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Diese
Erfindung betrifft neue erbindungen und ihre Verwendung als Pharmazeutika,
insbesondere als Raf-Kinaseinhibitoren zur Behandlung neurotraumatischer
Erkrankungen.
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Raf-Proteinkinasen
sind Schlüsselkomponenten
der Signalübertragungswege,
durch die spezifische extrazelluläre Stimuli präzise zelluläre Reaktionen
in Säugetierzellen
auslösen.
Aktivierte Zelloberflächenrezeptoren
aktivieren ras/rap-Proteine auf der inneren Seite der Plasmamembran,
was wiederum Raf-Protein rekrutiert und aktiviert. Aktivierte Raf-Proteine phosphorylieren
und aktivieren die intrazellulären
Proteinkinasen MEK1 und MEK2. Aktivierte MEKs wiederum katalysieren
die Phosphorylierung und Aktivierung von p42/p44-Mitogen-aktivierter
Proteinkinase (MAPK). Eine Vielzahl cytoplasmatischer und nukleärer Substrate von
aktivierten MAPK sind bekannt, die direkt oder indirekt zur zellulären Reaktion
auf Umweltveränderungen beitragen.
Drei spezifische Gene wurden in Säugetieren identifiziert, die
Raf-Proteine codieren; A-Raf, B-Raf und C-Raf (ebenfalls als Raf-1
bekannt), und isoforme Varianten, die aus einer unterschiedlichen
Spleißung der
mRNA resultieren, sind bekannt.
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Inhibitoren
der Raf-Kinasen wurden zur Verwendung in der Störung des Tumorzellwachstums
und damit in der Behandlung von Krebs vorgeschlagen, z. B. für histocytisches
Lymphom, Lungenadenokarzinom, Kleinzell-Lungenkrebs und Bauchspeicheldrüsen- und
Brustkarzinom; und ebenfalls in der Behandlung und/oder Prophylaxe
von Störungen,
die mit einer neuronalen Degeneration verbunden sind, die aus ischämischen
Ereignissen resultiert, einschließlich zerebraler Ischämie nach
Herzstillstand, Schlaganfall und Multiinfarktdemenz, und ebenfalls
nach zerebralen ischämischen
Ereignissen, wie nach denjenigen, die aus Kopfverletzung, Chirurgie
und/oder während
der Kindgeburt resultieren.
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Wir
haben jetzt eine Gruppe neuer Verbindungen gefunden, die Inhibitoren
von Raf-Kinasen sind, insbesondere Inhibitoren von B-Raf-Kinase.
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Erfindungsgemäß werden
Verbindungen der Formel (I) bereitgestellt:
worin
X
0, CH
2, S oder NH ist oder die Einheit X-R
1 Wasserstoff ist;
V CH oder N ist;
R
1 Wasserstoff, C
1–6-Alkyl,
C
3–7-Cycloalkyl,
Aryl, Aryl-C
l–6-alkyl,
Heterocyclyl, Heterocyclyl-C
l–6-alkyl, Heteroaryl oder
Heteroaryl-C
1–6-alkyl ist, von denen
jedes, ausgenommen Wasserstoff, gegebenenfalls substituiert sein kann;
R
2 und R
3 unabhängig Wasserstoff,
C
1–6-Alkyl,
C
3–7-Cycloalkyl,
Aryl, Aryl-C
l–6-alkyl,
Heteroaryl, Heteroaryl-C
1–6-alkyl, Heterocyclyl
oder Heterocyclyl-C
1–6-alkyl darstellen,
von denen jedes, ausgenommen Wasserstoff, gegebenenfalls substituiert
sein kann, oder R
2 und R
3 zusammen
mit dem Stickstoffatom, an das sie gebunden sind, einen 4- bis 10-gliedrigen,
gegebenenfalls substituierten monocyclischen oder bicyclischen Ring bilden;
Ar
ein Aryl- oder Heteroaryl-Ring ist, von denen jeder gegebenenfalls
substituiert sein kann;
eines aus X
1 und
X
2 N ist und das andere NR
4 ist,
worin R
4 Wasserstoff, C
1–6-Alkyl
oder Aryl-C
l–6-alkyl
ist;
oder pharmazeutisch akzeptable Salze davon.
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Wie
hier verwendet, stellt die durch die gestrichelten Linien der Formel
(2) angegebene Doppelbindung die möglichen tautomeren Ringformen
der Verbindungen dar, die in den Umfang dieser Erfindung fallen, wobei
die Doppelbindung zum unsubstituierten Stickstoffatom führt.
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Hier
bezeichnete Alkyl- und Alkenyl-Gruppen, individuell oder als Teil
größerer Gruppen,
z. B. Alkoxy, können
lineare oder verzweigte Gruppen sein, die bis zu 6 Kohlenstoffatome
enthalten, und sind gegebenenfalls mit einer oder mehreren Gruppen
substituiert, die aus der Gruppe ausgewählt sind, die aus Aryl, Heteroaryl,
Heterocyclyl, C1–6-Alkoxy, C1–6-Alkylthio,
Aryl-C1–6-alkoxy,
Aryl-C1–6-alkylthio,
Amino, Mono- oder Di-C1–6-alkylamino, Cycloalkyl, Cycloalkenyl,
Carboxy und Estern davon, Amid, Sulfonamido, Ureido, Guanidino,
C1–6-Alkylguanidino,
Amidino, C1–6-Alkylamidino, C1–6-Acyloxy,
Azido, Hydroxy, Hydroxyimino und Halogen besteht. Bevorzugt enthält der optionale
Substituent eine solubilisierende Gruppe; geeignete solubilisierende
Einheiten werden den Fachleuten ersichtlich sein und schließen Hydroxy-
und Amin-Gruppen ein. Noch mehr bevorzugt schließt der optionale Substituent
Heterocyclyl, z. B. Piperidinyl, Morpholinyl oder Piperazinyl, Amino,
Mono- oder Di-C1–6-alkylamino und Hydroxy oder jede Kombination
daraus ein.
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Hier
bezeichnete Cycloalkyl- und Cycloalkenyl-Gruppen schließen Gruppen
mit drei bis sieben Ring-Kohlenstoffatomen ein und sind gegebenenfalls
wie oben für
die Alkyl- und Alkenyl-Gruppen beschrieben substituiert.
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Wenn
hier verwendet, schließt
der Begriff "Aryl", wenn nichts anderes
definiert wird, einzelne und kondensierte Ringe ein, die in geeigneter
Weise 4 bis 7, vorzugsweise 5 oder 6 Ringatome in jedem Ring enthalten,
wobei die Ringe jeweils unsubstituiert oder mit z. B. bis zu drei
Substituenten substituiert sein können.
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Geeignete
Aryl-Gruppen schließen
Phenyl und Naphthyl ein, wie z. B. 1-Naphthyl oder 2-Naphthyl.
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Wenn
hier verwendet, schließt
der Begriff "Heterocyclyl", wenn nichts anderes
definiert wird, nicht-aromatische, einzelne und kondensierte Ringe
ein, die in geeigneter Weise bis zu vier Heteroatome in jedem Ring enthalten,
von denen jedes aus O, N und S ausgewählt ist, wobei die Ringe unsubstituiert
oder mit z. B. bis zu drei Substituenten substituiert sein können. Jeder
heterocyclische Ring hat in geeigneter Weise 4 bis 7, vorzugsweise
5 oder 6 Ringatome. Ein kondensiertes heterocyclisches Ringsystem
kann carbocyclische Ringe einschließen und braucht nur einen heterocyclischen
Ring einschließen.
Beispiele für
Heterocyclyl-Gruppen schließen
Pyrrolidin, Piperidin, Piperazin, Morpholin, Imidazolidin und Pyrazolidin
ein.
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Wenn
hier verwendet, schließt
der Begriff "Heteroaryl", wenn nichts anderes
definiert wird, mono- und bicyclische heteroaromatische Ringsysteme
ein, die bis zu vier, vorzugsweise 1 oder 2 Heteroatome umfassen,
die jeweils aus O, N und S ausgewählt sind. Jeder Ring kann 4
bis 7, vorzugsweise 5 oder 6 Ringatome aufweisen. Ein bicyclisches
heteroaromatisches Ringsystem kann einen carbocyclischen Ring einschließen. Beispiele
für Heteroaryl-Gruppen
schließen
Pyrrol, Chinolin, Isochinolin, Pyridin, Pyrimidin, Oxazol, Thiazol, Thiadiazol,
Triazol, Imidazol und Benzimidazol ein.
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Aryl-,
Heterocyclyl- und Heteroaryl-Gruppen können gegebenenfalls mit vorzugsweise
bis zu drei Substituenten substituiert sein. Geeignete Substituenten
schließen
Halogen, C1–6-Alkyl,
Aryl, Aryl-C1–6-alkyl, C1–6-Alkoxy, C1–6-Alkoxy-C1–6-alkyl,
Halogen-C1–6-alkyl,
Aryl-C1–6-alkoxy,
Hydroxy, Nitro, Cyano, Azido, Amino, Mono- und Di-N-C1–6-alkylamino,
Acylamino, Arylcarbonylamino, Acyloxy, Carboxy, Carboxysalze, Carboxyester,
Carbamoyl; Mono- und Di-N-C1–6-alkylcarbamoyl, C1–6-Alkoxycarbonyl,
Aryloxycarbonyl, Ureido, Guanidino, C1–6-Alkylguanidino,
Amidino, C1–6-Alkylamidino, Sulfonylamino,
Aminosulfonyl, C1–6-Alkylthio, C1–6-Alkylsulfinyl,
C1–6-Alkylsulfonyl,
Heterocyclyl, Heteroaryl, Heterocyclyl-C1–6-alkyl, Hydroxyimino-C1–6-alkyl
und Heteroaryl-C1–6-alkyl und Kombinationen
daraus ein. Bevorzugt enthält
der optionale Substituent eine solubilisierende Gruppe; geeignete
solubilisierende Einheiten werden den Fachleuten ersichtlich sein
und schließen
Hydroxy- und Amin-Gruppen ein. Noch mehr bevorzugt schließt der optionale
Substituent Heterocyclyl, Amino, Mono- oder Di-C1–6-alkylamino,
Amid und Hydroxy oder jede Kombination daraus ein.
X ist bevorzugt
NH, oder X-R1 ist bevorzugt Wasserstoff,
und wenn X NH ist, ist R1 bevorzugt Wasserstoff
oder C1–6-Alkyl.
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Wenn
V CH ist, ist X-Rl bevorzugt Wasserstoff.
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Wenn
V N ist, ist X-R1 bevorzugt NH2.
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Am
meisten bevorzugt ist X-R1 Wasserstoff.
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Ar
ist vorzugsweise ein gegebenenfalls substituiertes Phenyl.
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Bevorzugte
Substituenten für
die Gruppe Ar schließen
Halogen, Hydroxy, Hydroxy-C1–6-alkyl, z. B. Hydroxymethyl,
Hydroxyimino-C1–6-alkyl und C1–6-Alkoxy,
z. B. Methoxy, ein. Besonders bevorzugt sind Halogen und Hydroxy.
Wenn Ar Phenyl ist, sind die Substituenten bevorzugt in der 3-Position
oder in den 3,4-Positionen vorhanden. Wenn Ar Phenyl ist, hat es
bevorzugt einen 3-Hydroxy- oder 3-Chlor-Substituenten, besonders
einen 3-Hydroxy-Substituenten. Besondere Substitutionsmuster für Ar, wenn
es Phenyl ist, sind 3-Hydroxy, 3-Hydroxy-4-Halogen, z. B. 3-Hydroxy-4-chlor
oder 3-Hydroxy-4-brom, 3-Hydroxy-4-methyl und 3-Hydroxy-4-methoxy,
insbesondere 3-Hydroxy-4-chlor.
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Bevorzugt
stellen R2 und R3 unabhängig Wasserstoff,
C1–6-Alkyl,
C3–7-Cycloalkyl, Aryl,
Aryl-C1–6-alkyl, Heteroaryl,
Heteroaryl-C1–6-alkyl,
Heterocyclyl oder Heterocyclyl-C1–6-alkyl
dar, oder R2 und R3 bilden
zusammen mit dem Stickstoffatom, an das sie gebunden sind, einen
4- bis 10-gliedrigen,
monocyclischen oder bicyclischen Ring.
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Noch
mehr bevorzugt stellen R2 und R3 unabhängig Wasserstoff,
C1–6-Alkyl, Aryl oder
Heteroaryl-C1–6-alkyl
dar, von denen jedes, ausgenommen Wasserstoff, gegebenenfalls substituiert
sein kann, oder R2 und R3 bilden
zusammen mit dem Stickstoffatom, an das sie gebunden sind, einen
gegebenenfalls substituierten 5- oder 6-gliedrigen monocyclischen
oder bicyclischen Ring, z. B. Piperidin.
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Die
Verbindungen der Formel (I) haben bevorzugt ein Molekulargewicht
von weniger als 800.
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Besondere
erfindungsgemäße Verbindungen
schließen
diejenigen, die in den Beispielen erwähnt werden, und ihre pharmazeutisch
akzeptablen Salze ein. Es wird selbstverständlich sein, daß die Erfindung
pharmazeutisch akzeptable Derivate von Verbindungen der Formel (I)
einschließt,
und daß diese
im Umfang der Erfindung eingeschlossen sind.
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Wie
hier verwendet, schließt "pharmazeutisch akzeptables
Derivat" jedes/jeden
pharmazeutisch akzeptable(n) Salz, Ester oder Salz eines solchen
Esters einer Verbindung der Formel (I) ein, das/der bei Verabreichung
an den Empfänger
(direkt oder indirekt) eine Verbindung der Formel (I) oder einen
aktiven Metaboliten oder Rest davon bereitstellen kann.
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Man
wird einsehen, daß die
Salze der Verbindungen der Formel (I) zur Verwendung in der Medizin pharmazeutisch
akzeptabel sein sollten. Geeignete pharmazeutisch akzeptable Salze
werden den Fachleuten ersichtlich sein und schließen diejenigen
ein, die in J. Pharm. Sci. 1977, 66, 1–19 beschrieben werden, wie
z. B. Säureadditionssalze,
die mit anorganischen Säuren,
z. B. Chlorwasserstoffsäure,
Bromwasserstoffsäure, Schwefelsäure, Salpetersäure oder
Phosphorsäure,
und mit organischen Säuren,
z. B. Bernsteinsäure,
Maleinsäure,
Essigsäure,
Fumarsäure,
Zitronensäure,
Weinsäure,
Benzoesäure,
p-Toluolsulfonsäure,
Methansulfonsäure
oder Naphthalinsulfonsäure,
gebildet werden. Andere Salze, z. B. Oxalate, können z. B. in der Isolierung
von Verbindungen der Formel (I) verwendet werden und sind im Umfang
dieser Erfindung eingeschlossen.
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Die
Verbindungen dieser Erfindung können
in kristalliner oder nichtkristalliner Form sein und können, falls
kristallin, gegebenenfalls hydratisiert oder solvatisiert sein.
Diese Erfindung schließt
in ihrem Umfang stöchiometrische
Hydrate sowie Verbindungen ein, die variable Mengen von Wasser enthalten.
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Die
Erfindung erstreckt sich auf alle isomeren Formen, einschließlich von
Stereoisomeren und geometrischen Isomeren, der Verbindungen der
Formel (I), einschließlich
Enantiomere und Mischungen davon, z. B. Racemate. Die unterschiedlichen
isomeren Formen können
voneinander durch herkömmliche
Verfahren getrennt oder aufgelöst
werden, oder jedes gegebene Isomer kann durch herkömmliche
synthetische Verfahren oder durch stereospezifische oder asymmetrische
Synthesen erhalten werden.
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Da
die Verbindungen der Formel (I) zur Verwendung in pharmazeutischen
Zusammensetzungen gedacht sind, wird es leicht verständlich sein,
daß sie
vorzugsweise in im wesentlichen reiner Form bereitgestellt werden,
z. B. wenigstens 60% rein, besonders geeignet wenigstens 75% rein
und vorzugsweise wenigstens 85%, speziell wenigstens 98% rein (%
sind auf einer Gewicht/Gewicht-Basis). Unreine Zubereitungen der
Verbindungen können
zur Herstellung der reineren Formen verwendet werden, die in pharmazeutischen
Zusammensetzungen verwendet werden.
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Verbindungen
der Formel (I) sind Imidazol-Derivate, die leicht und unter Verwendung
von Verfahren hergestellt werden können, die den Fachleuten allgemein
bekannt sind und z. B. beschrieben werden in Comprehensive Heterocyclic
Chemistry, Herausgeber Katritzky und Rees, Pergamon Press, 1984,
5, 457–497, ausgehend
von Ausgangsstoffen, die entweder gewerblich erhältlich sind oder aus solchen
in Analogie zu allgemein bekannten Verfahren hergestellt werden
können.
Ein Schlüsselschritt
in vielen solchen Synthesen ist die Bildung des zentralen Imidazolkerns.
Geeignete Verfahren. werden u. a. in den US-PSen 3 707 475 und 3 940
486 beschrieben, die hier durch Verweis in ihrer Gesamtheit eingeführt werden.
Diese Patente beschreiben die Synthese von α-Diketonen und α-Hydroxyketonen
(Benzoinen) und ihre anschließende
Verwendung in der Herstellung von Imidazolen und N-Hydroxyimidazolen.
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Bevorzugte
Verfahren zur Herstellung von Verbindungen dieser Erfindung sind
wie im obigen Schema umrissen, worin R C1–6-Alkyl
oder Aryl-C1–6-alkyl
ist, vorzugsweise Ethyl. α-Diketone
werden durch Kondensation des Anions von z. B. einem 4-substituierten
Pyridin-Derivat (V = CH, R1 – X = H)
mit dem Weinreb-Amid einer Arylsäure
oder mit einem Arylaldehyd gefolgt von Oxidation des intermediären Produkts
hergestellt. Rühren
des Diketons mit einem Aldehyd, wie z. B. Glykolsäureethylester,
und Ammoniumacetat in einer Mischung aus Methanol und Methyl-tert-butylether
erlaubt einen Zugang zum Imidazolkern gemäß Analogie zum in WO 98/56788
beschriebenen Verfahren. Danach kann der Ethylester, die entsprechende
Säure oder
ein aktiviertes Derivat davon zu einem Amid unter Verwendung herkömmlicher
Amidbindungs-Bildungsverfahren
umgewandelt werden. Solche Verfahren sind allgemein fachbekannt
und werden z. B. beschrieben in P.D. Bailey, I.D. Collier und K.M.
Morgan in Comprehensive Organic Functional Group Transformation,
Bd. 5, Hrsg. C.J. Moody, S. 257, Elsevier Scientific, Oxford, 1995.
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Nicht-selektive
Alkylierung des Imidazol-Stickstoffs (unter Verwendung eines der
in N. J. Liverton et al. umrissenen Verfahrens; J. Med. Chem., 1999,
42, 2180–2190)
mit einer Verbindung der Formel L-R4, worin
L eine Abgangsgruppe ist, z. B. Halogen, Sulfonat oder Triflat,
wird beide Isomere der Verbindungen der Formel (I) ergeben, worin
X1 oder X2 NR4 ist, worin R4 von
Wasserstoff verschieden ist, und die Isomere können durch chromatographische
Verfahren getrennt werden.
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Während der
Synthese der Verbindungen der Formel (I) können labile funktionelle Gruppen
in den intermediären
Verbindungen, z. B. Hydroxy-, Carboxy- und Amino-Gruppen, geschützt werden.
Eine umfassende Erörterung
der Arten und Weisen, auf denen verschiedene labile funktionelle
Gruppen geschützt
werden können,
und der Verfahren zur Spaltung der resultierenden geschützten Derivate
wird z. B. angegeben in Protective Groups in Organic Chemistry,
T.W. Greene und P.G.M. Wuts (Wiley-Interscience, New York, 2. Auflage, 1991).
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Die
Verbindungen der Formel (2) können
einzeln hergestellt werden oder als Verbindungsbibliotheken, die
wenigstens 2, z. B. 5 bis 1000, Verbindungen und besonders bevorzugt
10 bis 100 Verbindungen der Formel (I) umfassen. Bibliotheken von
Verbindungen der Formel (I) können
durch einen kombinatorischen "Split and
Mix"-Ansatz oder
durch multiple parallele Synthese unter Verwendung von entweder
Lösungsphasen- oder
Festphasenchemie durch den Fachleuten bekannte Verfahren hergestellt
werden.
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So
wird gemäß einem
weiteren Aspekt der Erfindung eine Verbindungsbibliothek bereitgestellt,
die wenigstens zwei Verbindungen der Formel (I) oder pharmazeutisch
akzeptable Salze davon umfaßt.
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Pharmazeutisch
akzeptable Salze können
herkömmlich
durch Reaktion mit der geeigneten Säure oder dem geeigneten Säure-Derivat
hergestellt werden. Die neuen Carbonsäureester und die entsprechenden
Säuren
der Formel (II), die als Zwischenstufen in der Synthese der Verbindungen
der Formel (I) verwendet werden, bilden ebenfalls einen Teil der
vorliegenden Erfindung
worin
X, V, R
1, Ar, X
1 und
X
2 wie für
Formel (I) definiert sind und R Wasserstoff, C
1-6-Alkyl
oder Aryl-C
1–6-alkyl
ist.
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Wie
oben angegeben wurde, sind die Verbindungen der Formel (I) und ihre
pharmazeutisch akzeptablen Salze nützlich zur Behandlung und/oder
Prophylaxe von Störungen,
an denen Raf-Kinasen, insbesondere B-Raf-Kinase, beteiligt sind.
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Gemäß einem
weiteren Aspekt der Erfindung wird die Verwendung einer Verbindung
der Formel (I) oder eines pharmazeutisch akzeptablen Salzes davon
als Inhibitor der B-Raf-Kinase bereitgestellt.
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Wie
oben angegeben wurde, sind die Verbindungen der Formel (I) und ihre
pharmazeutisch akzeptablen Salze nützlich zur Behandlung und/oder.
Prophylaxe von Störungen,
die mit neuronaler Degeneration verbunden sind, die aus ischämischen
Ereignissen resultiert.
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Gemäß einem
weiteren Aspekt der Erfindung wird ein Verfahren zur Behandlung
oder Prophylaxe einer neurotraumatischen Erkrankung in einem bedürftigen
Säugetier
bereitgestellt, welches das Verabreichen einer wirksamen Menge einer
Verbindung der Formel (I) oder eines pharmazeutisch akzeptablen
Salzes davon an das Säugetier
umfaßt.
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Gemäß einem
weiteren Aspekt der Erfindung wird die Verwendung einer Verbindung
der Formel (I) oder eines pharmazeutisch akzeptablen Salzes davon
in der Herstellung eines Medikaments zur prophylaktischen oder therapeutischen
Behandlung eines beliebigen Krankheitszustands in einem Menschen
oder anderen Säugetier,
der durch ein neurotraumatisches Ereignis verschlimmert oder verursacht
wird, bereitgestellt.
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Neurotraumatische
Krankheiten/Ereignisse wie hier definiert schließen offenes oder penetrierendes Schädeltrauma,
wie durch Operation verursacht, oder eine gedeckte Schädeltraumaverletzung
ein, wie sie durch eine Verletzung der Kopfregion verursacht wird.
Ebenfalls eingeschlossen in dieser Definition ist ein ischämischer
Schlaganfall, insbesondere im Hirngebiet, vorübergehende ischämische Anfälle im Anschluß an einen
koronaren Bypass und ein kognitiver Abbau im Anschluß an andere
vorübergehende
ischämische
Zustände.
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Ischämischer
Schlaganfall kann als eine fokale neurologische Störung definiert
werden, die aus einer unzureichenden Blutzufuhr zu einem speziellen
Hirngebiet resultiert, gewöhnlich
als Ergebnis einer Embolie, von Thromben oder eines lokalen atheromatösen Verschlusses
des Blutgefäßes. Die
Rollen für
Streßreize
(wie Anoxie), Redoxverletzung, exzessive neuronale exzitatorische
Stimulation und Entzündungscytokine
in diesem Gebiet haben zugenommen, und die vorliegende Erfindung
stellt ein Mittel zur potentiellen Behandlung dieser Verletzungen
bereit. Relativ wenig Behandlung für eine akute Verletzung wie
diese war bislang verfügbar.
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Die
Verbindungen der Erfindung können
ebenfalls in der Behandlung oder Prophylaxe von Krebs verwendet
werden.
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Die
Verbindungen der Erfindung können
ebenfalls von Nutzen zur Behandlung oder Prophylaxe von CSBP/p38-vermittelten
Erkrankungen sein, wie in
WO 99/01131 und
WO
99/01130 beschrieben.
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Die
Fachleute werden anerkennen, daß sich
hier Verweise auf die Behandlung ebenfalls auf die Prophylaxe sowie
auf die Behandlung etablierter Infektionen oder Symptome erstrecken.
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Um
die Verbindungen der Formel (I) in der Therapie zu verwenden, werden
sie normalerweise zu einer pharmazeutischen Zusammensetzung gemäß standardmäßiger pharmazeutischer
Praxis formuliert werden.
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Gemäß einem
weiteren Aspekt der Erfindung wird eine pharmazeutische Zusammensetzung
bereitgestellt, die eine Verbindung der Formel (I) oder ein pharmazeutisch
akzeptables Salz davon und einen pharmazeutisch akzeptablen Träger
umfaßt.
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Die
Verbindungen der Formel (2) können
zweckmäßig auf
jedem der Wege verabreicht werden, die herkömmlich für die Wirkstoffverabreichung
verwendet werden, z. B. parenteral, topisch oder durch Inhalation. Die
Verbindungen der Formel (2) können
in herkömmlichen
Arzneiformen verabreicht werden, die durch ihre Kombination mit
standardmäßigen pharmazeutischen
Trägern
gemäß herkömmlichen
Verfahren hergestellt werden. Die Verbindungen der Formel (I) können ebenfalls
in herkömmlichen
Dosierungen in Kombination mit einer bekannten, zweiten, therapeutisch
wirksamen Verbindung verabreicht werden. Diese Verfahren können das
Vermischen, Granulieren und Verpressen oder Auflösen der Bestandteile nach Bedarf
zur gewünschten Zubereitung
beinhalten. Man wird anerkennen, daß die Form und die Eigenschaft
des pharmazeutisch akzeptablen Trägers durch die Menge der Verbindung
der Formel (2), mit der er kombiniert wird, durch den Verabreichungsweg
und durch andere allgemein bekannte Variablen diktiert werden. Der
(die) Träger
muß (müssen) "akzeptabel" in dem Sinne sein,
daß er
(sie) mit den anderen Bestandteilen der Formulierung kompatibel
und nicht nachteilig für
den Empfänger
ist (sind).
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Der
eingesetzte pharmazeutische Träger
kann z. B. entweder ein Feststoff oder eine Flüssigkeit sein. Exemplarisch
für feste
Träger
sind Lactose, Kaolin, Saccharose, Talkum, Gelatine, Agar, Pectin,
Gummi arabicum, Magnesiumstearat, Stearinsäure und dgl. Exemplarisch für flüssige Träger sind
Sirup, Erdnußöl, Olivenöl, Wasser
und dgl. In ähnlicher
Weise kann der Träger
oder das Verdünnungsmittel
ein allgemein fachbekanntes Zeitverzögerungsmaterial einschließen, wie
Glycerylmonostearat oder Glyceryldistearat, allein oder mit einem
Wachs.
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Eine
große
Vielzahl pharmazeutischer Formen kann eingesetzt werden. Falls ein
fester Träger
verwendet wird, kann die Zubereitung tablettiert werden, in einer
Hartgelatinekapsel in Pulver- oder Pelletform gegeben werden oder
in Form einer Pastille oder Lutschtablette sein. Die Menge des festen
Trägers
wird weithin variieren, aber wird bevorzugt ca. 25 mg bis ca. 1
g sein. Wenn ein flüssiger
Träger
verwendet wird, wird die Zubereitung in Form eines Sirups, einer
Emulsion, einer Weichgelatinekapsel, einer sterilen injizierbaren
Flüssigkeit,
wie eine Ampulle, oder einer nicht-wäßrigen flüssigen Suspension sein.
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Die
Verbindungen der Formel (I) werden bevorzugt parenteral verabreicht,
d. h. durch intravenöse,
intramuskuläre,
subkutane, intranasale, intrarektale, intravaginale oder intraperitoneale
Verabreichung. Die intravenöse
Form der parenteralen Verabreichung ist allgemein bevorzugt. Die
Verbindungen können
als Bolus oder kontinuierliche Infusion z. B. über 3 Tage hinweg verabreicht
werden. Geeignete Dosierungsformen für eine solche Verabreichung
können
durch herkömmliche
Techniken zubereitet werden.
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Die
Verbindungen der Formel (I) können
ebenfalls oral verabreicht werden. Geeignete Dosierungsformen für eine solche
Verabreichung können
durch herkömmliche
Techniken hergestellt werden.
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Die
Verbindungen der Formel (I) können
ebenfalls durch Inhalation verabreicht werden, d. h. durch intranasale
und orale Inhalationsverabreichung. Geeignete Dosierungsformen für eine solche
Verabreichung, wie z. B. Aerosol-Formulierungen, können durch
herkömmliche
Techniken hergestellt werden.
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Die
Verbindungen der Formel (I) können
ebenfalls topisch verabreicht werden, d. h. durch nicht-systemische
Verabreichung. Dies schließt
die Anwendung der Inhibitoren extern auf die Epidermis oder die
Mundhöhle
und die Einträufelung
einer solchen Verbindung in das Ohr, Auge und die Nase ein, so daß die Verbindung
den Blutstrom nicht signifikant betritt.
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Für alle hier
offenbarten Verwendungsverfahren wird das täglich orale Dosierungsschema
bevorzugt von ca. 0,1 bis ca. 80 mg/kg Gesamtkörpergewicht sein, bevorzugt
von ca. 0,2 bis 30 mg/kg, besonders bevorzugt von ca. 0,5 bis 15
mg. Das täglich
parenterale Dosierungsschema wird ca. 0,1 bis 80 mg/kg Gesamtkörpergewicht
sein, bevorzugt von ca. 0,2 bis 30 mg/kg und besonders bevorzugt
von ca. 0,5 bis 15 mg/kg. Das tägliche
topische Dosierungsschema wird bevorzugt von 0,1 bis 150 mg sein,
verabreicht 1- bis 4-mal, bevorzugt 2- oder 3-mal täglich. Das
tägliche
Inhalationsdosierungsschema wird bevorzugt von ca. 0,01 bis ca. 1
mg/kg/Tag sein. Ein Fachmann wird ebenfalls erkennen, daß die optimale
Menge und der optimale Abstand der individuellen Dosierungen der
Inhibitoren durch die Natur und das Ausmaß des behandelten Zustands,
die Form, den Weg und den Ort der Verabreichung und den speziellen
behandelten Patienten bestimmt werden, daß solche Optima durch herkömmliche
Techniken bestimmt werden können.
Ein Fachmann wird ebenfalls einsehen, daß der optimale Behandlungsverlauf,
d. h. die Anzahl von Dosen der Inhibitoren, die pro Tag für eine definierte
Anzahl von Tagen gegeben werden, durch die Fachleute unter Verwendung
herkömmlicher
Bestimmungsuntersuchungen für
den Behandlungsverlauf sichergestellt werden kann. Im Falle pharmazeutisch akzeptabler
Salze werden die obigen Zahlen als Stammverbindung der Formel (I)
berechnet.
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Keine
toxikologischen Wirkungen werden indiziert/erwartet, wenn eine Verbindung
der Formel (2) im oben genannten Dosierungsbereich verabreicht wird.
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Alle
Veröffentlichungen,
einschließlich,
aber nicht beschränkt
auf Patente und Patentanmeldungen, die in dieser Beschreibung zitiert
werden, werden hier durch Verweis eingeführt, als ob jede individuelle
Veröffentlichung
spezifisch und individuell als durch Verweis hier angegeben wäre, als
ob sie vollständig
dargestellt sei.
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Die
folgenden Beispiele erläutern
die Herstellung pharmakologisch wirksamer Verbindungen der Erfindung,
und die folgenden Beschreibungen erläutern die Herstellung von Zwischenstufen,
die in der Herstellung dieser Verbindungen verwendet werden.
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Hier
verwendete Abkürzungen
sind wie folgt: THF bezeichnet Tetrahydrofuran.
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Beschreibung 1
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5-(3,4-Dichlorphenyl)-4-pyridin-4-yl-1H-imidazol-2-carbonsäureethylester
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Schritt 1
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1-(3,4-Dichlorphenyl)-2-pyridin-4-yl-ethan-1,2-diol
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4-(tert-Butyldimethylsilyloxymethyl)-pyridin
(T.F. Gallagher et al., Bioorganic and Medicinal Chemistry; 1997,
5, 49) (67 g, 0,3 mol) wurde in THF (250 ml) gelöst und auf –40°C gekühlt. Die Lösung wurde mit einer 2 M Lösung von
Lithiumdiisopropylamid in THF (200 ml, 0,4 mol) behandelt und für 45 min
gerührt,
wobei eine Temperatur von –40
bis –20°C gehalten
wurde, bevor 3,4-Dichlorbenzaldehyd (55,13 g, 0,32 mol) in THF (250 ml)
hinzugetropft wurde. Die Mischung wurde auf Raumtemperatur erwärmen gelassen
und dann für
weitere 18 Stunden gerührt.
Nach erneutem Abkühlen
auf 0°C
wurde die Reaktion mit gesättigter
Ammoniumchlorid-Lösung
(500 ml) abgeschreckt, und die resultierende zweiphasige Mischung
wurde getrennt. Die wäßrige Phase
wurde mit Ethylacetat extrahiert und die vereinigten organischen
Anteile unter reduziertem Druck aufkonzentriert. Der Rückstand
wurde in Ethylacetat gelöst,
mit gesättigter
Natriumbicarbonat-Lösung,
Wasser und Kochsalzlösung
gewaschen, getrocknet (MgSO4) und unter
reduziertem Druck zu einem Öl
(129 g) aufkonzentriert. Das Öl
wurde in THF (300 ml) gelöst
und eine 1 M Lösung
von Tetrabutylammoniumfluorid (360 ml, 0,36 mol) hinzugetropft.
Die Lösung
wurde bei Raumtemperatur für
45 min gerührt
und dann zu einem Öl unter
reduziertem Druck aufkonzentriert. Das Öl wurde in Ethylacetat gelöst und mit
gesättigter
Natriumbicarbonat-Lösung,
Wasser und Kochsalzlösung
gewaschen, getrocknet (MgSO4) und unter
reduziertem Druck eingedampft. Das Öl wurde mit Hexan verrieben
und der resultierende Feststoff filtriert und mit Hexan gewaschen, um
die Titelverbindung (67,58 g, 79%) als braunen Feststoff zu liefern;
MS (AP+) m/e 284/286/288 [M + H]+.
-
1-(3,4-Dichlorphenyl)-2-pyridin-4-yl-ethan-l,2-dion
-
Schritt 2
-
Dimethylsulfoxid
(37 ml, 0,53 mol) wurde in Dichlormethan (250 ml) gelöst und auf –78°C gekühlt. Oxalylchlorid
(34,5 ml, 0,40 mol) wurde hinzugetropft und die Lösung für 20 min
gerührt.
Eine Lösung
aus dem Produkt aus Schritt 1 (34 g, 0,12 mol) in Dimethylsulfoxid
(40 ml) und Dichlormethan (200 ml) wurde bei –78°C hinzugetropft und die Lösung für 30 min
gerührt.
Triethylamin (104 ml, 0,74 mol) wurde hinzugetropft, und die Lösung wurde
trüb; so
daß Überkopfrühren notwendig
wurde. Die Lösung
wurde bei Raumtemperatur über
2 Stunden gerührt
und dann auf Eis/gesättigte
Natriumbicarbonat-Lösung
gegossen. Die wäßrige Schicht
wurde abgetrennt und mit Dichlormethan zurückextrahiert. Die vereinigten
organischen Phasen wurden unter reduziertem Druck zu einem grünlich-gelben
Feststoff aufkonzentriert. Der Feststoff wurde in Dichlormethan
erneut gelöst
und mit Wasser und Kochsalzlösung
gewaschen, getrocknet (MgSO4) und zu einem
Feststoff eingedampft. Der rohe Feststoff wurde durch Kieselgelchromatographie
unter Elution mit Dichlormethan gereinigt, um die Titelverbindung
(28,6 g, 85%) als gelben Feststoff zu liefern; MS (–ve-Ion)
m/e 279/281/283 [M – H]-.
-
Schritt 3
-
5-(3,4-Dichlorphenyl)-4-pyridin-4-yl-1H-imidazol-2-carbonsäureethylester
-
Das
Produkt aus Schritt 2 (2,0 g, 7,1 mmol) wurde in tert-Butylmethylester
(50 ml) gelöst.
Glyoxylsäureethylester
(50%ige Lösung
in Toluol, 2,8 ml, 14,3 mmol) wurde dann hinzugegeben, gefolgt von
einer Lösung von
Ammoniumacetat (1,37 g, 17,8 mmol) in Methanol (10 ml), die über 30 min
hinzugetropft wurde. Nach Rühren
bei Raumtemperatur über
Nacht wurde das Lösungsmittel
im Vakuum verdampft, der Rückstand
in Dichlormethan gelöst
und dann mit wäßrigem Kaliumcarbonat
und Kochsalzlösung
gewaschen. Die organische Schicht wurde getrocknet (MgSO4), filtriert und bei reduziertem Druck aufkonzentriert.
Der Rückstand
wurde an Kieselgel unter Elution mit 5% einer 9 : 1 Methanol: 0,880
Ammoniak-Lösung
in Ether chromatographiert, um die Titelverbindung als blaßgelben
Feststoff zu ergeben (600 mg, 23%); MS (AP+) m/e 362/364 [M + H]+.
-
Beschreibung 2
-
5-(3,4-Dichlorphenyl)-4-pyridin-4-yl-1H-imidazol-2-carbonsäure
-
B1
(520 mg, 1,4 mmol) wurde in Methanol (10 ml) gelöst, 40%ige wäßrige Natriumhydroxid-Lösung (2 ml)
wurde hinzugegeben und die Mischung über Nacht zum Rückfluß erwärmt. Nach
dem Abkühlen
wurde das Lösungsmittel
im Vakuum entfernt, der Rückstand
in Wasser gelöst
und mit Ether gewaschen. Die wäßrige Schicht
wurde auf 0°C
abgekühlt
und mit Essigsäure
angesäuert.
-
Die
Ausfällung
wurde abfiltriert und unter Vakuum über Nacht getrocknet, um die
Titelverbindung als weißen
Feststoff zu ergeben (400 mg, 83%); MS (AP+) m/e 334 [M + H]+.
-
Beschreibung 3
-
5-(4-Chlor-3-methoxyphenyl)-4-pyridin-4-yl-1Himidazol-2-carbonsäureethylester
-
Schritt 1
-
4-Chlor-3-N-dimethoxy-N-methyl-benzamid
-
Eine
Suspension aus 4-Chlor-3-methoxybenzoesäure (F. Claudi et al., J. Med.
Chem., 1992, 35, 4408) (37,2 g, 0,2 mol) in Dichlormethan (500 ml),
das Oxalylchlorid (26 ml) enthielt, wurde mit N,N-Dimethylformamid
(10 Tropfen) behandelt. Nach Rühren
bei Raumtemperatur für
6 Stunden wurde die Lösung
unter reduziertem Druck aufkonzentriert, zusätzliches Dichlormethan wurde
zum Rückstand
hinzugegeben, und das Lösungsmittel
wurde erneut verdampft. Der Rückstand
wurde dann in Acetonitril (600 ml) gelöst und mit Methoxymethylaminhydrochlorid
(20,5 g, 0,21 mol) versetzt. Die Mischung wurde in einem Eisbad
gekühlt,
eine Lösung
aus Pyridin (80 ml) in Acetonitril (150 ml) wurde hinzugetropft,
und die Mischung wurde bei Raumtemperatur für 18 Stunden gerührt. Die
Lösung
wurde aufkonzentriert und der Rückstand
zwischen Ethylacetat und gesättigter
Kaliumcarbonat-Lösung
aufgetrennt. Die organische Schicht wurde abgetrennt, mit Kochsalzlösung gewaschen,
getrocknet (MgSO4) und bei reduziertem Druck
aufkonzentriert, um die Titelverbindung (40,0 g, 87%) als farbloses Öl zu ergeben;
MS (ES+) m/e 230/232 [M + H]+.
-
Schritt 2
-
1-(4-Chlor-3-methoxy-phenyl)-2-pyridin-4-yl-ethanon
-
4-Picolin
(16,9 ml, 0,174 mol) wurde zu einer gerührten Lösung aus Lithiumdiisopropylamid
(110 ml, 0,22 mol, 2 M Lösung
in Heptan, Ethylbenzol, Tetrahydrofuran) und in trockenem Tetrahydrofuran
(150 ml) bei –78°C getropft.
Nach Rühren
bei –78°C für 15 min
wurde eine Lösung
des Produkts aus Schritt 1 (40,0 g, 0,174 mol) in Tetrahydrofuran
(100 ml), hinzugetropft. Die Reaktion wurde auf Raumtemperatur über 3 Stunden
erwärmen
gelassen. Die Lösung
in Eis abgekühlt
und mit gesättigter
Ammoniumchlorid-Lösung
versetzt. Die wäßrige Mischung
wurde mit Ethylacetat extrahiert, mit Kochsalzlösung gewaschen, getrocknet
(MgSO4), filtriert und bei reduziertem Druck
aufkonzentriert. Das resultierende Gummi wurde mit kaltem Diethylether/Hexan
(1 : 1, 300 ml) verrieben und der Feststoff aufgefangen, um die
Titelverbindung als blaßgelben
Feststoff zu ergeben (29 g, 64%); MS (ES+) m/e 262/264 [M + H]+.
-
Schritt 3
-
1-(4-Chlor-3-methoxy-phenyl)-2-pyridin-4-yl)-ethan-1,2-dion
-
Eine
Lösung
aus dem Produkt aus Schritt 2 (22,5 g, 86 mmol) in Dimethylsulfoxid
(150 ml) wurde bei 55°C
gerührt.
Hydrogenbromid (48%ig, wäßrig, 21
ml) wurde hinzugetropft und die Lösung für 1 Stunde auf 55°C gehalten.
Nach Abkühlen
auf Raumtemperatur wurde die Lösung
in eine Lösung
aus Natriumacetat (21 g) in Eiswasser (1 1) gegossen, und die resultierende
Aufschlämmung
wurde bei Raumtemperatur für
30 min gerührt.
Die Mischung wurde mit Ethylacetat extrahiert, und die organischen
Schichten wurden vereinigt, mit Kochsalzlösung gewaschen, getrocknet
(MgSO4), filtriert und bei reduziertem Druck
auf konzentriert. Der Rückstand
wurde mit Diethylether/Hexan (1 : 4) verrieben und der Feststoff
aufgefangen, um die Titelverbindung als gelben Feststoff zu ergeben;
MS (EI) m/e 275/277 [M]+.
-
Schritt 4
-
5-(4-Chlor-3-methoxyphenyl)-4-pyridin-4-yl-1H-imidazol-2-carbonsäureethylester
-
Die
Titelverbindung (120 mg, 37%) wurde aus dem Produkt aus Schritt
3 und Glyoxylsäureethylester unter
Verwendung des in B1, Schritt 3 beschriebenen Verfahrens hergestellt;
MS (ES+) m/e 358/360/362 [M + H]+.
-
Beschreibung 4
-
5-(4-Chlor-3-methoxyphenyl)-4-pyridin-1-yl-1Himidazol-2-carbonsäure
-
Die
Titelverbindung (120 mg, 78%) würde
aus dem Produkt aus B3 und wäßrigem Natriumhydroxid unter
Verwendung des in B2 beschriebenen Verfahrens hergestellt; MS (AP–) m/e 328
[M – H]–.
-
Beispiel 1
-
1-[5-(3,4-Dichlorphenyl)-4-pyridin-4-yl-1H-imidazol-2-yl]-1-piperidin-1-yl-methanon
-
Schritt 1
-
5-(3,4-Dichlorphenyl)-4-pyridin-4-yl-1H-imidazol-2-carbonylchlorid
-
B2
(360 mg, 1,1 mmol) wurde in Dichlormethan (15 ml) gelöst, Oxalylchlorid
(0,3 ml, 3,3 mmol) wurde hinzugegeben, gefolgt von 1 Tropfen DMF,
und die Mischung bei Raumtemperatur für 1 h gerührt. Das Lösungsmittel wurde verdampft,
um die Titelverbindung als gelben Feststoff zu ergeben, der direkt
im nächsten Schritt
verwendet wurde.
-
Schritt 2
-
1-[5-(3,4-Dichlorphenyl)-4-pyridin-4-yl-1H-imidazol-2-yl]-1-piperidin-1-yl-methanon
-
Das
Produkt aus Schritt 1 (52 mg, 0,15 mmol) wurde in wasserfreiem Dichlormethan
(3 ml) gelöst,
Piperidin (0,025 ml, 0,23 mmol) wurde hinzugegeben, gefolgt von
Triethylamin (0,084 ml, 0,6 mmol), und die Mischung bei Raumtemperatur
für 2 Stunden
gerührt.
Die Mischung wurde mit Dichlormethan verdünnt und mit wäßrigem Natriumbicarbonat
und Kochsalzlösung
gewaschen. Die organische Schicht wurde getrocknet (MgSO4) und unter Vakuum eingedampft. Der Rückstand
wurde an Kieselgel unter Elution mit 5 einer 9 : 1 Methanol: 0,880
Ammoniak-Lösung
in Dichlormethan chromatographiert, um die Titelverbindung als weißen Feststoff
zu ergeben (16 mg, 26%); MS (AP+) m/e 402 [M + H]+.
-
Beispiel 2
-
5-(4-Chlor-3-methoxyphenyl)-4-pyridin-4-yl-1H-imidazol-2-yl]-1-piperidin-1-yl-methanon
-
Schritt 1
-
5-(4-Chlor-3-methoxyphenyl)-4-pyridin-4-yl-1H-imidazol-2-carbonylchlorid
-
Die
Titelverbindung wurde aus dem Produkt aus B4 unter Verwendung des
in Beispiel 1, Schritt 1 beschriebenen Verfahrens hergestellt.
-
Schritt 2
-
5-(4-Chlor-3-methoxyphenyl)-4-pyridin-4-yl-1H-imidazol-2-yl]-1-piperidin-1-yl-methanon
-
Die
Titelverbindung (30 mg, 50%) wurde aus dem Produkt aus Schritt 1
und Piperidin unter Verwendung des in Beispiel 1, Schritt 2 beschriebenen
Verfahrens hergestellt: MS (AP+) m/e 397/399 [M + H]+.
-
Beispiel 3
-
1-[5-(4-Chlor-3-hydroxyphenyl)-4-pyridin-4-yl-1Himidazol-2-yl]-1-piperidin-1-yl-methanon
-
Eine
Lösung
aus Beispiel 2 (18 mg, 0,045 mmol) in Dichlormethan (5 ml) wurde
auf 0°C
abgekühlt
und mit Bortribromid (1 M in Dichlormethan, 0,14 ml, 0,14 mmol)
behandelt. Die Lösung
wurde bei 0°C
für 1 Stunde und
dann bei Raumtemperatur für
weitere 5 Stunden gerührt.
2 M Salzsäure
(1 ml) wurde hinzugegeben und die Reaktion für 1 Stunde auf 50°C erwärmt. Nach
Abkühlen
wurde die Mischung mit Kaliumcarbonat-Lösung basisch gemacht und die
resultierende Ausfällung
durch Filtration aufgefangen. Der Rückstand wurde an Kieselgel
unter Elution mit 10% einer 9 : 1-Methanol: 0,880 Ammoniak-Lösung in
Dichlormethan chromatographiert, um die Titelverbindung als weißen Feststoff
zu ergeben (10 mg, 58%); MS (AP+) m/e 383/385 [M + H]+.
-
Die
folgenden Beispiele wurden durch das in Beispiel 1 beschriebene,
allgemeine zweistufige Verfahren hergestellt.
-
-
Die
folgenden Beispiele wurden durch das in Beispiel 2 beschriebene,
allgemeine zweistufige Verfahren hergestellt.
-
-
Die
folgenden Beispiele wurden durch das in Beispiel 3 beschriebene,
allgemeine Verfahren hergestellt:
-
Beispiel 11
-
5-(4-Chlor-3-hydroxyphenyl)-4-pyridin-4-yl-1H-imidazol-2-carbonsäure(2-dimethylaminoethyl)amid
-
Schritt 1
-
5-(4-Chlor-3-hydroxyphenyl)-4-pyridin-4-yl-1H-imidazol-2-carbonsäure
-
B3
(7,60 g, 21 mmol) wurde in Dichlormethan (200 ml) suspendiert und
mit einer 1 molaren Lösung aus
Bortribromid in Dichlormethan (100 ml, 100 mmol) behandelt. Die
Suspension wurde bei Raumtemperatur für 16 Stunden gerührt, mit
5 M Salzsäure
(50 ml) versetzt und die Mischung für weitere 30 Minuten zum Rückfluß erwärmt. Die
Mischung wurde dann auf konzentriert und der pH mit 40%iger Natriumhydroxid-Lösung auf ca.
11 eingestellt. Die Lösung
wurde auf 50°C
zur vollständigen
Esterhydrolyse erwärmt
und das Produkt durch Ansäuerung
mit Essigsäure
auf pH 4–5
ausgefällt.
Der Feststoff wurde filtriert, mit Wasser und Ether gewaschen und
dann unter Vakuum getrocknet, um die Titelverbindung zu ergeben
(3,67 g, 55 $); MS (AP+) m/e 315/317 [M + H]+.
-
Schritt 2
-
5-(4-Chlor-3-hydroxyphenyl)-4-pyridin-4-yl-1H-imidazol-2-carbonylchlorid
-
Eine
Suspension aus dem Produkt aus Schritt 1 (1,24 g, 3,9 mmol) in Dichlormethan
(50 ml) wurde mit Oxalylchlorid (3,4 ml, 39 mmol) und 10 Tropfen
Dimethylformamid behandelt. Die Suspension wurde dann für 5 Stunden
zum Rückfluß erwärmt, abgekühlt und
unter Vakuum aufkonzentriert. Der resultierende Rückstand wurde
mit Toluol azeotrop destilliert und dann mit Hexan verrieben, um
die Titelverbindung (1,56 g) zu ergeben, die ohne weitere Reinigung
verwendet wurde.
-
Schritt 3
-
5-(4-Chlor-3-hydroxyphenyl)-4-pyridin-4-yl-1H-imidazol-2-carbonsäure-(2-dimethylaminoethyl)amid
-
Das
Produkt aus Schritt 2 (124 mg, 0,3 mmol) wurde in Dichlormethan
(5 ml) suspendiert und mit einer Lösung aus N,N-Dimethylethylendiamin
(0,036 ml, 0,33 mmol) und Triethylamin (0,125 ml, 0,9 mmol) in Dichlormethan
(1 ml) behandelt. Die Reaktionsmischung wurde dann bei Raumtemperatur über Nacht
gerührt, mit
gesättigter
Natriumbicarbonat-Lösung
(3 ml) gewaschen und durch eine Varian Chem Elut Hydromatrix-Kartusche
zur Entfernung der wäßrigen Phase
geleitet. Das Filtrat wurde dann aufkonzentriert und durch Kieselgelchromatographie
unter Elution mit 0,3 : 3 : 7 Dichlormethan : Ethanol : 0,880 Ammoniak-Lösung gereinigt,
um die Titelver-bindung
zu liefern (20 mg, 17%); MS (AP+) m/e 386/388 [M + H]+.
-
Die
folgenden Beispiele wurden durch das in Beispiel 11 beschriebene,
allgemeine Verfahren hergestellt.
-
-
Es
ist selbstverständlich,
daß die
vorliegende Erfindung alle Kombinationen der hier oben beschriebenen
besonderen und bevorzugten Untergruppen umfaßt.
-
Biologische
Beispiele
-
Die
Aktivität
der Verbindungen der Formel (I) als B-Raf-Inhibitoren kann durch
die folgenden in-vitro-Tests bestimmt werden:
-
Fluoreszenzanisotropie-Kinasebindungstest
-
Das
Kinaseenzym, der fluoreszente Ligand und eine variable Konzentration
von Testverbindung werden zusammen inkubiert, um das thermodynamische
Gleichgewicht unter solchen Bedingungen zu erreichen, daß der fluoreszente
Ligand in Abwesenheit der Testverbindung signifikant (> 50%) enzymgebunden
ist, und daß in
Gegenwart einer ausreichenden Konzentration (> 10 × Ki) eines wirksamen Inhibitors die Anisotropie des
ungebundenen fluoreszenten Liganden meßbar unterschiedlich vom gebundenen
Wert ist. Die Konzentration des Kinaseenzyms sollte bevorzugt > 1 × Kf sein.
Die erforderliche Konzentration des fluoreszenten Liganden wird
von der verwendeten Instrumentierung und den fluoreszenten und physikochemischen
Eigenschaften abhängen.
Die verwendete Konzentration muß niedriger
als die Konzentration des Kinaseenzyms und bevorzugt geringer als
die Hälfte
der Kinaseenzymkonzentration sein. Ein typisches Protokoll lautet:
Alle
Komponenten werden in Puffer der Zusammensetzung 50 mM HEPES, pH
7,5, 1 mM CHAPS, 10 mM MgCl2 gelöst.
-
B-Raf-Enzymkonzentration:
1 nM
Konzentration des fluoreszenten Liganden: 0,5 nM
Konzentration
der Testverbindung: 0,1 nM-100 μM
-
Die
Komponenten werden in 10 μl
Endvolumen in LJL HE 384 Typ B schwarzer Mikrotiterplatte bis zum Erreichen
des Gleichgewichts inkubiert (über
3 h, bis zu 30 h).
-
Fluoreszenzanisotropie
wird in LJL Acquest ausgelesen.
Definitionen:
Ki = Dissoziationskonstante für die Inhibitorbindung
Kf = Dissoziationskonstante für die Bindung
des fluoreszenten Liganden
-
Der
fluoreszierende Ligand ist die folgende Verbindung
die aus 5-[2-(4-Aminomethylphenyl)-5-pyridin-4-yl-1H-imidazol-4-yl]-2-Chlorphenol und
Rhodamingrün stammt.
-
Raf-Kinasetest
-
Die
Aktivität
von humanem rekombinantem B-Raf-Protein wurde in vitro durch Test
des Einbaus von radiomarkiertem Phosphat in rekombinante MAP-Kinase (MEK), ein
bekanntes physiologisches Substrat von B-Raf, bewertet. Katalytisch
aktives humanes rekombinantes B-Raf-Protein wurde durch Reinigung
von sf9-Insektenzellen, die mit einem humanen rekombinanten B-Raf-Baculovirus-Expressionsvektor
infiziert waren, erhalten. Um sicherzustellen, daß die gesamte
Substratphosphorylierung aus der B-Raf-Aktivität resultierte, wurde eine katalytisch
inaktive Form von MEK verwendet. Dieses Protein wurde aus bakteriellen
Zellen gereinigt, die mutiertes inaktives MEK als Fusionsprotein
mit Glutathion-S-transferase exprimieren (GSTkdMEK).
-
Verfahren
-
Standardtestbedingungen
der katalytischen B-Raf-Aktivität
verwendeten 3 μg
GST-kdMEK, 10 μM ATP
und 2 μCi 33P-ATP, 50 mM MOPS, 0,1 mM EDTA, 0,1 M Saccharose,
10 mM MgCl2 plus 0,1% Dimethylsulfoxid (das
nach Bedarf Verbindung enthält)
in einem Gesamtreaktionsvolumen von 30 μl. Reaktionen wurden bei 25°C für 90 Minuten
inkubiert und die Reaktionen durch Zugabe von EDTA auf eine Endkonzentration von
50 μM beendet.
10 μl der
Reaktion wurden auf P30-Phosphocellulosepapier getupft und luftgetrocknet.
Im Anschluß an
vier Spülungen
in eiskalter 10%iger Trichlor essigsäure, 0,5% Phosphorsäure wurden
die Papiere vor der Zugabe von Flüssigszintillationsmittel und
Messung der Radioaktivität
in einem Szintillationszähler
luftgetrocknet.
-
Ergebnisse
-
Es
wurde festgestellt, daß die
Verbindungen der Beispiele wirksam in jedem der obigen Tests mit Kd-Werten (im Falle des Bindungstests) oder
IC-Werten (im Kinasetest) von < 3 μM waren.
-
Die
Aktivität
von Verbindungen als Raf-Inhibitoren kann ebenfalls durch die Assays
bestimmt werden, die beschrieben werden in
WO 99/10325 ;
McDonald, O.B., Chen, W.J., Ellis, B., Hoffman, C., Overton, L.,
Rink, M., Smith, A., Marshall, C.J. und Wood, E.R. (1999): "A scintillation proximity
assay for the Raf/MEK/ERK kinase cascade: high throughput screening
and indentification of selective enzyme inhibitors", Anal. Biochem. 268:
318–329
und AACR-Treffen, New Orleans 1998 Poster 3793.
-
Die
neuroprotektiven Eigenschaften von B-Raf-Inhibitoren können durch
den folgenden in-vitro-Test bestimmt werden:
-
Neuroprotektive
Eigenschaften von B-Raf-Inhibitoren in Scheibenkulturen von Ratten-Hippocampus
-
Organotypische
Kulturen liefern eine Zwischenstufe zwischen dissoziierten neuronalen
Zellkulturen und in-vivo-Modellen des Sauerstoff- und Glucoseentzugs (OGD). Die Mehrzahl
glial-neuronaler Wechselwirkungen und neuronaler Verschaltung werden
in kultivierten Hippocampusscheiben beibehalten, wodurch die Untersuchung
der Todesmuster zwischen unterschiedlichen Zelltypen in einem Modell
erleichtert wird, das der Situation in vivo ähnelt. Diese Kulturen erlauben
die Untersuchung einer verzögerten
zellulären
Schädigung und
Tod 24 Stunden oder mehr nach dem Anfall und erlauben die Beurteilung
der Konsequenzen von Langzeitveränderungen
in Kulturbedingungen. Eine Anzahl von Labors hat eine verzögerte neuronale
Schädigung als
Reaktion auf OGD in organotypischen Kulturen des Hippocampus berichtet
(Vornov et al., Stroke, 1994, 25, 57–465; Newell et al., Brain
Res. 1995, 676, 38–44).
Es wurde gezeigt, daß verschiedene
Klassen von Verbindungen in diesem Modell schützen, einschließlich EAA-Antagonisten
(Strasser et al., Brain Res., 1995, 687, 167–174), Na-Kanal-Blocker (Tasker
et al., J. Neurosci., 1992, 12, 98–4308) und Ca-Kanal-Blocker
(Pringle et al., Stroke, 1996, 7, 2124–2130). Bis heute ist relativ
wenig über
die Rolle der durch intrazelluläre
Kinase vermittelten Signalleitungswege im neuronalen Zelltod in
diesem Modell bekannt.
-
Verfahren
-
Organotypische
Hippocampus-Schnittkulturen wurden unter Verwendung des Verfahrens
von Stoppini et al. hergestellt, J. Neurosci.
-
Methods,
1995, 37, 173–182.
Kurz gesagt werden 400 μm-Schnitte,
die aus Hippocampi von 7–8
Tage postnatalen Sprague Dawley-Ratten präpariert werden, auf halbporösen Membranen
für 9–12 Tage
kultiviert. OGD wird dann durch Inkubation in Serum und glucosefreiem
Medium in einer anaeroben Kammer für 45 Minuten induziert. Die
Kulturen werden dann in den Luft/CO2-Inkubator für 23 Stunden
vor der Analyse zurückgebracht.
Propidiumiodid (PI) wird als Indikator für den Zelltod verwendet. PI
ist für
Neuronen nicht toxisch und wurde in vielen Untersuchungen zur Sicherstellung
von Zellebensfähigkeit
verwendet. In beschädigten
Neuronen betritt und bindet PI an Nukleinsäuren. Gebundenes PI zeigt eine
erhöhte
Emission bei 635 nm, wenn es bei 540 nm angeregt wird. Ein PI-Fluoreszenzbild
und ein Bild mit weißem
Licht werden aufgenommen und der Anteil des Zelltodes analysiert.
Die Fläche
der Region CA1 wird aus dem Weißlichtbild
definiert und dem PI-Bild überlagert.
Das P2-Signal wird als Grenzwert herangezogen und die Fläche der
PI-Schädigung
als Prozentanteil der CA1-Fläche
ausgedrückt.
Die Korrelation zwischen PI-Fluoreszenz und histologisch bestätigtem Zelltod
wurde zuvor durch Nissl-Anfärbung
unter Verwendung von Cresyl-Echtviolett validiert (Newell et al.,
J. Neurosci., 1995, 15, 7702–7711).
-
Es
ist selbstverständlich,
daß die
vorliegende Erfindung alle Kombinationen der hier oben beschriebenen
besonderen und bevorzugten Gruppen umfaßt.
-
Durchgehend
in der Beschreibung und den nachfolgenden Patentansprüchen werden,
wenn der Zusammenhang nichts anderes erfordert, das Wort "umfassen" und Variationen
wie "umfaßt" und "umfassend" so verstanden werden,
daß sie
den Einschluß einer
angegebenen ganzen Zahl oder eines angegebenen Schrittes oder einer
angegebenen Gruppe von ganzen Zahlen implizieren, aber nicht den
Ausschluß einer
beliebigen anderen ganzen Zahl oder eines beliebigen anderen Schrittes
oder einer Gruppe von ganzen Zahlen oder Schritten.