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HINTERGRUND DER ERFINDUNG
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Die
vorliegende Erfindung betrifft einen spannungsinduzierten martensitischen
Stahl bzw. einen Verformungsmartensitstahl mit einer hohen Ermüdungsfestigkeit
und einer hohen Härte,
der geeignet für
Elemente verwendet wird, die eine hohe Härte und eine hohe Ermüdungsfestigkeit
aufweisen müssen,
wie beispielsweise Kraftübertragungsriemen
usw., die in einem kontinuierlich veränderlichen Getriebe usw. verwendet
werden, und ein aus diesem spannungsinduzierten martensitischen
Stahl hergestelltes Stahlband.
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Ein
Stahl, der die Zusammensetzungsanforderungen aus den Ansprüchen 1 und
4 bis 6 erfüllt,
ist aus US-A-4,568,387 bekannt. Das Dokument betrifft insbesondere
die austenitische Stabilität
eines solchen Stahls. Die Bildung einer Martensitphase wird als
unerwünscht
beschrieben.
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Bisher
wurde zur Herstellung von Elementen, die eine hohe Festigkeit aufweisen
müssen,
wie Elemente für
Raketen, Elemente für
einen Zentrifugentrenner, Elemente für Flugzeuge, Elemente für ein kontinuierlich
veränderliches
Getriebe eines Automobils, Metallformen und dergleichen, hauptsächlich ein
als Martensit aushärtender
Stahl mit einer sehr hohen Zugfestigkeit von etwa 2000 MPa verwendet,
dessen repräsentative
Zusammensetzung beispielsweise durch 18% Ni – 8% Co – 5% Mo – 0,4% Ti – 0,1% Al – restliches Fe gegeben ist.
Der als Martensit aushärtende
Stahl enthält
als verfestigende Elemente einen großen Anteil von Co und Mo, die
kostspielig sind, so daß sein
Preis sehr hoch wird, was dazu führt,
daß der
als Martensit aushärtende
Stahl nur für
die vorstehend erklärten
bestimmten Verwendungen eingesetzt wird.
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Im
allgemeinen sind bei einem Stahl mit einer hohen Zugfestigkeit,
der in einem Fall verwendet wird, in dem eine hohe Festigkeit erforderlich
ist, nicht nur eine hohe Härte
und hohe Zugfestigkeit, sondern auch eine hohe Ermüdungsfestigkeit
und eine hohe Zähigkeit
erforderlich. In einem Fall, in dem die Zugfestigkeit 1200 MPa nicht übersteigt;
ergibt sich die Tendenz, daß die
Ermüdungsfestigkeit
proportional zur Erhöhung der
Zugfestigkeit ansteigt, bei einem Stahl mit einer hohen Festigkeit,
der eine Härte
von mindestens etwa 400 HV und eine Zugfestigkeit von mindestens
etwa 1200 MPa aufweist, nimmt die Ermüdungsfestigkeit jedoch selbst
dann nicht zu, wenn sowohl die Härte
als auch die Zugfestigkeit zunehmen. Dies ist auch auf den als Martensit
aushärtenden
Stahl anwendbar, so daß seine
Ermüdungsfestigkeit
nicht hoch ist, wenngleich der als Martensit aushärtende Stahl
eine hohe Zugfestigkeit aufweist. Demgemäß war ein neuer kostengünstiger Stahl
mit einer hohen Zugfestigkeit erwünscht, der eine hohe Ermüdungsfestigkeit
aufweist, wobei dieser Stahl an Stelle des herkömmlichen als Martensit aushärtenden
Stahls verwendet werden kann.
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ZUSAMMENFASSUNG
DER ERFINDUNG
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Die
Erfinder haben verschiedene Stähle
mit einer hohen Zugfestigkeit untersucht, um einen neuen Stahl mit
einer hohen Zugfestigkeit zu erhalten, der an Stelle des herkömmlichen
als Martensit aushärtenden Stahls
verwendbar ist.
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Zuerst
wurde als ein relativ kostengünstiges
Material mit einer hohen Härte
ein abgeschreckter Martensitstahl mit 13% Cr und etwa 0,5% Kohlenstoff
untersucht. Der Stahl dieses Typs wird durch ein Verfahren hergestellt,
bei dem der durch Glühen
erweichte Stahl kaltbearbeitet wird, so daß vorgegebene Abmessungen erhalten
werden können,
und der kaltbearbeitete Stahl einer Wärmebehandlung unter Einschluß eines
Abschreckens und Anlassens unterzogen wird. Durch diese Wärmebehandlung
wird eine Kohlenstoff enthaltende harte Martensitphase erhalten,
so daß es
möglich
wird, für
diesen Stahl eine sehr hohe Härte
zu erhalten.
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Weil
es bei dem Stahl jedoch erforderlich ist, die Wärmebehandlung durch Abschrecken
und Anlassen auszuführen,
um die hohe Härte
zu erhalten, ergeben sich in der Hinsicht Probleme, daß zum Erhalten
eines vorgesehenen Gegenstands zahlreiche Schritte erforderlich
sind, daß die
Herstellungsschritte kompliziert werden und daß die Wärmebehandlungsverformung, die
während
des von einer hohen Temperatur ausgeführten Abschreckens ausgeführt wird,
groß ist.
Weil der Stahl überdies
einen verhältnismäßig großen Anteil
Kohlenstoff enthält,
ist seine Schweißbarkeit
nicht unbedingt gut.
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Die
Untersuchungen wurden an Stahl nach JIS-SUS631 ausgeführt, der
als ein Stahl eines Typs wohlbekannt ist, bei dem eine Martensitumwandlung
durch Kaltbearbeitung auftritt. Bei Stahl nach JIS-SUS631 ist es
möglich,
eine Härte
von etwa 490 HV durch Ausführen
einer Wärmebehandlung
mit einer Lösung,
einer Kaltbearbeitung und einer Alterung zu erhalten. Bei Stahl
nach JIS-SUS631 treten jedoch in der Hinsicht Probleme auf, daß seine
Eigenschaften, wie seine Härte
usw., sehr empfindlich für
die Zusammensetzung und die Bedingungen der Wärmebehandlung sind, so daß die Änderung
der Eigenschaften leicht auftritt.
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Überdies
ist es möglich,
eine hohe Härte
durch Kaltbearbeitung austenitischer Stähle in der Art der Stähle gemäß JIS-SUS
304 und JIS-SUS 201 zu erhalten. Weil bei den austenitischen Stählen die
Austenitphase eine stabile Phase ist, wird jedoch selbst in einem
Fall, in dem eine intensive Kaltbearbeitung ausgeführt wird,
nur ein Teil der Austenitphase in einen spannungsinduzierten Martensit
umgeformt, und es verbleibt ein großer Teil der Austenitphase
als die durch Bearbeiten zu härtende
Austenitphase, so daß das
Problem auftritt, daß es
unmöglich
ist, eine ausreichend hohe Härte
zu erhalten.
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Die
Aufgabe der Erfindung besteht darin, einen spannungsinduzierten
martensitischen Stahl und einen aus dem spannungsinduzierten martensitischen
Stahl hergestellten Stahlstreifen bereitzustellen.
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Diese
Aufgabe wird durch das in den Ansprüchen 1 und 4 bis 6 beschriebene
Verfahren gelöst.
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Im
allgemeinen geschieht bei einem Stahl mit einer hohen Zugfestigkeit
ein Ermüdungsbruch
durch auftretende Risse, die an der Oberfläche des Stahls beginnen, und
durch das Ausbreiten der Risse, falls ein Ermüdungsbruch in einem niedrigen
Zyklusbereich auftritt, wie in Japanese Mechanical Society Theses,
Band A64, S. 2536 bis 2541 offenbart ist. Weiterhin ist es bekannt,
daß in
einem sehr hohen Zyklusbereich über
107 Zyklen, die herkömmlich als Ermüdungsgrenze
angesehen werden, der Ermüdungsbruch
nicht an der Oberfläche
des Stahls sondern an Einschlüssen
beginnt, die im Inneren des Stahls vorhanden sind.
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Beim
herkömmlichen
als Martensit aushärtenden
Stahl ist bekannt, daß Einschlüsse, die
die internen Anfangspunkte des Ermüdungsbruchs werden, aus TiN
(oder Ti(C, N)) bestehen. Demgemäß wird davon
ausgegangen, daß durch
möglichst
weitgehende Verringerung von TiN (oder Ti(C, N)) das Niveau der
Ermüdungsfestigkeit
erhöht
wird, und daß ein
kein Ti enthaltender hochfester Stahl eine hohe Ermüdungsfestigkeit
aufweist.
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Demgemäß haben
die Erfinder spannungsinduzierte martensitische Stähle angestrebt,
bei denen eine hohe Härte
ohne Verwendung von Ti erhalten werden kann, das ein die Ausfällung verstärkendes
Element ist. Bei dem spannungsinduzierten martensitischen Stahl ändern sich
die Eigenschaften jedoch leicht ähnlich
dem Fall des vorstehend erklärten
Stahls gemäß JIS-SUS631.
Insbesondere tritt bei Stahl nach JIS-SUS631 der Nachteil auf, daß seine
Schweißbarkeit
infolge 1 Massenprozent darin enthaltenen Aluminiums geringer ist, und
es ergibt sich der Vorteil, daß eine
hohe Härte
erhalten werden kann, ohne kostspieliges Co hinzuzufügen, das
bei dem als Martensit aushärtenden
Stahl verwendet wird, wodurch sein Preis stark verringert werden kann.
Weil überdies
bei Stahl nach JIS-SUS631 eine plastische Kaltbearbeitung verwendet
wird, um eine hohe Härte
und eine Oberflächenbearbeitung
zu erhalten, ergibt sich der weitere Vorteil, daß kein Anlassen erforderlich
ist, das im Fall des vorstehend erwähnten Martensitstahls von einer
hohen Temperatur ausgeführt
wird, so daß eine
Wärmebehandlungsverformung
auftritt.
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Demgemäß haben
die Erfinder verschiedene Legierungselemente und ihre Anteile untersucht,
wodurch die vorstehend in JIS-SUS631 erklärten Nachteile beseitigt werden
können
und die vorstehend erklärten Vorteile
maximiert werden können,
und sie haben herausgefunden, daß es durch Hinzufügen bestimmter
Legierungselemente, die jeweils einen geeigneten Anteil des spannungsinduzierten
martensitischen Stahls aufweisen, durch Hinzufügen von Alterungshärtungselementen,
wie Mo und Cu usw. und durch Ausführen einer Alterung nach einer
plastischen Kaltbearbeitung möglich
wird, eine weiter verbesserte hohe Festigkeit zu erhalten.
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Die
Erfinder haben weiter Untersuchungen angestellt, so daß ein spannungsinduzierter
martensitischer Stahl erhalten werden kann, der eine so hohe Festigkeit,
Härte und
Ermüdungsfestigkeit
bereitstellen kann, daß er
beispielsweise zum Herstellen eines Kraftübertragungsriemens verwendbar
ist, der in einem kontinuierlich veränderlichen Getriebe eines Automobils
verwendet wird und dadurch die vorliegende Erfindung gemacht.
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Die
Erfindung ist in den Ansprüchen
1 und 4 – 6
definiert. Optionale Merkmale sind in den abhängigen Ansprüchen dargelegt.
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BESCHREIBUNG BEVORZUGTER
AUSFÜHRUNGSFORMEN
DER ERFINDUNG
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Gemäß der Erfindung
ist es erforderlich, den Anteil des hinzugefügten Ni, Cr, Mo, W, Mn, Si,
Cu, C und N zu optimieren, wodurch die Leichtigkeit der Umwandlung
von Verformungsmartensit bzw. von spannungsinduziertem Martensit
bereitgestellt wird und wobei es sich um Elemente zum Erhalten einer
hohen Härte
handelt.
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Hinsichtlich
der Elemente Ni, Cr, Mo, W, Mn, Si, Cu, C und N ist es erforderlich,
nicht nur den Gehalt von jedem dieser Elemente auf den begrenzten
Bereich zu beschränken,
sondern auch dafür
zu sorgen, daß die
Elemente die nachstehend offenbarte Gleichung (1) erfüllen.
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Der
in Gleichung (1) definierte "A"-Wert bedeutet gemäß der Erfindung
ein Ni-Äquivalent,
und es handelt sich dabei um einen wichtigen Index, dessen Wert
die Leichtigkeit des Auftretens der spannungsinduzierten Martensitphase
beeinflußt.
Beim "A"-Wert wird der Koeffizient
entsprechend der Wirkung von jedem der Elemente, die die Leichtigkeit
des Auftretens des spannungsinduzierten Martensits beeinflussen,
mit dem Massenprozentsatz von jedem der Elemente multipliziert,
und ihre Gesamtwerte werden gebildet.
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Beim
Stahl gemäß der Erfindung
tritt in einem Fall, in dem der "A"-Wert kleiner als
13 ist, ein großer Anteil
der Martensitphase auf, wenn das Kühlen nach der Wärmebehandlung
mit einer Lösung
geschieht, und der Anteil des durch die spannungsinduzierte Umwandlung
auftretenden Martensits nimmt ab, so daß es schwierig wird, eine ausreichende
Härte zu
erhalten. Andererseits wird die Austenitphase in einem anderen Fall,
in dem der "A"-Wert 27 übersteigt, übermäßig stabil,
was dazu führt,
daß es
schwierig wird, den durch eine plastische Kaltbearbeitung entstehenden
spannungsinduzierten Martensit zu erhalten, so daß keine
ausreichende Härte
erhalten werden kann. Demgemäß ist der "A"-Wert auf den Bereich von 13 bis 27%
beschränkt.
Vorzugsweise liegt der "A"-Wert im Bereich
von 19 bis 25% und besonders bevorzugt im Bereich von 19 bis 24%.
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Die
Funktion von jedem der in dem Stahl gemäß der Erfindung enthaltenen
Elemente wird nachstehend erklärt.
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Kohlenstoff
(C) ist ein Element zum Bilden des Austenits, und es ist wirksam,
um die austenitische Struktur nach der Wärmebehandlung mit einer Lösung zu
erhalten. Überdies
ist C wirksam, um die während der
Kaltbearbeitung durch eine spannungsinduzierte Umwandlung auftretende
Martensitstruktur zu verstärken und
um die Härte
dadurch zu erhöhen.
In einem Fall, in dem mehr als 0,10% C hinzugefügt wird, wird C jedoch in der
Matrix gelöst,
was dazu führt,
daß die
Austenitphase zu stabil wird, so daß sich die spannungsinduzierte Umwandlung
nur schwer herbeiführen
läßt und die
Bearbeitungshärtung
beträchtlich
wird, so daß die
Kaltbearbeitung erschwert wird. Andererseits kann in einem anderen
Fall, in dem C kleiner als 0,01% ist, nach dem Kaltbearbeiten nicht
nur die ausreichende Härte
nicht erhalten werden, sondern es tritt auch Delta-Ferrit auf, wodurch
die Härte
und die Warmbearbeitbarkeit beeinträchtigt werden. Demgemäß wird der
C-Gehalt auf 0,01 bis 0,10% begrenzt.
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Silicium
(Si) wird in einem geringen Anteil zur Deoxidation hinzugefügt. Selbst
wenn mehr als 3,0% Si hinzugefügt
werden, ergibt sich keine zusätzliche
Wirkung, so daß der
Si-Gehalt auf höchstens
3,0% begrenzt wird und vorzugsweise kleiner als 1,0% ist.
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Mangan
(Mn) ist ein Austenit bildendes Element, und es ist wirksam, um
die austenitische Struktur nach der Wärmebehandlung mit einer Lösung zu
erhalten. Überdies
kann zum Steuern des durch den "A"-Wert definierten
Ni-Äquivalents
Mn einen Teil von Ni ersetzen, so daß ein großer Anteil von Mn enthalten
sein kann, das verglichen mit Ni kostengünstig ist, so daß sich der
Vorteil ergibt, daß die
Herstellungskosten des Stahls verringert werden können. Zusätzlich erhöht Mn die
Festlöslichkeit
des in der Austenitphase gelösten
Stickstoffs und erleichtert das Hinzufügen von Stickstoff Insbesondere
ermöglicht
Mn ein stabiles Hinzufügen
von Stickstoff (so daß Fehler
beim Gießen
infolge von Stickstoff reduziert werden). Bei mit Stickstoff versetzten Stählen ist
es erforderlich, den Mn-Gehalt
zu erhöhen,
wenn jedoch mehr als 10,0% Mn hinzugefügt werden, wird die Kaltbearbeitbarkeit
verschlechtert, und wenn in einem anderen Fall höchstens 5,0% hinzugefügt werden,
kann die Wirkung nicht in ausreichendem Maße erhalten werden. Demgemäß wird der
Mn-Gehalt auf mindestens 5,0%, jedoch höchstens 10,0% begrenzt. Vorzugsweise
beträgt
er mindestens 5,0%, jedoch höchstens
7,0%.
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Nickel
(Ni) ist ein Austenit-bildendes Element ähnlich Mn, und es ist wirksam,
um die austenitische Struktur nach der Lösungs-Wärmebehandlung zu erhalten.
Weniger als 1,0% Ni können
die Wirkung nicht in ausreichendem Maße erhalten, mehr als 12,0%
machen die austenitische Phase jedoch so stabil, daß sich die spannungsinduzierte
Martensitumwandlung nur schwer erhalten läßt, so daß es schwierig wird, eine ausreichende
Härte zu erhalten.
Demgemäß wird der
Ni-Gehalt auf 1,0 bis 12,0% und vorzugsweise 3,0 bis 11,0% begrenzt.
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Chrom
(Cr) ist ein wichtiges Element zum Erhalten des spannungsinduzierten
Martensits. Bei weniger als 4,0% Cr wird die Austenitphase zu stabil,
und wenn mehr als 18,0% Cr hinzugefügt werden, tritt der Delta-Ferrit
leicht auf, so daß die
Warmbearbeitbarkeit verschlechtert ist. Demgemäß ist der Cr-Gehalt auf 4,0
bis 18,0% und vorzugsweise 4,0 bis 16,0% begrenzt.
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Molybdän (Mo) ist
ein Element, durch das sich eine Erhöhung der Festigkeit des spannungsinduzierten
Martensits erhalten läßt und auch
die Alterungshärtung
nach der Kaltbearbeitung erreichen läßt. Demgemäß wird Mo vorzugsweise als
ein unerläßliches
Element hinzugefügt.
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Durch
Wolfram (W) läßt sich
die Festigkeit ähnlich
Mo erhöhen,
die Wirkung von W ist jedoch klein, sofern ausschließlich W
hinzugefügt
wird. Wenn demgemäß W hinzugefügt wird,
wird W so hinzugefügt,
daß ein
Teil von Mo (entsprechend 1/2 W) ersetzt wird. Wenn (Mo + 1/2 W)
kleiner als 0,1% ist, läßt sich
die Festigkeit nicht erhöhen,
wenn jedoch (Mo + 1/2 W) größer als
4,0% ist, tritt der Delta-Ferrit leicht auf, so daß die Warmbearbeitbarkeit
und die Kaltbearbeitbarkeit beeinträchtigt werden. Demgemäß wird (Mo
+ 1/2 W) auf 0,1 bis 4,0% und vorzugsweise 0,5 bis 3,0% begrenzt.
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Kupfer
(Cu) macht den Bearbeitungshärtungsexponenten
des Austenits klein, wodurch die Kaltbearbeitbarkeit verbessert
wird. Überdies
erhöht
Cu die Festigkeit durch seine Alterungsausfällung, die während der
nach dem Kaltbearbeiten ausgeführten
Alterung auftritt. Da das Hinzufügen
von Cu in einem Anteil von mehr als 5,0% keine weitere Verbesserung
der Wirkung hervorruft, sondern die Warmbearbeitbarkeit verschlechtert,
wird Cu auf höchstens
5,0% begrenzt. Vorzugsweise beträgt
der Cu-Gehalt höchstens
4,0%. Wenn der Stahl jedoch nur durch das Kaltbearbeiten gehärtet wird,
kann eine ziemlich hohe Härte
erhalten werden, indem kein Cu hinzugefügt wird. Demgemäß kann der
Cu-Gehalt 0% betragen.
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Stickstoff
(N) wird in der Austenitphase und der Martensitphase gelöst, wodurch
die Härte
und der Bearbeitungshärtungsexponent
erhöht
werden, so daß N
bewirkt, daß die
Härtung
infolge der Kaltbearbeitung groß wird
und die Härtung
infolge der Dehnungsalterung bei der Alterungsbehandlung groß wird.
Wenn jedoch mehr als 0,15% N hinzugefügt werden, wird die Unversehrtheit
des Stahlbarrens beeinträchtigt
und die Produktivität
bei der Herstellung des Stahls verringert, so daß der N-Gehalt auf höchstens
0,15% begrenzt wird. Überdies
ist in einem Fall, in dem der Stahl geschweißt wird, ein niedriger N-Gehalt
bevorzugt, weil ein großer Anteil
hinzugefügten
Stickstoffs die Schweißbarkeit
beeinträchtigt,
und es sollte kein Stickstoff hinzugefügt werden (0% N).
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Es
wird ein kleiner Anteil Aluminium (Al) zum Deoxidieren hinzugefügt. Weil
Al2O3-Einschlüsse beträchtlich
werden, wenn mehr als 0,10% Al hinzugefügt werden, wird Al auf höchstens
0,10% und vorzugsweise höchstens
0,05% begrenzt.
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Sauerstoff
(O) ist eine Verunreinigung, die Oxideinschlüsse bildet, wodurch die Zähigkeit
und Ermüdungsfestigkeit
des Stahls verringert werden. Demgemäß wird O auf höchstens
0,005% und vorzugsweise höchstens
0,003% begrenzt.
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Vanadium
(V), Titan (Ti) und Niob (Nb) müssen
nicht unbedingt hinzugefügt
werden, es werden dadurch jedoch Primärcarbide gebildet, wodurch
feine Kristallkörner
hervorgerufen werden, wodurch die Härte und Dehnbarkeit des Stahls
erhöht
werden. Demgemäß können bei
Bedarf eine oder mehrere Arten dieser Elemente hinzugefügt werden.
Wenn die eine oder die andere Art der Elemente in einem Anteil von
insgesamt mehr als 0,2 hinzugefügt
werden, treten Nitrideinschlüsse
auf, welche die Ermüdungsfestigkeit
beeinträchtigen,
und die Kaltbearbeitbarkeit wird durch grobe Primärcarbide
beeinträchtigt.
Der Gehalt der einen oder mehreren Arten der Elemente wird auf insgesamt
höchstens
0,2% begrenzt.
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Überdies
brauchen Bor (B), Magnesium (Mg) und Kalzium (Ca) nicht unbedingt
hinzugefügt
zu werden, es werden dadurch jedoch Oxide oder Sulfide gebildet,
wodurch der Anteil in den Kristallkorngrenzen abgesonderten Schwefels
und Sauerstoffs verringert wird, so daß dadurch die Warmbearbeitbarkeit
verbessert wird. Demgemäß können nach
Bedarf eine oder mehrere Arten der Elemente hinzugefügt werden.
Durch Hinzufügen
eines Gesamtanteils der einen oder der mehreren Arten von mehr als
0,10% kann keine weitere Verbesserung der Wirkung erzielt werden,
sondern es wird dadurch der Reinheitsindex des Stahls verringert,
wodurch die Warmbearbeitbarkeit und die Kaltbearbeitbarkeit beeinträchtigt werden.
Demgemäß wird der
Gesamtanteil der einen oder mehreren Arten von B, Mg und Ca auf
höchstens
0,10% begrenzt.
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In
bezug auf Phosphor (P) und Schwefel (S), welche Verunreinigungen
sind, ergeben sich keine Probleme, sofern die bei einem gewöhnlichen
Schmelzprozeß eingemischten
Niveaus von P und S betrachtet werden, und es ist zum Aufrechterhalten
einer guten Korrosionsbeständigkeit
und guten Warmbearbeitbarkeit bevorzugt, daß die Anteile von P und S auf
höchstens
0,04% bzw. höchstens
0,02% verringert werden.
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Selbst
wenn der Stahl die vorstehend erklärten Bestandteile mit den begrenzten
Anteilen enthält,
ist es nicht möglich,
daß der
Stahl die beabsichtigte hohe Härte
und die hohe Ermüdungsfestigkeit
erhält.
Das heißt,
daß es
erforderlich ist, die spannungsinduzierte Martensitphase zu erzeugen,
indem das Kaltbearbeiten des Stahls, wie das Kaltwalzen, das Kaltziehen
oder das Kaltschmieden, ausgeführt
wird. Wenn die nach dem Kaltbearbeiten auftretende Martensitphase
weniger als 30 Vol.-% ausmacht, ist es unmöglich, eine ausreichende Härte und
Ermüdungsfestigkeit
zu erhalten. Demgemäß wird der
Volumenprozent satz der nach dem Kaltbearbeiten auftretenden Martensitphase
auf höchstens
30% begrenzt.
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Wenn
das Stahlband dann unter Verwendung des Stahls gemäß der Erfindung
gebildet wird, können die
hohe Härte
und die hohe Ermüdungsfestigkeit
durch Ausführen
der Kaltbearbeitung des Stahls erhalten werden. Durch Einstellen
des Martensitanteils auf einen vorgesehenen Wert nach der geeigneten
Kaltbearbeitung ist es möglich,
eine Vickers-Härte
von mindestens 455 zu erreichen.
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Überdies
kann beim Stahlband aus dem Stahl gemäß der Erfindung nach Bedarf
eine Alterung bei einer Temperatur von 400 bis 600°C nach der
Kaltbearbeitung ausgeführt
werden, so daß seine
Dehnbarkeits- und Federeigenschaften verbessert werden können, ohne
die Härte
zu beeinträchtigen.
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Überdies
kann beim Stahl gemäß der Erfindung
eine Nitrierung ausgeführt
werden, ohne die Härte
zu verkleinern. Wenn der Stahl gemäß der Erfindung zu einem Band
geformt wird und unter geeigneten Bedingungen nitriert wird, so
daß das
Band beispielsweise auf einen Kraftübertragungsriemen angewendet
werden kann, der als ein Teil des kontinuierlich veränderlichen
Getriebes eines Automobils verwendet wird, kann auf dem Band eine
Nitridschicht mit einer Dicke von 20 bis 40 μm gebildet werden, im wesentlichen
ohne daß Nitrid gebildet
wird, wodurch eine große
restliche Druckbeanspruchung auf die Oberfläche ausgeübt werden kann und weiter eine
hohe Ermüdungsfestigkeit
erhalten werden kann. Wenngleich es bevorzugt ist, daß das Niveau der
an der Oberfläche
auftretenden restlichen Druckbeanspruchung hoch ist, ist es möglich, sie
durch geeignetes Steuern der Dicke und der Härte der Nitridschicht zu steuern.
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BEARBEITUNGSBEISPIELE
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Die
Erfindung wird nachstehend anhand von Bearbeitungsbeispielen erklärt. Zuerst
wurden Stahlbarren, die jeweils eine Masse von etwa 10 kg aufwiesen,
durch Schmelzen unter Verwendung eines Vakuumschmelzens erhalten,
wobei ihre chemischen Zusammensetzungen in Tabelle 1 dargestellt
sind. In Tabelle 1 gehören
die Stähle
1 bis 15 zum erfindungsgemäßen Stahl,
wobei bei den Stählen
1 bis 15 der "A"-Wert und der nach
der Kaltbearbeitung erhaltene Anteil der Martensitphase in den erfindungsgemäßen begrenzten
Zahlenbereich fallen, die Stähle
31 bis 36 Vergleichsstähle
sind, bei denen der "A"-Wert und/oder der
nach der Kaltbearbeitung erhaltene Anteil der Martensitphase außerhalb
des erfindungsgemäßen begrenzten
Zahlenbereichs liegt, und der Stahl 37 ein Stahl gemäß JIS-SUS 420 J" ist, der zu den
herkömmlichen
abgeschreckten und angelassenen Stählen gehört.
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Durch
Ausführen
des Warmschmiedens und Warmwalzens an den Stählen 1 bis 37 wurde ein Blech mit
einer Dicke von 2 mm erhalten, das dann nach einem Erwärmen auf
1050°C einer
Wärmebehandlung
in Lösung
unterzogen wurde und anschließend
in Luft gekühlt
wurde. Danach wurde zum Erhalten eines Stahlstreifens ein Kaltwalzen
bei einer Walzreduktion von 50 bis 70% ausgeführt, und der sich ergebende
Stahlstreifen wurde einer Alterungsbehandlung bei etwa 450°C unterzogen.
Der Stahl 36 wurde von 950°C
abgeschreckt und dann bei 300°C
angelassen.
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Der
Anteil der Martensitphase wurde durch das Röntgenbeugungsverfahren gemessen.
Die Härte wurde
durch Messen der Vickers-Härte
in Längsrichtung
des kaltgewalzten Blechs erhalten. Zum Feststellen der Ermüdungsfestigkeit
wurden blechartige Teststücke
verwendet, die jeweils eine Dicke von 0,2 mm und eine Breite von
10 mm aufwiesen, und es wurden Biegeermüdungstests bei einer wiederholten
Biegerate von 1000 cpm bei einem Biegewinkel von ± 25° ausgeführt, während die
Längenspanne
geändert
wurde, und es wurde die Ermüdungsfestigkeit
bei einer Anzahl von 1 × 107 Zyklen erhalten.
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Wie
aus Tabelle 2 hervorgeht, weist jeder der erfindungsgemäßen Stähle 1 bis
15 nach dem Kaltbearbeiten eine hohe Vickers-Härte von mindestens 455 auf. Überdies
hat nach dem Ergebnis des Biegeermüdungstests jeder der erfindungsgemäßen Stähle eine
hohe Ermüdungsfestigkeit
von mindestens 800 MPa.
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Andererseits
sind bei jedem der Vergleichsstähle
31 bis 36 und dem herkömmlichen
Stahl 37, bei denen der "A"-Wert und der Anteil
der nach dem Kaltbearbeiten auftretenden Martensitphase außerhalb
des gemäß der Erfindung
begrenzten Zahlenbereichs liegen, die Eigenschaften der Härte und
der Ermüdungsfestigkeit,
die beim Biegeermüdungstest
erhalten werden, schlechter als bei den erfindungsgemäßen Stählen. Insbesondere
ist bei den Vergleichsstählen
32 bis 35, bei denen sowohl der "A"-Wert als auch der
Anteil der Martensitphase außerhalb
des gemäß der Erfindung
begrenzten Bereichs liegen, die Härte gering, und es ist unmöglich, die
gemäß der Erfindung
vorgesehene hohe Härte
zu erhalten.
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Überdies
liegt bei den erfindungsgemäßen Stählen die
Vickers-Härte
auf einem niedrigen Niveau von höchstens
350, so daß ihre
Kaltbearbeitbarkeit gut ist und sich die Kaltbearbeitung leicht
ausführen
läßt.
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Zusätzlich ist
es durch Ausführen
einer Nitrierbehandlung bei einer unterhalb der Alterungstemperatur liegenden
Temperatur nach der Alterung oder durch Ausführen der auch als Alterung
dienenden Nitrierbehandlung möglich,
eine Nitridschicht mit einer Dicke von etwa 20 bis 40 μm zu bilden,
und die Ermüdungsfestigkeit kann
wegen des Effekts der restlichen Druckspannung an der Oberfläche des
Stahls infolge des Nitrierens bis auf etwa 300 MPa weiter erhöht werden.
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Wie
vorstehend erklärt
wurde, kann, weil der spannungsinduzierte martensitische Stahl eine
hohe Härte
und eine überlegene
Ermüdungsfestigkeit
aufweist, der Stahl zum Er zeugen von Elementen und Teilen verwendet
werden, die sowohl eine hohe Härte
als auch eine hohe Ermüdungsfestigkeit
aufweisen müssen,
wie beispielsweise Teile für
Raketen, Teile für
Zentrifugentrenner, Teile für
Flugzeuge, Teile für
das kontinuierlich veränderliche
Getriebe von Automobilen und Metallformen usw., und die sich ergebenden
Elemente oder Teile können über eine
längere
Verwendungsdauer eingesetzt werden. Weiterhin kann das aus dem erfindungsgemäßen Stahl
hergestellte Stahlband vorteilhafterweise zum Herstellen eines Kraftübertragungsriemens
mit überlegenen
Eigenschaften, der als Teil des kontinuierlich veränderlichen
Getriebes eines Automotors verwendet wird, eingesetzt werden. Demgemäß kann die
Erfindung erhebliche industrielle Vorteile erzielen.