-
Technisches
Gebiet
-
Die
Erfindung betrifft Zusammensetzungen, Formulierungen und Verfahren
für gewisse
Glutathion-Analoga, die mit mindestens einer Glutathion S-Transferase
wechselwirken. Die Erfindung betrifft weiter Lipidformulierungen
eines Glutathion-Analogons
und deren Herstellungsverfahren. Die Lipidformulierungen überwinden
das Unlöslichkeitsproblem
des Arzneistoffs, wenn er parenteral verabreicht wird, und verringern seine
toxischen Wirkungen. Schließlich
ist die Erfindung auf die Modulation der Hämatopoese im Knochenmark oder
Blut und auf andere nützliche
Antworten gerichtet, die von derartigen Zusammensetzungen und Formulierungen
bereitgestellt werden.
-
Hintergrund
und Offenbarung der Erfindung
-
Die
Nebenwirkungen von chemotherapeutischen Mitteln, die bei der Behandlung
von bösartigen
Geschwulsten und anderen Indikationen verwendet werden, sind wohlbekannt.
Unter diesen Nebenwirkungen befinden sich Änderungen der Konzentrationen
gewisser Blutzellen, einschließlich
Neutrophilen, Blutplättchen und
Lymphozyten. Die Ergebnisse dieser Wirkungen können Neutropenie, Thrombozytopenie
und eine allgemeine Immunsuppression sein. Diese Nebenwirkungen
sind nicht nur unangenehm, sondern sie beschränken auch die Wirksamkeit der
Krebstherapie und setzen das Subjekt einem ernsthaften Risiko von
Infektion und unkontrollierten Blutungen aus.
-
Derzeit
gibt es wenig praktische Abhilfe für diese Wirkungen. Typisch
handelt es sich bei den Ansätzen um
unterstützende
Pflege, große
Dosen von Antibiotika oder die Verabreichung von Wachstumsfaktoren.
Die Verabreichung von Wachstumsfaktoren, wie Granulozytenkolonie-stimulierendem
Faktor (GCSF), Granulozytmakrophagenkolonie-stimulierendem Faktor
(GMCSF) und in jüngerer
Zeit entwickelten Faktoren, wie Megakaryozyten-Wachstums- und Entwicklungsfaktor
(MGDF) und Thrombopoietin (TPO), ist teuer. Zusätzlich weisen diese ihre eigenen
zugehörigen
negativen Nebenwirkungen auf.
-
Die
Probleme, die mit derzeitigen Ansätzen zur Handhabung der Nebenwirkungen
einer Chemotherapie und zum sonstigen Umgang mit der Suppression
der Hämatopoese
verbunden sind, werden zumindest teilweise durch die biologische Aktivität gewisser
einfacher Tripeptid-Verbindungen gelöst, die Hemmer der verschiedenen
Isoenzyme von Glutathion S-Transferase sind.
-
Wie
bei vielen Verbindungen auf der Basis kleiner Peptide spielt die
Formulierung derartiger Verbindungen eine wesentliche Rolle bei
ihrer Löslichkeit
und Wirksamkeit. Es ist bekannt, dass Lipidformulierungen (Liposomes
as Drug Carriers, Hsg. G. Gregoriadis, John Wiley and Sons, 1988)
und Emulsionen oder Lipid-Mikrokügelchen
(Cumrnings, J. et al., Expert Opin. Ther. Pat. (1998), 8(2), 153;
Takenaga, M., Adv. Drug Delivery Rev. (1996), 20(2,3), 209; Yamaguchi,
T., Adv. Drug Delivery Rev. (1996), 20(2,3), 117; Mizushima, Y.
EP 0 432 697 A2 ;
Kraft, M. WO 98/05301) als geeignete pharmazeutische Träger verwendet
werden können,
welche die Löslichkeit
erhöhen,
das pharmakokinetische Verhalten modulieren, die Bioverteilung modifizieren
und Verbindungen vor einem enzymatischen Abbau schützen. Die
Erhöhung
der Lipophilie der Verbindung unterstützt häufig die Formulierbarkeit von
Verbindungen in Emulsionen und Liposomen. Ester, die längere Kohlenstoffketten
oder andere lipophile Gruppen enthalten, können so verwendet werden, um
Verbindungen maßzuschneidern,
welche die Löslichkeit
maximieren.
-
Ein
Liposom ist eine vollständig
geschlossene Lipid-Doppelschichtmembran, die ein geschlossenes wässriges
Kompartiment umgrenzt. Liposomen sind mikroskopische Zufuhrvesikel,
die teilweise aus Phospholipiden hergestellt sind, welche geschlossene,
Flüssigkeits-gefüllte Kugeln
bilden, wenn sie mit Wasser gemischt werden. Liposomen können entweder
unilamellar, aus einer Lipid-Doppelschichtmembran bestehend, oder
multilamellar, aus mehr als einer Doppelschicht bestehend, sein.
Liposomen weisen das Potential der Bereitstellung einer gesteuerten
Freisetzung des verabreichten Arzneistoffs über eine ausgedehnte Zeitspanne und
der Verringerung der toxischen Nebenwirkungen des Arzneistoffs durch
die Begrenzung der freien Konzentration des aktiven Mittels im Blutstrom
auf. Liposomen können
auch die Gewebeverteilung und – aufnahme
von Arzneistoffen ändern,
und die geänderte
Gewebeverteilung kann die therapeutische Wirksamkeit des Arzneistoffs
signifikant erhöhen.
-
Die
WO 96/40205 und WO 95/08563 offenbaren Tripeptid-Verbindungen, die
Analoga von Glutathion sind. Sie sind allgemein Hemmer der Glutathion
S-Transferase-Aktivität, und die
verschiedenen Verbindungen, die in dieser Gruppe enthalten sind,
zeigen verschiedene Spezifitäten
bezüglich
Glutathion S-Transferase-Isoenzymen. In diesen Patenten sind symmetrische
Ester mit 1 bis 10 C-Einheiten offenbart, wobei die bevorzugte Ausführungsform
der Diethylester ist.
-
Zusammenfassung
der Erfindung
-
Die
Erfindung stellt Lipidformulierungen bereit, die Verbindungen enthalten,
welche bei der Modulation der Hämatopoese
allgemein und als Hilfsmittel für
die chemotherapeutische Behandlung von Tumoren nützlich sind. Die Erfindung
stellt Lipidformulierungen und Verfahren zur Herstellung derartiger
Formulierungen bereit. In einem Aspekt ist die Erfindung auf eine
Lipidformulierung gerichtet, die eine Verbindung enthält, welche
ist:
- (i) ein Diester einer Verbindung der Formel
A in der:
jeder Ester
1–25 C
ist;
YCO für γ-Glu oder β-Asp steht;
G*
Phenylglycin ist;
Z für
CH2, O oder S steht; und
X ein Kohlenwasserstoffrest
ist, der Alkyl (6–8
C), Benzyl oder Naphthyl ist;
oder ein pharmazeutisch annehmbares
Salz derselben; oder
- (ii) eine Verbindung der Formel I in der:
R1 und
R2 jeweils unabhängig lineares oder verzweigtes
Alkyl (1–25
C), Cycloalkyl (6–25
C), Heterocyclus (6–20
C), Ether oder Polyether (3–25
C) sind oder R1-R2 zusammen
2–20 C-Atome
aufweisen und einen Makrocyclus mit dem Rest der Formel I bilden;
und
X wie oben für
die Formel A definiert ist; oder ein pharmazeutisch annehmbares
Salz derselben;
wobei die Lipide der Lipid-Formulierung Ei-Phosphatidylcholin
und Ei-Phosphatidylglycerin
in einem Gewichtsverhältnis
von 0,75–1,25:0,75–1,25 umfassen.
-
In
einem weiteren Aspekt stellt die vorliegende Erfindung die Verwendung
der Lipidformulierung bei der Herstellung eines Medikaments zur
Modulation der Hämatopoese
und zum Schutz gegen die zerstörerischen
Auswirkungen einer Chemotherapie bereit.
-
Vor
der vorliegenden Erfindung wurden Anstrengungen unternommen, die
Bioverfügbarkeit
der oben beschriebenen Verbindungen durch Herstellung höherer Alkylester
zu erhöhen,
in denen mindestens eines von R1 oder R2 eine Höheralkyl(mindestens 6 C) Gruppe
ist. Dies erwies sich jedoch als schwierigeres und teures Verfahren.
Die Erfinder fanden anschließend,
dass sie durch Verwendung von Lipidformulierungen, insbesondere
Liposomenformulierungen, die Aufnahme der Verbindungen über ein
geeignetes Targeting erhöhen und
deshalb die Bioverfügbarkeit
erhöhen
konnten, ohne dass sie auf die oben erwähnte schwierige teure Herstellung
von Höheralkylestern
zurückgreifen
mussten.
-
Lipidformulierungen
oder -zusammensetzungen gemäß der Erfindung
umfassen Liposomen, Lipid-Mikrokügelchen
und Lipidemulsionen. Lipid-Mikrokügelchen sind kugelförmige Teilchen,
die aus einem Lipidkern und/oder einer Lipidmatrix zusammengesetzt
sind, welche die Verbindungen der Erfindung enthalten. Liposomen
sind Phospholipid-Vesikel, die aus (einer) Lipiddoppelschicht(en)
bestehen, die ein wässriges
Kompartiment begrent/begrenzen, das die Verbindungen der Erfindung
enthält.
-
Es
wurde gezeigt, dass die Verbindungen der Formeln A oder I eine begrenzte
Löslichkeit
in wässrigen Lösungen,
insbesondere in hoch osmotischen Lösungen aufweisen. Es wurde
gezeigt, dass diese Verbindungen, wenn sie in Lipiden formuliert
werden, eine größere Löslichkeit
aufweisen, wenn sie in ein biologisches Medium gegeben werden. Es
wurde weiter gezeigt, dass diese Verbindungen, wenn sie in Lipid-Mikrokügelchen
formuliert werden, eine größere Beständigkeit
gegen Proteasen und eine erhöhte
Halbwertszeit in Anwesenheit von Blut aufweisen.
-
In
einem Aspekt stellt die vorliegende Erfindung ein Verfahren zur
Herstellung eines Lipidmediums aus Tröpfchen bereit, welche einen
Kern aus Verbindungen der Formeln A oder I umfassen, der mit einem
pharmazeutisch verträglichen Öl beschichtet
ist. Demgemäß stellt
die Erfindung ein Verfahren zur Herstellung einer Formulierung auf
Lipid-Basis bereit.
-
In
einem weiteren Aspekt stellt die Erfindung ein Verfahren zur Herstellung
eines Liposoms auf Phospholipid-Basis bereit, in dem Verbindungen
der Formeln A oder I mit dem Liposom assoziiert gefunden werden.
-
In
einem weiteren Aspekt ist die Erfindung auf ein Verfahren zur Herstellung
von Liposomen auf Phospholipid-Basis gerichtet, welche Verbindungen
der Formeln A oder I enthalten.
-
In
einem weiteren Aspekt ist die Erfindung auf die Verwendung einer
Lipidformulierung der Erfindung bei der Herstellung eines Medikaments
für die
Modulation der Hämatopoese
und den Schutz gegen die zerstörerischen
Auswirkungen einer Chemotherapie gerichtet.
-
In
weiteren Aspekten ist die Erfindung auf Lipidformulierungen, die
einen Diester einer Verbindung der Formel A oder einer Verbindung
der Formel I enthalten, zur Förderung
der Produktion von Neutrophilen, Blutplättchen und Lymphozyten, zur
Wiederherstellung von geschädigtem
Knochenmark, zum Schutz von Knochenmark vor einer zytotoxischen
Therapie und zum Ausüben
einer Schutzwirkung gegen Neutropenie, Thrombozytopenie, Lymphozytopenie
und Anämie,
die von einer Chemotherapie, Infektion oder hämatologischen Krankheiten verursacht
werden, und zur Expansion von Zellpopulationen im Verlauf einer
Knochenmarktransplantation gerichtet. Eine bevorzugte Ausführungsform
ist der Einschluss von Niederalkylestern in Lipidformulierungen.
Die Erfindung ist weiter auf die Verwendung von Verbindungen der
Erfindung als Tumor-spezifische Chemo- oder Radiosensibilisatoren,
was die Wirkung der Behandlung potenziert, und als verallgemeinerte
Chemoprotektionsmittel gerichtet. Ein weiterer Aspekt dieser Erfindung
ist auf ein allgemeines Immunstimulans zur Behandlung von Anämie, Infektionen
und dergleichen gerichtet.
-
Lipidformulierungen,
welche die Verbindungen der Formeln A oder I enthalten, können auf
die folgende Weise hergestellt werden: (i) Arzneistoff und Lipid
werden in einem Alkohol/Wasser-Lösungsmittelgemisch gelöst; (ii)
die Mischung wird rasch in einem Puffer verdünnt, um Liposomen zu bilden;
(iii) das Liposomen-Präparat
wird durch einen oder mehrere gestapelte Filter extrudiert, um unilamellare
Vesikel einer definierten Größe zu erzeugen;
und (iv) lyophilisiert.
-
Detaillierte Beschreibung
der Erfindung
-
Viele
der Verbindungen der Formeln A und I sind nützlich, um die Aktivität von mindestens
einer Isoenzym-Unterklasse der Glutathion S-Transferase-Isoenzyme
zu hemmen. Zusammensetzungen dieser Verbindungen modulieren auch
die Hämatopoese
im Knochenmark, selbst in Anwesenheit von Mitteln, die normalerweise
einen großen
Prozentsatz der Zellen zerstören
würden,
welche erforderlich sind, um die Hämatopoese aufrecht zu erhalten.
Zusätzlich
zeigen diese Zusammensetzungen andere hilfreiche Auswirkungen auf das
Knochenmark und die Blutzellen.
-
Verbindungen
der Erfindung der Formeln A oder I liegen als Diester vor. Die Esterformen
sind im Allgemeinen diejenigen von (1-25 C)-Alkyl-, (1-25 C)-Alkenyl-
und (1-25 C)-Arylalkylalkoholen und -aminen. Insbesondere kann jeder
der Diester diejenigen mit einer ersten Gruppe mit 1 C-Atom und
mit der zweiten Estergruppe mit 1 C-, 2 C-, 3 C-, 4 C-, 5 C-, 6
C-, 7 C-, 8 C-, 9 C-, 10 C-, 11 C-, 12 C-, 13 C-, 14 C-, 15 C-,
16 C-, 17 C-, 18 C-, 19 C-, 20 C-, 21 C-, 22 C-, 23 C-, 24 C- oder
25 C-Atomen einschließen. Ähnlich können sie diejenigen
mit irgendeiner der vorangehenden zweiten Estergruppen in Kombination
mit einer ersten Gruppe mit 1 C-, 2 C-, 3 C-, 4 C-, 5 C-, 6 C-,
7 C-, 8 C-, 9 C-, 10 C-, 11 C-, 12 C-, 13 C-, 14 C-, 15 C-, 16 C-,
17 C-, 18 C-, 19 C-, 20 C-, 21 C-, 22 C-, 23 C-, 24 C- oder 25 C-Atomen
einschließen.
Derartige Gruppen können
geradkettig sein, oder diejenigen mit einer ausreichenden Zahl von
Atomen können
eine oder mehrere Verzweigungen aufweisen. Insbesondere kann mindestens
eine der Estergruppen irgendeine Zahl von 10 bis 25 C-Atomen aufweisen.
Typische Ester, die in der Erfindung nützlich sind, umfassen Dioleyl,
Palmityl/Ethyl, Lauryl/Ethyl, Dilauryl, Stearyl/Ethyl und dergleichen.
Besonders bevorzugt sind die Palmityl/Ethyl-Formen der Verbindungen der Formeln
A oder I, worin X Benzyl ist. Es versteht sich, dass derartige Gruppen
und der Rest der Formeln A oder I einen oder mehrere Substituenten
aufweisen können,
vorausgesetzt, dass derartige Substituenten die Verbindung nicht
daran hindern, eine positive pharmazeutische Wirkung (wie mindestens
irgendeine der hierin beschriebenen Wirkungen) zu zeigen. Derartige
Substituenten können
ein oder mehrere (wie zwei oder drei) Halogene oder Hydroxy einschließen.
-
Ein
spezieller Diester der Formeln A oder I (z.B. ein Diester der Formel
I) kann eine größere Lipophilie aufweisen
als ein entsprechender Diethylester. Dies kann besonders vorteilhaft
sein, wenn die Verbindung in einer Liposomenzusammensetzung formuliert
wird, welche die Verbindung enthält.
Es kann ein Diester ausgewählt
werden, der eine erhöhte
Potenzierung der Chlorambucil-Zytotoxizität bei menschlichen Zellen im
Vergleich zu der entsprechenden freien Disäure-Form der Verbindung zeigt,
wie es in Beispiel 1 des U.S. Patents Nr. 5,955,432 beschrieben
wird, oder der eine erhöhte
Aufnahme durch menschliche Krebszellen, wie HT-29 (Human-Kolon-Adenokarzinom),
die in serumfreiem Medium suspendiert sind, gegenüber der
entsprechenden freien Disäure-Form
der Verbindung zeigt (wie es in Beispiel 1 des vorstehenden Patents
beschrieben ist). Es kann ein Diester ausgewählt werden, der für eine erhöhte Differenzierung
von Maus- oder Ratten-Knochenmark im Vergleich zu der entsprechenden
freien Disäure-Form
der Verbindung sorgt (wie im Beispiel 9 des vorstehenden Patents
beschrieben).
-
Es
ist offensichtlich, dass die Tripeptide der Erfindung ein oder mehrere
chirale Zentren enthalten. Die oben angegebenen Bezeichnungen richten
sich auf die Gattung von Diastereomeren, die aus der Anwesenheit dieser
chiralen Zentren resultieren. Die bevorzugten Aminosäuren der
Erfindung weisen die L-Konfiguration auf.
-
Die
Zusammensetzungen der Erfindung haben mehrere Eigenschaften, die
sie als Hilfsmittel bei einer Chemotherapie und anderen Indikationen
nützlich
machen. Erstens modulieren sie die Hämatopoese in Knochenmark, dessen
Zerstörung
eine übliche
Nebenwirkung von chemotherapeutischen Mitteln ist. Zweitens hemmen
sie gewöhnlich
mindestens eine Klasse der GST-Isoenzyme, einschließlich der π-Unterklasse, die besonders
häufig
in Tumorzellen vorliegt. Schließlich
potenzieren die Verbindungen der Formeln A oder I direkt die Wirkung
von chemotherapeutischen Mitteln bei der Zerstörung von Tumorzellen. Diese
Kombination von Qualitäten
macht die Verbindungen der Erfindung sowohl als direkt die Hämatopoese
potenzierende Mittel nützlich
als auch, um die negativen Auswirkungen von chemotherapeutischen
Behandlungen zu verbessern sowie die toxische Wirkung auf die Zielzellen
zu verstärken.
Wenn sie zur Verwendung in vivo oder in Kontakt mit intakten Zellen
formuliert werden, werden die Verbindungen der Formeln A oder I
als Diester bereitgestellt.
-
Formulierungen
zur Verabreichung verwenden Standardmethoden, wie diejenigen, die
in Remington's Pharmaceutical
Sciences, (Mack Publishing Company, Easton, PA) und in Liposome
Technology Band III Targeted Drug Delivery and Biological Interaction
(1984, CRC Press, Inc., Boca Raton, Florida) beschrieben sind, sowie
speziellen Formulierungen, wie beschrieben. Besonders nützliche
Formulierungen für
Verbindungen der Formeln A oder I sind Lipidzusammensetzungen. Lipidzusammensetzungen
umfassen Lipidemulsionen (wie wässrige
Lipidemulsionen), Liposomen und Lipid-Mikrokügelchen. Formulierungen in
Lipidzusammensetzungen enthalten Phosphatidylcholin und Phosphatidylglycerol.
-
Eine
bevorzugte Zusammensetzung ist diejenige einer Verbindung der Formel
I, in der R1 und R2 Ethyl sind, X Benzyl ist, und die in einer Mischung
von Ei-Phosphatidylcholin
(EPC) und Ei-Phosphatidylglycerol (EPG) formuliert ist.
-
Die
Lipidformulierung kann ein Verhältnis
von Lipid zu Verbindung der Formeln A oder I von 3:1 bis 6:1 umfassen.
Bevorzugt kann die Lipidformulierung 2:2 Gewichtsteile Ei-Phosphatidylcholin
(EPC) : Ei-Phosphatidylglycerol (EPG), 1 Gewichtsteil Verbindung
der Formeln A oder I und 7 Gewichtsteile Saccharose umfassen. Am
bevorzugtesten kann die Formulierung 2 Gewichtsteile Ei-Phosphatidylcholin
(EPC), 2 Gewichtsteile Ei-Phosphatidylglycerol
(EPG), 1 Gewichtsteil Verbindung der Formeln A oder I und 7 Gewichtsteile
Saccharose umfassen. Weiter können
zusätzliche
Mittel, wie Citrat-Puffer, zugesetzt werden, um den pH zu steuern. Die
Nettoladung der Lipidformulierung kann im Bereich von negativ bis
neutral liegen. Bevorzugt ist die Nettoladung der Lipidformulierung
negativ. Das Verfahren zur Herstellung der Lipid/Verbindung-Formulierung findet bevorzugt
unter Verwendung eines Extruders, gefolgt von Filtration statt,
um unilamellare Vesikel einer definierten Größe etwa 50–2000 nm zu erzeugen. Bevorzugter
weisen die erzeugten unilamellaren Vesikel eine Größe von etwa
50–1000
nm auf. Am bevorzugtesten weisen die erzeugten unilamellaren Vesikel
eine Größe von 400–600 nm
auf. Die Liposomen können
zur Trockne lyophilisiert werden und mit einem pharmazeutisch verträglichen
Verdünnungsmittel
wieder gelöst/suspendiert
werden.
-
Vorzugsweise
beträgt
der Grad der Einkapselung des Arzneistoffs im Liposom mehr als 50
%, bevorzugter mehr als 80 %, und die End-Lyophilisierung kann die
Viskosität
und Vesikelgröße erhöhen (75–600 nm). Am
bevorzugtesten beträgt
der Grad der Einkapselung von Arzneistoff zu Liposom etwa 95 %.
-
Verabreichung und Verwendung
-
Mit "Modulierung der Hämatopoese
im Knochenmark oder peripheren Blut" ist die Änderung der Rate der Blutzellenbildung
gemeint, wie durch die Fähigkeit
gemessen, Kolonien oder differenzierte Zellen zu bilden. Differenzierte
Zellen schließen
Neutrophile, Blutplättchen,
rote Blutzellen, Lymphozyten, Makrophage, Granulozyten, Granulozytmakrophage
und dergleichen ein. Wie in der vorliegenden Anmeldung verwendet,
bezeichnet "Modulierung
der Hämatopoese
im Knochenmark oder peripheren Blut" die Fähigkeit von Knochenmark oder
Blut, das mit den Zusammensetzungen der Erfindung behandelt wird,
eine Kolonienbildung oder Erzeugung von differenzierten Zellen bei
einem Niveau zu zeigen, das von demjenigen von unbehandeltem Knochenmark
verschieden ist. Ähnlich
zeigen Fraktionen des Knochenmarks oder peripheren Bluts, die geeignete Verläuferzellen
enthalten, diesen Effekt. Es sollte bemerkt werden, dass, wie hierin
verwendet, "peripheres Blut" speziell Nabelschnurblut
einschließt.
-
Wenn
Mittel verwendet werden, die typisch zerstörerische Auswirkungen auf Knochenmark
oder auf die Hämatopoese
im Blut aufweisen, üben
die Zusammensetzungen der Erfindung allgemein eine Schutzwirkung
aus. Mit "Schutzwirkung" ist gemeint, dass
der resultierende Schaden für
das Knochenmark oder Blut geringer ist, wenn die Zusammensetzung
verabreicht wird, als wenn sie es nicht wird.
-
Es
gibt eine Anzahl von Situationen, in denen die Schutzwirkung der
Zusammensetzungen der Erfindung nützlich ist. Diese umfassen
Fälle,
bei denen eine Strahlung negative Auswirkungen zum Ergebnis hatte oder
voraussichtlich haben kann, Fälle,
bei denen ein Patient aus irgendeinem Grund immungeschädigt ist, Fälle, bei
denen ein Patient einen Nierenschaden zeigt, und Fälle, bei
denen der Patient einer Chemotherapie unterzogen worden ist. Zusätzlich können die
Zusammensetzungen der Erfindung in Transplantationsverfahren verwendet
werden, um die Zahl der Zellen im Knochenmark eines Donors zu erhöhen; typisch
kann in diesem Fall die Verbindung in vivo oder ex vivo verabreicht
werden. In diesem Zusammenhang fördern
die Zusammensetzungen der Erfindung auch die Bewegung von Vorläuferzellen
in das periphere Blut des Donors, was so die Erholung der Zahlen
von weißen
Zellen im peripheren Blut bei diesem Donor verbessert; ähnlich können die
Zusammensetzungen der Erfindung die Erholung der Zahlen von peripheren
weißen
Blutzellen im Empfänger
verbessern. Allgemein verbessern die Zusammensetzungen die Expansion
und fördern
die letztendliche Einpflanzung von transplantierten Zellen nach
Einwirkung der Zusammensetzungen der Erfindung in vivo oder ex vivo.
Zusammensetzungen der Erfindung können direkt im Empfänger verwendet
werden, um die Erholung zu beschleunigen.
-
Die
Zusammensetzungen der Erfindung können entweder in vitro oder
in vivo verwendet werden. Beispielsweise können diese Zusammensetzungen
verwendet werden, um hämatopoetische
Zellen in Knochenmark vor einer allogenen oder xenogenen Transplantation
zu expandieren oder auf andere Weise zu modulieren. Die Behandlung
von Subjekten unter Verwendung von Ex-vivo-Techniken, wodurch eine
Expansion von relativ undifferenzierten Zellen aus dem Blutstrom
bewirkt wird, kann ebenfalls verwendet werden. Die Zusammensetzungen
der Erfindung können
auch für
eine In-vivo-Verabreichung formuliert werden.
-
Wenn
eine Ex-vivo-Verabreichung verwendet wird, können entweder Knochenmark oder
peripheres Blut (einschließlich
Nabelschnurblut) oder beide direkt mit den erfindungsgemäßen Zusammensetzungen
in Kontakt gebracht werden, oder Fraktionen dieser Materialien können behandelt
werden, solange die Fraktionen geeignete Ziel-Vorläuferzellen
enthalten.
-
Die
Verbindungen können
für die
Injektion, für
die orale Verabreichung oder für
alternative Verabreichungsverfahren, wie die transmukosale oder
transdermale Verabreichung, formuliert werden. Die Injektion kann
auf intravenösem,
intraperitonealem, intramuskulärem
oder irgendeinem anderen herkömmlichen
Weg stattfinden.
-
Der
Prozentsatz des aktiven Verbindungs-Bestandteils (oder an einer
Mischung von Verbindungen) in der Formulierung kann über einen
großen
Bereich variieren, wie von etwa 0,5 % Gew./Gew. bis etwa 95 % Gew./Gew.
oder bis zu 100 %. Der bevorzugte Prozentsatz des aktiven Bestandteils
hängt von
der Natur der Formulierung als solcher ab. So kann eine "pharmazeutische Zusammensetzung" einer Verbindung
der vorliegenden Erfindung beispielsweise nur die Verbindung oder
die Verbindung und andere (vorzugsweise nicht-toxische) Komponenten
enthalten. Der bevorzugte Prozentsatz des aktiven Bestandteils hängt von
der Natur der Formulierung als solcher ab. Zusätzlich können die Zusammensetzungen
der Erfindung mit anderen vorteilhaften Mitteln, wie Immunstimulantien
oder Wachstumsfaktoren, gemischt oder zusätzlich zu diesen verwendet
werden.
-
Die
erforderliche Dosierung hängt
von der Natur des Subjekts, der Natur des Zustands, der Verabreichungsweise
und der Beurteilung des behandelnden Arztes oder Tierarztes ab.
Geeignete Dosierungsbereiche werden gemäß diesen Parametern eingestellt.
Im Allgemeinen liegen typische Dosen pro Patient im Bereich von
0,1–100 mg/kg
pro Tag über
10–40
Tage, bevorzugter 1–10
mg/kg pro Tag über
14–28
Tage. Diese Bereiche sind lediglich erläuternd, und die korrekte Dosierungsoptimierung
kann durch Routineverfahren bestimmt werden.
-
Wenn
die erfindungsgemäßen Zusammensetzungen
als Schutzmittel im Hinblick auf eine chemotherapeutische Behandlung
verabreicht werden, kann der Zeitpunkt der Verabreichung ebenfalls
relevant sein. Der Zeitpunkt hängt
jedoch von der Natur des verwendeten chemotherapeutischen Mittels
ab. Es liegt klar innerhalb des üblichen
Fachwissens, einen geeigneten Zeitpunkt für das spezielle verwendete
chemotherapeutische Mittel zu bestimmen.
-
Es
werden Diester gewählt,
die vorzugsweise eine höhere
Zahl von C-Atomen in mindestens einer Estergruppe aufweisen und
die eine niedrigere Hydrolysegeschwindigkeit und eine höhere Halbwertszeit
in tierischem oder menschlichem Plasma zeigen, z.B. C16/C2- gegenüber dem
entsprechenden C2/C2-Diester. Ähnlich kann
ein Diester mit einer höheren
Zahl von C-Atomen in mindestens einer Estergruppe gewählt werden (wie
der C16/C2-Diester), der eine erhöhte Modulation der Hämatopoese
von tierischen oder menschlichen Zellen im Vergleich zu dem entsprechenden
Diester mit einer niedrigeren Zahl von Estergruppen-C-Atomen (wie
dem C2/C2-Diester) zeigt.
-
Die
Beispiele, die folgen, dienen dazu, diese Erfindung zu erläutern. Weitere
Beispiele für
spezielle Verbindungen sind im oben erwähnten U.S. Patent Nr. 5,955,432
angegeben, und andere hierin beschriebene Verbindungen können auf
analoge Weise verwendet werden. Die Beispiele sollen auf keine Weise
den Bereich dieser Erfindung beschränken, sondern werden bereitgestellt,
um zu zeigen, wie die Verbindungen dieser Erfindung herzustellen
und zu verwenden sind. In den folgenden Beispielen sind alle Temperaturen
in Grad Celsius und zeigt RT Raumtemperatur an. Glutathion-Analoga
können
durch typische, in der Technik wohlbekannte synthetische organische
Verfahren hergestellt werden, wie diejenigen, die in der
US 5,786,336 beschrieben sind.
In einigen Fällen
können
Schutzgruppen eingeführt
und schließlich
entfernt werden. Geeignete Schutzgruppen für Amino-, Hydroxy-, Carboxylgruppen
sind in Greene et al., "Protective
Groups in Organic Synthesis",
Zweite Auflage, John Wiley and Sons, New York, 1991, beschrieben.
Die Aktivierung der Carbonsäure kann
unter Verwendung einer Anzahl von verschiedenen Reagenzien erzielt
werden, wie in Larock, "Comprehensive
Organic Transformations",
VCH Publishers, New York, 1989, beschrieben.
-
Die
Herstellung von Lipidemulsionen und Liposomen wird durch in der
Technik wohlbekannte Verfahren bewerkstelligt. Hier ist das Sojabohnenöl, das als
Glycerid verwendet wird, gereinigtes Sojabohnenöl mit hoher Reinheit (Reinheit
von mindestens 99,9 % als Triglycerid, Diglycerid und Monoglycerid).
Das Phospholipid ist gereinigt, wie Eigelb-Lecithin oder Sojabohnen-Lecithin,
welche durch ein Abtrennungsverfahren mittels eines gewöhnlichen
organischen Lösungsmittels
hergestellt werden können.
Im Allgemeinen werden vorbestimmte Mengen an Sojabohnenöl, Lipid,
einem Glutathion-Analogon
und anderen Zusätzen,
wie oben erwähnt,
gemischt und erwärmt,
um eine Lösung
zu bilden, und mittels eines gewöhnlichen
Homogenisierers (wie eines Homogenisierers vom Druckstrahl-Typ oder
eines Ultraschall-Homogenisierers) bei einer Temperatur von 25 bis
90°C einer
Homogenisierungsbehandlung unterzogen, um eine Wasser-in-Öl-Dispersion
zu erhalten. Dann wird eine erforderliche Menge an Wasser dazugegeben,
und die Mischung wird wiederum mittels des obigen Homogenisierers
homogenisiert, um sie in eine Emulsion vom Öl-in-Wasser-Typ zu überführen, wodurch
die Emulsion der vorliegenden Erfindung hergestellt wird. Abhängig von
der Zweckmäßigkeit
für die Herstellung
können
nach der Formulierung der Emulsion Zusätze wie ein Stabilisator oder
isotones Mittel zugesetzt werden.
-
Liposomen
können
gemäß in der
Technik bekannten Verfahren hergestellt werden und sind in Liposome
Technology Band III Targeted Drug Delivery and Biological Interaction
(1984, CRC Press, Inc., Boca Raton, Florida) beschrieben. Liposomen
können
auch hergestellt werden, indem man Lipid und die Verbindungen der Formeln
A oder I in einem Alkohol/Wasser-Lösungsmittel löst, die
Mischung in einem geeigneten Puffer rasch verdünnt, das Produkt durch mindestens
ein Filter extrudiert und anschließend das Filtrat lyophilisiert.
-
Beispiel 1
-
Herstellung von Glutathion-Analoga
-
L-Glutaminsäure 1 wird
unter Verwendung von Di-t-butyldicarbonat unter basischen Bedingungen
geschützt.
Die Verbindung 2 wird dann cyclisiert, was durch die Reaktion von
Paraformaldehyd und einer katalytischen Menge von p-Toluolsulfonsäure das
Oxazolidinon 3 ergibt.
-
-
Das
Zwischenprodukt 7 (N-a-t-Boc-a-Ethyl-g-glutamyl-S(benzyl)cysteinsuccinimidester)
ist in dem obigen Reaktionsschema nicht gezeigt.
-
Die
Verbindung 4 wird durch die Reaktion des Oxazolidinons und von R'ONa hergestellt.
Der Succinimidester 5 wird durch DCC-Kupplung mit N-Hydroxysuccinimid
und der freien Säure
4 hergestellt, welcher dann mit S-Benzyl-L-cystein für die Bildung des
geschützten
Dipeptids 6 umgesetzt wird. Der Succinimidester wird durch eine
DCC-Kupplung hergestellt,
und seine Umsetzung mit Phenylglycin liefert das geschützte Tripeptid
8. Die Entfernung der Schutzgruppe und die Veresterung führt zum
Endprodukt 9.
-
Beispiel 2
-
N-α-t-Boc-L-Glutaminsäure, 2
-
Zwei
500 g-Portionen L-Glutaminsäure
(6,8 Mol) wurden jeweils in 4 l 10 %-igem THF in Wasser suspendiert.
Na2CO3-Pulver wurde
auf pH 9 dazugegeben, was eine klare Lösung zum Ergebnis hatte. Jede
Lösung
wurde (über
die ersten 10 Stunden während
der Zugabe des Boc-Anhydrids)auf 40°C erwärmt, und 1 kg Di-t-butyldicarbonat (4,58
Mol) wurden als Feststoff in 50 g-Portionen alle 30 min in jeden
Kolben gegeben, während
der pH durch Zugabe von Na2CO3 bei
9 gehalten wurde. Die Reaktion wurde über Nacht bei Raumtemperatur
gerührt.
Am folgenden Tag wurde ein zusätzliches
1 kg Di-t-butyldicarbonat wie oben dazugegeben. Am Morgen des dritten
Tages wurde jede Lösung
jeweils mit zweimal 2 l EtOAc extrahiert (es wurde gefunden, dass
die Bildung des Butanols die Reaktion nach der Zugabe von 1 Äq des Boc-Anhydrids stoppte
und dass die Extraktion mit EtOAc dieses entfernte und die Ausbeute
signifikant erhöhte).
Die wässrige
Schicht wurde gesammelt, und 1 kg Di-t-butyldicarbonat wurde wiederum wie oben
dazugegeben (Erwärmen
auf 40°C und
Zugabe von 500 g/Tag in 50 g-Portionen in jeden Kolben über eine
Zeitspanne von zwei Tagen). Die Gesamt-Reaktionszeit betrug vier
Tage mit der Zugabe von 4 kg (18,23 Mol) Di-t-butyldicarbonat. Es
wurde gefunden, dass die lange Reaktionszeit und das Erwärmen für annehmbare
Ausbeuten wesentlich waren. Die Reaktionsmischungen wurden dann
zweimal mit jeweils 2 l EtOAc extrahiert. Jede der wässrigen
Schichten wurde gesammelt, in einem Eisbad auf 0°C abgekühlt, tropfenweise mit konz.
HCl über
30 min (1 Tropfen/s) auf pH 3 angesäuert. (Es wurde gefunden, dass
das BocGlu gegenüber
diesem Ansäuerungsschritt
empfindlich war. Wenn der pH auf zu kleine Werte gebracht wurde
oder wenn die HCl zu schnell zugegeben wurde, fand etwas Entfernung
der Schutzgruppe statt, und große
Mengen Glutaminsäure
fielen aus der Lösung
aus.) Nach Beendigung der Ansäuerung
bildete sich ein weißliches
Gel, was durch die großzügige Zugabe
von NaCl bis etwas über
den Sättigungspunkt
der Lösung
hinaus verstärkt
wurde. Die resultierende Lösung
wurde zweimal mit jeweils 2 l EtOAc extrahiert. Die Entfernung des
Boc-L-Glu aus der wässrigen
Schicht wurde mittels DSC überwacht.
Die EtOAc-Schichten wurden vereinigt, über Na2SO4 getrocknet, filtriert und am Rotationsverdampfer
bei 35°C
zu einem klaren gelblichen Öl
eingedampft. Dieses wurde über
Nacht im Vakuum getrocknet, wodurch man 1097,1 g BocGlu (4,44 Mol)
erhielt; 65 % Ausbeute.
-
(S)-t-Butyloxycarbonyl-5-oxo-4-oxazolidinpropansäure, 3
-
1077
g (4,36 Mol) Boc-L-Glu, 2, wurden unter Erwärmen in 1 l CH3CN
gelöst.
Dieses wurde in einen 5 l-Dreihalskolben gegossen. Zu dieser Lösung wurden
3 l Benzol, 196,6 g (6,54 Mol) Paraformaldehyd und 40 g (0,26 Mol)
p-Toluolsulfonsäure
gegeben. Man stattete die Rundkolben mit zwei Dean-Stark-Apparaturen, zwei
Kühlern
bei –10°C und einem
mechanischen Rührer
aus, brachte die Reaktionsmischung auf 70°C und refluxierte 6 Stunden
(100 ml Wasser wurden aus den Dean-Stark-Apparaturen gesammelt, was eine vollständige Reaktion
anzeigte). Man ließ die
Reaktionsmischungen, klare rötlich-braune
Lösungen,
auf Raumtemperatur abkühlen
und dampfte sie am Rotationsverdampfer zu einem rötlich-braunen Öl ein. Das Öl wurde
wieder in 2 l Ether gelöst
und dreimal mit jeweils 1 l Wasser extrahiert. Die wässrigen
Schichten wurden vereinigt und mit 2 l Ether extrahiert, um das
Produkt zu entfernen, das im Wasser vorlag. Beide Etherschichten
wurden vereinigt, über
Na2SO4 getrocknet,
filtriert und am Rotationsverdampfer zu einem klaren gelben Öl eingedampft. Dieses
wurde im Vakuum getrocknet, wodurch man 952 g (3,67 Mol), 84,3 %
Ausbeute, unreines 3 erhielt.
-
3
wurde unter Verwendung einer offenen Säule gereinigt, die aus einem
groben 3 1-Sinterglastrichter hergestellt war, welcher mit einer
30 cm-Glasverlängerung
modifiziert war. 2 kg Baker Silica Gel, 40 μm Flashchromatographie-Packung,
wurden mit 4 l CH2Cl2 aufgeschlämmt und
in die Säule
gegossen. Man ließ das Lösungsmittel
ablaufen, bis es das Harzbett erreicht hatte. Zusätzliche
2 l CH2Cl2 wurden
dazugegeben und bis zum Harzbett ablaufen gelassen, was das Siliciumdioxid
absetzte. An diesem Punkt wurde die Verbindung, die (unter sanftem
Erwärmen)
in 750 ml CH2Cl2 gelöst worden
war, in die Säule
gegossen, und man ließ das Lösungsmittel
ablaufen. Als der Lösungsmittelpegel
das Harzbett erreicht hatte, wurde ein zusätzlicher 1 l CH2Cl2 dazugegeben und ablaufen gelassen, um das
Beladen mit dem Produkt zu vervollständigen. Es wurde dann mit 20
l CH2Cl2 eluiert
und in 400 ml-Fraktionen gesammelt. Es wurde zu einem Öl eingedampft
und unter Hochvakuum zu einem weißlich-gelben Schaum getrocknet;
745,7 g (2,88 Mol), 66,2 % Ausbeute, wurden erhalten.
-
N-α-t-Boc-L-Glutaminsäure-α-ethylester,
4
-
150
g Natrium-Stäbe
(6,5 Mol) wurden in einen Behälter
mit 500 ml Toluol gegeben, der Oberflächenüberzug wurde abgekratzt und
dünne Quadrate
wurden abgeschnitten. Eine 50 g-Portion der Quadrate wurde in einen
tarierten Behälter
mit 100 ml Toluol eingewogen, das Toluol wurde abgegossen, und das
Natrium wurde unter einem N2-Strom in 3
l reines Ethanol bei 0°C
gegeben. Nachdem die Blasenbildung aufgehört hatte, wurde eine weitere
50 g-Portion wie oben präpariert
und dazugegeben. Dies wurde wiederholt, bis die gesamten 200 g dazugegeben
waren. Die Lösung
wurde dann unter N2 über Nacht bei Raumtemperatur
gerührt,
was eine viskose klare Lösung
zum Ergebnis hatte. 745,7 g (2,88 Mol) 3 wurden (unter Erwärmen) in
3 l reinem EtOH gelöst
und in einen 5 l-Dreihalsrundkolben gegeben, der mit einem mechanischen
Rührer
ausgestattet war. Zu dieser Lösung
wurde unter Verwendung eines Druckausgleich-Tropftrichters unter
einem N2-Strom das NaOEt getropft (1 Tropfen/s).
Die Reaktion wurde über
Nacht gerührt,
was eine gelblich-weiße
Lösung
mit einer großen
Menge eines weißen
Niederschlags erzeugte. Die Reaktionsmischung wurde in einem Eisbad
auf 0°C
abgekühlt,
und konz. HCl wurde auf pH 9 (der pH war 13 nach der Reaktion) dazugetropft
(1 Tropfen/s). 6 l Wasser wurden dazugegeben, was eine klare Lösung erzeugte.
Diese wurde zweimal mit jeweils 3 l einer 1:1-Mischung von Ether:Petrolether
extrahiert. Die wässrige
Schicht wurde gesammelt, in einem Eisbad auf 0°C abgekühlt, und unter Rühren wurde
HCl auf pH 3 dazugetropft (1 Tropfen/s). Die angesäuerte Lösung wurde
zweimal mit jeweils 3 l Ether extrahiert. Die Etherschichten wurden
vereinigt, über
Na2SO4 getrocknet,
filtriert und zu einem klaren gelben Öl eingedampft. Dieses wurde
unter Hochvakuum getrocknet, was 609 g (2,11 Mol), 73,5 % Ausbeute,
ergab.
-
N-α-t-Boc-L-Glutaminsäure-α-ethylester-γ-succinimidester,
5
-
609
g (2,11 Mol) N-α-t-Boc-L-Glutaminsäure-α-ethylester
4 und 280,4 g N-Hydroxysuccinimid
(2,43 Mol) wurden in 3 l CH2Cl2 in
einem 5 l-Dreihalsrundkolben gelöst,
welcher mit einem mechanischen Rührer ausgestattet
war. 547,1 g N,N'-Dicyclohexylcarbodiimid
(2,65 Mol) wurden in 500 ml CH2Cl2 gelöst
und unter einem N2-Strom unter Rühren dazugetropft. Zusätzliche
50 g DCC (0,24 Mol) wurden in 100 ml CH2Cl2 gelöst und
zu der Reaktionsmischung getropft und über Nacht gerührt. DSC zeigte
eine vollständige
Reaktion. Der DCC-Harnstoff wurde aus der Reaktionsmischung abfiltriert,
und das Filtrat wurde am Rotationsverdampfer zu einem Öl eingedampft
und unter Hochvakuum zu einem Schaum getrocknet; 1042,7 g (2,81
Mol) rohes 5 wurden erhalten.
-
5
wurde unter Verwendung der offenen Säule gereinigt, die für die Reinigung
von 3 verwendet worden war. 1,5 kg Baker Silica Gel, 40 μm Flashchromatographie-Packung, wurden in
4 l CH2Cl2 aufgeschlämmt und in
die Säule
gegossen. Man ließ dies
ablaufen, bis der Lösungsmittelpegel
das Harzbett erreicht hatte. Zusätzliche
2 l CH2Cl2 wurden
dazugegeben und zum Harzbett ablaufen gelassen, um das Siliciumdioxid
zu packen. Als der Lösungsmittelpegel
das obere Ende des Harzbettes erreicht hatte, wurde die Verbindung,
die (unter sanftem Erwärmen)
in 750 ml CH2Cl2 gelöst worden
war, in die Säule
gegossen, und man ließ sie
sich durch Schwerkraft auf die Säule
laden. Als das Lösungsmittel
das Harzbett erreicht hatte, wurde 1 l CH2Cl2 dazugegeben und ablaufen gelassen, um die
Beladung mit dem Produkt zu vervollständigen. Das Produkt wurde mit 20
l CH2Cl2 eluiert
und in 400 ml-Aliquoten gesammelt. Fraktionen wurden zu einem Öl eingedampft
und unter Hochvakuum zu einem Schaum getrocknet; 853 g (2,28 Mol),
108,0 % Ausbeute (man bemerke die Reinheit im Nachtrag Nr. 5), wurden
erhalten.
-
N-α-t-Boc-α-Ethyl-γ-glutamyl-S(benzyl)-L-cystein,
6
-
465
g (2,2 Mol) S(Benzyl)-L-cystein wurden in 4 l einer 20 % THF- und
Wasser-Lösung aufgeschlämmt. Na2CO3-Pulver wurde
unter magnetischem Rühren
auf pH 9 in die Lösung
gegeben. Dies erzeugt eine teilweise gelöste Aufschlämmung. 853 g (2,28 Mol) 5 wurden
unter sanftem Erwärmen
in 1,5 l THF gelöst. Dies
wurde zu der gerührten
Lösung
getropft (2 Tropfen/s), während
der pH mit Na2CO3 bei
9 aufrechterhalten wurde. Die Reaktionsmischung wurde zweimal mit
jeweils 2 l 1:1 Ether:Petrolether extrahiert. DSC wurde überprüft, um sicherzustellen,
dass das Produkt aufgrund der großen THF-Menge in der Wasserphase
verblieb. Die wässrige
Phase wurde abgetrennt und in einem Eisbad auf 0°C abgekühlt. Konzentrierte Salzsäure wurde
dazugetropft, während
die Lösung
magnetisch gerührt
wurde, bis der pH 3 erreicht hatte. Der erzeugte ölige Niederschlag
wurde dann mit zwei 2 l-Portionen Ether extrahiert. Die Etherschichten
wurden vereinigt, auf Na2SO4 gegossen,
filtriert, zu einem Öl
eingedampft und unter Hochvakuum zu einem Schaum getrocknet, was
895,8 g (1,91 Mol), 90,4 % Ausbeute, ergab.
-
N-α-t-Boc-α-Ethyl-L-γ-glutamyl-L-S(benzyl)cysteinsuccinimidester,
7
-
895
g (1,91 Mol) 6 und 240,6 g N-Hydroxysuccinimid (2,09 Mol) wurden
in 3 l CH2Cl2 in
einem 5 1-Dreihalsrundkolben gelöst,
der mit einem mechanischen Rührer
ausgerüstet
war. 472,5 g N,N'-Dicyclohexylcarbodiimid
(2,29 Mol) wurden in 500 ml CH2Cl2 gelöst
und unter Rühren
unter einem N2-Strom dazugetropft (2 Tropfen/s).
Nach 5 Stunden zeigte ein DSC eine beträchtliche Menge an Ausgangsmaterial.
Zusätzliche
50 g (0,24 Mol) DCC wurden in 50 ml CH2Cl2 gelöst
und zu der Reaktionsmischung getropft und über Nacht gerührt. DSC zeigte
eine vollständige
Reaktion. Der DCC-Harnstoff
wurde aus der Reaktionsmischung abfiltriert, und das Filtrat wurde
auf 1 l eingedampft. Ether wurde bis zum Trübungspunkt dazugegeben, und
die Lösung
wurde in einem Eisbad auf 0°C
abgekühlt.
Nach Kratzen begannen sich Kristalle zu bilden. Kleine Ethermengen
wurden dazugegeben, um den Trübungspunkt
aufrechtzuerhalten und das Produkt aus der Lösung zu drängen. Die Lösung wurde über Nacht bei 4°C aufbewahrt.
Die Kristalle wurden durch Filtration gesammelt und unter Hochvakuum
getrocknet; 953 g (1,67 Mol), 87,4 % Ausbeute, wurden erhalten.
-
N-α-t-Boc-α-Ethyl-L-γ-glutamyl-L-S(benzyl)cystenyl-R-phenylglycin,
8
-
253
g (1,67 Mol) (R)-(–)-Phenylglycin
wurden in 4 l einer 20 % THF- und Wasser-Lösung
aufgeschlämmt.
Na2CO3-Pulver wurde
auf pH 9 zu der magnetisch gerührten
Lösung
gegeben, was eine teilweise gelöste
Aufschlämmung
erzeugte. 359 g (1,67 Mol) 7 wurden unter sanftem Erwärmen in
1,5 l THF gelöst.
Dies wurde zu der gerührten
Lösung
getropft (2 Tropfen/s), während
der pH durch Zugabe von Na2CO3 bei
9 aufrechterhalten wurde. Die Reaktion wurde 6 Stunden gerührt, was
eine klare gelblichorange Lösung
zum Ergebnis hatte. Die Reaktionsmischung wurde zweimal mit jeweils
2 l 1:1 Ether:Petrolether extrahiert. DSC wurde überprüft, um sicherzustellen, dass
das Produkt aufgrund der großen
THF-Menge in der wässrigen
Schicht verblieb. Die wässrige
Schicht wurde abgetrennt und in einem Eisbad auf 0°C abgekühlt. Während die
Lösung magnetisch
gerührt
wurde, wurde Salzsäure
(konz.) dazugetropft (1 Tropfen/s), bis der pH 3 erreicht hatte.
Das Produkt wurde dann zweimal mit jeweils 2 l Ether extrahiert.
Die Etherschichten wurden vereinigt, auf Na2SO4 gegossen, filtriert, zu einem Öl eingedampft
und unter Hochvakuum zu einem Schaum getrocknet, was 853 g (1,45
Mol), 86,8 % Ausbeute, lieferte.
-
γ-Glutamyl-S(benzyl)cysteinyl-R-phenylglycindiethylester-Hydrochlorid,
9
-
767,5
g (1,26 Mol) 8 wurden in zwei Portionen aufgeteilt und jeweils in
2,4 l reinem EtOH in 5 1-Dreihalsrundkolben gelöst, die mit mechanischen Rührern ausgestattet
waren. Jede Lösung
wurde in ein Eisbad gegeben und auf 0°C abgekühlt, während man unter einem Argonstrom
rührte.
385 ml (6,32 Mol) (CH3)3SiCl wurden
zu jeder Lösung
getropft (1 Tropfen/s), während
die Temperatur bei 0°C
aufrechterhalten wurde. Nachdem das (CH3)3SiCl dazugegeben war (2,5 h), wurden die
Reaktionen aus ihren Eisbädern
genommen und sich auf Raumtemperatur erwärmen gelassen. Die Reaktionen
werden über
Nacht gerührt.
Nach 18 Stunden werden die Reaktionsmischungen zu einer weißen festen
Masse. Der Feststoff wird dann zerbrochen, um eine Aufschlämmung zu
bilden, und jede wird bei 30°C
am Rotationsverdampfer auf ein Volumen von jeweils 2 l eingedampft.
Während
man heftig mit den mechanischen Rührern rührt, werden 2 l wasserfreier
Ether über eine
Zeitspanne von 2,5 Stunden bei Raumtemperatur zu jeder Aufschlämmung getropft
(1 Tropfen/s). Das unlösliche
Material wurde durch Filtration gesammelt. Die Filterkuchen werden über Nacht
unter Hochvakuum getrocknet, was eine vereinigte Gesamtmenge von
312,8 g 9 liefert. Diese 312,8 g wurden unter Rühren in 7 l heißem CH3CN (79°C)
gelöst,
heiß filtriert,
um unlösliches
Material zu entfernen, und man ließ das Filtrat sich auf Raumtemperatur
abkühlen.
Als die Lösung
abkühlte,
begannen sich kleine weiße
nadelartige Kristalle zu bilden, und als sie Raumtemperatur erreichte,
verfestigte sie sich zu einer festen Masse. Diese wurden zerbrochen,
und der Feststoff wurde durch Filtration gesammelt. Der Filterkuchen
wurde 16 Stunden unter Hochvakuum über NaOH-Plätzchen getrocknet. Das getrocknete
Material betrug 277,0 g (0,49 Mol), eine Ausbeute von 38,8 % wurde
erhalten. Die Verbindungen 10, 11 und 13 werden auf ähnliche
Weise erhalten. Die Verbindung 12 wird aus der Verbindung 8 nach
Entfernung der t-Boc-Gruppe durch Spaltung mit konzentrierter HCl erhalten.
-
Tabelle
1 Beschreibung der Substituenten R1, R2 und R3 in den Verbindungen
9–13
-
Beispiel 3
-
Herstellung von Lipid-Mikrokügelchen
-
30
mg 9, 10 g gereinigtes Sojabohnenöl und 1,8 g gereinigtes Eigelb-Lecithin
wurden zusammengegeben, und die Mischung wurde unter Erwärmen mittels
eines Homogenisierers geschmolzen. Dann wurden 2,21 g Glycerol und
genügend
destilliertes Wasser dazugegeben, um das Volumen auf 100 ml zu bringen
(etwa 90 ml), gefolgt von einer rohen Emulgierung mittels eines
Homogenisierers. Das Produkt wird dann weiter mittels eines Manton-Gaulin-Homogenisierers
emulgiert. Die Lösung
wird dann durch ein 1,2 μm-Filter
geleitet, um eine Endemulsion mit etwa 220 nm-Teilchen zu 300 μg/ml zu liefern.
Auf ähnliche
Weise werden Lipid-Mikrokügelchen,
welche die Verbindungen 10 bis 12 enthalten, hergestellt.
-
Tabelle
2 Gemessene Merkmale der Lipid-Mikrokügelchen
-
Die
in der obigen Tabelle 2 mitgeteilte Abnahme von K1 ist
eine Anzeige für
eine erhöhte
Bioverfügbarkeit
der Glutathion-Analoga der Erfindung. Abwandlungen und Modifikationen
der oben beschriebenen Erfindung sind natürlich möglich. Demgemäß ist die
vorliegende Erfindung nicht auf die Ausführungsformen beschränkt, die
vorstehend in mehr Einzelheit beschrieben wurden.
-
Beispiel 4 Liposomen-Herstellungsverfahren
-
Falls
nicht anders angegeben, wird das folgende allgemeine Verfahren verwendet,
um die Lipidformulierung herzustellen: (i) 1573 mg Verbindung 9,
3146 mg Ei-Phosphatidylcholin (EPC) und 3146 mg Ei-Phosphatidylglycerol
(EPG) werden in 14,3 ml wasserfreiem Methanol und 2,2 ml H2O durch Mischen bei Umgebungstemperatur
gelöst;
(ii) die Lösung
wird unter Verwendung einer 20 Gauge- Nadel in eine 30 ml Spritze aufgenommen
und direkt (innerhalb 1 Minute) in 80,9 ml gerührte 370 mM Saccharose gespritzt,
um multilamellare Vesikel (MLVs) zu bilden; (iii) 2,5 ml 1 M Citrat
(pH 4,0) werden zu dem gerührten
Puffer gegeben; (iv) die Lösung
wird unter Verwendung eines 100 ml-EXTRUDER (Lipex Biomembranes,
Vancouver, Kanada) zehnmal durch zwei gestapelte 80 nm-Polycarbonat-Filter
extrudiert, um unilamellare Vesikel zu bilden; (v) Leiten durch
0,22 μm-Filter,
um zu sterilisieren; und (vi) Lyophilisieren, um Wasser und Ethanol
zu entfernen. Der Lyophilisierungs-Zyklus beinhaltete ein rasches
Einfrieren der Probe (2,5 ml-Füllung
eines 10 ml-Fläschchens) auf
eine Probentemperatur von –50°C, gefolgt
von einer Lyophilisierung über
42 Stunden bei einer Schalentemperatur von –35°C, um primäres Wasser zu entfernen, und über 2 Stunden
bei 20°C,
um sekundäres
Wasser zu entfernen.
-
Unter
Verwendung eines Nicomp Particle Sizer (Modell 270) wurde eine quasielastische
Lichtstreuung (QELS) bei den Proben durchgeführt, um die durchschnittliche
Vesikelgröße zu bestimmen.
Der Grad der Arzneistoffeinverleibung (% Einkapselung) in die Vesikel
wird unter Verwendung von zwei unabhängigen Ansätzen bestimmt. Im ersten Ansatz
werden 0,1 ml Formulierung auf eine 1,0 ml-Tuberkulin-Spritze gegeben,
die hydratisiertes Sephadex G-50 enthält; die Probe wird 5 min bei
2.000 U/min in einer Labortisch-Zentrifuge zentrifugiert, und die
Vesikel werden in dem Hohlraumvolumen gewonnen (> 70 %). Nicht-verkapselter oder gefällter Arzneistoff
wird durch dieses Verfahren entfernt und verbleibt auf der Gelfiltrationssäule. Der
Einkapselungsgrad (%) wird aus dem Arzneistoff/Lipid-Verhältnis vor
und nach der Säulenchromatographie
berechnet. Ein zweiter Ansatz beruht auf der Abtrennung der Liposomen
von nicht-verkapseltem Arzneistoff durch Zentrifugation durch Mikron
30-Filter mit einem
MG-Rückhaltevermögen von
30.000 Dalton (Amicon). Der Einkapselungsgrad (%) wird aus 1 – ([Freier
Arzneistoff]/[Gesamter Arzneistoff]) * 100 berechnet.
-
Beispiel 5 Formulierung
von 9 in Lipiden unter Verwendung einer Verdünnung aus Ethanol
-
Die
in der nachstehenden Tabelle 3 wiedergegebenen Ergebnisse fassen
die Einverleibung von 9 in mehrere Lipidformulierungen als Funktion
des Arzneistoff/Lipid-Verhältnisses
und der Lipid-Zusammensetzung zusammen. Die Verdünnung der Ethanol-Lösung in
einem Saccharose-Puffer hat die spontane Bildung von Liposomen (als
multilamellare Vesikel, MLVs, bezeichnet) zur Folge, die relativ
groß (durchschnittlicher Durchmesser
von 700 nm), heterogen sind, aber keinen sichtbaren Lipid- oder
Arzneistoff-Niederschlag enthalten. Die MLVs können unter Verwendung eines
EXTRUDER (Lipex Biomembranes, Vancouver, Kanada) (5–10 x) durch
gestapelte Polycarbonat-Filter (Porengröße 80 nm) geleitet werden.
Dieses Verfahren entfernt die ausgefallene Form des Arzneistoffs
(< 2 %) und verringert
die Vesikelgröße auf einen
durchschnittlichen Durchmesser von 140 nm (+/– 20 nm).
-
Tabelle
3 Einverleibung der Verbindung 9 in Liposomen durch Ethanol-Verdünnung
-
Beispiel 6 Effekt der
Lyophilisierung und Vesikelgröße
-
Die
in der nachstehenden Tabelle 4 wiedergegebenen Ergebnisse fassen
die Beziehung zwischen Lyophilisierungsbedingungen und der resultierenden
Vesikelgröße und des
Grades der Arzneistoffeinkapselung zusammen. Falls nicht anders
angegeben, wurden die Vesikel wie in Beispiel 4 beschrieben hergestellt,
steril filtriert und in 2,5 ml-Aliquoten
in Fläschchen
abgefüllt.
Die Fläschchen
wurden anschließend
auf eine Probentemperatur von –50°C über eine
ausreichende Zeit eingefroren, um die Probentemperatur auf die Gestelltemperatur
zu verringern. Die Proben wurden dann in Anwesenheit eines Vakuums
(50 bis 200 mTorr) über
eine ausreichende Zeitspanne der angegebenen Gestelltemperatur,
um das primäre
Wasser zu entfernen (24 bis 48 Stunden), und anschließend über 2–6 Stunden
Umgebungstemperatur ausgesetzt.
-
Tabelle
4 Einfluss der verschiedenen Lyophilisierungs-Zyklen auf Liposomen
mit Verbindung 9
-
Beispiel 7 Einfluss des
Arzneistoff/Lipid-Verhältnisses
auf den Einkapselungsgrad
-
Die
in der nachstehenden Tabelle 5 wiedergegebenen Ergebnisse fassen
den Einfluss des anfänglichen
Arzneistoff/Lipid-Verhältnisses
auf den Einkapselungsgrad zusammen. Die Verbindung 9 kann bei einem Arzneistoff/Lipid-Verhältnis von
bis zu 0,33 (Gew./Gew.) wirksam in EPC/EPG-Liposomen eingekapselt
werden.
-
Tabelle
5 Einkapselung von Verbindung 9 in EPC/EPG-Liposomen als Funktion
des Arzneistoff/Lipid-Verhältnisses
-
Beispiel 8 Vesikelgrößen-Stabilität
-
Bei
allen überprüften Ansätzen wurde
der Einkapselungsgrad durch Lagerung bei 2–8°C bis zu 48 Stunden nicht beeinflusst,
wie in der nachstehenden Tabelle 6 gezeigt.
-
Tabelle
6 Stabilität
der Vesikelgröße nach
Extrusion als Funktion des Ethanol-Gehalts
-
Beispiel 9 Auswirkung
der Lyophilisierungszeit auf die Einkapselung
-
Die
in der nachstehenden Tabelle 7 wiedergegebenen Ergebnisse fassen
den Einfluss der Lyophilisierungsbedingungen auf die Einkapselungseffizienz,
Viskosität
und Größe einer
EPC/EPG-Formulierung mit Verbindung 9 zusammen.
-
Tabelle
7 Einfluss des primären
Lyophilisierungs-Zyklus auf die Einkapselung, Vesikelgröße und Viskosität von EPC/EPG-Formulierungen
mit Verbindung 9
-
Beispiel 10 Rattenmodell
von durch Chemotherapie induzierter Neutropenie
-
Verbindung
9, die wie in Beispiel 4 beschrieben formuliert war, beschleunigte
die Erholung von durch Chemotherapie induzierter Neutropenie bei
Ratten. Männlichen
CD-Ratten (250–300 g)
wurden intraperitoneal entweder der antineoplastische Arzneistoff
Fluoruracil (125 mg/kg) oder ein äquivalentes Volumen von dessen Vehikel
(Kochsalzlösung)
injiziert. Beginnend am Tag nach der Fluoruracil-Injektion wurden
jeder mit Fluoruracil behandelten Ratte 8 tägliche intravenöse Injektionen
von entweder Verbindung 9 (35 mg/kg, n = 4), G-CSF (10 μg/kg, n =
5) oder Vehikel (Kochsalzlösung,
n = 4) injiziert. Ratten, denen ursprünglich Kochsalzlösung anstelle
von Fluoruracil injiziert wurde, erhielten Kochsalzlösung intravenös (n = 7).
Vor dem Fluoruracil und alle 1 bis 2 Tage danach über 14 Tage
wurden Blutproben zur Messung der Neutrophilen-Konzentrationen entnommen. Die beschleunigte
Erholung von durch Fluoruracil induzierter Neutropenie durch Liposomen-formulierte Verbindung
9 ist in 1 gezeigt.
-
Beispiel 11 Auswirkung
der Verbindung 9 auf normale Ratten
-
Die
Verbindung 9, wie in Beispiel 4 beschrieben, (35 mg/kg, i.v.) erhöhte auch
die zirkulierende Neutrophilen-Konzentrationen in normalen Ratten
(B). Männlichen CD-Ratten (250–300 g)
wurden 5 tägliche intravenöse Injektionen
von entweder Verbindung 9 (35 mg/kg, n = 9), G-CSF (10 μg/kg, n =
4) oder Vehikel (Kochsalzlösung,
n = 11) verabreicht. Es wurden täglich
Blutproben zur Messung der Neutrophilen-Konzentrationen entnommen. Die Erhöhung der
zirkulierenden Neutrophilen-Konzentrationen
durch Lipid-formulierte Verbindung 9 bei der normalen Ratte ist
in
-
2 gezeigt.