugegeben, und die Gene der humanisierten schweren und leichten
Kette werden gemeinsam in Säugerzellen
exprimiert, um lösliche
humanisierte Antikörper
zu produzieren.
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Der
Transfer dieser CDRs auf einen menschlichen Antikörper verleiht
diesem Antikörper
die antigenbindenden Eigenschaften des ursprünglichen murinen Antikörpers. Die
sechs CDRs im murinen Antikörper
befinden sich strukturell auf einer „Gerüst"region der V-Region. Der Grund dafür, dass
das CDR-Grafting erfolgreich ist, ist, dass die Gerüstregionen
zwischen Maus- und menschlichem Antikörper sehr ähnliche 3-D-Strukturen mit ähnlichen
Bindungspositionen für
CDRs aufweisen können,
so dass die CDRs ausgetauscht werden können. Derartige humanisierte
Antikörperhomologe
können
hergestellt werden, wie bei Jones et al., 1986, Nature 321, 522–525; Riechmann,
1988, Nature 332, 323–327;
Queen et al., 1989, Proc. Nat. Acad. Sci. USA 86, 10029 und Orlandi
et al., 1989, Proc. Nat. Acad. Sci. USA 86, 3833, beispielhaft beschrieben.
-
Nichtsdestotrotz
glaubt man, dass bestimmte Aminosäuren in den Gerüstregionen
mit den CDRs interagieren und die gesamte Antigenbindungsaffinität beeinflussen.
Der direkte Transfer von CDRs von einem murinen Antikörper, um
einen rekombinanten humanisierten Antikörper ohne jegliche Modifikationen
der Gerüstregion
der menschlichen V-Region herzustellen, führt häufig zu einem teilweisen oder
vollständigen
Verlust der Bindungsaffinität.
In zahlreichen Fällen
scheint es kritisch zu sein, die Reste in der Gerüstregion
des Akzeptorantikörpers
zu ändern,
um eine Bindungsaktivität
zu erhalten.
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Queen
et al., 1989 (a.a.O.) und WO 90/07861 (Protein Design Labs) beschrieben
die Herstellung eines humanisierten Antikörpers, der modifizierte Reste
in den Gerüstregionen
des Akzeptorantikörpers
enthält,
indem die CDRs eines murinen MAk (anti-Tac) mit menschlichen Immunglobulin-Gerüstregionen
und konstanten Regionen kombiniert werden. Sie haben eine Lösung bezüglich des
Problems des Bindungsaffinitätsverlustes gezeigt,
der häufig
auf den direkten CDR-Transfer
ohne jegliche Modifikationen der Gerüstreste der menschlichen V-Region
zurückzuführen ist;
die Lösung
beinhaltet zwei Hauptschritte. Erstens werden die Gerüstregionen
der menschlichen V-Region von Computeranalysten nach der optimalen
Proteinsequenzhomologie zur Gerüstregion
der V-Region des ursprünglichen
murinen Antikörpers
ausgewählt,
in diesem Fall der anti-Tac-MAk. Im zweiten Schritt wird die Tertiärstruktur
der murinen V-Region mittels Computer modelliert, um die Aminosäurereste
der Gerüstregion
sichtbar zu machen, die wahrscheinlich mit den murinen CDRs interagieren,
und diese murinen Aminosäurereste
werden dann auf die homologen menschlichen Gerüstregion überlagert. Vgl. auch US-Patente
5,693,762; 5,693,761; 5,585,089 und 5,530,101 (Protein Design Labs).
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Man
kann einen unterschiedlichen Ansatz verwenden (Tempest et al., 1991,
Biotechnology 9, 266–271)
und als Standard die Gerüstregionen
der V-Region, die von den schweren und leichten Ketten von NEWM
bzw. REI stammen, zum CDR-Grafting
verwenden, ohne die radikale Einführung der Maus-Reste. Ein Vorteil
der Verwendung des Ansatzes von Tempest et al., auf NEWM und REI
basierende humaniserte Antiköper
zu konstruieren, besteht darin, dass die dreidimensionalen Strukturen
der variablen Regionen von NEWM und REI aus der Röntgenkristallographie
bekannt sind und daher spezifische Interaktionen zwischen den CDRs
und den Resten der Gerüstregion
der V-Region modelliert werden können.
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Ungeachtet
der verwendeten Ansätze
zeigten die Beispiele der ersten humanisierten Antikörperhomologe,
die bisher hergestellt wurden, dass es kein geradliniger Prozess
ist. Es ist jedoch nicht möglich,
auch wenn man anerkennt, dass derartige Änderungen der Gerüstregion
notwendig sein können,
auf der Grundlage des zur Verfügung
stehenden Standes der Technik vorherzusagen, ob irgendwelche Reste
der Gerüstregion geändert werden
müssen,
um funktionale humanisierte rekombinante Antikörper mit der gewünschten
Spezifität
zu erhalten. Die Ergebnisse zeigen bisher, dass Änderungen, die notwendig sind,
um die Spezifität und/oder
die Affinität
zu bewahren, größtenteils
einzigartig für
den gegebenen Antikörper
sind und auf der Grundlage der Humanisierung eines anderen Antikörpers nicht
vorhergesagt werden können.
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Bestimmte
alpha4-Untereinheit enthaltende Integrinantagonisten, die in der
vorliegenden Erfindung nützlich
sind, schließen
chimäre
und humanisierte rekombinante Antikörperhomologe (d.h. intakte
Immunglobuline und Teile davon) mit B-Epitopspezifität ein, die
hergestellt wurden und im US-Patent 5,932,214 (mAk HP1/2) beschrieben
werden. Das Ausgangsmaterial für
die Herstellung chimärer
(Maus variabel – menschlich konstant)
und humanisierter anti-Integrin-Antikörperhomologe
kann ein monoclonaler muriner anti-Integrin-Antikörper sein,
wie früher
beschrieben, ein im Handel erhältlicher
monoclonaler anti-Integrin-Antikörper (z.B. HP2/1,
Amae International, Inc., Westbrook, Maine) oder ein monoclonaler
anti-Integrin-Antikörper,
der gemäß der hier
dargelegten Ausführungen
hergestellt wurde. Andere bevorzugte humanisierte anti-VLA4-Antikörperhomologe
werden von Athena Neurosciences, Inc. in PCT/US95/01219 (27. Juli
1995) und im US-Patent 5,840,299 beschrieben.
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Diese
humanisierten anti-VLA4-Antikörper
umfassen eine humanisierte leichte Kette und eine humanisierte schwere
Kette. Die humanisierte leichte Kette umfasst drei komplementaritätsbestimmende
Regionen (CDR1, CDR2 und CDR3) mit Aminosäuresequenzen aus den entsprechenden
komplementaritätsbestimmenden
Regionen einer leichten Kette von Maus-21.6- Immunglobulin und eine Gerüstregion
der variablen Region aus einer Gerüstregion der variablen Region
der menschlichen leichten Kappa-Kette mit der Ausnahme, dass in
mindestens Position die Aminosäure
von derselben Aminosäure
besetzt ist, die in der äquivalenten
Position der Gerüstregion
der variablen Region einer leichten Kette von Maus-21.6-Immunglobulin
vorliegt. Die humanisierte schwere Kette umfasst drei komplementaritätsbestimmende
Regionen (CDR1, CDR2 und CDR3) mit Aminosäuresequenzen aus den entsprechenden
komplementaritätsbestimmenden
Regionen einer schweren Kette von Maus-21.6-Immunglobulin und eine Gerüstregion
der variablen Region aus einer Sequenz der Gerüstregion der variablen Region
der menschlichen schweren Kette mit der Ausnahme, dass in mindestens
einer Position die Aminosäure
von derselben Aminosäure
besetzt ist, die in der äquivalenten
Position der Gerüstregion
der variablen Region einer schweren Kette von Maus-21.6-Immunglobulin
vorliegt.
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Die
vorliegende Erfindung kann Antagonisten nutzen, die von Nucleinsäuresequenzen
codiert werden, die unter stringenten Bedingungen mit Nucleinsäuresequenzen
hybridisieren, die Antikörper
codieren, die gegen die alpha4-Untereinheiten enthaltende Integrine
gerichtet sind. Ein Antagonist der vorliegenden Erfindung kann beispielsweise
ein Protein sein, dessen Nucleinsäure unter hoch stringenten
Bedingungen mit einer oder mehreren jener Nucleinsäuresequenzen,
die man in Tabelle 6 von US-Patent 5,840,299 findet, oder dem Komplement
einer derartigen Sequenz oder von mehreren derartigen Sequenzen
hybridisiert. Antagonisten können auch
ein Protein sein, dessen Nucleinsäure unter hoch stringenten
Bedingungen mit einer Nucleinsäure
hybridisiert, die SEQ ID NR: 2 oder SEQ ID NR: 4 codiert, die man
im US-Patent 5,932,214 findet. Ferner können Antagonisten auch ein
Protein sein, dessen Nucleinsäure
unter hoch stringenten Bedingungen mit einer Nucleinsäure hybridisiert,
die eine variable Domäne
des Antikörpers
codiert, der von der Zelllinie ATCC CRL 11175 produziert wird.
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Alternativ
kann ein Antagonist der vorliegenden Erfindung ein Protein sein,
dessen Nucleinsäure
unter niedrig stringenten Bedingungen mit einer oder mehreren jener
Nucleinsäuresequenzen,
die man in Tabelle 6 von US-Patent 5,840,299 findet, oder dem Komplement
einer derartigen Sequenz oder von mehreren derartigen Sequenzen
hybridisiert. Antagonisten können
auch ein Protein sein, dessen Nucleinsäure unter niedrig stringenten
Bedingungen mit einer Nucleinsäure
hybridisiert, die SEQ ID NR: 2 oder SEQ ID NR: 4 codiert, die man
im US-Patent 5,932,214 findet. Ferner können Antagonisten auch ein
Protein sein, dessen Nucleinsäure unter
niedrig stringenten Bedingungen mit einer Nucleinsäure hybridisiert,
die eine variable Domäne
des Antikörpers
codiert, der von der Zelllinie ATCC CRL 11175 produziert wird.
-
C. Herstellung von Fragmenten
und Analoga
-
Fragmente
eines isolierten alpha4-Integrinantagonisten (z.B. Fragmente von
hier beschriebenen Antikörperhomologen)
können
auch effizient mittels rekombinanter Verfahren, proteolytischer
Spaltung oder chemischer Synthese unter Verwendung von Verfahren,
die dem Fachmann bekannt sind, hergestellt werden. Bei den rekombinanten
Verfahren können
interne oder terminale Fragmente eines Polypeptids erzeugt werden,
indem ein oder mehrere Nucelotide von einem Ende (für ein terminales
Fragment) oder beiden Enden (für
ein internes Fragment einer DNA-Sequenz entfernt werden, die das
isolierte Hedgehog-Peptid codiert. Die Expression der mutagenisierten
DNA erzeugt Polypeptidfragmente. Die Spaltung mit Endonucleasen,
die „das Ende
abknabbern", kann
ebenfalls DNAs erzeugen, die eine Reihe von Fragmenten codieren.
DNAs, die Fragmente eines Proteins codieren, können auch durch zufälliges Scheren,
Restriktionsspaltung oder einer Kombination davon erzeugt werden.
Proteinfragmente können
direkt aus intakten Proteinen erzeugt werden. Peptide können durch
proteolytische Enzyme, einschließlich, jedoch nicht begrenzt
auf Plasmin, Thrombin, Trypsin, Chymotrypsin oder Pepsin spezifisch
gespalten werden. Jedes dieser Enzyme ist spezifisch für die Art
der Peptidbindung, die es angreift. Trypsin katalysiert die Hydrolyse
von Peptidbindungen, bei denen die Carbonylgruppe aus einer basischen
Aminosäure
stammt, normalerweise Arginin oder Lysin. Pepsin und Chymotrypsin
katalysieren die Hydrolyse von Peptidbindungen aus aromatischen
Aminosäuren
wie Tryptophan, Tyrosin und Phenylalanin. Alternative Sätze aus
gespaltenen Proteinfragmenten werden dadurch erzeugt, dass die Spaltung
an einer Position verhindert wird, die für ein proteolytisches Enzym
zugänglich
ist. Beispielsweise ergibt die Reaktion der ε-Aminosäuregruppe von Lysin mit Ethyltrifluorthioacetat
in schwach basischer Lösung blockierte
Aminosäurereste,
deren benachbarte Peptidbindung nicht mehr für die Hydrolyse durch Trypsin
zugänglich
ist. Proteine können
modifiziert werden, um Peptidbindungen zu erzeugen, die für proteolytische
Enzyme zugänglich
sind. Beispielsweise ergibt die Alkylierung von Cysteinresten mit β-Haloethylaminen
Peptidbindungen, die von Trypsin hydrolysiert werden (Lindley, (1956)
Nature 178, 647). Zudem können
chemische Reagenzien verwendet werden, die Peptidketten an spezifischen
Resten spalten. Beispielsweise spaltet Cyanogenbromid Peptide an
Methioninresten (Gross und Witkip, (1961) J. Am. Chem. Soc. 83,
1510). Daher können
die Proteine durch Behandlung mit verschiedenen Kombinationen von
modifizierenden Mitteln, proteolytischen Enzymen und/oder chemischen
Reagenzien in Fragmente einer gewünschten Länge, ohne dass sich die Fragmente überschneiden,
geteilt werden oder in sich überschneidende
Fragmente einer gewünschten Länge geteilt
werden.
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Fragmente
können
auch chemisch unter Verwendung von Verfahren synthetisiert werden,
die im Fachgebiet bekannt sind, wie die F-moc- oder t-Boc-Festphasen-Chemie
von Merrifield. Merrifield, Recent Progress in Hormone Research
23: 451 (1967)
-
Beispiele
von Verfahren nach dem Stand der Technik, die die Herstellung und
das Testen von Fragmenten und Analoga zulassen, werden nachstehend
diskutiert. Diese oder analoge Verfahren können verwendet werden, um Fragmente
und Analoga eines isolierten alpha4-Integrinantagonisten, von denen
gezeigt werden kann, dass sie biologische Aktivität besitzen,
herzustellen und zu durchmustern. Ein beispielhaftes Verfahren,
um zu testen, ob Fragmente und Analoga von alpha4-Untereinheiten enthaltenden
Integrinantagonisten biologische Aktivität besitzen, findet man im Abschnitt
IV und den Beispielen.
-
D. Herstellung von veränderter
DNA und veränderten
Peptidseguenzen: Zufallsverfahren
-
Aminosäuresequenzvarianten
eines Proteins können
durch Zufallsmutagenese der DNA hergestellt werden, die das Protein
oder einen bestimmten Anteil davon codiert. Nützliche Verfahren schließen die PCR-Mutagenese
und Sättigungsmutagenese
ein. Eine Bank mit Zufallsaminosäuresequenzvarianten
kann auch durch die Synthese eines Satzes von degenerierten Oligonucleotidsequenzen
hergestellt werden. Verfahren zur Erzeugung von Aminosäuresequenzvarianten
eines gegebenen Proteins unter Verwendung von veränderter
DNA und veränderten Peptiden
sind im Fachgebiet gut bekannt. Die folgenden Beispiele derartiger Verfahren
sollen nicht den Umfang der vorliegenden Erfindung begrenzen, sondern
nur dazu dienen, die repräsentativen
Verfahren zu veranschaulichen. Der Fachmann erkennt, dass andere
Verfahren in dieser Hinsicht ebenfalls nützlich sind.
PCR-Mutagenese:
Vgl. beispielsweise Leung et al., (1989) Technique 1, 11–15.
Sättiqungsmutagenese:
Ein Verfahren wird allgemein bei Mayers et al., (1989) Science 229,
242, beschrieben.
Mutagenese von degenerierten Oligonucleotiden:
Vgl. beispielsweise Harang, S.A., (1983) Tetrahedron 39, 3; Itakura
et al., (1984) Ann. Rev. Biochem. 53, 323 und Itakura et al., Recombinant
DNA, Proc. 3rd Cleveland Symposium on Macromolecules,
S. 273–289
(A.G. Walton, Herausg.), Elsevier, Amsterdam, 1981.
-
E. Herstellung von veränderter
DNA und veränderten
Peptidsequenzen: Gerichtete Mutagenese
-
Die
Nicht-Zufallsmutagenese oder gerichtete Mutagenese stellt spezifische
Sequenzen oder Mutationen in spezifischen Teilen einer Polyncleotidsequenz
bereit, die ein isoliertes Polypeptid codiert, um Varianten bereitzustellen,
die Deletionen, Insertionen oder Substitutionen von Resten der bekannten
Aminosäuresequenz
des isolierten Polypeptids bereitstellen. Die Mutationsorte können einzeln
oder in Serie modifiziert werden, beispielsweise (1) zuerst durch
Substitution mit konservierten Aminosäuren und dann, indem eine radikalere
Auswahl getroffen wird, je nach den erzielten Ergebnissen; (2) durch
Deletion des Zielrests; oder (3) durch Insertion von Resten derselben
oder einer sich unterscheidenden Klasse, die an die lokalisierte
Stelle grenzt, oder Kombinationen der Optionen 1–3.
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Offenbar
sind derartige ortsgerichtete Verfahren ein Weg, mit dem ein N-terminales Cystein
(oder ein funktionales Äquivalent)
in eine gegebene Polypeptidsequenz eingeführt werden kann, um die Bindestelle
für eine
hydrophobe Einheit bereitzustellen.
Alanin-Scanning-Mutagenese:
Vgl. Cunningham und Wells, (1989) Science 244, 1081–1085).
Oligonucleotid-vermittelte
Mutagenese: Vgl. beispielsweise Adelman et al., (1983) DNA 2, 183.
Kassetten-Mutagenese:
Vgl. Wells et al., (1985) Gene 34, 315.
Kombinatorische Mutagenese:
Vgl. beispielsweise Ladner et al., WO 88/06630
Phagen-Display-Strategien:
Vgl. beispielsweise den Übersichtsartikel
von Marks et al., J. Biol. Chemistry: 267 16007–16010 (1992).
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F. Andere Varianten der
Integrinantagonisten
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Varianten
können
sich von den anderen hier beschriebenen Integrinantagonisten in
der Aminosäuresequenz
oder auf eine Art und Weise unterscheiden, die sich nicht auf die
Sequenz bezieht oder beides. Die am meisten bevorzugten erfindungsgemäßen Polypeptide
besitzen bevorzugte nicht auf die Sequenz bezogene Modifikationen,
die die chemische in-vivo- oder in-vitro-Derivatisierung (z.B. seines N-terminalen
Endes) sowie mögliche Änderungen
der Acetylierung, Methylierung, Phosphorylierung, Amidierung, Carboxylierung oder
Glycosylierung einschließen.
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Andere
Analoga schließen
ein Protein oder seine biologisch aktiven Fragmente ein, deren Sequenzen sich
von denjenigen, die man in den US-Patenten 5,840,299 oder 5,888,507; 5,932,214
oder PCT US/94/00266 findet, durch eine oder mehrere konservative
Aminosäuresubstitutionen
oder durch eine oder mehrere nicht konservative Aminosäuresubstitutionen
oder durch Deletionen oder Insertionen unterscheiden, die die biologische
Aktivität
des isolierten Proteins nicht aufheben. Konservative Substitutionen
schließen
typischerweise die Substitution einer Aminosäure für eine andere mit ähnlichen
Merkmalen ein, wie Substitutionen innerhalb folgender Gruppen: Valin,
Alanin und Glycin; Leucin und Isoleucin; Asparginsäure und
Glutaminsäure;
Asparagin und Glutamin; Serin und Threonin; Lysin und Arginin; und
Phenylalanin und Tyrosin. Die nicht polaren hydrophoben Aminosäuren schließen Alanin,
Leucin, Isoleucin, Valin, Prolin, Phenylalanin, Tryptophan und Methionin
ein. Die polaren neutralen Aminosäuren schließen Glycin, Serin, Threonin,
Cystein, Tyrosin, Asparagin und Glutamin ein. Die positiv geladenen
(basischen) Aminosäuren
schließen
Arginin, Lysin und Histidin ein. Die negativ geladenen (sauren)
Aminosäuren
schließen
Asparaginsäure
und Glutaminsäure
ein. Andere konservative Substitutionen können leicht vom Fachmann erkannt
werden. Beispielsweise kann für
die Aminosäure
Alanin eine konservative Substitution von irgendeiner der Aminosäuren D-Alanin,
Glycin, beta-Alanin, L-Cystein und D-Cystein ausgewählt werden.
Für Lysin
kann die Substitution irgendeine von D-Lysin, Arginin, D-Arginin,
Homoarginin, Methionin, D-Methionin, Ornithin oder D-Ornithin sein.
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Andere
in der Erfindung verwendete Analoga sind diejenigen mit Modifikationen,
die die Peptidstabilität
erhöhen.
Derartige Analoga können
beispielsweise eine oder mehrere Nicht-Peptidbindungen (die die
Peptidbindungen ersetzen) in der Peptidsequenz enthalten. Ebenfalls
eingeschlossen sind: Analoga, die Reste einschließen, die
keine natürlich
auftretenden L-Aminosäuren
sind, wie D-Aminosäuren
oder nicht natürlich vorkommende
oder synthetische Aminosäuren
wie beta- oder gamma-Aminosäuren
und cyclische Analoga. Der Einbau von D-anstelle von L-Aminosäuren in
das isolierte Hedgehog-Peptid kann seine Resistenz gegenüber Proteasen
erhöhen.
Vgl. US-Patent 5,219,990 a.a.O.
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Bevorzugte
Antikörperhomologe
schließen
eine Aminosäuresequenz
ein, die mindestens 60%, 80%, 90%, 95%, 98% oder 99% homolog zu
einer Aminosäuresequenz
des PS/2-Antikörpers
(vgl. Beispiel) ist, oder schließen eine Aminosäuresequenz
ein, die mindestens 60%, 80%, 90%, 95%, 98% oder 99% homolog zu einer
Aminosäuresequenz
ist, die im US-Patent 5,840,299 (SEQ ID NR 15- variable Region der
leichten Kette oder SEQ ID NR: 17- variable Region der schweren
Kette) oder US-Patent 5,932,214 (SEQ ID NR: 2 oder 4) beschrieben
wird; und veröffentlichte
Patentanmeldung WO94/16094 (jene Sequenzen, die man im anti-VLA-4-Antikörper der
hinterlegten Zelllinie ATCC CRL 11175 findet).
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G. Polymer-Koniugatformen
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Innerhalb
des breiten Umfangs der vorliegenden Erfindung kann ein einzelnes
Polymermolekül
zur Konjugation mit einem alpha1- oder alpha4-Integrinantagonisten
verwendet werden, obwohl auch in Erwägung gezogen wird, dass mehr
als ein Polymermolekül
ebenfalls gebunden werden kann. Erfindungsgemäße konjugierte alpha4-Integrinantagonisten-Zusammensetzungen
können
sowohl in in-vivo- als auch in nicht in-vivo-Anwendungen Verwendung
finden. Außerdem
wird anerkannt, dass das konjugierende Polymer jegliche andere Gruppen,
Einheiten oder andere konjugierte Spezies nutzen kann, wie es für die Endanwendung
geeignet ist. Es kann beispielsweise bei einigen Anwendungen nützlich sein,
eine funktionale Einheit kovalent an das Polymer zu binden, die
UV-Abbauresistenz oder Antioxidation oder andere Eigenschaften oder
Merkmale dem Polymer verleihen. Als weiteres Beispiel kann es bei
einigen Anwendungen vorteilhaft sein, das Polymer zu funktionalisieren,
um es reaktiv zu machen und es dazu zu befähigen, mit einem Arzneistoffmolekül zu vernetzen,
um verschiedene Eigenschaften oder Merkmale des gesamten konjugierten
Materials zu verstärken. Infolgedessen
kann das Polymer jegliche Funktionalität, sich wiederholende Gruppen,
Verbindungen oder andere Bestandteilsstrukturen enthalten, die die
Wirksamkeit der konjugierten alpha4-Integrinantagonisten-Zusammensetzung
für seinen
beabsichtigten Zweck nicht ausschließt. Andere Ziele und Vorteile
der vorliegenden Erfindung ergeben sich viel deutlicher aus der
folgenden Offenbarung und der Patentansprüche im Anhang.
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Polymere
zur Veranschaulichung, die nützlich
eingesetzt werden können,
um diese wünschenswerten Merkmale
zu erreichen, werden hier nachstehend in beispielhaften Reaktionsschemata
beschrieben. In kovalent gebundenen Antagonisten/Polymer-Konjugaten
kann das Polymer funktionalisiert werden und dann an eine freie
Aminosäure/freie
Aminosäuren
des Antagonisten gekoppelt werden, um labile Bindungen zu erzeugen.
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Antagonisten
gegen alpha4- oder alpha1-Untereinheit enthaltende Integrine sind
am meisten bevorzugt über
eine terminale reaktive Gruppe auf dem Polymer konjugiert, obwohl
die Konjugationen auch von nicht-terminalen reaktiven Gruppen abgezweigt
werden können.
Das Polymer mit der/den reaktiven Gruppe(n) wird hier als „aktiviertes
Polymer" bezeichnet.
Die reaktive Gruppe reagiert selektiv mit freien Amino- oder anderen
reaktiven Gruppen am Antagonistenmolekül. Das aktivierte Polymer/die
aktivierten Polymere lässt
man reagieren, so dass die Bindung an jeder zur Verfügung stehenden
Aminogruppe des alpha4-Integrinantagonisten auftritt, wie die alpha-Aminogruppen
oder die epsilon-Aminogruppen der Lysine. Freie Carboxylgruppen,
geeignete aktivierte Carbonylgruppen, Hydroxylgruppen, Guanidylgruppen,
oxidierte Kohlenwasserstoffeinheiten und Mercaptogruppen des alpha4-Integrinantagonisten
(falls verfügbar)
können
ebenfalls als Bindungsstellen verwendet werden.
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Obwohl
das Polymer irgendwo auf dem Integrinantagonistenmolekül gebunden
werden kann, ist eine bevorzugte Stelle für die Polymerkopplung an Integrinantagonisten
(insbesondere solche, die Proteine sind) der N-Terminus des Integrinantagonisten.
Eine sekundäre
Stelle liegt/sekundäre
Stellen liegen am oder in der Nähe
des C-Terminus und an Zuckereinheiten (falls vorhanden). Daher sieht
die Erfindung vor: (i) N-terminal gekoppelte Polymerkonjugate der
alpha1-und alpha4-Integrinantagonisten; (ii) C-terminal gekoppelte
Konjugate der alpha1-und alpha4-Integrinantagonisten; (iii) Zucker-gekoppelte
Konjugate; (iv) sowie N-, C- und Zucker-gekoppelte Polymerkonjugate
der alpha1- und alpha4-Integrinantagonisten.
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Im
Allgemeinen werden etwa 1,0 bis etwa 10 Mol aktiviertes Polymer
pro Mol Antagonist, abhängig von
der Antagonistenkonzentration, eingesetzt. Die Endmenge ist ein
Gleichgewicht zwischen der Maximierung des Reaktionsausmaßes, während unspezifische
Modifikationen des Produkts minimiert werden, und gleichzeitig der
Definition der Chemie, die die optimale Aktivität aufrechterhält, während gleichzeitig,
falls möglich,
die Halbwertszeit des Antagonisten optimiert wird. Vorzugsweise
werden mindestens etwa 50% der biologischen Aktivität des Antagonisten
beibehalten und am meisten bevorzugt werden 100% beibehalten.
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Die
Reaktionen können
mittels jedes geeigneten im Fachgebiet anerkannten Verfahrens erfolgen,
das zur Reaktion biologisch aktiver Materialien mit inerten Polymeren
verwendet wird. Im Allgemeinen beinhaltet das Verfahren die Herstellung
eines aktivierten Polymers (das mindestens eine terminale Hydroxylgruppe
besitzen kann) und die anschließende
Reaktion des Antagonisten mit dem aktivierten Polymer, um das lösliche, zur
Formulierung geeignete Protein herzustellen. Die vorstehende Modifikation
kann durch mehrere Verfahren erfolgen, die einen oder mehrere Schritte
beinhalten.
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Wie
vorstehend erwähnt,
nutzen bestimmte erfindungsgemäße Ausführungsformen
das N-terminale Ende eines Integrinantagonisten als Verbindung zum
Polymer. Geeignete herkömmliche
Verfahren stehen zur Verfügung,
um einen N-terminal modifizierten alpha1- oder alpha4-Integrinantagonisten
zu erhalten. Ein Verfahren wird durch ein reduktives Alkylierungsverfahren
beispielhaft angeführt,
das die unterschiedliche Reaktivität verschiedener Arten primärer Aminogruppen
(die epsilon-Aminogruppen auf Lysin gegenüber den Aminogruppen auf einem
N-terminalen Methionin)
ausnutzt, die zur Derivatisierung auf einem geeigneten Integrinantagonisten
zur Verfügung
stehen. Unter geeigneten Selektionsbedingungen kann eine im Wesentlichen
selektive Derivatisierung eines geeigneten Integrinantagonisten
an dessen N-Terminus mit einem eine Carbonylgruppe enthaltenden
Polymer erreicht werden. Die Reaktion erfolgt bei einem pH-Wert,
der einem erlaubt, einen Vorteil aus den pKa-Wert-Unterschieden
zwischen den epsilon-Aminogruppen der Lysinreste und denjenigen
der alpha- Aminogruppen
eines N-terminalen Rests des Integrinantagonisten zu ziehen. Diese
Art von Chemie ist dem Fachmann gut bekannt.
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Eine
Strategie, um ein Polyalkylenglykolpolymer wie PEG zum C-Terminus
eines alpha1- oder alpha4-Integrinantagonisten (z.B. als Protein)
zu leiten, wäre
eine Stelle, die zum Leiten der Polymereinheit verwendet werden
kann, chemisch zu binden oder gentechnisch herzustellen. Beispielsweise
würde der
Einbau eines Cys an einer Stelle, die sich an oder in der Nähe des C-Terminus
eines Proteins befindet, die spezifische Modifikation unter Verwendung
von im Fachgebiet anerkannten Maleimid-, Vinylsulfon- oder Haloacetat-aktivierten
Derivaten von Polyalkylenglykol (z.B. PEG) zulassen. Diese Derivate
können
spezifisch aufgrund der hohen Selektivität dieser Reagenzien für Cys zur
Modifikation der gentechnisch hergestellten Cysteine verwendet werden.
Weitere Strategien wie der Einbau einer Histidin-Markierung, die
angesteuert werden kann (Fancy et al., (1996) Chem. & Biol. 3: 551)
oder eine zusätzlich
Glycosylierungsstelle auf einem Protein sind andere Alternativen
zur Modifikation des C-Terminus eines erfindungsgemäßen Integrinantagonisten.
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Verfahren
zum Ansteuern von Zuckern als Orte für die chemische Modifikation
sind ebenfalls gut bekannt, und daher ist es wahrscheinlich, dass
ein Polyalkylenglykolpolymer direkt und spezifisch an durch Oxidierung
aktivierten Zucker (falls vorhanden) auf einem Integrinantagonisten
hinzugefügt
werden kann. Beispielsweise kann ein Polyethylenglykolhydrazin erzeugt
werden, das relativ stabile Hydrazonbindungen durch Kondensation
mit Aldehyden und Ketonen bildet. Diese Eigenschaft wurde für die Modifikationen
von Proteinen durch oxidierte Oligosaccharidbindungen verwendet.
Vgl. Andresz, H. et al., (1978), Makromol. Chem. 179: 301. Die Behandlung
von PEG-Carboxymethylhydrazid mit Nitrit erzeugt insbesondere PEG-Carboxymethylazid,
das eine elektrophil aktive Gruppe ist, die gegenüber Aminogruppen
reaktiv ist. Diese Reaktion kann verwendet werden, um auch Polyalkylenglykol-modifizierte
Proteine herzustellen. Vgl. US-Patente 4,101,380 und 4,179,337.
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Man
kann im Fachgebiet anerkannte Thiol-Linker-vermittelte Chemie verwenden,
um die Vernetzung von Proteinen weiter zu erleichtern, so dass multivalente
alpha1- oder alpha4-Integrinantagonisten-Zusammensetzungen erzeugt
werden. Insbesondere kann man mit Natriumperjodat reaktive Aldehyde
auf Kohlenwasserstoffeinheiten erzeugen, wobei sich durch die Aldehyde
Cystaminkonjugate bilden und die Vernetzung über Thiolgruppen auf den Cystaminen
induziert wird. Vgl. Pepinsky, B. et al., (1991), J. Biol. Chem.,
266: 18244–18249
und Chen, L.L. et al., (1991) J. Biol. Chem., 266: 18237–18243.
Daher wäre
diese Art von Chemie auch für
die Modifikation mit Polyalkylenglykolpolymeren geeignet, wobei
ein Linker in den Zucker eingebaut wird und das Polyalkylenglykolpolymer
an den Linker gebunden wird. Während
Aminothiol oder Hydrazin-enthaltende Linker die Addition einer einzelnen
Polymergruppe zulassen, kann die Struktur des Linkers variiert werden,
so dass multiple Polymere hinzugefügt werden und/oder die räumliche
Orientierung des Polymers hinsichtlich des Integrinantagonisten
verändert
wird.
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In
der Praxis der vorliegenden Erfindung werden Polyalkylenglykolreste
der C1-C4-Alkylpolyalkylenglykole,
vorzugsweise Polyethylenglykol (PEG), oder Poly(oxy)alkylenglykolreste
derartiger Glykole vorteilhaft in die Polymersysteme von Interesse
eingebaut. Daher kann das Polymer, an das das Protein gebunden ist, ein
Homopolymer von Polyethylenglykol (PEG) sein oder es ist ein polyoxyethyliertes
Polyol, vorausgesetzt, dass in alle Fällen das Polymer bei Raumtemperatur
wasserlöslich
ist. Nicht einschränkende
Beispiele derartiger Polymere schließen Polyalkylenoxidhomopolymere
wie PEG oder Polypropylenglykole, polyoxyethylierte Glykole, Copolymere
davon und Blockcopolymere davon ein, vorausgesetzt, dass die Wasserlöslichkeit
des Blockcopolymers aufrechterhalten wird. Beispiele von polyoxyethylierten
Polyolen schließen
beispielsweise polyoxyethyliertes Glycerin, polyoxyethyliertes Sorbit,
polyoxyethylierte Glucose oder dergleichen ein. Das Glycerinrückgrat von
polyoxyethyliertem Glycerin ist dasselbe Rückgrat, das natürlicherweise
beispielsweise bei Tieren und Menschen in Mono-, Di- und Triglyceriden
auftritt. Daher würde
diese Verzweigung nicht notwendigerweise als fremdes Agens im Körper angesehen.
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Als
Alternative zu Polyalkylenoxiden können Dextran, Polyvinylpyrrolidone,
Polyacrylamide, Polyvinylalkohole, auf Kohlenwasserstoff basierende
Polymere und dergleichen verwendet werden. Der Fachmann erkennt,
dass die vorhergehende Liste nur der Veranschaulichung dient und
dass alle Polymermaterialien mit den hier beschriebenen Eigenschaften
in Erwägung
gezogen werden.
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Das
Polymer muss kein bestimmtes Molekulargewicht aufweisen, aber es
wird bevorzugt, dass das Molekulargewicht zwischen etwa 300 und
100.000, noch stärker
bevorzugt zwischen 10.000 und 40.000 liegen soll. Insbesondere Molekulargewichte
von 20.000 oder mehr sind am besten geeignet, um Produktverluste
aufgrund der Filtration in den Nieren zu vermeiden.
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Die
Polyalkylenglykolderivatisierung hat zahlreiche vorteilhafte Eigenschaften
bei der Formulierung von Polymer-Integrinantagonisten-Konjugaten in der
Praxis der vorliegenden Erfindung, die mit den folgenden Eigenschaften
der Polyalkylenglykolderivate assoziiert sind: Verbesserung der
Wasserlöslichkeit,
während gleichzeitig
keine antigene oder immunogene Reaktion hervorgerufen wird; ein
hoher Grad an Biokompatibilität;
Fehlen des in-vivo-Bioabbaus
der Polyalkylenglykolderivate und Erleichterung der Exkretion durch
lebende Organismen.
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Zudem
kann man in einem anderen erfindungsgemäßen Aspekt einen alpha1- oder
alph4-Integrinanatgonisten verwenden, der kovalent an die Polymerkomponente
gebunden ist, wobei die Natur der Konjugation spaltbare kovalente
chemische Bindungen beinhaltet. Dies lässt die Kontrolle des Zeitverlaufs
zu, während dessen
das Polymer vom Integrinantagonisten gespalten werden kann. Diese
kovalente Bindung zwischen dem Integrinantagonisten und dem Polymer
kann durch chemische oder enzymatische Reaktion gespalten werden.
Das Polymer-Integrinantagonisten-Produkt behält eine akzeptable Aktivitätsmenge
bei. Gleichzeitig sind Anteile der Polyethylenglykole im konjugierenden
Polymer vorhanden, um das Polymer-Integrinantagonisten-Konjugat mit hoher
Wasserlöslichkeit
und mit der Kapazität
zu versehen, länger
im Blut zu zirkulieren. Als Folge dieser verbesserten Merkmale zieht
die Erfindung die parenterale, nasale und orale Verabreichnung sowohl
der aktiven Polymer-alpha4-Integrinantagonisten-Spezies als auch
nach der hydrolytischen Spaltung die Bioverfügbarkeit des Integrinantagonisten
per se in in-vivo-Anwendungen in Betracht.
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Es
soll klar sein, dass die hier beschriebenen Reaktionsschemata ausschließlich zu
Illustrationszwecken bereitgestellt werden und nicht einschränkend hinsichtlich
der Reaktionen und Strukturen sein sollen, die bei der Modifikation
des alpha1- oder alpha4-Integrinantagonisten genutzt werden können, z.B.
um Löslichkeit, Stabilisierung
und Zellmembranaffinität
für die
parenterale und orale Verabreichung zu erreichen. Die Aktivität und Stabilität dieser
Integrinantagonisten-Konjugate können
auf mehrere Arten variiert werden, indem ein Polymer mit unterschiedlichem
Molekulargewicht verwendet wird. Die Löslichkeiten der Konjugate können variiert werden,
indem die Proportion und Größe des Polyethylenglykol-Fragments
geändert
werden, das in die Polymerzusammensetzung eingebaut ist.
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III. Nutzen
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Die
Menge des aktiven Inhaltstoffes, die mit den Trägermaterialien kombiniert werden
kann, um eine Einzeldarreichungsform herzustellen, variiert abhängig vom
behandelten Patienten und der besonderen Verabreichungsweise. Es
sollte jedoch klar sein, dass ein spezifisches Dosierungs- und Behandlungsschema
für einen
bestimmten Patienten von einer Vielzahl von Faktoren abhängt, einschließlich der
Aktivität
der verwendeten spezifischen Verbindung, dem Alter, dem Körpergewicht,
dem allgemeinen Gesundheitszustand, dem Geschlecht, der Ernährung, der
Verabreichungszeit, der Exkretionsrate, der Arzneistoffkombination
sowie der Beurteilung des behandelnden Arztes und der Schwere der
bestimmten, behandelten Erkrankung. Die Menge des aktiven Inhaltstoffes
kann auch vom Therapeutikum oder dem prophylaktischen Mittel, falls
vorhanden, abhängen,
mit dem der Inhaltstoff zusammen verabreicht wird.
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Nach
dieser Erfindung sollen die Antagonisten der vorliegenden Erfindung
dem Patienten in einer wirksamen Menge verabreicht werden. Dosierungen
im erfindungsgemäßen Gebrauch
beinhalten eine wirksame, nicht toxische Menge. Der Fachmann, der
routinemäßige klinische
Testverfahren verwendet, kann die optimalen Dosierungen für die bestimmte,
behandelte Erkrankung bestimmten.
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Pharmazeutische Zubereitung
-
Erfindungsgemäße Antagonisten
können
erfindungsgemäß parentaral
verabreicht werden. Der Begriff „parenteral", wie hier verwendet,
schließt
subkutane, intravenöse,
intramuskuläre,
intraartikuläre,
intrasynoviale, intrasternale, intrathekale, intrahephatische, intraläsionale
und intracraniale Injektions- oder Infusionsverfahren ein. Die gewünschte Dosis
soll einem Patienten ein- oder mehrmals am Tag intravenös, oral,
rektal, parenteral, intranasal, topisch oder durch Inhalation verabreicht
werden. Die gewünschte
Dosis kann auch durch kontinuierliche intravenöse Infusion verabreicht werden.
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Antikörperhomologe
werden vorzugsweise als sterile Arzneimittel verabreicht, die einen
pharmazeutisch verträglichen
Träger
enthalten, der einer der zahlreichen gut bekannten Träger wie
Wasser, Salzlösung, phosphatgepufferte
Salzlösung,
Dextrose, Glycerin, Ethanol und dergleichen oder Kombinationen davon
sein kann. Die Verbindungen der vorliegenden Erfindung können in
Form von pharmazeutisch verträglichen
Salzen, die von anorganischen oder organischen Säuren und Basen stammen, verwendet
werden. Eingeschlossen in derartige saure Salze sind die Folgenden:
Acetat, Adipat, Alginat, Aspartat, Benzoat, Benzolsulfonat, Bisulfat, Butyrat,
Citrat; Camphorat, Camphorsulfonat, Cyclopentanpropionat, Digluconat,
Dodecylsulfat, Ethansulfonat, Fumarat, Glucoheptanoat, Glycerophosphat,
Hemisulfat, Heptanoat, Hexanoat, Hydrochlorid, Hydrobromid, Hydrojodid,
2-Hydroxyethansulfonat, Lactat, Maleat, Methansulfonat, 2-Naphthalensulfonat,
Nicotinat, Oxalat, Pamoat, Pectinat, Persulfat, 3-Phenylpropionat,
Picrat, Pivalat, Propionat, Succinat, Tartrat, Thiocyanat, Tosylat
und Undecanoat. Basische Salze schließen Ammoniumsalze, Alkalimetallsalze
wie Natrium- und Kaliumsalze, Erdalkalimetallsalze wie Calcium- und Magnesiumsalze,
Salze mit organischen Basen wie Dicyclohexylaminsalze, N-Methyl-D-glucamin,
Tris(hydroxymethyl)methylamin und Salze mit Aminosäuren wie
Arginin, Lysine usw. ein. Die basischen stickstoffenthaltenden Gruppen
können
ebenfalls mit solchen Agentien wie niedrigen Alkylhalogeniden wie
Methyl-, Ethyl-, Propyl- und Butylchloriden, -bromiden und -jodiden;
Dialkylsulfaten wie Dimethyl-, Diethyl-, Dibutyl- und Diamylsulfaten,
langkettigen Halogeniden wie Decyl-, Lauryl-, Myristyl- und Stearylchloriden,
-bromiden und -jodiden, Aralkylhalogeniden wie Benzyl- und Phenethylbromiden
und anderen quaternisiert. Dadurch werden wasser- oder öllösliche oder dispergierbare
Produkte erhalten.
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Die
Arzneimittel dieser Erfindung umfassen irgendeine der Verbindungen
der vorliegenden Erfindung oder pharmazeutisch verträgliche Derivate
davon, zusammen mit irgendeinem pharmazeutisch verträglichen Träger. Der
Begriff „Träger", wie hier verwendet,
schließt
verträgliche
Adjuvantien und Vehikel ein. Pharmazeutisch verträgliche Träger, die
in den Arzneimitteln dieser Erfindung verwendet werden können, schließen ein, sind
jedoch nicht begrenzt auf Ionenaustauscher, Tonerde, Aluminiumstearat,
Lecithin, Serumproteine wie menschliches Serumalbumin, Puffersubstanzen
wie Phosphate, Glycin, Sorbinsäure,
Kaliumsorbat, Teilglyceringemische von gesättigten Gemüsefettsäuren, Wasser, Salze oder Elektrolyte
wie Protaminsulfat, Dinatriumhydrogenphosphat, Kaliumhydrogenphosphat,
Natriumchlorid, Zinksalze, kolloidales Kieselgel, Magnesiumtrisilikat,
Polyvinylpyrrolidon, auf Cellulose basierende Substanzen, Polyethylenglykol,
Natriumcarboxymethylcellulose, Polyacrylate, Wachse, Polyethylen-Polyoxypropylen-Blockpolymere,
Polyethylenglykol und Wollfett.
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Nach
dieser Erfindung können
die Arzneimittel in Form einer sterilen injizierbaren Zubereitung
vorliegen, beispielsweise einer sterilen injizierbaren wässrigen
oder öligen
Suspension. Diese Suspension kann nach den im Fachgebiet bekannten
Verfahren unter Verwendung geeigneter Dispersions- oder Befeuchtungsmittel
und Suspendiermittel formuliert werden. Die sterile injizierbare
Zubereitung kann auch eine sterile injizierbare Lösung oder
Suspension in einem nicht toxischen parenteral verträglichen
Verdünnungs-
oder Lösungsmittel
sein, beispielsweise als Lösung
in 1,3-Butandiol. Unter den verträglichen Vehikeln und Lösungsmitteln,
die verwendet werden können,
sind Wasser, Ringer-Lösung
und isotonische Natriumchloridlösung.
Zusätzlich
werden herkömmlicherweise
sterile fette Öle
als Lösungsmittel
oder Suspensionsmedium verwendet. Für diesen Zweck kann jedes milde
fette Öl
verwendet werden, einschließlich
synthetischer Mono- oder Diglyceride. Fettsäuren wie Ölsäure und seine Glycerinderivate
sind nützlich
bei der Herstellung von Injektionen, genauso wie natürliche,
pharmazeutisch verträgliche Öle wie Olivenöl oder Rinzinusöl, insbesondere
in ihren polyoxyethylierten Versionen.
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Die
Arzneimittel dieser Erfindung können
oral verabreicht werden. Falls sie oral verabreicht werden, können sie
in jeder oralen verträglichen
Darreichungsform verabreicht werden, einschließlich, jedoch nicht begrenzt
auf Kapseln, Tabletten, wässrige
Suspensionen oder Lösungen.
Im Falle von Tabletten für
den oralen Gebrauch schließen
herkömmlicherweise
verwendete Träger
Lactose und Maisstärke
ein. Gleitmittel wie Magnesiumstearat werden ebenfalls typischerweise
zugesetzt. Für
die orale Verabreichung in Kapselform schließen nützliche Verdünnungsmittel
Lactose und getrocknete Maisstärke
ein.
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Wenn
wässrige
Suspensionen für
den oralen Gebrauch erforderlich sind, wird der aktive Inhaltstoff
mit Emulgatoren und Suspensionsmitteln kombiniert. Falls gewünscht, können ebenfalls
bestimmte Süßstoffe, Geschmacksstoffe
oder Farbstoffe zugesetzt werden.
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Besondere
Zusammensetzungen zur Verwendung in der vorliegenden Erfindung sind
diejenigen, bei denen der Antagonist in Vesikeln wie Liposomenenthaltenden
Zusammensetzungen formuliert wird. Liposomen sind Vesikel, die von
amphiphatischen Molekülen
wie polaren Lipiden, beispielsweise Phosphatidylcholinen, Ethanolaminen
und Serinen, Sphingomyelinen, Cardiolipinen, Plasmalogenen, Phosphatidsäuren und Cerebiosiden
erzeugt werden. Liposomen werden erzeugt, wenn man geeignete amphiphatische
Moleküle
in Wasser oder wässrigen
Lösungen
quellen lässt,
so dass sich flüssige
Kristalle bilden, die gewöhnlich
eine mehrschichtige Struktur aufweisen, die aus vielen Doppelschichten
besteht, die voneinander durch wässriges Material
getrennt sind (auch als raue Liposomen bezeichnet). Ein anderer
Liposomentyp, von dem bekannt ist, dass er aus einer einzigen Doppelschicht
besteht, die wässriges
Material umgibt, wird als unilamelläres Vesikel bezeichnet. Falls
wasserlösliche
Materialien in der wässrigen
Phase während
des Quellens der Lipide eingeschlossen sind, werden sie in der wässrigen
Schicht zwischen den Lipiddoppelschichten eingeschlossen.
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Ein
besonders praktisches Verfahren zur Herstellung von liposomenformulierten
Formen der vorliegenden Antagonisten ist das in EP-A-253,619 beschriebene
Verfahren. In diesem Verfahren werden einzelne doppelschichtige
Liposomen hergestellt, die aktive Bestandteile verkapselt haben,
indem die Lipidkomponente in einem organischen Medium gelöst wird,
die organische Lösung
der Lipidkomponente unter Druck in eine wässrige Komponente injiziert
wird, während
gleichzeitig die organischen und wässrigen Komponenten mit einem
Hochgeschwindigkeitshomogenisator oder einem Mischgerät gemischt
werden, wobei die Liposomen spontan erzeugt werden. Die einzelnen
doppelschichtigen Liposomen, die den verkapselten aktiven Inhaltstoff enthalten,
können
direkt verwendet werden, oder sie können in einem geeigneten pharmazeutisch
verträglichen
Träger
für die
topische Verabreichung verwendet werden. Die Viskosität der Liposomen
kann durch Zugabe von einem oder mehreren geeigneten Verdickungsmitteln
wie beispielsweise Xanthangummi, Hydroxypropylcellulose, Hydroxypropylmethylcellulose
und Gemischen davon erhöht
werden. Die wässrige
Komponente kann ausschließlich
aus Wasser bestehen oder sie kann Elektrolyte, gepufferte Systeme
oder andere Inhaltstoffe wie beispielsweise Konservierungsmittel
enthalten. Geeignete Elektrolyte, die verwendet werden können, schließen Metallsalze
wie Alkalimetall- und Erdalkalimetallsalze ein. Die bevorzugten
Metallsalze sind Calciumchlorid, Natriumchlorid und Kaliumchlorid.
Die Konzentration der Elektrolyte kann in einem Bereich von 0 bis
260 mM, vorzugsweise von 5 mM bis 160 mM liegen. Die wässrige Komponente
wird in ein geeignetes Gefäß gegeben,
das angepasst werden kann, so dass die Homogenisierung erfolgt,
indem große
Turbulenzen während
der Injektion der organischen Komponente herbeigeführt werden.
Die Homogenisierung der zwei Bestandteile kann innerhalb des Gefäßes erfolgen,
oder alternativ können
die wässrigen
und organischen Komponenten getrennt in ein Mischgerät injiziert
werden, das sich außerhalb
des Gefäßes befindet.
Im letzteren Fall werden die Liposomen im Mischgerät erzeugt
und dann in ein anderes Gefäß für Sammelzwecke überführt.
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Die
organische Komponente besteht aus einem geeigneten nicht toxischen,
pharmazeutisch verträglichen
Lösungsmittel
wie beispielsweise Ethanol, Glycerin, Propylenglykol und Polyethylenglykol
und einem geeigneten Phospholipid, das im Lösungsmittel löslich ist.
Geeignete Phospholipide, die verwendet werden können, schließen beispielsweise
Lecithin, Phosphatidylcholin, Phosphatydylserin, Phosphatidylethanolamin, Phosphatidylinosit,
Lysophosphatidylcholin und Phosphatidylglycerin ein. Andere lipophile
Zusatzstoffe können
verwendet werden, um die Merkmale der Liposomen selektiv zu modifizieren.
Beispiele derartiger anderer Zusatzstoffe schließen Stearylamin, Phosphatidsäure, Tocopherol,
Cholesterin und Lanolinextrakte ein.
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Zusätzlich können andere
Inhaltstoffe, die die Oxidation der Phospholipide verhindern können, der
organischen Komponente zugesetzt werden. Beispiele von derartigen
anderen Inhaltstoffen schließen
Tocopherol, butyliertes Hydroxyanisol, butyliertes Hydroxytoluol,
Ascorbylpalmitat und Ascorbyloleat ein. Konservierungsstoffe wie
Benzoesäure,
Methylparaben und Propylparaben können ebenfalls zugesetzt werden.
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Abgesehen
von den vorstehend beschriebenen Zusammensetzungen kann von Bedeckungen,
z.B. Pflastern, Bandagen, Verbänden,
Gazetampons und dergleichen Gebrauch gemacht werden, die eine geeignete
Menge eines anti-VLA-Antikörpertherapeutikums
enthalten. In einigen Fällen
kann von Pflastern, Bandagen, Verbänden, Gazetampons und dergleichen
Gebrauch gemacht werden, die mit einer topischen Formulierung imprägniert wurden,
die die therapeutische Formulierung enthält.
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Die
Arzneimittel dieser Erfindung können
auch durch nasale Aerosole oder Inhalation unter Verwendung eines
Verneblers, eines Trockenpulverinhalators oder eines Dosierinhalators
verabreicht werden. Derartige Zusammensetzungen werden nach den
im Fachgebiet der pharmazeutischen Formulierung gut bekannten Verfahren
hergestellt und können
als Lösungen
in Salzlösung
hergestellt werden, wobei Benzylalkohol oder andere geeignete Konservierungsstoffe,
Absorptionspromotoren, um die Bioverfügbarkeit zu erhöhen, Fluorcarbone
und/oder andere herkömmliche
Solubilisierungs- und Dispersionsmittel verwendet werden.
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Nach
einer weiteren Ausführungsform
können
Zusammensetzungen, die eine Verbindung dieser Erfindung umfassen,
auch ein zusätzliches
Mittel umfassen, ausgewählt
aus der Gruppe, bestehend aus Corticosteroiden, antiinflammatorschen
Mitteln, Immunsuppressiva, Antimetaboliten und Immunmodulatoren.
Spezifische Verbindungen innerhalb jeder dieser Klassen können aus
irgendeiner jener aufgelisteten Verbindungen unter der geeigneten
Gruppenüberschrift
in „Comprehensive
Medicinal Chemistry",
Pergamon Press, Oxford, England, S. 970–986 (1990) ausgewählt werden,
dessen Offenbarung hier durch Bezugnahme eingeschlossen ist. In
diese Gruppe sind auch Verbindungen wie Theophyllin, Sulfasalazin
und Aminosalicylate (antiinflammatorische Mittel); Cyclosporin,
FK-506 und Rapamycin (Immunsuppressiva); Cyclophosphamid und Methotrexat
(Antimetaboliten); Steroide (inhaliert, oral oder topisch) und Interferone
(Immunmodulatoren) eingeschlossen.
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Die
Dosierung und die Dosisrate der Verbindungen dieser Erfindung, die
wirksam sind, um die gewünschten
Effekte hervorzurufen, hängen
von einer Vielzahl von Faktoren wie der Natur des Antagonisten,
der Größe des Patienten,
dem Behandlungsziel und der Natur der zu behandelnden Erkrankung,
von dem verwendeten spezifischen Arzneimittel und der Beurteilung
des behandelnden Arztes ab.
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Dosierungsniveaus
im Bereich von etwa 0,001 bis etwa 100 mg/kg Körpergewicht pro Tag, vorzugsweise
zwischen etwa 0,1 und etwa 50 mg/kg Körpergewicht pro Tag des aktiven
Inhaltstoffes sind nützlich.
Am meisten bevorzugt wird das VLA-4 bindende Mittel, falls es ein
Antikörper
oder ein Antikörperderivat
ist, bei einer Dosis im Bereich zwischen etwa 0,1 mg/kg Körpergewicht/Tag
bis etwa 20 mg/kg Körpergewicht/Tag,
vorzugsweise im Bereich zwischen etwa 0,1 mg/kg Körpergewicht/Tag
bis etwa 10 mg/kg Körpergewicht/Tag
und in Intervallen von 1–14
Tagen verabreicht. Für
Nicht-Antikörper
oder kleinmolekülige
bindende Mittel sollte der Dosisbereich vorzugsweise zwischen molaren äquivalenten
Mengen zu diesen Antikörpermengen
liegen. Vorzugsweise wird eine Antikörperzusammensetzung in einer
Menge verabreicht, die wirksam ist, einen Antikörper-Plasmaspiegel von mindestens
1 mg/ml bereitzustellen. Die Optimierung der Dosierungen kann durch
die Verabreichung der bindenden Mittel erfolgen, gefolgt von der
Beurteilung der Bedeckung der Integrin-positiven Zellen durch das
Mittel in einem Zeitraum, nachdem eine gegebene Dosis in vivo verabreicht
wurde.
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Das
Vorliegen des verabreichten Mittels kann in vitro (oder ex vivo)
durch das Unvermögen
oder die verringerte Fähigkeit
der Zellen des Individuums, dasselbe Mittel zu binden, das selbst
markiert wurde (z.B. mit Fluorchrom), nachgewiesen werden. Die bevorzugte
Dosierung sollte eine nachweisbare Bedeckung des Großteils der
Integrin-positiven Zellen hervorzurufen. Vorzugsweise wird die Bedeckung
im Falle eines Antikörperhomologs
für einen
Zeitraum von 1–14
Tagen aufrechterhalten.
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Der
Fachmann kann leicht testen, ob ein erfindungsgemäßer Antagonist
die beabsichtigte Wirkung besitzt. Standardtests für die klinische
Erholung (z.B. Lavage und FACS-Scan für Antikörperbindung; Verbesserung der
forcierten vitalen Lungenkapazität)
werden von Fachmann verwendet, um die Wirksamkeit zu bestimmen.
Beispielsweise werden Zellen, die in einer Lungengewebeprobe des
Individuums enthalten sind, auf das Vorliegen des Mittels in vitro
(oder ex vivo) unter Verwendung eines zweiten Reagenz getestet,
um das verabreichte Mittel nachzuweisen. Beispielsweise kann dies
ein Fluorchrom-markierter Antikörper
sein, der für
das verabreichte Mittel spezifisch ist, das dann durch Standard-FACS (Fluoreszenz
aktivierter Zellsortierungs)-Analyse gemessen wird. Alternativ wird
das Vorliegen des verabreichten Mittels in vitro (oder ex vivo) durch
das Unvermögen
oder die verringerte Fähigkeit
der Zellen des Individuums, dasselbe Mittel zu binden, das selbst
markiert wurde (z.B. mit Fluorchrom), nachgewiesen. Die bevorzugte
Dosierung sollte eine nachweisbare Bedeckung des Großteils der
Integrin-positiven Zellen hervorzurufen. Vorzugsweise wird die Bedeckung
im Falle eines Antikörperhomologs
für einen
Zeitraum von 1–14
Tagen aufrechterhalten.
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Die
folgenden Beispiele werden bereitgestellt, um die vorliegende Erfindung
zu veranschaulichen und sollten nicht als deren Einschränkung ausgelegt
werden.
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BEISPIEL I: TIERMODELLE
DER LUNGENFIBROSE
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Viele
Hinweise dokumentierten die Beteiligung von inflammatorischen Zellen
und Mediatoren bei der Lungenfibrose in verbreitet verwendeten Bleomycin
(BL)-Nagetiermodellen.
Dieses Modell ist ansprechend, da es ein charakteristisches Bild
der Fibrose mit vielen Komponenten der menschlichen Erkrankung liefert
und da BL-induzierte
Lungenfibrose eine gut erkannte Nebenwirkung der menschlichen Chemotherapie
ist. Die intratracheale (IT) Instillation von BL bei Nagern wurde
verbreitet verwendet, um die Mechanismen der Fibrogenese zu studieren
und um potentiell wünschenswerte
antifibrotische Verbindungen zu durchmustern. Obwohl die Erstursache
der BL-induzierten Lungentoxizität
der Erzeugung der reaktiven Sauerstoffspezies (ROS) zugeschrieben
wird, sobald sie an Eisen und DNA bindet, beinhaltet der Prozess,
der zur endgültigen
Manifestation von Lungenfibrose führt, die Freisetzung verschiedener
inflammatorischer Mediatoren (Giri und Wang., Comments Toxicol.,
3: 145–176
(1989)). Die Pathogenese der BL-induzierten Lungenschädigung äußert sich
anfänglich
in Ödemen,
Hämorrhagie
und einer zellulären
Infiltration, bei der Neutrophile und Makrophagen vorherrschen.
Eine überschüssige Akkumulation
der inflammatorischen Leukocyten in vaskulären, institiellen und alveolären Räumen der
Lunge könnte
vaskuläre
und parenchymale Schädigungen
zufügen,
indem ROS und proteolytische Enzyme erzeugt werden. Neutrophile
enthalten wesentliche Mengen an Myeloperoxidase (MPO), die Cl– zu
Hypochlorsäure
(HOCl) in einer Reaktion mit H2O2 oxidieren kann, und von der von Neutrophilen
stammenden HOCl ist bekannt, dass es zelluläre Toxizität verursacht. Das von Makrophagen
und Neutrophilen stammende ROS kann die Produktion von proinflammatorischen
und fibrinogenen Cytokinen stimulieren, die die erhöhte fibroproliferative
Reaktion verstärken
(Phan und Kunkel, Exp. Lung Res., 18: 29-43 (1992)). Neben einer großräumigen Infiltration
der inflammatorischen Zellen ist der Fibroseprozess ferner durch
eine hyperproliferative Reaktion aktivierter Fibroblasten charakterisiert.
Die fibroblastenartigen Zellen sind hauptsächlich für den absoluten Anstieg des
Kollagengehalts der Lunge und eine Anomalie im ultrastrukturellen
Erscheinungsbild und die räumliche
Verteilung der Kollagentypen verantwortlich.
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Beispiel 2:
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Hemmung der Fibrose mit
Antagonisten gegen das alpha4-Untereinheiten enthaltende Integrin
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Material und Methoden
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Es
wurden ein unspezifischer Kontrollantikörper (IE6) und Antikörper gegen
alpha4-Untereinheiten enthaltende Integrine (PS2) verwendet. IE6
ist ein monoclonaler Maus-anti-Mensch-LFA3 (Domäne 1)-IgG1-Antikörper. Vgl.
Miller, Hochman, Meier, Tizard, Bixler, Rosa und Wallner (1992)
J. Exp. Med. 178: 211-222.
PS/2 wird durch das Verfahren von Miyake et al., J. Exp. Med., 173:
599–607
(1991) hergestellt.
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Von
chronischen respiratorischen Erkrankungen freie männliche
C57BL/6-Mäuse mit
einem Gewicht von 25–30
g wurden vom Charles River Laboratory käuflich erworben. Bleomycinsulfat
(Markenname Blenoxane) war ein Geschenk von Bristol Laboratories,
(Syracuse, NY). L-[3,4-3H]Prolin zur Markierung des Prokollagensubstrats
von Prolylhydroxylase wurde von NEN Life Science Products (Boston,
MA) erhalten. Z-fix, ein wässriges
gepuffertes Zinkformalin, wurde von Anatech, LTD (Battle Creek,
MI) käuflich
erworben. Alle anderen Reagenzien waren von Reagenzgrad oder höherer Reinheit
und wurden von kommerziellen Standardquellen erhalten.
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Behandlung der Tiere
-
Die
Mäuse wurden
zu viert pro Käfig
gehalten und gemäß den NIH's Guidelines for
Animal Welfare versorgt. Man ließ die Mäuse vor allen Behandlungen
eine Woche in den Anlagen akklimatisieren. Es wurde ein 12 h/12
h-Hell/Dunkelzyklus aufrechterhalten, und sie hatten Zugang zu Wasser
und Rodent Laboratory Chow ad lib. Die Tiere wurden zufällig in
vier experimentelle Gruppen aufgeteilt: 1) SA + SA; 2) BL + IE6;
3) BL + SA und 4) BL + PS2. Den Mäusen wurde intratracheal (IT)
eine Einzeldosis Salzlösung
oder BL zu 0,08 Einheiten/100 μl/Maus
unter Xylazin- und Ketaminanästhesie
injiziert. Nach der IT-Istillation erhielten die Mäuse dreimal
wöchentlich
eine IP-Injektion mit IE6, SA oder PS2 (100 μg in 0,2ml/Maus). 21 Tage nach
der BL-Instillation wurden die Mäuse
unter Pentobarbitalanästhesie
für die
bronchoalveoläre
Lavageflüssigkeit
(BALF) sowie für
die biochemischen und histopathologischen Analysen getötet.
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Herstellung von BALF und
Lungengewebe.
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Nach
der Anästhesie
wurde die Bauchhöhle
geöffnet,
gefolgt von einem Ausbluten der absteigenden abdominalen Aorta.
Die Lungen wurden für
die Lavage präpariert,
indem die Trachea mit einer stumpfen, auf einer Spritze aufgesetzten
Nadel kanüliert
wurde. Die Lungen-Lavage erfolgte mit 3 ml kalter isotonischer Salzlösung, die
in 1 ml-Aliquoten verabreicht wurde. Ein Aliquot BALF wurde für die Gesamtzellzählung aufgeteilt. Die
restliche BALF wurde 20 min bei 1500 g bei 4°C zentrifugiert und der sich
ergebende Überstand
allquotiert und dann bei –70°C aufbewahrt.
Nach der BALF wurden die Lungenflügel schnell von nicht parenchymalem Gewebe
freiseziert, sofort in flüssigem
Stickstoff eingefroren und bei –70°C aufbewahrt.
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Später wurden
die eingefrorenen Lungen aufgetaut und in 0,1 M KCl, 0,02 M Tris
(pH 7,6) mit einem Polytron-Homogenisator (Brinkmann Instruments
Inc., Westbury, NY) homogenisiert. Das Homogenat wurde gründlich durch
wiederholtes Umkehren gemischt und die Homogenat-Endvolumina (4–5 ml) wurden
aufgezeichnet. Das Homogenat wurde in mehrere Allquote aufgeteilt
und bei –70°C für biochemische
Messungen aufbewahrt.
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Bestimmung des Lungen-Malondialdehyd-Äquivalents
und des Hydroxyprolingehalts.
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Das
Lungen-Malondialdehyd-Äquivalent
wurde aus der Gesamtmenge der mit Thiobarbitursäure reagierenden Produkte in
nicht fraktioniertem Homogenat mittels des Verfahrens von Ohkawa
et al., Anal. Biochem., 95: 351 (1979) abgeschätzt. Für den Lungen-Hydroxyprolin-Test
wurde 1 ml Homogenat mit 0,25 ml eiskalter 50%-iger (Gew./Vol.)
Trichloroessigsäure
präzipitiert,
zentrifugiert und das Präzipitat
wurde 18 Stunden in 2 ml 6 N HCl bei 110°C hydrolysiert. Der Hydroxyprolingehalt
wurde mittels des von Woessner J.F., Arch. Biochem. Biophys., 93:
440 (1961) beschriebenen Verfahrens gemessen.
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Bestimmung der Prolylhydroxylase
(EC 1.14.11.2) Aktivität.
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Die
Herstellung des Prolylhydroxylase-Substrats (Prokollagen) und das
Verfahren für
den Prolylhydroxylase-Test werden bei Giri, S.N. et al., Exp. Mol.
Pathol. 39: 317 (1983) beschrieben. Kurz gesagt, wurden frisch isolierte
Tibiae von 10 Tage alten Hühnerembryos
mit [3H]-Prolin in prolinfreiem Kulturmedium 6 Std. bei 37°C markiert.
Nach Entfernen der nicht eingebauten Markierung durch Waschen wurde
das Gewebe homogenisiert und 20 min bei 3000 g bei 4°C zentrifugiert.
Der sich ergebende Überstand
wurde ausgiebig dialysiert, um die nicht eingebaute Markierung zu
entfernen. Das markierte Prokollagensubstrat wurde allquotiert und
bei –70°C aufbewahrt.
Das Inkubationsgemisch für
den Enzymtest in einem Gesamtvolumen von 2 ml bestand aus Eisenammoniumsulfat
(0,1 mMol/l), alpha-Ketoglutarsäure
(0,1 mMol/l), [3 H]-Prolinprokollagen (200.000 ZpM („dpm")), Lungenhomogenat
(0,2 ml), Ascorbinsäure
(0,5 mMol/l) und TRIS-Salzsäurepuffer
(0,1 Mol/l, pH 7,8). Dem Reaktionsansatz wurde nach 30 min, bei
37°C in
einem metabolischen Dubnoff-Schüttler
0,2 ml 50%-ige Trichloressigsäure
zugegeben. Während
der Reaktion wird tritiummarkiertes Wasser in stöchiometrischer Proportion zur
Prolylhydroxylierung freigesetzt und wird als Maß der Enzymaktivität verwendet.
Das tritiummarkierte Wasser des Reaktionssystems wurde durch Vakuumdestillation
des gesamten Reaktionsgemisches getrennt und die radioaktiven Signale
wurden gezählt.
Die Enzymaktivität
wurde als ZpM des tritiummarkierten Wassers ausgedrückt, das
pro Gesamtlunge pro 30 min freigesetzt wurde.
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Bestimmung der Zellzahl
in der BALF.
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Die
Gesamtzellzahl in der BALF wurde bestimmt, wie von Wang, Q. et al.,
Lab. Invest., 67: 234–242 (1992)
beschrieben. Die Gesamtleukocytenzahl in der BALF wurde vom Coulter-Zähler (Modell
F, Coulter Electronics, Inc., Hialeah, FL) nach der Gebrauchsanweisung
für den
Benützer
abgeschätzt.
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BALF-Proteintest.
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Der
Proteingehalt im BALF-Überstand
wurde unter Verwendung des Bio-Rad-Proteintests (Bio-Rad Laboratories,
Richmond, CA) bestimmt und Rinderserumalbumin wurde als Standard
verwendet.
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Histopathologische und
immunhistochemische Analyse.
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Drei
bis vier Tiere aus jeder Behandlungsgruppe wurden zufällig für die histopathologische
und immunhistochemische Beurteilung am Ende des Experiments ausgewählt. Die
Bauchhöhle
des Tieres wurde geöffnet,
gefolgt von einem Ausbluten der absteigenden abdominalen Aorta.
Unmittelbar danach wurde das Lungengewebe für die histologische Analyse
präpariert,
wie bei Wang et al., vorstehend, beschrieben. Nach der Kanülisierung
der Trachea mit einer stumpfen Nadel wurde die Thoraxhöhle geöffnet und
dann wurden sowohl das Herz als auch die Lunge en bloc entfernt.
Die Lungen wurden mit Z-fix-Lösung über die
Trachea bei einem Wasserdruck von 30 cm fixiert. Der rechte craniale
und caudale Flügel
und der linke Flügel
wurden später
blockiert, in Paraffin eingebettet und in 7-Micron-Schnitte geschnitten
und mit Hämatoxylin
und Eosin gefärbt.
Für die
immunhistochemische Färbung
für alphaSMA
wurden die Lungengewebeschnitte entparaffinisiert und die endogene
Peroxidase wurde blockiert. Die zu färbenden Schnitte wurden dann
mit blockierendem Ziegenserum 30 min behandelt und 16 h mit primärem monoclonalem
anti-alphaSMA-Antikörper
(Sigma Chemical Co., St Louis, MO) inkubiert.
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Statistische Datenanalyse.
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Die
tierischen Daten wurden auf der Grundlage der Gesamtlunge ausgedrückt und
als Mittelwert +/– Standardabweichung
(SE) wiedergegeben. Die Daten wurde innerhalb der vier Gruppen unter
Verwendung der Zweiweg-Varianzanalyse (SIGMASTAT) und der Student-Newman-Keuls-Verfahrens
verglichen. Ein Wert von P ≤ 0,05
wurde als signifikant betrachtet.
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ERGEBNISSE
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Lipidperoxidation in der
Maus-Lunge.
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Der
Lungenmalondialdehyd-Äquivalent-Gehalt
wurde als Index der Lipidperoxidation in verschiedenen Gruppen der
Mäuse angenommen.
Die BL-Instillation
erhöhte
sowohl in den BL+IE6- als auch in den BL+SA-Gruppen im Vergleich
zu den SA+SA- und BL+PS2-Gruppen den Malondialdehyd-Äquivalent-Gehalt in den Maus-Lungen
signifikant (Daten nicht dargestellt). Die Behandlung mit PS2 blockierte
wirksam die BL-induzierte Lungenlipidperoxidation, da sich der Lungen-Malondialdehyd-Äquivalent-Spiegel
in der BL+PS2-Gruppe nicht von demjenigen der SA+SA-Gruppe unterschied.
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Lungen-Hydroxyprolingehalt
in der Maus-Lunge.
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Lungen-Hydroxyprolin,
der Schlüsselindex
des Kollagenspiegels der Lunge, wurde bei vier Mäuse-Gruppen bestimmt. Die IT-Instillation
von BL erhöhte
den Hydroxyprolinspiegel in den BL+IE6- und BL+SA-Gruppen signifikant
um 185% bzw. um 205% gegenüber
der SA+SA-Kontrollgruppe. Der BL-induzierte Anstieg des Lungenhydroxyprolinspiegels
in der BL+PS2-Gruppe wurde um 35% durch die Behandlung mit PS2 im
Vergleich zur BL+SA-Gruppe signifikant gesenkt. Der Lungenhydroxyprolinspiegel
in der BL+TR-Gruppe war nicht signifikant höher als derjenige der IT-SA-Kontroll
(SA+SA)-Gruppe.
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Prolylhydroxylase-Aktivität in der
Maus-Lunge.
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Die
Prolylhydroxylase-Aktivitäten
in den Lungen der verschieden Gruppen zeigte, dass BL allein die Lungen-Prolylhydroxylase-Aktivität in der
BL+SA-Gruppe um
207% gegenüber
der SA+SA-Kontrollgruppe signifikant erhöhte. PS2 senkte die Prolylhydroxylase-Aktivität signifikant,
die durch die BL-Behandlung bei der BL+SA-Gruppe erhöht war.
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Gesamt-BALF-Zellzahl in
der Maus-Lunge.
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Die
Gesamtzellzahlen in der BALF der verschieden Gruppen 21 Tage nach
der IT-Instillation von Salzlösung
oder BL zeigte, dass die BL-Behandlung die Gesamtzellzahlen in der
BALF aus den BL+IE6- und BL+SA-Gruppen im Vergleich zur Salzlösung-Kontrollgruppe
(SA+SA) erhöhte,
obwohl nur die BL+IE6-Gruppe signifikant höhere Spiegel als die SA+SA-Gruppe
aufwies. Die BALF-Zellzählung
in der BL+PS2-Gruppe unterschied sich nicht von derjenigen der SA+SA-Gruppe.
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Proteingehalt in der BALF.
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Der
Proteingehalt des BALF-Überstandes
für die
vier experimentiellen Gruppen zeigte, dass die IT-Instillation von
BL das BALF-Protein aller mit BL behandelten Gruppen im Vergleich
zur SA+SA-Gruppe signifikant erhöhte.
Jedoch senkte die Behandlung mit PS2 in der BL+PS2-Gruppe den BL-induzierten Anstieg
im BALF-Überstandsprotein,
obwohl der Unterschied nicht statistisch signifikant war.
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Histopathologie der Maus-Lunge.
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Die
histologische Untersuchung der Maus-Lungen zeigte normales Lungenparenchymgewebe
in der SA+SA-Gruppe. Jedoch zeigten die Lungen aus den BL+IE6- und
BL+SA-Gruppen eine stellenweise Alveolitis und multifokale interstitielle
Fibrose, die eine Akkumulation extrazellulärer Fasern enthielt. Die Lungen
der Mäuse
in diesen Gruppen wiesen verdickte interalveoläre Septen und inflammatorischen
Zellen in den benachbarten Lufträumen
auf. Im Vergleich zu den BL+IE6- und BL+SA-Gruppen wiesen die Lungen
aus der BL+PS2-Gruppe viel weniger fibrotische Läsionen auf, obwohl einige Flügel noch
einen leichten Grad an interstitieller Fibrose zeigten.
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Immunhistochemische Färbung für alphaSMA
in der Maus-Lunge
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Um
die Akkumulation der Fibroblasten und der fibroblastenartigen Zellen
in Mäusen
nach der BL-Behandlung zu bestimmen, untersuchten wir die Expression
von (XSMA im Lungengewebe unter Verwendung eines monoclonalen Antikörpers gegen
(XSMA. In den Kontroll-Lungen trat die Immunpositivität in den
Gefäß- und weichen
Bronchialmuskelschichten auf. In den mit BL und dem Kontrollantikörper oder
mit Salzlösung
behandelten Lungen gab es sowohl im Interstitium als auch in der
Pleura eine extensive und intensive Immunfärbung innerhalb der fibrotischen
Bereiche. Jedoch zeigten die mit BL und PS2 behandelten Lungen viel
geringere Immunfärbung
von alphaSMA im Vergleich zu den BL+IE6- und den BL+SA-Gruppen.
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Diskussion
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ILF
ist eine verkrüppelnde
Krankheit und reagiert schlecht auf die derzeitige Therapie. In
der vorliegenden Studie liefern wir den Beweis, dass das alpha4-Untereinheiten enthaltende
Integrin ein weiteres mögliches
Ziel bei der Handhabung von ILF ist. Es wird im Allgemeinen angenommen,
dass die Leukocyten der Lunge bei der Entwicklung der Lungenfibrose
durch Sekretion von ROS, fibrogenen Cytokinen und Wachstumsfaktoren
beteiligt sind. Der Transport und der Zustand der Aktivierung der
Leukocyten werden durch verschiedene Oberflächenproteine wie die Integrine
moduliert. Es ist klar, dass Zell-Zell-Interaktionen sowie Zell-EZM-Interaktionen
für die
Pathogenese der Lungenfibrose kritisch sind. Ein konsistenter Befund
bei Patienten mit aktiver Lungenfibrose und in Tiermodellen von
fibrotischen Lungenerkrankungen ist die Akkumulation einer erhöhten Anzahl
von Immun- und inflammatorischen Zellen in Bereichen, die eine Fibrose
durchmachen.
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VLA-4
wird auf allen zirkulierenden Leukocyten exprimiert und bindet an
das vaskuläre
Zelladhäsionsmolekül (VCAM-1),
ein Mitglied der Ig-Gensuperfamilie, das auf cytokinaktivierten
Endothelzellen exprimiert wird, sowie an das Matrixprotein Fibronectin.
Alpha4beta7 wird auf einer Untergruppe von T- und B-Zellen, natürlichen
Killerzellen und Eosinophilen exprimiert. Es bindet an das vaskuläre Schleimhautaddressin
(MAdCAM-1), ein Mitglied der Ig- und Mucinartigen Adhäsionsmolekülfamilien,
sowie an VCAM-1 und Fibronectin. Studien in vitro haben gezeigt,
dass die VLA-4-Interaktion mit VCAM-1 an der Bindung von mononucleären Leukocyten
und Eosinophilen an das Endothel und an der transendothelialen Wanderung
beteiligt ist, und man glaubt, dass alpha4beta7 hauptsächlich an
der Leukocytenrekrutierung zum darmassoziierten lymphatischen System
beteiligt ist.
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In
der vorliegenden Studie senkte die Behandlung mit PS2 den BL-induzierten Anstieg
der Gesamtleukocyten in der BALF. Die verringerten Leukocyten in
den Lungen der BL+PS2-Mäuse
können
für die
verringerten inflammatorischen Schädigungen und Fibrose in den
Lungen von BL-behandelten
Tieren verantwortlich sein. Die BL-induzierte Lungenschädigung wurde
signifikant durch die Behandlung von PS2 verringert, wie durch Messen
der Lungen-Lipidperoxidation gezeigt wurde. Das erhöhte Kollagen
in der Lunge wurde mit einer erhöhten
Anzahl von Fibroblasten im Interstitium und im alveolären Raum
selbst assoziiert. Viele dieser fibroblastenartigen Zellen sind
Myofibroblasten, die einen unterschiedlichen Phänotyp aufweisen, der die Expression
von alphaSMA, einem kontraktilen Protein, einschließt, das
man gewöhnlich
in den glatten Muskelzellen findet und von dem man glaubt, dass
es bei der Fibrogenese und der Wundheilung wichtig ist. Ein signifikanter Befund
der vorliegenden Studie war, dass die PS2-Behandlung die BL-induzierte
Myofibroblastenproliferation abschwächte. Ohne den Wunsch an eine
bestimmte Theorie gebunden zu sein, kann die Verabreichung von Antikörpern gegen
alpha-Integrin den
Spiegel der Wachstumsfaktoren in der Lunge verringert haben, die
durch infiltrierende Leukocyten freigesetzt wurden, oder kann direkt
das Verhalten der Myofibroblasten beeinflusst haben. In beiden Fällen konnten
die verringerten, proliferierenden Myofibroblasten zu einer Abnahme
der Akkumulation von Kollagen in der Lunge bei den BL-behandelten
Tieren in der BL-PS2-Gruppe führen.
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BEISPIEL 3:
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Hemmung der Fibrose mit
Antagonisten gegen das alpha1-Untereinheiten enthaltende Integrin
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Behandlung der Tiere
-
Männliche
C57/BL6-Mäuse
mit einem Gewicht von 28–30
g werden in Plastikkäfigen
in Vierer-Gruppen in Anlagen gehalten, die von der American Association
for Accreditation of Laboratory Animal Care genehmigt wurde. Die
Tiere durften sich eine Woche an die Laborbedingungen akklimatisieren,
bevor die Versuche begannen. Sie hatten Zugang zu Rodent Laboratory
Chow 5001 (Purina Mills, Inc., St. Louis, MO) und Wasser ad libitum
und wurden in einem Raum gehalten, der mit gefilterter Luft versorgt
wurde und einen 12 h-Hell/12 h-Dunkelzyklus
aufwies. Die Mäuse
wurden in folgende Gruppen eingeteilt:
-
-
Bleomycinsulfat
wird in pyrogenfreier steriler isotonischer Salzlösung unmittelbar
vor der intratrachealen (IT) Instillation gelöst. Unter Methoxyflurananästhesie
erhielten die Mäuse
in den entsprechenden Gruppen durch intratracheale Verabreichung
entweder 100 μl
sterile isotonische Lösung
oder 0,08 Einheiten Bleomycinlösung
in 100 μl.
Den Mäusen
in den entsprechenden Gruppen werden Antikörper (4 mg/kg) durch intraperitoneale
Injektion dreimal wöchentlich
21 Tage nach der Instillation injiziert. Danach wurden die Tiere
in jeder Gruppe durch eine Überdosis
Natriumpentobarbital (100–125
mg/kg ip) getötet
und ihre Lungen für
die bronchoalveoläre
Lavagen sowie für
die biochemischen und histopathologischen Studien verarbeitet.
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Bestimmung der Gesamtzellzahl
und des Proteinspiegels in der bronchoalveolären Lavage
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Nach
der Kanülierung
der Trachea wurden die Lungen mit 5 ml isotonischer Salzlösung, verabreicht in
5 Aliquoten mit 1 ml gespült.
Die Salzlösung
wird mit einer Spritze durch die Kanüle verabreicht, die Brustwand
wurde sanft massiert und die Flüssigkeit
abgezogen. Die Flüssigkeit
wird 20 Minuten bei 1500 g bei 4°C zentrifugiert
und in isotonischer Salzlösung
resuspendiert. Der Proteingehalt für den Überstand aus den bronchoalveolären Lavageproben
wird durch ein Verfahren von Lowry et al., J Biol. Chem. 1193: 265–275 (1951) mit
Rinderserumalbumin als Standard bestimmt. Die Gesamtzellzahl der
Leukocyten in Suspension wird in einem Coulter-Zähler (Coulter Electronics,
Hialeah, FL) bestimmt.
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Bestimmung von Hydoxyprolin
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Die
Lungen der für
die biochemischen Studien verwendeten Tiere werden in situ über den
rechten Ventrikel mit eiskalter isotonischer Salzlösung perfundiert,
um das Blut aus den Lungengefäßen über eine Öffnung im
linken Aurikel auszuwaschen. Die Lungenflügel werden rasch von nicht
parenchymalen Gewebe freiseziert, in flüssigen Stickstoff zum schnellen
Einfrieren gelegt und dann bei –80°C aufbewahrt.
Die gefrorenen Lungen werden später
aufgetaut und in 0,1 M KCl, 0,02 M Tris-Puffer (pH 7,6) mit einem
Polytron-Homogenisator homogenisiert. Der Hydroxyprolingehalt des
Lungenhomogenats als Maß des
Kollagengehalts wird mittels der Verfahren von Woessner, Arch. Biochem.
Biophys. 93: 440–447
(1961) quantifiziert.
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Histopathologische Studie
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Nach
der Lungen-Lavage wird die Thoraxhöhle geöffnet und das Herz und die
Lungen wurden en bloc entfernt. Den Lungen wird eine 1%-ige Glutaraldehydparaformaldehyd-Fixierlösung in
0,12 M Cacodylatpuffer bei 400 mOsm bei 30 cm H2O-Druck
eingeträufelt.
Die Lungen werden über
diesen Druck etwa 2 Stunden fixiert und dann in Fixierlösung mit
den verstopften Tracheae aufbewahrt. Vor der Einbettung wird die
Lunge vom Herz isoliert und das gesamte Gewebe, das kein Lungengewebe
ist, wird durch stumpfes Präparieren
isoliert und entfernt. Aus mindestens zwei saggitalen Platten (2–3 mm dick)
aus dem rechten cranialen, rechten caudalen und linken Lungenflügel jeder
Lunge werden Gewebeblöcke
herausgeschnitten. Jeder Block wird mit einer Fläche von etwa 1 cm2 geschnitten.
Die Blöcke
werden in abgestuften Ethanolreihen dehydriert und in Paraffin eingebettet.
Aus den Paraffinblöcken
werden Schnitte (5 μm
dick) präpariert
und mit Hämatoxylin
und Eosin für
histologische Bewertungen gefärbt.
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Datenanalyse und Interpretation
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Die
Daten werden hinsichtlich der Durchschnittswerte mit ihren Standardabweichungen
und Standardabweichungen der Mittelwerte analysiert. Der Student-t-Test,
Chi-Quadrat-Verteilungen, der Korrelationskoeffizient, die Varianzanalyse
(ANOVA) und der multiple Vergleichstest werden angewandt, um unter
Verwendung eines statistischen Softwarepakets (SAS/STAT Guide, 6.
Ausg. Cary, N.C. S. 183–260
(1985)) die Signifikanz der Unterschiede zwischen den Kontroll-
und Behandlungsgruppen zu beurteilen.
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Ergebnisse
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In
dieser Studie testen wir die Hypothese, dass der neutralisierende
Antikörper
für Integrin α1β1 (anti-α1β1) die Bleomycin
(BL)-induzierte Lungenfibrose in vivo verringert. Männlichen
C57/BL6-Mäusen
wird dreimal wöchentlich
intratracheal (IT) Salzlöung
(SA) oder BL mit 0,08 U in 0,1 ml injiziert, gefolgt von einer intraperitonealen
(IP) Injektion des Antikörpers
(100 μg
in 0,2 ml). 21 Tage nach der IT-Instillation werden die Mäuse für die bronchoalveoläre Lavage
(BAL) sowie für
biochemische und histopathologische Analysen getötet.
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Histopathologische Untersuchungen
der Lungen
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Wir
erwarten, dass mit Salzlösung
und Kontroll-IgG behandelte Mäuse
keine sichtbaren Läsionen
und sichtbaren interalveolären
Septen mit einem normalen dünnen
Erscheinungsbild aufweisen. Dagegen werden mit Bleomycin und Kontroll-IgG behandelte Mäuse Läsionen aufweisen,
die von multifokalen Stellen in proximalen Acini bis zu einer diffusen
Verteilung variieren, die gelegentlich die Pleura miteinbezieht.
Wir erwarten, dass die Lungen der mit Bleomycin und anti-alpha1-Integrinantikörper behandelten
Mäuse mehr
wie diejenigen in Gruppe B (vorstehend) aussehen. Wir erwarten,
dass die Tiere der Gruppe D nur eine begrenzte Anzahl fibrotischer
Läsionen
mit leichter multifokaler septaler Verdickung und kleinen Aggregaten
mononucleärer
Zellen aufweisen.
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Obwohl
die vorhergehende Erfindung in Detail mittels Veranschaulichung
und Beispielen für
Verständniszwecke
beschrieben wurde, ist es für
den Fachmann offensichtlich, dass bestimmte Änderungen und Modifikationen
praktiziert werden. Deshalb sollten die Beschreibung und die Beispiele
nicht als begrenzend für den
Umfang der Erfindung gedeutet werden, die durch die Patentansprüche im Anhang
beschrieben wird.