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HINTERGRUND DER ERFINDUNG:
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1. Gebiet der Erfindung:
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Die
vorliegende Erfindung betrifft ein Polycarbonatharz mit Transparenz,
Wärmebeständigkeit
und niedriger Fotoelastizitätskonstante
und einem guten Gleichgewicht zwischen Brechungsindex und Abbe-Zahl, das
in geeigneter Weise anwendbar ist für optische Kunststoffprodukte,
einschliesslich optischer Disksubstrate, verschiedene Linsen, Prismen
und optische Fasern, sowie ein Verfahren zur Herstellung desselben.
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2. Stand der Technik:
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Polycarbonatharz
aus 2,2-Bis(4-hydroxyphenyl)propan (das sogenannte Bisphenol A),
das erhältlich ist
durch Umsetzung von Bisphenol A mit Phosgen oder Carbonsäurediester,
wird in einem weiten Bereich von Strukturmaterialien und optischen
Disksubstraten, verschiedenen Linsen, Prismen und optischen Fasern
als optisches Material verwendet, da es eine exzellente Wärmebeständigkeit,
Transparenz und ferner exzellente mechanische Eigenschaften, wie
beispielsweise Schlagfestigkeit, besitzt.
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Das
Polycarbonatharz aus Bisphenol A ruft jedoch das Problem hervor,
dass die Doppelbrechung aufgrund der molekularen Ausrichtung oder
durch Restspannungen aus der Formgebung gross wird, da es ein Material
mit geringer Fliessfähigkeit
ist und eine hohe Fotoelastizitätskonstante
besitzt. Daher wurde ein Verfahren zur Senkung der Doppelbrechung
des Produkts durch Formgebung bei einer hohen Temperatur unter Verwendung
eines Polycarbonatharzes mit vergleichsweise niedrigem Molekulargewicht
angewandt, wenn ein optisches Material, das aus dem Polycarbonatharz
aus Bisphenol A aufgebaut war, geformt wurde. Da jedoch auch in
dem oben genannten Verfahren der Senkung der Doppelbrechung des
Polycarbonatharzes, das aus Bisphenol A hergestellt wird, eine Grenze
gesetzt ist, wurde in einem Teilbereich der optischen Materialien,
insbesondere im Bereich der optischen Disks, im Zuge der jüngeren Zunahme
der Verwendung von optischen Materialien ernsthaft ein Material
mit noch geringerer Fotoelastizitätskonstante und hoher Fliessfestigkeit
benötigt.
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Als
Verfahren zur Senkung der Fotoelastizitätskonstante eines Polycarbonatharzes
ist ein Verfahren der Copolymerisation von Bisphenol A mit Tricyclo(5.2.1.02.6)decandimethanol bekannt, wie in JP-A-64-66234 gezeigt.
Das Verfahren bewirkt jedoch eine Verschlechterung der Wärmebeständigkeit
und liefert keinen ausreichenden Effekt der Senkung der Fotoelastizitätskonstante.
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Ferner
wurde als Linsenmaterial, insbesondere als Brillenlinsenmaterial,
CR-39 (Diethylenglykolbisacrylcarbonat) weitverbreitet verwendet,
dieses ist jedoch mit dem Problem einer geringen Produktivität behaftet,
da es ein warmhärtendes
Harz mit niedrigem Brechungsindex von 1,50 ist. Daher wurde nach
der Lösung
dieses Problems verlangt.
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ZUSAMMENFASSUNG DER ERFINDUNG:
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Ein
erfindungsgemässes
Ziel ist die Lösung
der oben genannten Probleme des Standes der Technik und die Bereitstellung
eines Polycarbonatharzes mit einer geringeren Fotoelastizitätskonstante
als derjenigen eines Polycarbonatharzes aus Bisphenol A und einem
guten Gleichgewicht zwischen Brechungsindex und Abbe-Zahl, sowie
eines Verfahrens zur Herstellung desselben.
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Als
Ergebnis extensiver Untersuchungen zur Lösung der oben genannten Probleme
aus dem Stand der Technik haben die Erfinder herausgefunden, dass
die Probleme gelöst
werden können
durch Bereitstellung eines Polycarbonatharzes, das von Pentacyclopentadecandimethanol
abgeleitet ist, und haben die vorliegende Erfindung erhalten.
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Gemäss einem
ersten erfindungsgemässen
Aspekt wird ein Polycarbonatharz bereitgestellt, das erhältlich ist
durch die Umsetzung von Pentacyclopentadecandimethanol, einer aromatischen
Dihydroxyverbindung der allgemeinen Formel (1) und einem Carbonsäurediester:
worin R
1 und
R
2 jeweils unabhängig voneinander ein Wasserstoffatom,
ein Halogenatom, eine C
1-20-Alkylgruppe,
eine C
1-20-Alkoxylgruppe, eine C
6-20-Cycloalkylgruppe, eine C
6-20-Arylgruppe,
eine C
6-20-Cycloalkoxylgruppe oder eine
C
6-20-Aryloxygruppe darstellen, und p und
q geben die Anzahl der Substituenten wieder, die eine ganze Zahl
von 0–4
ist, und X ist:
und R
3 und R
4 sind jeweils
unabhängig
voneinander ein Wasserstoffatom, eine C
1-12-Alkylgruppe
oder eine C
6-20-Arylgruppe, und R
5 und
R
6 sind unabhängig voneinander ein Wasserstoffatom
oder eine C
1-4-Alkylgruppe, und n ist eine
ganze Zahl von 4–9.
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Gemäss einer
zweiten erfindungsgemässen
Ausführungsform
wird ein Verfahren zur Herstellung eines Polycarbonatharzes bereitgestellt,
das die Polykondensation von Pentacyclopentadecandimethanol, einer aromatischen
Dihydroxyverbindung der allgemeinen Formel (1) und einem Carbonsäurediester
in Gegenwart eines basischen Katalysators umfasst, wodurch ein Polycarbonatharz
erhalten wird:
worin R
1 und
R
2 jeweils unabhängig voneinander ein Wasserstoffatom,
ein Halogenatom, eine C
1-20-Alkylgruppe,
eine C
1-20-Alkoxylgruppe, eine C
6-20-Cycloalkylgruppe, eine C
6-20-Arylgruppe,
eine C
6-20-Cycloalkoxylgruppe oder eine
C
6-20-Aryloxygruppe darstellen, und p und
q geben die Anzahl der Substituenten wieder, die eine ganze Zahl
von 0–4
ist, und X ist:
und R
3 und R
4 sind jeweils
unabhängig
voneinander ein Wasserstoffatom, eine C
1-12-Alkylgruppe
oder eine C
6-20-Arylgruppe, und R
5 und
R
6 sind unabhängig voneinander ein Wasserstoffatom
oder eine C
1-4-Alkylgruppe, und n ist eine
ganze Zahl von 4–9.
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DETAILLIERTE BESCHREIBUNG
DER ERFINDUNG:
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Das
erfindungsgemässe
Polycarbonatharz wird erhalten aus Pentacyclopentadecandimethanol (nachfolgend
als "PCPDM" bezeichnet) und
Carbonsäurediester.
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PCPDM
ist (eine) Verbindung(en) der folgenden Formeln (2) und/oder (3)
und kann eine Einzelsubstanz oder eine Mischung aus beiden Isomeren
in einem beliebigen Verhältnis
sein.
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Im
Hinblick auf das Gleichgewicht der Eigenschaften ist es bevorzugt,
eine aromatische Dihydroxyverbindung der folgenden allgemeinen Formel
(1) (nachfolgend als "aromatische
Dihydroxyverbindung" bezeichnet)
zusätzlich
zu PCPDM und Carbonsäurediester
als Reaktant einzuführen.
worin R
1 und
R
2 jeweils unabhängig voneinander ein Wasserstoffatom,
ein Halogenatom, eine C
1-20-Alkylgruppe,
eine C
1-20-Alkoxylgruppe, eine C
6-20-Cycloalkylgruppe, eine C
6-20-Arylgruppe,
eine C
6-20-Cycloalkoxylgruppe oder eine
C
6-20-Aryloxygruppe darstellen, und p und
q geben die Anzahl der Substituenten wieder, die eine ganze Zahl
von 0–4
ist, und X ist:
und R
3 und R
4 sind jeweils
unabhängig
voneinander ein Wasserstoffatom, eine C
1-12-Alkylgruppe
oder eine C
6-20-Arylgruppe, und R
5 und
R
6 sind unabhängig voneinander ein Wasserstoffatom
oder eine C
1-4-Alkylgruppe, und n ist eine
ganze Zahl von 4–9.
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Das
Molverhältnis
der aromatischen Hydroxyverbindung zu PCPDM ist 0:100–70:30 und
vorzugsweise 5:95–60:40.
Wenn das Molverhältnis
der aromatischen Hydroxyverbindung zu PCPDM über 70:30 liegt, ist dies nicht
bevorzugt, da die Fotoelastizitätskonstante
des Polycarbonatharzes gross und ferner das Gleichgewicht zwischen
Brechungsindex und Abbe-Zahl
schlecht wird.
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In
dem erfindungsgemässen
Polycarbonatharz ist es möglich,
die Schlagfestigkeit dadurch zu verbessern, dass es die aromatische
Dihydroxyverbindung als Reaktant enthält. Das heisst, es ist im Hinblick
auf die Schlagfestigkeit bevorzugt, dass das Molverhältnis von
aromatischer Hydroxyverbindung zu PCPDM 30:70–70:30 ist. Wenn das Molverhältnis unterhalb
von 30:70 liegt, sind die Auswirkungen auf die Schlagfestigkeit
klein.
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Beispiele
für die
aromatische Dihydroxyverbindung schliessen Bis(4-Hydroxyphenyl)methan, 1,1-Bis(4-hydroxyphenyl)ethan,
2,2-Bis(4-hydroxyphenyl)propan, 2,2-Bis(4-hydroxyphenyl)butan, 2,2-Bis(4-hydroxyphenyl)octan,
Bis(4-hydroxyphenyl)phenylmethan, 1,1-Bis(4-hydroxyphenyl)-1-phenylethan,
Bis(4-hydroxyphenyl)diphenylmethan, 2,2-Bis(4-hydroxy-3-methylphenyl)propan,
1,1-Bis(4-hydroxy-3-tert-butylphenyl)propan, 2,2-Bis(3,5-dimethyl-4-hydroxyphenyl)propan,
2,2-Bis(4-hydroxy-3-phenylphenyl)propan,
2,2-Bis(3-cyclohexyl-4-hydroxyphenyl)propan,
2,2-Bis(4-hydroxy-3-bromphenyl)propan, 2,2-Bis(3,5-dibrom-4-hydroxyphenyl)propan,
1,1-Bis(4-hydroxyphenyl)cyclopentan,
1,1-Bis(4-hydroxyphenyl)cyclohexan, 2,2-Bis(4-hydroxy-3-methoxyphenyl)propan,
9,9-Bis(4-hydroxyphenyl)fluoren, 9,9-Bis(4-hydroxy-3- methylphenyl)fluoren,
4,4'-Dihydroxydiphenylether,
4,4'-Dihydroxy-3,3'-dimethyldiphenylether,
4,4'-Dihydroxyphenylsulfid,
4,4'-Dihydroxy-3,3'-dimethyldiphenylsulfid, 4,4'-Dihydroxydiphenylsulfoxid,
4,4'-Dihydroxy-3,3'-dimethyldiphenylsulfoxid,
4,4'-Dihydroxydiphenylsulfon
und 4,4'-Dihydroxy-3,3'-dimethyldiphenylsulfon ein.
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Als
aromatische Dihydroxyverbindung wird geeigneterweise insbesondere
2,2-Bis(4-hydroxyphenyl)propan (das sogenannte Bisphenol A) verwendet.
Bisphenol A ist sehr geeignet, da es in grosser Menge zu geringem
Preis als Rohmaterial für
Polycarbonatharz hergestellt wird, und die Verwendung von Bisphenol A
ermöglicht
die Zunahme der Schlagfestigkeit ohne Beeinträchtigung der Wärmebeständigkeit.
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Erfindungsgemäss können andere
Dihydroxyverbindungsspezies als die aromatische Dihydroxyverbindung
der allgemeinen Formel (1) mit PCPDM, der aromatischen Hydroxyverbindung
und Carbonsäurediester
in einem solchen Bereich copolymerisiert werden, in dem die verschiedenen
Eigenschaften nicht beeinträchtigt
werden. Beispiele für
andere Dihydroxyverbindungsspezies schliessen Tricyclo(5.2.1.02.6)decandimethanol, 1,4-Cyclohexandimethanol,
2,6-Decalindimethanol, Norbornandimethanol, Spiroglykol, Hydrochinon, Resorcin
und 4,4'-Dihydroxybiphenyl
ein.
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Das
erfindungsgemässe
Polycarbonatharz hat eine geringe Fotoelastizitätskonstante, einen exzellenten
Brechungsindex und eine exzellente Abbe-Zahl, da es eine von PCPDM
abgeleitete Struktureinheit, eine aus dem Carbonsäurediester
abgeleitete Struktureinheit und ferner die aromatische Dihydroxyverbindung
in einem vorherbestimmten Verhältnis
enthält
und eine Zufalls-Block-
oder alternierende Copolymerisationsstruktur aufweist.
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Das
Polycarbonatharz hat eine Fotoelastizitätskonstante von 60 × 10–12 m2/N oder weniger, und weiter bevorzugt 50 × 10–13 m2/N oder weniger. Wenn die Fotoelastizitätskonstante
oberhalb von 60 × 10–12 m2/N liegt, ist dieses nicht bevorzugt, da
die Doppelbrechung gross wird, und beispielsweise führt die
Verwendung als optisches Disksubstrat zu einem grossen Fehler beim
Auslesen von Signalen.
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Es
ist bevorzugt, dass das Polycarbonatharz einen Brechungsindex von
1,53 oder mehr und eine Abbe-Zahl von 35 oder mehr hat. Ein Brechungsindex
von weniger als 1,53 ist nicht bevorzugt, da es in dem Fall, dass
Kunststofflinsen aus dem Polycarbonatharz hergestellt werden, erforderlich
ist, die Linsen dick zu machen. Eine Abbe-Zahl von weniger als 35
ist nicht bevorzugt, da in dem Fall, dass Brillengläser aus
dem Polycarbonatharz hergestellt werden, leicht eine Ermüdung der
Augen auftritt.
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Beispiele
für den
erfindungsgemässen
Carbonsäurediester
schliessen Diphenylcarbonat, Ditolylcarbonat, Bis(chlorphenyl)carbonat,
Di-m-cresylcarbonat, Dinaphthylcarbonat, Dimethylcarbonat, Diethylcarbonat,
Dibutylcarbonat und Dicyclohexylcarbonat ein, unter denen Diphenylcarbonat
bevorzugt ist.
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Wenn
das Polycarbonatharz durch Umsetzung von PCPDM mit Carbonsäurediester
hergestellt wird, wird dieses in einem Molverhältnis von vorzugsweise 0,97–1,10 mol,
und weiter bevorzugt 0,99–1,04
mol pro 1 mol PCPDM verwendet. Wenn die aromatische Dihydroxyverbindung
verwendet wird, wird der Carbonsäurediester
in einem Molverhältnis
von vorzugsweise 0,97–1,10
mol und weiter bevorzugt 0,99–1,04
mol pro 1 mol der Summe der aromatischen Dihydroxyverbindung und
PCPDM verwendet.
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Das
auf Polystyrol normierte Gewichtsdurchschnitts-Molekulargewicht des Polycarbonatharzes
ist vorzugsweise 20.000–200.000
und weiter bevorzugt 40.000–130.000.
Wenn das auf Polystyrol normierte Gewichtsdurchschnitts-Molekulargewicht
unterhalb von 20.000 liegt, ist die Festigkeit des geformten Artikels
unzureichend, wohingegen mehr als 200.000 nicht bevorzugt ist, da
die Fliessfähigkeit
während
der Formgebung verschlechtert wird.
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In
dem Verfahren zur Herstellung des Polycarbonatharzes wird eine basische
Verbindung als Katalysator verwendet. Beispiele für die basische
Verbindung schliessen Alkalimetallverbindungen, Erdalkalimetallverbindungen,
stickstoffhaltige Verbindungen und phosphorhaltige Verbindungen
ein.
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Als
basische Verbindung werden vorzugsweise organische Säuresalze,
anorganische Säuresalze, Oxide,
Hydroxide, Hydride oder Alkoxide von Alkalimetall und Erdalkalimetall,
quaternäre
Ammoniumhydroxide und Salze davon und Amine verwendet. Es kann eine
Art der oben genannten Verbindungen oder eine Mischung aus den oben
genannten Verbindungen verwendet werden.
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Beispiele
für die
Alkalimetallverbindungen schliessen Natriumhydroxid, Kaliumhydroxid,
Cäsiumhydroxid,
Lithiumhydroxid, Natriumhydrogencarbonat, Natriumcarbonat, Kaliumcarbonat,
Cäsiumcarbonat,
Lithiumcarbonat, Natriumacetat, Kaliumacetat, Cäsiumacetat, Lithiumacetat,
Natriumstearat, Kaliumstearat, Cäsiumstearat,
Lithiumstearat, Natriumhydrogenborat, Natriumphenylborat, Natriumbenzoat,
Kaliumbenzoat, Cäsiumbenzoat,
Lithiumbenzoat, Dinatriumhydrogenphosphat, Dikaliumhydrogenphosphat,
Dilithiumhydrogenphosphat, Dinatriumphenylphosphat, Natriumtetraphenylborat,
jedes Dinatriumsalz, Dikaliumsalz, Dicäsiumsalz und Dilithiumsalz
von Bisphenol A und jedes Natriumsalz, Kaliumsalz, Cäsiumsalz
und Lithiumsalz von Phenol ein.
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Beispiele
für die
Erdalkalimetallverbindungen schliessen Magnesiumhydroxid, Calciumhydroxid, Strontiumhydroxid,
Bariumhydroxid, Magnesiumhydrogencarbonat, Calciumhydrogencarbonat,
Strontiumhydrogencarbonat, Bariumhydrogencarbonat, Magnesiumcarbonat,
Calciumcarbonat, Strontiumcarbonat, Bariumcarbonat, Magnesiumacetat,
Calciumacetat, Strontiumacetat, Bariumacetat, Magnesiumstearat,
Calciumstearat, Strontiumstearat, Bariumstearat, Calciumbenzoat,
Magnesiumphenylphosphat und jedes Magnesiumsulfat, Calciumsalz,
Strontiumsalz und Bariumsalz von Phenol ein.
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Beispiele
für die
stickstoffhaltige Verbindung und die phosphorhaltige Verbindung
schliessen quaternäre
Ammoniumhydroxide mit Alkylgruppe, Arylgruppe oder Aralkylgruppe
ein, einschliesslich Tetramethylammoniumhydroxid, Tetraethylammoniumhydroxid,
Tetrapropylammoniumhydroxid, Tetrabutylammoniumhydroxid und Trimethylbenzylammoniumhydroxid,
tertiäre
Amine, einschliesslich Triethylamin, Dimethylbenzylamin und Triphenylamin,
sekundäre
Amine, einschliesslich Diethylamin und Dibutylamin, primäre Amine,
einschliesslich Propylamin und Butylamin, Imidazole, einschliesslich
2-Methylimidazol und 2-Phenylimidazol, und basische Salze, einschliesslich
Ammoniak, Tetramethylammoniumborhydrid, Tetrabutylammoniumborhydrid, Tetrabutylammoniumtetraphenylborat,
Tetraphenylammoniumtetraphenylborat und Tetraphenylphosphoniumtetraphenylborat.
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Der
Katalysator wird in einem Molverhältnis von 10–9 bis
10–3 mol,
und vorzugsweise 10–7 bis 10–4 mol pro
1 mol der Gesamtmenge aus PCPDM und aromatischer Dihydroxyverbindung
verwendet.
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Die
Umesterung kann erfindungsgemäss
nach einem bekannten Schmelzpolykondensationsverfahren durchgeführt werden.
Das heisst, die Schmelzpolykondensation wird durchgeführt durch
Umesterung unter Erwärmen
unter Atmosphärendruck
oder reduziertem Druck und unter Verwendung der oben genannten Rohmaterialien
und Katalysatoren unter Entfernung von Nebenprodukten.
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Die
Reaktion wird üblicherweise
mehrstufig in zwei oder mehr Stufen durchgeführt. Die erste Reaktionsstufe
wird bei einer Temperatur von 120–260°C, vorzugsweise 180–240°C, für 0,1–5 Stunden,
vorzugsweise 0,5–3
Stunden, durchgeführt.
Dann wird die Reaktion von aromatischer Dihydroxyverbindung, PCPDM
und Carbonsäurediester
unter Verringerung des Drucks im Reaktionssystem und Erhöhung der
Reaktionstemperatur durchgeführt,
und schliesslich wird die Polykondensation unter einem reduzierten
Druck von 1 mmHg oder weniger bei einer Temperatur von 200–300°C durchgeführt. Diese
Reaktion kann in einem kontinuierlichen Verfahren oder einzelansatzweise
durchgeführt
werden. Die in der oben genannten Reaktion zu verwendende Reaktionsvorrichtung
kann eine Reaktionsvorrichtung vom vertikalen Typ sein, die mit
einer Ankerrührklinge,
einer Maxblendrührklinge,
einer helikalen Bandrührklinge
usw. ausgerüstet
ist, eine horizontale Reaktionsvorrichtung, die mit einer Schaufelklinge,
einer Gitterklinge, einer brillenförmigen Klinge ausgerüstet ist, und
eine Extruderreaktionsvorrichtung, die mit einer Schraube ausgerüstet ist,
und die Verwendung einer Kombination der oben genannten Reaktionsvorrichtungen
ist ebenfalls geeignet.
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In
dem Verfahren zur Herstellung des Polycarbonatharzes wird der Katalysator
nach Beendigung der Polymerisationsreaktion entfernt oder deaktiviert,
damit die Wärmestabilität und Hydrolysestabilität des so
erhaltenen Polycarbonats aufrecht erhalten wird. Üblicherweise
wird ein Verfahren zur Deaktivierung des Umesterungskatalysators
aus Alkalimetall oder Erdalkalimetall unter Zuführung einer bekannten sauren
Substanz in geeigneter Weise angewandt.
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Beispiele
für die
saure Substanz schliessen aromatische Sulfonsäuren ein, einschliesslich p-Toluolsulfonsäure, aromatische
Sulfonate, einschliesslich Butyl-p-toluolsulfonat und Hexyl-p-toluolsulfonat,
aromatische Sulfonsäurephosphoniumsalze,
einschliesslich Dodecylbenzolsulfonsäuretetrabutylphosphoniumsalz, Alkylsulfat,
einschliesslich Dimethylsulfat, organische Halogenide, einschliesslich
Stearoylchlorid, Benzoylchlorid und p-Toluolsulfonylchlorid, und
Benzylchlorid.
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Nach
der Deaktivierung des Katalysators kann ein Schritt der Entfernung
niedrigsiedender Verbindungen aus dem Polymer unter Verdampfung
bei einem Druck von 0,1–1
mmHg bei einer Temperatur von 200–300°C eingefügt werden. Zu diesem Zweck
wird geeigneterweise eine horizontale Vorrichtung, die mit einer
Rührklinge
mit exzellenter Oberflächenerneuerungsfähigkeit,
wie beispielsweise einer Schaufelklinge, einer Gitterklinge, einer
Brillenklinge usw. ausgerüstet
ist, oder ein Dünnschichtverdampfer
verwendet.
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Das
Polycarbonatharz kann ausser den oben genannten Wärmestabilisatoren
und Hydrolysestabilisatoren verschiedene Zusatzstoffe und Mittel
enthalten. Beispiele für
die Zusatzstoffe und Mittel schliessen ein Antioxidationsmittel,
Farbstoff, Pigment, ein Verstärkungsmittel,
einen Füllstoff,
einen UV-Absorber, ein Gleitmittel, ein Freisetzungsmittel, einen
Kristallisationskeimbildner, einen Weichmacher, einen Fliessfähigkeitsverbesserer,
ein Antistatikmittel, ein antibakterielles Mittel usw. ein.
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Bezüglich des
Zugabezeitpunkts der oben genannten Zusatzstoffe und Mittel können diese
unter Aufrechterhaltung des geschmolzenen Zustands des Polycarbonatharzes
unmittelbar nach der Reaktion zugegeben werden oder ferner nach
der Pelletierung des Polycarbonatharzes zugeführt werden. Wenn sie unter
Aufrechterhaltung des geschmolzenen Zustands unmittelbar nach der
Reaktion zu dem Polycarbonatharz zugegeben werden, wird in geeigneter
Weise ein Verfahren angewandt, das deren Zugabe zu dem aus dem Reaktor
entnommenen Harz, die anschliessende Übertragung in eine horizontale
Knetvorrichtung zum gleichförmigen
Verkneten und die nachfolgende Pelletierung umfasst, oder ein Verfahren,
das die Übertragung
des aus dem Reaktor entnommenen Harzes in eine horizontale Knetvorrichtung
und die Zuführung über eine
Seitenzuführung
in die Knetvorrichtung zum gleichförmigen Verkneten und die anschliessende
Pelletierung umfasst.
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Wenn
sie zu einem pelletierten Harz zugegeben werden, wird in geeigneter
Weise ein Verfahren ausgewählt,
das das Vermischen und Dispergieren der Pellets und der oben genannten
Zusatzstoffe und Mittel mit einem Mischer, typischerweise einschliesslich
eines Trommelmischers, eines Henschel-Mischers, eines Bandmischers,
eines Supermischers, und das anschliessende Schmelzkneten mit einer
Knetmaschine, wie beispielsweise einem Extruder, einem Banbury-Mischer
und Walzen, umfasst.
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BESCHREIBUNG DER BEVORZUGTEN
AUSFÜHRUNGSFORMEN:
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Die
vorliegende Erfindung wird nachfolgend detaillierter unter Bezugnahme
auf Beispiele beschrieben, die nicht als den Umfang der vorliegenden
Erfindung beschränkend
anzusehen sind.
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BEISPIEL 1
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52,5
g (0,2 mol) Pentacyclopentadecandimethanol (nachfolgend "PCPDM"), 43,3 g (0,202
mol) Diphenylcarbonat und 5 × 10–4 g
(6 × 10–6 mol)
Natriumhydrogencarbonat wurden in einen 300 ml-Vierhalskolben eingeführt, der
mit einem Rührer
und einer Destille ausgerüstet
war, und dann unter einer Stickstoffatmosphäre von 760 mmHg auf 180°C erwärmt und
dann für
30 Minuten gerührt.
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Dann
wurde der Druck im Inneren des Kolbens auf 150 mmHg eingestellt,
und die Innentemperatur des Kolbens in einer Geschwindigkeit von
60°C/Stunde
auf 200°C
angehoben und für
40 Minuten bei 200°C gehalten
und die Umesterungsreaktion durchgeführt. Die Temperatur wurde weiter
mit einer Geschwindigkeit von 75°C/Stunde
auf 225°C
angehoben, und 40 Minuten nach Beendigung des Temperaturanstiegs
wurde der Druck auf 1 mmHg oder weniger eingestellt und unter Aufrechterhaltung
von 225°C
gehalten. Dann wurde die Temperatur mit einer Geschwindigkeit von
105°C/Stunde
auf 235°C
angehoben, und die Reaktion unter Rühren für insgesamt 6 Stunden durchgeführt. Nach
Beendigung der Reaktion wurde Stickstoff in den Innenraum des Reaktors
injiziert, wodurch auf Atmosphärendruck
zurückgegangen
wurde, und das so hergestellte Polycarbonatharz wurde entnommen.
Die Ergebnisse der Messung der Eigenschaften des Polycarbonatharzes sind
in Tabelle 1 gezeigt.
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BEISPIEL 2
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Das
Experiment wurde in der gleichen Weise wie in Beispiel 1 durchgeführt, ausser
dass 26,2 g (0,1 mol) PCPDM, 22,8 g (0,1 mol) 2,2-Bis(hydroxyphenyl)propan
(nachfolgend "BPA"), 43,5 g (0,203
mol) Diphenylcarbonat und 5 × 10–4 g
(6 × 10–6 mol)
Natriumhydrogencarbonat verwendet wurden. Die Ergebnisse der Messung
der Eigenschaften des Polycarbonatharzes sind in Tabelle 1 gezeigt.
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BEISPIEL 3
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Das
Experiment wurde in der gleichen Weise wie in Beispiel 1 durchgeführt, ausser
dass 15,7 g (0,06 mol) PCPDM, 32,0 g (0,14 mol) BPA, 43,5 g (0,203
mol) Diphenylcarbonat und 5 × 10–4 g
(6 × 10–6 mol)
Natriumhydrogencarbonat verwendet wurden. Die Ergebnisse der Messung
der Eigenschaften des Polycarbonatharzes sind in Tabelle 1 gezeigt.
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VERGLEICHSBEISPIEL 1
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Das
Experiment wurde in der gleichen Weise wie in Beispiel 1 durchgeführt, ausser
dass 45,7 g (0,2 mol) BPA, 44,1 g (0,206 mol) Diphenylcarbonat und
5 × 10–5 g
(6 × 10–7 mol)
Natriumhydrogencarbonat verwendet wurden und PCPDM nicht verwendet
wurde, und der reduzierte Druck auf 1 mmHg oder weniger eingestellt
wurde und dann die Temperatur mit einer Geschwindigkeit von 105°C/Stunde
auf 280°C
angehoben und die Reaktion unter Rühren für insgesamt 7 Stunden durchgeführt wurde.
Die Ergebnisse der Messung der Eigenschaften des Polycarbonatharzes
sind in Tabelle 1 gezeigt.
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VERGLEICHSBEISPIEL 2
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Die
Ergebnisse der Messung der Eigenschaften eines auf dem Markt erhaltenen
Polymethylmethacrylats waren wie in Tabelle 1 gezeigt.
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Die
Eigenschaften in Tabelle 1 wurden nach den folgenden Verfahren gemessen.
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Brechungsindex (nD) und Abbe-Zahl (νD):
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Die
Messung wurde mit einem Refraktometer von ATAGO durchgeführt.
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Auf Polystyrol normiertes
Gewichtsdurchschnitts-Molekulargewicht
(Mw):
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Die
Messung wurde mittels GPC (Gelpermeationschromatografie) unter Verwendung
von monodispersem Polystyrol mit einem bekannten Molekulargewicht
als Standardsubstanz und Chloroform als Entwicklungsmittel durchgeführt.
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Glasübergangstemperatur (Tg):
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Die
Messung wurde mit einem Differentialrasterkalorimeter durchgeführt.
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Thermische Zersetzungs-Starttemperatur
(Td):
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Die
Temperatur, bei der das Probengewicht in einem Stickstoffstrom um
1% abnahm, wurde mit einer Thermowaage gemessen. Die Temperaturanstiegsgeschwindigkeit
betrug 10°C/min.
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Fotoelastizitätskonstante:
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Laserlicht
mit einer Wellenlänge
von 633 nm wurde mit einem Ellipsometer auf eine 100 μm dicke gegossene
Schicht aus jeder Probe aufgestrahlt, wodurch die Doppelbrechung
bei veränderter
Belastung gemessen und die Fotoelastizitätskonstante auf Basis der gemessenen
Ergebnisse berechnet wurde.
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Fallkugelschlagfestigkeit:
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Eine
Stahlkugel wurde aus einer Höhe
von 127 cm auf ein pressgeformtes Teststück mit einem Durchmesser von
40 mm und einer Dicke von 3 mm frei fallen gelassen, und sie wird
angegeben als das maximale Gewicht der Stahlkugel, bei der das Teststück nicht
zerbrach.
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Für die Verbindungen
wurden in der Tabelle die folgenden Abkürzungen verwendet.
- PCPDM
- Pentacyclopentadecandimethanol
- BPA
- 2,2-Bis(4-hydroxyphenyl)propan
- PMMA
- Polymethylmethacrylat
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Das
erfindungsgemässe
Polycarbonatharz ist ein neues aliphatisches Polycarbonatharz und
aliphatisch-aromatisches
Copolymerisationscarbonatharz mit niedriger Fotoelastizitätskonstante,
das die Eigenschaften eines aliphatischen Polycarbonatharzes, wie
beispielsweise exzellente Transparenz und Wärmebeständigkeit, und ein gutes Gleichgewicht
zwischen Brechungsindex und Abbe-Zahl beibehält, und ist in äusserst
nützlicher
Weise anwendbar in Materialien für
optische Kunststoffprodukte, wie beispielsweise optische Disksubstrate,
verschiedene Linsen, Prismen und optische Fasern.
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