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HINTERGRUND
DER ERFINDUNG
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Die vorliegende Erfindung betrifft
die Verwendung von speziellen Pyrimidinderivaten zur Herstellung von
Arzneimitteln, um diabetische Komplikationen bei einem Säuger zu
behandeln oder zu verhindern. Die speziellen Pyrimidinderivate können auch
in Kombination mit einem Aldosereduktaseinhibitor oder einem Natrium-Wasserstoff-Austauschinhibitor
zur Herstellung der Arzneimittel verwendet werden. Die diabetischen Komplikationen
können
diabetische Neuropathie, diabetische Nephropathie, diabetische Retinopathie,
Fußgeschwüre und cardiovaskuläre Zustände einschließen.
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S. Ao et al., Metabolism, 40, 77–87 (1991),
haben gezeigt, dass eine wesentliche funktionelle Verbesserung in
den Nerven von diabetischen Ratten (basierend auf Nervenleitgeschwindigkeit)
stattfindet, wenn Nervenfructosespiegel pharmakologisch gesenkt
werden und dass solche Verbesserung stärker mit der Abnahme der Nervenfunktion
korreliert als die Abnahme von Nervensorbit. Ähnliche Ergebnisse wurden von
N. E. Cameron und M. A. Cotter, Diabetic Medicine, 8, Suppl. 1,
35A–36A
(1991), mitgeteilt. In diesen beiden Fällen wurde die Abnahme von
Nervenfruktose unter Verwendung von relativ hohen Dosen Aldosereduktaseinhibitoren
erzielt, die die Bildung von Sorbit, einer Vorstufe von Fruktose,
aus Glukose über
das Enzym Aldosereduktase inhibieren.
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US-Patent 5138058 und 5215990 offenbaren
jeweils Verbindungen der Formel
worin R
1,
R
2, R
3, R
4 und R
5 wie darin
offenbart sind. Die Verbindungen werden mit einer Verwendbarkeit
als Werkzeuge zum Screening für
Aldosereduktaseinhibitoren aufgrund der sorbitbegleitenden Wirkung
der Verbindungen der Erfindung offenbart.
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Die gemeinsam übertragenen US-Patente 5728704
und 5866578 offenbaren ein Verfahren zum Behandeln oder Verhindern
von diabetischen Komplikationen, die durch Inhibieren der Enzymsorbitdehydrogenase
behandelt oder verhindert werden können. Das Patent offenbart
auch Verbindungen der Formel A
worin R
1 bis
R
5 wie hierin definiert sind.
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Weiterhin offenbaren auf Hoechst übertragene
US-Patente, dass sie einen Nutzen beim Nachweis von Sorbitdehydrogenasespiegeln
aufweisen.
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Wir haben gefunden, dass Pyrimidinderivate
der Formeln I, II, III und IV, wie nachstehend definiert, und deren
pharmazeutisch verträgliche
Salze Fruktosespiegel in den Geweben von Säugern, die von Diabetes betroffen
sind (beispielsweise Nerven, Niere und Netzhautgewebe), senken und
bei der Behandlung oder Verhinderung von vorstehend angeführten diabetischen
Komplikationen verwendbar sind. Diese Verbindungen oder deren Metaboliten
sind in vivo-Inhibitoren von Enzymsorbitdehydrogenase, welche die
Oxidation von Sorbit zu Fruktose katalysiert.
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KURZDARSTELLUNG DER ERFINDUNG
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Diese Erfindung ist auf die Verwendung
einer wirksamen Menge einer Verbindung der Formel 1
oder eines pharmazeutisch
verträglichen
Salzes davon gerichtet, worin:
R N,N-Dimethylamino oder Isopropyl
darstellt, für
die Herstellung eines Arzneimittels zur Behandlung oder Verhinderung
von diabetischen Komplikationen bei einem Säuger.
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Diese Erfindung ist auch auf die
Verwendung einer wirksamen Menge einer Verbindung der Formel 1 oder
eines pharmazeutisch verträglichen
Salzes davon und eines Aldose-Reduktase-Inhibitors
(ARI), oder eines pharmazeutisch verträglichen Salzes davon, für die Herstellung
eines Arzneimittels zur Behandlung oder Verhinderung von diabetischen
Komplikationen bei einem Säuger
gerichtet.
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Diese Erfindung ist auch auf die
Verwendung einer wirksamen Menge einer Verbindung der Formel 1 oder
eines pharmazeutisch verträglichen
Salzes davon und eines Natrium-Wasserstoff-Ionenaustauscher-(NHE-1)-Inhibitors
oder eines pharmazeutisch verträglichen
Salzes davon, für
die Herstellung eines Arzneimittels zur Behandlung oder Verhinderung
von diabetischen Komplikationen bei einem Säuger gerichtet.
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Eine bevorzugte Verbindung der Formel
1 ist die Verbindung der Formel
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Eine weitere bevorzugte Verbindung
der Formel I ist die Verbindung der Formel
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Der Begriff „Verminderung" schließt teilweise
Prävention
oder eine Prävention,
die obwohl größer als jene,
die sich aus der Einnahme keiner Verbindung oder aus der Einnahme
eines Placebos ergeben würde, weniger
als 100% zusätzlich
zu einer im Wesentlichen vollständigen
Verhinderung ist.
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Der Begriff „Behandeln", „behandelt" oder „Behandlung", wie hierin verwendet,
schließt
präventive (beispielsweise
prophylaktische) und palliative Behandlung ein.
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„Pharmazeutisch verträglich" bedeutet, dass der
Träger,
das Verdünnungsmittel,
die Exzipienten und/oder das Salz mit den anderen Bestandteilen
der Formulierung kompatibel sein müssen und nicht deren Rezipienten
beeinträchtigen.
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Der Begriff „pharmazeutisch verträgliches
Salz" bezieht sich
auf nichttoxische anionische Salze, die Anionen enthalten, wie (jedoch
nicht begrenzt auf) Chlorid, Bromid, Jodid, Sulfat, Bisulfat, Phosphat,
Acetat, Maleat, Fumarat, Oxalat, Laktat, Tartrat, Zitrat, Gluconat,
Methansulfonat und 4-Toluolsulfonat. Wenn mehr als eine basische
Einheit vorliegt, schließt
der Begriff mehrfache Salze (beispielsweise Disalz) ein. Der Begriff
bezieht sich auch auf nichttoxische kationische Salze, wie (jedoch
nicht begrenzt auf) Natrium, Kalium, Calcium, Magnesium, Ammonium
oder protoniertes Benzathin (N,N'-Dibenzylethylendiamin),
Cholin, Ethanolamin, Diethanolamin, Ethylendiamin, Meglamin (N-Methylglucamin),
Benethamin (N-Benzylphenethylamin), Piperazin oder Tromethamin (2-Amino-2-hydroxymethyl-1,3-propandiol).
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Wenn hierin verwendet, beziehen sich
die Begriffe „reaktionsinertes
Lösungsmittel" und „inertes
Lösungsmittel" auf ein Lösungsmittel
oder Gemisch von Lösungsmitteln,
das/die nicht mit Ausgangsmaterialien, Reagenzien, Zwischenprodukten
oder Produkten in einer Weise, die sich negativ auf die Ausbeute
des gewünschten
Produkts auswirkt, in Wechselwirkung tritt.
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DMF bedeutet N,N-Dimethylformamid.
DMSO bedeutet Dimethylsulfoxid. THF bedeutet Tetrahydrofuran.
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Die vorliegende Erfindung schließt auch
isotopisch markierte Verbindungen ein, die mit jenen, die in Formel
I angeführt
wurden, identisch sind, abgesehen davon, dass ein oder mehrere Atome
durch ein Atom mit einer Atommasse oder Massenzahl, die von der
Atommasse oder Massenzahl, die gewöhnlich in der Natur gefunden
werden, verschieden sind, ersetzt sind. Beispiele für Isotopen,
die in die erfindungsgemäßen Verbindungen
eingebaut sein können,
schließen
Isotopen von Wasserstoff, Kohlenstoff, Stickstoff, Sauerstoff, Phosphor,
Schwefel, Fluor und Chlor, wie 2H, 3H, 13C, 14C, 15N, 18O, 17O, 31P, 35P, 35S, 18F bzw. 36Cl, ein. Die erfindungsgemäßen Verbindungen,
Prodrugs davon und pharmazeutisch verträgliche Salze der Verbindungen
oder der Prodrugs, die die vorstehend erwähnten Isotope und/oder andere
Isotope von anderen Atomen enthalten, liegen innerhalb des Umfangs
dieser Erfindung. Bestimmte isotopisch markierte erfindungsgemäße Verbindungen,
beispielsweise jene, in die radioaktive Isotope, wie 3H
oder 14C, eingebaut sind, sind in Assays
zu Arzneistoff- und/oder Substratgewebsverteilungen, nützlich.
Tritiierte, d. h. 3H oder Kohlenstoff-14,
d. h. 14C-Isotope, sind besonders wegen
ihrer einfachen Herstellung und Nachweisbarkeit bevorzugt. Weiterhin
kann Substitution mit schweren Isotopen, wie Deuterium, d. h. 2H, bestimmte therapeutische Vorteile liefern,
die sich aus größerer Metastabilität, beispielsweise
erhöhter
invivo-Halbwertzeit, oder verminderten Dosierungserfordernissen ergeben,
und folglich können
sie unter gewissen Umständen
bevorzugt sein. Isotopisch markierte Verbindungen der Formel I dieser
Erfindung und Prodrugs davon können
im Allgemeinen durch Ausführen
der in den Schemata und/oder in den Beispielen und Herstellungen
nachstehend offenbarten Verfahren durch Austauschen des relativ
leicht erhältlichen
isotopisch markierten Reagenz gegen ein nicht isotopisch markiertes
Reagenz hergestellt werden.
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Weitere Merkmale und Vorteile werden
aus der Beschreibung und den Ansprüchen, die die Erfindung beschreiben,
deutlich.
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BESCHREIBUNG
DER ERFINDUNG IM EINZELNEN
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Im Allgemeinen können die Verbindungen zur Verwendung
in dieser Erfindung durch Verfahren hergestellt werden, die Verfahren
einschließen,
die auf dem chemischen Fachgebiet bekannt sind, insbesondere im
Hinblick auf die hierin enthaltene Beschreibung. Bestimmte Verfahren
zur Herstellung der erfindungsgemäßen Verbindungen werden als
weitere erfindungsgemäße Merkmale
bereitgestellt und werden durch die nachstehenden Reaktionsschemata
erläutert.
Andere Verfahren werden in dem experimentellen Abschnitt beschrieben.
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Die Verbindungen zur Verwendung in
dieser Erfindung können
wie in Schema 1 nachstehend erläutert hergestellt
werden. Verbindungen der Formel 1–10, Schema I, worin R1 Wasserstoff, (C1-C6)-Alkyl, CO(C1-C6)Alkyl, CO-Phenyl oder Benzyl darstellt;
wobei Benzyl und Phenyl gegebenenfalls an dem Phenylring mit bis
zu 2 Substituenten, ausgewählt
aus (C1-C4)-Alkyl, Fluor, Chlor,
Brom, Jod, Trifluormethyl oder (C1-C4)-Alkyloxy,
substituiert sind und R4 N,N-Dimethylamino
oder Isopropyl darstellt, können
gemäß Schema I
hergestellt werden.
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Die Verbindungen der Formel 1–3, worin
R1 H, (C1-C4)-Alkyl
oder Benzyl, das gegebenenfalls an dem Phenylring mit 2 Substituenten,
ausgewählt
aus (C1-C4)-Alkyl,
Fluor, Chlor, Brom, Jod, Trifluormethyl oder (C1-C4)-Alkoxy, substituiert ist, darstellt und
R2 Ethyl oder Methyl darstellt, können durch
Umsetzen von Verbindungen der Formel 1–1, worin R1 H,
(C1-C4)-Alkyl oder
Benzyl, das gegebenenfalls am Phenylring mit bis zu zwei Substituenten,
ausgewählt
aus (C1-C4)-Alkyl,
Fluor, Chlor, Brom, Jod, Trifluormethyl oder (C1-C4)-Alkoxy, substituiert ist, darstellt, mit
Meerwein-Reagenz unter Standardbedingungen hergestellt werden und
werden gewöhnlich
in Form ihrer Säureadditionssalze,
beispielsweise einem Chlorwasserstoff- oder einem Tetrafluorboratsalz,
isoliert.
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Die Verbindungen der Formel 1–3, worin
R1 H, (C1-C4)-Alkyl
oder Benzyl, das gegebenenfalls am Phenylring mit bis zu 2 Substituenten,
ausgewählt
aus (C1-C4)-Alkyl,
Fluor, Chlor, Brom, Jod, Trifluormethyl oder (C1-C4)-Alkoxy, substituiert ist, darstellt und
R2 Methyl oder Ethyl darstellt, können auch
durch Umsetzen von Verbindungen der Formel 1–2, worin R1 H,
(C1-C4)-Alkyl oder
Benzyl, das gegebenenfalls am Phenylring mit bis zu 2 Substituenten,
ausgewählt
aus (C1-C4)-Alkyl, Fluor, Chlor, Brom, Jod, Trifluormethyl
oder (C1-C4)-Alkoxy, substituiert ist, darstellt, mit
gasförmigem
Chlorwasserstoff in Gegenwart von alkoholischen Lösungsmitteln,
wie Ethanol oder Methanol, hergestellt werden. Die Menge an gasförmigem Chlorwasserstoff
könnte
im Bereich von einem Äquivalent
bis zu jenem, das zum Sättigen
des angewendeten Lösungsmittels
erforderlich ist, liegen. Die Reaktion wird bei Umgebungsdruck und
bei Temperaturen von zwischen –20°C bis 0°C durchgeführt. Der
Begriff Umgebungsdruck bedeutet den Druck von dem Raum, in dem die
Reaktion durchgeführt wird.
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Verbindungen der Formel 1–4, worin
R1 H, (C1-C4)-Alkyl oder Benzyl, das gegebenenfalls
am Phenylring mit bis zu 2 Substituenten, ausgewählt aus (C1-C4)-Alkyl, Fluor, Chlor, Brom, Jod, Trifluormethyl
oder (C1-C4)-Alkoxy,
substituiert ist, darstellt, können
durch Umsetzen von Verbindungen der Formel 1–3, worin R1 H,
(C1-C4)-Alkyl oder
Benzyl, das gegebenenfalls am Phenylring mit bis zu 2 Substituenten,
ausgewählt
aus (C1-C4)-Alkyl,
Fluor, Chlor, Brom, Jod, Trifluormethyl oder (C1-C4)-Alkoxy, substituiert ist, darstellt, mit
Ammoniak in alkoholischen Lösungsmitteln
hergestellt werden. Typische alkoholische Lösungsmittel schließen Methanol,
Ethanol, Propanole und Butanole ein. Die Reaktion wird bei Temperaturen
zwischen –20° bis 0°C durchgeführt.
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Verbindungen der Formel 1–6, worin
R1 H, (C1-C4)-Alkyl oder Benzyl, das gegebenenfalls
am Phenylring mit bis zu 2 Substituenten, ausgewählt aus (C1-C4)-Alkyl, Fluor, Chlor, Brom, Jod, Trifluormethyl
oder (C1-C4)-Alkoxy,
substituiert ist, darstellt, werden durch Umsetzen von Verbindungen
der Formel 1–4,
worin R1 H, (C1-C4)-Alkyl oder Benzyl, das gegebenenfalls
am Phenylring mit bis zu 2 Substituenten, ausgewählt aus (C1-C4)-Alkyl, Fluor, Chlor, Brom, Jod, Trifluormethyl
oder (C1-C4)-Alkoxy,
substituiert ist, darstellt, mit Verbindungen der Formel 1–5 (die
gemäß dem in
US-5138058 offenbarten Verfahren hergestellt werden), worin R3 (C1-C4)-Alkyl
darstellt, hergestellt. Die Reaktion kann in wässrigen oder al-koholischen Lösungen bei
Temperaturen von zwischen 25 und 100°C durchgeführt werden. Typische alkoholische
Lösungsmittel
schließen
Methanol, Ethanol, Propanole und Butanole ein.
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Verbindungen der Formel 1–6 von enantiomerer
R-Konfiguration,
worin R1 CO-(C1-C6)Alkyl, CO-Phenyl, worin Phenyl gegebenenfalls
mit bis zu 2 Substituenten substituiert ist, ausgewählt aus
(C1-C4)-Alkyl, Fluor, Chlor,
Brom, Jod, Trifluormethyl oder COCH2-Phenyl,
wobei das Phenyl gegebenenfalls mit (C1-C4)-Alkyl, Fluor, Chlor, Brom, Jod, Trifluormethyl
oder (C1-C4)-Alkoxy,
substituiert ist, darstellt, werden durch Umsetzen von Verbindungen
der Formel 1–6,
die racemisch sind, d. h. ein Gemisch von R- und S-Enantiomeren,
worin R1 H darstellt, mit Verbindungen der
Formel CH2=CH-OR1,
worin R1 CO(C1-C6)Alkyl, CO-Phenyl, worin Phenyl gegebenenfalls
mit (C1-C4)-Alkyl,
Fluor, Chlor, Brom, Jod, Trifluormethyl oder (C1-C4)-Alkoxy substituiert ist, COCH2-Phenyl,
worin Phenyl gegebenenfalls mit (C1-C4)-Alkyl, Fluor, Chlor, Brom, Jod, Trifluormethyl
oder (C1-C4)-Alkoxy
substituiert ist, darstellt und einem Lipaseenzym, gegebenenfalls
in Gegenwart eines Lösungsmittels,
hergestellt. Im Allgemeinen wird die Reaktion in Gegenwart von zwischen
einem bis 100 Äquivalenten CH2=CHOR1 mit oder
ohne ein Lösungsmittel
durchgeführt.
Wenn ein Lösungsmittel
verwendet wird, besteht es aus organischen Lösungsmitteln, die unpolare
Lösungsmittel,
wie C1-C7-Alkylkohlenwasserstoffe,
oder aromatische Kohlenwasserstoffe, wie Benzol, Toluol oder Xylole,
polare Lösungsmittel,
wie Aceto nitril oder Dimethylsulfoxid, oder Etherlösungsmittel,
wie (C1-C6)-Alkylether,
Tetrahydrofuran oder Dioxan, einschließen. Die bevorzugten Lösungsmittel
sind Etherlösungsmittel.
Eine Vielzahl von kommerziell erhältlichen Lipasen, einschließlich Lipase
P30, können
in der Reaktion angewendet werden und der Anteil von Lipase könnte im
Bereich zwischen katalytischen Mengen bis zu 10 Äquivalenten liegen. Die Reaktion
wird bei Umgebungsdruck und bei Temperaturen von 25°C bis zu
der Rückflusstemperatur
von entweder CH2=CHOR1 oder
dem angewendeten Lösungsmittel
durchgeführt.
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Die Verbindungen der Formel 1–6 mit enantiomerer
R-Konfiguration,
worin R1 CO (C1-C6)Alkyl, CO-Phenyl, worin das Phenyl gegebenenfalls
mit (C1-C4)-Alkyl,
Fluor, Chlor, Brom, Jod oder Trifluormethyl substituiert ist, COCH2-Phenyl, worin das Phenyl gegebenenfalls
mit (C1-C4)-Alkyl,
Fluor, Chlor, Brom, Jod, Trifluormethyl, (C1-C4)-Alkoxy substituiert ist, darstellt, können auch
durch Umsetzen von Verbindungen der Formel 1–6, worin R1 H
darstellt, mit (C1-C6)-Alkyl-CO-O-CO-(C1-C6)alkyl oder (C1-C6)-Alkyl-COCl in Gegenwart einer geeigneten
Base und reaktionsverträglichen
Lösungsmitteln
hergestellt werden. Geeignete Basen schließen tertiäre organische Basen, wie Triethylamin,
Pyridin und Dimethylaminopyridin, ein. Reaktionsverträgliche Lösungsmittel
schließen
Ether, Tetrahydrofuran und Halogenkohlenwasserstofflösungsmittel,
wie Methylenchlorid und Chloroform, ein.
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Verbindungen der Formel 1–7, worin
Y Cl, OSO2Me bzw. OSO2CF3 darstellt bzw. R1 wie
vorstehend definiert ist, können
durch Umsetzen von Verbindungen der Formel 1–6 mit Phosphoroxychlorid,
Methansulfonylchlorid und Trifluormethansulfonylchlorid hergestellt
werden. Die Reaktion wird in reaktionsinerten Lösungsmitteln, wie Methylenchlorid,
Ether oder Tetrahydrofuran, und in Gegenwart einer tertiärem Aminbase,
wie Triethylamin und Pyridin, durchgeführt. Die Reaktionstemperatur
liegt zwischen 0 und 30°C.
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Verbindungen der Formel 1–8 können durch
Umsetzen von Verbindungen der Formel 1–7, worin Y Cl, SOO2Me oder OSO2CF3 darstellt, mit Piperazin hergestellt werden.
Die Reaktion wird in reaktionsinerten Lösungsmitteln, wie Methylenchlorid,
Ether oder Tetrahydrofuran, und in Gegenwart einer tertiären Aminbase, wie
Triethylamin, Pyridin oder einer überschüssigen Menge an Piperazin durchgeführt. Die
Reaktionstemperatur liegt zwischen 0 bis 30°C.
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Verbindungen der Formel 1–10, worin
R1 (C1-C6)-Alkyl, Benzyl, das gegebenenfalls am Phenylring
mit bis zu 2 Substituenten, ausgewählt aus (C1-C4)-Alkyl, Fluor, Chlor, Brom, Jod, Trifluormethyl
oder (C1-C4)-Alkoxy,
substituiert ist, CO (C1-C6)Alkyl,
(C1-C6)-Aryl, worin
das Aryl gegebenenfalls am Phenyl mit bis zu 2 Substituenten, ausgewählt aus
(C1-C4)-Alkyl, Chlor, Brom,
Jod oder Trifluormethoxy substituiert ist, können durch Umsetzen von Verbindungen
der Formel 1–8
mit R4SO2Cl, worin
R4 N,N-Dimethyl oder Isopropyl darstellt,
hergestellt werden. Die Reaktion wird in reaktionsinerten Lösungsmitteln,
wie Methylenchlorid, Ether oder Tetrahydrofuran, und in Gegenwart
einer tertiären
Aminbase, wie Triethylamin, Dimethylaminopyridin, Pyridin, oder einer überschüssigen Menge
an 1–8
durchgeführt.
Die Reaktionstemperatur liegt zwischen Raumtemperatur und der Rückflusstemperatur
des angewendeten Lösungsmittels.
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Verbindungen der Formel 1–10, worin
R1 Wasserstoff darstellt und R4 N,N-Dimethyl
oder Isopropyl darstellt, können
durch Umsetzen von Verbindungen der Formel 1–10, worin R1 CO(C1-C6)Alkyl oder CO (C1-C6)Aryl darstellt,
worin Aryl gegebenenfalls substituiertes Phenyl mit bis zu 2 Substituenten,
ausgewählt aus
(C1-C4)-Alkyl, Chlor,
Brom, Jod, Trifluormethyl oder (C1-C4)-Alkoxy, darstellt, mit einer Base oder
einer Säure
in Wasser oder einem Gemisch von Wasser und mit Wasser mischbaren
Lösungsmitteln
hergestellt werden. Mit Wasser mischbare Lösungsmittel schließen Methanol,
Ethanol, Propanol, DMSO, Dioxan und Tetrahydrofuran ein. Basen schließen Alkalimetall-
und Erdalkalimetallhydroxide, wie Lithium-, Natrium-, Kalium- und
Calciumhydroxide, ein. Säuren
schließen
Mineralsäuren,
wie Chlorwasserstoff und Sulfonsäuren,
ein.
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Die Reaktion wird bei Temperaturen
zwischen Raumtemperatur und 50°C
ausgeführt.
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Verbindungen der Formel 1–10, worin
R1 Wasserstoff darstellt und R4 N,N-Dimethyl
oder Isopropyl darstellt, können
durch Umsetzen von Verbindungen der Formel 1–12, worin R4 N,N-Dimethyl
oder Isopropyl darstellt, mit Methylmagnesiumbromid in reaktionsinerten
Standardlösungsmitteln,
die zum Ausführen
von Grignardreaktionen verwendet werden, beispielsweise Ether oder
Tetrahydrofuran, hergestellt werden. Die Reaktion wird bei Temperaturen
zwischen 0°C
und der Rückflusstemperatur
des angewendeten Lösungsmittels ausgeführt.
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Verbindungen der Formel 1–12, worin
R4 N,N-Dimethyl oder Isopropyl darstellt,
können
durch Oxidieren von Verbindungen der Formel 1–11 (hergestellt gemäß US-5138058),
worin R4 N,N-Dimethyl oder Isopropyl darstellt,
hergestellt werden. Die Oxidation kann mit aktiviertem Mangandioxid
in chlorierten Lösungsmitteln,
wie Methylenchlorid, oder unter Verwendung von gut bekannten Swern-Oxidationsbedingungen
ausgeführt
werden.
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Die Ausgangsmaterialien und Reagenzien
für die
vorstehend beschriebenen Verbindungen sind leicht zugänglich oder
können
leicht durch den Fachmann unter Anwenden herkömmlicher Verfahren der organischen
Synthese synthetisiert werden. Beispielsweise sind viele der hierin
verwendeten Verbindungen mit Verbindungen, die in der Natur gefunden
werden, verwandt oder davon abgeleitet, wobei es ein großes wissenschaftliches
Interesse und einen hohen kommerziellen Bedarf gibt, und folglich
sind viele solcher Verbindungen kommerziell erhältlich oder werden in der Literatur
angeführt
oder sind aus anderen üblicherweise
verfügbaren
Substanzen durch Verfahren, die in der Literatur angeführt werden,
leicht zugänglich.
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Die Verbindungen zur Verwendung in
der vorliegenden Erfindung inhibieren die Bildung von Sorbitdehydrogenase
und sind als solche nützlich
bei der Behandlung von diabetischen Komplikationen einschließlich, jedoch
nicht begrenzt auf sol che Komplikationen, wie diabetische Retinopathie,
diabetische Neuropathie und diabetische Cardiomyopathie. Die Verwendbarkeit
der Verbindungen zur Verwendung in der vorliegenden Erfindung als
medizinische Mittel bei der Behandlung von Krankheiten, wie hierin
im Einzelnen angegeben, beispielsweise diabetische Komplikationen,
wie diabetische Cardiomyopathie, diabetische Neuropathie, diabetische
Nephropathie, diabetische Mikroangiopathie und diabetische Makroangiopathie,
bei Säugern
(beispielsweise Menschen) wird durch die Wirksamkeit der Verbindungen
der Formel I dieser Erfindung in herkömmlichen Assays gezeigt. Solche
Assays stellen auch ein Mittel dar, wodurch die Wirkungen der Verbindungen
der Formel I zur Verwendung in dieser Erfindung mit den Wirkungen
von anderen bekannten Verbindungen verglichen werden können. Die
Ergebnisse von diesen Vergleichen sind zum Bestimmen von Dosierungsspiegeln bei
Säugern,
einschließlich
Menschen, für
die Behandlung von solchen Erkrankungen verwendbar.
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Messungen
der SDH-Wirksamkeit
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Männliche
Sprague-Dawley-Ratten (350–400
g) werden für
diese Versuche verwendet. Diabetes wird in einigen der Ratten durch
eine Schwanzveneninjektion von Streptozocin, 85 mg/kg, induziert.
24 Stunden später
wird vier Gruppen von diabetischen Ratten eine Dosis von 4-[4-(N,N-Dimethylsulfamoyl)piperazino]-2-methylpyrimidin
(10, 50, 100 oder 300 mg/kg) durch orale Gabe verabreicht. Die Tiere
werden 4–6
Stunden nach Dosieren geopfert und Blut und ischiatische Nerven
werden gewonnen. Gewebe und Zellen werden mit 6%iger Perchlorsäure extrahiert.
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Sorbit in Erythrozyten und Nerven
wird durch eine Modifizierung des Verfahrens von R. S. Clements et
al. (Science, 166: 1007–8,
1969) gemessen. Aliquote Mengen von Gewebsextrakten werden zu einem
Assaysystem gegeben, das Endkonzentrationen von Reagenzien von 0,033
M Glycin, pH 9,4, 800 mM β-Nikotinadenindinukleotid
und 4 Einheiten/ml Sorbitdehydrogenase aufweist. Nach Inkubation
für 30
Minuten bei Raumtemperatur wird Fluoreszenz der Proben an einem
Fluoreszenzspektrofotometer mit Anregung bei 366 nm und Emission
bei 452 nm bestimmt. Nach Subtrahieren geeigneter Blindproben wird
die Menge an Sorbit in jeder Probe aus einer linearen Regression
von Sorbitstandards, die in der gleichen Weise wie die Gewebsextrakte
verarbeitet werden, bestimmt.
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Fruktose wird durch eine Modifizierung
des Verfahrens, beschrieben von M. Ameyama, Methods in Enzymology,
89: 20–25
(1982), beschrieben. Eisen-II-cyanid wird durch Resazurin ersetzt.
Aliquote Mengen von Gewebsextrakten werden zu dem Assaysystem gegeben,
welches Endkonzentrationen von Reagenzien von 1,2 M Zitronensäure, pH
4,5, 13 mM Resazurin, 3,3 Einheiten/ml Fruktosedehydrogenase und
0,068% Triton X-100 aufweist. Nach Inkubation für 60 Minuten bei Raumtemperatur
wird Probenfluoreszenz an einem Fluoreszenzspektrofotometer mit
einer Anregung bei 560 nm und Emission bei 580 nm bestimmt. Nach
Subtrahieren geeigneter Blindproben wird die Menge an Fruktose in
jeder Probe aus einer linearen Regression von Fruktosestandards,
die in der gleichen Weise wie die Gewebsextrakte verarbeitet wurden,
bestimmt.
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Die SDH-Wirksamkeit wird durch eine
Modifizierung des Verfahrens, beschrieben von U. Gerlach, Methodology
in Enzymatic Analyses, herausgegeben von H. U. Bergmeyer, 3, 112–117 (1983),
gemessen. Aliquote Mengen von Seren oder Urin werden zu dem Assaysystem
gegeben, welches Endkonzentrationen an Reagenzien von 0,1 M Kaliumphosphatpuffer,
pH 7,4, 5 mM NAD, 20 mM Sorbit und 0,7 Einheiten/ml Sorbitdehydrogenase
aufweist. Nach Inkubation für
10 Minuten bei Raumtemperatur wird die mittlere Veränderung
der Probenabsorption bei 340 nm bestimmt. Die SDH-Wirksamkeit wird
als MilliOD340 Einheiten/Minute (OD340 = optische Dichte bei 340 nm) wiedergegeben.
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Ein beliebiger Aldosereduktaseinhibitor
kann als die zweite Verbindung (Wirkmittel) dieser Erfindung für Kombinationstherapien
verwendet werden. Der Begriff Aldosereduktaseinhibitor bezieht sich
auf Verbindungen, die Bioumwandlung von Glukose zu Sorbit, was durch
die Enzymaldosereduktase ka talysiert wird, inhibieren. Solche Inhibierung
wird leicht durch den Fachmann gemäß Standardassays (J. Malone,
Diabetes, 29: 861–864,
1980. „Red
Cell Sorbitol, an indicator of Diabetic Control") bestimmt. Eine Vielzahl von Aldosereduktaseinhibitoren
werden beschrieben und nachstehend angeführt, jedoch werden die anderen
Aldosereduktaseinhibitoren dem Fachmann bekannt sein. Die nachstehend
angeführten
Offenbarungen von US-Patenten sind hierin durch Hinweis einbezogen. Übliche chemische
USAN-Namen oder eine andere Benzeichnung sind, falls anwendbar,
in Klammern zusammen mit Bezug auf geeignete Patentliteratur, die
die Verbindung offenbart, ebenfalls angegeben.
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Die Wirksamkeit eines Aldosereduktaseinhibitors
in einem Gewebe kann durch Testen der Menge an Aldosereduktaseinhibitor,
die erforderlich ist, um Gewebssorbit zu vermindern (d. h. durch
Inhibieren der weiteren Herstellung von Sorbit, was nach Blockieren
von Aldosereduktase folgt) oder um Gewebsfruktose zu vermindern
(durch Inhibieren der Erzeugung von Sorbit nach dem Blockieren von
Aldosereduktase und anschließende
Herstellung von Fruktose) bestimmt werden. Obwohl wir nicht durch
irgendeine bestimmte Theorie oder Mechanismus gebunden sein wollen,
wird angenommen, dass ein Aldosereduktaseinhibitor durch Inhibieren von
Aldosereduktase ischämische
Schädigung,
wie nachstehend beschrieben, verhindert oder vermindert.
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Folglich schließen Beispiele des in den erfindungsgemäßen Verfahren
verwendbaren Aldosereduktaseinhibitors ein:
- 1.
3-(4-Brom-2-fluorbenzyl)-3,4-dihydro-4-oxo-1-phthalazinessigsäure (Ponalrestat, US 4251528 );
- 2. N-[[(5-Trifluormethyl)-6-methoxy-1-naphthalinyl]thioxomethyl}-N-methylglycin
(Tolrestat, US 4600724 );
- 3. 5-[(Z,E)-β-Methylcinnamyliden]-4-oxo-2-thioxo-3-thiazolidenessigsäure (Epalresat, US 4464382 , US 4791126 , US 4831045 );
- 4. 3-(4-Brom-2-fluorbenzyl)-7-chlor-3,4-dihydro-2,4-dioxo-1(2H)-chinazolinessigsäure (Zenarestat, US 4734419 und 4883800 );
- 5. 2R,4R-6,7-Dichlor-4-hydroxy-2-methylchroman-4-essigsäure ( US 4883410 );
- 6. 2R,4R-6,7-Dichlor-6-fluor-4-hydroxy-2-methylchroman-4-essigsäure ( US 4883410 );
- 7. 3,4-Dihydro-2,8-diisopropyl-3-oxo-2H-1,4-benzoxazin-4-essigsäure ( US 4771050 );
- 8. 3,4-Dihydro-3-oxo-4-[(4,5,7-trifluor-2-benzothiazolyl)methyl]-2H-1,4-benzothiazin-2-essigsäure (SPR-210, US 5252572 );
- 9. N-[3,5-Dimethyl-4-[(nitromethyl)sulfonyl]phenyl]-2-methylbenzolacetamid
(ZD5522, US 5270342 und US 5430060 );
- 10. (S)-6-Fluorspiro[chroman-4,4'-imidazolidin]-2,5'dion (Sorbinil, US 4130714 );
- 11. d-2-Methyl-6-fluorspiro(chroman-4',4'-imidazolidin)-2',5'-dion ( US 4540704 );
- 12. 2-Fluorspiro-(9H-fluoren-9,4'-imidazolidin)-2',5'-dion ( US 4438272 );
- 13. 2,7-Difluorspiro-(9H-fluoren-9,4'-imidazolidin)-2',5'-dion ( US 4436745 , US 4438272 );
- 14. 2,7-Difluor-5-methoxyspiro-(9H-fluoren-9,4'-imidazolidin)-2',5'-dion ( US 4436745 , US 4438272 );
- 15. 7-Fluorspiro-(5H-indenol[1,2-b]pyridin-5,3'-pyrrolidin)-2,5'-dion ( US 4436745 , US 4438272 );
- 16. d-cis-6'-Chlor-2',3'-dihydro-2'-methylspiro(imidazolidin-4,4',4'-H-pyrano(2,3-b)pyridin)-2,5-dion
( US 4980357 );
- 17. Spiro[imidazolidin-4,5'-(6H)-chinolin]-2,5-dion-3'-chlor-7',8'-dihydro-7'-methyl-(5'-cis) ( US 5066659 );
- 18. (2S,4S)-6-Fluor-2',5'-dioxospiro(chroman-4,4'imidazolidin)-2-carboxamid
( US 5447946 ) und
- 19. 2-[(4-Brom-2-fluorphenyl)methyl]-6-fluorspiro[isochinolin-4-(1H)-3'-pyrrolidin]-1,2',3,5'-(2H)-tetron (ARI-509, US 5037831 ).
-
Andere Aldosereduktaseinhibitoren
schließen
Verbindungen der Formel ARI
oder ein pharmazeutisch verträgliches
Salz davon ein, worin
Z in der Verbindung der Formel ARI 0
oder S darstellt;
R
1 in der Verbindung
der Formel ARI Hydroxy oder eine Gruppe darstellt, die in der Lage
ist, in vivo entfernt zu werden und zur Herstellung einer Verbindung
der Formel ARI, worin R
1 OH darstellt und
X
und Y in der Verbindung der Formel ARI die gleichen oder verschiedene
sind und ausgewählt
sind aus Wasserstoff, Trifluormethyl, Fluor und Chlor.
-
Eine bevorzugte Untergruppe innerhalb
der vorstehenden Gruppe von Aldosereduktaseinhibitoren schließt zahlreiche
Verbindungen 1, 2, 3, 4, 5, 6, 9, 10 und 17 und die nachstehenden
Verbindungen der Formel ARI ein:
- 20. 3,4-Dihydro-3-(5-fluorbenzothiazol-2-ylmethyl)-4-oxophthalazin-1-yl-essigsäure [R1 = Hydroxy, X = F, Y = H];
- 21. 3-(5,7-Difluorbenzothiazol-2-ylmethyl)-3,4-dihydro-4-oxophthalazin-1-ylessigsäure [R1 = Hydroxy, X = Y = F];
- 22. 3-(5-Chlorbenzothiazol-2-ylmethyl)-3,4-dihydro-4-oxophthalazin-1-ylessigsäure [R1 = Hydroxy, X = Cl, Y = H];
- 23. 3-(5,7-Dichlorbenzothiazol-2-ylmethyl)-3,4-dihydro-4-oxophthalazin-1-ylessigsäure [R1 = Hydroxy, X = Y = Cl] ;
- 24. 3,4-Dihydro-4-oxo-3-(5-trifluormethyl)benzoxazol-2-ylmethyl)phthalazin-1-ylessigsäure [R1 = Hydroxy, X = CF3,
Y = H];
- 25. 3,4-Dihydro-3-(5-fluorbenzoxazol-2-ylmethyl)-4-oxophthalazin-1-ylessigsäure [R1 = Hydroxy, X = F, Y = H];
- 26. 3-(5,7-Difluorbenzoxazol-2-ylmethyl)-3,4-dihydro-4-oxophthalazin-1-ylessigsäure [R1 = Hydroxy, X = Y = F];
- 27. 3-(5-Chlorbenzoxazol-2-ylmethyl)-3,4-dihydro-4-oxophthalazin-1-ylessigsäure (R1 = Hydroxy, X = Cl, Y = H];
- 28. 3-(5,7-Dichlorbenzoxazol-2-ylmethyl)-3,4-dihydro-4-oxophthalazin-1-ylessigsäure [R1 = Hydroxy, X = Y = Cl] und
- 29. Zopolrestat; 1-Phthalazinessigsäure, 3,4-Dihydro-4-oxo-3-[[5-(trifluormethyl)-2-benzothiazolyl]methyl]- [R1 = Hydroxy, X = Trifluormethyl, Y = H].
-
In Verbindungen 20–23 und
29 ist Z S. In Verbindungen 24–28
ist Z O.
-
Von der vorstehenden Untergruppe
sind Verbindungen 20–29
bevorzugter, wobei 29 besonders bevorzugt ist.
-
Ein besonders bevorzugter Aldosereduktaseinhibitor
ist 1-Phthalazinessigsäure,
3,4-Dihydro-4-oxo-3-[[5-trifluormethyl)-2-benzothiazolyl]methyl]-.
-
Die Aldosereduktaseinhibitorverbindungen
zur Verwendung in dieser Erfindung sind leicht zugänglich oder
können
leicht durch den Fachmann unter Verwendung herkömmlicher Verfahren der organischen
Synthese, insbesondere im Hinblick auf die vorliegenden Patentbeschreibungen,
synthetisiert werden.
-
Eine Menge an Aldosereduktaseinhibitor,
die für
die Wirkungen dieser Erfindung wirksam ist, kann eingesetzt werden.
Typischerweise liegt eine wirksame Dosierung für die erfindungsgemäßen Aldosereduktaseinhibitoren
im Bereich von etwa 0,1 mg/kg/Tag bis 100 mg/kg/Tag in einzelnen
oder verteilten Dosen, vorzugsweise 0,1 mg/kg/Tag bis 20 mg/kg/Tag
in einzelnen oder verteilten Dosen.
-
Ein beliebiger Natrium-Wasserstoff-Ionenaustausch(NHE-1)inhibitor
kann als die zweite Verbindung (Wirkmittel) in dieser Erfindung
zur Kombination mit Arzneimitteln verwendet werden. Der Begriff
NHE-1-Inhibitor bezieht sich auf Verbindungen, die das Natrium/Protonen(Na+/H+)-Austauschtransportsystem
inhibieren und folglich als ein therapeutisches oder prophylaktisches
Mittel für
Erkrankungen, die durch die Beschleunigung des Natrium/Protonen(Na+/H+)-Austauschtransportsystems
verursacht oder verschlimmert werden, beispielsweise cardiovaskuläre Erkrankungen
[z. B. Arteriosklerose, Hypertension, Arrhythmie (z. B. ischämische Arrhythmie,
Arrhythmie aufgrund Herzinfarkt, akute Ischämie, Herzdysfunktion, Arrhythmie
nach PTCA oder nach Thrombose usw.), Angina pectoris, Herzhypertrophie,
Herzinfarkt, Herzinsuffizienz (beispielsweise Herzstauungsinsuffizienz,
akute Herzinsuffizienz, Herzhypertrophie usw.), Restenose nach PTCA,
PTCI, Schock (beispielsweise hämorrhagischen
Schock, Endotoxinschock usw.)], Nierenkrankheiten (beispielsweise
Diabetes mellitus, diabetische Nephropathie, ischämisches
akute Niereninsuffizienz usw.), Organstörungen, die mit Ischämie oder
ischämischer
Reperfusion verbunden sind ((beispielsweise mit Herzmuskel-ischämischer
Reperfusion verbundene Störungen,
akute Niereninsuffizienz oder Störungen,
die durch chirurgische Behandlung induziert sind, wie Coronararterienbypassimplantat
(CABG)-Eingriffe, vaskuläre
Eingriffe, Organtransplantation, Nicht-Herzeingriffe oder perkutane
transluminale Coronarangioplastie (PTCA)], cerebrovaskuläre Erkrankungen
(beispielsweise ischämischer
Schock, hämorrhagischer
Schock usw.), cerebroischämische
Störungen (beispielsweise
Störungen,
die mit cerebralem Infarkt verbunden sind, Störungen, die nach cerebraler
Apoplexie als Folge verursacht werden, oder cerebrale Ödeme) verwendbar
sind. NHE-1-Inhibitoren können
auch als ein Mittel für
den Herzschutz während
Koronararterienbypassimplantat (CABG)-Eingriffen, vaskulären Eingriffen,
perkutaner transluminaler Coronarangioplastie (PTCA), PTCI, Organtransplantation
oder Nicht-Herzeingriffen verwendet werden. Die Verwendbarkeit von
NHE-1-Inhibitoren als medizinische Mittel bei der Behandlung von
Erkrankungen, wie hier im Einzelnen bei Säugern (beispielsweise Menschen)
z. B. angegeben, Herzschutz während
Chirurgie oder Herzschutz bei Patienten mit beginnenden Herz- oder
cerebralen ischämischen Ereignissen
oder chronischen Cardioschutz bei Patienten mit diagnos tischer koronarer
Herzerkrankung oder bei einem Risiko für coronare Herzkrankheit, Herzinsuffizienz
oder akute Ischämie
wird durch die Wirksamkeit von Verbindungen der Formel I dieser
Erfindung in herkömmlichen
vorklinischen Cardioschutzassays [siehe In-vivo-Assay in Klein,
H. et al., Circulation 92: 912–917
(1995); das isolierte Herzassay in Scholz, W. et al., Cardiovascular
Research 29: 260–268
(1995); das antiarrhythmische Assay in Yasutake M. et al., Am. J.
Physiol., 36: H2430-H2440 (1994); das NMR-Assay in Kolke et al.,
J. Thorac. Cardiovasc. Surg. 112: 765–777 (1996)] und die zusätzlichen
in-vitro- und in-vivo-Assays, die nachstehend beschrieben wurden,
gezeigt. Solche Assays stellen auch ein Mittel bereit, wodurch die
Wirkungen der Verbindungen der Formel I zur Verwendung in dieser
Erfindung mit den Wirkungen von anderen bekannten Verbindungen verglichen
werden können. Die
Ergebnisse dieser Vergleiche sind zum Bestimmen der Dosierungsspiegel
bei Säugern,
einschließlich Menschen,
für die
Behandlung solcher Krankheiten verwendbar.
-
NHE-1-Inhibitoren werden in US-Patent-Nr.
5698581, der europäischen
Patentveröffentlichung
EP 803501A1, der internationalen Patentveröffentlichung WO 94/26709 und
PCT/JP97/04650 offenbart. Die hierin offenbarten NHE-1-Inhibitoren besitzen
einen Nutzen in der Kombination dieser Erfindung. Die NHE-1-Inhibitoren
können,
wie hierin offenbart, hergestellt werden.
-
Bevorzugte NHE-1-Inhibitoren schließen Verbindungen
der Formel NHE
ein Prodrug davon oder ein
pharmazeutisch verträgliches
Salz der Verbindung oder des Prodrugs ein, worin
Z in der Verbindung
der Formel NHE über
Kohlenstoff gebunden ist und ein fünfgliedriger di-ungesättigter
Diaza-Ring mit 2
benachbarten Stickstoffatomen darstellt, wobei der Ring gegebenenfalls
mit bis zu 3 Substituenten, unabhängig ausgewählt aus R
1,
R
2 und R
3, mono-,
di- oder trisubstituiert ist;
Z in der Verbindung der Formel
NHE Kohlenstoffverbunden ist und einen fünfgliedrigen di-ungesättigten
Triaza-Ring darstellt, wobei der Ring gegebenenfalls mit bis zu
2 Substituenten, unabhängig
ausgewählt
aus R
4 und R
5, mono- oder disubstituiert
ist;
worin R
1, R
2,
R
3, R
4 und R
5 in der Verbindung der Formel NHE jeweils
unabhängig
Wasserstoff, Hydroxy(C
1-C
4)alkyl,
(C
1-C
4)-Alkyl, (C
1-C
4)-Alkylthio,
(C
3-C
4)-Cycloalkyl,
(C
3-C
7)-Cycloalkyl(C
1-C
4)alkyl, (C
1-C
4)-Alkoxy, (C
1-C
4)-Alkoxy(C
1-C
4)-alkyl, Mono-N- oder
Di-N,N-(C
1-C
4)-alkylcarbamoyl,
M oder M(C
1-C
4)-Alkyl,
wobei die vorstehend angeführten
(C
1-C
4)-Alkyl-Einheiten gegebenenfalls
ein bis neun Fluoratome aufweisen; das (C
1-C
4)-Alkyl oder (C
3-C
4)-Cycloalkyl gegebenenfalls unabhängig mit
Hydroxy, (C
1-C
4)-Alkoxy,
(C
1-C
4)-Alkylthio,
(C
1-C
4)-Alkylsulfinyl,
(C
1-C
4)-Alkylsulfonyl,
(C
1-C
4)-Alkyl, Mono-N- oder
Di-N,N-(C
1-C
4)-alkylcarbamoyl oder
Mono-N- oder Di-N,N-(C
1-C
4)-alkylaminosulfonyl
mono- oder disubstituiert ist; und das (C
1-C
4)-Cycloalkyl gegebenenfalls ein bis sieben
Fluoratome aufweist, darstellen;
wobei M in der Verbindung
der Formel NHE einen teilweise gesättigten, vollständig gesättigten
oder vollständig ungesättigten
fünf- bis
achtgliedrigen Ring, gegebenenfalls mit einem bis drei Heteroatomen,
unabhängig
ausgewählt
aus Sauerstoff, Schwefel und Stickstoff, oder einen bicyclischen
Ring, der aus zwei kondensierten, teilweise gesättigten, vollständig gesättigten
oder vollständig
ungesättigten
dreibis sechsgliedrigen Ringen besteht, unabhängig genommen, gegebenenfalls
mit einem bis vier Heteroatomen, unabhängig ausgewählt aus Stickstoff, Schwefel
und Sauerstoff, darstellt;
wobei M in der Verbindung der Formel
NHE gegebenenfalls substituiert ist an einem Ring, wenn die Einheit monocyclisch
ist, oder an einem oder beiden Ringen, wenn die Einheit bicyclisch
ist, an Kohlenstoff oder Stickstoff mit bis zu 3 Substituenten,
unabhängig
ausgewählt
aus R
6, R
7 und R
8, worin einer von R
6,
R
7 und R
8 gegebenenfalls
einen teilweise gesättigten
vollständig
gesättigten
oder vollständig
ungesättigten
drei- bis siebengliedrigen Ring, gegebenenfalls mit einem bis drei
Heteroatomen, unabhängig
ausgewählt
aus Sauerstoff, Schwefel und Stickstoff, gegebenenfalls substituiert
mit (C
1-C
4)-Alkyl,
darstellt und zusätzlich
R
6, R
7 und R
8 gegebenenfalls Hydroxy, Nitro, Halogen,
(C
1-C
4)-Alkoxy,
(C
1-C
4)-Alkoxycarbonyl, (C
1-C
4)-Alkyl , Formyl
, (C
1-C
4)-Alkanoyl
, (C
1-C
4)-Alkanoyloxy, (C
1-C
4)-Alkanoylamino, (C
1-C
4)-Alkoxycarbonylamino, Sulfonamido, (C
1-C
4)-Alkylsulfonamido,
Mono-N- oder Di-N,N-(C
1-C
4)-alkylamino,
Carbamoyl, Mono-N- oder Di-N,N-(C
1-C
4)-alkylcarbamoyl,
Cyano, Thiol, (C
1-C
4)-Alkylthio,
(C
1-C
4)-Alkylsulfinyl, (C
1-C
4)-Alkylsulfonyl,
Mono-N- oder Di-N,N-(C
1-C
4)-alkylaminosulfonyl,
(C
2-C
4)-Alkenyl,
(C
2-C
4)-Alkinyl
oder (C
5-C
7)-Cycloalkenyl
sind,
worin die (C
1-C
4)-Alkoxy-,
(C
1-C
4)-Alkyl-,
(C
1-C
7)-Alkanoyl-,
(C
1-C
4)-Alkylthio-,
Mono-N- oder Di-N,N-(C
1-C
4)-alkylamino-
oder (C
3-C
7)-Cycloalkyl-R
6-, -R
7- und -R
8-Substituenten gegebenenfalls unabhängig monosubstituiert
sind mit Hydroxy, (C
1-C
4)-Alkoxycarbonyl,
(C
3-C
7)-Cycloalkyl,
(C
1-C
4)-Alkanoyl, (C
1-C
4)-Alkanoylamino, (C
1-C
4)-Alkanoyloxy,
(C
1-C
4)-Alkoxycarbonylamino,
Sulfonamido, (C
1-C
4)-Alkylsulfonamido,
Amino, Mono-N- oder Di-N,N-(C
1-C
4)-alkylamino, Carbamoyl, Mono-N- oder Di-N,N-(C
1-C
4)-alkylcarbamoyl,
Cyano, Thiol, Nitro, (C
1-C
4)-Alkylthio,
(C
1-C
4)-Alkylsulfinyl,
(C
1-C
4)-Alkylsulfonyl
oder Mono-N- oder Di-N,N-(C
1-C
4)-alkylaminosulfonyl
oder gegebenenfalls mit ein bis neun Fluoratomen substituiert sind.
-
Besonders bevorzugte NHE-Inhibitoren
schließen
[1-(8-Bromchinolin-5-y1)-5-cyclopropyl-1H-pyrazol-4-carbonyl]guanidin;
[1-(6-Chlorchinolin-5-yl)-5-cyclopropyl-1H-pyrazol-4-carbonyl]guanidin;
[1-(Indazol-7-yl)-5-cyclopropyl-1H-pyrazol-4-carbonyl]guanidin;
[1-(Benzimidazol-5-yl)-5-cyclopropyl-1H-pyrazol-4-carbonyl]guanidin;
[1-(1-Isochinolyl)-5-cyclopropyl-1H-pyrazol-4-carbonyl]guanidin;
[5-Cyclopropyl-1-(4- chinolinyl)-1H-pyrazol-4-carbonyl]guanidin;
[5-Cyclopropyl-1(chinolin-5-yl)-1H-pyrazol-4-carbonyl]guanidin;
[5-Cyclopropyl-1-(chinolin-8-yl)-1H-pyrazol-4-carbonyl]guanidin;
[1-(Indazol-6-yl)-5-ethyl-1H-pyrazol-4-carbonyl]guanidin;
[1-(Indazol-5-yl)-5-ethyl-1H-pyrazol-4-carbonyl]guanidin;
[1-(Benzimidazol-5-yl)-5-ethyl-1H-pyrazol-4-carbonyl]guanidin;
[1-(1-Methylbenzimidazol-6-yl)-5-ethyl-1H-pyrazol-4-carbonyl]guanidin;
1-(5-Chinolinyl)-5-n-propyl-1H-pyrazol-4-carbonyl]guanidin; [1-(5-Chinolinyl)-5-isopropyl-1H-pyrazol-4-carbonyl]guanidin;
[5-Ethyl-1-(6-chinolinyl)-1H-pyrazol-4-carbonyl]guanidin; [1-(2-Methylbenzimidazol-5-yl)-5-ethyl-1H-pyrazol-4-carbonyl]guanidin;
[1-(1,4-Benzodioxan-6-yl)-5-ethyl-1H-pyrazol-4-carbonyl]guanidin; [1-(Benzotriazol-5-yl)-5-ethyl-1H-pyrazol-4-carbonyl]guanidin;
[1-(3-Chlorindazol-5-yl)-5-ethyl-1H-pyrazol-4-carbonyl]guanidin;
[1-(5-Chinolinyl)-5-butyl-1H-pyrazol-4-carbonyl]guanidin; [5-Propyl-1-(6-chinolinyl)-1H-pyrazol-4-carbonyl]guanidin;
[5-Isopropyl-1(6-chinolinyl)-1H-pyrazol-4-carbonyl]guanidin oder
ein pharmazeutisch verträgliches
Salz davon ein.
-
Die bevorzugten und besonders bevorzugten
NHE-1-Inhibitoren,
die in den vorstehend angeführten zwei
Abschnitten offenbart wurden, können
gemäß Verfahren,
die in der internationalen Patentanmeldung Nr. PCT/IB99/00206 angegeben
wurden oder, die nachstehend angeführt wurden, hergestellt werden,
wobei die Variablen in den nachstehenden Schemata und der Beschreibung
sich nur auf die NHE-1-Verbindungen beziehen.
-
-
-
-
-
-
-
-
-
Gemäß Schema I wird die Verbindung
der Formel I-a, worin R4 wie vorstehend
für die
Verbindung der Formel NHE be schrieben ist, in einer wässrigen
Alkalimetallhydroxidlösung
(beispielsweise 1N Natriumhydroxid) zusammen mit Natriumnitrit gelöst oder
suspendiert und das Gemisch wird zu einer wässrigen sauren Lösung (beispielsweise
10% Volumen/Volumen Schwefelsäure)
bei einem pH-Wert von etwa 0 bei einer Temperatur von etwa 0°C bis etwa
5°C für etwa 30
Minuten bis etwa 1 Stunde gelöst
oder suspendiert. Das erhaltene Gemisch wird filtriert unter Gewinnung
des Oxims der Formel I-b. Alternativ wird die Verbindung der Formel
I-a in 1 : 1 Essigsäure/Propionsäure gelöst und festes
Natriumnitrit wird bei etwa 0°C
zugegeben. Das Reaktionsgemisch wird bei etwa 0°C für etwa 2 Stunden gerührt, dann
in Eiswasser gegossen und das Oxim der Formel I-b wird durch Filtration
erhalten.
-
Die Verbindung der Formel I-b wird
mit einer Verbindung der Formel I-c, worin R5 wie
vorstehend für die
Verbindung der Formel NHE beschrieben ist, in einem protischen Lösungsmittel,
wie Ethanol, bei einer Temperatur von etwa 50°C bis etwa 110°C für etwa 10
Minuten bis etwa eine Stunde umgesetzt unter Bildung des Hydrazons
der Formel I-d.
-
Das Hydrazon der Formel I-d wird
cyclisiert und zu dem Triazol der Formel I-e in einem alkoholischen Lösungsmittel,
wie 2-Ethoxyethanol, unter basischen Bedingungen (beispielsweise
Kaliumhydroxid) bei einer Temperatur von etwa 100°C bis etwa
175°C für etwa eine
halbe Stunde bis etwa 2 Stunden hydrolysiert, gefolgt von Ansäuerung unter
Gewinnung der Triazolsäure
der Formel I-e.
-
Die Säure der Formel I-e wird mit
Guanidin in Gegenwart eines geeigneten Kupplungsmittels gekuppelt.
Ein geeignetes Kupplungsmittel ist jenes, das eine Carbonsäure in eine
reaktive Spezies überführt, welche
bei der Reaktion mit einem Amin eine Amidbindung bildet.
-
Das Kupplungsmittel kann ein Reagenz
sein, das diese Kondensation in einem Eintopfverfahren bewirkt,
wenn es mit der Carbonsäure
und Guanidin vermischt wird. Beispielhafte Kupplungsreagenzien sind 1-(3-Dimethylaminopropyl)-3-ethylcarbodiimidhydrochlorid-Hydroxybenzotriazol
(EDC/HBT), Dicyc lohexylcarbodiimid/Hydroxybenzotriazol (HBT), 2-Ethoxy-1-ethoxycarbonyl-1,2-dihydrochinolin
(EEDQ) und Diethylphosphorylcyanid. Das Kuppeln wird in einem inerten
Lösungsmittel,
vorzugsweise einem aprotischen Lösungsmittel,
bei einer Temperatur von etwa –20°C bis etwa
50°C für etwa ein
bis etwa 48 Stunden in Gegenwart von überschüssigem Guanidin als Base durchgeführt. Beispielhafte
Lösungsmittel
schließen
Acetonitril, Dichlormethan, Dimethylformamid und Chloroform oder
Gemische davon ein.
-
Das Kupplungsmittel kann auch jenes
Mittel sein, das die Carbonsäure
zu einem aktivierten Zwischenprodukt umwandelt, welches in einem
ersten Schritt isoliert und/oder gebildet wird und mit Guanidin
in einem zweiten Schritt reagieren lassen wird. Beispiele für solche
Kupplungsmittel und aktivierte Zwischenprodukte sind Thionylchlorid
oder Oxalyl-chlorid
unter Bildung des Säurechlorids,
Cyanurfluorid unter Bildung des Säurecluorids oder ein Chlorameisensäurealkylester,
wie Chlorameisensäureisobutyl-
oder -isopropenylester, oder Propanphosphonsäureanhydrid (Propanphosphonsäureanhydrid,
PPA) (mit einer tertiärem
Aminbase) unter Bildung eines gemischten Anhydrids der Carbonsäure oder
Carbonyldiimidazol unter Bildung eines Acylimidazols. Wenn das Kupplungsmittel
Oxalylchlorid ist, ist es vorteilhaft, eine kleine Menge an Dimethylformamid
als Co-Lösungsmittel
mit weiterem Lösungsmittel
(wie Dichlormethan) anzuwenden, um die Bildung des Säurechlorids
zu katalysieren. Dieses aktivierte Säurederivat kann durch Vermischen
mit überschüssigem Guanidin
in einem geeigneten Lösungsmittel
zusammen mit einer geeigneten Base gekuppelt werden. Geeignete Lösungsmittel/Base-Kombinationen
sind zum Beispiel Dichlormethan, Dimethylformamid oder Acetonitril
oder Gemische davon in Gegenwart von überschüssigem Guanidin als Base. Andere
geeignete Lösungsmittel/Base-Kombinationen schließen Wasser
oder einen (C1-C5)-Alkohol
oder ein Gemisch davon zusammen mit einem Co-Lösungsmittel, wie Dichlormethan,
Tetrahydrofuran oder Dioxan, und einer Base, wie Natrium-, Kalium-
oder Lithiumhydroxid, in ausrei chender Menge, um die in der Reaktion
freigesetzte Säure
zu verbrauchen, ein. Anwendung von diesen Kupplungsmitteln und geeignete
Auswahl von Lösungsmitteln
und Temperaturen sind dem Fachmann bekannt oder können leicht
aus der Literatur bestimmt werden. Diese und andere beispielhafte
Bedingungen, die für
das Kuppeln von Carbonsäuren
verwendbar sind, werden in Houben-Weyl, Band XV, Teil II, E. Wunsch,
Hrsg., G. Thieme Verlag 1974, Stuttgart; M. Bodansky, Principles
of Peptide Synthesis, Springer-Verlag, Berlin 1984 und The Peptides,
Analysis, Synthesis and Biology (Hrsg. E. Gross und J. Meienhofer),
Bände 1–5 (Academic
Press, NY 1979–1983),
beschrieben.
-
Gemäß Schema II wird das primäre Amin
der Formel II-a,
worin R5 wie vorstehend für die Verbindung der
Formel NHE eschrieben ist, mit einem α-Diazo-β-ketoester der Formel II-b, worin R4 wie vorstehend für die Verbindung der Formel
NHE beschrieben ist und R Niederalkyl darstellt, in Gegenwart von
Titantetrachlorid analog zu den in Eguchi S. et al., Synthesis 1993,
793, beschriebenen Verfahren umgesetzt unter Bildung des Triazolcarbonsäureesters
der Formel II-c. Der Ester der Formel II-c wird direkt zu dem Acylguanidin
II-d durch Reaktion mit Guanidin in einem alkoholischen Lösungsmittel
bei einer Temperatur von etwa 60 bis etwa 110°C, vorzugsweise unter Rückfluss,
in Methanol für
einen Zeitraum von 8–20
Stunden umgewandelt.
-
Gemäß Schema III wird eine Verbindung
der Formel III-a,
worin R4 und R5 wie
vorstehend für
die Verbindung der Formel NHE beschrieben sind, mit Lawessons's Reagenz (d. h.
2,4-Bis-(4-methoxyphenyl)-1,3-dithia-2,4-diphosphetan-2,4-disulfid)
in einem aprotischen Lösungsmittel,
wie Dimethoxyethan, bei einer Temperatur von etwa 20°C bis etwa
120°C für etwa 1
bis 8 Stunden behandelt. Das erhaltene Thioamid wird mit einem Alkylierungsmittel,
wie Methyljodid, in einem polaren inerten Lösungsmittel, wie Aceton, geeigneterweise
bei Umgebungstemperatur für
etwa 8 Stunden bis etwa 48 Stunden behandelt. Die erhaltene Verbindung
wird mit wasserfreiem Hydrazin und einem alkoholischen Lösungsmittel
bei einer Temperatur von etwa 0°C
bis etwa 25°C
für etwa
1 bis 8 Stunden umgesetzt unter Bereitstellung der Verbindung der
Formel III-b (analog wie in Doyle und Kurzer, Synthesis 1974, 583
beschrieben).
-
Die Verbindung der Formel III-b wird
mit einem Monoalkyloxalylchlorid in einem aprotischen Lösungsmittel
bei einer Temperatur von etwa 25°C
bis etwa 50°C
für etwa
1 bis 8 Stunden behandelt unter Bereitstellung der Carbonsäureesterverbindung
der Formel III-c, worin R Niederalkyl darstellt. Der Ester der Formel
III-c wird direkt mit Guanidin in einem alkoholischen Lösungsmittel
bei einer Temperatur von etwa 60°C
bis etwa 110°C,
vorzugsweise unter Rückfluss,
in Methanol für
einen Zeitraum von 8 bis 20 Stunden zum Herstellen der Triazolcarbonylguanidine
der Formel III-d gekuppelt.
-
Gemäß Schema IV wird die Verbindung
der Formel IV-a, worin R5 wie vorstehend
für die
Verbindung der Formel NHE beschrieben ist, mit Methyljodid in einem
inerten Lösungsmittel
geeigneterweise bei Umgebungstemperatur für etwa 4 bis 24 Stunden behandelt.
Die erhaltene Verbindung wird mit wasserfreiem R4-Hydrazin
(worin R4 wie vorstehend für die Verbindung
der Formel NHE beschrieben ist) in einem alkoholischen Lösungsmittel
bei einer Temperatur von etwa 0°C
bis etwa 25°C
für etwa
1 bis 8 Stunden umgesetzt unter Bereitstellung der Amidrazonverbindung
der Formel IV-b (analog wie in Doyle und Kurzer, Synthesis 1974,
583 beschrieben).
-
Die Verbindung der Formel IV-b wird
mit einem Monoal-kyloxalylchlorid
in einem aprotischen Lösungsmittel
bei einer Temperatur von etwa 25°C
bis etwa 50°C
für etwa
ein bis acht Stunden behandelt unter Bereitstellung der Carbonsäureesterverbindung
der Formel IV-c, worin R Niederalkyl darstellt. Der Ester der Formel IV-c
wird direkt mit Guanidin in einem alkoholischen Lösungsmittel
bei einer Temperatur von etwa 60°C
bis etwa 110°C,
vorzugsweise unter Rückfluss,
in Methanol für
einen Zeitraum von 8 bis 20 Stunden zum Herstellen der Triazolcarbonylguanidine
der Formel IV-d gekuppelt.
-
Gemäß Schema V wird die Verbindung
der Formel V-a, worin R1 wie vorstehend
für die
Verbindung der Formel NHE beschrieben ist, mit überschüssigem (CH3O)2C(R3)N(CH3)2 (N,N-Dimethylamiddimethylacetal),
worin R3 wie für die Verbindung der Formel
NHE vorstehend beschrieben ist, gegebenenfalls in Gegenwart eines
Säurekatalysators,
wie p-Toluolsulfonsäure,
bei einer Temperatur von etwa 90°C
bis etwa 110°C
für etwa eine
bis etwa 2 Stunden kombiniert, um die vorstehend genannte Verbindung
der Formel V-c herzustellen.
-
Die Verbindung der Formel V-c wird
mit einer Verbindung der Formel V-d, worin R2 wie
vorstehend für die
Verbindung der Formel NHE beschrieben ist, in einem inerten Lösungsmittel,
wie Ethanol, bei einer Temperatur von etwa 20°C bis etwa 30°C für etwa 5
Minuten bis etwa eine Stunde cyclisiert, gefolgt von Erhitzen auf
eine Temperatur von etwa 70°C
bis etwa 110°C
für etwa
2 Stunden bis etwa 4 Stunden zur Bildung des Pyrazols der Formel
V-f.
-
Alternativ wird gemäß Schema
V die Verbindung der Formel V-a, worin R1 wie
vorstehend für
die Verbindung der Formel NHE beschrieben ist, mit einem Triethylorthoester
(d. h. R3C(OEt)3,
worin R3 wie vorstehend für die Verbindung
der Formel NHE beschrieben ist) und Acetanhydrid bei einer Temperatur
von etwa 120°C
bis etwa 150°C
für etwa
2 bis etwa 5 Stunden kombiniert, um die Verbindung der Formel V-b
herzustellen.
-
Die Verbindung der Formel V-b wird
mit einer Verbindung der Formel V-d, worin R2 wie
vorstehend für die
Verbindung der Formel NHE beschrieben ist, cyclisiert zur Bildung
des Pyrazols der Formel V-c.
-
Das Pyrazol der Formel V-c wird mit
einer Base, wie Natriumhydroxid oder Lithiumhydroxid, in einem Lösungsmittel,
wie Wasser und/oder Methanol und/oder THF, geeigneterweise bei Umgebungstemperatur oder
bei erhöhter
Temperatur (beispielsweise Rückfluss)
für etwa
eine Stunde bis etwa 5 Stunden hydrolysiert, um die Säure der
Formel V-f herzustellen.
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Die Säure der Formel V-f wird mit
Guanidin in Gegenwart eines geeigneten Kupplungsmittels, wie für das vorstehende
Kuppeln der Säure
der Formel I-e und Guanidin beschrieben, gekuppelt. In einer Ausführungsform
wird die Säure
der Formel V-f mit Thionylchlorid bei einer Temperatur von etwa
60°C bis
etwa 90°C für etwa 15
Minuten bis etwa 2 Stunden aktiviert. Das erhaltene aktivierte Säurechlorid
wird mit Guanidinhydrochlorid und einer anorganischen Base (beispielsweise
Natriumhydroxid) in wasserfreiem Tetrahydrofuran und gegebenenfalls
Methanol und/oder Wasser kombiniert. Die Lösung wird geeigneterweise unter
Rückfluss für etwa eine
Stunde bis etwa 8 Stunden erhitzt, um die Verbindung der Formel
V-g herzustellen.
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Alternativ kann gemäß Schema
V die Verbindung der Formel V-e direkt zu der Verbindung der Formel V-g
durch verschiedene Verfahren umgewandelt werden. Beispielsweise
kann die Verbindung der Formel V-e in Gegenwart von überschüssigem Guanidin
in einem polaren protischen Lösungsmittel,
beispielsweise Methanol oder Isopropanol, bei einer geeigneten Temperatur,
geeigneterweise unter Rückfluss,
für etwa
eine bis etwa 72 Stunden erhitzt werden. Diese Umsetzung kann durch
wiederholtes Entfernen des Lösungsmittels, beispielsweise
Entfernen von Ethanol oder Toluol für etwa viermal, aus einem Gemisch
der Verbindung der Formel V-e und überschüssigem Guanidin bei einem Druck
von etwa 1 bis etwa 100 mmHg und bei einer Temperatur von etwa 25°C bis etwa
95°C durchgeführt werden.
Diese Reaktion kann auch in Abwesenheit des Lösungsmittels durch Erhitzen
des Gemisches der Verbindung der Formel V-e und überschüssigen Guanidins bei einer
Temperatur von etwa 100°C
bis etwa 180°C,
gegebenenfalls bei etwa einem Druck von etwa 1 bis etwa 100 mmHg
für etwa
5 Minuten bis etwa 8 Stunden durchgeführt werden.
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Gemäß Schema VI wird die Verbindung
der Formel VI-a, worin R3 wie für die Verbindung
der Formel NHE beschrieben ist, mit der Verbindung der Formel VI-b,
worin R1 und R2 wie
vorstehend für
die Verbindung der Formel NHE beschrieben sind, in einem aprotischen
Lösungsmittel
bei einer Temperatur von etwa 0°C
bis etwa 25°C
für etwa
2 Stunden bis etwa 24 Stunden in Gegenwart einer geeigneten Aminbase,
wie Triethylamin, umgesetzt zur Bildung der Verbindung der Formel
VI-c.
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Die erhaltene Verbindung der Formel
VI-c wird mit Guanidin unter Verwendung von einem der in früheren Schemata
beschriebenen Verfahren, wie dem Verfahren unter Anwenden von Carbonyldiimidazol,
hydrolysiert und gekuppelt zur Bildung der Verbindung der Formel
VI-d.
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Gemäß Schema VII wird das Hydrazin
der Formel VII-a, worin R2 wie vorstehend
für die
Verbindung der Formel NHE beschrieben ist, mit der geeigneten Verbindung
der Formel VII-b umgesetzt zur Bildung des Pyrazolesters der Formel
VII-c, worin R Niederalkyl darstellt, gemäß dem Verfahren von Bajnati,
A. und Hubert-Habart, M. Bull. Soc. Chim. France 1988, 540. Der
erhaltene Pyrazolester wird zu dem Acylguanidin der Formel VII-d
unter Verwendung der vorstehend beschriebenen Hydrolyse- und Kupplungsverfahren
umgewandelt.
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Gemäß Schema VIII wird die Verbindung
der Formel VIII-a, worin R2 und R1 wie vorstehend für die Verbindung der Formel
NHE beschrieben sind, zu dem Lithiumsalz der Formel VIII-b überführt, worin
R Niederalkyl darstellt, gemäß dem in
J. Het. Chem. 1989, 26, 1389, beschriebenen Verfahren. Das Lithiumsalz
der Formel VIII-b wird mit dem Hydrazin der Formel VIII-c, worin
R3 wie vorstehend für die Verbindung der Formel NHE
beschrieben ist, in einem inerten Lösungsmittel, wie Ethanol, in
Gegenwart einer Mineralsäure
bei einer Temperatur von etwa 20°C
bis etwa 30°C
für etwa
5 Minuten bis etwa 1 Stunde, gefolgt von Erhitzen auf eine Temperatur
von etwa 70°C
bis etwa 110°C
für 2 Stunden
bis etwa 4 Stunden umgesetzt zur Bildung von sowohl Pyrazolen der
Formel VIII-d als auch VIII-e. Die Pyrazole der Formel VIII-d und
VIII-e werden zu den Acylguanidinen der Formel VIII-f bzw. VIII-g
unter Verwendung der vorstehend beschriebenen Hydrolyse- und Kupplungsverfahren
umgewandelt. Einige der für
die Herstellung von hierin beschriebenen Verbindungen verwendbaren
Verfahren können
Schutz von räumlich
entfernter Funktionalität
(beispielsweise primäres
Amin, sekundäres
Amin, Carboxyl in Vorstufen der Formel I) erfordern. Der Bedarf
für solchen
Schutz wird in Abhängigkeit von
der Beschaffenheit der räumlich
entfernten Funktionalität
und den Bedingungen der Herstellungsverfahren variieren. Der Bedarf
für solchen
Schutz wird leicht durch den Fachmann bestimmt. Die Verwendung solcher Schutz-/Schutzgruppenentfernungsverfahren
liegt auch innerhalb des Fachgebiets. Für eine allgemeine Beschreibung
von Schutzgruppen und deren Verwendung siehe T. W. Greene, Protective
Groups in Organic Synthesis, John Wiley & Sons, New York, 1991.
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Die Verbindungen der Formel I zur
Verwendung in der vorliegenden Erfindung, wenn in Kombination mit
NHE-1-Inhibitoren verwendet, inhibieren das Natrium/Proton(Na+/H+)-Austauschtransportsystem
und sind folglich als ein therapeutisches oder prophylaktisches
Mittel für
Erkrankungen, die durch die Beschleunigung des Natrium/Proton(Na+/H+)-Austauschtransportsystems
verursacht oder verschlimmert werden, beispielsweise cardiovaskuläre Erkrankungen
[z. B. Arteriosklerose, Hypertension, Arrhythmie (z. B. ischämische Arrhythmie,
Arrhythmie aufgrund Herzinfarkt, akute Ischämie, Herzdysfunktion, Arrhythmie
nach PTCA oder nach Thrombose usw.), Angina pectoris, Herzhypertrophie,
Herzinfarkt, Herzinsuffizienz (beispielsweise Herzstauungsinsuffizienz,
akute Herzinsuffizienz, Herzhypertrophie usw.), Restenose nach PTCA,
PTCI, Schock (beispielsweise hämorrhagischen
Schock, Endotoxinschock usw.)], Nierenkrankheiten (beispielsweise
Diabetes mellitus, diabetische Nephropathie, ischämische akute
Niereninsuffizienz usw.), Organstörungen, die mit Ischämie oder
ischämischer
Reperfusion verbunden sind [(beispielsweise mit Herzmuskel-ischämischer
Reperfusion verbundene Störungen,
akute Niereninsuffizienz oder Störungen,
die durch chirurgische Behandlung induziert sind, wie Coronararterienbypassimplantat
(CABG)-Eingriffe, vaskuläre
Eingriffe, Organtransplantation, Nicht-Herzeingriffe oder perkutane
transluminale Coronarangioplastie (PTCA)], cerebrovaskuläre Erkrankungen
(beispielsweise ischämischer
Schock, hämorrhagischer
Schock usw.), cerebroischämische
Störungen (beispielsweise
Störungen,
die mit cerebralem Infarkt verbunden sind, Störungen, die nach cerebraler
Apoplexie als Folge verursacht werden oder cerebrale Ödeme), verwendbar.
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Messung von Human-NHE-1-Inhibitorwirkung
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Methodologien zur Messung von Human-NHE-1-Aktivität und Inhibitorstärke basieren
auf jenen, die von Watson et al., (Am. J. Physiol., 24: G229–G238, 1991)
veröffentlicht
wurden, worin NHE-vermittelte Gewinnung von intrazellulärem pH-Wert
nach intrazellulärer
Ansäuerung
gemessen wird. Somit werden Fibroplasten stabil exprimierendes Human-NHE
(Counil-lon, L.
et al., Mol. Pharmacol., 44: 1041–1045 (1993)) auf Kollagen-beschichtete
96-Vertiefungs-Platten (50000/Vertiefung) angeordnet und zum Zusammenfluss
in Wachstumsmedium (DMEM Hochglukose, 10% fötales Rinderserum, 50 u/ml
Penicillin und Streptomycin) wachsen lassen. Die konfluenten Platten
werden 30 Minuten bei 37°C
mit der pH-empfindlichen Fluoreszenzsonde BCECF (5 μM, Molecular
Probes, Eugene, OR) inkubiert. BCECF-beladene Zellen werden 30 Minuten bei
37°C in
säurebeladenen
Medien (70 mM Cholinchlorid, 50 mM NHCl4,
5 mM KCl, 1 mM MgCl2, 1,8 mM CaCl2, 5 mM Glucose, 1,0 mM HEPES, pH 7,5) inkubiert
und dann in einem Fluoreszenzbildplattenlaser (Molecular Devices,
CA) angeordnet. BCECF-Fluoreszenz wird unter Verwendung von Anregungs-
und Emissionswellenlängen
von 485 nm bzw. 525 nm verfolgt. Die intrazelluläre Ansäuerung wird über schnellen
Austausch von säurebeladenen
Medien mit Gewinnungsmedien (120 mM NaCl, 5 mM KCl, 1 mM MgCl2, 1,8 mM CaCl2,
5 mM Glucose, 10 mM HEPES, pH 7,5) ± Testkombination gestartet
und NHE-vermittelte Gewinnung von intrazellulärem pH-Wert wird als die anschließende zeitabhängige Erhöhung der
BCECF-Fluoreszenz verfolgt. Die Stärke der Kombinationen der Verbindungen
der Formel I zur Verwendung in dieser Erfindung mit NHE-1-Inhibitoren
wird als die Konzentration berechnet, die die Erholung des intrazellulären pH-Werts
um 50% vermindert (IC50). Unter diesen Bedingungen
hatten Bezugs-NHE-Inhibitoren
Amilorid und HOE-642 IC50-Werte von Human-NHE-1
von 50 μM
bzw. 0,5 μm.
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Als Hintergrundinformation wird angemerkt,
dass kurze Perioden von Herzischämie,
gefolgt von Coronararterienreperfusion das Herz vor anschließender schwerer
Herzischämie
schützt
(Murry et al., Circulation 74: 1124–1136, 1986).
-
Die therapeutischen Wirkungen der
Kombination der Verbindungen der Formel I mit NHE-1-Inhibitoren beim
Verhindern von Herzgewebsschädigung,
die sich aus einer ischämischen
Verletzung ergeben, können
in vitro gemäß Liu et
al. (Cardiovasc. Res. 28: 1057–1061,
1994), wie speziell hierin beschrieben, gezeigt werden. Herzschutz,
wie durch eine Verminderung von Infarktmyocardium angezeigt, kann
pharmakologisch unter Verwendung von Adenosinrezeptoragonisten in
isolierten retrograd perforierten Kaninchenherzen als ein invitro-Modell
von herzischämischem
Vorkonditionieren induziert werden (Liu et al., Cardiovasc. Res.,
28: 1057–1061,
1994). Der nachstehend beschriebene in-vitro-Test zeigt, dass eine
Testverbindung oder in diesem Fall eine Testkombination (d. h. eine
Kombination einer Verbindung der Formel I mit einem NHE-1-Antagonisten) auch
pharmakologisch Herzschutz induzieren kann, d. h. verminderte Herzinfarktgröße, wenn
an ein von einem Kaninchen isoliertes Herz verabreicht. Die Wirkungen
der Testkombination werden mit ischämischem Vorkonditionieren verglichen
und der A1/A3-Adenosinagonist, APNEA (N6-[2-(4-Aminophenyl)ethyl]adenosin), der als
pharmakologischer Herzschutz in dem von dem Kaninchen isolierten
Herz zu induzieren gezeigt wurde, werden verglichen (Liu et al.,
Cardiovasc. Res., 28: 1057–1061,
1994). Die exakte Methodologie wird nachstehend beschrieben.
-
Der für diese Versuche verwendete
Ablauf folgt eng jenem, der von Liu et al., Cardiovasc. Res., 28: 1057–1061, 1994,
beschrieben wurde. Männliche
weiße
Neuseelandkaninchen (3–4
kg) werden mit Natriumpentobarbital (30 mg/kg, i. v.) anästhesiert.
Nach dem tiefe Anästhesie
erreicht ist (bestimmt durch die Abwesenheit eines Okularen Blinkreflexes),
wird das Tier intubiert und mit 100% O2 unter
Verwendung eines Positivdruckventilators ventiliert. Eine linke
Thoractomie wird ausgeführt,
das Herz exponiert und eine Schlinge (2– 0 Seide) wird locker um eine
vorherrschende Verzweigung der linken Coronararterie ungefähr 2/3 des
Abstands gegen den Apex des Herzens angeordnet. Das Herz wird aus
dem Brustkasten entfernt und schnell (kleiner 30 s) an einer Langendorff-Apparatur befestigt.
Das Herz wird retrograd in einer nicht rezirkulierenden Weise mit
einer modifizierten Krebs-Lösung
(NaCl 118,5 mM, KCl 4,7 mM, MgSO4 1,2 mM,
KH2PO4 1,2 mM, NaH-CO3 24,8
mM, CaCl2 2,5 mM und Glukose 10 mM) bei
einem Konstantdruck von 80 mmHg und einer Temperatur von 37°C durchströmt. Der
Perfusat-pH-Wert wird mittels Durchleiten von 95 O2/5%
CO2 bei 7,4 bis 7,5 gehalten. Die Herztemperatur
wird unter Verwendung von erhitzten Reservoiren für die physiologische
Lösung und
Wasserummantelung um beide der Perfusionsröhren und das isolierte Herz
streng kontrolliert. Die Herzgeschwindigkeit und linke Ventrikeldrücke werden über einen
Latexballon, der in den linken Ventrikel eingeschoben ist und mit
einem Edelstahlrohr zu einem Druckdurchleiter verbunden ist, bestimmt.
Der intraventrikuläre
Ballon wird unter Bereitstellung eines systolischen Drucks von 80–100 mmHg
und eines diastolischen Drucks ≤ 10
mmHg aufgepumpt. Der gesamte coronare Strom wird auch kontinuierlich
unter Verwendung einer Inline-Fließsonde verfolgt und für das Herzgewicht
normalisiert.
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Das Herz wird für 30 Minuten ins Gleichgewicht
gebracht, wonach das Herz stabile ventrikuläre Drücke innerhalb der vorstehend
ausgewiesenen Parameter zeigen muss. Wenn die Herzgeschwindigkeit
unter 180 bpm (Schläge
pro Minute) bei jeder Zeit vor dem Zeitraum von 30 Minuten regionaler
Ischämie
fällt,
wird das Herz bei etwa 200 bpm für
den Rest des Versuchs angeordnet. Ischämisches Vorkonditionieren wird
durch vollständige
Beendigung der Herzperfusion (globale I schämie) für 5 Minuten induziert, gefolgt
von Reperfusion für 10
Minuten. Die regionale Ischämie
wird durch Verengen der Schlinge um die koronare Herzverzweigung
bewirkt. Nach der regionalen Ischämie für 30 Minuten wird die Schlinge
gelöst
und das Herz für
weitere 120 Minuten reperfundiert.
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Pharmakologischer Herzschutz wird
durch Infusion der Testkombination, d. h. eine Kombination einer Verbindung
der Formel I mit einem NHE-1-Inhibitor bei vorbestimmten Konzentrationen,
beginnend 30 Minuten vor den 30 Minuten regionaler Ischämie und
fortsetzend bis zum Ende des 120-Minuten-Reperfusionszeitraums, induziert. Herzen,
die die Testkombination empfangen, unterliegen nicht dem Zeitraum
von ischämischem
Vorkonditionieren. Die Bezugsverbindung APNEA (500 nm) wird durch
Herzen (die nicht die Testverbindung empfangen haben) für einen
Zeitraum von 5 Minuten, der 10 Minuten vor der 30-minütigen regionalen Ischämie endet,
geleitet.
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Am Ende des 120-minütigen Reperfusionszeitraums
wird die coronare Arterienschlinge verdichtet und eine 0,5%ige Suspension
von fluroeszenten Zinkcadmiumsulfatteilchen 1–10 μM) Duke Scientific Corp. (Palo Alto,
CA) wird durch das Herz geleitet; dies färbt das gesamte Myocardium
mit der Ausnahme der Risikofläche für die Infarktentwicklung
an (Risikofläche).
Das Herz wird aus der Langendorff-Apparatur entfernt, trocken getupft,
in Aluminiumfolie verpackt und über
Nacht bei –20°C gelagert.
Am nächsten
Tag wird das Herz in 2-mm-Längsstreifen
von dem Apex zu der Spitze der Ventrikel geschnitten. Die Scheiben
werden mit 1% Triphenyltetrazoniumchlorid (TTC) in Phosphat-gepufferter
Salzlösung
für 20
Minuten bei 37°C
angefärbt.
Da TTC mit lebendem Gewebe (enthaltend NAD-abhängige Dehydrogenasen) reagiert,
unterscheidet die Anfärbung
zwischen lebendem (rot gefärbtem)
Gewebe und totem Gewebe (nicht angefärbtem Infarktgewebe). Die Infarktfläche (keine
Anfärbung)
und die Risikofläche
(keine fluoreszenten Teilchen) werden für jede Scheibe des linken Ventrikels
unter Verwendung eines vorkalibrierten Bildanalysators berechnet.
Um die ischämische Schädigung auf
Unterschiede in den Risikoflächen
zwischen Herzen zu normalisieren, werden die Daten als das Verhältnis von
Infarktfläche
gegen Risikofläche
(%IA/AAR) ausgedrückt.
Alle Daten werden als mittlere ± Standardabweichung ausgedrückt und
statistisch unter Verwendung eines nichtparametrischen Mann-Whitney-Tests
mit einer Bonferroni-Korrektur für
Mehrfachvergleiche verglichen. Die Signifikanz wird als p < 0,05 betrachtet.
-
Die Ergebnisse aus dem vorstehenden
in-vitro-Test zeigen, dass eine Kombination einer erfindungsgemäßen Verbindung
mit einem NHE-1-Inhibitor, bezogen auf die Kontrollgruppe, signifikant
Herzschutz induziert.
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Die therapeutischen Wirkungen einer
Kombination einer Verbindung der Formel I mit einem NHE-1-Inhibitor
beim Verhindern von Herzgewebsschädigung, die sich aus einer
ischämischen
Verletzung ergibt, können
auch in vitro gemäß Liu et
al. (Circulation, Band 84: 350–856,
1991), wie speziell hierin beschrieben, gezeigt werden. Die in-vivo-Assaytests
des Herzschutzes der Testverbindung, d. h. eine Verbindung der Formel I
zusammen mit einem NHE-1-Inhibitor, bezogen auf die Kontrollgruppe,
welche Salzlösungsträger empfängt. Herzschutz,
wie durch eine Verminderung an Infarktmyocardium ausgewiesen, kann
pharmakologisch unter Verwendung von intravenös verabreichten Adenosinrezeptorantagonisten
bei intakten anästhesierten
Kaninchen, untersucht als ein in-situ-Modell von myocardialem ischämischem
Vorkonditionieren, induziert werden (Liu et al., Circulation 84:
350–356,
1991). Das invivo-Assay testet, ob die vorliegende Kombination einer
Verbindung der Formel I mit einem NHE-1-Inhibitor pharmakologisch
Herzschutz induzieren kann, d. h. verminderte Infarktgröße, wenn
parenteral an intakte, anästhesierte
Kaninchen verabreicht. Die Wirkungen der Kombination einer Verbindung
der Formel I dieser Erfindung mit einem NHE-11-Inhibitor können mit
ischämischem Vorkonditionieren
unter Verwendung des Al-Adenosinagonisten, N6-1-(Phenyl-2R-isopropyl)adenosin
(PIA), der sich als pharmakologisch Herzschutz in intakten anästhesierten
Kaninchen induzierend erwies, untersucht in situ (Liu et al., Circulation
84: 350 : 356, 1991), verglichen werden. Die Methodologie wird nachstehend
beschrieben.
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Chirurgie: Männliche weiße Neuseeland-Kaninchen (3–4 kg) werden
mit Natriumpentobarbital (30 mg/kg, i. v.) anästhesiert. Eine Tracheotomie
wird über
eine ventrale Mittelliniencervicalinszision durchgeführt und
die Kaninchen werden mit 100% Sauerstoff unter Verwendung eines
positiven Druckventilators ventiliert. Katheter werden in die linke
juguläre
Vene zur Arzneimittelverabreichung und in die linke carotide Arterie
für Blutdruckmessungen
platziert. Die Herzen werden dann durch eine linke Thoractomie exponiert
und eine Schlinge (00 Seide) um die vorherrschende Verzweigung der
linken coronaren Arterie angeordnet. Ischämie wird durch enges Zusammenziehen
der Schlinge und Klammern derselben am Ort induziert. Das Lösen der Schlinge
erlaubt der befallenen Fläche,
zu reperfundieren. Myocardiale Ischämie wird durch regionale Cyanose
deutlich gemacht; Reperfusion wird durch reaktive Hyperämie deutlich
gemacht.
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Verlauf: Sind arterieller Druck und
Herzgeschwindigkeiten einmal für
mindestens 30 Minuten stabil, wird der Test begonnen. Ischämisches
Vorkonditionieren wird durch Verstopfen der Herzarterie für 5 Minuten induziert,
gefolgt von 10 Minuten Reperfusion. Pharmakologisches Vorkonditionieren
wird durch Infusion der Testkombination, d. h. einer Kombination
einer Verbindung der Formel I dieser Erfindung mit einem NHE-1-Inhibitor über beispielsweise
5 Minuten, induziert und 10 Minuten vor weiterer Intervention oder
durch Infusion des Adenosinagonisten, PIA (0,25 mg/kg), belassen.
Nach ischämischem
Vorkonditionieren wird pharmakologisches Vorkonditionieren oder
kein Konditionieren (unkonditionierte Trägerkontrolle) der Arterie 30
Minuten verschlossen und dann 2 Stunden zum Einleiten von Herzinfarkt
reperfundiert. Die Testkombination und PIA werden in Salzlösung oder
anderem geeigneten Träger
gelöst
bzw. bei 1 bis 5 mg/kg freigesetzt.
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Anfärben (Liu et al., Circulation
84: 350–356,
1991): Am Ende des Reperfusionszeitraums von 2 Stunden werden die
Herzen schnell entfernt, an eine Langendorff-Apparatur gehängt und
eine Minute mit normaler Salzlösung,
erhitzt auf Körpertemperatur
(38°C),
gespült.
Der als die Schlinge verwendete Seidenfaden wird dann eng gezogen,
um die Arterie erneut zu verstopfen, und eine 0,5%ige Suspension
an fluoreszierenden Zinkcadmiumsulfatteilchen (1–10 μm) Duke Scientific Corp. (Palo
Alto, CA) wird mit dem Perfusat zum Anfärben des gesamten Myocardiums
mit der Ausnahme der Risikofläche
(nicht fluoreszierende Ventrikel) infundiert. Die Herzen werden
dann schnell gefroren und über
Nacht bei –20°C gelagert.
Am folgenden Tag werden die Herzen in 2-mm-Scheiben geschnitten
und mit 1% Triphenyltetrazoniumchlorid (TTC) angefärbt. Da
TTC mit lebendem Gewebe reagiert, unterscheidet diese Anfärbung zwischen
lebendem (rot angefärbtem
Gewebe) und totem Gewebe (nicht angefärbtem Infarktgewebe). Die Infarktfläche (keine
Anfärbung)
und die Risikofläche
(keine fluoreszenten Teilchen) werden für jede Scheibe des linken Ventrikels
unter Verwendung eines vorgeeichten Bildanalysators berechnet. Um
die ischämische
Schädigung
auf Unterschiede beider Risikoflächen zwischen
Herzen zu normalisieren, werden die Daten als das Verhältnis von
Infarktfläche
gegen Risikofläche (%IA/AAR)
ausgedrückt.
Alle Daten werden als Mittelwert ± SEM ausgedrückt und
statistisch unter Verwendung eines Einzelfaktors ANOVA oder nichtparametrischem
Mann-Whitney-Test verglichen. Signifikanz wird als p < 0,05 betrachtet.
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Die Kombination einer Verbindung
der Formel I mit eine NHE-1-Inhibitor kann für deren Verwendbarkeit beim
Vermindern oder Verhindern von ischämischer Schädigung in Nichtherzgeweben,
beispielsweise dem Hirn oder der Leber, unter Verwendung von Verfahren,
die in der wissenschaftlichen Literatur angeführt werden, getestet werden.
Die Kombination einer erfindungsgemäßen Verbindung der Formel I
mit einem NHE-1-Inhibitor
in solchem Test kann durch den bevorzugten Weg und Träger der
Verabreichung und bei der bevorzugten Verab reichungszeit entweder
vor der ischämischen
Episode, während
der ischämischen
Episode, nach der ischämischen
Episode (Reperfusionszeitraum) oder während jeder der nachstehend
erwähnten
Versuchsstufen verabreicht werden.
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Der Vorteil der Kombination der NHE-1-Inhibitoren
und Verbindungen der Formel I zum Vermindern von ischämischer
Herzschädigung
kann beispielsweise bei Säugern
unter Verwendung des Verfahrens von Park et al. (Ann. Neurol. 1988,
24: 543–551)
gezeigt werden. Gemäß dem Verfahren
von Park et al. werden erwachsene männliche Sprague-Dawley-Ratten
anfänglich
mit 2%igem Halothan anästhesiert
und anschließend
durch mechanische Ventilation mit einem Stickoxid-Sauerstoff-Gemisch
(70% : 30%), das 0,5 bis 1% Halothan enthält, anästhesiert. Eine Tracheostomie
wird dann ausgeführt.
Das Schlagvolumen des Ventilators wird zum Beibehalten arterieller
Kohlendioxidspannung bei ungefähr
35 mmHg und entsprechender arterieller Oxygenierung (PaO2 > 90
mmHg) eingestellt. Die Körpertemperatur
kann durch ein rektales Thermometer verfolgt werden und die Tiere
können
normotherm, falls erforderlich durch äußeres Erhitzen, gehalten werden.
Die Tiere unterliegen nun subtemporaler Craniektomie, um den Hauptschnitt
der linken mittleren cerebralen Arterie (MCA) unter einem Operationsmikroskop
auszusetzen, und die exponierte Arterie wird mit mikrobipolarer
Koagulation zur Erzeugung von großen ischämischen Läsionen in dem cerebralen Cortex
und Basalganglien verstopft. Nach 3 Stunden MCA-Okklusion werden
die Ratten tief mit 2% Halothan anästhesiert und eine Thoractomie
wird ausgeführt,
um heparinisierte Salzlösung
in den linken Ventrikel einzuleiten. Der Ablauf wird über eine
Inszision des rechten Atriums gesammelt. Die Salzlösungsauswaschung
wird von ungefähr
200 ml einer 40%igen Formaldehyd-, Eisessig- und absolutem Methanol-Lösung (FRM,
1 : 1 : 8, volumen/Volumen/Volumen) gefolgt, dann werden die Tiere
geopfert und der Kopf wird in Fixativum für 24 Stunden gelagert. Das
Hirn wird dann entfernt, disseziert, eingebettet in Paraffinwachs
und seziert (ungefähr
100 Schnitte, 0,2 mm pro Hirn).
-
Die Schnitte werden dann mit Hepatoxylin-Eosin
oder mit einer Kombination von Cresylviolett und Luxol fast blue
angefärbt
und durch Lichtmikroskopie zum Identifizieren und Quantifizieren
der ischämischen Schädigung unter
Verwendung eines vorkalibrierten Bildanalysators geprüft. Die
ischämischen
Volumen und Flächen
werden in absoluten Einheiten (mm3 und mm2) und als Prozentsatz der gesamt geprüften Region
ausgedrückt.
Die Wirkung der Zusammensetzungen und Verfahren dieser Erfindung
zum Vermindern von ischämischer
Hirnschädigung,
die durch MCA-Okklusion induziert wird, wird aufgezeichnet, basierend
auf der Verminderung der Fläche
oder des Volumens von relativer oder absoluter ischämischer
Schädigung
in den Hirnsektionen der Ratten in der Behandlungsgruppe, verglichen
mit den Hirnsektionen von Ratten in einer Placebo-behandelten Kontrollgruppe.
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Andere Verfahren, die alternativ
angewendet werden könnten,
um die Verwendungen der Erfindung zum Vermindern von ischämischer
Hirnschädigung
zu zeigen, schließen
jene, beschrieben von Nakayama et al. in Neurology 1988, 38: 1667– 1673,
Memezawa et al. in Stroke 1992, 23: 552–559, Folbergrova et al. in Proc.
Natl. Acad. Sci 1995, 92: 5057–5059
und Gotti et al. in Brain Res. 1990, 522: 290–307, ein.
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Die Verwendungen dieser Erfindung
zum Vermindern von ischämischer
Leberschädigung
können
beispielsweise bei Säugern
unter Verwendung des Verfahrens von Yokoyama et al. (Am. J. Physiol.
1990, 258: G564–G570)
gezeigt werden. Gemäß dem Verfahren
von Yokoyama et al. werden gefastete männliche Sprague-Dawley-Ratten
mit Natriumpentobarbital (40 mg/kg i. p.) anästhesiert, dann werden die
Tiere tracheotomisiert und mechanisch mit Raumluft belüftet. Die
Leber wird entfernt und in einer Umweltkammer, die bei einer Konstanttemperatur
(37°C) gehalten
wird, angeordnet, dann durch die Portalvene bei einem konstanten Druck
von 15 cm H2O mit einem modifizierten Hämoglobin-freien
Krebs-Henseleit-Puffer (in mM: 118 NaCl , 4,7 KCl, 27 NaHCO3 , 2,5 CaCl2, 1,2
MgSO4, 1,2 KH2PO4 , 0,05 EDTA und 11 mM Glukose plus 300
U Heparin) perfundiert.
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Der pH-Wert des Perfusats wird durch
Begasen des Puffers mit 95% O2–5% CO2 bei 7,4 gehalten. Jede Leber wird mit einer
Fließgeschwindigkeit
von 20 ml/min in einer Einzeldurchgangsweise für 30 Minuten Waschung und Gleichgewichtszeitraum
(präischämischer
Zeitraum), gefolgt von einem Zwei-Stunden-Zeitraum globaler Ischämie und
dann einem Zwei-Stunden-Zeitraum
von Reperfusion unter in dem präischämischen
Zeitraum ausgewiesenen Bedingungen perfundiert. Aliquote Mengen
(20 ml) des Perfusats werden während
des präischämischen
Zeitraums unmittelbar nach dem okklusiven ischämischen Zeitraum und 30 Minuten
des Zwei-Stunden-Reperfusionszeitraums gesammelt. Die Reperfusatproben
werden für
das Auftreten von hepatozellulären
Enzymen, beispielsweise Aspartataminotransferase (AST), Alaninaminotransferase (ALT)
und Laktatdehydrogenase (LDH), die genommen werden, um quantitativ
den Grad an ischämischer
Lebergewebsschädigung
während
des Verfahrens zu reflektieren, bestimmt. AST-, ALT- und LDH-Wirkungen
in dem Perfusat können
durch verschiedene Verfahren, beispielsweise durch das Reflektometrieverfahren
unter Verwendung eines automatischen Kodak Ektachem 500-Analysators,
berichtet von Nakano et al. (Hepatology 1995; 22: 539–545), bestimmt
werden. Die Wirkung der Zusammensetzungen und Verfahren dieser Erfindung beim
Vermindern von ischämischer
Leberschädigung,
die durch Okklusion induziert wird, wird aufgrund einer Verminderung
bei der Freisetzung von hepatozellulären Enzymen sofort nach dem
okklusiven Zeitraum und/oder während
des postischämischen
Reperfusionszeitraums in perfusierten Lebern aus den Ratten bei der
Behandlungsgruppe, verglichen mit perfundierten Lebern aus Ratten
in einer Placebo-behandelten Kontrollgruppe, aufgezeichnet.
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Andere Verfahren und Parameter, die
alternativ angewendet werden könnten,
um den Vorteil dieser Erfindung beim Vermindern von ischämischer
Leberschädigung
zu zeigen, schließen
von Nakano et al. beschriebene ein (Hepatology 1995; 22: 539–545).
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Verbindungen der Formel I, pharmazeutisch
verträgliche
Salze von jeder der Vorstehenden und pharmazeutische Zusammensetzungen,
umfassend eine Verbindung der Formel I oder ein pharmazeutisch verträgliches
Salz der Verbindung und entweder (a) einen Aldosereduktaseinhibitor
oder ein pharmazeutisch verträgliches
Salz des Aldosereduktaseinhibitors, (b) einen NHE-1-Inhibitor oder
ein pharmazeutisch verträgliches
Salz des NHE-1-Inhibitors werden nachstehend insgesamt als „die Wirkstoffe
und Zusammensetzungen zur Verwendung in dieser Erfindung" bezeichnet.
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Die Wirkstoffe und Zusammensetzungen
zur Verwendung in dieser Erfindung können an dem Probanden bei Bedarf
von Behandlung durch eine Vielzahl von herkömmlichen Verabreichungswegen,
einschließlich oral,
parenteral und örtlich,
verabreicht werden. Im Allgemeinen werden die Verbindungen der Formel
I und deren pharmazeutisch verträgliche
Salze oral oder parenteral bei Dosierungen zwischen etwa 1 und etwa
50 mg/kg Körpergewicht
für den
zu behandelnden Probanden pro Tag, vorzugsweise etwa 1–15 mg/kg,
in einzelnen oder verteilten Dosen verabreicht. Zusammensetzungen,
die sowohl eine Verbindung der Formel I als auch einen Aldosereduktaseinhibitor
enthalten, werden im Allgemeinen oral oder parenteral bei Dosierungen zwischen
etwa 1 und etwa 100 mg jeder Wirkkomponente (d. h. die Verbindung
der Formel I und der Aldosereduktaseinhibitor) pro kg Körpergewicht
des zu behandelnden Probanden pro Tag, vorzugsweise etwa 1 bis etwa
25 mg/kg, verabreicht. Zusammensetzungen, die sowohl eine Verbindung
der Formel I als auch einen NHE-1-Inhibitor enthalten, werden im
Allgemeinen oral oder parenteral bei Dosierungen zwischen etwa 1
und 100 mg der Verbindung der Formel I pro kg Körpergewicht des zu behandelnden
Probanden pro Tag und etwa 0,001 bis 100 mg/kg/Tag des NHE-1-Inhibitors
verabreicht. Eine besonders bevorzugte Dosierung enthält zwischen
etwa 1 und 50 mg/kg/Tag der Verbindung der Formel I und zwischen
etwa 0,01 und 50 mg/kg/Tag des NHE-1-Inhibitors.
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Die Wirkstoffe und Zusammensetzungen
zur Verwendung in dieser Erfindung können einzeln oder in Kombination
mit pharmazeutisch verträglichen
Trägern
in entweder Einzel- oder Mehrfachdosen verabreicht werden. Geeignete
pharmazeutische Träger
schließen
inerte feste Verdünnungsmittel
oder Füllstoffe,
sterile wässrige
Lösungen
und verschiedene organische Lösungsmittel
ein. Die durch Kombinieren der Wirkstoffe der Formel I und der pharmazeutisch
verträglichen
Träger
gebildeten pharmazeutischen Zusammensetzungen werden dann leicht
in einer Vielzahl von Dosierungsformen, wie Tabletten, Pulvern,
Pastillen, Sirupe, injizierbare Lösungen und dergleichen, verabreicht.
Diese pharmazeutischen Zusammensetzungen können, falls erwünscht, zusätzliche
Bestandteile, wie Geschmacksmittel, Bindemittel, Exzipienten und
dergleichen, enthalten. Somit können
für Zwecke
der oralen Verabreichung Tabletten, die verschiedene Exzipienten,
wie Natriumzitrat, Calciumcarbonat und Calciumphosphat, enthalten,
zusammen mit verschiedenen Sprengmitteln, wie Stärke, Alginsäure und bestimmten Komplexsilikaten,
zusammen mit Bindemitteln, wie Polyvinylpyrrolidon, Saccharose,
Gelatine und Acazia, angewendet werden. Zusätzlich sind häufig Gleitmittel,
wie Magnesiumstearat, Natriumlaurylsulfat und Talkum, häufig für Tablettierungszwecke
anwendbar. Feste Zusammensetzungen eines ähnlichen Typs können auch
als Füllstoffe
in weich und hart gefüllten
Gelatinekapseln angewendet werden. Bevorzugte Materialien dafür schließen Laktose
oder Milchzucker und Polyethylenglykole mit hohem Molekulargewicht
ein. Wenn wässrige
Suspensionen oder Elixiere zur oralen Verabreichung erwünscht sind,
kann der essentielle Wirkbestandteil hierin mit verschiedenen Süßungs- oder Geschmacksmitteln,
färbenden
Stoffen oder Farbstoffen und, falls erwünscht, emulgierenden oder suspendierenden
Mitteln, zusammen mit Verdünnungsmittel,
wie Wasser, Ethanol, Propylenglycol, Glyzerin und Kombinationen
davon, kombiniert werden.
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Zur parenteralen Verabreichung können Lösungen der
Wirkstoffe und Zusammensetzungen dieser Erfindung in Sesam- oder Erdnussöl, wässrigem
Propylenglykol oder sterile wässrige
Lösungen
angewendet werden. Solche wässrigen
Lösungen
sollten, falls erforderlich, geeignet gepuffert sein und das flüssige Verdünnungsmittel
zuerst mit ausreichend Salzlösung
oder Glukose isotonisch gemacht werden. Diese einzelnen wässrigen
Lösungen
sind insbesondere für
die intravenöse,
intramuskuläre,
subkutane und intraperetoneale Verabreichung geeignet. In diesem
Zusammenhang sind die angewendeten sterilen wässrigen Medien alle durch dem
Fachmann bekannte Standardtechniken leicht zugänglich.
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Die Wirkstoffe und Zusammensetzungen
zur Verwendung in dieser Erfindung können bevorzugter bei der Herstellung
von ophthalmischen Lösungen
angewendet werden. Solche ophthalmischen Lösungen sind von Hauptinteresse
bei der Behandlung von diabetischen Katarakten durch örtliche
Verabreichung. Für
die Behandlung von diabetischen Katarakten werden die Wirkstoffe
und Zusammensetzungen zur Verwendung in dieser Erfindung in das
Auge in Form einer ophthalmischen Zubereitung, die gemäß herkömmlicher
pharmazeutischer Praxis hergestellt wird, verabreicht werden. Die
ophthalmische Zubereitung wird eine Verbindung der Formel I oder
ein pharmazeutisch verträgliches
Salz solcher Verbindung der Formel I in einer Konzentration von
etwa 0,01 bis etwa 1 Gew.-%, vorzugsweise etwa 0,05 bis etwa 0,5%,
in einer pharmazeutisch verträglichen
Lösung,
Suspension oder Salbe enthalten. In ophthalmischen Zubereitungen,
die eine Kombination einer Verbindung der Formel I und einen Aldosereduktaseinhibitor
enthalten, wird jeder Wirkstoff in einer Menge von etwa 0,005 bis
etwa 1 Gew.-%, vorzugsweise etwa 0,005 bis etwa 0,25%, in einer
pharmazeutisch verträglichen
Lösung,
Suspension oder Salbe vorliegen.
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Die Verabreichung von Verbindungen
der Formel I kann über
ein beliebiges Verfahren erfolgen, das eine Verbindung dieser Erfindung
vorzugsweise an das gewünschte
Gewebe (beispielsweise Pankreas, Leber und/oder Herzgewebe) abgibt.
Diese Verfahren schließen
orale Wege, parenterale, intraduodena le Wege usw. ein. Im Allgemeinen
werden die erfindungsgemäßen Verbindungen
in einzelnen (beispielsweise einmal täglich) oder Mehrfachdosen oder über konstante
Infusion verabreicht.
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Im Allgemeinen wird eine Verbindung
der Formel I oral oder parenteral (beispielsweise intravenös, intramuskulär, subkutan
oder intramedullär)
verabreicht. Örtliche
Verabreichung kann beispielsweise angezeigt sein, wenn der Patient
unter Gastrointestinalstörungen
leidet, oder wann immer die Medikation am besten auf die Oberfläche eines
Gewebes oder Organs, wie durch den behandelnden Arzt bestimmt, appliziert
wird.
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Die Menge und der Zeitpunkt der verabreichten
Verbindungen werden natürlich
von dem zu behandelnden Patienten, von der Schwere des Befalls,
von der Art der Verabreichung und der Einschätzung des behandelnden Arztes
abhängen.
Somit werden aufgrund der Variabilität von Patient zu Patient die
nachstehenden gegebenen Dosierungen eine Richtlinie sein und der
Arzt kann Dosen des Arzneimittels zum Erreichen der Behandlung,
die der Arzt als für
den Patienten geeignet betrachtet, einstellen. Beim Betrachten des
gewünschten
Behandlungsgrades muss der Arzt eine Vielzahl von Faktoren, wie
das Alter des Patienten, Vorliegen von vorher bestehender Erkrankung
sowie Vorliegen von anderen Erkrankungen ausgleichen.
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Somit können beispielsweise in einer
Verabreichungsart die Verbindungen der Formel I unmittelbar vor der
Operation (beispielsweise innerhalb 24 Stunden vor der Operation,
beispielsweise Herzoperation), während
oder anschließend
an die Operation (beispielsweise innerhalb 24 Stunden nach der Operation),
wenn es ein Risiko für
Herzinfarkt gibt, verabreicht werden. Die Verbindungen der Formel
I können
in einem chronologischen täglichen
Modus verabreicht werden.
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Die erfindungsgemäßen Verbindungen werden im
Allgemeinen in Form einer pharmazeutischen Zusammensetzung, die
mindestens eine der erfindungsgemäßen Verbindungen der Formel
I zusammen mit einem pharmazeutisch verträglichen Träger oder Verdünnungsmittel
enthält,
verabreicht. Somit können
die Ver bindungen der Formel I einzeln oder zusammen mit beliebiger
herkömmlicher
oraler, parenteraler, rektaler oder transdermaler Dosierungsform
verabreicht werden.
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Für
Zwecke der transdermalen (beispielsweise örtlichen) Verabreichung werden
verdünnte
sterile wässrige
oder teilweise wässrige
Lösungen
(gewöhnlich
in etwa 0,1%iger bis 5%iger Konzentration), ansonsten ähnlich zu
den vorstehenden parenteralen Lösungen
hergestellt.
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Verfahren zur Herstellung verschiedener
pharmazeutischer Zusammensetzungen mit einer bestimmten Menge Wirkstoff
sind bekannt oder werden im Lichte dieser Offenbarung dem Fachmann
deutlich. Beispiele für
Methoden des Herstellens pharmazeutischer Zusammensetzungen siehe
Remington's Pharmaceutical Sciences,
Mack Publishing Company, Easton, Pa., 19. Ausgabe (1995).
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Die erfindungsgemäßen pharmazeutischen Zusammensetzungen
können
beispielsweise 0,0001%–95%
der erfindungsgemäßen Verbindung(en)
enthalten. In jedem Fall wird die zu verabreichende Zusammensetzung
oder Formulierung eine Menge einer erfindungsgemäßen Verbindung(en) in einer
wirksamen Menge zum Behandeln der Erkrankung/Zustand des zu behandelnden
Patienten enthalten.
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Die zwei verschiedenen Verbindungen
dieser Kombination dieser Erfindung können gemeinsam gleichzeitig
oder nacheinander in beliebiger Reihenfolge oder als eine einzelne
pharmazeutische Zusammensetzung, umfassend eine Verbindung der Formel
I und einen wie vorstehend beschriebenen Aldosereduktaseinhibitor
oder einen Glucogenphosphorylaseinhibitor, wie vorstehend beschrieben,
oder ein cardiovaskuläres Mittel,
verabreicht werden.
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Die Verbindungen der Formel I zur
Verwendung in dieser Erfindung werden im Allgemeinen in einer passenden
Formulierung verabreicht.
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In den nachstehenden Formulierungen
bedeutet „Wirkstoff" eine Verbindung(en)
zur Verwendung in dieser Erfindung.
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Formulierung 1: Gelatinekapseln
-
Hartgelatinekapseln werden unter
Verwendung des Nachstehenden hergestellt:
-
-
Eine Tablettenformulierung wird unter
Verwendung der nachstehenden Bestandteile hergestellt:
-
Formulierung
2: Tabletten
-
Die Verbindungen werden vermischt
und verdichtet, um Tabletten zu bilden. Alternativ werden die Tabletten,
die jeweils 0,25–100
mg Wirkbestandteile enthalten, wie nachstehend ausgeführt:
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Formulierung
3: Tabletten
-
Der Wirkbestandteil, Stärke und
Zellulose werden durch ein US-Sieb Nr. 45 Mesh geleitet und sorgfältig vermischt.
Die Lösung
von Polyvinylpyrrolidon wird mit den erhaltenen Pulvern, die durch
ein US-Sieb Nr. 14 Mesh geleitet werden, vermischt. Die so hergestellten
Granulate werden bei 50° bis
60°C getrocknet
und durch ein US-Sieb Nr. 18 Mesh geleitet. Die Natriumcarboxymethylstärke, Magnesiumstearat
und Talkum, vorher durch ein US-Sieb Nr. 60 geleitet, werden dann
zu den Granulaten gegeben, die nach Vermischen auf einer Tablettiermaschine
verpresst werden, um Tabletten zu ergeben.
-
Suspensionen, die jeweils 0,25–100 mg
Wirkbestandteil pro 5 ml Dosis enthalten, werden wie nachstehend
hergestellt:
-
Formulierung
4: Suspensionen
-
Der Wirkbestandteil wird durch ein
US-Sieb Nr. 45 Mesh geleitet und mit der Natriumcarboxymethylzellulose
und Sirup unter Bildung einer glatten Paste vermischt. Die Benzoesäurelösung, Geschmack
und Farbe werden mit etwas Wasser verdünnt und unter Rühren zugegeben.
Ausreichend Wasser wird dann zum Herstellen des geforderten Volumens
zugesetzt. Eine Aerosollösung
wird hergestellt, die die nachstehenden Bestandteile enthält:
-
-
Der Wirkbestandteil wird mit Ethanol
vermischt und das Gemisch wird zu einem Teil des Treibmittels 22,
gekühlt
auf 30°C,
gegeben und zu einer Füllvorrichtung überführt. Die
geforderte Menge wird dann zu einem Edelstahlbehälter gegeben und mit dem verbleibenden
Treibmittel gefüllt.
Die Ventileinheiten werden dann an den Behälter angeschlossen. Suppositorien
werden wie nachstehend hergestellt:
-
Formulierung
6: Suppositorien
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Der Wirkbestandteil wird durch ein
US-Sieb Nr. 60 Mesh geleitet und in den gesättigten Fettsäureglyceriden,
die vorher unter Verwendung möglichst
wenig erforderlicher Wärme
geschmolzen wurden, suspendiert. Das Gemisch wird dann in eine Suppositorienform
von nominal 2 g Fassungsvermögen
gegossen und abkühlen
lassen.
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Eine intravenöse Formulierung wird wie nachstehend
hergestellt:
-
Formulierung
7: intravenöse
Lösung
-
Die Lösung der vorstehenden Bestandteile
wird intravenös
an einen Patienten verabreicht.
-
Der vorstehende Wirkbestandteil kann
auch eine Kombination von Mitteln sein.
-
ALLGEMEINE EXPERIMENTELLE
VERFAHREN
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Die Schmelzpunkte wurden an einer
Thomas-Hoover-Kapillarschmelzpunkt-Apparatur
bestimmt und sind unkorrigiert. 1H-NMR-Spektren
wurden an einem Bruker AM-250 (Bruker Co., Billerica, Massachusetts), einem
Bruker AM-300, einem Varian XL-300 (Varian Co., Palo Alto, Kalifornien)
oder einer Varian Unity 400 bei etwa 23°C bei 250, 300 oder 400 MHz
für Protonen
erhalten. Chemische Verschiebungen werden in parts per million (6),
bezogen auf restliches Chloroform (7,26 ppm), Dimethylsulfoxid (2,49
ppm) oder Methanol (3,30 ppm) als inneren Bezug, angeführt. Die
Peakformen werden wie nachstehend bezeichnet: s, Singulett; d, Dublett;
t, Triplett; q, Quartett; m, Multiplett; c, komplex; br, breit.
Niedrig auflösende
Massenspektren wurden unter Thermospray(TS+)bedingungen
an einem Fisons (nun Micromass) Trio 1000 Massenspektrometer (Micromass
Inc., Beverly, Massachusetts) unter chemischen Ionisierungs(CI)bedingungen
an einem Hewlett Packard 5988A Particle Beam Mass Spectrometer (Hewlett
Packard Co., Palo Alto, Kalifornien) oder unter atmosphärischem
Druck chemischer Ionisierung (APCI) an einem Fisons (nun Micromass)
Platform II Spectrometer erhalten. Optische Drehungen wurden an
einem Perkin-Elmer 241 MC Polarimeter (Perkin-Elmer, Norwalk, Connecticut) unter Verwendung
einer Standardweglänge
von 1 dem bei etwa 23°C
bei der ausgewiesenen Konzentration in dem ausgewiesenen Lösungsmittel
erhalten.
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Flüssigsäulenchromatographie wurde unter
Verwendung von erzwungenem Strom (Flashchromatographie) des ausgewiesenen
Lösungsmittels
an entweder Baker Silica Gel (40 um, J. T. Baker, Phillipsburg, New
Jersey) oder Silica Gel 60 (EM Sciences, Gibbstown, New Jersey)
in Glassäulen
oder unter Verwendung von Niedrigstickstoff oder Luftdruck in Flash- 40TM-
oder Flash-12TM- (Biotage, Charlottesville,
Virginia) Patronen ausgeführt.
Radiale Chromatographie wurde unter Verwendung eines Chromatron
(Harrison Research, Palo Alto, Kalifornien) durchgeführt. Die
Begriffe „auf
konzentriert" und „verdampft" beziehen sich auf
Entfernung von Lösungsmittel
unter Verwendung eines Rotationsverdampfers bei Wasserstrahldruck
oder bei ähnlichen
Drücken,
die durch einen Büchi
B-171 Vacobox (Brinkmann Instruments, Inc., Westbury, New York)
oder einen Büchi
B-177 Vacobox mit einer Badtemperatur gleich oder weniger als 50°C erzeugt
werden. Reaktionen, die die Verwendung von Wasserstoffgas bei Drücken größer als
1 Atmosphäre
erfordern, wurden unter Verwendung einer Parr-Hydrierungsapparatur (Parr Instrument
Co., Moline, Illinois) ausgeführt.
Sofern nicht anders ausgewiesen, wurden die Reagenzien aus kommerziellen
Quellen erhalten. Die Abkürzungen „d", „h" und „min" stehen für „Tag (e) ", „Stunde
(n) " bzw. „Minute
(n) ".
-
Beispiel
1
4-[2-(1R-Hydroxyethyl)pyrimidin-4-yl]piperazin-1sulfonsäuredimethylamid
-
Schritt A. (R)-2-Methoxypropionitril.
Ein Gemisch von 2-Methoxypropionamid (hergestellt gemäß Freudenberg
und Market, Chem. Ber., 1927, 60, 2453, 3,0 g, 29,1 mMol), Phosphorpentoxid
(4,13 g, 29,1 mMol) und trockenem Sand (3,0 g) wurde in einer Destillationsapparatur
auf 160°C
erhitzt und das Destillat wurde gesammelt (1,01 g, 44%); [α]D + 139,2 (c = 1, Methanol) ; 1H
NMR (CDCl3, 300 MHz) δ 1,5 (d, 3H), 3,45 (s, 3H),
4,15 (q, 1H).
-
Schritt B. (R)-2-Methoxypropioniminosäureethylesterhydrochlorid.
Chlorwasserstoffgas wurde in eine eiskalte Lösung von (R)-2-Methoxypropionitril
(hergestellt gemäß dem Verfahren
von Beispiel 1, Schritt A, 9,91 g, 116,5 mMol) in wasserfreiem Ethanol
(100 ml) geleitet, bis die Lösung
mit dem Gas gesättigt
war. Die Reaktion wurde über
Nacht in einem Kühlschrank
gelagert. Das überschüssige Ethanol
wurde unter Vakuum entfernt unter Gewinnung der Titelverbindung
von Beispiel 1, Schritt B als einen zerfließenden Feststoff (19,5 g, 100%
Ausbeute) ; [α]D +46,4 (c = 1, Methanol) ; 1H
NMR (CDCl3, 300 MHz) δ 1,4 (d, 3H), 3,4 (s, 1H), 3,7
(q, 2H), 4,8 (q, 1H), 6,2 (b, 1H).
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Schritt C. (R)-2-Methoxypropionamidin.
Eine Lösung
von (R)-2-Methoxypropioniminosäureethylesterhydrochlorid
in Ethanol wurde in einem Eisbad gekühlt und gasförmiges Ammoniak
in die Lösung
geleitet, bis die Reaktion mit Ammoniak gesättigt war. Das Reaktionsgemisch
wurde über
Nacht gerührt. Überschüssiges Ethanol
wurde entfernt unter Gewinnung einer sirupartigen Flüssigkeit,
die mit Diethylether (100 ml) verrieben wurde. Der erhaltene Feststoff
wurde filtriert, um die Titelverbindung von Beispiel 1, Schritt
C zu sammeln (12,2 g), Fp. 60–75°C; [α]D +45, 4 (c = 1, Methanol) ; 1H
NMR (CDCl3, 300 MHz) δ 1,4 (d, 3), 3,4 (s, 3H), 3,7
(q, 1H), 5,8 (b, 1H), 6,5 (b, 1H).
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Schritt D. (R)-2-Methoxymethyl-4-hydroxypyrimidin.
Ein Gemisch von (R)-2-Methoxypropionamidin (hergestellt gemäß dem Verfahren
von Beispiel 1, Schritt C, 10,0 g, 72,15 mMol), 2-Ethoxycarbonylethenolat (hergestellt
gemäß Herstellung
1, Schritt C, 19,93 g, 144,3 mMol) und Wasser (50 ml) wurde 24 Stunden
bei Raumtemperatur gerührt.
Das Reaktionsgemisch wurde durch die Zugabe von ausreichend konz.
HCl neutralisiert, um den pH-Wert auf rund 7,0 einzustellen, und
mit Methylenchlorid extrahiert. Der Extrakt wurde über wasserfreiem
Natriumsulfat getrocknet, zur Trockne eingedampft und der Rückstand
wurde über
Kieselgel chromatographiert. Elution mit ei nem Gemisch von 95 :
5 Methylenchlorid und Methanol und Verdampfung des Effluenten lieferte
ein dickes viskoses Öl
(1,7 g); [α]D +76,4 (c = 1, Methanol) ; 1H
NMR (CDCl3, 300 MHz) δ 1,51 (d, 3H), 3,44 (s, 3H),
4,29 (q, 1H), 7,91 (d, 1H), 11,00 (b, 1H).
-
Schritt E. (R)-2-(1-Methoxyethyl)pyrimidin-4-ylmethansulfonat.
Zu einer eiskalten Lösung
von (R)-2-Methoxymethyl-4-hydroxypyrimidin (1,69 g, 10,95 mMol)
in Methylenchlorid (10 ml) wurde zuerst Triethylamin (1,7 ml, 12,05
mMol) und dann Mesylchlorid (1,38 g, 12,05 mMol) gegeben. Das Reaktionsgemisch wurde
bei Eistemperatur 20 Minuten gerührt
und dann auf Raumtemperatur erwärmt.
Nach 1 h wurde die Reaktion mit gesättigter wässriger Natriumbicarbonatlösung gestoppt,
die organische Schicht wurde gesammelt und sie wurde mit Wasser
(10 ml) gewaschen, über
Natriumsulfat getrocknet, filtriert und das Filtrat wurde eingedampft
unter Bereitstellung eines Öls
(2,11 g, 83%). [α]D +69, 2 (c = 1, Methanol); 1H
(CDCl3, 300 MHz) δ 1,52 (d, 3H), 3,38 (s, 3H),
3,62 (s, 3H), 4,53 (q, 1H), 7,00 (d, 1H), 8,80 (d, 1H).
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Schritt F. (R)-4-[2-(1-Methoxyethyl)pyrimidin-4-yl]piperazin-1-sulfonsäuredimethylamid.
Zu einer Lösung
von (R)-2-(1-Methoxyethyl)pyrimidin-4-ylmethansulfonat
(hergestellt gemäß dem Verfahren
von Beispiel 1, Schritt E, 2,11 g, 9,1 mMol) in Tetrahydrofuran
(20 ml) wurde Dimethylsulfamoylpiperazin (hergestellt gemäß dem Verfahren
offenbart in US-Pat.- Nr.
2748129, 1,94 g, 10 mMol), gefolgt von Triethylamin (1,4 ml, 10
mMol) zugegeben. Das Reaktionsgemisch wurde 15 h unter Rückfluss
erhitzt und zu einem öligen
Rückstand
eingedampft. Dieser wurde mit Essigsäureethylester (20 ml) extrahiert
und der Extrakt wurde zuerst mit einer gesättigten wässrigen Natriumbicarbonatlösung und
dann mit Wasser (10 ml) gewaschen. Der Essigsäureethylesterextrakt wurde über Natriumsulfat
getrocknet, filtriert und das Filtrat wurde eingedampft unter Bereitstellung eines
Rohprodukts, das über
Kieselgel chromatographiert wurde. Elution mit einem Gemisch von
9 : 1 Essigsäureethylester
und Methanol und Verdampfung der Lö sungsmittel ergab die Titelverbindung
von Beispiel 1, Schritt F (1,75 g, 59%); Fp. 65–70°C; [α]D +54,4° (c = 1,
Methanol); 1H (CDCl3,
300 MHz) δ 1,48
(d, 3H), 2,89 (s, 6H), 3,31 (m, 4H), 3,37 (s, 3H), 3,78 (m, 4H),
4,34 (q, 1H), 6,41 (d, 1H), 8,30 (d, 1H).
-
Schritt G. 4-[2-(1R-Hydroxyethyl)pyrimidin-4-yl]piperazin-1-sulfonsäuredimethylamid.
Zu einer eiskalten Lösung
von 4-[2-(1-Methoxyethyl)pyrimidin-4-yl]piperazin-1-sulfonsäuredimethylamid
(hergestellt gemäß dem Verfahren
von Beispiel 1, Schritt F, 1,75 g, 5,31 mMol) in Methylenchlorid
(53 ml) wurde Bortribromid (10,6 ml, 10,6 mMol) gegeben und das
Reaktionsgemisch 1 h gerührt.
Das Reaktionsgemisch wurde auf Raumtemperatur erwärmen lassen,
wurde mit einer gesättigten
wässrigen
Lösung
von Natriumbicarbonat gestoppt. Die Methylenchloridschicht wurde
mit Wasser (20 ml) gewaschen, über
Natriumsulfat getrocknet, filtriert und das Filtrat wurde zu einem
festen Rückstand
eingedampft, der aus einem Gemisch von Isopropylether und Methylenchlorid
kristallisiert wurde, unter Gewinnung der Titelverbindung von Beispiel
1 als einen weißen
Feststoff (642 mg, 38%); Fp. 103–105°C; [α]D +16,1° (c = 1,
Methanol) ; 1H NMR (CDCl3,
300 MHz) δ 1,48
(d, 6H), 2,83 (s, 3H), 3,31 (m, 4H), 3,74 (m, 4H), 4,70 (q, 1H),
6,40 (d, 1H), 8,21 (d, 1H); MS (Cl) M+1 316.
-
Beispiel
2
4-[2-(1R-Hydroxyethyl)pyrimidin-4-yl]piperazin-1sulfonsäuredimethylamid
-
Schritt
A. 4-(2-Formylpyrimidin-4-yl)piperazin-1sulfonsäuredimethylamid
-
Zu einer Lösung von 4-[2-Hydroxymethyl)pyrimidin-4-yl]piperazin-1-sulfonsäuredimethylamid
(hergestellt gemäß dem Verfahren
offenbart in US-Patent-Nr. 5138058, 12,12 g, 40,2 mMol) in Methylenchlorid
(100 ml) wurde eine Lösung
von Oxalylchlorid (3,9 ml, 44,2 mMol) gegeben und das Reaktionsgemisch
wurde auf –78°C gekühlt. Zu
dem Reaktionsgemisch wurde eine Lösung von DMSO (6,27 ml, 88,4
mMol) in Methylenchlorid (20 ml) tropfenweise unter Halten der Reaktionstemperatur
bei oder unter –70°C gegeben.
Nach 2 Stunden wurde tropfenweise Triethylamin (28,0 ml, 88,4 mMol)
zugegeben und das Reaktionsgemisch wurde auf Raumtemperatur kommen
lassen. Das Reaktionsgemisch wurde mit Wasser (200 ml) verdünnt und
die gesammelte organische Schicht wurde mit gesättigter Natriumbicarbonatlösung gewaschen.
Die gewaschene organische Schicht wurde gesammelt, über Natriumsulfat
getrocknet, filtriert und das Filtrat wurde zu einem Feststoff eingedampft.
Der Feststoff wurde mit Ether (20 ml) verrieben und das Gemisch
wurde filtriert unter Bereitstellung der Titelverbindung von Beispiel
2, Schritt A (10,84 g, 94%); Fp. 124–127°C.
-
Schritt B. 4-[2-(1RS-Hydroxyethyl)pyrimidin-4-yl]piperazin-1-sulfonsäuredimethylamid.
Zu einer auf –5°C gekühlten Lösung von
4-(2-Formylpyrimidin-4-yl)piperazin-1-sulfonsäuredimethylamid (hergestellt
gemäß dem Verfahren
von Beispiel 2, Schritt A, 419 g, 14 mMol) in trockenem Tetrahydrofuran
(100 ml) wurde eine Etherlösung
von Methylmagnesiumbromid (7,6 ml, 23,1 mMol) gegeben. Nach 20 Minuten
wurde die Reaktion auf Raumtemperatur erwärmen lassen und dann 30 Minuten
unter Rückfluss
erhitzt. Nach Kühlen
der Reaktion auf Raumtemperatur wurde sie mit gesättigter
Ammoniumchloridlösung
gestoppt und dann mit Essigsäureethylester
(2 × 50
ml) extrahiert. Die organische Schicht wurde gesammelt, über Natriumsulfat
getrocknet, filtriert und das Filtrat wurde ein gedampft unter Bereitstellung
eines schwachgelben Feststoffs (4,21 g, 95%); Fp. 115–116°C.
-
Schritt
C. R-1-[4-(4-Dimethylsulfamoylpi-perazin-1yl)pyrimidin-2-yl]ethylacetat
-
Zu einer Lösung, enthaltend 4-[2-(1-(RS)-Hydroxyethyl)pyrimidin-4-yl]piperazin-1-sulfonsäuredimethylamid
(hergestellt gemäß dem Verfahren
von Beispiel 2, Schritt B, 0,9 g, 2,86 mMol), Dimethoxyethan (5,7 ml)
und Vinylacetat (10,5 ml), wurde Lipase P30 (90 mg, 10%) gegeben
und das Reaktionsgemisch wurde 14 Tage bei Raumtemperatur gerührt. Es
wurde filtriert, das Filtrat wurde zu einem braunen Öl eingedampft,
welches über
Kieselgel chromatographiert wurde. Elution mit einem 95 : 5-Gemisch
von Essigsäureethylester
und Methanol und Verdampfung des Elutionsmittels ergab die Titelverbindung
von Beispiel 2, Schritt C als ein klares Öl (220 mg, 43%); [α]D + 41,9 (c = 1, Methanol), 1H
NMR (CDCl3, 300 MHz) δ 1,55 (d, 6H), 2,2 (s, 3H),
2,9 (s, 6H), 3,3 (m, 4H), 3,8 (m, 4H) 6,35 (q, 1H), 6,4 (d, 1H),
8,25 (d, 1H).
-
Schritt D. 4-[2-(1R-Hydroxyethyl)pyrimidin-4-yl]piperazin-1-sulfonsäuredimethylamid.
Eine Lösung, enthaltend
R-1-[4-(4-Dimethylsulfamoylpiperazin-1-yl)pyrimidin-2-yl]ethylacetat
(hergestellt gemäß dem Verfahren
von Beispiel 2, Schritt C, 200 mg, 0,56 mMol), Dioxan (4 ml), Methanol
(0,5 ml) und Kaliumhydroxid (4 Tropfen, 20%ige wässrige Lösung), wurde 1 h bei Raumtemperatur
gerührt.
Es wurde mit Wasser (10 ml) verdünnt,
mit Essigsäureethylester
extrahiert (2 × 10
ml), die organische Schicht gesammelt, über Natriumsulfat getrocknet
und das Filtrat wurde eingedampft unter Gewinnung der Titelverbindung
von Beispiel 2 als einen weißen
Feststoff mit den gleichen charakteristischen Eigenschaften wie
für die
Verbindung von Beispiel 1 angegeben.
-
Beispiel 3
-
4-[2-(1R-Hydroxyethyl)pyrimidin-4-yl]piperazin-1sulfonsäuredimethylamid
-
Schritt A. 1(R)-(4-Piperazin-1-ylpyrimidin-2-yl)ethylbutyrat.
(R,S)-2-Hydroxyethyl-4-hydroxypyrimidin (hergestellt gemäß Herstellung
1, Schritt D, 21,75 g, 155,2 mMol) wurde zu Dioxan (650 ml), enthaltend
Vinylbutyrat (17,72 g, 310 mMol), gegeben und das Gemisch auf 50°C erhitzt.
Zu der erhaltenen Lösung
wurde Lipase P30 (4,35 g) gegeben und das Erhitzen wurde 24 h fortgesetzt.
Das Reaktionsgemisch wurde filtriert und das Filtrat wurde eingedampft
unter Gewinnung eines dicken sirupartigen flüssigen Rückstands. Der Rückstand
wurde zwischen Methylenchlorid (300 ml) und Wasser (600 ml) verteilt
und die Methylenchloridschicht wurde gesammelt, über wasserfreiem Natriumsulfat
getrocknet und dann filtriert. Das Filtrat wurde eingedampft unter
Gewinnung der Titelverbindung von Beispiel 3, Schritt A als eine
farblose Flüssigkeit
(9,35 g, 86%); [α]D +29,5 (c = 1, Methanol); 1H
NMR (CDCl3, 300 MHz) δ 0,95 (t, 3H), 1,65 (m, 5H),
2,4 (m, 2H), 5,65 (q, 1H), 6,45 (d, 1H), 8,0 (d, 1H).
-
Schritt B. (R)-1-(4-Piperazin-1-ylpyrimidin-2-yl)ethylbutyrat.
Zu einer eiskalten Lösung
von (R)-1-(4-Hydroxypyrimidin-2-yl)ethylbutyrat
(10,5 g, 50,0 mMol) und Triethylamin (6,06 g, 97,8 mMol) in Dichlormethan
(100 ml) wurde Methansulfonylchlorid (6,29 g, 55,0 mMol) tropfenweise
gegeben und 1,5 h bei Umgebungstemperatur gerührt. Das Gemisch wurde nacheinander
mit gesättigter
Bicarbonatlösung
und Wasser gewaschen, über
Magnesiumsulfat getrocknet und filtriert. Das Filtrat wurde eingedampft
unter Gewinnung von (R)-1-(4-Methansulfonyloxypyrimidin-2-yl)ethylacetat
12,6 g (91%) als ein Öl.
Dieses wurde in Tetrahydrofuran (100 ml) gelöst und zu der Lösung wurde
Piperazin (7,57 g, 88,0 mMol) gegeben und 12,0 h bei Umgebungstemperatur
gerührt.
Das Gemisch wurde filtriert und das Filtrat aufkonzentriert, dann
unter vermindertem Druck 3 h gepumpt unter Gewinnung der Titelverbindung
als ein Öl
10,2 g (73%). 1H NMR (CDCl3,
300 MHz) δ 0,95
(t, 3H), 1,56 (d, 3H), 1,68 (m, 2H), 2,48 (t, 2H), 2,83 (m, 4H),
3,63 (m, 4H), 5,53 (q, 1H), 6,35 (d, 1H), 8,21 (d, 1H); MS (TS)
279 (MH+).
-
Schritt
C. R-1-[4-(4-Dimethylsulfamoylpiperazin-1yl)pyrimidin-2-yl]ethylbutyrat
-
Zu einer Lösung von 1(R)-[4-Piperazin-1-yl)pyrimidin-2-yl]ethylbutyrat
(hergestellt gemäß dem Verfahren
von Beispiel 3, Schritt B, 1,49 g, 5,0 mMol), Triethylamin (0,61
g, 6,0 mMol) und Tetrahydrofuran (20,0 ml) wurde N,N-Dimethylsulfamoylchlorid
(0,86 g, 6,0 mMol) bei Umgebungstemperatur gegeben und 2 h gerührt. Das
Gemisch wurde mit Wasser verdünnt
und zweimal mit Essigsäureethylester
extrahiert. Der Essigsäureethylesterextrakt
wurde einmal mit Wasser (10 ml) gewaschen, über Magnesiumsulfat getrocknet,
filtriert und das Filtrat wurde auf konzentriert unter Gewinnung
der Titelverbindung von Beispiel 3, Schritt B als ein Öl (0,72 g,
87%); 1H (CDCl3,
300 MHz) δ 0,95
(t, 3H), 1,55 (d, 6H), 1,55 (d, 3H), 1,6–1,7 (m, 4H), 2,42 (t, 2H),
3,2 (m, 1H), 3,45 (m, 4H), 3,74 (m, 4H), 5,4 (q, 1H), 6,4 (d, 1H),
8,1 (d, 1H).
-
Schritt C. 4-[2-(1R-Hydroxyethyl)pyrimidin-4-yl]piperazin-1-sulfonsäuredimethylamid.
R-1-[4-(4-Dimethylsulfamoylpiperazin-1-yl)pyrimidin-2-yl]ethylbutyrat
(hergestellt gemäß dem Verfahren
von Beispiel 3, Schritt B, 230 mg, 0,60 mMol) wurde mit konz. Salzsäure (5,0
ml) vereinigt und bei Umgebungstemperatur 6 h gerührt, mit
Wasser verdünnt,
wobei der pH-Wert der Lösung
mit 6N wässriger
Natriumhydroxidlösung
auf 9,0 eingestellt wurde, und zweimal mit Essigsäureethylester
extrahiert. Der Extrakt wurde einmal mit Wasser gewaschen, über Magnesiumsulfat
getrocknet, filtriert und das Filtrat wurde zu einem Öl aufkonzentriert,
das durch Flashchroma tographie (9 : 1 Methylenchlorid:Methanol)
gereinigt wurde. Verdampfung des Lösungsmittels ergab ein Öl, das aus
Isopropylether kristallisiert wurde, unter Gewinnung der Titelverbindung
von Beispiel 3 mit den gleichen charakteristischen Eigenschaften
wie für
die Verbindung von Beispiel 1 angegeben.
-
Beispiel
4
(R)-{1-4-[4-(Propan-2-sulfonyl)piperazin-1-yl]pyrimidin-2-yl}ethanol
-
Schritt
A. (R)-{1-4-[4-Propan-2-sulfonyl)piperazin-1yl]pyrimidin-2-yl}ethylbutyrat
-
Zu einer Lösung von 1R-(4-Piperazin-1-ylpyrimidin-2-yl)ethylbutyrat (hergestellt
gemäß dem Verfahren
von Beispiel 3, Schritt B, 2,1 g, 7,5 mMol), Triethylamin (0,91
g, 9,0 mMol) in Methylenchlorid (37 ml) wurde Isopropylsulfonylchlorid
(1,3 g, 9,0 mMol) bei Umgebungstemperatur gegeben und 14 h gerührt. Das
Gemisch wurde mit Wasser (2 × 20
ml) gewaschen, über
Magnesiumsulfat getrocknet, filtriert und das Filtrat wurde auf konzentriert
unter Gewinnung von R-1-{4-(4-(Propan-2-sulfonyl)piperazin-1-yl]pyrimidin-2-yl}ethylbutyrat
als ein klares Öl
2, 05 g (87%) ; 1H NMR (CDCl3,
300 MHz) δ 0,95
(t, 3H), 1,42 (d, 6H), 1,55 (d, 3H), 1,6–1,7 (m, 4H), 2,42 (t, 2H),
3,2 (m, 1H), 3,45 (m, 4H), 3,74 (m, 4H), 5,4 (q, 1H), 6,4 (d, 1H),
8,1 (d, 1H); MS (Cl) M+1 385.
-
Schritt
B. (R)-{1-4-[4-Propan-2-sulfonyl)piperazin-1yl]pyrimdin-2-yl}ethanol
-
Zu einer Lösung von (R)-1-{4-[4-Propan-2-sulfonyl)piperazin-1-yl]pyrimidin-2-yl}ethylbutyrat
(hergestellt gemäß dem Verfahren
von Beispiel 4, Schritt A, 1,9 g, 4,92 mMol) in Methanol (30 ml)
wurde bei Umgebungstemperatur 6,0 N wässriges Kaliumhydroxid (5,0
ml) gegeben. Nach Rühren
für 3,0
h wurde die Lösung mit
Methylenchlorid (50 ml) verdünnt
und zweimal mit Wasser (10 ml) gewaschen. Die organische Schicht
wurde abgetrennt, über
Magnesiumsulfat getrocknet, filtriert und das Filtrat zu einem viskosen Öl auf konzentriert, das
durch Flashchromatographie unter Verwendung eines 9 : 1-Gemisches von Methylenchlorid
und Methanol gereinigt wurde. Verdampfung der Lösungsmittel ergab einen Feststoff,
der aus Cyclohexan kristallisiert wurde, unter Gewinnung der Titelverbindung
von Beispiel 4 als einen weißen
Feststoff (1,2 g, 77%) ; Fp. 65°C–66°C; 1H NMR (CDCl3, 300
MHz) δ 1,4
(d, 6H), 1,54 (d, 3H), 3,23 (m, 1H), 3,4 (m, 4H), 3,6–3,8 (m,
4H), 4,75 (m, 1H), 6,46 (d, 1H), 8,12 (d, 1H); MS (Cl) M+1 315; [α]d +14, 5 (c 1,0, MeOH).
-
Vergleichsbeispiel
1 4-[2-(1S-Hydroxyethyl)pyrimidin-4-yl]piperazin-1sulfonsäuredimethylamid
-
Schritt A. 1(S)-(4-Hydroxypyrimidin-2-yl)ethylbutyrat.
Zu einer Lösung
von 2-(S-1-Hydroxyethyl)-3H-pyrimidin-4-on (hergestellt gemäß dem Verfahren von Herstellung
4, 1,40 g, 10 mMol), Triethylamin (2,22 g, 22 mMol) in Methylenchlo rid
(20 ml) wurde N,N-Dimethylaminopyridin (0,06 g, 0,5 mMol), gefolgt
von Buttersäureanhydrid
(1,74 g, 11 mMol) bei 0°C
gegeben. Nach Rühren
bei Umgebungstemperatur für
1,0 h wurde das Gemisch mit Wasser gewaschen und die Methylenchloridschicht
wurde über
Magnesiumsulfat getrocknet und filtriert. Das Filtrat wurde aufkonzentriert
unter Gewinnung der Titelverbindung als ein Öl (1,97 g, 94%); 1H
NMR (CDCl3, 300 MHz) δ 0,94 (t, 3H), 1,49 (d, 3H),
1,68 (m, 2H), 2,38 (t, 2H), 5,64 (q, 1H), 6,38 (d, 1H), 8,21 (d,
1H); MS (Cl) 211 (MH+); [α]d –44,3
(c 1,0, MeOH).
-
Schritt B. 1(S)-(4-Piperazin-1-ylpyrimidin-2-yl)ethylbutyrat.
Zu einer eiskalten Lösung
von 1-(S)-(4-Hydroxypyrimidin-2-yl)ethylbutyrat (hergestellt gemäß dem Verfahren
von Beispiel 5, Schritt A, 0,42 g, 2,0 mMol) und Triethylamin (0,20
g, 2,2 mMol) in Methylenchlorid (10 ml) wurde tropfenweise Mesylchlorid
(0,25 g, 2,1 mMol) gegeben und 1,5 h gerührt. Das Gemisch wurde nacheinander
mit gesättigter
Bicarbonatlösung
und Wasser gewaschen und die organische Schicht wurde über wasserfreiem
Magnesiumsulfat getrocknet. Es wurde filtriert und eingedampft unter
Gewinnung von 1-(S)(4-Methansulfonyloxypyrimidin-2-yl)ethylbutyrat
als ein Öl.
Das Öl
wurde in Tetrahydrofuran (10 ml) gelöst und zu der Lösung wurde
Piperazin (0,69 g, 8,0 mMol) gegeben und 4 h bei Umgebungstemperatur
gerührt.
Das Gemisch wurde filtriert und das Filtrat wurde aufkonzentriert
unter Gewinnung eines Rohprodukts, das durch Flashchromatographie
(9 : 1 Methylenchlorid:Methanol) gereinigt wurde, unter Gewinnung
der Titelverbindung von Beispiel 5, Schritt B als ein Öl (0,50
g, 90%); 1H (CDCl3,
300 MHz) δ 0,95
(t, 3H), 1,51 (d, 3H), 1,68 (m, 2H), 2,66 (t, 2H), 2,83 (m, 4H),
3,63 (m, 4H), 5,54 (q, 1H), 6,38 (d, 1H), 8,24 (d, 1H); MS (Cl)
251 (MH+).
-
Schritt
C. 4-[2-(1S-Hydroxyethyl)pyrimidin-4-yl]piperazin-1-sulfonsäuredimethylamid
-
Zu einer Lösung von 1(S)-[4-Piperazin-1-yl)pyrimidin-2-yl]ethylbutyrat
(hergestellt gemäß dem Verfahren
von Beispiel 5, Schritt B, 0,52 g, 1,8 mMol), Triethylamin (0,21
g, 2,0 mMol) und Tetrahydrofuran (5,0 ml) wurde N,N-Dimethylsulfamoylchlorid
(0,29 g, 1,8 mMol) bei Umgebungstemperatur gegeben und 2 h gerührt. Das
Gemisch wurde mit Wasser verdünnt
und 2 x mit Essigsäureethylester
extrahiert. Der Extrakt wurde einmal mit Wasser (10 ml) gewaschen, über Magnesiumsulfat
getrocknet, filtriert und das Filtrat zu einem Öl auf konzentriert. Das Öl wurde
in konzentrierter Salzsäure
(3,0 ml) gelöst,
bei Umgebungstemperatur für
6 h gerührt,
mit Wasser verdünnt
und der pH-Wert der Lösung
wurde auf 9,0 mit 6N wässriger
Natriumhydroxidlösung eingestellt.
Das Reaktionsgemisch wurde mit Essigsäureethylester (2 × 10 ml)
extrahiert und der Extrakt wurde einmal mit Wasser (10 ml) gewaschen, über Magnesiumsulfat
getrocknet, filtriert und das Filtrat wurde auf konzentriert unter
Bereitstellung eines Öls,
das durch Flashchromatographie (95 : 5 Methylenchlorid/Methanol)
gereinigt wurde, unter Gewinnung eines Öls. Verreibung des Öls mit Isopropylether
lieferte die Titelverbindung von Beispiel 5 als einen weißen Feststoff
(0,16 g, 28,2%), Fp. 99°C–100°C; 1H NMR (CDCl3, 300
MHz) δ 1,48 (d,
6H), 2,83 (s, 3H), 3,32 (m, 4H), 3,74 (m, 4H), 4,69 (q, 1H), 6,41
(d, 1H), 8,21 (d, 1H); MS (Cl) M+1 316;
[α]d –16,9
(c 1,0, MeOH).
-
Herstellung 1
-
2-(1RS-Hydroxyethyl)-3H-pyrimidin-4-on
-
Schritt A. 2-Hydroxypropioniminosäureethylesterhydrochlorid.
Eine Lösung
von (RS)-Lactonitril (378 g, 5,32 Mol) in Ethylether (1,46 1) und
Ethanol (0,34 1) wurde mit Chlorwasserstoffgas bei 0°C–5°C für 0,5 h gesättigt und
bei 5°C
für 60
h gehalten. Der Feststoff wurde abfiltriert und zweimal mit Ethylether
gewaschen unter Gewinnung von 2-Hydroxypropioniminosäureethylesterhydrochlorid
als einen Feststoff (815 g, 99%); Fp. 165–168°C; 1H
NMR (DMSO-d6, 300 MHz) δ 1,38 (t, 3H), 4,49 (q, 1H),
6,55–7,11
(bs, 1H).
-
Schritt B. 2-Hydroxypropionamidinhydrochlorid.
Eine Suspension von 2-Hydroxypropioniminosäureethylesterhydrochlorid (hergestellt
gemäß dem Verfahren
von Herstellung 1, Schritt A, 751 g, 4,87 Mol) in Ethanol (3,75
l) wurde bei 0°C
mit Ammoniakgas gesättigt
unter Halten der Innentemperatur unter 5°C für 1 h. Es wurde dann 18 h bei
Umgebungstemperatur gerührt.
Der Feststoff wurde abfiltriert und unter Vakuum bei 40°C getrocknet
unter Bereitstellung eines Feststoffs. Das Filtrat wurde auf eine
Hälfte
seines Volumens auf konzentriert und eine zweite Charge Feststoff
wurde gesammelt, der unter Vakuum verdünnt und mit der ersten Charge
vereinigt wurde, unter Bereitstellung von 2-Hydroxypropionamidinhydrochlorid
als einen gelben Feststoff (608 g, 99%); Fp. 134–138°C; 1H
NMR (DMSO-d6, 300 MHz) δ 1,33 (t, 3H), 4,42 (q, 1H),
6,25– 6,88
(bs, 1H), 8,72–9,25
(bs, 3H).
-
Schritt C. 2-Ethoxycarbonylethenolat.
Zu einer Suspension von Natriumhydrid (60%ige Dispersion in Öl) (269
g, 16,7 Mol) in Isopropylether (12 1) wurde langsam Essigsäureethylester
(1280 g, 14,2 mMol) mit einer solchen Geschwindigkeit gegeben, um
die Innentemperatur auf 45°C
zu halten. Ameisensäureethylester (2232
g, 30,13 Mol) wurde dann tropfenweise bei 42°C zugegeben und 18 h bei Umgebungstemperatur
gerührt.
Das Gemisch wurde filtriert und mit Ethylether (2 × 300 ml),
mit Hexanen (500 ml) gewaschen und der Feststoff wurde getrocknet
unter Gewinnung von Natrium-2-ethoxycarbonylethenolat als einen
weißen
Feststoff (1930 g, 99%); 1H NMR (DMSO-d6, 300 MHz) δ 1,03 (t, 3H), 3,86 (q, 2H),
4,08 (d, 1H), 8,03 (d, 1H).
-
Schritt D. 2-(1RS-Hydroxyethyl)-3H-pyrimidin-4-on.
Zu einer Lösung
von Natrium-2-ethoxycarbonylethenolat (hergestellt gemäß dem Verfahren
von Herstellung 1, Schritt C, 1301 g, 9,42 Mol) in Wasser (1,3 l) wurde
eine wässrige
Lösung
von 2-Hydroxypropionamidinhydrochlorid (hergestellt gemäß dem Verfahren
von Herstellung 1, Schritt B, 610 g, 4,9 Mol) in Wasser (1,3 l)
bei Umgebungstemperatur gegeben und 48 h gerührt. Die Lösung wurde mit Essigsäure auf
pH 7,0 eingestellt und dann kontinuierlich mit Chloroform für 48 h extrahiert.
Der Extrakt wurde über
Natriumsulfat getrocknet und filtriert. Das Filtrat wurde zu einem
Feststoff aufkonzentriert, der, in Ethylether aufgeschlämmt, filtriert
wurde und der feste Rückstand
wurde getrocknet unter Gewinnung der Titelverbindung von Herstellung
1 (232 g, 38%); Fp. 121–124°C; 1H NMR (DMSO-d6,
300 MHz) ?? 1,45 (d, 1H), 4,42 (q, 1H), 6,25– 6,88 (bs, 1H).
-
Herstellung 2
-
1-(R)-4-Hydroxypyrimidin-2-ylethylacetat
-
(R,S)-2-Hydroxyethyl-4-hydroxypyrimidin
(hergestellt gemäß Herstellung
1, Schritt D, 2,1 g, 15,07 Mol) wurde zu Dioxan (63 ml), enthaltend
Vinylacetat (4,3 g, 50 Mol), gegeben und das Gemisch auf 50°C erhitzt. Zu
der erhaltenen Lösung
wurde Lipase P30 (0,21 g) gegeben und das Erhitzen 24 h fortgesetzt.
Das Reaktionsgemisch wurde filtriert und das Filtrat wurde eingedampft
unter Gewinnung eines dicken sirupartigen flüssigen Rückstands. Der Rückstand
wurde über
Kieselgel chromatographiert und flasheluiert mit einem Gemisch von
95 : 5 Methylenchlorid und Methanol. Verdampfung des gesammelten
Elutionsmittels ergab die Titelverbindung als eine farblose Flüssigkeit
(0, 97 g, 92%); [α]D +39,9° (c
= 1, Methanol); 1H NMR (CDCl3,
300 MHz) δ 1,61
(d, 3H), 2,2 (s, 3H), 5,65 (q, 1H), 6,35 (d, J = 6 Hz, 1H), 7,97
(d, 1H), 11,94 (s, 1H).
-
Herstellung 3
-
1-(S)-(4-Piperazin-1-ylpyrimidin-2-yl)ethylbutyrat
-
Zu einer eiskalten Lösung von
1-(S)-(4-Hydroxypyrimidin-2-yl)ethylbutyrat (0,42 g, 2,0 mMol) und Triethylamin
(0,20, 2,2 mMol) in Methylenchlorid (10 ml) wurde Mesylchlorid (0,25
g, 2,1 mMol) tropfenweise gegeben und 1,5 h gerührt. Das Gemisch wurde nacheinander
mit gesättigter
Bicarbonatlösung
und Wasser gewaschen und die organische Schicht über wasserfreiem Magnesiumsulfat
getrocknet. Es wurde filtriert und eingedampft unter Gewinnung von
1-(S)-(4-Methansulfonyloxypyrimidin-2-yl)ethyl als ein Öl. Das Öl wurde
in Tetrahydrofuran (10 ml) gelöst
und zu der Lösung
wurde Piperazin (0,69 g, 8,0 mMol) gegeben und 4 h bei Umgebungstemperatur
gerührt.
Das Gemisch wurde filtriert und das Filtrat wurde aufkonzentriert
unter Gewinnung eines Rohprodukts, das durch Flashchromatographie
(9 : 1 Methylenchlorid/Methanol) gereinigt wurde, unter Gewinnung
der Titelverbindung als ein Öl
0,50 g (90%). 1H NMR (CDCl3,
300 MHz) δ 0,95
(t, 3H), 1,51 (d, 3H), 1,68 (m, 2H), 2,66 (t, 2H), 2,83 (m, 4H),
3,63 (m, 4H), 5,54 (q, 1H), 6,38 (d, 1H), 8,24 (d, 1H); MS (Cl) 251
(MH+)
-
Herstellung 4
-
2-(1R-Hydroxyethyl)-3H-pyrimidin-4-on
und 2-(1S-Hydroxyethyl)-3H-pyrimidin-4-on
-
2-(1RS-Hydroxyethyl)-3H-pyrimidin-4-on
(30 g) wurde durch präparative
HPLC in seine einzelnen Enantiomeren getrennt. Mehrfache Einspritzungen
von 0,4 g wurden auf eine Chiralpak-AS-Säule (5 cm × 50 cm) geladen und mit Hexan/Ethanol
(85 : 15) bei einer Fließgeschwindigkeit
von 75 ml/min eluiert. Die Fraktionen wurden unter Verwendung einer
analytischen AS-25-cm-Säule
unter Elution mit Heptan:Ethanol:Diethylamin (85 : 15 : 0,05) analysiert.
Die am schnellsten eluierenden Fraktionen (7,2 min) wurden vereinigt
und eingedampft unter Gewinnung von 2-(1S-Hydroxyethyl)-3H-pyrimdin-4-on
als ein Öl
(9,9 g, 66% Wiedergewinnung); 1H NMR (CDCl3, 300 MHz) ? 1,51 (d, 3H), 5,54 (q, 1H),
6,38 (d, 1H), 8,24 (d, 1H); MS (Cl) 251 (MH+);
[α]d –69,8 (c
1,0, MeOH).
-
Die langsamer eluierenden Fraktionen
(9,1 min) wurden vereinigt und eingedampft unter Gewinnung von 2-(1R-Hydroxyethyl)-3H-pyrimidin-4-on
als ein Öl
(12,4 g, 80% Wiedergewinnung); 1H NMR (CDCl3, 300 MHz) δ 1,51 (d, 3H), 5,54 (q, 1H),
6,38 (d, 1H), 8,24 (d, 1H); MS (Cl) 251 (MH+);
[α]d +65,8 (c 1,0, MeOH).
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Kinetikassay
auf 96-Vertiefungs-Microtiterplatten für Sorbitdehydrogenase
Prinzip:
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Reagenzien:
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Reagenz 1: 100 mM Kaliumphosphatpuffer,
pH-Wert 7,0, 6,8 g KHP2O4 (Fischer
Nr. P285–500)
und 8,7 g KHP2O4 (Fischer
Nr. P288–500)
werden in 990 ml destilliertem Wasser gelöst, der pH-Wert wird auf 7,0 mit
5N KOH eingestellt und destilliertes Wasser zu einem Volumen von
1000 ml zugegeben.
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Reagenz 2: β-Nikotinamid-Adenin-Dinukleotid
(NAD+) Sigma Nr. N-7129
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Reagenz 3: Diaphorase (EC 1.8.1.4
aus Clostridium kluyveri) Sigma Nr. D-5540
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Reagenz 4: Jodnitrotetrazoliumviolett
(INT)-Farbstoff, Sigma Nr. I-8377. Eine 10 mM-Lösung wird durch Auflösen von
253 mg INT in einem Endvolumen an 50 ml destilliertem Wasser hergestellt.
Erhitzen für 30
Minuten auf etwa 50°C
unter Rühren
ist zur vollständigen
Auflösung
erforderlich.
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Reagenz 5: Rekombinante Human- oder
Ratten-SDH-Lösungen,
Pan Ver Nr. R1820 bzw. R1818, etwa 0,5 mg/ml.
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Testlösung: Verbindungen werden in
20% (Vol./Vol.) DMSO bei einer Konzentration von 5 mM gelöst. Serielle
Verdünnungen
werden mit 20% DMSO unter Gewinnung von 10fach gewünschten
Endkonzentrationen ausgeführt.
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Arbeitsreagenz: 22,4 mg NAD+, 14,8
mg Diaphorase und 21 μl
Human-rSDH oder 146 μl
Ratten-rSDH wird zu 25 ml Phosphatpuffer gegeben. Nach Mischen an
einem Vortexmischer werden 2,7 ml INT-Lösung zugegeben.
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Verfahren: 25 ml DMSO oder Testlösungen werden
zu jeder Vertiefung einer 96-Vertiefungs-Mikrotiterplatte gegeben.
200 μl Arbeitsreagenz
wird zu jeder Vertiefung gegeben und bei Raumtemperatur 15 min inkubieren
lassen. 25 μl
20 mM D-Sorbit werden
zum Beginn der Reaktion zugegeben. Die Absorption bei 495 nm wird
10 Minuten bei Raumtemperatur verfolgt. Der Grad der Zunahme bei
A
495 für
jede eine Verbindung enthaltende Vertiefung wird mit jener für Vertiefungen,
die nur DMSO enthalten, verglichen. Prozent Inhibierung wird berechnet
wie:
Endkonzentrationen:
Kaliumphosphat | 90
mM, pH 7,0 |
NAD+ | 1
mM |
INT | 1
mM |
Sorbit | 2
mM |
SDH
2 nM (Human-rSDH) oder 14 nm (Ratten-rSDH) | |
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IC
50, nM (Human-SDH)
4-[2-(1R-Hydroxyethyl)pyrimidin-4-yl]piperazin-1sulfonsäuredimethylamid
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4-[2-(1S-Hydroxyethyl)pyrimidin-4-yl]piperazin-1sulfonsäuredimethylamid