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Diese
Erfindung betrifft die Herstellung von Formlingen aus hitzehärtbaren
Harzen mit oder ohne Giasfaserverstärkung. Spezieller befaßt sich
diese Erfindung mit einem Verfahren zum Beschichten der Oberfläche von
Formlingen auf der Form mit pulverisierten hitzehärtbaren
Harzen, die als Ersatz für
flüssige
Gelbeschichtungen dienen, wobei die Formlinge Oberflächenbeschichtungen
besitzen, die so darauf gebildet wurden, sowie pulverförmige hitzehärtbare Harze,
die für
ein Beschichten auf der Form geeignet sind.
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Beschichten
auf der Form mit einer flüssigen
Gelbeschichtung ist eine bekannte Technik zum Dekorieren oder Schützen der
Oberfläche
eines Formlings, der aus hitzehärtbaren
Harzen gebildet ist, sei es mit Glasfasern oder nicht. Bei dieser
Technik wird ein flüssiger
Gelüberzug,
der die Außenoberfläche oder
Haut des Formlings wird, auf die Innenwand einer Aufnahmeform vor
dem Formen des Teils aufgesprüht.
Nachdem die Gelbeschichtungsschicht ausreichend gehärtet wurde,
werden dann eine oder mehrere flüssige
hitzehärtbare
Füllharzschichten
mit oder ohne Glasfaserverstärkung über der
Gelbeschichtung aufgelegt oder aufgesprüht, wobei diese Schichten die
Masse des fertigen Gegenstandes bildet. Bei Bedarf werden Schichten
hinzugenommen, die man aushärten
läßt, um den
Gegenstand mit der erwünschten
Dicke aufzubauen. Nachdem die Härtung
ausreichend vorangeschritten ist und die Gelbeschichtung und die
Füllharzschichten
vereinigt wurden, wird der fertige beschichtete Gegenstand aus der
Form genommen, die später
wieder verwendet wird.
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Beschichten
auf der Form, wie oben beschrieben, unterscheidet sich vom Beschichten
nach dem Formen, wobei das Füllharz
geformt wird, bevor die Beschichtung in die Form eingeführt wird,
und unterscheidet sich von herkömmlichen
dekorativen Bearbeitungen, bei denen das Füllharz geformt und in der Form
gehärtet wird,
wonach entformt wird und mit einem Beschichtungspulver oder anderem
Nachbehandlungsmittel dekoriert wird. Beschichten auf der Form unterscheidet
sich auch von Beschichtungsverfahren in der Form, bei denen passende
Formteile benutzt werden und die Beschichtung und das Füllharz in
einer abgeschlossenen Formgebung unter Wärme und Druck miteinander gehärtet werden.
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Es
gibt eine Reihe von Nachteilen, die mit der Verwendung flüssiger Gelbeschichtungen
beim Beschichten auf der Form verbunden sind. Beispielsweise sind
flüssige
Gelbeschichtungen schwerlich gleichmäßig auf der Formoberfläche aufzubringen,
und das darüber
hinaus Gesprühte
muß gesammelt
und als gefährlicher
Abfall entfernt werden. Folglich ist die Überführungswirksamkeit von Flüssiggelbeschichtungen
extrem schlecht (d.h. etwa 38%). Flüssige Gelbeschichtungen enthalten
auch alarmierend hohe Gehalte an Lösungsmitteln oder vernet zender
flüssiger
Monomere, wie flüssiger
Styrolmonomere, die dazu neigen, wenn sie auf die Form aufgesprüht werden,
sich rasch zu verflüchtigen
und so die Beschichtungszusammensetzung verändern, Blasen erzeugen, unerwünschte Porosität und andere
Unregelmäßigkeiten
in der Oberflächenbeschichtung
bilden und VOC's
in unsicheren Gehalten erzeugen und es so erforderlich machen, den
Dampf flüchtiger Bestandteile
vorliegen zu haben und zu sammeln. Außerdem resultiert die Arbeitsweise
in langen Zykluszeiten, da der Gelüberzug während mehrerer Stunden vor
der Aufbringung auf dem Füllharz
die Möglichkeit
haben muß zu
härten.
Schließlich
ist die resultierende Oberflächenbeschichtung
trotz ihrer Dicke ungenügend beständig gegen
Kratzer, Risse, Schläge,
Licht, Hitze, Feuchtigkeit, Salze, Bewitterung und Lösungsmittel.
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Im
Hinblick auf die obigen Nachteile wurde in jüngerer Zeit Nachdruck auf die
Auffindung eines geeigneten Ersatzes für Flüssiggelbeschichtungen gelegt.
Flüssige
Beschichtungen mit hohen Feststoffanteilen und wasserhaltige flüssige Beschichtungen
wurden geprüft,
doch ergaben sie nicht die benötigte
Leistung. Hitzehärtbare
Beschichtungspulver wurden auch schon vorgeschlagen. Beschichtungspulver
haben eine Anzahl von Vorteilen gegenüber flüssigen Gelbeschichtungen. Zum
Beispiel sind sie im wesentlichen frei von flüchtigen organischen Lösungsmitteln,
und als ein Ergebnis hiervon ergeben sie beim Härten eine geringe Verbesserung,
wenn überhaupt,
an VOC's für die Umgebung,
wenn sie gehärtet
werden. Außerdem
verbessern Beschichtungspulver die Arbeitshygiene, da sie in trockener,
frei fließender
fester Form vorliegen und keine massenhaften Flüssigkeiten haben, die mit ihnen
verbunden sind, um an den Kleidungsstücken der Arbeiter und an der
Beschichtungsvorrichtung anzuhaften. Sie sind relativ ungiftig und
werden im Fall eines Verschüttens leicht
aufgewischt, ohne spezielle Reinigung und Überlaufbehälter zu erfordern. Schließlich können darüber hinaus
gesprühte
Pulver während
der Beschichtung zurückgeführt und
mit der ursprünglichen
Pulverbeschichtung wieder vereinigt werden, was zu sehr hohen (d.h.
fast 100%igen) Überführungseffizienzen
und minimaler Abfallbildung führt.
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Hitzehärtbare Beschichtungspulver
sind jedoch nicht ohne Probleme. Üblicherweise waren sie nicht für die Aufbringung
auf hitzeempfindlichen Substraten geeignet einschließlich Kunststofformen,
wie die Formen aus ungesättigtem
Polyester, die normalerweise bei der Herstellung der oben beschriebenen
Formlinge verwendet werden, infolge der ziemlich hohen Temperaturen,
die für
Schmelzfluß und
Härtung
der Pulver verlangt werden. Da solche Formen ziemlich teuer sind
und wieder und wieder verwendet werden müssen, kann Hitzezerstörung, die
durch Härtung
bei Temperaturen oberhalb ihres Erweichungspunktes verursacht wird, oder
es kann die Temperatur plastischer Verformung nicht toleriert werden.
Obwohl eine Anzahl bei niedrigerer Temperatur hitzehärtbarer
Beschichtungspulver auf der Grundlage von ungesättigten Polyesterharzen für Beschichtungszwecke
auf der Form vorgeschlagen wurde, litten sie alle auch an wichtigen
Nachteilen, wie Unfähigkeit,
ausreichend auf der Oberfläche
in einem Form verfahren bei offener Luft zu formen, Brauchbarmachen solcher
Pulver nur in einer geschlossenen Formumgebung oder Unfähigkeit,
einem Blockieren oder Sintern bei Raumtemperatur zu widerstehen,
was solche Pulver physikalisch instabil und nahezu unbrauchbar nach
längerer
Lagerung macht.
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Die
US-Patentschrift 4,316,869 (Van Gasse) lehrt ein Verfahren für ein Beschichten
von Formlingen auf der Form, besonders von Glasfasern, die bootartige
Hülsen
mit hitzehärtbaren
Beschichtungspulvern haben. Speziell beschrieben sind pulverförmige gesättigte Polyesterharzformulierungen,
die ein ungesättigtes Polyesterharz,
ein copolymerisierbares vernetzendes Diallylestervorpolymer, einen
Härtungsinitiator
zusammen mit anderen üblichen
Additiven enthalten. Erforderlich darin ist auch ein hochsiedendes,
copolymerisierbares vernetzendes Monomer, insbesondere ein di- oder
trifunktionelles allylhaltiges Monomer, wie Triallylcyanurat und
Triallylisocyanurat. Es gibt aber immer noch Nachteile bei der Verwendung
vernetzbarer Monomere. Beispielsweise sind solche Monomere typisch
flüssige
oder wachsartige (niedrig schmelzende) Feststoffe bei Raumtemperatur,
die nur beschränkte
Verwendung in Beschichtungspulvern haben. Bei Verwendung über Spurenmengen
hinaus neigen sie dazu, die Glasübergangstemperatur
(Tg) der Zusammensetzung drastisch zu vermindern, was bewirkt, daß die Pulver
während
der Lagerung blockieren oder sintern und es ihnen fast unmöglich macht,
während
gewerblicher Beschichtungen zuzumessen und zu besprühen. Umwandlung
solcher Materialien in höher
schmelzende Feststoffe sind ziemlich teuer und zeitraubend.
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Die
EP-A-0098655 beschreibt Pulverzusammensetzungen für Beschichtungstechniken
in der Form gemäß dem Oberbegriff
von Anspruch 13 und ein Verfahren gemäß dem Oberbegriff von Anspruch
1. Die Offenlegungsschrift umfaßt
ein Bindemittel und einen Katalysator, wobei das Bindemittel als
eine Hauptkomponente ein Polyesterharz mit einem Grad an Ungesättigtheit
von wenigstens 15, berechnet als Gewichtsprozente Maleinsäureanhydrid
hat, welches als ein frei fließendes
Pulver bei Temperaturen bis zu 25°C
auftreten kann, und als geringere Komponente ein oder mehrere ungesättigte Polyesterharze,
die beim Härten
mit Styrol ein Produkt mit einer Dehnung beim Bruch von wenigstens
50% besitzen. Das Harzgemisch hat einen Schmelzpunkt von wenigstens
40°C, und
die Harze haben Säurezahlen
im Bereich von 20 bis 40 mg KOH/100 g Polymer.
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Die
EP-A-0844286 beschreibt die Verwendung von ungesättigten Polyesterharzen in
Kombination mit Photoinitiatoren in dualen thermischen und ultraviolett
härtbaren
Pulverbeschichtungen für
hitzeempfindliche Substrate, wie Holz.
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Die
DE-A-2432590 beschreibt Verfahren zur Beschichtung von Kunststofformen
mit härtbaren
Pulverzusammensetzungen.
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Die
EP-A-0580219 beschreibt die Verwendung eines in der Form beschichtenden
Pulvers, das aus dem Reaktionsprodukt von wenigstens (a) einer bifunktionellen
Hydroxy- terminierten
Verbindung mit (b) einem Polyisocyanat und (c) einer Hydroxy-terminierten,
ethylenisch ungesättigten
Verbindung besteht.
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Die
vorliegende Erfindung besteht aus einem Verfahren für das Beschichten
eines Formlings in einer offenen Form auf der Form gemäß Anspruch
1 und einer Pulverbeschichtungszusammensetzung zum Beschichten auf
der Form gemäß Anspruch
13. Das Verfahren besteht darin, daß man
- a)
eine hitzehärtbare
Beschichtungspulverzusammensetzung nimmt, die im wesentlichen aus
einem ungesättigten
Polyesterharz, einem copolymerisierbaren vernetzen Vorpolymer und
einem Wärmeinitiator
besteht,
- b) diese Beschichtungspulverzusammensetzung, die die Außenhaut
des Formlings wird, auf einer formgebenden Formoberfläche aufbringt,
- c) diese mit Pulver beschichtete Formoberfläche auf eine ausreichende Temperatur
erhitzt, um das Beschichtungspulver zu einem im wesentlichen zusammenhängenden
Beschichtungsfilm fließen
und zusammenwachsen zu lassen und eine Härtung bei einer Temperatur
unterhalb der Entformungstemperatur bewirkt,
- d) ein Füllstoffharz,
welches die Masse des geformten Gegenstandes ausmacht, auf die gehärtete Pulverbeschichtung
aufbringt und die Härtung
des Füllstoffharzes
ausreichend voranschreiten läßt, bis
der Pulverbeschichtungsfilm und das Füllstoffharz integriert sind,
und
- e) den nachbehandelten beschichteten Gegenstand aus der Form
entfernt.
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Die
Beschichtungspulverzusammensetzung ist im wesentlichen frei von
einem copolymerisierbaren vernetzbaren Monomer, und das ungesättigte Polyesterharz
hat eine Schmelzviskosität
bei 175°C
von 3,75 bis 4,75 Pas und eine Glasübergangstemperatur Tg von 40
bis 66°C.
Die Zusammensetzung ist im wesentlichen frei von copolymerisierbarem,
vernetzendem Monomer und wird unter
- i) einem
Harz, das aktiven Wasserstoff enthält, oder
- ii) einem Harz, welches frei von aktiven Wasserstoffatomen ist,
ausgewählt,
vorausgesetzt, daß,
wenn das verwendete Harz frei von aktiven Wasserstoffatomen ist,
dieses Beschichtungspulver eine Übergangsmetallverbindung
als einen Redox-Härtungskatalysator
umfaßt
und das copolymerisierbare vernetzende Vorpolymer ein Divinyletherurethan,
ein Diallyletherurethan oder ein Di-(meth)acryloylurethan umfaßt.
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Insbesondere
liefert die Erfindung Verfahren zum Beschichten der äußeren Oberflächen eines
Formlings, der aus hitzehärtbaren
Harzen mit oder ohne Glasfaserverstärkung auf einer hitzeempfindlichen
(d. h. einer plastisch aufnehmenden Formoberfläche) ohne Zerstörung der
Form unter Verwendung eines bei niedriger Temperatur hitzehärtbaren
ungesättigten
Polyesterbeschichtungspulvers gebildet wird. In dem oben erwähnten Verfahren
werden die Be schichtungspulveraufbringung und die Härtungsstufen
b) und c) vorzugsweise in einer offenen Luftumgebung durchgeführt, d.h.
während
die Form geöffnet
ist und Umgebungsbedingungen ausgesetzt ist.
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Gemäß einem
anderen Aspekt dieser Erfindung werden hitzehärtende Beschichtungspulver,
die an ein Einform-Beschichtungsverfahren angepaßt sind und die pulvergeschmolzen
extrudierbar, lagerbeständig, leicht
fließfähig, nicht
härtbar
in einer offenen Luftumgebung sind, aber auch bei genügend niedrigen
Temperaturen keine Verletzungen der Kunststofformen verursachen
und außerdem
in der Lage sind, eine Oberflächenbeschichtung
zu ergeben, die ausnehmend glatt, gleichmäßig, glänzend und von attraktivem Aussehen mit
geringer oder gar keiner Oberflächenporosität ist, bereitgestellt,
wobei eines eine sehr strenge Bindung an das hitzehärtbare Füllstoffharz
bildet. In dem obigen Beschichtungsverfahren auf der Form wird,
wenn das Beschichtungspulver einen Photoinitiator enthält, vor
oder nach der Erhitzungsstufe c) der Beschichtungsfilm genügend ultravioletter
oder ionisierender Strahlung ausgesetzt, um eine Strahlungshärtung entlang
der Oberfläche
zu bewirken, die Luft ausgesetzt ist.
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Ein
erstes bevorzugtes On-Mold-Beschichtungspulver, das bei dieser Erfindung
brauchbar ist, besteht im wesentlichen aus einem teilchenförmigen Gemisch
a) eines gesättigten
Polyesterharzes, das aktive Wasserstoffatome enthält, welche
durch die Kondensation einer ethylenisch ungesättigten Dicarbonsäure (oder
deren Anhydrid), wie z. b. Maleinsäureanhydrid oder Fumarsäure, und
eines Diols, welches aktive Wasserstoffatome besitzt, z. B. 1,4-Cyclohexandimethanol,
um Luftströmung
der Härtung
an der freiliegenden Oberfläche zu
reduzieren und das Ausflußverhalten
bei niedrigen Temperaturen zu verbessern, zusammen mit kleineren Mengen
einer aromatischen Dicarbonsäure
(oder deren Anhydrid) und aromatischer Diole, z. B. einer Kombination
von Phthalsäureanhydrid
und hydriertem Bisphenol A, erhalten wurde, um das Tg des Harzes
derart zu steigern, daß das
pulverförmige
Gemisch physikalisch beständig
und bei Raumtemperatur fest bleibt, zusammen mit b) einem vernetzenden
difunktionellen Allylestervorpolymer, z. B. Isodiallylphthalat,
c) einem thermischen Peroxidinitiator, z. B. einem Peroxyketal,
d) einem Redox-Katalysator, z. B. Kobaltsalz, und e) einem Entformungsmittel
und den üblichen
Zusatzstoffen.
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Ein
zweites bevorzugtes On-Mold-Beschichtungspulver, das bei dieser
Erfindung brauchbar ist, besteht im wesentlichen aus einem teilchenförmigen Gemisch
a) eines ungesättigten
Polyesterharzes, das Maleat- oder Fumarat-Ungesättigtheit enthält, b) eines
vernetzenden bifunktionellen Vinyletherurethanvorpolymers, c) eines
thermischen Peroxidinitiators, z. B. eines Peroxyketals, d) eines
Redox-Katalysatsors, z. B. Kobaltsalzes, e) eines Entformungsmittels
und f) eines Photoinitiators, z. B. eines Benzylketals, Acylphosphins oder
Arylketons zusammen mit den üblichen
Additiven.
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Die
verschiedenen Ziele, Merkmale und Vorteile dieser Erfindung werden
deutlicher aus der folgenden Beschreibung und den beigefügten Ansprüchen.
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In
dieser Beschreibung sind alle Teile und Prozentsätze auf das Gewicht bezogen,
wenn nichts anders ausdrücklich
angegeben ist. Auch in der folgenden Beschreibung der Beschichtungspulver,
die verwendet wurden, um die Außenhaut
des Formlings zu bilden, werden die Komponente a) (das ungesättigte Polyesterharz) und
die Komponente b) (das copolymerisierbare, vernetzende ungesättigte Vorpolymer)
hier als das „Harz" angesehen, das 100
Teilen entspricht. Werte für
andere Komponenten werden als Teile in Bezug auf 100 Teile des Harzes
berechnet (Abkürzung „phr").
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On-Mold-Beschichtungspulver
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Die
in der Durchführung
dieser Erfindung brauchbaren Beschichtungspulver sind bei niedriger
Temperatur härtende
pulverisierte hitzehärtbare
ungesättigte
Polyesterharzformulierungen, die daran angepaßt sind, auf einer Formoberfläche aufgebracht
zu werden und eine Außenhaut
zu formen auf einem harzartigen darauf geformten Körper ohne
Beschädigung
der Form. Diese Beschichtungspulver bestehen im wesentlichen aus einem
reaktiven filmbildenden feinteiligen Gemisch eines ethylenisch ungesättigten
Polyesterharzes, eines vernetzenden ethylenisch ungesättigten
Vorpolymers, eines thermischen Initiators, eines fakultativen Härtungskatalysators
und eines Entformungsmittels mit der Maßgabe, daß das feinteilige Gemisch im
wesentlichen frei von vernetzenden, ethylenisch ungesättigten
Monomeren ist. Um genügend
Oberflächenhärtung in einer
offenen Luft-Formumgebung zu erzielen, wie bei dieser Erfindung
zu berücksichtigen
ist, werden die Pulver weiterhin dadurch gekennzeichnet, daß das ungesättigte Polyesterharz
ein aktives Wasserstoffatom besitzt. Das feinteilige Gemisch kann
weiterhin einen Photoinitiator zusammen mit dem Wärmeinitiator
enthalten. Es ist besonders wichtig für ein ungesättigtes Polyesterbeschichtungspulver,
das in einem On-Mold-Beschichtungsverfahren mit offener Atmosphäre verwendet
wird, um vollständige
Härtung
entlang der Innenoberfläche der
der Luft ausgesetzten Beschichtung zu bekommen, da dies das flüssige Füllstoffharz
daran hindert, durch den Pulverbeschichtungsfilm durchzubluten und
das Aussehen der äußeren Oberfläche zu beeinträchtigen.
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Die
ungesättigten
Polyesterharze, die in der Durchführung dieser Erfindung brauchbar
sind, können
in herkömmlicher
Weise erhalten werden, wie beispielsweise durch Kondensation einer
oder mehrerer di- oder polyfunktioneller Carbonsäuren oder ihrer Anhydride,
vorzugsweise Dicarbonsäuren
oder ihrer Anhydride mit einem oder mehreren di- oder polyfunktionellen
Alkoholen, vorzugsweise zweiwertigen Alkoholen. Die ethylenische
Ungesättigtheit
wird gewöhnlich
durch die Säure
zugeführt,
obwohl es auch möglich
ist, sie statt dessen durch das Polyol einzuführen. Die Ungesättigtheit
kann in dem Polymergrundgerüst
oder an dem Ende der Kette vorgesehen werden. Wenn sie in dem Grundgerüst zugeführt wird,
schließen
ethylenisch ungesättigte
di- und polyfunktionelle Säuren
oder deren Anhydride, die für
diesen Zweck brauchbar sind, Maleinsäureanhydrid, Fumarsäure, Itakonsäureanhydrid,
Tetrahydrophthalsäureanhydrid,
Nadinsäureanhydrid,
dimere Methacrylsäure
usw. ein. Maleinsäureanhydrid,
Fumarsäure
oder deren Gemische werden allgemein wegen der ökonomischen Überlegungen
bevorzugt. Es sollte verständlich
sein, daß unabhängig davon,
ob Säuren
oder Säureanhydride
Verwendung finden, jede dieser Formen für die Verwendung hier in Betracht
kommt. Wenn die Ungesättigtheit
am Kettenende eingeführt
wird, werden ethylenisch ungesättigte
monofunktionelle Carbonsäuren (oder
ihre Ester) verwendet, wie beispielsweise Acrylsäure, Methacrylsäure usw.
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Oftmals
werden kleinere Mengen von gesättigten
aliphatischen und aromatischen di- und polyfunktionellen Carbonsäuren oder
ihrer Anhydride in Verbindung mit den ethylenisch ungesättigten
Säuren
verwendet, um die Dichte der ethylenischen Ungesättigtheit zu reduzieren und
erwünschte
chemische und mechanische Eigenschaften zu bekommen. Beispiele geeigneter
gesättigter
aliphatischer und aromatischer polyfunktioneller Säuren (oder
deren Anhydride), die dazu verwendet werden, die Eigenschaften des
Harzes anzuheben (z. B. das Tg des Harzes zu steigern) schließen Adipinsäure, Bernsteinsäure, Sebacinsäure, Phthalsäureanhydrid,
Isophthalsäure,
Terephthalsäure,
Dimethylterephthalat, Dimethylisophthalat, Tetrahydrophthalsäure, Hexahydrophthalsäure, Cyclohexandicarbonsäure, Dodecandicarbonsäure, Trimellitsäure, Pyromellitsäureanhydrid
usw. ein.
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Wie
oben beschrieben, ist es erwünscht,
daß das
Polyesterharz ein aktives Wasserstoffatom im Grundgerüst enthält, um eine
Oberflächenhärtung der
freiliegenden Oberfläche
des Beschichtungsfilms in einer Formatmosphäre mit offenem Luftzutritt
zu ermöglichen.
Der Begriff „aktiver
Wasserstoff", wie
er hier verwendet wird, bedeutet ein Wasserstoffatom, das leicht
durch freie Radikale abgezogen wird und an der Härtungsreaktion teilnimmt. Die
aktiven Wasserstoffatome werden typischerweise durch das Polyol
zugeführt,
obwohl man statt dessen auch von dem aktiven Wasserstoff kommen
kann, der Säuren
enthält,
welche in Verbindung mit der ungesättigten Säure verwendet werden. Beispiele
von di- oder polyfunktionellen Alkoholen, die hier brauchbar sind,
und aktive Wasserstoffatome enthalten, schließen jene mit Allyl-, Benzyl-,
Tertiäralkyl- oder
Cyclohexylwasserstoffatomen ein. Diese aktiven Wasserstoffatome
werden leicht während
der durch freie Radikale induzierten Härtung abgezogen und bilden
entsprechende freie Allyl-, Benzyl-, Cyclohexyl- und Tertiäralkyl-Radikale,
von denen alle die Härtung
an der freiliegenden Oberfläche
fördern.
Obwohl man nicht wünscht,
an eine Theorie gebunden zu sein, wird doch angenommen, daß der Einschluß einer
aktiven Wasserstoff enthaltenden Verbindung in das ungesättigte Polyestermolekül die Erzeugung
freier Radikale gestattet, die größere Stabilität besitzen
und weniger empfänglich
für permanente
Deaktivierung bei Kontakt mit atmosphärischem Sauerstoff sind.
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Beispiele
geeigneter di- oder polyfunktioneller Alkohole, die aktive Wasserstoffatome
besitzen, schließen Alkohole mit einem Allylwasserstoff, wie Trimethylolpropanmonoallylether, Trimethylolpropandiallylether, Vinylcyclohexandiol
usw., einen Benzylwasserstoff, wie Benzoldimethanol usw., einen
Tertiäralkylwasserstoff, wie
Methylpropandiol, Butylethylpropandiol, usw. und einen Cyclohexylwasserstoff,
wie Cyclohexandimethanol, Cyclohexandiol usw. ein. Wie oben ausgeführt, ist
es auch möglich,
den aktiven Wasserstoff, durch die Carbonsäure zuzuführen. Beispiele geeigneter
di- oder polyfunktioneller Carbonsäuren mit aktiven Wasserstoffatomen
schließen
Carbonsäuren
mit: einem Malonylwasserstoff, wie einer Maloninsäure usw.,
oder einem Allylwasserstoff, wie Nadinsäureanhydrid, Tetrahydrophthalsäureanhydrid,
dimere Säure
usw. ein.
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Oftmals
werden Polyole ohne aktive Wasserstoffatome in der Kondensationsreaktion
in Verbindung mit einem wesentlichen Anteil von aktivem Wasserstoff
verwendet, der Polyole enthält,
um die erwünschten chemischen
und mechanischen Eigenschaften zu erzielen. Typischerweise werden
zwischen etwa 10 und 100 Mol.-% und vorzugsweise zwischen etwa 50
und 100 Mol.-% der Hydroxylfunktionalität in Bezug auf die Gesamthydroxylfunktionalität der zur
Bildung des ungesättigten
Polyesterharzes verwendeten Monomeren A) durch aktiven Wasserstoff,
der Polyolmonomere enthält,
zugeführt,
wobei der Rest nicht aktive wasserstoffhaltige Polyole sind. Beispiele
geeigneter di- oder polyfunktioneller Alkohole, die nicht aktive
Wasserstoffatome enthalten, werden verwendet, um die Eigenschaften
des Harzes (z. B. zur Steigerung des Tg des Harzes) zuzurichten,
schließen
Ethylenglykol, Diethylenglykol, Triethylenglykol, Propylenglykol,
Neopentylglykol, Butandiol, Dodecandiol, hydriertes Bisphenol A,
Bisphenol A/Propylenoxidaddukte, Glycerin, Trimethylolpropan, Trimethylolethan
usw. ein.
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Ob
der Polyester säurefunktionell
oder aber hydroxylfunktionalisiert ist, hängt von dem -COOH/-OH-Verhältnis des
Monomerengemisches ab. Während
diese gesättigten
Funktionalitäten
allgemein nicht an der Härfungsreaktion
teilhaben, die primär
in den ungesättigten
Gruppen überall
abläuft,
werden sie oftmals verwendet, um erwünschte chemische und mechanische
Eigenschaften in dem Endpolymer zu bekommen. Wenn der ungesättigte Polyester
hydroxylfunktionell ist, ist die Hydroxylzahl gewöhnlich 5
bis 100.
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Das
ungesättigte
Polyesterharz kann formuliert werden, um entweder kristallin (d.h.
halbkristallin) oder amorphes Harz zu sein. Kristalline Harze oder
Gemische von kristallinen und amorphen Harzen sind erwünscht zur
Bildung von Pulverbeschichtungen mit niedrigen – Schmelzviskositäten und
gutem Fließverhalten bei
niedrigen Temperaturen. Es ist bekannt in der Technik, daß bestimmte
Alkohol- und Säuremonomere
ungesättigten
Polyestern Kristallinität
verleihen. Beispielsweise werden symmetrisch substituierte lineare
Monomere oder cyclische Monomere oder ihre Gemische allgemein verwendet,
um kristalline Polyester zu bilden. Beispiele geeigneter Diole,
die verwendet werden, um Kristallinität zu fördern, schließen Ethylenglykol,
Butandiol, Hexandiol und Cyclohexandimethanol ein. Beispiele geeigneter
Dicarbonsäuren,
die bekanntermaßen das
gleiche tun, enthalten Terephthalsäure, Adipinsäure, Dodecandicarbonsäure und
Cyclohexandicarbonsäure.
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Am
meisten erwünscht
sind die ungesättigten
Polyester, die für
die Praxis dieser Erfindung geeignet sind, wesentlich oberhalb Raumtemperatur
feste Stoffe, so daß sie
leicht in Beschichtungspulver eingeführt werden können, die
nicht blockieren oder während
der Lagerung in der Umgebung sintern. Andererseits sollten die ungesättigten
Polyester genügend
niedrige Schmelztemperaturen und Schmelzviskositäten bei diesen Temperaturen
haben, um es den Beschichtungspulvern, die mit ihnen zusammengemischt
sind, zu erlauben zu schmelzen, fließen zu lassen und sich leicht über die
gesamte Formoberfläche
unterhalb der Verformungstemperatur der Form auszubreiten. Es sollte
verstanden werden, daß das,
was die obigen Eigenschaften der Beschichtungspulver bestimmt, allgemein
die darin verwendete ungesättigte
Polyesterharzkomponente ist, da dies der Hauptanteil des Harzes
ist.
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Die
ungesättigten
Polyesterharze haben daher vorzugsweise ein Molekulargewicht im
Bereich von 400 bis 10.000 und stärker bevorzugt von 1.000 bis
4.500, eine Glasübergangstemperatur
(Tg), die ausreichend hoch ist, um ein Sintern bei Raumtemperatur
bis zu 32 bis 38°C
(90 bis 100°F)
zu verhindern, ein Tg von 40 bis 66°C (105 bis 150°F) und vorzugsweise
40 bis 49°C
(105 bis 120°F)
sowie eine Schmelzviskosität, die
ausreichend niedrig ist, um es dem Pulver nach dem Schmelzen zu
ermöglichen,
vollständig
die Formoberfläche
bei der erwünschten
Formtemperatur zu benetzen und einen glatten Film darauf fast ohne
Oberflächenporosität, mit einer
Schmelzviskosität
bei 175°C
(347°F)
von 3,75 bis 4.75 Pas (3,750 bis 4,750 Centipoisen) zu bilden. Der
Grad der Ungesättigtheit,
vorzugsweise Maleat- oder Fumarat-Ungesättigtheit, der normalerweise
in solchen Polyesterharzen vorliegt, liegt vorzugsweise im Bereich
von 2 bis 20 Gew.-% des Polyesterharzes und stärker bevorzugt bei 4 bis 10
Gew.-%.
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Das
ungesättigte
Polyesterharz wird mit einem copolymerisierbaren vernetzenden ethylenisch
ungesättigten
Vorpolymer oder Oligomer vermischt, welches bei der Härtung mit
linearen Polyesterketten reagiert, um sie zu vernetzen und dabei
hitzegehärtete
Eigenschaften dem Überzug
zu verleihen. Die bei der Praxis dieser Erfindung brauchbaren vernetzenden
Vorpolymere sind vorzugsweise difunktionelle Verbindungen, die bei
Raumtemperatur fest sind. Solche festen Harze enthalten allgemein
Vorpolymere, die Vinylether-, Vinylester-, Allylether-, Allylester-,
Acrylat- oder Methacrylatgruppen an den Kettenenden enthalten. Beispiele
geeigneter Vorpolymere sind etwa Allylester, wie Diallylphthalate,
Isodiallylphthalate und p-Diallylphthalate, die durch das Reaktionsprodukt
von Allylalkohol und Phthalsäureanhydrid
erhalten werden, Allylether, wie jene, die man durch Umsetzung von
Allylpropoxylat und hydriertem Methylendiisocyanat usw. erhält, Vinylether,
wie Divinyletherurethane, einschließlich jener, die man durch
Umsetzung von Hydroxybutylvinylether entweder mit Diisocyanaten,
Isocyanatendgruppenhaltigen Alkoholaddukten oder Isocyanuraten usw.
bekommt, sowie Methacrylate oder Acrylate, wie methacrylierte oder
acrylierte Urethane einschließlich
jener, die durch die Umsetzung von Hydroxyethyl- oder Hydroxypropylmethacrylat
oder -acrylat mit Diisocyanaten usw. gebildet werden. Die vernetzenden
Vorpolymere, wie die ungesättigten
Polyester, können so
formuliert werden, daß sie
entweder eine kristalline oder amorphe Mikrostruktur haben. Dies
hängt von
der Auswahl der Monomeren ab, die in der Bildungsreaktion verwendet
werden, wie in der Technik bekannt ist, und hängen außerdem von dem erwünschten
Ausfließverhalten
und den Endbeschichtungseigenschaften ab. Es wird für den Fachmann
auf der Hand liegen, daß die
Menge an ungesättigtem
Vorpolymer in Beziehung zu dem ungesättigten Polyesterharz von der
Auswahl der verwendeten Materialien abhängt. Gewöhnlich werden solche Materialien
in der erforderlichen Menge verwendet, um eine Vernetzung vollständig voranschreiten
zu lassen. Im allgemeinen bedeutet dies die Übertragung von 25 Gew.-% des
Harzes, welches das vernetzende Vorpolymer umfaßt.
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Ein
thermischer Initiator wird verwendet, um freie Radikale zu erzeugen
und Vernetzung des Polyesterharzes darin zu einem hitzegehärteten Zustand
einzuleiten. Die hier verwendeten thermischen Initiatoren sind erwünschtermaßen Feststoffe
bei Raumtemperatur und sind bevorzugt unter Peroxid und Azoverbindungen
ausgewählt.
Beispiele geeigneter Peroxidinitiatoren sind etwa Peroxyketale,
wie 1,1-bis-(tert-Butylperoxy)-3,3,5-trimethylcyclohexan, Diacylperoxide,
wie Benzoylperoxid, Peroxyester, Dialkylperoxide, Ketonperoxide
usw., wobei Peroxyketale bevorzugt sind. Es ist am stärksten erwünscht, daß die Aktivität des Initiators derart
ist, daß er
ein Ablaufen der Härtung
unterhalb der Verformungstemperatur der Form, vorzugsweise unter 163°C (325°F) ermöglicht,
während
kein wesentliches Härten
in dem Extruder während
der Standardschmelzverarbeitung auftritt. Es ist daher besonders
erwünscht,
Thermoinitiatoren zu verwenden, die eine einstündige Halbwertszeit zwischen
46 und 57 haben. Die Menge an verwendetem Thermoinitiator in der
Beschichtungspulverzusammensetzung der vorliegenden Erfindung liegt
typischerweise im Bereich zwischen 0,1 und 10 phr und bevorzugt
zwischen 1 und 5 phr.
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Standardphotoinitiatoren
können
auch in Verbindung mit den Thermoinitiatoren für photoaktivierte (d.h. Strahlung)
Härtung
verwendet werden. Wie oben beschrieben, kann die thermische Härtung der
Pulverzusammensetzung entlang der freiliegenden Oberfläche durch
Verbindungen unterstützt
werden, die freie Radikale unter photolytischen Bedingungen, z.
B. beim Belichten mit genügend
Ultraviolettstrahlung oder beim Ionisieren, z. B. mit Elektronenstrahlen,
bilden. Dies ist besonders wichtig mit den Pulvern auf Basis ungesättigter
Polyester, die nicht aktive Wasserstoffatome enthalten. Wie mit
den Thermoinitiatoren sollten die Photoinitiatoren feste Verbindungen
bei Raumtemperatur sein. Natürlich,
wenn sie Flüssigkeiten
sind, können
sie, wie mit einem der anderen verwendeten Materialien in den Pulvern
ausprobiert wurde, in Feststoffe durch Absorption auf inerten Füllstoffen
vor ihrer Verwendung umgewandelt werden, wie in der Technik bekannt
ist. Es sollte jedoch vermieden werden, wo immer möglich, sie
als Flüssigkeiten
zu verwenden. Beispiele geeigneter Photoinitiatoren sind Benzoinether,
Benzylketale, wie Benzyldimethylketal, Acylphosphine, wie 2,4,6-Trimethylbenzoyldiphenylphosphinoxid,
und Arylketone, wie 1-Hydroxycyclohexylphenylketon usw. Die Photoinitiatoren
werden, wenn sie einbezogen sind, allgemein in einer ausreichenden
Menge verwendet, um Strahlungshärtung
entlang der Oberfläche
des Beschichtungsfilms, der der Luft ausgesetzt ist, zu ermöglichen.
Typischerweise überträgt dies
einen Bereich zwischen 0,1 und 10 phr und vorzugsweise zwischen
1 und 5 phr.
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Beschleuniger
oder Katalysatoren, besonders Redox-Katalysatoren, können auch
in dem Beschichtungspulver verwendet werden, um die Erzeugung freier
Radikale einzuleiten und die Vernetzungsreaktionen in schnellerer
Weise ablaufen zu lassen. Beispiele geeigneter Metalle sind etwa
Kobalt, Mangan, Blei, Kupfer und Vanadin. Kobalthaltige Verbindungen,
besonders Kobaltsalze von Monocarbonsäuren (d.h. Fettsäuren) sind
beispielsweise Kobaltoctoat, Kobaltneodecanoat, Kobaltnaphthenat
und Kobaltoctadecanoat, die am meisten bevorzugt sind. Während der
Härtung
neigen an der Oberfläche
des Überzuges
selbst die an den Stellen des aktiven Wasserstoffs gebildeten freien
Radikale dazu, mit atmosphärischem
Sauerstoff unter Bildung von Hydroperoxiden (d. h. inaktivierten
Peroxidinitiatoren) zu reagieren, was die freien Radikale deckelt
und die Härtungsreaktion
anhält.
Die so gebildeten Hydroperoxide werden jedoch infolge ihrer Stellung
leicht in Gegenwart der Kobaltsalze zersetzt, um die Härtung mit
freien Radikalen erneut einzuleiten und so zu erlauben, daß die Härtung bis
zur Vollständigkeit
an der Oberfläche
abläuft.
Die Redox-Katalysatoren werden allgemein in dem Beschichtungspulver
in Mengen von weniger als etwa 1,0 phr und vorzugsweise im Bereich
zwischen etwa 0,1 und 0,5 phr verwendet.
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Auch
in den Beschichtungspulvern dieser Erfindung enthalten sind innere
Formungsmittel oder Schmiermittel. Diese Schmiermittel fördern das
Abtrennen der Form nach dem Härten.
Beispiele geeigneter Entformungsmittel sind etwa Metallseifen von
Fettsäuren,
wie Zinkstearat, Copolymere von Organophosphatestern und modifizierte
Fettsäuren
usw. Die Entformungsmittel werden in einer ausreichenden Menge verwendet,
um eine Entnahme des gehärteten Überzuges
aus der Form zu ermöglichen,
nachdem der Formling vollständig
vorliegt. Die Entformungsmittel werden allgemein in dem Beschichtungspulver
dieser Erfindung in einem Bereich zwischen etwa 0,1 und 10 phr und
vorzugsweise in einem Bereich zwischen etwa 2 und 5 phr verwendet.
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Wie
oben beschrieben, sind die ungesättigten
Polyester-On-Mold-Beschichtungspulver nach der Erfindung fast frei
von copolymerisierbaren vernetzenden ethylenisch ungesättigten
Monomeren, wie jenen, die oben erwähnt wurden und weiter in der
US-Patentschrift 4,316,869 beschrieben werden. Demnach ist die Blockierbeständigkeit
dieser Pulver wesentlich verbessert, was die elektrostatische Sprühanwendung
der Pulver auf der Formoberfläche
und die Bildung von Beschichtungen hoher Qualität mit minimalen Oberflächenfehlern ermöglicht.
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Es
sollte verstanden werden, daß die
Beschichtungspulver dieser Erfindung auch die üblichen anderen Additive enthalten
können.
Beispielsweise können
die Beschichtungspulver herkömmliche
Pigmente und/oder Füllstoffe,
typischerweise in einer Menge bis zu 120 phr ent halten, um dem Beschichtungsfilm
die erwünschte
Farbe und Trübheit
zu verleihen, obwohl klare (d.h. unpigmentierte) Beschichtungen
auch möglich sind.
Geeignete Pigmente schließen
anorganische Pigmente, wie Titandioxid, und organische Pigmente,
wie Ruß etc.
ein. Geeignete Füllstoffe
sind beispielsweise Calciumcarbonat, Bariumsulfat, Wollastonit,
Glimmer, Kaolin, Diatomeenerde, Borsäure, Nylon mit niedrigem Molekulargewicht
usw. Andere übliche
Additive, wie Glanzsteuerungsmittel, Fluß- und Verlaufmittel, Trockenflußadditive,
Antikraterbildner oder Entgasungsmittel, texturierende Mittel, Lichtstabilisatoren,
Ultraviolettabsorber, Antioxidationsmittel usw., typischerweise
in einer Gesamtmenge von bis zu etwa 15 phr, können auch eingeschlossen werden.
Geeignete Glanzkontrollmittel enthalten Polyethylenwachse, oxidierte
Polyethylene, Polyamide, Teflon, Polyamide usw.; Flußkontrollmittel schließen Acrylharze,
Silikonharze usw. ein; Trockenflußadditive enthalten Rauchkieselsäure, Aluminiumoxid usw.;
Antikraterbildungs- oder Entgasungsmittel enthalten Benzoin, Benzoinderivate,
Phenoxy- und Phthalatweichmacher mit niedrigem Moleukulargewicht;
Texturiermittel schließen
organophile Tone, vernetzte Gummiteilchen, multiple Kurative usw.
ein; Lichtstabilisatoren schließen
gehinderte Amine usw.; ein. Geeignete UV-Absorber schließen Benzotriazole
usw.; ein; Antioxidationsmittel schließen Organophosphite, sterisch
gehinderte Phenolverbindungen usw.; ein.
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Die
Schmelztemperaturen und Härtungstemperaturen
der obigen Pulver werden etwas je nach den verschiedenen verwendeten
Bestandteilen variieren. Es ist jedoch besonders wichtig, daß die Beschichtungspulver
die Fähigkeit
besitzen, Schmelzfluß zu
ergeben und leicht zu einem glatten Film mit geringer oder keiner Oberflächenporosität bei Temperaturen
und während
Zeiten zusammenzufließen,
die sicher für
die Kunststofformen sind, während
sie gleichzeitig physikalisch beständig unter Umgebungslagerungsbedingungen
und chemisch nicht reagierend während
herkömmlicher
Schmelzverfahren sind. Demgemäß werden
die Beschichtungspulver, die in dem Verfahren nach der Erfindung
brauchbar sind, so zusammengestellt, daß sie bei Umgebungstemperaturen
trockene, freifließende
feste Feinstoffe sind und wenigstens bis 32°C (90°F), vorzugsweise bis 43°C (110°F), kein
Sintern zeigen. Außerdem
haben die Beschichtungspulver erwünschtermaßen eine Schmelztemperatur
(d. h. Fließtemperatur)
unter 121 °C
(250°F),
vorzugsweise im Bereich von 49 bis 71 °C (120 bis 160°F) und eine
Härtungstemperatur
unterhalb 177°C
(350°F),
vorzugsweise im Bereich von 121 bis 149°C (250 bis 300°F), bei Temperaturen,
die konsistent mit der Aufbringung der Pulverbeschichtungszusammensetzungen
auf Kunststofformen sind.
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Natürlich ist
die Härtung
zeitabhängig
sowie temperaturabhängig,
doch kann eine vollständige
Härtung
bei den obigen Temperaturen innerhalb einer gewerblich annehmbaren
Zeit, wie beispielsweise in 30 Minuten oder weniger, vorzugsweise
in 15 Minuten oder weniger, erreicht werden. Die bevorzugten Pulverbeschichtungen
dieser Erfindung können
eine vollständige
Härtung
bei 121 bis 140°C
(250 bis 300°F)
in 5 Minuten oder weniger bewirken, was für die meisten hitzeempfindlichen
Anwendungen sicher ist. Eine „vollständige Härtung" ist ein Här tungsgrad,
bei welchem zusätzliche
Zeit bei erhöhter
Temperatur die Eigenschaften der Beschichtung, wenn sie erst einmal
auf Umgebungstemperaturen gekühlt
ist, nicht verbessert. Für
hitzehärtbare
Beschichtungspulver kann der Härtungsgrad
durch die Widerstandsfähigkeit
gegenüber
Lösungsmittel der
Beschichtung gemessen werden. Typischerweise wird eine voll gehärtete Beschichtung
bis zu 50 Doppelreibungen unter Verwendung von Methylethylketon(MEK)-Lösungsmittel
ohne Durchreiben bis zu dem beschichteten Substrat widerstehen.
Ein doppeltes Reiben ist ein Reiben zurück und vorwärts mit einem mit Lösungsmittel
gesättigten
Wattebausch unter Verwendung von normalem durch Hand aufgebrachten
Druck.
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Beschichtungspulverherstellung
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Die
Beschichtungspulver nach dieser Erfindung werden in der üblichen
Weise hergestellt. Zunächst wird
ein inniges Gemisch durch Trockenvermischen aller Formulierungsbestandteile
in einem Mischer gebildet. Das Trockengemenge wird dann, wo erforderlich,
in der Schmelze in einem Mischextruder mit Heizung oberhalb des
Schmelzpunktes des Harzes und anderer Bestandteile vermischt, so
daß das
Extrudat ein vollständiges
und homogenes Gemisch ist. Extrudieren erfolgt bevorzugt bei 82
bis 121 °C
(180 bis 250°F),
um ein Härten
zu minimieren und Gelierung in dem Extruder stattfinden zu lassen.
Gasförmige
oder überkritische Flüssigkeit,
z. B. CO2, kann in den Extruder derart eingeführt werden,
daß die
Extrudertemperaturen reduziert werden können. Die extrudierte Zusammensetzung
wird schnell gekühlt
und verfestigt und dann zu Spänen gebrochen.
Als nächstes
werden die Späne
in einer Mühle
mit Kühlung
zerkleinert, und wenn erforderlich, die Feinstoffe gesiebt und nach
Größe sortiert.
Die mittlere Teilchengröße, die
für elektrostatische
Anwendung erwünscht
ist, liegt allgemein zwischen 20 und 60 μm.
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Flüssige Füllstoffharze
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Hitzehärtbare flüssige Füllstoffharze,
die die Masse des fertigen Gegenstandes ausmachen und brauchbar
bei der Durchführung
dieser Erfindung sind, sind in der Technik wohlbekannt. Das feinteilige
Füllstoffharz,
das ausgewählt
wird, sollte eine Chemie haben, die mit dem Beschichtungspulver
verträglich
ist, um Anhaftungsprobleme beim Formen zu vermeiden. Diese Probleme
zeigen sich als Blasen zwischen dem Füllharz und der Beschichtung
des fertigen Teils oder als unzureichende Haftung zwischen dem Füllstoffharz
und der Beschichtung. Es ist daher besonders vorteilhaft, ungesättigte Polyester
und flüssige
Füllstoffharzformulierungen
zu verwenden, bei denen die Chemie der Beschichtungspulver paßt. Solche
Füllstoffharze
bestehen typischerweise aus ungesättigten Polyesterharzen und
vernetzenden Monomeren, z. B. Styrol, zusammen mit den gewöhnlichen
Additiven, wie Wärmestabilisatoren,
Härtungsbeschleunigern
oder Katalysatoren, Verlangsamern, Verdickungsmitteln und Füllstoffen.
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Formen
-
Die
vorliegende Erfindung beinhaltet die Verwendung einer Aufnahmeteilform
des Typs, der üblicherweise
bei der Herstellung der Formlinge aus hitzehärtbaren Harzen mit oder ohne
Glasfaserverstärkung
verwendet wird. Am häufigsten
werden hitzeempfindliche Kunststofformen, z. B. ungesättigte Polyesterformen, verwendet,
die eine Innenoberfläche
in der Form des zu formenden Gegenstandes haben. Die Formen enthalten
auch gewöhnlich
leitfähige
Pigmente, z. B. Ruß,
zugemischt, so daß sie
ihre Oberflächen
ausreichend leitfähig
für elektrostatische
Beschichtung machen. Da diese Formen ziemlich teuer sind und wieder
und wieder verwendet werden müssen,
muß das
Beschichtungspulver in der Lage sein, in der Schmelze zu fließen und bei
Temperaturen unterhalb des Erweichungspunktes oder der Temperatur
der plastischen Verformung der Formen zu härten. Die Temperatur der plastischen
Verformung solcher Formen ist typischerweise 191 bis 232°C (375 bis
450°F).
Signifikante thermische Beschädigung,
die an der Formoberfläche
auftritt, während
auf der Form beschichtet wird (z. B. Risse, Blasen und Deformationen)
kann nicht toleriert werden, da dies nicht nur eine schädliche Wirkung
auf die Endform des fertigen Gegenstandes ausübt, sondern auch die Gesamtqualität der Oberflächenbeschaffenheit
beeinträchtigt.
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On-Mold-Beschichtungsverfahren
und -produkte
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Das
Verfahren dieser Erfindung zur Bildung eines beschichteten Formlings
auf der Form beginnt damit, daß man
eine der hitzehärtbaren
ungesättigten
Polyesterbeschichtungspulverzusammensetzungen, die oben beschrieben
sind, und eine Kunststoffsteckform mit einer formgebenden Oberfläche bereitstellt,
die durch die Innenwand der Form begrenzt ist. In einer offenen
Atmosphäre
werden Teilchen der ungesättigten
Polyesterformulierung auf der Oberfläche der Form aufgebracht und
dann so erhitzt, daß die
Teilchen schmelzen, worauf sie fließen und leicht ausgebreitet
werden und dabei einen im wesentlichen kontinuierlichen und vorzugsweise
vollständig
kontinuierlichen Film bilden, der die Formoberfläche verkleidet. Vorzugsweise
wird die Formoberfläche
vor der Abscheidung der ungesättigten
Polyesterteilchen vorerhitzt, um zu bewirken, daß die Pulverteilchen, während sie
auf die heiße
Form auftreffen, unmittelbar schmelzen, fließen, benetzen und zu einem im
wesentlichen kontinuierlichen Beschichtungsfilm zusammenfließen, der
wenigstens die Formgrenzfläche auskleidet.
Die Form kann mit einem Entformungsmittel und/oder einem dünnen leitfähigen Überzug vor
der Aufbringung des Pulvers versehen werden, wenn dies erwünscht ist.
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Bei
dem obigen Verfahren wird die Anfangsvorerhitzungsstufe gewöhnlich in
Bänken
kurz-, mittel- oder langwelliger Infrarot (IR)-Lampen hoher Intensität in einem
Vorerhitzungsstationsgehäuse
durchgeführt, wobei
diese Lampen über
die Formoberfläche
geführt
werden, um nur die Oberfläche
zu erwärmen,
obwohl herkömmliche
Konvektionsöfen
oder Kombinationen von IR- und Konvektionsöfen ebenfalls verwendet werden
können.
Mittelwellen-IR-Lampen sind allgemein bevorzugt. Die Endtemperatur
der Formoberfläche,
die während
des Vorerhitzens erreicht wird, sollte ausreichend hoch (aber noch
unter der Verformungstemperatur der Form) sein, so daß mit der
Zeit die Form von der vorerhitzten Station zu dem Pulveraufbringungsbereich überführt wird.
Die Oberflächentemperatur
wird nicht unter die Temperatur fallen, die erforderlich ist, um
die Pulverteilchen wenigstens an der Formgrenzfläche zu schmelzen. Zeit und
Temperatur des Vorerhitzens variieren etwas in Abhängigkeit
von den verwendeten Beschichtungspulvern.
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Für die oben
erwähnten
Pulver ist die Oberflächentemperatur
der Form, wie sie die Vorerhitzungsstation verläßt, vorzugsweise etwa 163°C (325°F). Da die
Temperatur des Raumes gewöhnlich
21 bis 27°C
(70 bis 80°F)
ist, wird die Formoberflächentemperatur
rasch über
die Zeit auf einen viel niedrigeren Wert als 325°F fallen, in der die Form den
Pulverbeschichtungsbereich erreicht, welcher vorzugsweise nur eine
kurze Strecke entfernt liegt. Wenn jedoch die vorerhitzte Form in
die Pulverbeschichtungsstation eintritt, sollte die Formoberflächentemperatur
noch oberhalb der Temperatur liegen, die benötigt wird, um die Pulverteilchen,
während
sie auf die heiße
Formoberfläche
treffen, dazu bringt, sie unmittelbar zu schmelzen, zu fließen und
die gesamte Formoberfläche
zu benetzen. Für
die oben erwähnten
Pulver ist die Oberflächentemperatur
der Form unmittelbar vor der Pulverbeschichtung vorzugsweise 93
bis 121 °C
(200 bis 250°F).
Ein solches Vorerhitzen ist vorteilhaft aus einer Reihe von Gründen. Beispielsweise
verbessert das Vorerhitzen die anfängliche Pulveranziehung zu
der Formoberfläche,
vermindert die für
die Pulverhärtung
erforderliche Zeit, führt
zu einer gleichmäßigeren
Härtung
und, was am wichtigsten ist, erlaubt die Entwicklung von Beschichtungsfilmen
mit der erwünschten
Glattheit (d. h. ohne Orangenabschälung) und Glanz (d. h. einen
60°-Glanzwert
von 85 oder höher) mit
minimaler Oberflächenporosität. Obwohl
das Vorerhitzen bevorzugt ist, können
die Beschichtungspulver auf einer Formoberfläche bei Umgebungstemperatur
aufgebracht werden, wonach nachgeschmolzen und gehärtet wird,
obwohl dabei allgemein weniger attraktive Filme gebildet werden.
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Nach
Verlassen der Vorerhitzungsstation wird die Form vorzugsweise zu
einer Pulversprühkabine
bewegt, die in einem kurzen Abstand von der Vorerhitzungsstation
entfernt liegt und worin die Beschichtungspulverteilchen auf die
heiße
Formoberfläche
durch elektrostatisches Besprühen
aufgebracht werden. Während die
Aufbringung durch elektrostatische Mittel bevorzugt ist, kann auch
irgendein anderes herkömmliches
Pulverbeschichtungsverfahren verwendet werden, um die Pulverteilchen
aufzubringen. Die Pulversprühkabine enthält typischerweise
Bänke von
Coronaentladung oder triboelektrischen Sprühpistolen und ein Pulverrückgewinnungssystem.
Aufeinanderfolgende Schichten werden aufgebracht, wenn es erforderlich
ist, dickere Filme zu erhalten. Filme mit einer Dicke nach dem Härten von
127 bis 767 Pas (5 bis 30 mi) werden am häufigsten verwendet. Pulveraufbringung
kann gewöhnlich
innerhalb von 1 bis 2 Minuten erfolgen. Es sollte verstanden werden,
daß es
zwar wichtig ist, Pulver zu haben, die auf die Formoberfläche treffen,
um sie vollständig zu
schmelzen und zu einer kontinuierlichen Beschichtungsauskleidung
der Form zusammenfließen
zu lassen, um den vollen Vorteil der oben erwähnten Beschichtungspulver zu
gewinnen, doch können
infolge der Umgebungskühlung
und der Kühlungswirkung
der Pulverbeschichtung selbst die über der Grenzfläche aufgebrachten
Pulverteilchen ungeschmolzen oder teilweise geschmolzen bleiben
bis zur Endhärtung.
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Nach
der Pulveraufbringung wird dann die pulverbeschichtete Form zu einer
Pulverhärtungsstation bewegt,
die vorzugsweise in einer kurzen Entfernung von der Pulversprühkabine
entfernt liegt. Die Pulverhärtungsstation
kann ein und dieselbe wie die Pulvervorheizstation sein. Bei der
Pulverhärtungsstation
wird die Formoberfläche
wieder erhitzt, vorzugsweise unter Verwendung von IR-Lampen, wie
oben beschrieben wurde, und zwar bis zu einer ausreichenden Temperatur,
um ungeschmolzene Pulverteilchen schmelzen und fließen zu lassen
und den resultierenden monolithischen Beschichtungsfilm auf der
Formoberfläche
zu härten,
vorzugsweise bis zur Vollständigkeit.
Obwohl es möglich
ist, den Beschichtungsfilm in einem teilgehärteten Zustand zu halten, bis
das Füllstoffharz
zugegeben wird, und dann sowohl Harze zu härten als auch gleichzeitig eine
Endhärtung
durchzuführen,
ist es bevorzugt, den ungesättigten
Polyesterfilm vor der Zugabe des Füllstoffharzes vollständig auszuhärten, um
zu verhindern, daß der
Füllstoffharzfilm
in den Pulverbeschichtungsfilm ausblutet.
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Daher
wird in der Pulverhärtungsstation
die mit Pulver beschichtete Formoberfläche auf eine Temperatur gleich
oder oberhalb der Beschichtungspulverhärtungstemperatur und unterhalb
der Verformungstemperatur der Form erhitzt und auf jenem Wert gehalten,
bis eine vollständige
Pulverhärtung
erfolgt ist, wobei man einen gehärteten
hitzegehärteten
Beschichtungsfilm auf der Formoberfläche bildet, der eine Außenoberfläche (hier
definiert als die Oberfläche
gegen die Formoberfläche)
und eine gegenüberliegende
innere Oberfläche hat,
die gegenüber
einer offenen Luftatmosphäre
freiliegt. Zeit und Temperatur der Endhärtung werden etwas variieren
je nach dem verwendeten Beschichtungspulver und den Bedingungen
der Verwendung. Für
die oben erwähnten
Beschichtungspulver wird jedoch die Formoberfläche vorzugsweise auf eine Temperatur
von 149 bis 177°C
(300 bis 350°F)
während
2 bis 5 Minuten erhitzt, um volle Härtung zu bewirken.
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Wenn
ein Photoinitiator in dem Beschichtungspulver verwendet wird, wird
der Beschichtungsfilm zusätzlich
während
einer ausreichenden Zeit einer Strahlung, wie Ultraviolett- oder
Elektronenstrahl-Strahlung ausgesetzt, um eine Strahlungshärtung der
ausgesetzten inneren Oberfläche
des Beschichtungsfilms zu ermöglichen.
Ultraviolettstrahlung ist allgemein bevorzugt. Strahlungshärtung wird,
wenn verwendet, gewöhnlich nach
der Pulverhärtung
in einer Strahlungshärtungsstation
ausgeführt,
die vorzugsweise in kurzer Entfernung von der Pulverhärtungsstation
aus liegt. Ultraviolettstrahlung wird typischerweise durch mit Quecksilber-
oder dotierte Quecksilber-Dampflampen mit mittlerem Druck zugeführt, wie
mit Fusions-H-, -D- und/oder
-V-Lampen während
einer ausreichenden Zeit, z. B. zwischen 1 Millisekunde und 10 Sekunden,
typischerweise bei weniger als 3 Sekunden, um den Photoinitiator
zu aktivieren und vor der Polymerisation auf der Innenfläche einzuleiten.
Strahlungshärtung
könnte
unmittelbar nach der Pulveraufbringung durchgeführt werden, vorausgesetzt, daß die aufgebrachten
Pulverteilchen vollständig
auf der Formoberfläche
geschmolzen wurden.
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Bei
der weiteren Durchführung
des oben beschriebenen Verfahrens, nachdem der Pulverbeschichtungsfilm
gehärtet
wurde, wird die Form zu einer Formungsstation überführt, worin die Innenoberfläche des
gehärteten
Beschichtungsfilms in Berührung
mit der freiliegenden Grenzfläche
mit einem flüssigen
Füllstoffharz gebracht
wird. Das flüssige
Füllstoffharz
kann mit Hilfe eines Spatels, einer Bürste, einer Walze oder einer Sprüheinrichtung
aufgebracht werden. Die betreffenden Techniken sind durch die Namen
der Auflegung von Hand und des Besprühens bekannt. Die Handauflegetechnik
besteht darin, daß man
Glasmatte oder andere Verstärkungsmaterialien
in der Form anordnet und das Verstärkungsmaterial mit Füllstoffharz
sättigt.
In der Besprühungstechnik
werden ein Gemisch von losen Glasfasern und Füllstoffharz in die Form gesprüht. Nachfolgende
Schichten werden zugegeben und man läßt sie, wenn erforderlich,
härten,
um den Formling zu der erwünschten
Enddicke aufzubauen. Diese massige Schicht kann auch durch eine
als Harzüberführungsformung bekannte
Methode gebildet werden, bei welcher trockene Verstärkungsmaterialien
in einer Formhöhlung
angeordnet werden, die durch eine oder mehrere Formoberflächen definiert
ist, und flüssiges
Füllstoffharz
wird dann in den Hohlraum eingespritzt, um ein geformtes Produkt
zu bilden, manchmal unter Vakuum.
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Nach
der Härtung
der Füllstoffharzschicht
wird diese ausreichend vorgerückt,
und der Beschichtungsfilm und das Füllstoffharz werden über ihre
Grenzfläche
miteinander einstückig
verbunden, der Formling kann nun aus der Form entfernt werden. Vor
oder nach der Entfernung ist auch die Aufbringung anderer Schichten möglich, die
aus Materialien unterschiedlicher Art bestehen, wie beispielsweise
faserverstärktem
Zement, geschäumtem
Polymer oder Kombinationen von beiden auf der Füllstoffharzschicht. Wenn das
geformte Produkt aus der Form entfernt wird, begrenzt der Beschichtungspulverfilm
die äußere Oberfläche des
geformten Körpers
mit vollständiger
Abformung der Formgestalt.
-
Zusammenfassend
liefert diese Erfindung ein Verfahren für On-Mold-Beschichtung von
Formlingen, die aus hitzehärtbaren
Harzen geformt sind, mit oder ohne Faserverstärkung, unter Hirtzehärtung von
Beschichtungspulvern in einer offenen Atmosphäre, überraschenderweise ohne Bewirkung
thermischer Zerstörung
der hitzeempfindlichen Formen (z. B. Risse, Blasen, Verwerfungen
usw.), während
des Schmelzens und Härtens
oder ohne Erzeugung innerer Oberflächenbeschichtungen, die nicht
die erwünschte
Porositätsfreiheit, Glattheit,
Glanz, Reiz, Luster, Gleichmäßigkeit,
Haftung zwischen den Beschichtungen und/oder Widerstandsfähigkeit
gegen Verkratzen, Schlag, Risse, Licht, Hitze, Feuchtigkeit, Salze,
Bewitterung und Lösungsmittel. Was
eine solche Beschichtungsmethode On-Mold möglich macht, ist, daß die hitzehär tenden
verwendeten Beschichtungspulver einzigartig formuliert sind, um
zu schmelzen, zu fließen
und zusammenzuwachsen zu einem glatten Film und volle Härtung zu
erzielen, selbst entlang der der Luft ausgesetzten Oberfläche, auf
den Formen bei außerordentlich
geringer Temperatur und/oder hohen Geschwindigkeiten, während sie
noch lagerbeständig
und schmelzextrudierbar sind.
-
Die
Erfindung wird nun in weiteren Einzelheiten anhand spezieller Beispiele
beschrieben.
-
Beispiel 1
-
Herstellung
von ungesättigtes
Polyesterharz enthaltenden aktiven Wasserstoffatomen
-
Dies
ist ein Beispiel eines ungesättigten
Polyesterharzes, welches, wie man fand, besonders brauchbar bei
der Durchführung
dieser Erfindung ist. 0,85 Mol (122,4 g) 1,4-Cyclohexandimethanol wurden in einen 0,5
Liter Harzbehälter,
ausgestattet mit einem Teilkondensator, Gesamtkondensator, Rührer, Stickstoffeinsatz und
Temperatursteuereinrichtung, eingefüllt. Während der Einführung wurde
ein Stickstoffstrom mit einer Geschwindigkeit von 25 bis 30 ml/min
gerührt,
und die Temperatur wurde auf 257°F
(125°C)
gesteigert. Danach wurden 0,6 Mol (88,8 g) Phthalsäureanhydrid,
0,5 Mol (58 g) Fumarsäure,
0,5 Mol (36 g) hydriertes Bisphenol A und 50 ppm 4-Methoxyphenol
(Antioxidationsmittel) zu dem Behälter zugesetzt. Noch unter
Rühren
und Stickstoffeinperlen wurde die Temperatur langsam auf 356°F (180°C) angehoben,
während
das Veresterungswasser gesammelt wurde. Wenn 85–90% des theroretischen Destillats
gesammelt waren, wurde die Stickstoffeinperlgeschwindigkeit auf
200 ml/min erhöht.
Viskosität
und Säurezahl
des Harzes wurden periodisch geprüft, bis die erwünschten
Werte erhalten wurden. Das amorphe Harz wurde dann in eine Pfanne überführt, gekühlt und
zu Flocken vermahlen. Mehrfachversuche wurden durchgeführt, und
die Harze hatten Eigenschaften innerhalb der Bereiche, die in der
nachfolgenden Tabelle angegeben sind.
-
-
Beispiel 2
-
Herstellung von On-Mold-Beschichtungspulvern
aus ungesättigtem
Polyester
-
Die
folgenden Bestandteile wurden in der angegebenen Weise miteinander
vermischt, und Mengen zur Bildung von drei unterschiedlichen On-Mold-Beschichtungspulverformulierungen
(A, B, C) nach dieser Erfindung.
-
-
Fußnoten Tabelle
-
- 1 Pioester 277-FLV ist ein ungesättigtes
Polyesterharz, das CHD enthält
und ein Tg von 36°C,
eine Schmelzviskosität
von 8,0 Pas (8000 Centipoise) bei 175°C und eine Säurezahl von 12 hat und von
der Pioneer Plastics vertrieben wird.
- 2 Lupersol 231XL ist ein Peroxyketalinitiator
zur thermischen Gewinnung freier Radikale auf der Basis von 1,1-Bis-(tert-butylperoxy)-3,3,5-trimethylcyclohexan,
vertrieben von der Elf Atochem.
- 3 Uralac XP3125 ist ein ungesättigtes
Polyesterharz mit einem Tg von 51 °C und einer Säurezahl
von 10 max, vertrieben von der DSM-Resins.
- 4 Uralac ZW-3307 ist ein kristallines
Divinylether-terminiertes Urethanvorpolymer mit einem Tm von 90
bis 110°C,
vertrieben von der DSM-Resins.
- 5 Surfonyl 104-S ist ein acetylenisches
Diol-Fließmittel,
vertrieben von der Air Products.
- 6 Modaflow 2000 ist ein Acrylcopolymer-Fließmittel,
vertrieben von der Mozel Inc.
- 7 Moldwiz P-66 ist ein Entformungsmittel,
das Copolymere von Organophosphatestern und modifizierten Fettsäuren enthält und von
der Axel Plastics vertrieben wird.
- 8 Kobaltneodecanoat ist ein Kobaltsalz,
vertrieben von der OMG Americas.
- 9 TR 93 ist ein Titandioxidpigment,
vertrieben von der Tioxide Americas.
- 10 R-8098-Rot ist ein Eisenoxidpigment,
vertrieben von Whittaker, Clark und Daniels.
- 11 Raven-Schwarz 22 ist ein Rußpigment,
vertrieben von der Columbian Chemicals.
- 12 Aluminiumoxid C ist ein Rauchaluminiumoxid-Trockenflußadditiv,
vertrieben von der Sullivan Associates.
-
Beispiel 3
-
On-Mold-Beschichtungsmethode
-
Eine
polierte ungesättigte
Polyesterformoberfläche
wurde auf eine Temperatur von 140 bis 163°C (300 bis 325°F) unter
IR-Lampen mittlerer Wellenlänge
bei 42% Intensität
erhitzt, wonach eines der oben genannten Pulver (A, B, C) elektrostatisch
auf die Innenwand der Form mit einer triboelektrischen Sprühpistole
innerhalb von 1 Minute von der Entformung aus besprüht wurde,
wobei die IR-Lampen bewirkten, daß die Pulverteilchen an der
Grenzfläche
schmolzen und eine zusammenhängende
Beschichtungsauskleidung der Formoberfläche bildeten. 2 Minuten nach
der Aufbringung des Pulvers wurde die mit Pulver beschichtete Form
wiederum unter den IR-Lampen mit mittlerer Wellenlänge plaziert
und auf eine Oberflächentemperatur
von etwa 170°C
(350°F) erhitzt,
während
welcher Zeit die ungeschmolzenen Pulverteilchen über den Grenzflächenpulvern
zum Schmelzen und Zusammenfließen
zu dem Beschichtungsfilm veranlaßt wurden und der Beschichtungsfilm
zu einem hitzegehärteten
Zustand härtete.
Danach ließ man
die Form sich auf Umgebungstemperatur abkühlen. Anschließend wurden
alternierende Schichten von Glasfasermatten und Füllstoffharz
auf der freiliegenden Seite des gehärteten Pulverbeschichtungsfilms
mit Auflegen von Hand auf der freiliegenden Seite des gehärteten Pulverbeschichtungsfilms
aufgebracht, und dann ließ man
das Füllstoffharz
bei Umgebungstemperatur aushärten.
Nachdem das Füllstoffharz
ausreichend gehärtet
war, wurde das resultierende Produkt aus der Form entfernt und getestet.
Dieses Verfahren wurde für
jedes der obigen Pulver (A, B, C) mit der Ausnahme wiederholt, daß das Pulver
(C) nach der IR-Härtung mit
UV-Strahlung nachgehärtet
wurde, indem man die Form unter Gallium-dotierter Fusion-V-Lampe
1–3 Sekunden
plazierte. Die Eigenschaft der einzelnen Beschichtungspulver (A,
B, C) und die Beschichtungsfilme, die daraus gebildet wurden, sind
nachfolgend aufgeführt.
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Beispiel 4
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Vergleich
zwischen Beschichtungspulvern On-Mold bekannter Art und nach der
Erfindung
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Die
folgenden Bestandteile wurden miteinander in der gleichen Weise
wie im Beispiel 2 unter Bildung von zwei unterschiedlichen Beschichtungspulverformulierungen
für On-Mold-Beschichtung vermengt,
wobei eine Formulierung (I) gemäß der Erfindung
hergestellt wird und die andere (P) gemäß der allgemeinen Lehren der
US-A-4,316,869 gewonnen wurde.
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Fußnoten Tabelle
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- 1 Aropol 7501 ist ein ungesättigtes
Polyesterharz frei von CHDM mit einem Tg von 60°C, vertrieben von der Ashland
Chemical.
- 2 Triallylcyanurat (TAC) ist ein vernetzendes
ungesättigtes
Monomer mit einem Schmelzpukt von 27°C.
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Es
wurde dann versucht, jede Formulierung auf einer Formoberfläche in der
gleichen Weise wie in Beispiel 3 aufzubringen. Es wurde jedoch gefunden,
daß die
Formulierung (P) ernsthafte Blockierung bei Raumtemperatur zeigte,
d. h. nach einer halben Stunde, in der man sie Raumtemperatur aussetzte
(etwa 22°C, 72°F), kehrten
die Pulverteilchen in einen nicht fluidisierbaren festen Klumpen
um. Beim Versuch, die Formulierung (P) durch die Koronaentladungspistole
nach Aufbrechen der blockierten Pulver mit mechanischem Rühren aufzusprühen, hielten
die Pulver noch immer in der Pistole fest und sie mußten mechanisch
aus der Pistole mit einem Rohrdraht freigesetzt werden, um die Formoberfläche zu beschichten.
Während
die Eigenschaften des fertigen Films, die nach Härtung der Formulierung (P)
erhalten wurden, nur etwas schlechter waren als jene der Formulierung
(I), ist die Formulierung (P) infolge der extrem schlechten Blockierbeständigkeit eine
vollständig
unannehmbare Formulierung für
die Verwendung in gewerblichen elektrostatischen Beschichtungsoperationen.
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Die
Eigenschaften der einzelnen Beschichtungspulver (P, I) und der Beschichtungsfilme,
die daraus gebildet wurden, sind nachfolgend aufgeführt.
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