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Die
vorliegende Erfindung betrifft Pulverzusammensetzungen, die durch
Strahlung härtbar
sind, die zur Herstellung von Farben und Lacken verwendbar sind,
spezifische amorphe Polyester, die in diesen Pulverzusammensetzungen
enthalten sind, die Verwendung von Farben oder Lacken mit den Pulverzusammensetzungen
zur Beschichtung eines Gegenstandes ebenso wie Gegenstände, die
mit den gehärteten
Farben oder Lacken der vorliegenden Erfindung beschichtet sind.
Die Pulverzusammensetzungen der vorliegenden Erfindung sind besonders
geeignet, um Metall und wärmeempfindliche
Substrate zu beschichten und, wenn sie bei niedrigen Temperaturen
geschmolzen werden und durch Strahlung gehärtet werden, vereinigen sie
eine Reihe von Eigenschaften, wie ein gutes Fließen und Filmhärte mit
außergewöhnlicher
Lösungsmittelbeständigkeit.
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Pulverbeschichtungen,
die bei Raumtemperatur trockene, fein verteilte, freifließende feste
Materialien sind, haben in den letzten Jahren gegenüber flüssigen Beschichtungen
erheblich an Popularität
gewonnen. Trotz vieler Vorteile werden heutzutage hitzehärtbare Pulverbeschichtungen
allgemein bei Temperaturen von mindestens 150°C gehärtet. Unter dieser empfohlenen
Temperatur haben die Beschichtungen ein schlechtes Aussehen ebenso
wie schlechte physikalische und chemische Eigenschaften. Aufgrund
dieser Beschränkung werden
Pulverbeschichtungen allgemein nicht angewendet zum Beschichten
von wärmeempfindlichen
Substraten, wie Holz und Kunststoff oder zusammengesetzten Metallteilen,
die wärmeempfindliche
Komponenten enthalten. Sowohl wärmeempfindliche
Substrate als auch Komponenten erfordern niedrige Härtungstemperaturen,
bevorzugt unter 140°C,
um einen erheblichen Abbau und/oder eine Verformung zu vermeiden.
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Bei
niedriger Temperatur UV-härtbare
Pulver wurden kürzlich
als Lösung
für dieses
Problem vorgeschlagen.
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Die
Verwendung von ungesättigten
Harzen, gegebenenfalls in Kombination mit ungesättigten Oligomeren, als Bindemittel
für durch
Strählung
härtbare
Pulverbeschichtungen wurde bereits im Stand der Technik offenbart.
Spezifische UV-härtbare
Pulverbeschichtungszusammensetzungen, die von ethylenisch ungesättigte Gruppen
enthaltenden Polyestern, Polyesterurethanen oder Epoxyharzen abgeleitet
sind, wurden unter anderem dargestellt.
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WO
98/18862 betrifft Pulverzusammensetzungen, die durch Strahlung härtbar sind,
die als Farbe oder Lack verwendbar sind, die eine Mischung von mindestens
einem halbkristallinen Polyester, der Methacryloylgruppen enthält, und
mindestens einem amorphen Polyester, der Methacryloylgruppen aufweist,
enthält,
die Reaktionsprodukte von Glycidylmethacrylat und einem halbkristallinen
oder amorphen Polyester mit Carboxylgruppen enthalten.
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EP-A-0
702 040 offenbart ein Bindemittel für Pulverbeschichtungen mit
festen ungesättigten
Polyesterurethanacrylaten, die erhältlich sind durch Reaktion
eines Diisocyanats mit einem Hydroxyalkyl(meth)acrylat und einem
Hydroxylgruppen enthaltenden Polyester.
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In
US 5 565 246 wird ein Verfahren
offenbart, um einen wärmebeständigen erhabenen
Druck auf einem Substrat unter Verwendung eines thermografischen
durch Strahlung härtbaren
Pulvers zu bilden. Das durch Strahlung härtbare Pulver enthält ein acryliertes
Epoxid, das herstellbar ist durch Reaktion von Acryl- oder Methacrylsäuren mit
einem Epoxyharz, wie Bisphenol-A-Epichlorhydrinepoxypolymer. Außerdem kann die
Zusammensetzung bis zu 20% acrylierte Urethane enthalten, die hergestellt
werden durch Reaktion von Toluoldiisocyanat mit Polyolen, Acrylsäure oder
Hydroxyethylmethacrylsäure.
Durch Strahlung härtbare
Pulverbeschichtungen zur Verwendung z.B. als Galvano-Resist werden
in EP-A-0 286 594 offenbart. Die Synthese eines acrylierten Epoxyharzes,
das von einem auf Bisphenol A basierenden Epoxyharz und Acrylsäure abgeleitet
ist, wird beispielhaft in Beispiel 4 dieses Dokuments ausgeführt.
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US 4 129 488 offenbart Pulverlackbeschichtungen,
die für
Ultravioletthärtung
geeignet sind und spezifische Abstandsanordnungen ethylenisch ungesättigter
Polymere aufweisen. Das ungesättigte
Polymer ist ein spezifisches Epoxypolyesterpolymer mit einem Molekulargewicht
von mindestens etwa 1.000, das dem freifließenden Pulver eine geeignete
Kristallinität
verleiht. Zum Vergleich wird ein Pulver basierend auf einer Mischung
eines acrylierten Epoxyharzes und eines halbkristallinen acrylierten
Polyesterharzes mit einem Schmelzpunkt von 120°C in Beispiel 4 erläutert. Die
Mischungen hatten eine schlechte Oberflächenfilmwirkung, die schlecht
ausfloss und eine Orangenhaut aufwies. Bekannte durch Strahlung
härtbare
Pulverbeschichtungen, die insbesondere für solche Anwendungen entwickelt
wurden, bei denen eine herausragende Flexibilität notwendig ist, erfüllen die
Erfordernisse bezüglich
der Lösungsmittelbeständigkeit,
wie sie im Methylethylketon-Rubbeltest
gemessen wird, versagen jedoch aufgrund eines schlechteren Glanzes
und von Blasenbildung in solchen Tests, wie unten beschrieben, bei
denen die Lösungsmittelbeständigkeit
für einen
Farbfilm bzw. Lackfilm ausgewertet wird, der mit Lösungsmitteln
gesättigt
ist. Diese Nachteile schließen
heutzutage aus, dass UV-härtbare
Beschichtungen in der Möbelindustrie
verwendet werden.
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Ein
typisches Beispiel für
einen solchen Test ist der "MEK-Imprägnierungstest". Bei diesem Test
wird ein 10 × 10 × 5 mm-Filzkissen vollständig mit
Methylethylketon (MEK) vollgesaugt und auf die Lack- bzw. Farboberfläche mit
einer Filmdicke von 50 bis 60 μm
gelegt. Das Filzkissen wird mit einem Beobachtungsglas oder einer
kleinen Petrischale bedeckt, ist jedoch nicht damit in Kontakt,
und wird 1 Stunde in Kontakt mit dem Farbfilm belassen. Nach 1 Stunde
wird die Beschichtung ausgewertet, indem die visuelle Bewertung
und der Glanz, gemessen gemäß ASTM D523
mit den Anfangswerten verglichen werden.
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Ein
weiterer Test, der es ermöglicht,
die Lösungsmittelbeständigkeit
eines mit Lösungsmittel
gesättigten
Lackfilms quantitativ auszuwerten, besteht darin, ein absorbierendes
Baumwolltuch, das mit Aceton vollgesaugt ist, mit einem Durchmesser
von 55 mm auf die Lackoberfläche
zu legen und es mit einem Beobachtungsglas oder einer kleinen Petrischale
zu bedecken. Nach einer Kontaktzeit von 20 Sekunden wird das Baumwolltuch
entfernt und die Platte wird in einem Umluftofen 30 Sekunden bei
50°C trocknen
gelassen. Danach wird die Stifthärte
gemäß ASTM D3363-92A
gemessen und mit dem Anfangswert verglichen (im Weiteren "Acetontest" genannt).
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Es
ist somit eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Pulverbeschichtungszusammensetzung bereitzustellen,
die beim Schmelzen durch Strahlung gehärtet werden kann, die nicht
zu einer Beschichtung führt,
die die oben beschriebenen Probleme aufweist. Spezifisch sollte
die Pulverbeschichtungszusammensetzung beim Härten einen Lackfilm bzw. Farbfilm
liefern, der eine ausgezeichnete Lösungsmittelbeständigkeit aufweist,
sogar wenn er mit Lösungsmitteln
gesättigt
ist. Außerdem
sollte der Film beim Härten
der Pulverbeschichtungszusammensetzung eine ausgezeichnete Kombination
von physikalischen Eigenschaften aufweisen, wie Glätte, Flexibilität, Härte und
Beständigkeit
gegen Vergilbung.
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Es
wurde nun überraschenderweise
gefunden, dass mit Strahlung härtbare
Pulverbeschichtungszusammensetzungen auf Basis eines Bindemittels,
das eine spezielle Mischung aus mindestens einem speziellen ungesättigten
amorphen Polyester und mindestens einem speziellen ungesättigten
Polyphenoxyharz enthält,
beim Härten
eine ausgezeichnete Kombination von physikalischen Eigenschaften,
wie Glätte,
Flexibilität, Härte, Beständigkeit
gegen Vergilbung, liefert und darüber hinaus eine ausgezeichnete
Dauerhaftigkeit beim MEK-Imprägnierungstest
ebenso wie beim Acetontest zeigt.
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Somit
liefert die vorliegende Erfindung eine durch Strahlung härtbare Pulverzusammensetzung,
die:
- a) 10 bis 90 Gew.-% mindestens eines (Meth)acryloylgruppen
enthaltenden amorphen Polyesters;
- b) 10 bis 60 Gew.-% mindestens eines (Meth)acryloylgruppen enthaltenden
Polyphenoxyharzes und
- c) 0 bis 30 Gew.-% eines ethylenisch ungesättigten Oligomers und/oder
mindestens eines (Meth)acryloylgruppen enthaltenden halbkristallinen
Polyesters enthält;
jeweils
bezogen auf das Gesamtgewicht der Komponenten a), b) und c).
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Der
(Meth)acryloylgruppen enthaltende amorphe Polyester a) in der Pulverzusammensetzung
der vorliegenden Erfindung ist z.B. erhältlich durch Reaktion eines
Diisocyanats mit einem Hydroxyalkyl(meth)acrylat und einem Hydroxyalkyl-haltigen
Polyester oder durch Reaktion von Glycidyl(meth)acrylat mit einem
Polyester, der Carboxylgruppen enthält, und ist bevorzugt aus einem
Polysäurebestandteil,
der mindestens 40 Mol-% Terephthalsäure oder Isophthalsäure, allein
oder in Mischung, enthält,
und einem Polyolbestandteil, der mindestens 20 Mol-% Neopentylglycol
enthält,
aufgebaut.
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Das
für die
Reaktion mit dem Diisocyanat in der obigen Reaktion verwendete Hydroxyalkyl(meth)acrylat
wird bevorzugt ausgewählt
aus Hydroxyethyl(meth)acrylat, 2- oder 3-Hydroxypropyl(meth)acrylat, 2-, 3- und
4-Hydroxybutyl(meth)acrylat etc.
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Das
für die
Reaktion mit dem Hydroxyalkyl(meth)acrylat und dem Hydroxylgruppen-haltigen
Polyester in der obigen Reaktion verwendete Diisocyanat wird bevorzugt
ausgewählt
aus 1-Isocyanato-3,3,5-trimethyl-5-isocyanatomethylcyclohexan (Isophorondiisocyanat,
IPDI), Tetramethylxyloldiisocyanat (TMXDI), Hexamethylendiisocyanat
(HDI), Trimethylhexamethylendiisocyanat, 4,4'-Diisocyanatodicyclohexylmethan,
4,4'-Diisocyanatodiphenylmethan,
deren technischen Mischungen mit 2,4-Diisocyanatodiphenylmethan und auch den
höheren
Homologen der oben erwähnten
Diisocyanate, 2,4-Diisocyanatotoluol und technischen Mischungen
davon mit 2,6-Diisocyanatotoluol ebenso wie dem Copolymerisationsprodukt
von α,α'-Dimethylmetaisopropenylbenzylisocyanat
(TMI).
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Der
Hydroxylgruppen-haltige Polyester in der obigen Reaktion ist bevorzugt
das Reaktionsprodukt von
- 1. einem sauren Bestandteil,
der 50 bis 100 Mol-% Terephthalsäure
oder Isophthalsäure,
allein oder in Mischung, und 0 bis 50 Mol-% mindestens einer anderen
gesättigten
aliphatischen, cycloaliphatischen oder aromatischen Di- oder Polycarbonsäure, wie
Phthalsäureanhydrid,
1,4-Cyclohexandicarbonsäure,
1,3-Cyclohexandicarbonsäure, 1,2-Cyclohexandicarbonsäure, Bernsteinsäure, Adipinsäure, Glutarsäure, Pimelinsäure, Suberinsäure, Acelainsäure, Sebacinsäure, 1,12-Dodecandisäure, Trimellitsäure, Pyromellitsäure etc.
oder die entsprechenden Anhydride enthält und
- 2. einem bezogen auf die sauren Bestandteile stöchiometrischen Überschuss
eines Alkoholbestandteils, der 20 bis 100 Mol-% Neopentylglycol
und 0 bis 80 Mol-% mindestens eines weiteren aliphatischen oder cycloaliphatischen
Di- oder Polyols enthält,
wie Ethylenglycol, Propylenglycol, Diethylenglycol, 1,4- Butandiol, 1,6-Hexandiol,
1,4-Cyclohexandiol, 1,4-Cyclohexandimethanol,
2-Methyl-1,3-propandiol, 2-Butyl-2-ethyl-1,3-propandiol,
hydriertes Bisphenol A, Hydroxypivalat von Neopentylglycol, Trimethylolpropan, Ditrimethylolpropan,
Pentaerythrit etc. Ethylenglycol ist besonders bevorzugt.
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Der
Alkoholbestandteil des Hydroxylgruppen enthaltenden Polyesters enthält bevorzugt
20 bis 100 Mol-% Neopentylglycol und 0 bis 80 Mol-% Ethylenglycol.
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Der
Hydroxylgruppen-haltige Polyester ist weiterhin bevorzugt durch
eine Hydroxylzahl (OHN) im Bereich von 10 bis 100 mg KOH/g und insbesondere
25 bis 100 mg KOH/g, ein zahlenmittleres Molekulargewicht (Mn) von
800 bis 14.000 und insbesondere 1.000 bis 8.000, und eine ICI-Kegel/Platte-Viskosität bei 200°C gemäß ASTM D4287-88
von 5 bis 50.000 mPa·s
gekennzeichnet.
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Wenn
der (Meth)acrylgruppen-haltige amorphe Polyester a) in der Pulverzusammensetzung
der vorliegenden Erfindung aus Glycidyl(meth)acrylat mit einem Polyester,
der Carboxylgruppen enthält,
hergestellt wird, ist außerdem
dieser säurefunktionalisierte
Polyester bevorzugt erhältlich
durch Carboxylierung und Kettenverlängerung mit einer Polysäure des
Hydroxylgruppen-haltigen Polyesters, wie oben angegeben. Die bevorzugt
verwendete Polysäure
wird ausgewählt
aus Adipinsäure,
Isophthalsäure,
1,4-Cyclohexandicarbonsäure,
1,3-Cyclohexandicarbonsäure,
1,2-Cyclohexandicarbonsäure
und Trimellitsäure.
Der Polyester mit Carboxylgruppen, der so erhalten wird, ist weiterhin
bevorzugt durch eine Säurezahl
(AN) im Bereich von 10 bis 80 mg KOH/g und insbesondere 20 bis 70
mg KOH/g, ein zahlenmittleres Molekulargewicht (Mn) von 800 bis 15.000
und insbesondere 1.000 bis 8.500, und eine ICI-Kegel/Platte-Viskosität bei 200°C gemäß ASTM D4287-88
von 10 bis 50.000 mPa·s
gekennzeichnet.
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Die
(Meth)acryloylgruppen enthaltenden amorphen Polyester a), die in
die erfindungsgemäßen Zusammensetzungen
eingearbeitet werden, haben bevorzugt einen Grad an Ungesättigtheit
von 0,15 bis 1,80, insbesondere 0,35 bis 1,25 Milliäquivalent
Doppelbindungen pro Gramm Polyester und in einer besonders bevorzugten
Ausführungsform
haben sie zusätzlich
die folgenden Eigenschaften:
- – ein zahlenmittleres
Molekulargewicht (Mn) von 1.100 bis 16.000, bevorzugt 1.300 bis
8.500, gemessen mit Gelpermeationschromatographie (GPC);
- – eine
Glasübergangstemperatur
(Tg), bestimmt mit Differenzialrasterkalorimetrie (DSC) gemäß ASTM D3418-82
von 35 bis 80°C
und
- – eine
Viskosität
im geschmolzenen Zustand gemessen bei 200°C mit einem Kegel/Platte-Viskometer
(bekannt unter dem Namen ICI-Viskosität) gemäß ASTM D4287-88 von 1 bis 20.000
mPa·s.
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Zur
Herstellung der amorphen Polyester, die Hydroxyl- und/oder Carboxylgruppen
enthalten, wird im Allgemeinen ein üblicher Reaktor verwendet,
der mit einem Rührer,
einem Inertgas-(Stickstoff)-Einlass, einer Destillationssäule, die
mit einem wassergekühlten
Kühler
verbunden ist, und einem Thermometer, das mit einem Temperaturregler
verbunden ist, ausgestattet.
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Die
Veresterungsbedingungen, die zur Herstellung dieser Polyester verwendet
werden, können üblich sein,
nämlich
so, dass es möglich
ist, einen üblichen
Veresterungskatalysator zu verwenden, z.B. einen aus Zinn abgeleiteten,
z.B. Dibutylzinnoxid, Dibutylzinndilaurat oder n-Dibutylzinntrioctoat
oder von Titan, wie Tetrabutyltitanat, in einem Anteil z.B. von
0 bis 1 Gew.-% bezogen auf die Reaktanten und gegebenenfalls unter Zugabe
von Antioxidantien, wie den Phenolverbindungen Irganox 1010 (Ciba)
oder Ionol CP (Shell) oder von phosphonit- oder phosphitartigen
Stabilisatoren, wie Tributylphosphit oder Triphenylphosphit, in
einem Anteil von z.B. 0 bis 1 Gew.-% bezogen auf die Reaktanten.
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Die
Polyesterbildung wird im Allgemeinen bei einer Temperatur durchgeführt, die
nach und nach von 130 auf ungefähr
180 bis 250°C
erhöht
wird, zuerst bei Normaldruck und dann bei vermindertem Druck am Ende
jeder Stufe des Verfahrens, wobei diese Bedingungen aufrechterhalten
werden, bis ein Polyester erhalten wird, der die gewünschte Hydroxyl-
und/oder Säurezahl
aufweist. Der Veresterungsgrad wird überwacht durch Bestimmung der
Menge an Wasser, die während
der Reaktion gebildet wird, und der Eigenschaften des erhaltenen
Polyesters, z.B. der Hydroxylzahl, der Säurezahl, des Molekulargewichts
und/oder der Viskosität.
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Die
amorphen Polyester a), die (Meth)acryloylgruppen enthalten, können auf
einem der folgenden Wege hergestellt werden:
Bei Abschluss
der oben beschriebenen Polykondensation wird der Hydroxyl- oder
Carboxylgruppen enthaltende amorphe Polyester in geschmolzenem Zustand,
wie er sich im Reaktor befindet, auf eine Temperatur zwischen 100
und 160°C
abkühlen
gelassen und ein radikalischer Polymerisationsinitiator, wie Phenothiazin
oder ein Inhibitor des Hydrochinontyps in einem Anteil von z.B.
0,01 bis 1% bezogen auf das Gewicht des Polyesters zugegeben und
der Stickstoff durch einen Sauerstoffeinlass ersetzt.
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Wenn
von einem Hydroxylgruppen-haltigen Polyester ausgegangen wird, wird
eine im Wesentlichen äquivalente
Menge an Hydroxyalkyl(meth)acrylat zugegeben. Wenn alles Hydroxyalkyl(meth) acrylat
zugegeben worden ist, wird eine äquivalente
Menge an Diisocyanat langsam zu der Mischung zugegeben. Ein Katalysator
für die
Hydroxyl/Isocyanatreaktion kann gegebenenfalls verwendet werden.
Beispiele für
solche Katalysatoren schließen
Organozinnverbindungen (z.B. Dibutylzinndilaurat, Dibutylzinndimaleat,
Dibutylzinnoxid, Zinnoctoat, 1,3-Diacetoxy-1,1,3,3-tetrabutyldistanoxan)
ein. Diese Katalysatoren werden bevorzugt in einer Menge von 0 bis
1% bezogen auf das Gewicht des Polyesters verwendet.
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Wenn
von einem Polyester mit Hydroxylgruppen ausgegangen wird, wird eine
im Wesentlichen äquivalente
Menge an Glycidyl(meth)acrylat zugegeben. Ein Katalysator für die Säure/Epoxyreaktion
kann gegebenenfalls verwendet werden. Beispiele für solche
Katalysatoren schließen
Amine (z.B. 2-Phenylimidazolin), Phosphine
(z.B. Triphenylphosphin), Ammoniumsalze (z.B. Tetrabutylammoniumbromid
oder Tetrapropylammoniumchlorid), Phosphoniumsalze (z.B. Ethyltriphenylphosphoniumbromid
oder Tetrapropylphosphoniumchlorid) ein. Diese Katalysatoren werden
bevorzugt in einer Menge von 0,05 bis 1% bezogen auf das Gewicht des
Polyesters verwendet.
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Das
Ausmaß des
Fortschreitens der Reaktion wird überwacht durch Bestimmung der
Eigenschaften des erhaltenen Polyesters, z.B. der Hydroxylzahl,
der Säurezahl,
des Grads an Ungesättigtheit
und/oder des Gehalts an freiem Glycidyl(meth)acrylat oder Hydroxyalkyl(meth)acrylat.
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Das
(Meth)acryloylgruppen enthaltende Polyphenoxyharz b) in den erfindungsgemäßen Zusammensetzungen
ist erhältlich
durch Reaktion von (Meth)acrylsäure
mit einem Glycidylgruppen enthaltenden Polyphenoxyharz, wie auf
Bisphenol A basierenden Epoxyharzen oder Phenol- oder Kresolepoxynovolaken.
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Die
auf Bisphenol A basierenden Epoxyharze können hergestellt werden durch
Reaktion von Bisphenol A und Epichlorhydrin, wobei der Überschuss
an Epichlorhydrin das zahlenmittlere Molekulargewicht des Epoxyharzes
bestimmt (W.G. Potter: Epoxide Resins, Springer-Verlag, New York
1970; Y. Tanaka et al. (Herausgeber): Epoxy Resins Chemistry and
Technology, Marcel Dekker, New York 1973, Kapitel 2, Seiten 9–134). Die
Phenol- und Kresolepoxynovolake können hergestellt werden durch
säurekatalysierte
Kondensation von Formaldehyd entweder mit Phenol oder Kresol. Die
Epoxydierung der Novolake mit Epichlorhydrin liefert die Epoxynovolake.
Im Handel erhältliche
Epoxyharze, wie Epikote 1055 von Shell, Araldite GT7004 oder Araldite ECN9699
von Ciba, D.E.R.664 von Dow etc. sind typische Beispiele für Glycidylgruppen-haltige
Polyphenoxyharze, die zur Herstellung des (Meth)acryloylgruppen-haltigen
Polyphenoxyharzes b) verwendet werden können.
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Zur
Herstellung des (Meth)acryloylgruppen-haltigen Polyphenoxyharzes
b) wird im Allgemeinen ein üblicher
Reaktor verwendet, der mit einem Rührer, einem Sauerstoffeinlass,
einem Einlass für
(Meth)acrylsäure
und einem Thermometer, das mit einem Temperaturregler verbunden
ist, ausgestattet ist. Zu dem Epoxyharz, das eine Temperatur zwischen
100 und 150°C
aufweist, wird ein radikalischer Polymerisationsinhibitor in einem
Anteil von z.B. 0,01 bis 1% bezogen auf das Gewicht des Epoxyharzes
zugegeben. Eine im Wesentlichen äquivalente
Menge an (Meth)acrylsäure
wird dann langsam zu dem geschmolzenen Epoxyharz zugegeben. Ein
Katalysator für
die Säure/Epoxyreaktion
kann gegebenenfalls verwendet werden. Beispiele für solche Katalysatoren
schließen
Amine (z.B. 2-Phenylimidazolin), Phosphine (z.B. Triphenylphosphin),
Ammoniumsalze (z.B. Tetrabutylammoniumbromid oder Tetrapropylammoniumchlorid),
Phosphoniumsalze (z.B. Ethyltriphenylphosphoniumbromid oder Tetrapropylphosphoniumchlorid)
ein. Diese Katalysatoren werden bevorzugt in einer Menge von 0,05
bis 1% bezogen auf das Gewicht des Epoxyharzes verwendet.
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Das
Ausmaß des
Fortschreitens der Reaktion wird überwacht durch Bestimmung der
Eigenschaften des (Meth)acryloylgruppenhaltigen Polyphenoxyharzes,
das erhalten wird, z.B. der Säurezahl,
Hydroxylzahl und des Grads der Ungesättigtheit.
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Das
(Meth)acryloylgruppen-haltige Polyphenoxyharz b), das in die erfindungsgemäßen Zusammensetzungen
eingearbeitet wird, hat bevorzugt einen Grad an Ungesättigtheit
von 0, 2 bis 6, 0, insbesondere 0,5 bis 4,5 Milliäquivalent
Doppelbindungen pro Gramm Harz und in einer spezifisch bevorzugten
Ausführungsform
weist es zusätzlich
die folgenden Eigenschaften auf:
- – ein zahlenmittleres
Molekulargewicht (Mn) von 500 bis 5.000, bevorzugt 650 bis 3.500,
gemessen mit Gelpermeationschromatographie (GPC);
- – eine
Glasübergangstemperatur
(Tg), bestimmt mit Differenzialrasterkalorimetrie (DSC) gemäß ASTM D3418-82
von 30 bis 80°C
und
- – eine
Viskosität
im geschmolzenen Zustand, gemessen bei 200°C mit einem Kegel/Platte-Viskosimeter (bekannt
unter dem Namen ICI-Viskosität)
gemäß ASTM D4287-88
von 1 bis 25.000 mPa·s.
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Gemäß einer
bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung enthalten die durch Strahlung härtbaren Pulverzusammensetzungen
zusätzlich
ein ethylenisch ungesättigtes
Oligomer und/oder mindestens einen (Meth)acrylgruppen-haltigen halbkristallinen
Polyester c).
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Als
Beispiele für
diese ethylenisch ungesättigten
Oligomere können
Triacrylat und Tri(meth)acrylat von Tris-(2-hydroxyethyl)isocyanurat,
die Epoxyacrylate und Methacrylate, die durch Reaktion einer Epoxyverbindung
(z.B. des Diglycidyl ethers von Bisphenol A) mit Acryl- oder Methacrylsäure gebildet
werden, die Urethanacrylate und Methacrylate, die durch Reaktion
eines organischen Di- oder Polyisocyanats mit einem Hydroxyalkylacrylat
oder Hydroxyalkylmethacrylat und gegebenenfalls einem mono- und/oder
polyhydroxyliertem Alkohol (z.B. dem Reaktionsprodukt von Hydroxyethyl(meth)acrylat
mit Toluoldiisocyanat oder Isophorondiisocyanat) gebildet werden,
die Acrylacrylate oder Methacrylate, wie z.B. die Reaktionsprodukte
von (Meth)acrylsäure
mit einem Copolymer, das Glycidylgruppen enthält, das durch Copolymerisation
von Acrylmonomeren, wie n-Butylmethacrylat und Methylmethacrylat,
erhalten wurde, und dgl. erwähnt
werden.
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Die
halbkristallinen Polyester, die zu den durch Strahlung härtbaren
Pulverzusammensetzungen der vorliegenden Erfindung zugegeben werden
können,
sind erhältlich
durch Reaktion eines Diisocyanats mit einem Hydroxyalkyl(meth)acrylat
und einem Hydroxylgruppen-haltigen halbkristallinen Polyester oder
durch Reaktion von Glycidyl(meth)acrylat mit einem halbkristallinen
Polyester, der Carboxylgruppen enthält, gemäß einem Verfahren, wie es für die amorphen
ungesättigten
Polyester oben beschrieben wurde.
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Die
halbkristallinen Hydroxyl- oder Carboxylgruppen-haltigen Polyester
können
bevorzugt das Reaktionsprodukt eines sauren Bestandteils, der 75
bis 100 Mol-% Terephthalsäure,
1,4-Cyclohexandicarbonsäure oder
eine gesättigte
geradkettige aliphatische Dicarbonsäure mit 4 bis 14 Kohlenstoffatomen
und 0 bis 25 Mol-% mindestens einer weiteren aliphatischen, cycloaliphatischen
oder aromatischen Di- oder Polycarbonsäure enthält, mit einem Glycolbestandteil,
der 75 bis 100 Mol-% 1,4-Cyclohexandimethanol, 1,4-Cyclohexandiol
oder eines gesättigten
geradkettigen aliphatischen Diols mit 2 bis 12 Kohlenstoffatomen
und 0 bis 25 Mol-% mindestens eines weiteren aliphatischen oder
cycloaliphatischen Di- oder Polyols enthält, sein.
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Die
halbkristallinen Polyester, die (Meth)acryloylgruppen enthalten,
die gegebenenfalls in die erfindungsgemäßen Zusammensetzungen eingearbeitet
werden, haben bevorzugt einen Grad an Ungesättigtheit von 0,18 bis 1,80,
insbesondere 0,35 bis 1,25 Milliäquivalent
Doppelbindungen pro Gramm Polyester.
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In
einer besonders bevorzugten Ausführungsform
haben die halbkristallinen Polyester, die (Meth)acryloylgruppen
enthalten, die gegebenenfalls in die erfindungsgemäßen Zusammensetzungen
eingearbeitet werden, zusätzlich
die folgenden Eigenschaften:
- – ein zahlenmittleres
Molekulargewicht (Mn) zwischen 1.000 und 21.000, bevorzugt etwa
1.300 und 9.000, gemessen mit Gelpermeationschromatographie (GPC);
- – einen
wohl definierten Schmelzpunkt zwischen 60 und 150°C, bestimmt
mit Differenzialrasterkalorimetrie (DSC) gemäß ASTM D3418-82 und
- – eine
Viskosität
im geschmolzenen Zustand von weniger als 10.000 mPa·s, gemessen
bei 175°C
mit einem Kegel/Platte-Viskosimeter
(bekannt unter dem Namen ICI-Viskosität) gemäß ASTM D4287-88.
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Da
diese ethylenisch ungesättigten
Oligomere und halbkristallinen Polyester polymerisierbare Doppelbindungen
enthalten, nehmen sie auch an der Strahlungshärtung teil und können demzufolge
Beschichtungen mit verbessertem Fließen und einer Oberflächenhärte, die
weiter erhöht
ist, liefern. Abhängig
von den vorgesehen Anwendungen können
die erfindungsgemäßen Zusammensetzungen
0 bis 20 oder 2 bis 10 Gewichtsteile ethylenisch ungesättigtes
Oligomer und/oder 0 bis 30 oder 5 bis 20 Gewichtsteile mindestens
eines halbkristallinen Polyesters pro 100 Teilen der Verbindungen
a), b) und c) der erfindungsgemäßen Zusammensetzung
enthalten.
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Die
amorphen Polyester a) und die Polyphenoxyharze b), die (Meth)acryloylgruppen
enthalten, gegebenenfalls zusammen mit dem ethylenisch ungesättigten
Oligomer und/oder dem halbkristallinen Polyester, der (Meth)acryloylgruppen
c) enthält,
die alle oben beschrieben wurden, sind dazu vorgesehen, als Bindemittel bei
der Herstellung von Pulverzusammensetzungen verwendet zu werden,
die durch UV-Strahlung
härtbar sind
oder durch beschleunigte Elektronenstrahlen, wobei es möglich ist,
dass die Zusammensetzungen insbesondere als Lacke und Farben bzw.
Farbanstriche verwendet werden, die wiederum zu Anwendungen eingesetzt
werden je nach der Technik der Abscheidung mit Hilfe einer triboelektrischen
oder elektrostatischen Sprühpistole
oder Abscheidung in einem Wirbelbett.
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Die
durch Strahlung härtbaren
Pulverzusammensetzungen können
als Lacke oder Farben als solche verwendet werden oder, falls erwünscht, können die
Zusammensetzungen verwendet werden, um Lacke oder Farben herzustellen,
indem weitere Bestandteile, die üblicherweise
zur Herstellung von Pulverlacken und Farben verwendet werden, zugegeben
werden.
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Die
vorliegende Erfindung betrifft daher auch die unter Verwendung dieser
Zusammensetzungen erhaltenen Pulverlacke oder Farben.
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Schließlich betrifft
die vorliegende Erfindung auch ein Verfahren zur Beschichtung eines
Gegenstandes, das das Auftragen einer durch Strahlung härtbaren
Pulverzusammensetzung gemäß der vorliegenden
Erfindung durch Abscheidung, z.B. durch Sprühen mit einer triboelektrischen
oder elektrostatischen Sprühpistole oder
durch Abscheidung in einem Wirbelbett, auf den Gegenstand und anschließendes Schmelzen
der so erhaltenen Beschichtung, z.B. durch Erhitzen auf eine Temperatur
von 80 bis 150°C über einen
Zeitraum von z.B. ungefähr
0,5 bis 10 Minuten und durch Härtung
der Beschichtung in geschmolzenem Zustand durch UV-Strahlung oder
beschleunigte Elektronenstrahlen umfasst.
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Zur
Strahlungshärtung
der erfindungsgemäßen Pulverzusammensetzungen
mit beschleunigten Elektronenstrahlen ist es nicht notwendig, einen
Fotoinitiator zu verwenden, da diese Art von Strahlung selbst die Erzeugung
von freien Radikalen liefert, in einem ausreichend hohen Anteil,
damit die Härtung
extrem schnell ist. Im Gegensatz dazu ist, wenn die Fotohärtung der
Pulverzusammensetzung gemäß der vorliegenden
Erfindung mit Strahlung betroffen ist, bei der die Wellenlängen zwischen
200 und 600 nm liegen (UV-Strahlung)
die Gegenwart mindestens eines Fotoinitiators wesentlich.
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Die
Fotoinitiatoren, die erfindungsgemäß verwendet werden können, werden
aus solchen ausgewählt, die üblicherweise
für diesen
Zweck verwendet werden.
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Die
geeigneten Fotoinitiatoren, die verwendet werden können, sind
aromatische Carbonylverbindungen, wie Benzophenon und dessen alkylierte
oder halogenierte Derivate, Anthrachinon und dessen Derivate, Thioxanthon
und dessen Derivate, Benzoinether, aromatische oder nicht aromatische α-Dione, Benzildialkylacetale,
Acetophenonderivate und Phosphinoxide.
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Fotoinitiatoren,
die geeignet sind, sind z.B. 2,2'-Diethoxylacetophenon,
2-, 3- oder 4-Bromacetophenon, 2,3-Pentandion, Hydroxycyclohexylphenylketon,
Benzaldehyd, Benzoin, Benzophenon, 9,10-Dibromanthracen, 2-Hydroxy-2-methyl-1-phenylpropan-1-on,
4,4'-Dichlorbenzophenon,
Xanthon, Thioxanthon, Benzildimethylketal, Diphenyl-(2,4,6-trimethylbenzyl)phosphinoxid
und dgl. Es kann gegebenenfalls vorteilhaft sein, einen Fotoaktivator
zu verwenden, wie Tributylamin, 2-(2-Aminoethylamino)ethanol, Cyclohexylamin,
Diphenylamin, Tribenzylamin oder Aminoacrylate, wie z.B. das Additionsprodukt
eines sekundären
Amins, wie Dimethylamin, Diethylamin, Diethanolamin und dgl. mit
einem Polyolpolyacrylat, wie dem Diacrylat von Trimethylolpropan,
1,6-Hexandiol und dgl. Die erfindungsgemäßen Pulverzusammensetzungen
können
0 bis 15 und bevorzugt 0,5 bis 8 Teile Fotoinitiator pro 100 Gewichtsteile
des Bindemittels in den erfindungsgemäßen Zusammensetzungen enthalten.
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Die
durch Strahlung härtbaren
Pulverzusammensetzungen und Pulverlacke oder Farben gemäß der vorliegenden
Erfindung können
auch verschiedene zusätzliche
Substanzen enthalten, die üblicherweise
bei der Herstellung von Pulverlacken und Farben verwendet werden.
Die zusätzlichen
Substanzen, die gegebenenfalls den durch Strahlung härtbaren
Pulverzusammensetzungen der vorliegenden Erfindung zugegeben werden,
z.B. um Pulverlacke oder Farben herzustellen, sind unter anderem
Verbindungen, die UV-Strahlung absorbieren, wie Tinuvin 900 (Ciba),
Lichtstabilisatoren auf Basis von sterisch gehinderten Aminen (z.B.
Tinuvin 144 von Ciba), die Fluidität steuernde Mittel, wie Resiflow
PV5 (Worlee), Modaflow (Monsanto), Acronal 4F (BASF) oder Crylcoat
109 (UCB), entgasende Mittel, wie Benzoin und dgl.
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Zu
den durch Strahlung härtbaren
Pulverzusammensetzungen der vorliegenden Erfindung können weiterhin
eine Vielzahl von die Beschichtungseigenschaften modifizierenden
Substanzen zugegeben werden, wie mit Polytetrafluorethylen modifizierte
Polyethylenwachse (z.B. Lanco Wax TF1830 von Lubrizol), Polyethylenwachse
(z.B. Ceraflour 961 von BYK Chemie), Polypropylenwachse (z.B. Lanco
Wax PP1362 von Lubrizol), Polyamidwachse (z.B. Orgasol 3202 D NAT
von ELF Atochem), Organosilicone (z.B. Modarez S304P von Protex)
etc. oder Mischungen davon. Diese modifizierenden Substanzen werden
gegebenenfalls mit 0 bis 10 Teilen pro 100 Gewichtsteilen des Bindemittels
in den erfindungsgemäßen Zusammensetzungen
zugegeben.
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Eine
Vielzahl von Pigmenten und anorganischen Füllstoffen kann auch den durch
Strahlung härtbaren Pulverzusammensetzungen
gemäß der vorliegenden
Erfindung zugegeben werden. Als Beispiele für Pigmente und Füllstoffe
sind zu erwähnen
Metalloxide, wie Titanoxid, Eisenoxid, Zinkoxid und dgl., Metallhydroxide, Metallpulver,
Sulfide, Sulfate, Carbonate, Silicate, wie z.B. Aluminiumsilicat,
Ruß, Talk,
Kaoline, Baryte, Eisenblau, Bleiblau, Organisch-Rot, Organisch-Rotbraun
und dgl.
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Diese
zusätzlichen
Substanzen werden in den üblichen
Mengen verwendet, wobei es sich versteht, dass dann, wenn die durch
Strahlung härtbaren
Pulverzusammensetzungen gemäß der vorliegenden
Erfindung als Lacke verwendet werden, die Zugabe von zusätzlichen
Substanzen mit trübenden
Eigenschaften weggelassen werden sollte.
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Zur
Herstellung der durch Strahlung härtbaren Pulverzusammensetzungen
werden der amorphe Polyester a), der (Meth)acryloylgruppen enthält, das
(Meth)acryloylgruppen enthaltende Polyphenoxyharz b), das ethylenisch
ungesättigte
Oligomer und/oder der (Meth)acryloylgruppen enthaltende halbkristalline
Polyester c), falls vorhanden, gegebenenfalls der Fotoinitiator,
gegebenenfalls die verschiedenen zusätzlichen Substanzen, die üblicherweise
zur Herstellung von Pulverlacken und Farben verwendet werden und
gegebenenfalls die Beschichtungseigenschaften modifizierende Substanzen
trocken vermischt, z.B. in einem Taumelmischer. Die Mischung wird
dann bei einer Temperatur im Bereich von 60 bis 150°C in einem
Extruder homogenisiert, z.B. einem Buss Ko-Kneter Einzelschneckenextruder
oder einem Doppelschneckenextruder von Werner-Pfleiderer, APV-Baker
oder Typ Prism. Das Extrudat wird dann abkühlen gelassen, wird vermahlen
und gesiebt, um ein Pulver zu erhalten, bei dem die Größe der Teilchen
bevorzugt zwischen 10 und 150 μm
liegt. Anstelle der obigen Methode ist es auch möglich, die verschiedenen ungesättigten
Bestandteile des Bindemittelsystems der vorliegenden Erfindung,
gegebenenfalls den Fotoinitiator und die verschiedenen zusätzlichen
Substanzen in einem Lösungsmittel,
wie Dichlormethan zu lösen/suspendieren,
zu vermahlen, um eine homogene Suspension zu erhalten, die ungefähr 30 Gew.-%
Trockenmasse enthält
und anschließend
das Lösungsmittel
zu verdampfen, z.B. durch Sprühtrocknung
bei einer Temperatur von ungefähr
50°C gemäß an sich
bekannten Methoden.
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Die
Pulverfarben und Lacke, die so erhalten werden, sind direkt geeignet
zum Auftragen auf den zu beschichtenden Gegenstand mit üblichen
Techniken, d.h. der wohl bekannten Technik z.B, der Abscheidung in
einem Wirbelbett oder durch Auftrag mit einer triboelektrischen
oder elektrostatischen Sprühpistole.
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Nachdem
die Beschichtungen auf den betreffenden Gegenstand aufgebracht wurden,
werden sie, z.B. in einem Umluftofen oder mit Hilfe von Infrarotlampen
auf eine Temperatur von 80 bis 150°C über einen Zeitraum von z.B.
ungefähr
0,5 bis 10 Minuten erhitzt, um ein Schmelzen zu erzielen und das
Ausbreiten der Pulverteilchen als glatte, gleichmäßige und
kontinuierliche Beschichtung auf der Oberfläche des Gegenstandes. Die geschmolzene
Beschichtung wird dann durch Strahlung gehärtet, z.B. durch UV-Licht,
das z.B. von Mitteldruckquecksilberdampf-UV-Radiatoren emittiert
wird, bevorzugt mit mindestens 80 bis 150 W/lineare cm oder mit
irgendeiner anderen wohl bekannten Quelle des Standes der Technik
in einem Abstand z.B. von ungefähr 5
bis 20 cm und über
einen Zeitraum, der ausreicht, um die Beschichtung zu härten, z.B.
1 bis 60 Sekunden.
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Die
geschmolzene Beschichtung kann auch mit beschleunigten Elektronenstrahlen,
bevorzugt mit mindestens 150 keV gehärtet werden, wobei die Energie
der angewendeten Vorrichtung eine direkte Funktion der Dicke der
Zusammensetzungsschicht, die durch Polymerisation gehärtet werden
soll, ist.
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Die
Erfindung betrifft auch Gegenstände,
die teilweise oder vollständig
mit diesen Beschichtungsverfahren beschichtet wurden.
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Die
durch Strahlung härtbaren
Pulverzusammensetzungen gemäß der vorliegenden
Erfindung können
auf höchst
unterschiedliche Substrate aufgebracht werden, wie z.B. Papier,
Pappe, Holz, Faserplatten, Textilien, Metalle verschiedener Art,
Kunststoffe, wie Polycarbonate, Poly(meth)acrylate, Polyolefine,
Polystyrole, Poly(vinylchlorid)e, Polyester, Polyurethane, Polyamide,
Copolymere, wie Acrylnitril-Butadien-Styrol (ABS)
oder Celluloseacetatbutyrat und dgl.
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Die
Beispiele, die folgen, erläutern
die Erfindung, ohne sie zu beschränken. Außer wenn es anders angegeben
ist, beziehen sich die in der Beschreibung und den Beispielen angegebenen
Teile auf Gewicht.
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Beispiel 1
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Stufe 1
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Eine
Mischung von 369,7 Teilen Neopentylglycol, 10,2 Teilen Trimethylolpropan
zusammen mit 2,1 Teilen n-Butylzinntrioctoatkatalysator werden in
einen üblichen
Vierhalsrundkolben gebracht.
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Der
Kobeninhalt wird unter Rühren
und unter Stickstoff auf eine Temperatur von ca. 140°C erhitzt. Dann
werden 528,7 Teile Terephthalsäure
zusammen mit 27,8 Teilen Adipinsäure
unter Rühren
zugegeben und die Mischung wird nach und nach auf eine Temperatur
von 230°C
erhitzt. Die Destillation beginnt bei etwa 190°C. Nachdem etwa 95% der theoretischen
Menge an Wasser destilliert sind und ein transparentes Präpolymer
erhalten worden ist, wird die Mischung auf 200°C herabgekühlt.
-
Das
so erhaltene hydroxylfunktionalisierte Präpolymer ist gekennzeichnet
durch:
AN | =
10 mg KOH/g |
OHN | =
51 mg KOH/g. |
-
Stufe 2
-
Zu
dem Präpolymer
der ersten Stufe, das bei 200°C
steht, werden 96,5 Teile Isophthalsäure zugegeben. Danach wird
die Mischung nach und nach auf 225°C erhitzt. Nach einem zweistündigen Zeitraum
bei 225°C
und wenn die Reaktionsmischung transparent ist, werden 0,8 Teile
Tributylphosphit zugegeben und ein Vakuum von 50 mm Hg wird nach
und nach angelegt.
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Nach
3 Stunden bei 225°C
und 50 mm Hg werden die folgenden Eigenschaften erhalten:
AN | =
37 mg KOH/g |
OHN | =
2 mg KOH/g |
ICI200°C | =
5.400 mPa·s. |
-
Stufe 3
-
Der
carboxylfunktionalisierte Polyester wird auf 150°C abgekühlt und 0,9 Teile Di-t-butylhydrochinon werden
zusammen mit 4,6 Teilen Ethyltriphenylphosphoniumbromid zugegeben.
Anschließend
werden 77,3 Teile Glycidylmethacrylat langsam (30 Minuten) unter
Rühren
und unter Sauerstoff zugegeben. 1 Stunde, nachdem die Zugabe beendet
ist, wird ein ungesättigter
Methacryloylpolyester mit den folgenden Eigenschaften erhalten:
AN | =
5 mg KOH/g |
OHN | =
39 mg KOH/g |
Ungesättigtheit | =
1,0 mäq/g |
ICI200°C | =
3.800 mPa·s |
Tgabgeschreckt(DSC 20°/min) | =
56°C |
Mn
(GPC) | =
4.000. |
-
Beispiel 2
-
Stufe 1
-
Eine
Mischung von 317,3 Teilen Neopentylglycol, 35,3 Teilen Ethylenglycol
und 10,3 Teilen Trimethylolpropan wird zusammen mit 1,9 Teilen n-Butylzinntrioctoat
als Katalysator in einen üblichen
Vierhalsrundkolben gebracht, wie in Beispiel 1.
-
Der
Kolbeninhalt wird unter Rühren
und unter Stickstoff auf eine Temperatur von ca. 140°C erwärmt. Danach
werden 478,0 Teile Terephthalsäure
zusammen mit 25,2 Teilen Adipinsäure
unter Rühren
zugegeben und die Mischung wird nach und nach auf eine Temperatur
von 230°C
erhitzt. Die Destillation beginnt bei etwa 185°C. Nachdem etwa 95% der theoretischen
Menge an Wasser abdestilliert ist und ein transparentes Präpolymer
erhalten worden ist, wird die Mischung auf 200°C abgekühlt.
-
Das
so erhaltene hydroxylfunktionalisierte Präpolymer ist gekennzeichnet
durch:
AN | =
2 mg KOH/g |
OHN | =
88 mg KOH/g |
-
Stufe 2
-
Zu
dem Präpolymer
der ersten Stufe, das bei 200°C
steht, werden 159,3 Teile Isophthalsäure zugegeben. Danach wird
die Mischung nach und nach auf 225°C erhitzt. Nach 2 Stunden bei
225°C und
wenn die Reaktionsmischung transparent ist, werden 0,8 Teile Tributylphosphit
zugegeben und ein Vakuum von 50 mm Hg nach und nach angelegt.
-
Nach
3 Stunden bei 225°C
und 50 mm Hg werden die folgenden Eigenschaften erhalten:
AN | =
47 mg KOH/g |
OHN | =
2,5 mg KOH/g |
ICI200°C | =
2.700 mPa·s. |
-
Stufe 3
-
Der
carboxylfunktionalisierte Polyester wird auf 150°C abgekühlt und 1,3 Teile Di-t-butylhydrochinon werden
zusammen mit 4,4 Teilen Ethyltriphenylphosphoniumbromid zugegeben.
Anschließend
werden 106,8 Teile Glycidylmethacrylat langsam (30 Minuten) unter
Rühren
und unter Sauerstoff zugegeben. 1 Stunde nachdem die Zugabe abgeschlossen
ist, wird ein ungesättigter
Methacryloylpolyester mit den folgenden Eigenschaften erhalten:
AN | =
1 mg KOH/g |
OHN | =
50 mg KOH/g |
Ungesättigtheit | =
0,9 mäq/g |
ICI200°C | =
800 mPa·s |
Tgabgeschreckt (DSC 20°/min) | =
37°C |
Mn
(GPC) | =
2.300. |
-
Beispiel 3
-
Stufe 1
-
Eine
Mischung von 154,3 Teilen Neopentylglycol, 154,3 Teilen Ethylenglycol,
10,1 Teilen Trimethylolpropan zusammen mit 2,0 Teilen n-Butylzinntrioctoat
als Katalysator werden in einen üblichen
Vierhalsrundkolben gegeben, wie in Beispiel 1.
-
Der
Kolbeninhalt wird unter Rühren
und unter Stickstoff auf eine Temperatur von ca. 140°C erwärmt. Danach
werden 629,9 Teile Terephthalsäure
unter Rühren
zugegeben und die Mischung wird nach und nach auf eine Temperatur
von 230°C
erhitzt. Die Destillation beginnt bei etwa 190°C. Nachdem etwa 95% der theoretischen
Menge an Wasser destilliert sind und ein transparentes Präpolymer
erhalten worden ist, wird die Mischung auf 200°C abgekühlt.
-
Das
so erhaltene hydroxylfunktionalisierte Präpolymer ist gekennzeichnet
durch:
AN | =
9 mg KOH/g |
OHN | =
48 mg KOH/g |
-
Stufe 2
-
Zu
dem Präpolymer
der ersten Stufe, das 200°C
aufweist, werden 94,5 Teile Isophthalsäure zugegeben. Danach wird
die Mischung nach und nach auf 225°C erhitzt. Nach 2 Stunden bei
225°C und
wenn die Reaktionsmischung transparent ist, werden 0,8 Teile Tributylphosphit
zugegeben und ein Vakuum von 50 mm Hg wird nach und nach angelegt.
-
Nach
3 Stunden bei 225°C
und 50 mm Hg werden die folgenden Eigenschaften erhalten:
AN | =
35 mg KOH/g |
OHN | =
2 mg KOH/g |
ICI200°C | =
8.300 mPa·s. |
-
Stufe 3
-
Der
carboxylfunktionalisierte Polyester wird auf 160°C abgekühlt und 0,9 Teile Di-t-butylhydrochinon werden
zusammen mit 4,5 Teilen Ethyltriphenylphosphoniumbromid zugegeben.
-
Anschließend werden
75,7 Teile Glycidylmethacrylat langsam (30 Minuten) unter Rühren und
unter Sauerstoff zugegeben. 1 Stunde nachdem die Zugabe beendet
ist, wird ein ungesättigter
Methacryloylpolyester mit den folgenden Eigenschaften erhalten:
AN | =
5 mg KOH/g |
OHN | =
39 mg KOH/g |
Ungesättigtheit | =
0,6 mäq/g |
ICI200°C | =
4.500 mPa·s |
Tgabgeschreckt (DSC 20°/min) | =
60°C |
Mn
(GPC) | =
4.100. |
-
Stufe 4
-
Der
Methacryloylgruppen-haltige Polyester wird anschließend auf
170°C erhitzt.
Bei dieser Temperatur werden 20,0 Teile Lanco® Wax
TF 1830 unter Rühren
zugegeben. Eine halbe Stunde, nachdem die Zugabe abgeschlossen ist,
wird der Reaktor geleert, wobei das Rühren fortgesetzt wird.
-
Beispiel 4
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Stufe 1
-
Eine
Mischung von 369,5 Teilen Neopentylglycol zusammen mit 1,9 Teilen
n-Butylzinntrioctoat als Katalysator werden in einen üblichen
Vierhalsrundkolben gegeben, wie in Beispiel 1.
-
Der
Kolbeninhalt wird unter Rühren
und unter Stickstoff auf eine Temperatur von ca. 140°C erhitzt.
Danach werden 531,3 Teile Terephthalsäure unter Rühren zugegeben und die Mischung
nach und nach auf eine Temperatur von 230°C erhitzt. Die Destillation
beginnt bei etwa 190°C.
Nachdem etwa 95% der theoretischen Menge an Wasser destilliert sind
und ein transparentes Präpolymer
erhalten wurde, wird die Mischung auf 150°C abgekühlt.
-
Das
so erhaltene hydroxylfunktionalisierte Präpolymer ist gekennzeichnet
durch:
AN | =
6 mg KOH/g |
OHN | =
53 mg KOH/g. |
-
Stufe 2
-
Das
hydroxylfunktionalisierte Polyesterpräpolymer wird auf 150°C abgekühlt und
1,1 Teile Di-t-butylhydrochinon werden zugegeben. Anschließend werden
91,3 Teile Hydroxyethylacrylat langsam (10 Minuten) unter Rühren und
unter Sauerstoff zugegeben. Sobald die Zugabe abgeschlossen ist,
werden 120,0 Teile Toluoldiisocyanat langsam zugegeben, wobei die
Temperatur auf 150°C
gehalten wird. 1 Stunde nachdem die Zugabe beendet ist, wird ein
ungesättigtes
Acryloylpolyesterurethan mit den folgenden Eigenschaften erhalten:
AN | =
1 mg KOH/g |
OHN | =
3 mg KOH/g |
Ungesättigtheit | =
0,9 mäq/g |
ICI200°C | =
5.800 mPa·s |
Tgabgeschreckt (DSC 20°/min) | =
53°C |
Mn
(GPC) | =
2.240. |
-
Beispiel 5
-
In
einen üblichen
Vierhalsrundkolben, der mit einem Rührer, einem Sauerstoffeinlass,
einem Einlass für
(Meth)acrylsäure
und einem Thermoelement, das mit einem Temperaturregler verbunden
ist, ausgestattet ist, werden 910 Teile Araldite GT7004 (ein Bisphenol-A-Polyphenoxyharz
mit einer EEW von 715–750
und einem Erweichungspunkt von 95–101°C) unter Sauerstoff auf eine
Temperatur von 140°C
erhitzt.
-
Anschließend werden
0,8 Teile Ethyltriphenylphosphoniumbromid zugegeben und die Zugabe
von 90 Teilen Acrylsäure,
die 0,2 Teile Di-t-butylhydrochinon enthält, wird gestartet. Die Acrylsäurezugabe
ist nach 3 Stunden abgeschlossen. Eineinhalb Stunden nach Abschluss
der Acrylsäurezugabe
wird ein Harz mit den folgenden Eigenschaften erhalten.
AN | =
7 mg KOH/g |
Ungesättigtheit | =
1,24 mäq/g |
ICI200°C | =
700 mPa·s |
Tgabgeschreckt (DSC 20°/min) | =
49°C |
Mn
(GPC) | =
1.650. |
-
Beispiel 6
-
Auf
gleiche Weise wie in Beispiel 5 werden 957 Teile Araldite GT7077
(ein Bisphenol-A-Polyphenoxyharz mit einer EEW von 1515–1665 und
einem Erweichungspunkt von 125–135°C) mit 43
Teilen Acrylsäure, die
0,2 Teile Di-t-butylhydrochinon enthält, umgesetzt. Die Reaktion
wird durch Zugabe von 0,8 Teilen Ethyltriphenylphosphoniumbromid
katalysiert. Ein Harz mit den folgenden Eigenschaften wird erhalten.
AN | =
5 mg KOH/g |
Ungesättigtheit | =
0,63 mäq/g |
ICI200°C | =
2.700 mPa·s |
Tgabgeschreckt (DSC 20°/min) | =
55°C |
Mn
(GPC) | =
3.320. |
-
Beispiel 7
-
Synthese eines
halbkristallinen Polyesters mit Methacryloylgruppen
-
Stufe 1
-
502,3
Teile 1,4-Cyclohexandimethanol, 545,0 Teile Adipinsäure und
4,5 Teile Dibutylzinnoxid als Katalysator werden in einen Vierhalskolben
gegeben, wie in Beispiel 1. Die Mischung wird in Stickstoffatmosphäre und unter
Rühren
auf eine Temperatur von ungefähr
140°C erhitzt,
wobei das gebildete Wasser zu destillieren beginnt. Die Erwärmung wird
nach und nach fortgesetzt, bis die Reaktionsmasse die Temperatur
von 220°C
erreicht. Wenn die Destillation bei atmosphärischem Druck aufhört, wird
nach und nach ein Vakuum von 50 mm Hg angelegt. Die Reaktion wird
dann 3 Stunden bei 220°C
unter einem Druck von 50 mm Hg fortgesetzt.
-
Der
erhaltene halbkristalline Polyester mit Carboxylgruppen weist die
folgenden Eigenschaften auf:
AN | =
30,5 mg KOH/g |
OHN | =
2 mg KOH/g |
ICI175°C | =
3.500 mPa·s. |
-
Stufe 2
-
Der
in der ersten Stufe erhaltene Carboxylgruppen enthaltende Polyester
wird zuerst auf eine Temperatur von 140°C abkühlen gelassen und 0,9 Teile
Di-t-butylhydrochinon werden zusammen mit 4,6 Teilen Ethyltriphenylphosphoniumbromid
zugegeben. Anschließend
werden 70 Teile Glycidylmethacrylat unter Rühren und unter Sauerstoff langsam
zugegeben.
-
Ein
halbkristalliner Polyester, der Methacryloylgruppen enthält, wird
erhalten, der die folgenden Eigenschaften aufweist:
AN | =
1,7 mg KOH/g |
OHN | =
31 mg KOH/g |
Ungesättigtheit | =
0,5 mäq/g |
ICI175°C | =
3.600 mPa·s |
Tgabgeschreckt (DSC 20°/min) | =
80°C |
Mn
(GPC) | =
4.025. |
-
Beispiel 8
-
Synthese eines
Urethanmethacrylatoligomers
-
In
einen üblichen
Vierhalsrundkolben, der mit einem Rührer, einem Sauerstoffeinlass,
einem Einlass für
Hydroxyethylmethacrylat und einem Thermoelement, das mit einem Temperaturregler
verbunden ist, ausgestattet ist, werden 391 Teile Hexamethylendiisocyanat
und 0,15 Teile Dibutylzinndilaurat unter Sauerstoff auf 70°C erhitzt.
Anschließend
werden 606 Teile Hydroxyethylmethacrylat, die 0,2 Teile Di-t-butylhydrochinon
enthalten, langsam in etwa 4 Stunden zugegeben. Wenn die Zugabe
abgeschlossen ist, wird die Temperatur auf 90°C erhöht und weitere 0,2 Teile Di-t-butylhydrochinon
werden zugegeben. Nach einer weiteren Stunde Rühren wird ein weißes kristallines
Oligomer mit folgenden Eigenschaften erhalten
OHN | =
6 mg KOH/g |
Ungesättigtheit | =
4,7 mäq/g |
ICI100°C | =
130 mPa·s |
Tgabgeschreckt (DSC 20°/min) | =
66°C |
Mn
(GPC) | =
428. |
-
Beispiel 9
-
Herstellung
von durch Strahlung härtbaren
Pulverbeschichtungszusammensetzungen
-
Eine
Reihe von weißen
Pulvern, die zur Herstellung von Beschichtungen durch Sprühen mit
Hilfe einer elektrostatischen Sprühpistole verwendet werden können, werden
hergestellt aus Mischungen der amorphen Polyester und der Epoxyharze,
die (Meth)acryloylgruppen enthalten, gegebenenfalls in Kombination
mit dem ethylenisch ungesättigten
Oligomer und/oder dem halbkristallinen Polyester, der (Meth)acryloylgruppen
enthält
gemäß der vorliegenden
Erfindung und durch Vergleich mit Methacryloylgruppen-haltigen amorphen
Polyestern oder Acryloylgruppen-haltigen Epoxyestern, die als solche
verwendet werden, ist die Formulierung dieser Pulver wie folgt:
Bindemittel | 750,0
Teile |
Titandioxid
(Kronos 2310 (Kronos)) | 250,0
Teile |
α-Hydroxyketon
(Irgacure 2959 (Ciba)) | 12,5
Teile |
Bisacylphosphinoxid
(Irgacure 819 (Ciba) | 12,5
Teile |
Fluiditätsregulierendes
Mittel (Resiflow PV5 (Worlee Chemie)) | 10,0
Teile |
-
Diese
Pulverzusammensetzungen werden hergestellt durch trockenes Vermischen
der (Meth)acryloylgruppen-haltigen Harze, des Fotoinitiators und
des ethylenisch ungesättigten
Oligomers und/oder des (Meth)acryloylgruppen enthaltenden halbkristallinen
Polyesters, falls vorhanden, mit den verschiedenen zusätzlichen
Substanzen, die üblicherweise
zur Herstellung von Pulverlacken und Farben verwendet werden. Die erhaltene
Mischung wird bei einer Temperatur von ungefähr 70 bis 140°C in einem
Prism 16 mm (L/D = 15/1) Doppelschneckenextruder (von der Firma
Prism) homogenisiert und das Extrudat wird in einer Mahlvorrichtung von
Alpine 100UPZ (von der Firma Alpine) zerkleinert. Zum Schluss wird
das Pulver gesiebt, um eine Teilchengröße zwischen 10 und 110 μm zu erhalten.
-
Beispiel 10
-
Eigenschaften der Beschichtungen
-
Die
Pulver, die wie in Beispiel 9 beschrieben, formuliert wurden, mit
der Mischung aus (Meth)acryloylgruppen-haltigen Harzen gemäß der vorliegenden
Erfindung und mit den Bindemittelsystemen, die zum Vergleich angegeben
wurden, werden mit einer elektrostatischen Sprühpistole bei einer Spannung
von 60 kV auf Holzfaserplatten mittlerer Dichte (MDF) mit einer
Filmdicke von 40 bis 100 μm
aufgebracht. Damit die Pulver auf den MDF-Platten abgeschieden werden,
wird eine Kupferplatte geerdet und während des Sprühens hinter die
Platte gestellt.
-
Die
abgeschiedenen Beschichtungen werden dann in einen Infrarot/Konvektionsofen
mit mittlerer Wellenlänge
(Triab) bei einer Temperatur von 140°C ungefähr 3 Minuten lang geschmolzen
und dann einer Bestrahlung mit Ultraviolettlicht, das von einer
160 W/cm Gallium-dotierten und anschließend 160 W/cm Mitteldruckquecksilberdampf-UV-Lampe
(Fusion UV Systems Ltd.) mit einer Gesamt-UV-Dosis von 4.000 mJ/cm2 emittiert wird, ausgesetzt. Die so erhaltenen
gehärteten
Beschichtungen werden den üblichen
Tests unterzogen. Die erhaltenen Ergebnisse sind in Tabelle 1 angegeben,
die Folgendes zeigt:
-
Spalte 1
-
Die
Nummer des Beispiels der Formulierung
-
Spalte 2
-
Die
Nummer des Herstellungsbeispiels des ungesättigten amorphen Polyesters
und der Gewichtsprozentanteil in dem fertigen Binder
-
Spalte 3
-
Die
Nummer des Herstellungsbeispiels des ungesättigten Epoxyharzes und der
Gewichtsprozentanteil in dem fertigen Binder
-
Spalte 4
-
Zusätzliche
Bestandteile (ungesättigtes
Oligomer und/oder ungesättigter
halbkristalliner Polyester) und dessen Gewichtsprozentanteil in
dem fertigen Binder
-
Spalte 5
-
Widerstandswert
bei direktem Schlag (DI) in kg·cm
gemäß ASTM D2795
und der Wert für
den Fallversuch, bei dem die Rückseite
des Probestücks
untersucht wird (RI) in kg·cm
gemäß ASTM D2795.
Die Beständigkeit
im Fallversuch, bei dem die Rückseite
des Probestücks
untersucht wird und beim direkten Fallversuch werden an Beschichtungen
gemessen, die auf unbehandelte kalt gewalzte Stahlbleche gesprüht wurden
und gemäß dem Härtungsplan
der MDF-Platten gehärtet
wurden
-
Spalte 6
-
Beständigkeit
gegen MEK, die der Anzahl der zweifachen Rubbelbewegungen (hin und
zurück)
mit einem Baumwollkissen, das mit MEK imprägniert ist, entspricht, die
das Aussehen der Oberfläche
des gehärteten
Films nicht schädlich
beeinflusst
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Spalte 7
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MEK-Imprägnierungstest:
vergleicht die visuelle Anfangsbewertung – den Anfangsglanz bei 60° mit der
visuellen Beurteilung eines mit MEK imprägnierten Films – 60° Glanz eines
mit MEK imprägnierten
Films, wobei:
- – bei der visuellen Beurteilung
der Beschichtung gut (g) bedeutet, dass die gehärtete Beschichtung ein glattes
und glänzendes
Aussehen ohne offensichtliche Fehler, wie Krater, kleine Poren und
dgl. hat, mittel (m) bedeutet, dass die gehärtete Beschichtung eine leichte
Orangenhaut aufweist, jedoch ohne offensichtliche Fehler, wie Krater,
kleine Poren und dgl., schlecht (p) bedeutet, dass die gehärtete Beschichtung
eine fortgeschrittene Orangenhaut aufweist und zusätzlich offensichtliche
Fehler zeigt und schlimm (b) bedeutet, dass die gehärtete Beschichtung
eine fortgeschrittene Orangenhaut aufweist und zusätzlich offensichtliche Fehler,
hauptsächlich
Blasen hat, und Textur (t) bedeutet, dass die Oberflächenbeschaffenheit
einen strukturierten Aspekt aufweist, der typisch ist für Anwendungen
bei Küchen/Badmöbeln
- – der
Glanz bei 60° wird
gemessen gemäß ASTM D523
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Spalte 8
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Acetontest:
vergleicht den Wert der Stifthärte
bei einem Winkel von 95° mit
einer Kraft von 7,5 N, gemessen gemäß ASTM D3363-92A des Anfangslackfilms
als solchem mit dem Wert für
die Stifthärte
bei einem Winkel von 45° mit
einer Kraft von 7,5 N gemessen gemäß ASTM D3363-92A nach 20 Sekunden
Sättigung mit
Aceton (Acetontest)
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Spalte 9
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Vergilbungsindex
(YIE) gemessen nach ASTM E313 unter Verwendung eines Spektrofotometers
mit einer C2-Beleuchtung und einer 10°-Ablesung. Für einen Vergilbungsindexwert
von mehr als 2 wird ein gelblicher bis gelber Aspekt der weißen Oberflächenbeschaffenheit
angenommen. Je höher
der Wert für
den Vergilbungsindex, desto stärker
ist die gelbliche Wahrnehmung.
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Die
in Tabelle 1 zusammengefassten Ergebnisse zeigen deutlich, dass
die Pulverzusammensetzungen der vorliegenden Erfindung (Pulver 11
bis 19), basierend auf amorphen Polyestern und Polyphenoxyharzen,
die Methacryloylgruppen enthalten, gemäß der vorliegenden Erfindung,
Farben und Lacke ergeben, die vorteilhafte Eigenschaften liefern,
die denen der entsprechenden Beschichtungen, die aus Zusammensetzungen
des Standes der Technik erhalten wurden (Pulver 20 bis 23) deutlich überlegen
sind.
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Tatsächlich ist
für Zusammensetzungen
des Standes der Technik und basierend auf amorphen Polyestern (Pulver
20 = Vergleichsbeispiel) zu sehen, dass schwache Ergebnisse erhalten
werden, insbesondere für
den Acetontest (Abfallen der Stifthärte von H auf 3B) und den MEK-Imprägnierungstest
(visuelle Beurteilung zeigt heftige Blasenbildung und eine Reduktion
des Glanzes bei 60° von
88 auf 53).
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Bezüglich Pulver
21 (= Vergleichsbeispiel) scheint eine gute Lösungsmittelbeständigkeit
erhalten zu werden mit UV-härtbaren
Pulverbeschichtungszusammensetzungen auf Basis von Acryloylgruppen-haltigen Polyphenoxyharzen,
wobei jedoch ein ungenügendes
Fließvermögen und
eine erhöhte
Vergilbung (YIE = 5,6) der weißen
Beschichtung diese ungeeignet für
kommerzielle Zwecke macht.
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Pulver
22 (= Vergleichsbeispiel) zeigt deutlich, dass eine UV-härtbare Pulverbeschichtungszusammensetzung,
die aus halbkristallinen Polyestern erhalten wurde, bei der Anfangsstifthärte (2B)
ebenso wie bei dem Acetontest (Abfall der Stifthärte von 2B auf 4B) und dem
MEK-Imprägnierungstest
(visuelle Beurteilung zeigt Blasenbildung und eine Reduktion des
Glanzes bei 60° von
90 auf 68) versagt, obwohl sie eine befriedigende visuelle Anfangsbeurteilung
hat.
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Pulver
23 (= Vergleichsbeispiel) zeigt, dass eine befriedigende Lösungsmittelbeständigkeit
mit einer Zusammensetzung erhalten wird, die eine Mischung eines
ungesättigten
halbkristallinen Polyesters und eines ungesättigten Polyphenoxyharzes enthält, es wird
jedoch eine unbefriedigende Anfangsstifthärte (B) ebenso wie ein Farbfilm
mit unbefriedigendem anfänglichem
Fließvermögen beobachtet.
Vergleichspulver 21, 22 und 23 entsprechen im Prinzip den Beispielen
1, 3 und 4 von
US 4 129 488 .
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Diese
Ergebnisse zeigen alle zusammen deutlich die Überlegenheit der erfindungsgemäßen Pulverzusammensetzungen
im Hinblick auf die Zusammensetzungen des Standes der Technik.
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Beispiel 11
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Stufe 1
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Eine
Mischung von 329,0 Teilen Neopentylglycol zusammen mit 2,0 Teilen
n-Butylzinntrioctoat als Katalysator werden in einen üblichen
Vierhalsrundkolben, wie in Beispiel 1, gegeben. Der Kolbeninhalt
wird unter Rühren
und unter Stickstoff auf eine Temperatur von ca. 140°C erhitzt.
Danach werden 571,3 Teile Isophthalsäure unter Rühren zugegeben und die Mischung
wird nach und nach auf eine Temperatur von 225°C erhitzt. Die Destillation
beginnt bei etwa 190°C.
Nach 2 Stunden bei 225°C
und wenn die Reaktionsmischung transparent ist, werden 0,7 Teile
Tributylphosphit zugegeben und ein Vakuum von 50 mm Hg wird nach
und nach angelegt.
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Nach
3 Stunden bei 225°C
und 50 mm Hg werden die folgenden Eigenschaften erhalten:
OHN | =
4 mg KOH/g |
ICI175°C | =
5.700 mPa·s. |
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Stufe 2
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Der
carboxylfunktionalisierte Polyester wird auf 150°C abgekühlt und 1,1 Teile Di-t-butylhydrochinon werden
zusammen mit 3,9 Teilen Ethyltriphenylphosphoniumbromid zugegeben.
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Anschließend werden
92,3 Teile Glycidylmethacrylat langsam (30 Minuten) unter Rühren und
unter Sauerstoff zugegeben. 1 Stunde, nachdem die Zugabe beendet
ist, wird ein ungesättigter
Methacrylpolyester mit den folgenden Eigenschaften erhalten:
AN | =
3 mg KOH/g |
OHN | =
39 mg KOH/g |
Ungesättigtheit | =
0,65 mäq/g |
ICI175°C | =
1.800 mPa·s |
Tgabgeschreckt(DSC 20°/min) | =
42°C |
Mn
(GPC) | =
3.100. |
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Der
so erhaltene Polyester wird mit dem Pulver Nr. 24, wie in Beispiel
9, formuliert und es wird eine Beschichtung hergestellt und getestet,
wie in Beispiel 10. Die Ergebnisse sind in Tabelle 1 angegeben.