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Diese
Erfindung betrifft neue Verbindungen und deren Verwendung als Pharmazeutika,
insbesondere als Raf-Kinase-Inhibitoren zur Behandlung von neurotraumatischen
Erkrankungen.
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Raf-Proteinkinasen
sind Schlüsselkomponenten
der Signalübertragungswege,
durch die spezifische extrazelluläre Stimuli präzise Zellantworten
in Säugerzellen
hervorrufen. Aktivierte Zelloberflächenrezeptoren aktivieren Ras/Rap-Proteine
an der Innenseite der Plasmamembran, welche wiederum Raf-Proteine
rekrutieren und aktivieren. Aktivierte Raf-Proteine phosphorylieren
und aktivieren die intrazellulären
Proteinkinasen MEK1 und MEK2. Aktivierte MEKs wiederum katalysieren
die Phosphorylierung und Aktivierung der Mitogenaktivierten Proteinkinase
(MAPK) p42/p44. Eine Vielfalt zytoplasmatischer und nukleärer Substrate
für aktivierte
MAPK sind bekannt, welche direkt oder indirekt zu der Zellantwort
auf Umweltänderung
beitragen. Drei voneinander verschiedene Gene sind bei Säugern identifiziert
worden, welche Raf-Proteine kodieren; A-Raf, B-Raf und C-Raf (auch
bekannt als Raf-1) und isoforme Varianten, die sich aus differentiellem
Spleißen
der mRNA ergeben, sind bekannt.
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Inhibitoren
der Raf-Kinasen sind für
die Verwendung bei der Unterbrechung des Tumorzellwachstums vorgeschlagen
worden und daher bei der Behandlung von Krebs, z.B. immunoblastischem
Lymphom, Adenokarzinom der Lunge, kleinzelligem Lungenkrebs und
Bauchspeicheldrüsen-
und Brustkarzinom; und auch bei der Behandlung und/oder Prophylaxe
von Störungen
im Zusammenhang mit Neuronendegeneration, die sich aus ischämischen
Ereignissen, einschließlich
zerebraler Ischämie
nach Herzstillstand, Schlaganfall und Multiinfarktdemenz, ergibt
und auch nach zerebralen ischämischen
Ereignissen, wie z.B. denjenigen, die sich aus Kopfverletzung, Operation
und/oder während
der Entbindung ergeben.
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WO97/12876
offenbart substituierte Imidazolverbindungen mit Antikrebs- und
cytokinhemmender Wirkung.
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GB 2306108 A offenbart
die Behandlung von Raf-vermitteltem Krebs mit Imidazolderivaten.
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Wir
haben nun eine Gruppe von neuen Verbindungen gefunden, welche Inhibitoren
der Raf-Kinasen, im
Besonderen Inhibitoren der B-Raf-Kinase, sind.
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Gemäß der Erfindung
wird eine Verbindung der Formel (I):
bereitgestellt,
wobei
X
O, CH
2, S oder NH ist oder die Einheit X-R
1 ein Wasserstoffatom ist;
Y
1 und Y
2 unabhängig CH
oder N darstellen;
R
1 ein Wasserstoffatom,
C
1-6-Alkyl, C
3-7-Cycloalkyl,
Aryl, Aryl-C
1-6-alkyl, Heterocyclyl, Heterocyclyl-C
1-6-alkyl, Heteroaryl oder Heteroaryl-C
1-6-alkyl ist, von denen jeder, mit Ausnahme
des Wasserstoffatoms, gegebenenfalls substituiert sein kann;
R
2 und R
3 unabhängig ein
Wasserstoffatom, C
1-6-Alkyl, C
3-7-Cycloalkyl,
Aryl, Aryl-C
1-6-alkyl, Heteroaryl, Heteroaryl-C
1-6-alkyl, Heterocyclyl oder Heterocyclyl-C
1-6-alkyl darstellen oder R
2 und
R
3 zusammen mit dem Stickstoffatom, an das
sie gebunden sind, einen 4- bis 10-gliedrigen monocyclischen oder
bicyclischen Ring bilden;
Ar ein Rest der Formel a) oder b)
ist:
wobei
A einen kondensierten 5- bis 7-gliedrigen Ring darstellt, welcher
gegebenenfalls bis zu zwei Heteroatome, ausgewählt aus O, S und NR
5, enthält,
wobei R
5 ein Wasserstoffatom oder C
1-6-Alkyl ist, wobei der Ring gegebenenfalls
mit bis zu 2 Substituenten, ausgewählt aus Halogen, C
1-6-Alkyl,
Hydroxy, C
1-6-Alkoxy oder Keto, substituiert
ist;
R
a und R
4 unabhängig ausgewählt sind
aus einem Wasserstoffatom, einem Halogenatom, C
1-6-Alkyl,
Aryl, Aryl-C
1-6-alkyl, C
1-6-Alkoxy,
C
1-6-Alkoxy-C
1-6-alkyl,
Halogen-C
1-6-alkyl, Aryl-C
1-6-akoxy,
Hydroxy, Nitro, Cyano, Azido, Amino, Mono- und Di-N-C
1-6-alkylamino,
Acylamino, Arylcarbonylamino, Acyloxy, Carboxy, Carboxysalzen, Carboxyestern,
Carbamoyl, Mono- und Di-N-C
1-6-alkylcarbamoyl,
C
1-6-Alkoxycarbonyl, Aryloxycarbonyl, Ureido,
Guanidino, C
1-6-Alkylguanidino, Amidino,
C
1-6-Alkylamidino, Sulfonylamino, Aminosulfonyl,
C
1-6-Alkylthio, C
1-6-Alkylsulfinyl
oder C
1-6-Alkylsulfonyl; und
einer
der Reste X
1 und X
2 N
ist und der andere NR
6 ist, wobei R
6 ein Wasserstoffatom, C
1-6-Alkyl
oder Aryl-C
1-6-alkyl ist;
oder ein
pharmazeutisch verträgliches
Salz davon.
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Wie
hier verwendet, stellen die durch die gepunkteten Linien von Formel
(I) angedeutete Doppelbindung die möglichen tautomeren Ringformen
der Verbindungen, die in den Umfang dieser Erfindung fallen, dar, wobei
die Doppelbindung zu dem unsubstituierten Stickstoffatom geht.
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Die
Hydroxyimino-Einheit kann an einem beliebigen der Kohlenstoffatome
des nicht-aromatischen Rings
in den Resten a) und b) positioniert sein.
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Die
Hydroxyimino-Einheit kann entweder als das E- oder das Z-Isomer
vorkommen oder als ein Gemisch aus beiden.
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Hier
erwähnte
Alkyl- und Alkenylreste, einzeln oder als Teil von größeren Resten,
z.B. Alkoxy, können geradkettige
oder verzweigte Reste, die bis zu sechs Kohlenstoffatome enthalten,
sein und sind gegebenenfalls mit einem oder mehreren Resten, ausgewählt aus
Aryl, Heteroaryl, Heterocyclyl, C1-6-Alkoxy,
C1-6-Alkylthio, Aryl-C1-6-alkoxy,
Aryl-C1-6-alkylthio, Amino, Mono- oder Di-C1-6-alkylamino, Cycloalkyl, Cycloalkenyl, Carboxy
und Ester davon, Amid, Sulfonamido, Ureido, Guanidino, C1-6-Alkylguanidino, Amidino, C1-6-Alkylamidino,
C1-6-Acyloxy, Azido, Hydroxy, Hydroxyimino
und einem Halogenatom, substituiert.
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Hier
erwähnte
Cycloalkyl- und Cycloalkenylreste schließen Reste mit drei bis sieben
Ringkohlenstoffatomen ein und sind gegebenenfalls substituiert,
wie vorstehend für
Alkyl- und Alkenylreste beschrieben.
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Wenn
er hier verwendet wird, bedeutet der Ausdruck „Aryl" Phenyl oder Naphthyl, wie z.B. 1-Naphthyl oder
2-Naphthyl.
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Fakultative
Substituenten für
Alkyl-, Alkenyl-, Cycloalkyl- und Cycloalkenylreste sind Aryl, Heteroaryl, Heterocyclyl,
C1-6-Alkoxy, C1-6-Alkylthio,
Aryl-C1-6-alkoxy, Aryl-C1-6-alkylthio,
Amino, Mono- oder Di-C1-6-alkylamino, Aminosulfonyl,
Cycloalkyl, Cycloalkenyl, Carboxy und Ester davon, Amid, Ureido,
Guanidino, C1-6-Alkylguanidino, Amidino,
C1-6-Alkylamidino, C1-6-Acyloxy,
Hydroxy und einem Halogenatom oder jegliche Kombination davon.
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Wenn
er hier verwendet wird, bedeutet der Ausdruck „Heterocyclyl" Pyrrolidin, Piperidin,
Piperazin, Morpholin, Imidazolidin und Pyrazolidin, die mit bis
zu 3 Substituenten substituiert sein können.
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Wenn
er hier verwendet wird, bedeutet der Ausdruck „Heteroaryl" Pyrrol, Chinolin,
Isochinolin, Pyridin, Pyrimidin, Oxazol, Thiazol, Thiadiazol, Triazol,
Imidazol und Benzimidazol.
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Aryl-,
Heterocyclyl- und Heteroarylreste können gegebenenfalls mit vorzugsweise
bis zu drei Substituenten substituiert sein. Geeignete Substituenten
schließen
ein Halogenatom, C1-6-Alkyl, Aryl, Aryl-C1-6-alkyl, C1-6-Alkoxy,
C1-6-Alkoxy-C1-6-alkyl,
Halogen-C1-6-alkyl, Aryl-C1-6-alkoxy,
Hydroxy, Nitro, Cyano, Azido, Amino, Mono- und Di-N-C1-6-alkylamino,
Acylamino, Arylcarbonylamino, Acyloxy, Carboxy, Carboxysalze, Carboxyester,
Carbamoyl, Mono- und Di-N-C1-6-alkylcarbamoyl,
C1-6-Alkoxycarbonyl, Aryloxycarbonyl, Ureido,
Guanidino, C1-6-Alkylguanidino, Amidino,
C1-6-Alkylamidino, Sulfonylamino, Aminosulfonyl,
C1-6-Alkylthio, C1-6-Alkylsulfinyl, C1-6-Alkylsulfonyl, Heterocyclyl, Heteroaryl,
Heterocyclyl-C1-6-alkyl, Hydroxyimino-C1-6-alkyl
und Heteroaryl-C1-6-alkyl und Kombinationen
davon ein.
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Vorzugsweise
enthält
der fakultative Substituent einen löslich machenden Rest; geeignete
löslich
machende Einheiten werden für
Fachleute offensichtlich sein und schließen Hydroxy- und Aminreste ein. Noch stärker bevorzugt
schließt
der fakultative Substituent Amino, Mono- oder Di-C1-6-alkylamino,
Amin-enthaltendes Heterocyclyl und Hydroxy oder jegliche Kombination
davon ein.
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X
ist vorzugsweise NH oder X-R1 ist vorzugsweise
ein Wasserstoffatom und wenn X NH ist, ist R1 vorzugsweise
ein Wasserstoffatom oder C1-6-Alkyl.
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Wenn
Y1 und Y2 CH sind,
ist X-R1 vorzugsweise ein Wasserstoffatom.
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Wenn
Y2 N ist, ist X-R1 vorzugsweise
NH2.
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Vorzugsweise
ist R6 ein Wasserstoffatom.
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Am
meisten bevorzugt ist X-R1 ein Wasserstoffatom.
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A
ist vorzugsweise ein kondensierter 5-gliedriger Ring, welcher gegebenenfalls
bis zu zwei Heteroatome, ausgewählt
aus O, S und NR5, enthält, wobei R5 ein
Wasserstoffatom oder C1-6-Alkyl ist, wobei
der Ring gegebenenfalls mit bis zu 2 Substituenten, ausgewählt aus
einem Halogenatom, C1-6-Alkyl, Hydroxy,
C1-6-Alkoxy oder Keto, substituiert ist.
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Noch
stärker
bevorzugt ist A ein kondensierter 5-gliedriger Ring.
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Vorzugsweise
stellen R2 und R3 unabhängig ein
Wasserstoffatom, C1-6-Alkyl, Aryl, Heteroaryl-C1-6-alkyl, Heterocyclyl, Heterocyclyl-C1-6-alkyl, die alle, außer dem Wasserstoffatom, gegebenenfalls
substituiert sein können,
dar oder R2 und R3 bilden
zusammen mit dem Stickstoffatom, an das sie gebunden sind, einen
gegebenenfalls substituierten 5- oder 6-gliedrigen monocyclischen
oder bicyclischen Ring, beispielsweise Piperidin.
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Die
Verbindungen der Formel (I) haben vorzugsweise eine relative Molekülmasse von
weniger als 800.
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Bevorzugte
Substituenten für
den Rest Ar schließen
ein Halogenatom, Hydroxy, Hydroxy-C1-6-alkyl, Hydroxyimino-C1-6-alkyl und C1-6-Alkoxy
ein.
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Es
wird selbstverständlich
sein, dass die Erfindung pharmazeutisch verträgliche Derivate der Verbindungen
der Formel (I) einschließt
und dass diese innerhalb des Umfangs der Erfindung eingeschlossen
sind.
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Spezielle
erfindungsgemäße Verbindungen
schließen
die in den Beispielen erwähnten
und deren pharmazeutisch verträgliche
Salze ein. Wie hier verwendet, schließt „pharmazeutisch verträgliche Derivate" jegliches/n pharmazeutisch
verträgliche
Salz, Ester oder Salz eines solchen Esters einer Verbindung der
Formel (I) ein, welches/r, auf Verabreichung an den Empfänger hin,
fähig ist
(direkt oder indirekt) eine Verbindung der Formel (I) oder einen
wirksamen Metaboliten oder Rest davon bereitzustellen.
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Man
wird verstehen, dass, zur Verwendung in der Medizin, die Salze der
Verbindungen der Formel (I) pharmazeutisch verträglich sein sollten. Geeignete
pharmazeutisch verträgliche
Salze werden für
Fachleute offensichtlich sein und schließen die in J. Pharm. Sci.,
1977, 66, 1–19,
beschriebenen ein, wie z.B. mit anorganischen Säuren, z.B. Salz-, Bromwasserstoff-,
Schwefel-, Salpeter- oder Phosphorsäure, und organischen Säuren, z.B.
Bernstein-, Malein-, Essig-, Fumar-, Zitronen-, Wein-, Benzoe-,
p-Toluolsulfon-, Methansulfon- oder Naphthalinsulfonsäure, gebildete
Säureadditionssalze.
Andere Salze, z.B. Oxalate, können
beispielsweise bei der Isolierung von Verbindungen der Formel (I)
verwendet werden und sind in den Umfang dieser Erfindung eingeschlossen.
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Die
erfindungsgemäßen Verbindungen
können
in kristalliner oder nicht-kristalliner Form vorliegen und können, falls
sie kristallin sind, gegebenenfalls hydratisiert oder solvatisiert
sein.
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Diese
Erfindung schließt
innerhalb ihres Umfangs stöchiometrische
Hydrate, sowie Verbindungen, die variable Mengen an Wasser enthalten;
ein.
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Die
Erfindung erstreckt sich auf alle isomeren Formen, einschließlich Stereoisomere
und geometrische Isomere der Verbindungen der Formel (I), einschließlich Enantiomere
und Gemische davon, z.B. Razemate. Die verschiedenen isomeren Formen
können
mit herkömmlichen
Verfahren eines vom anderen getrennt oder aufgespalten werden oder
ein beliebiges, gegebenes Isomer kann mit herkömmlichen Syntheseverfahren oder
mit stereospezifischen oder asymmetrischen Synthesen erhalten werden.
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Da
die Verbindungen der Formel (I) in Arzneimitteln verwendet werden
sollen, wird es ohne weiteres selbstverständlich sein, dass sie jeweils
in im wesentlichen reiner Form bereitgestellt werden, beispielsweise zu
mindestens 60% rein, besser geeignet zu mindestens 75% rein und
vorzugsweise zu mindestens 85%, besonders zu mindestens 98% rein
(% sind auf Gewichtbasis). Unreine Zubereitungen der Verbindungen
können zur
Herstellung der in den Arzneimitteln verwendeten reineren Formen
verwendet werden.
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Verbindungen
der Formel (I) sind Imidazolderivate, die ohne weiteres mit Fachleuten
bekannten, und zum Beispiel in Comprehensive Heterocyclic Chemistry,
Herausgeber Katritzky und Rees, Pergamon Press, 1984, 5, 457–497, beschriebenen
Verfahren aus Ausgangsmaterialien hergestellt werden können, welche
entweder im Handel erhältlich
sind oder aus solchen in Analogie zu bekannten Verfahrensweisen
hergestellt werden können.
Ein Schlüsselschritt
in vielen solcher Synthesen ist die Bildung des zentralen Imidazolkerns.
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Bevorzugte
Verfahren zur Herstellung erfindungsgemäßer Verbindungen sind wie in
dem vorstehenden Schema skizziert. α-Diketone werden durch Kondensation
des Anions von, beispielsweise, einem 4-substituierten Pyridinderivat
(Y1 = Y2 = CH, R1-X = H und R4 =
Ra = H) mit einem geeignet geschützten kondensierten
bicyclischen Arylaldehyd (z.B. 1-Methoxyimino-indan-5-carboxaldehyd),
gefolgt von Oxidation des Zwischenprodukts, hergestellt. Rühren des
Diketons mit einem Aldehyd, wie z.B. Glyoxylsäureethylester, und Ammoniumacetat
in einem Gemisch aus Methanol und Methyl-tert-butylether lässt Zugang
zu dem Imidazolkern zu, in Analogie zu dem in Patent WO 98/56788
beschriebenen Verfahren. Danach kann der Ethylester unter Verwendung
herkömmlicher
Amidbindung-bildender Verfahren (solche Verfahren sind auf dem Fachgebiet
gut bekannt und sind zum Beispiel in P. D. Bailey, I. D. Collier
und K. M. Morgan in Comprehensive Organic Functional Group Transformation,
Bd. 5, Hrsg. C. J. Moody, S. 257, Elsevier Scientific, Oxford, 1995
beschrieben.) in ein Amid umgewandelt und der Rest PG in eine Hydroxyiminogruppe
(HO-N=) umgewandelt werden.
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Nicht-selektive
Alkylierung des Imidazolstickstoffs (unter Verwendung eines der
in N. J. Liverton et al; J. Med. Chem., 1999, 42, 2180–2190 skizzierten
Verfahrens) mit einer Verbindung der Formel L-R4,
wobei L eine Abgangsgruppe, z.B. ein Halogenatom, Sulfonat oder
Triflat, ist, wird beide Isomere der Verbindungen, in denen X1 oder X2 NR6 ist, wobei R6 von
einem Wasserstoffatom verschieden ist, liefern, die Isomere können mit
chromatographischen Methoden getrennt werden.
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Während der
Synthese der Verbindungen der Formel (I) können labile funktionelle Gruppen
in den Zwischenverbindungen, z.B. Hydroxy-, Carboxy- und Aminogruppen,
geschützt
werden. Eine umfassende Diskussion der Arten, auf die verschiedene
labile funktionelle Gruppen Gruppen geschützt werden können und
Verfahren zur Abspaltung der so erhaltenen geschützten Derivate wird beispielsweise
in Protective Groups in Organic Chemistry, T. W. Greene und P. G.
M. Wuts, (Wiley-Interscience, New York, 2te Ausgabe, 1991) gegeben.
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Die
Verbindungen der Formel (I) können
einzeln oder als Verbindungsbibliotheken, die mindestens 2, beispielsweise
5 bis 1000 Verbindungen, und stärker
bevorzugt 10 bis 100 Verbindungen der Formel (I) umfassen, hergestellt
werden. Bibliotheken von Verbindungen der Formel (I) können mit
einer kombinatorischen 'Split-und-mix'-Methode oder durch
multiple parallele Synthese, unter Verwendung von entweder Lösungsphasen-
oder Festphasenchemie, mit Fachleuten bekannten Verfahren hergestellt
werden.
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Pharmazeutisch
verträgliche
Salze können
herkömmlich
durch Umsetzung mit der/m geeigneten Säure oder Säurederivat hergestellt werden.
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Die
neuen Carbonsäureester
und die entsprechenden Säuren
der Formel (II) und (III), die als Zwischenstufen bei der Synthese
der Verbindungen der Formel (I) verwendet werden, bilden auch einen
Teil der vorliegenden Erfindung:
wobei X, Y
1,
Y
2, R
1, R
a, Ar, X
1 und X
2 die für
Formel (I) angegebene Bedeutung haben und R ein Wasserstoffatom,
C
1-6-Alkyl oder Aryl-C
1-6-alkyl
ist.
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Wie
vorstehend angegeben, sind die Verbindungen der Formel (I) und deren
pharmazeutisch verträgliche
Derivate zur Behandlung und/oder Prophylaxe von Störungen,
an denen Raf-Kinasen,
im Besonderen B-Raf-Kinase, beteiligt sind, nützlich.
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Wie
vorstehend angegeben, sind die Verbindungen der Formel (I) und deren
pharmazeutisch verträgliche
Derivate zur Behandlung und/oder Prophylaxe von Störungen im
Zusammenhang mit Neuronendegeneration, die sich aus ischämischen
Ereignissen ergibt, nützlich.
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Gemäß einer
weiteren Ausführungsform
der Erfindung wird die Verwendung einer Verbindung der Formel (I)
oder eines pharmazeutisch verträglichen
Derivats davon zur Herstellung eines Medikaments zur prophylaktischen
oder therapeutischen Behandlung jedes durch ein neurotraumatisches
Ereignis verschlimmerten oder verursachten Erkrankungszustandes
bei einem Menschen oder bei einem anderen Säuger, bereitgestellt.
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Neurotraumatische
Erkrankungen/Ereignisse, wie hier definiert, schließen sowohl
offenes oder penetrierendes Schädel-Hirn-Trauma,
wie z.B. durch Operation verursacht, oder eine gedeckte traumatische
Schädel-Hirn-Verletzung,
wie z.B. durch eine Verletzung im Kopfbereich verursacht, ein. Auch
in dieser Definition eingeschlossen ist ischämischer Schlag, insbesondere
im Hirnbereich, transiente ischämische
Attacken im Anschluss an koronare Bypassoperation und kognitiver
Verfall im Anschluss an andere transiente ischämische Zustände.
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Ischämischer
Schlag kann als eine fokale neurologische Störung definiert werden, welche
sich aus unzureichender Blutzufuhr zu einem speziellen Hirnbereich
ergibt, gewöhnlich
als Folge eines Embolus, von Thrombi oder von lokalem atheromatösem Verschluss
des Blutgefäßes. Rollen
für Stressstimuli
(wie z.B. Anoxie), Redoxschaden (redox injury), übermäßige neuronale exzitatorische
Stimulation und Entzündungszytokine
in diesem Bereich sind aufgetaucht und die vorliegende Erfindung
stellt ein Mittel zur potenziellen Behandlung dieser Verletzungen
bereit. Verhältnismäßig wenig
Behandlungen, für
eine akute Verletzung wie diese, sind verfügbar gewesen.
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Die
erfindungsgemäßen Verbindungen
können
auch bei der Behandlung oder Prophylaxe von Krebs verwendet werden.
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Um
die Verbindungen der Formel (I) in der Therapie zu verwenden, werden
sie normalerweise in einem Arzneimittel gemäß pharmazeutischer Standardpraxis
formuliert werden.
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Gemäß einer
weiteren Ausführungsform
der Erfindung wird ein Arzneimittel bereitgestellt, welches eine
Verbindung der Formel (I) oder ein pharmazeutisch verträgliches
Derivat davon und einen pharmazeutisch verträglichen Träger umfasst.
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Die
Verbindungen der Formel (I) können
praktischerweise auf jedem der Wege, die herkömmlich zur Arzneistoffverabreichung
verwendet werden, zum Beispiel parenteral, peroral, topisch oder
durch Inhalation, verabreicht werden. Die Verbindungen der Formel
(I) können
in herkömmlichen
Darreichungsformen, die durch deren Kombinieren mit pharmazeutischen
Standardträgern
gemäß herkömmlichen
Verfahren hergestellt werden, verabreicht werden. Die Verbindungen
der Formel (I) können
auch in herkömmlichen
Dosierungen in Kombination mit einer bekannten, zweiten therapeutisch
wirksamen Verbindung verabreicht werden. Diese Verfahren können das
Mischen, Granulieren und Verpressen oder Lösen der Bestandteile einbeziehen,
wie es für
das gewünschte
Präparat
angemessen ist. Man wird verstehen, dass die Form und Beschaffenheit
des pharmazeutisch verträglichen
Trägers
von der Menge der Verbindung der Formel (I) mit der er kombiniert
werden soll, der Applikationsweise und anderen bekannten Variablen
diktiert wird. Der/die Träger
muss/müssen „verträglich" im Sinne von kompatibel
mit den anderen Bestandteilen der Formulierung und unschädlich für den Empfänger davon
sein.
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Der
eingesetzte pharmazeutische Träger
kann beispielsweise entweder ein Feststoff oder eine Flüssigkeit
sein. Beispielhaft für
feste Träger
sind Lactose, Terra alba, Saccharose, Talkum, Gelatine, Agar, Pektin, Gummi
arabicum, Magnesiumstearat, Stearinsäure und dergleichen. Beispielhaft
für flüssige Träger sind
Sirup, Erdnussöl,
Olivenöl,
Wasser und dergleichen. Gleichermaßen kann der Träger oder
das Verdünnungsmittel
eine Zeitverzögerungssubstanz
einschließen,
welche auf dem Fachgebiet gut bekannt ist, wie z.B. Glycerylmonostearat
oder Glyceryldistearat alleine oder mit einem Wachs.
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Viele
verschiedene pharmazeutische Formen können eingesetzt werden. Somit
kann das Präparat, falls
ein fester Träger
verwendet wird, tablettiert werden, als Pulver oder Pellet in eine
Hartgelatinekapsel gegeben werden oder in Form einer Pastille oder
Lutschtablette vorliegen. Die Menge an festem Träger wird stark variieren, wird
aber vorzugsweise von etwa 25 mg bis etwa 1 g betragen. Wenn ein
flüssiger
Träger
verwendet wird, wird das Präparat
in Form eines Sirups, einer Emulsion, Weichgelatinekapsel, sterilen
injizierbaren Flüssigkeit,
wie z.B. einer Ampulle, oder nichtwässrigen flüssigen Suspension vorliegen.
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Die
Verbindungen der Formel (I) werden vorzugsweise parenteral verabreicht,
das heißt,
durch intravenöse,
intramuskuläre,
subkutane, intranasale, intrarektale, intravaginale oder intraperitoneale
Verabreichung. Die intravenöse
Form der parenteralen Verabreichung wird generell bevorzugt. Die
Verbindungen können
als eine Bolus- oder Dauerinfusion, z.B. über 3 Tage, verabreicht werden.
Geeignete Darreichungsformen für
eine solche Verabreichung können
mit herkömmlichen
Techniken hergestellt werden.
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Die
Verbindungen der Formel (I) können
auch peroral verabreicht werden. Geeignete Darreichungsformen für eine solche
Verabreichung können
mit herkömmlichen
Techniken hergestellt werden.
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Die
Verbindungen der Formel (I) können
auch durch Inhalation verabreicht werden, das heißt durch intranasale
und perorale inhalative Verabreichung. Geeignete Darreichungsformen
für eine
solche Verabreichung, wie z.B. Aerosolformulierungen, können mit
herkömmlichen
Techniken hergestellt werden.
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Die
Verbindungen der Formel (I) können
auch topisch verabreicht werden, das heißt durch nicht-systemische
Verabreichung. Dies schließt
die Applikation der Inhibitoren extern auf die Epidermis oder in
die Mundhöhle
und die Instillation einer solchen Verbindung in Ohr, Auge und Nase,
so dass die Verbindung nicht signifikant in den Blutstrom gelangt,
ein.
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Für alle hier
offenbarten Verwendungsmethoden wird das tägliche orale Dosierungsregime
vorzugsweise von etwa 0,1 bis etwa 80 mg/kg des Gesamtkörpergewichts,
vorzugsweise von etwa 0,2 bis 30 mg/kg, stärker bevorzugt von etwa 0,5
mg bis 15 mg, betragen. Das tägliche
parenterale Dosierungsregime etwa 0,1 bis etwa 80 mg/kg des Gesamtkörpergewichts,
vorzugsweise von etwa 0,2 bis etwa 30 mg/kg, und stärker bevorzugt
von etwa 0,5 mg bis 15 mg/kg. Das tägliche topische Dosierungsregime
wird vorzugsweise von 0,1 mg bis 150 mg, verabreicht ein bis vier,
vorzugsweise zwei oder drei Mal täglich, betragen. Das tägliche Inhalationsdosierungsregime
wird vorzugsweise von etwa 0,01 mg/kg bis etwa 1 mg/kg pro Tag betragen.
Für einen Fachmann
ist auch klar, dass die optimale Menge und der Zeitabstand der einzelnen
Dosen der Inhibitoren von der Natur und dem Ausmaß des behandelten
Zustands, der Form, dem Weg und der Stelle der Verabreichung und
dem speziellen behandelten Patienten bestimmt werden und dass solche
Optima mit herkömmlichen Techniken
bestimmt werden können.
Ein Fachmann wird auch verstehen, dass der optimale Behandlungsverlauf,
d.h., die für
eine definierte Anzahl an Tagen pro Tag gegebene Anzahl an Dosen
der Inhibitoren, von Fachleuten unter Verwendung herkömmlicher
Tests zur Bestimmung des Behandlungsverlaufs ermittelt werden kann.
Im Fall der pharmazeutisch verträglichen
Salze werden die vorstehenden Zahlen als die Stammverbindung der
Formel (I) berechnet.
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Es
werden keine toxikologischen Wirkungen erkannt/erwartet, wenn eine
Verbindung der Formel (I) in dem vorstehend erwähnten Dosierungsbereich verabreicht
wird.
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Alle
Veröffentlichungen,
einschließlich
Patente und Patentanmeldungen, aber nicht darauf beschränkt, die
in dieser Beschreibung zitiert wurden, sind hier durch Bezugnahme
aufgenommen, als ob jede einzelne Veröffentlichung spezifisch und
einzeln erwähnt
würde,
um hier durch Bezugnahme aufgenommen zu werden, als ob sie vollständig dargelegt
würde.
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Die
folgenden Beispiele veranschaulichen die Herstellung pharmakologisch
wirksamer Verbindungen der Erfindung und die folgenden Beschreibungen
veranschaulichen die Herstellung von, in der Herstellung dieser
Verbindungen verwendeten, Zwischenstufen.
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Hier
verwendete Abkürzungen
sind folgendermaßen:
- THF
- bedeutet Tetrahydrofuran.
- DMF
- bedeutet N,N-Dimethylformamid.
- LDA
- bedeutet Lithiumdiisopropylamid.
- TBAF
- bedeutet Tetrabutylammoniumfluorid.
- DMSO
- bedeutet Methylsulfoxid.
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Beschreibung 1: 4-(1-Oxo-indan-5-yl)-5-pyridin-4-yl-1H-imidazol-2-carbonsäure
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Stufe 1. 5-Bromindan-1-on-O-methyloxim
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Zu
einer Lösung
von 5-Brom-indanon (100 g, 0,474 mol) in Ethanol (650 ml) unter
Argon wurde Methoxylamin-hydrochlorid (198 g, 2,38 mol) und Pyridin
(125 ml) zugegeben. Das Gemisch wurde für 2,5 Stunden unter Rückfluss
erhitzt, auf Raumtemperatur abgekühlt und in gesättigte wässrige Natriumhydrogencarbonatlösung gegossen.
Das Gemisch wurde danach mit Ethylacetat extrahiert und die organische
Phase getrocknet (Na2SO4)
und danach in vacuo konzentriert. Die Rohsubstanz wurde aus Isopropanol
umkristallisiert, was die Titelverbindung, (110 g, 97%), als einen
braunen Feststoff erbrachte; 1H-NMR (CDCl3) 7,52 (1H, d, J 8,3 Hz), 7,43 (1H, d, J
1 Hz), 7,35 (1H, dd, J 8,3, 1 Hz), 3,97 (3H, s), 2,99 (2H, m), 2,85
(2H, m).
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Stufe 2. 1-Methoxyiminoindan-5-carbaldehyd
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Zu
einer Lösung
des Produkts von Stufe 1 (112 g, 0,46 mol) in THF (1500 ml) bei –60°C unter Argon, wurde
n-BuLi (325 ml, 0,52 mol) über
1 Stunde zugegeben. Nach Rühren
bei –60°C für 1 Stunde
wurde eine Lösung
von DMF (39,7 ml) in THF (50 ml) über 1 Stunde zugetropft. Der
Reaktionsansatz wurde bei –60°C für 1 Stunde
gerührt,
bevor man ihn auf Raumtemperatur erwärmen ließ. Nach 1 Stunde wurde der
Reaktionsansatz mit gesättigter,
wässriger
Natriumhydrogencarbonatlösung
gequencht und in Ethylacetat extrahiert. Die organische Phase wurde
danach getrocknet (Na2SO4),
in vacuo konzentriert und der Rückstand
durch Kieselgelchromatographie gereinigt, was die Titelverbindung
(57 g, 65%) als einen gelben Feststoff ergab; 1H-NMR (CDCl3) 10,0 (1H, s), 7,83–7,73 (3H, m), 4,02 (3H, s),
3,10 (2H, m), 2,92 (2H, m).
-
Stufe 3. 5-(1,2-Dihydroxy-2-pyridin-4-yl-ethyl)-indan-1-on-O-methyloxim
-
Zu
einer Lösung
von 4-(tert-Butyldimethylsilyloxymethyl)pyridin [T. F. Gallagher
et al, Bioorg. Med. Chem., 1997, 5, 49] (71,5 g, 0,32 mol) in THF
(800 ml) bei –50°C unter Argon
wurde LDA (162 ml, 2 M in Heptan/THF/Ethylbenzol, 0,324 mol) über 1 Stunde
zugegeben. Das Gemisch wurde bei –40°C für eine weitere Stunde gerührt, bevor
eine Lösung
des Produkts von Stufe 2 (55 g, 0,29 mol) in THF (600 ml) über 1 Stunde zugegeben
wurde. Man ließ den
Reaktionsansatz danach über
Nacht auf Raumtemperatur erwärmen,
bevor er durch die Zugabe von gesättigter, wässriger Natriumhydrogencarbonatlösung gequencht
und danach in Ethylacetat extrahiert wurde. Die organische Phase
wurde getrocknet (Na2SO4)
und in vacuo konzentriert, was ein braunes Öl (125 g) ergab.
-
Das Öl wurde
danach in THF (1500 ml) gelöst,
mit TBAF (356 ml, 0,356 mol) versetzt und für 1 Stunde gerührt. Das
Reaktionsgemisch wurde danach eingeengt und der Rückstand
zwischen Wasser und Ethylacetat aufgeteilt. Die organische Phase
wurde danach getrocknet (Na2SO4)
und konzentriert, was die Titelverbindung (57 g, 64%) als einen
blassgelben Feststoff ergab, welcher ohne weitere Reinigung verwendet
wurde. 1H-NMR (CDCl3)
8,38 (2H, m), 7,57 (1H, m), 7,12–6,99 (4H, m), 4,88 (1H, m),
4,66 (1H, m), 3,96 (3H, s), 2,93 (2H, m), 2,85 (2H, m).
-
Stufe 4. 1-(1-Methoxyiminoindan-5-yl)-2-pyridin-4-yl-ethan-1,2-dion
-
Zu
einem Gemisch aus DMSO (43 ml, 0,56 mol) und Dichlormethan (800
ml) bei –70°C unter Argon wurde
Oxalylchlorid (43,2 g) zugegeben und danach eine Lösung des
Produkts von Stufe 3 (55 g, 0,185 mol) in einem Gemisch aus Dichlormethan/DMSO
(1000 ml/60 ml) über
2 Stunden bei –60°C. Nach Rühren für 2 Stunden
bei –60°C wurde Triethylamin
(154 ml) zugetropft und man ließ Gemisch
danach über
Nacht auf Raumtemperatur erwärmen.
Das Reaktionsgemisch wurde danach mit Wasser gequencht, die organische Phase
abgetrennt, danach mit Wasser gewaschen, getrocknet (Na2SO4) und konzentriert, was die Titelverbindung
(51 g, 94%) als einen gelben Feststoff lieferte. 1H-NMR
(CDCl3) 8,87 (2H, d), 7,89–7,77 (5H,
m), 4,03 (3H, s), 3,09 (2H, m), 2,93 (2H, m).
-
Stufe 5. 4-(1-Methoxyiminoindan-5-yl)-5-pyridin-4y1-1H-imidazol-2-carbonsäureethylester
-
Ein
Gemisch aus dem Produkt von Stufe 4 (4,3 g, 15 mmol) und Glyoxylsäureethylester
(50%ige Lösung
in Toluol, 6 ml, 30 mmol) in tert-Butylmethylether (150 ml) bei
5°C wurde
mit einer Lösung
von Ammoniumacetat (11,2 g, 145 mmol) in Methanol (50 ml) versetzt.
Nach Rühren
bei Raumtemperatur für
2 Stunden wurde die Lösung
in vacuo eingeengt und der Rückstand
wurde zwischen Chloroform und gesättigter Natriumhydrogencarbonatlösung aufgeteilt.
Die organische Schicht wurde abgetrennt, mit Wasser und Salzlösung gewaschen,
getrocknet (MgSO4), filtriert und bei vermindertem
Druck konzentriert. Reinigung des Rückstands durch Chromatographie
an Kieselgel unter Elution mit 5% Methanol in Chloroform ergab die
Titelverbindung als einen gelben Feststoff (1,0 g, 18%); MS(AP+)
m/e 377 [M + H]+.
-
Stufe 6. 4-(1-Oxo-indan-5-yl)-5-pyridin-4-yl-1H-imidazol-2-carbonsäureethylester-Dihydrochloridsalz
-
Ein
Gemisch aus dem Produkt von Stufe 5 (1,0 g, 2,7 mmol) und 5 M HCl
(15 ml) in Dioxan (30 ml)/Aceton (30 ml) wurde für 3 Stunde auf 100°C erhitzt.
Das Gemisch wurde auf Raumtemperatur abgekühlt und das Lösungsmittel
in vacuo abgezogen. Der Rückstand
wurde zusammen mit Aceton (2 × 20
ml) und Ethanol/Aceton (1:1, 20 ml) eingeengt, was die Titelverbindung
(1,0 g, 88%) ergab; MS(ES–) m/e 346 [M – H]–.
-
Stufe 7. 4-(1-Oxo-indan-5-yl)-5-pyridin-4-yl-1H-imidazol-2-carbonsäure
-
Eine
Lösung
des Produkts von Stufe 6 (1,0 g, 2,4 mmol) in Ethanol (10 ml), der
10%ige, wässrige
Natriumhydroxidlösung
(10 ml) enthielt, wurde über
Nacht bei 50°C
erhitzt. Auf Abkühlen
hin wurde das Lösungsmittel
in vacuo entfernt, der Rückstand
in Wasser gelöst
und der pH-Wert mit Eisessig auf 6 eingestellt und das Lösungsmittel
wieder abgezogen. Der Rückstand
wurde in Wasser (50 ml) suspendiert und der Feststoff wurde aufgefangen,
mit Wasser gewaschen und über
Phosphorpentoxid getrocknet, was die rohe Titelverbindung als einen
schmutzig-weißen
Feststoff (0,7 g) ergab; MS(AP–) m/e 318 [M – H]–.
-
Beispiel
1: 4-(1-Hydroxyiminoindan-5-yl)-5-pyridin-4-yl-1H-imidazol-2-carbonsäure-(2-morpholin-4-ylethyl)amid
-
Stufe 1. 4-(1-Oxo-indan-5-yl)-5-pyridin-4-yl-1H-imidazol-2-carbonsäure-(2-morpholin-4-ylethyl)amid
-
Ein
Gemisch aus dem Produkt von Beschreibung 1 (105 mg, 0,33 mmol),
1-Hydroxybenzotriazol (68 mg, 0,5 mmol) und N-Cyclohexylcarbodiimid-N'-methylpolystyrol
(50 mg, 0,66 mmol, Harzbeladung 1,32 mmol/g) in DMF (2 ml) wurde
bei Raumtemperatur für
30 Minuten gerührt.
Eine Lösung
von 2-Morpholin-4-ylethylamin (43 mg, 0,33 mmol) in Dichlormethan
(0,5 ml) wurde zugegeben und das Gemisch bei Raumtemperatur für 24 Stunden
gerührt.
Das Gemisch wurde unter Elution mit Methanol, gefolgt von 10%iger,
wässriger Ammoniaklösung mit
der relativen Dichte 0,880 in Methanol, um das Produkt zu eluieren,
durch eine SCX-Kationenaustauscherharzsäule filtriert. Im Anschluss
an die Konzentration wurde der Rückstand
durch Kieselgelchromatographie unter Elution mit einem 1:9:90-Gemisch
aus wässriger
Ammoniaklösung
mit der relativen Dichte 0,880: Methanol: Chloroform gereinigt ergab
die Titelverbindung (65 mg, 46%) als einen gelben Feststoff; MS(AP+)
m/e 432 [M + H]+.
-
Stufe 2. 4-(1-Hydroxyiminoindan-5-yl)-5-pyridin-4-yl-1H-imidazol-2-carbonsäure-(2-morpholinylethyl)amid
-
Eine
Lösung
von dem Produkt von Stufe 1 (65 mg, 0,15 mmol) in Ethanol (4 ml)
und wässrigem
Hydroxylamin (1 ml, 50% in Wasser) wurde für 1 Stunde unter Rückfluss
erhitzt. Nach Abkühlen
auf Raumtemperatur, wurde die Lösung
in vacuo konzentriert und der Rückstand
zusammen mit Ethanol (3 × 10
ml) eingeengt. Reinigung des Rückstands
durch Kieselgelchromatographie unter Elution mit einem 1:9:90-Gemisch
aus wässriger
Ammoniaklösung
mit der relativen Dichte 0,880: Methanol: Chloroform ergab die Titelverbindung
(50 mg, 75%) als einen gelben Feststoff; MS(AP+) m/e 447 [M + H]+.
-
Die
folgenden Beispiele wurden nach dem in Beispiel 1 beschriebenen
allgemeinen Zwei-Stufen-Verfahren
aus hergestellt.
-
-
Es
ist selbstverständlich,
dass die vorliegende Erfindung alle Kombinationen der vorstehend
beschriebenen speziellen und bevorzugten Untergruppen abdeckt.
-
BIOLOGISCHE BEISPIELE
-
Die
Aktivität
der Verbindungen der Formel (I) als B-Raf-Inhibitoren kann durch
den folgenden In-vitro-Test bestimmt werden:
-
Fluoreszenzanisoptropie-Kinasebindungs-Test
-
Das
Kinaseenzym, der fluoreszierende Ligand und eine variable Konzentration
der Testverbindung werden zusammen inkubiert, um unter solchen Bedingungen
ein thermodynamisches Gleichgewicht zu erreichen, dass in Abwesenheit
der Testverbindung der fluoreszierende Ligand signifikant (> 50%) enzymgebunden ist
und in Gegenwart einer ausreichenden Konzentration (> 10 × Ki) eines
potenten Inhibitors die Anisotropie des ungebundenen fluoreszierenden
Liganden messbar von dem gebundenen Wert verschieden ist. Die Konzentration
des Kinaseenzyms sollte vorzugsweise ≥ 1 × Kf betragen.
Die erforderliche Konzentration des fluoreszierenden Liganden wird
von der verwendeten Instrumentation und den Fluoreszenz- und physikochemischen
Eigenschaften abhängen.
Die verwendete Konzentration muss niedriger sein als die Konzentration
des Kinaseenzyms und vorzugsweise weniger als die Hälfte der
Kinase-Enzymkonzentration. Ein typisches Protokoll ist:
Alle
Verbindungen gelöst
in Vergleichspuffer 50 mM HEPES, Pharmazeutikum 7,5, 1 mM CHAPS,
10 mM MgCl2.
B-Raf-Enzymkonzentration:
1 nM
Konzentration des fluoreszierenden Liganden: 0,5 nM
Testverbindungskonzentration:
0,5 nM–100 μM
Komponenten
inkubiert in 10 μl
Endvolumen in einer schwarzen LJL HE 384 Typ B Mikrotiterplatte,
bis zum erreichten Gleichgewicht (Über 3 h, bis zu 30 h)
Fluoreszenzanisotropie-Lesegerät LJL Acquest.
-
Definitionen:
-
-
- Ki
- = Dissoziationskonstante
für die
Bindung des Inhibitors
- Kf
- = Dissoziationskonstante
für die
Bindung des fluoreszierenden Liganden
-
Der
fluoreszierende Ligand ist die folgende Verbindung:
die sich von 5-[2-(4-Aminomethylphenyl)-5-pyridin-4-yl-1H-imidazol-4-yl]-2-chlorphenol
und Rhodamingrün ableitet.
-
Die
erfindungsgemäßen Verbindungen
haben eine Kd von weniger als 1 μM.
-
Raf-Kinase-Test
-
Die
Aktivität
des humanen, rekombinanten B-Raf-Proteins wurde in vitro durch den
Test des Einbaus von radiomarkiertem Phosphat in die rekombinante
MAP-Kinase (MEK), einem bekannten physiologischen Substrat für B-Raf,
bewertet. Katalytisch aktives, humanes, rekombinantes B-Raf-Protein
wurde durch Reinigung aus sf9-Insektenzellen erhalten, welche mit
einem Baculovirus-Expressions-Vektor für humanes, rekombinantes B-Raf
infiziert sind. Um sicherzustellen, dass sich die ganze Substratphosphorylierung
aus der B-Raf-Aktivität
ergab, wurde eine katalytisch inaktive Form der MEK genutzt. Dieses
Protein wurde aus Bakterienzellen gereinigt, welche mutierte, inaktive
MEK als ein Fusionsprotein mit der Glutathion-S-Transferase (GST-kdMEK)
exprimieren.
-
Verfahren:
Standardtestbedingungen für
die katalytische B-Raf-Aktivität
nutzten 3 μg
GST-kdMEK, 10 μM ATP und
2 μCi 33P-ATP, 50 mM MOPS, 0,1 mM EDTA, 0,1 M Saccharose,
10 mM MgCl2 plus 0,1% Dimethylsulfoxid (das
Verbindung enthielt, wo es angemessen war) in einem Gesamtreaktionsvolumen
von 30 μl. Die
Reaktionsansätze
wurden bei 25°C
für 90
Minuten inkubiert und die Umsetzungen durch Zugabe von EDTA auf
eine Endkonzentration von 50 μM
beendet. 10 μl
des Reaktionsansatzes wurden auf P30-Phosphocellulosepapier getupft
und luftgetrocknet. Im Anschluss an vier Waschvorgänge in eiskalter,
10%iger Trichloressigsäure,
0,5%iger Phosphorsäure,
wurden die Papiere vor Zugabe der flüssigen Szintillationssubstanz
und Messung der Radioaktvität
in einem Szintillationszähler
luftgetrocknet.
-
Ergebnisse:
Von den Verbindungen der Beispiele wurde festgestellt, das sie bei
der Hemmung der B-Raf-vermittelten Phosphorylierung des GST-kdMEK-Substrats
wirksam waren, wobei sie IC50-Werte von < 3 μM aufwiesen.
-
Die
Aktivität
der Verbindungen als Raf-Inhibitoren kann auch mit den in WO 99/10325;
McDonald, O. B., Chen, W. J., Ellis, B., Hoffman, C., Overton, L.,
Rink, M., Smith, A., Marshall, C. J. und Wood, E. R. (1999) A scintillation
proximity assay for the Raf/MEK/ERK kinase cascade: high throughput
screening und identification of selective enzyme inhibitors, Anal.
Biochem. 268: 318–329
und AACR-Meeting New Orleans 1998 Poster 3793, beschriebenen Tests
bestimmt werden.
-
Die
neuroprotektiven Eigenschaften der B-Raf-Inhibitoren kann mit dem
folgenden In-vitro-Test
bestimmt werden:
-
Neuroprotektive
Eigenschaften der B-Raf-Inhibitoren in Kulturen von Ratten-Hippocampusschnitten
-
Organotypische
Kulturen stellen eine Zwischenstufe zwischen dissoziierten neuronalen
Zellkulturen und In-vivo-Modellen für Sauerstoff- und Glucose-Entziehung
(OGD) bereit. Die Mehrheit der glial-neuronalen Interaktionen und
der neuronale Kreislauf bleiben in kultivierten Hippocampusschnitten
erhalten und erleichtern so die Erforschung der Muster des Todes
unter differierenden Zellarten in einem Modell, das der In-vivo-Situation ähnelt. Diese
Kulturen lassen die Untersuchung von verzögertem Zellschaden und -Tod,
24 Stunden oder mehr nach Insult, zu und erlauben die Bewertung
der Folgen von Langzeitänderungen
der Kulturbedingungen. Eine Reihe von Laboratorien haben über verzögerten neuronalen
Schaden als Antwort auf OGD in organotypischen Kulturen des Hippocampus
berichtet (Vornov et al., Stroke, 1994, 25, 57–465; Newell et al., Brain
Res., 1995, 676, 38–44).
Von mehreren Verbindungsklassen ist gezeigt worden, dass sie in
diesem Modell schützen,
einschließlich
EAA-Antagonisten (Strasser et al., Brain Res., 1995, 687, 167–174), Na-Kanalblocker
(Tasker et al., J. Neurosci., 1992, 12, 98–4308) und Ca-Kanalblocker
(Pringle et al., Stroke, 1996, 7, 2124–2130). Bis heute ist von den
Rollen der durch die intrazelluläre
Kinase vermittelten Signalwege bei neuronalem Zelltod in diesem
Modell verhältnismäßig wenig
bekannt.
-
Verfahren:
Organotypische Hippocampusschnitt-Kulturen wurden unter Verwendung
des Verfahrens von Stoppini et al., J. Neurosci. Methods, 1995,
37, 173–182
hergestellt. Kurz, 400-Mikrometer-Abschnitte,
die aus Hippocampi von Sprague-Dawley-Ratten 7–8 Tage nach der Geburt präpariert
wurden, werden auf semiporösen
Membranen für
9–12 Tage
kultiviert. OGD wird danach durch Inkubation für 45 Minuten in Serum und Glucose-freiem
Medium in einer anaeroben Kammer induziert. Die Kulturen werden
danach für
23 Stunden in den Luft/CO2-Inkubator zurückgebracht,
bevor sie analysiert werden. Propidiumiodid (PI) wird als ein Indikator für den Zelltod
verwendet. PI ist für
Neuronen nicht giftig und ist in vielen Untersuchungen verwendet
worden, um die Zelllebensfähigkeit
zu ermitteln. In geschädigte
Neuronen dringt PI ein und bindet an Nukleinsäuren. Gebundenes PI zeigt erhöhte Emission bei
635 nm, wenn es bei 540 nm angeregt wurde. Ein PI-Fluoreszenzbild
und ein Weißlichtbild
werden aufgenommen und der Anteil an Zelltod analysiert. Die Fläche der
CA1-Region wird aus dem Weißlichtbild
bestimmt und über
das PI-Bild eingeblendet. Der Schwellenwert des PI-Signals wird festgelegt
und die Fläche
des PI-Schadens als ein Prozentsatz der CA1-Fläche ausgedrückt. Die Korrelation zwischen
PI-Fluoreszenz und histologisch bestätigtern Zelltod ist früher durch
Nisslfärbung
mit Kresylechtviolett (Newell et al., J. Neurosci., 1995, 15, 7702–7711) validiert
worden.
-
Es
ist selbstverständlich,
dass die vorliegende Erfindung alle Kombinationen der vorstehend
beschriebenen speziellen und bevorzugten Reste abdeckt.
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In
der ganzen Beschreibung und den Ansprüchen, die folgen, soll das
Wort 'umfassen' und Variationen,
wie z.B. 'umfasst' und 'umfassend', sofern es der Kontext
nicht anders erfordert, den Einschluss einer angegebenen ganzen
Zahl oder Stufe oder Gruppe von ganzen Zahlen implizieren, aber
nicht den Ausschluss einer anderen ganzen Zahl oder Stufe oder Gruppe
von ganzen Zahlen oder Stufen.
-
Die
Anmeldung, von der diese Beschreibung und die Ansprüche einen
Teil bilden, kann als Grundlage für die Priorität in Bezug
auf jede nachfolgende Anmeldung verwendet werden. Die Ansprüche einer
solchen nachfolgenden Anmeldung können auf jedes hier beschriebene
Merkmal oder eine Kombination von Merkmalen gerichtet sein. Sie
können
die Form von Zusammensetzungs-, Verfahrensweisen- oder Verwendungs-Ansprüchen annehmen
und können
als Beispiel und ohne Begrenzung die folgenden Ansprüche einschließen.