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Die
vorliegende Erfindung betrifft thermoplastische Formmassen mit überlegenen
Eigenschaften, wie beispielsweise einer verbesserten Schlagzähigkeit.
Insbesondere betrifft die Erfindung ein verträglich gemachtes, schlagzähmodifiziertes
Blend, das ein thermoplastisches Polyesterharz, eine modifizierte
Silikonkautschuk-Verbindung und eine Epoxy-funktionalisierte Verbindung
enthält.
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Polyalkylenterephthalat-Thermoplasten
besitzen exzellente physikalische Eigenschaften, Wärmestabilität, Witterungsbeständigkeit
und elektrischisolierende Eigenschaften. Über die letzte Dekade haben
Polyethylenterephthalat (PET) und Polybutylenterephthalat (PBT)
zunehmende Verwendung in technischen Anwendungen gefunden. Diese
Materialien sind halb-kristallin und werden sowohl in der reinen
Form als auch als gehärtete
Blends verwendet. Anwendungen dieser Polymere werden jedoch durch
ihre schwache Schlagzähigkeit,
gemessen durch die gekerbte Izod-Schlagzähigkeit, begrenzt. Die Verwendung
von elastomeren (d. h. kautschukartigen) Polymeren als schlagzähmodifizierende
Additive in thermoplastischen Blendzusammensetzungen ist bestens
bekannt. Viele, verschiedene Strategien wurden verwendet, um die
Schlagzähigkeit
dieser Polymere zu verbessern, jedoch weisen alle ihre eigenen Grenzen
auf, weil sie nachteilige Wirkungen auf andere Eigenschaften haben.
Beispielsweise kann die Schlagzähigkeit
durch Einbau eines Dien-basierenden Kautschuks verbessert werden,
jedoch sind die Witterungsbeständigkeit
und die Wärmestabilität des resultierenden
Blends schlechter als vom ursprünglichen
Harz. Acrylische Kautschuke sind für die Aufrechterhaltung der
Witterungsbeständigkeit
besser, jedoch stellen sie keine Verbesserung der Schlagzähigkeit
des Materials bei tiefer Temperatur bereit.
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Es
ist daher oftmals wünschenswert,
ein Polydimethylsiloxan-basierenden Schlagzähmodifizierer in den Blendzusammensetzungen
zu dispergieren. Polydimethylsiloxan-Schlagzähmodifizierer stellen eine Schlagzähigkeit
bei niedriger Temperatur wegen ihrer niedrigen Tg (ca. –129 °C), eine
verbesserte Witterungsbeständigkeit,
eine hohe Fließfähigkeit
und eine verbesserte Flammhemmung, verglichen mit den Butadien-basierenden
Kautschuken, zur Verfügung.
Konventionelle Wege zur Verwendung von Siloxan-Schlagzähmodifizierern schließen ihre
Dispersion in der Form von Copolymeren, wie beispielsweise in der
Form von Blockcopolymeren, Kern-Schale-Copolymeren oder gepfropften Copolymeren
mit anderen Thermoplasten, die mit dem Matrixpolymer verträglich sind,
ein. Der Copolymer-Ansatz hilft auch bei der Kontrolle der Partikelgröße der kautschukartigen
Phase, die bei der Maßschneiderung
der Schlagzähigkeitseigenschaften
des Blends entscheidend ist. Während
diese Ansätze
brauchbar sind, stellen sie wegen der zusätzlichen Kosten der Herstellung
von Pfropfcopolymeren oder Blockcopolymeren keine kostenwirksame
Lösung
bereit.
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Ein
Ansatz, der nicht Copolymere einschließt, wird in US-Patent 5 102
941 gefunden, das auf das Blenden von thermoplastischen Polyestern
mit funktionellen Fluiden und einem vernetzten Silikonkautschuk-Latex
gerichtet ist, der durch Emulsionspolymerisation hergestellt wird,
und der eine gesteuerte Teilchengröße von 0,1 bis 0,5 μm hat. Jedoch
schließt
das Verfahren das Auflösen
des thermoplastischen Pulvers im Siloxanlatex zur Bildung einer
Dispersion, gefolgt von einer chemischer Koagulation, einem Waschen
und einem Trocknen ein. Diese zusätzlichen Verarbeitungsschritte
fügen zusätzliche
Kosten zum Endprodukt hinzu und die Eliminierung dieser Schritte
ist wünschenswert.
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Die
Verwendung von Silikonpulvern zur Verbesserung der Schlagzähigkeitseigenschaften
und der Flammhemmung von Thermoplasten ohne Vor-Formen von Copolymeren
wurde kürzlich
berichtet. Diese Pulver werden durch Dispergieren von Silikongummis
mit hohem Molekulargewicht unter Verwendung von Verfahren hergestellt,
die beispielsweise in US-Patent 3 824 208 und 5 153 238 gelehrt
werden, und die beanspruchen, dass die Pulver lagerstabil und Gel-frei
sind. US-Patent 5 153 238 empfiehlt die Herstellung des Pulvers durch
Mischen in einem Mischer mit hoher Intensität bei Temperaturen, die von
100 °C bis
200 °C variieren.
Die Verwendung derartiger Pulver zur Verbesserung der Eigenschaften
von mehreren Harzen wurde berichtet. US-Patent 5 391 594 und 5 508
323 sind auf Verfahren zur Verwendung von Silikonpulvern zur Verbesserung
des Brenncharakters von thermoplastischen Harzen gerichtet, die
zu Verbesserungen der Rauchabgabegeschwindigkeit, der Rauchentwicklung
und Bildung von toxischen Kohlenmonoxid führen. Ein weiteres Patent in
der gleichen Familie ist das US-Patent 5 412 014, das auf die Verwendung
eines Phosphor-Flammhemmers als ein Synergist in Verbindung mit
den Silikonpulvern zur Verbesserung der Flammhemmung dieser Pulver
gerichtet ist. Weiterhin berichten Buch et al. („Silicon-Based Additives for
Thermoplastic Resins Providing Improved Impact Strength, Processing
and Fire Retardant Synergy",
Dow Corning Corp., Fire Retardant Chem. Assoc., Oct. 26–29, 1993)
die Verwendung von Harzmodifiziererprodukten, die RM 4-7081 und
RM 4-7051 genannt werden, zur Verbesserung der Flammhemmung von
organischen Harzen. Die Veröffentlichung
offenbart auch die Verbesserung der Schlagzäheigenschaften von technischen
Harzen, wie beispielsweise Polyethylenether und PPS.
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Die
Verwendung solcher Pulver, die aus Silikongummis mit Epoxy- und
Carboxyl-Funktionalitäten
hergestellt werden, zur Verbesserung der Schlagzähigkeiteigenschaften von Polycarbonatharzen
und Polycarbonatblends ist Gegenstand der US-Patente 5 556 908 und
5 594 059. Das US-Patent 5 610 223 berichtet über Verbesserungen bei Polyamid-basierenden
Systemen. Die Polyester-, Polycarbonat- und Polyamid-basierenden
Polymerblend-Verbindungen beruhen auf reaktiven Epoxy- oder Esterfunktionalitäten an den
Silikongummis, um die verträglich
machende Reaktion mit Amino-, Säure-
oder Hydroxylendgruppen an den thermoplastischen Harzen zu bewirken.
Dieser Ansatztyp hängt
von der kommerziellen Erhältlichkeit
der vor-funktionalisierten Polyorganosilixon-Gummis ab und wird
durch die Funktionalitätskonzentrationen,
die von diesen Gummis erhältlich
sind, beschränkt.
Weiterhin kann die Copolymer-bildende, verträglich machende Reaktion zwischen
dem thermoplastischen Harz und dem funktionalisierten Polyorganosiloxan-Gummi
durch die Beweglichkeit der Siloxankette eingeschränkt werden,
wenn das Molekulargewicht des Polyorganosiloxangummis zunimmt.
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Die
japanische, offengelegte Patentanmeldung
JP 08208951 ist auf eine Polyester/Silikon-Harz-Verbindung
gerichtet, die ohne irgendwelche reaktive Gruppen am Silikonharz
(Gummi) verträglich
gemacht ist. Anstatt dessen wird ein funktionalisiertes Silikonöl verwendet,
um den Polyester mit einem nicht-funktionalisierten
Silikongummi verträglich
zu machen. Geformte Teile, die aus den Blends unter Verwendung dieser
Zusammensetzung hergestellt wurden, wurden derart beschrieben, dass
sie verbesserte Reibungskoeffizienten und gute Oberflächenqualitäten ohne
Delaminierung haben. Die besonderen Polyester, die in diesen Blends verwendet
werden, enthielten Polytetrahydrofuran- oder Polycaprolacton-Segmente,
die die erreichten Ergebnisse bedingen können, indem die Mischbarkeit
der Blendkomponenten erhöht
wird. Die Schlagzähigkeit
dieser Blends, die mit den funktionalisierten Silikonfluiden hergestellt
werden, wird nicht diskutiert und es werden keine Daten vorgelegt,
um die gekerbte Izod-Schlagzähigkeit
zu quantifizieren. Die Vergleichsbeispiele 7 und 8 der vorliegenden
Anmeldung demonstrieren, dass Teile, die aus PBT-Blends geformt
wurden, die gemäß dieser
Strategie verträglich
gemacht wurden, nur geringe Verbesserungen bei der Schlagzähigkeit
aufwiesen und in der Tat Anzeichen ernsthafter Delaminierung zeigten.
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Die
französische
Patentanmeldung
FR 2 640 632 ,
die Rhône-Poulenc
Chimie, zugeordnet wird, ist auf ein Verfahren zur Verträglichmachung
eines Polyesters oder Polyamidblends gerichtet, von dem gesagt wird, dass
es eine verbesserte Schlagzähigkeit
und verbesserte Oberflächenqualitäten hat.
Das thermoplastische Harz wird mit einem nicht-reaktiven Polydiorganosiloxan-Gummi
und einem mono- oder bi-funktionellem Polyorganosiloxanöl geblendet.
Der Polydiorganosiloxan-Gummi wird als ein hochviskoses, lineares
Polymer mit einem Molekulargewicht größer 300 000 g/mol beschrieben.
Bei einer bevorzugten Ausführungsform
enthält der
Gummi 100 – 1000
ppm Vinylgruppen.
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Die
verträglich
machende Strategie beruht großteils
auf einer Copolymerbildenden Reaktion zwischen den Epoxy-Funktionalitäten im Silikonöl und den
Amin- oder Carboxyl-Endgruppen-Funktionalitäten am Polyamid bzw. Polyesterharz.
Die beispielhaft dargestellte PBT-Blend-Zusammensetzung enthielt
80 Gewichtsteile PBT, 18 Gewichtsteile Vinyl-substituierten Polydimethylsiloxangummi
und 2 Gewichtsteile bifunktionelles Polydimethylsiloxanöl. Das Öl enthielt
funktionelle Glycidoxypropyl-Gruppen. Gegenstände, die aus dem resultierenden,
verträglich
gemachten Blend geformt wurden, wurden unter Verwendung des Charpy-Tests
untersucht. Die Schlagzähigkeit
der geformten Gegenstände
wurde mit 5,5 kJ/m2 angegeben, einer Zunahme
von 3,1 kJ/m2, wenn das Blend ohne das funktionalisierte
Silikonöl
hergestellt wurde. Es ist dann klar, dass die Verträglichmachung
unter Verwendung dieses Öls
einen bestimmten Effekt hat, jedoch ist die derzeitige Schlagzähigkeit
weiterhin relativ niedrig. Diese Werte entsprechen 54,9 J/m (1,03
ft.-lb./in.) und 30,9 J/m (0,58 ft.-lb./in.) zum Vergleich mit den
gekerbten Izod-Schlagzähigkeitswerten.
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Das
US-Patent 5 102 941 ist auf eine thermoplastische Polyesterzusammensetzung
gerichtet, die aus einem Polyester, einem vernetzten Polyorganosilixan-Latexkautschuk,
einem funktionalisierten Silan, das mindestens einen Alkoxy- oder
Chlorid-Rest enthält,
und gegebenenfalls einen Füllstoff
zusammengesetzt ist. Der Polyorganosilixan-Kautschuk ist ein vernetzter
Latex mit einem mittleren Teilchendurchmesser von 0,1 bis 0,5 μm und einem
Quellgrad von 3 bis 50. Die funktionellen Gruppen am Silan können Epoxy,
einschließlich
z. B. Glycidoxyalkyl oder β-(3,4-Epoxycyclohexyl)-ethyl,
Isocyanat- oder Aminogruppen sein. Verstärkende Füllstoffe, die gegebenenfalls
zum Blend zugegeben werden können,
sind Glasfasern, Carbonfasern, Aramidfasern, Metallfasern, Asbestfasern,
Fasern, Glasperlen, Glasflocken, Calciumcarbonat, Talk, Mika, Aluminiumoxid, Magnesiumhydroxid,
Bornitrid, Berylliumoxid, Calciumsilikat, Lehm und Ton und Metallpulver.
Die Zugabe von Silika-Füllstoffen
wird nicht vorgeschlagen. Polymerblends, die aus 70 bis 90 Teilen
PBT, 10 bis 30 Teilen Polyorganosiloxan-Kautschuk und 1 bis 5 Teilen γ-Glycidoxypropyl-trimethoxysilan
zusammengesetzt waren, wurden hinsichtlich der gekerbten Izod-Schlagzähigkeit
3,18 mm (1/8'' gekerbt bei 23 °C) untersucht,
wobei die angegebenen Ergebnisse so hoch wie 35 kg-cm/cm in der
Abwesenheit von Füllstoffen
und 16 kg-cm/cm in der Gegenwart von 50 Teilen Glasfaserfüllstoff
waren. Dies entspricht einem Maximum von nur ungefähr 340 J/m
(6,37 ft.lb./in.) gekerbter Izod-Schlagzähigkeit. Manche dieser Verbindungen erleiden
auch eine Verschlechterung anderer Polymereigenschaften, wie beispielsweise
eine thermische Verschlechterung und Witterungsbeständigkeit.
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Das
am meisten wünschenswerte
PBT Blend besitzt alle die Vorteile von PBT, beispielsweise die
Biegesteifheit, die Härte,
die niedrige Schmutzabsorption, die große Oberfläche und die guten Formeigenschaften plus
eine verbesserte gekerbte Izod-Schlagzähigkeit. Die Verbindungen der
zuvor beschriebenen Patente stellen alle in gewissem Maß eine schlagzäh-modifizierte
Polymerblend-Zusammensetzung
bereit, aber es gibt weiterhin einen Bedarf nach verträglich gemachten
PBT Blends, die eine glatte, feine, stabile Dispersion der kleineren
Phase haben, die zur Bildung von hoch-qualitativen Teilen geformt
werden kann, die eine exzellente Schlagzähigkeit und insbesondere eine
außergewöhnliche
gekerbte Izod-Schlagzähigkeit
aufweisen. Insbesondere gibt es weiterhin einen Bedarf nach einem
PBT Blend, das unter Verwendung eines Verfahrens verträglich gemacht
wird, das nicht von der Erhältlichkeit
von vorfunktionalisierten Silikongummis abhängt.
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Gemäß einem
Aspekt stellt die vorliegende Erfindung eine thermoplastische Formmasse
zur Verfügung,
die:
- a) 100 Gewichtsteile mindestens eines
Polyesters oder Polyamids,
- b) 5 bis 40 Gewichtsteile einer Schlagzähmodifizierer-Zusammensetzung,
umfassend
i) 100 Gewichtsteile einer Polysiloxanverbindung,
wie in den Ansprüchen
definiert,
ii) 30 bis 100 Gewichtsteile eines Silikafüllstoffs
und
iii) 0 bis 20 Gewichtsteile eines Silikonadditivs, und
- c) 0,05 bis 7 Gewichtsteile einer Epoxy- oder Orthoester-funktionalisierten
Verbindung, umfasst.
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Gemäß einem
weiteren Aspekt stellt die vorliegende Erfindung ein Verfahren zur
Herstellung eines Blends aus
- a) 100 Gewichtsteile
mindestens eines Polyesters oder Polyamids,
- b) 5 bis 40 Gewichtsteile einer Schlagzähmodifizierer-Zusammensetzung,
umfassend
i) 100 Gewichtsteile einer Polysiloxanverbindung,
wie in den Ansprüchen
definiert,
ii) 30 bis 100 Gewichtsteile eines Silikafüllstoffs
und
iii) 0 bis 20 Gewichtsteile eines Silikonadditivs, und
- c) 0,05 bis 7 Gewichtsteile einer Epoxy- oder Orthoester-funktionalisierten
Verbindung,
zur Verfügung,
bei welchem Verfahren man die Komponenten des Blends für eine Dauer
und unter Scherbedingungen innig mischt, die ausreichen, die Schlagzähmodifizierer-Zusammensetzung
in dispergierte Partikel umzuwandeln, die mit dem wenigstens einen
Polyester oder Polyamid beschichtet sind.
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Die
vorliegende Erfindung stellt eine Zusammensetzung bereit, die ein
Polyester oder Polyamid und eine schlagzäh-modifizierende Polysiloxan-Zusammensetzung
umfasst, die mit einem Epoxy- oder Orthoester-funktionalisierten
Monomer oder Oligomer verträglich
gemacht wurde. Zusammensetzungen gemäß dieser Erfindung besitzen
sowohl bezüglich
der Schlagzähigkeit
bei hoher Raumtemperatur als auch bezüglich der Schlagzähigkeit
bei niedriger Temperatur verbesserte Blendeigenschaften als Polyesterzusammensetzungen, die
im Stand der Technik beschrieben werden, zusammen mit stabiler Blendmorphologie
selbst unter schlechten Formbedingungen.
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Die
Zusammensetzungen sind insbesondere für die Herstellung geformter
Gegenstände
geeignet, die eine verbesserte Schlagzähigkeit erfordern. Derartige
geformte Gegenstände
werden in vielen Anwendungen, die eine Schlagzähigkeit bei niedriger Temperatur
erfordern und die Auto-, Gebäude-
und in Bauanwendungen einschließen,
und bei Herstellungsgegenständen,
wie beispielsweise Gartenmöbeln,
Booten, Zeichen, Außenabdeckungen
für elektrische-
oder Telekommunikationsschnittstellenvorrichtungen, wie Netzwerkvorrichtungen
(SNID) und ähnliche,
verwendet.
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Die
erste Komponente der Formmasse der vorliegenden Erfindung ist mindestens
ein Polyester oder ein Polyamid. Der Polyester oder das Polyamid
kann thermoplastisch, elastomer oder ein Blend davon sein. Die Polyester-
oder Polyamid-Komponente kann jedes Polymer sein, das in der Lage
ist, mit einer Epoxy- oder Orthoester-funktionalisierten Verbindung
zu reagieren. Bevorzugte Polyester schließen polymere Diolester der Terephthalsäure und
der Iso/Terephthalsäure
ein. Sie sind kommerziell erhältlich
oder können
durch bekannte Verfahren, wie beispielsweise durch die Alkoholyse
von Terephthalsäureestern
mit einem Diol und der nachfolgenden Polymerisation durch Erwärmen der
Diole mit den freien Säuren
oder mit Halogenderivaten usw., hergestellt werden. Besonders bevorzugte
Polyester sind Poly-1,4-butylenterephthalat
(PBT) und Polyethylenterephthalat (PET). Mischungen und/oder Copolymere
von zwei oder mehreren der vorhergehenden Polyester liegen auch
innerhalb des Bereiches der vorliegenden Erfindung. Bevorzugte Polyamide
schließen
beispielsweise Polyamide (Nylon) 4/6, 6, 6/6, 11, 12, 6/3, 6/4.
6/10 und 6/12 sowie Polyamide, die aus Terephthalsäure und/oder
Isophthalsäure
und Trimethylhexamethylendiamin resultieren, Polyamide, die aus
Adipinsäure
und meta-Xylylendiaminen resultieren, Polyamide, die aus Adipinsäure, Azelainsäure und
2,2-Bis-(p-aminocyclohexyl)-propan resultieren, halb-kristalline
Polyamide, die aus Kombinationen aus Terephthal- und/oder Isophthal-
und/oder Adipinsäuren
mit Hexamethylendiamin resultieren, halbkristalline Polyamide, die
aus Terephthal- und/oder Isophthalsäuren und Hexamethylen und 2-Methyl-pentamethylendiamin
resultieren, und Polyamide, die aus Terephthalsäure und 4,4'-Diamino-Dicyclohexylmethan resultieren,
ein. Bevorzugte Polyamide sind die Polyamide 6, 6/6, 6/10 und 4/6,
am meisten bevorzugt Polyamid 6/6. Mischungen und/oder Copolymere
von zwei oder mehreren der vorhergehenden Polyamide liegen auch
innerhalb dem Bereich der vorliegenden Erfindung.
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Es
wird auch verstanden, dass die Verwendung des Ausdrucks „Polyamide" hierin beabsichtigt,
die gehärteten
oder super-gehärteten
Polyamide einzuschliessen. Super-gehärtete Polyamide oder super-gehärtete Nylons,
wie sie noch üblicher
bekannt sind, sind, z. B. von E.I. Dupont unter dem Handelsnamen
Zytel ST, kommerziell erhältlich
oder können
gemäß einer
Vielzahl von US-Patenten hergestellt werden, die u. a. Epstein, U.S.
Patent 4 174 358, Novak, U.S. Patent 4 474 927, Roura, U.S. Patent
4 346 194 und Joffrion, U.S. Patent 4 251 644 einschließen.
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Die
Polyester- oder Polyamidkomponente kann jedes der vorhergehenden
Polymere (thermoplastischer Polyester, elastomerer Polyester, thermoplastisches
Polyamid, elastomeres Polyamid) oder jedes Blend davon einschließen.
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Der
Schlagzähmodifizierer,
mit welchem der Polyester und/oder das Polyamid geblendet wird,
umfasst i) eine Polysiloxanverbindung, ii) einen anorganischen Füllstoff
und ggf. iii) ein Silikonadditiv. Die Polysiloxanverbindung hat
vorzugsweise die folgende Struktur:
wobei jeder Rest R unabhängig Wasserstoff,
C
1-15-Alkyl, C
2-10-Alkenyl,
C
5-12-Cycloalkyl
oder Aryl darstellt und wobei n derart ist, dass die Verbindung
ein nominelles Gewichtsmittel des Molekulargewichts von ungefähr 100 000
bis ungefähr
1 500 000 Gramm/Mol hat. Bei einer besonders bevorzugten Ausführungsform
besitzt das Polysiloxan ein nominelles Gewichtsmittel des Molekulargewichts
von ungefähr
800 000. Weiterhin ist es bevorzugt, dass ungefähr 0,25 Mol-% der R-Gruppen
eine Vinylgruppe darstellen. Die Polysiloxanverbindung liegt vorzugsweise
im Schlagzähmodifizierer
in einer Menge von 100 Gewichtsteilen vor. Die Polysiloxane können gemäß konventionellen
Verfahren hergestellt werden und viele sind, z. B. von GE Silicones,
Dow Corning usw., kommerziell erhältlich.
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Der
Schlagzähmodifizierer
enthält
auch eine anorganische Füllstoffkomponente.
Geeignete Füllstoffe schließen Silika,
Aluminiumoxid, Titanoxid, Wollastonit, Calciumsilikat, Ruß, Calciumcarbonat,
Kaolin, Aluminiumsilikat, Bentonit, Talk, synthetisches Magnesiumsilikat,
Zeolithe, Zinkoxid, Bariumsulfat, Calciumsulfat, Holzmehl, Holzcellulose
oder Mischungen davon ein. Die Füllstoffe
können,
soweit erforderlich, calciniert und/oder oberflächenbehandelt sein, um die
resultierenden Eigenschaften der Füllstoff enthaltenden Zusammensetzungen
zu verbessern. Eine besonders bevorzugte Füllstoffkomponente ist ein geräuchertes
Silika, vorzugsweise ein Silan-behandeltes, geräuchertes Silika. Am meisten
bevorzugt ist die Füllstoffkomponente ein
D4 (Octamethylcyclotetrasiloxan)-behandeltes, geräuchertes
Silika. Das geräucherte
Silika liegt im Schlagzähmodifizierer
in einer Menge von 30 bis 100 Gewichtsteilen, bezogen auf das Gewicht
der Polysiloxanverbindung und am meisten bevorzugt von 60 bis 70
Gewichtsteilen vor.
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Der
Schlagzähmodifizierer
enthält
ggf. auch ein oder mehrere Silikonadditive. Eine Klasse geeigneter Additive
schließt
Methoxy-terminierte Silikone mit der folgenden Struktur:
ein, wobei m 4 bis 30 ist
und wobei jeder Rest R unabhängig
Wasserstoff, C
1-15-Alkyl, C
2-10-Alkenyl,
C
5-12-Cycloalkyl oder Aryl darstellt. Bei
einer bevorzugten Ausführungsform
ist m 9.
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Eine
weitere Klasse geeigneter Additive sind Silanol-terminierte Silikone
mit der folgenden Struktur:
wobei m 4 bis 30 ist und
wobei jeder Rest R unabhängig
Wasserstoff, C
1-15-Alkyl, C
2-10-Alkenyl,
C
5-12-Cycloalkyl oder Aryl darstellt. Bei
einer bevorzugten Ausführungsform
ist m 7. Derartige Verbindungen sind von GE-Silicones kommerziell
erhältlich.
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Ein
weiteres, geeignetes Silikonadditiv ist ein Vinyl-funktionalisiertes
Alkoxysilan, vorzugsweise ein kommerziell erhältliches Vinyltriethoxysilan.
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Falls
das Silikonadditiv vorliegt, kann jedes oder jede Kombination der
vorhergehenden, bevorzugten Additive verwendet werden. Das Silikonadditiv
kann/die Silikonadditive können
in einer Menge von 0 bis 20 Gewichtsteilen vorliegen. Bei einer
bevorzugten Ausführungsform
liegen alle drei zuvorbeschriebenen Additive vor, wobei das Methoxy-terminierte
Silikon und das Silanol-terminierte Silikon jeweils in einer Menge
von ungefähr
2,5 Gewichtsteilen vorliegen und wobei das Vinyltriethoxysilan in
einer Menge von ungefähr
0,8 Gewichtsteilen, bezogen auf das Gewicht der Polysiloxanverbindung,
vorliegt.
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Die
die Polysiloxanverbindung-enthaltenden Schlagzähmodifizierer in den Polyesterblends
der vorliegenden Erfindung umfassen modifizierte Silikongummis.
Die Erfinder haben herausgefunden, dass die Substitution des puren
Gummis mit einem Silikonpulver mit höherem Modul oder einem Silikonkautschuk
vorteilhaft ist, um die Schlagzähigkeit
des Blends zu erhöhen.
Kombiniert man diese modifizierten Gummis mit einer niederviskosen
Epoxy- oder Orthoester-funktionalisierten
Verbindung, so resultiert eine Formmasse, die Teile mit verbesserter
Schlagzähigkeit
liefert.
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Silikonpulver
können
als die Polysiloxanverbindung des Schlagzähmodifizerers bei der vorliegenden Erfindung
verwendet werden. Diese Pulver enthalten vorzugsweise ungefähr 63 Gewichtsteile
geräuchertes Silika
und ungefähr
100 Gewichtsteile Polydimethylsiloxan, das Vinyl-substituiert sein
kann oder nicht Vinyl-substituiert sein kann. Der am meisten bevorzugte
Silikongummi ist ein 0,25 Mol-% Vinyl-substituiertes Polydimethylsiloxan
mit einem ungefähren
Gewichtsmittel des Molekulargewichts von ungefähr 800 000 g/mol.
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Vorzugsweise
wird D4-behandeltes, geräuchertes Silika verwendet.
Die Bildung dieser Pulvertypen wird beispielsweise im US-Patent
5 153 238 diskutiert. Das Polysiloxan und das Silika werden bei
einer hohen Temperatur unter hohen Scherkräften gemischt, um ein rieselfähiges Pulver
zu bilden.
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Die
dritte Komponente der Formmasse ist eine Epoxy- oder Orthoesterfunktionalisiserte
Verbindung (im Folgenden gelegentlich als „Verträglichmacher" bezeichnet). Epoxy-funktionalisierte
Verbindungen für
die Verwendung bei der Erfindung schließen Verbindungen ein, die ein
Epoxy-Funktionalisierung enthalten, die in der Lage ist, die Mischung
des Polyesters oder Polyamids und des Schlagzähmodifizierers verträglich zu
machen. Derartige Verbindungen schließen funktionalisierte Silikonfluide
der folgenden Formel:
ein, wobei
Y durch die folgende Formel.
gegeben ist, wobei Z Y oder
R ist, wobei p 1 bis 100 ist, wobei q 1 bis 50 ist, wobei m 1 bis
5 ist, wobei n 1 bis 3 ist, wobei die Reste R, R
1,
R
2 und R
3 jeweils
unabhängig
H, C
1-10-Alkyl, C
2-10-Alkenyl,
C
5-12-Cycloalkyl oder Aryl sind, wobei weiterhin
die Reste R
1 und R
3 miteinander
verbunden sein können,
um einen 5- oder
6-gliedrigen Ring zu bilden, und wobei X -CH
2-,
O, -NH- oder S ist.
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Diese
Verbindungen können
z. B. durch Hydrosilylierung von 4-Vinylcyclohexanmonoxid (12,5
%) mit Dimethylhydrogenpolysiloxan (87,5 %) hergestellt werden.
Verbindungen innerhalb dieser Klasse sind, z. B. von GE Silicones,
kommerziell erhältlich.
Ein bevorzugtes, Epoxy-funktionalisiertes Silikon-Fluid wird unter dem
Namen UV 9315 von GE Silicones vertrieben. Diese Fluide enthalten
funktionelle Gruppen, die mit den Carbonsäure- und/oder Hydroxylgruppen
reagieren, die am Ende von Polyesterharzen vorliegen, und mit Carbonsäure- und/oder Aminogruppen
reagieren, die als Endgruppen an Polyamidharzen vorliegen. Die Epoxy- oder
Orthoester-funktionalisierte Verbindung enthält eine oligomere Kette, die
mit der Schlagzähmodifizierer-Phase
des Blends mischbar ist.
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Überraschenderweise
haben die Erfinder auch gefunden, dass Verbindungen mit Orthoester-
oder Epoxy-funktionellen Gruppen, wie beispielsweise die obigen
Verbindungen, bei der Verträglichmachung
von Polyester/Silikon-Blends selbst ohne eine polymere Seitenkette,
die mit der Silikonphase des Blends mischbar ist, hochwirksam sein
können.
Moleküle
mit kürzeren
Ketten sind bei der Verträglichmachung
effektiv, liefern Verbindungen mit stark verbesserter Schlagzähigkeit.
Monomere Verträglichmacher
können
auch bei der Verträglichmachung
bestimmter Blends hoch effektiv sein. Bei diesen Blendtypen fungieren
Organosilane und andere kleine, organische Moleküle, die eine Glycidoxyalkylgruppe
enthalten, auch als wirksame Verträglichmacher. Weiterhin sind
Verbindungen gemäß der folgenden
Formel als funktionalisierte Verträglichmacher bei der vorliegenden
Erfindung nützlich:
wobei jeder R unabhängig Wasserstoff,
C
1-10-Alkyl, C
2-10-Alkenyl,
C
5-12-Cycloalkyl
oder Aryl darstellt und wobei A Trialkoxysiloxy, C
1-10-Alkylester, C
1-22-Alkyl, C
2-22-Alkenyl
oder Polysiloxane mit 1 bis 50 Wiederholungseinheiten darstellt.
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Verträglichmacher,
die bei der vorliegenden Erfindung nützlich sind, schließen auch
die zuvor beschriebenen Verbindungen ein, die anstatt einer Epoxy-Funktionalität eine Orthoester-Funktionalität haben. Daher
umfassen die Orthoester-funktionalisierten Verbindungen, die bei
der vorliegenden Erfindung nützlich sind,
Verbindungen, die die folgende funktionelle Gruppe enthalten:
wobei R
6 ein
C
1-10-primäres oder sekundäres Alkyl
oder Aralkyl oder ein C
6-10 aromatischer
Rest oder ein Alkylenrest ist, der einen zweiten 4- bis 8-gliedrigen
Ring mit C* bildet und so eine Bicycloverbindung herstellt, wobei
R
7 ein C
1-10-primärer oder
sekundärer
Alkyl- oder Aralkyl- oder ein C
6-10-aromatischer
Rest ist oder wobei R
6 und R
7 mit
den sie verbindenden Atomen zusammen genommen einen 4- bis 8-gliedrigen
Ring bilden können,
um so eine Spirocyclo-Verbindung herzustellen, wobei R
8 Wasserstoff,
Alkyl oder Aryl ist, wobei R
9 ein C
1-6-Alkylenrest
ist, wobei k eine ganze Zahl von 1 bis 2 ist, wobei 1 eine ganze
Zahl von 0 bis 1 ist, wobei s eine ganze Zahl von 0 bis 1 ist, wobei
t 0 ist, wenn R
6 und C* eine Bicycloverbindung
bilden, und ansonsten 1 ist und wobei jeder Rest R
12 unabhängig Wasserstoff,
C
1-5-Kohlenwasserstoff, substituierter oder
unsubstituierter, aromatischer Rest oder ein Halogen ist.
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Die
Verbindung, die die Orthoester-Funktionalität enthält, kann die Silikonfluide
einschließen,
die zuvor dargelegt wurden, sowie die Verbindungen, die durch „A" definiert werden
(d. h. Trialkoxysiloxy, C1-10-Alkylester,
C1-22-Alkyl, C2-22-Alkenyl oder Polysiloxane
mit ungefähr
1 bis 50 Wiederholungseinheiten). Verfahren zum Anbringen derartiger
Orthoester-Funktionalitäten
sind den Fachleuten offensichtlich. Siehe das US-Patent 5 691 411.
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Die
Zusammensetzungen der vorliegenden Erfindung können gebildet werden, indem
man die zuvor beschriebenen Komponenten auf konventionelle Art kombiniert.
Bei einer bevorzugten Ausführungsform
werden die Komponenten für
eine Zeit und unter Scherbedingungen innig gemischt, die ausreichen,
den Schlagzähmodifizierer
in dispergierte Partikel umzuwandeln, die mit der Polyester- und/oder
Polyamid-Komponente beschichtet sind, z. B. durch Mischen in einem
Hochgeschwindigkeitsmischer für
ungefähr
eine bis fünf
Minuten. Während
dem innigen Mischen steigt die Temperatur der Zusammensetzungen
wegen der Scherwärme, sie übersteigt
jedoch nicht den Schmelzpunkt der thermoplastischen Komponente.
Nach dem innigen Mischen können
die Zusammensetzungen vor der Weiterverarbeitung gelagert werden.
Jedoch werden die Zusammensetzungen bei bevorzugten Ausführungsformen
innerhalb von 2 – 6
Stunden nach dem innigen Mischen weiterverarbeitet.
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Die
gemischten Zusammensetzungen werden auf ein noch innigeres Niveau
in Standardverarbeitungsausrüstung
bei einer Temperatur gemischt, die derart ist, dass die thermoplastische
Komponente im Wesentlichen aufgeschmolzen wird. Standardverarbeitungsausrüstung umfasst
Extrusionsausrüstung,
Knetausrüstung,
Chargenaufschmelz-Mischausrüstung
und ähnliches.
Sie sind jedoch nicht auf diese beschränkt.
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Die
Kombination eines Silikonpulvers mit höherem Modul oder eines Silikonkautschuks
und eines Verträglichmachers
mit niedriger Viskosität
liefert ein Blendprodukt mit hoher Effizienz der Verträglichmachung. Diese
Kombination stellt, wie in den Tabellen 1 und 2 gezeigt wird, ein
Blend mit wesentlich höherer
Schlagzähigkeit
verglichen mit Blends bereit, die durch Verfahren des Standes der
Technik hergestellt werden. Die Kombination dieser zwei Strategien
zur Verbesserung der Schlagzähigkeit
von Polyester- oder Polyamid-Silikonblends (Verwendung einer modifizierten
Silikonverbindung mit höherem
Modul und mit einem niedrigen Molekulargewicht, Verträglichkeitsmacher
mit niedriger Viskosität)
erzeugt eine synergistische Verbesserung bei der gekerbten Izod-Schlagzähigkeit.
Ein Vergleich der gekerbten Izod-Schlagzähigkeit von Beispiel 10 mit
den Vergleichsbeispiel 4 und 8 weist eindeutig auf einen mehr als
additiven Effekt der Kombination der zwei Strategien hin. Die gleiche
Wirkung wird beobachtet, wenn das Beispiel 12 mit den Vergleichbeispielen
5 und 8 verglichen wird.
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Bei
den folgenden Beispielen wurden die Silikonpulver gemäß US Patent
3 824 208 hergestellt.
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Tabelle
1: Vergleichbare PBT/Silikon-Harzblends
-
- 1Silikon-Pulver enthält 100 pbw
0,25 Mol-% Vinyl-substituiertes Polydimethylsiloxan und 63 pbw D4-behandeltes, geräuchertes Silika (200 m2/g).
- 2Silikon-Kautschuk enthält 100 pbw
0,25 Mol % Vinyl-substituiertes Polydimethylsiloxan und 63 pbw D4-behandeltes, geräuchertes Silika (200 m2/g), 2,5 pbw Methoxy-terminiertes Silikonfluid
(DeOD9OMe), 2,5 pbw Silanolterminiertes
Silikonfluid (HOD70H) und 0,8 pbw Vinyltriethoxysilan.
- 3nicht anwendbar.
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Tabelle
2: PBT/Silikon-Harzblends
-
BEISPIELE
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Vergleichsbeispiele 1
bis 5
-
Nicht-verträglich gemachte
PBT/Silikon-Harzblends
-
100
Gewichtsteile (pbw) PBT Harz wurden mit den in Tabelle 1 angegebenen
Mengen Silikongummi, Pulver oder Kautschuk für 1 Minute in einem Hochgeschwindigkeits-Henschel-Mischer
gemischt. Die resultierenden Blends (oder PBT allein) wurden durch
Extrusion auf einem Welding Engineers 20 mm gegenläufigen Doppelschnecken-Extruder
mit Temperaturzonen von 93 °C
(200 °F),
204 °C (400 °F), 4 × 249 °C (480 °F) und 249 °C (480 °F) an der
Pressform schmelzvermischt. Der Extruder wurde bei 300 – 400 Upm
betrieben und die Zufuhrgeschwindigkeit war derart, dass das Drehmoment
ungefähr
5 amps war. Die resultierenden Pellets wurden in einem zirkulierenden
Heissluftofen bei 110 °C
für 4 Stunden
getrocknet und dann auf einer 28 Tonnen Engel-Maschine mit Spritzgehäusetemperaturen
von 249 °C
(480 °F)
und einer Formtemperatur im Bereich von 57 bis 63 °C (135 – 145 °F) zu Zug-
und Izod-Teststäben
geformt. Die Teile wurden durch ASTM-Testverfahren untersucht.
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Die
Untersuchungsergebnisse an den geformten Teilen aus den Polymerblends
werden in Tabelle 1 angegeben. Keines der getesteten Blends wies
eine Schlagzähigkeit
auf, die signifikant größer als
die im Stand der Technik Berichteten war. Der Vorteil der Substitution
des reinen Gummis (ob Vinylsubstituiert oder nicht) mit entweder
einem Silikonpulver oder einem Silikonkautschuk wird deutlich durch
das Fehlen einer Delaminierung bei Teilen gezeigt, die aus Blends
geformt wurden, die die modifizierten Gummis mit höherem Modul verwendeten.
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Vergleichsbeispiele 6 – 8
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PBT/Silikongummi-Blends,
die unter Verwendung von epoxidiertem Silikonfluid verträglich gemacht wurden.
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Blends
aus PBT und Silikongummi mit den in Tabelle 1 angegebenen Anteilen
wurden für
eine Minute in einem Hochgeschwindigkeits-Henschel-Mischer gemischt.
Ein epoxidiertes Silikonfluid (UV 9315, GE Silicones) wurde dann
zugegeben (2,5 pbw) und das Mischen wurde für 30 – 45 Sekunden wieder aufgenommen. Die
Blends wurden dann schmelzvermischt, geformt und wie in den Beispielen
1 – 5
untersucht. Die Untersuchungsergebnisse, auch in Tabelle 1, weisen
darauf hin, dass das epoxidierte Silikonfluid keinen nennbaren Effekt
auf die gekerbte Izod-Schlagzähigkeit
gegenüber
den PBT/Silikongummiblends ohne epoxidiertem Silikonfluid hatte
(vergleiche die Beispiele 2 und 7 und 3 und 8).
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BEISPIELE 9 – 12
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Verträglich gemachte
PBT Blends mit modifizierten Silikonen mit höherem Modul und epoxidiertem
Silikon Fluid.
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Die
Blends wurden wie in den vorhergehenden Beispielen mit Silikonpulver
oder Silikonkautschuk in den in Tabelle 2 angegebenen Anteilen hergestellt.
Die Testergebnisse weisen darauf hin, dass die Schlagzähigkeit
dieser Blends gegenüber
den Verbindungen, die im Stand der Technik beschrieben werden, dramatisch verbessert
werden.
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BEISPIELE 13 – 14
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PBT/Silikonpulver-Blends,
die mit monomeren, funktionalisierten Verträglichmachern verträglich gemacht
wurden.
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Die
Blends wurden, wie zuvor beschrieben, unter Verwendung von 100 pbw
PBT Harz, 16,3 pbw Silikonpulver, wie in der Fußnote zu Tabelle 1 beschrieben,
und 1,0 pbw monomerem Verträglichmacher,
wie in Tabelle 3 angegeben, gemischt, extrudiert und geformt. Ein
Vergleich der gekerbten Izod-Schlagzähigkeit eines Blends, das mit
epoxidierten Silikonfluid (einem Oligomer) verträglich gemacht wurde, mit der
von Blends, die mit den monomeren Verträglichmachern verträglich gemacht
wurden, zeigt, dass dieses Verfahren der Verträglichmachung hoch erfolgreich
ist. Die vorteilhaften Ergebnisse mit Glycidoxypropyltrimethoxysilan
sind sowohl überraschend
als auch unerwartet.
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Tabelle
3: Die Verwendung von Epoxy-funktionalisierten Monomeren für PBT/Silikonpulver-Verträglichmachung
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BEISPIELE 15 – 16
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Die
Blends wurden wie in den vorhergehenden Beispielen mit Silikonpulver
oder Silikonkautschuk in den in Tabelle 4 angegebenen Anteilen hergestellt.
Eine Probe von jedem Blend wurde Formbedingungen von 249 – 254 °C (480 – 490 °F) und einer
Verweilzeit von 40 Sekunden („A" Proben) unterzogen.
Eine weitere Probe von jedem Blend wurde Formbedingungen von 266 – 271 °C (510 – 520 °F) Schmelztemperatur
und einer Verweilzeit von 120 Sekunden („B" Proben) unterzogen. Die gekerbte Izod-,
Zugdehnungs- und Zugmodul-Werte für jede Probe werden in Tabelle
4 dargelegt. Das Kautschuk-modifizierte Blend hatte eine bessere Aufrechterhaltung
der Schlagzähigkeit
bei Raumtemperatur nach falschen Formbedingungen und zeigte eine verbesserte
Schlagzähigkeit
bei niedriger Temperatur im gekerbten Izod-Test.
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