DE60009526T2 - Kraftfahrzeug mit mehreren aufprallschutzvorrichtungen - Google Patents

Kraftfahrzeug mit mehreren aufprallschutzvorrichtungen Download PDF

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Description

  • Bereich der Erfindung
  • Die vorliegende Erfindung betrifft Fahrzeugaufbaustrukturen und insbesondere Aufbaustrukturen, die ausgelegt sind, Energie im Falle eines Aufpralles auf feste Hindernisse oder andere Fahrzeuge zu absorbieren.
  • Hintergrund der Erfindung
  • Personenkraftwagen müssen Insassenschutz in mehreren verschiedenen Frontalaufprallarten bieten: bei Schrägaufprall, versetztem Aufprall und senkrechtem Aufprall. Eine sorgfältige Konstruktion der Blechstrukturen gewährleistet eine Energieabsorption beim Aufprall, so daß von den Fahrzeuginsassen erlittene Verzögerungen oder das Eindringen von Teilen des Fahrzeuges in den Fahrgastraum reduziert werden. Das Aufprallverhalten wird typischerweise über das Maß gemessen, um welches Gegenstände in den Fahrgastraum eindringen, und über Verzögerungsmeßwerte von mit Instrumenten versehenen Versuchspuppen, sogenannten "Dummies", wenn das Fahrzeug a) im typischen Falle mit 30 mph frontal auf einen festen Betonblock aufprallt (senkrechter Frontalaufprallversuch); b) mit einem zu einer Seite des Fahrzeuges versetzten nachgiebigen Hindernis mit im typischen Falle 40 mph zusammenstößt (versetzter Frontalaufprallversuch); und c) mit einer festen Barriere kollidiert, die im typischen Fall in einem Winkel von 45 Grad zum Fahrzeug angeordnet ist. Der senkrechte Frontalaufprallversuch ist ausgelegt, die Wirkung eines Frontalaufpralles auf ein festes Objekt zu simulieren. Der seitlich versetzte Aufprallversuch ist ausgelegt, den Aufprall auf ein anderes Fahrzeug zu simulieren, das in der entgegengesetzten Richtung fährt, jedoch um die Hälfte der Fahrzeugbreite zum ersten Fahrzeug versetzt ist. Der Barriere- oder Schrägaufprallversuch simuliert einen Aufprall in einem Winkel auf ein festes Objekt.
  • Seitenholme oder Rahmenteile mit relativ großem Kastenprofil erstrecken sich fahrer- und beifahrerseitig auf beiden Seiten des Motors von der Fahrzeugstruktur aus nach vorne. Ein vorderer Querholm erstreckt sich zwischen den vorderen Enden der Seitenholme. Die Seitenholme sowie die Anbringung der Befestigungspunkte für den Motor und die Vorderradaufhängung spielen eine wichtige Rolle bei Frontalzusammenstößen. Die Seitenholme sind ausgelegt, bei einem Aufprall nachzugeben bzw. geknautscht zu werden und so Energie zu absorbieren und die von den Insassen erlittene Verzögerung zu reduzieren. Das Nachgeben der Seitenholme senkt auch die Gefahr des Eindringens der Seitenholme in den Fahrgastraum.
  • Aus der EP 0 788 930 ist es bekannt, Fahrzeugrahmenteile im Falle eines Aufpralles dadurch zu versteifen, daß Druckgas in einen im wesentlichen luftdichten Innenraum eingeleitet wird. Wie beschrieben erlaubt dieses System, eine höhere Steifigkeit für ein Rahmenteil mit einem gegebenen Gewicht zu erzielen.
  • Zusammenfassung der Erfindung
  • Einem Aspekt der vorliegenden Erfindung zufolge wird ein Fahrzeug gestellt, mit einer Fahrzeugaufbaustruktur, welche einen Fahrgastraum bildet, und das fahrer- und beifahrerseitige Seitenholme aufweist, die ausgelegt sind, sich im Falle eines Frontalaufpralles zusammenstauchen zu lassen, und Energie aus dem Aufprall zu absorbieren, so daß die Verzögerung des Fahrgastraumes reduziert wird; sowie Verzögerungssensormittel; Mittel zur Versteifung der jeweiligen Frontseitenholme durch Erhöhen des darin enthaltenen Druckes; und auf die Verzögerungsmittel ansprechende Mittel zur Auslösesteuerung zur Unterscheidung zwischen zwei oder mehreren unterschiedlichen Aufprallarten und zur selektiven Versteifung eines der beiden oder beider Seitenholme in Abhängigkeit von der Aufprallart; dadurch gekennzeichnet, daß die Verzögerungssensormittel derart wirken, daß sie die Verzögerung in Vorwärts- und Seitenrichtung erfassen, und daß sie zwischen unterschiedlichen Aufprallarten unterscheiden können, ausgehend von der erfaßten Höhe jeweils der Vorwärts- und der Seitenverzögerung, und daß die Auslösesteuermittel derart wirken, daß sie die Verstei fungsmittel in Abhängigkeit von der so ermittelten Aufprallart aktivieren.
  • Die Erfindung ermöglicht eine Lösung bei einander widersprechenden Forderungen für die Konstruktion der Seitenholme, insofern bei unterschiedlichen Aufprallarten unterschiedliche Steifigkeit und Biegefestigkeit gefordert werden.
  • Frontalzusammenstöße erzeugen eine größere Verzögerung des Fahrgastraumes als versetzte oder Schrägaufprallereignisse bei gegebener Aufprallenergie, bewirken aber weniger Eindringen. Dadurch ist es möglich, einen Frontalaufprall im Gegensatz zu einem versetzten Aufprall ausgehend von der gemessenen Verzögerung zu erfassen. Die Luftsäcke zur Versteifung der Seitenholme werden dann aufgeblasen, wenn eine Anfangsverzögerung größer als ein vorgegebener Schwellenwert gemessen wird. Eine Versteifung wird für höhere Verzögerungswerte gefordert, die kennzeichnend sind für einen senkrechten oder schrägen Aufprall.
  • Ein versetzter Aufprall auf eine verformbare Barriere führt in der Regel zu niedrigeren Verzögerungen für die Fahrzeuginsassen und zu größerem Eindringen der Fußraumwand. Im allgemeinen neigen versetzte Aufprallsituationen dazu, einen "weicheren" Seitenholm zu erfordern, als senkrechte Frontalzusammenstöße mit vergleichbarer Heftigkeit.
  • In der vorliegenden Erfindung werden daher die Seitenholm-Luftsäcke bei einem senkrechten Frontalaufprall entfaltet, wo eine steifere Struktur erforderlich ist, werden aber nicht bei einem versetzten Aufprall aufgeblasen, wo eine weichere Struktur erforderlich ist. Die Erfassung der Aufprallarten kann dadurch bewerkstelligt werden, daß Verzögerungsmerkmale überwacht werden, oder durch Messen der Differenz zwischen zwei auf jeweils gegenüberliegenden Seiten des Fahrzeuges angebrachten Sensoren, im typischen Falle je ein Sensor an jedem Seitenholm oder an gegenüberliegenden Enden des vorderen Querholmes.
  • Luftsacksysteme werden dank hoher Einsatzzahlen immer billiger. Sensoren für Luftsacksysteme, die unterschiedliche Aufprallarten und -Heftigkeiten erfassen können, stehen jetzt auch zur Verfügung. Ihr Haupteinsatzgebiet ist die Steuerung weniger aggressiver Luftsackentfaltung bei weniger heftigen Kollisionen und damit die Senkung der Verletzungsgefahr der Fahrzeuginsassen beim Entfalten des Luftsackes oder Airbag.
  • Kurze Beschreibung der Zeichnungen
  • Die Erfindung soll nun mit Bezug auf die beiliegenden Zeichnungen beispielartig näher erläutert werden. Dabei zeigt:
  • 1: eine schematische Draufsicht auf einen die Erfindung verkörpernden Personenkraftwagen, welche Teile der Aufbaustruktur zeigt, die hauptsächlich von der Absorption von Energie aus Frontalzusammenstößen betroffen sind;
  • 2: eine detaillierte perspektivische Ansicht eines Seitenholmes eines die Erfindung verkörpernden Fahrzeuges;
  • 3: ein Diagramm der Struktur der Erfindung zu einem frühen Zeitpunkt im Verlauf eines Aufpralles auf eine versetzte Barriere (versetzte Aufprallart);
  • 4: ein Diagramm der Struktur der Erfindung zu einem frühen Zeitpunkt bei einem senkrechten Aufprall auf eine Barriere (senkrechter Frontalaufprall);
  • 5: ein Diagramm der Struktur der Erfindung zu einem frühen Zeitpunkt bei einem Aufprall auf eine schräg stehende Barriere (Schrägaufprall);
  • 6: einen Graphen, der die gemessene Verzögerung im Fahrgastbereich für ein die Erfindung verkörperndes Fahrzeug darstellt und typische Kurven für die senkrechte Frontalaufprall- und die versetzte Aufprallart zeigt; und
  • 7: eine Tabelle, welche die Entfaltungsstrategie für den Seitenholm-Airbag bei unterschiedlichen Aufprallarten zeigt.
  • Beschreibung, der bevorzugten Ausführungsformen im einzelnen
  • Es sei nun Bezug genommen auf 1, wo ein Personenkraftwagen 10 mit Frontantrieb Vorderräder 12 und Hinterräder 13 aufweist, die an einer in Umrißlinien bei 11 dargestellten Aufbaustruktur angebracht sind. Die Aufbaustruktur beinhaltet fahrer- und beifahrerseitige Seitenholme 14 und 15, die sich in einer Richtung nach vorne und hinten zu beiden Seiten eines Motors 16 erstrecken. Der Motor treibt die Vorderräder 12 über ein Getriebe 17 und Antriebswellen 18 und 19 an.
  • Ein vorderer Querholm 20 erstreckt sich zwischen den vorderen Enden der Seitenholme 14 und 15. Die hinteren Enden der Seitenholme sind in bekannter Art und Weise so an der Aufbaustruktur befestigt, daß Lasten von den Seitenholmen auf die (nicht dargestellte) Hauptaufbaustruktur verteilt werden. Motor und Getriebe 16, 17 und die Vorderradaufhängung können an den Seitenholmen angebracht sein.
  • Der vordere Querholm ist ausreichend stark, um den Großteil der aus einem Frontalaufprall resultierenden Belastung an die Seitenholme abzuleiten.
  • Jeder Seitenholm 14, 15 ist in einem kastenförmigen Querschnitt ausgebildet, wie aus 2 ersichtlich ist. Zwei hutförmige Profile 21 und 22 werden dazu entlang Schweißnähten 23 zusammengeschweißt, so daß sie den Kastenquerschnitt bilden. In beide hutförmige Profile sind Einbuchtungen 24 eingeformt, so daß sie im Falle eines Frontalaufpralles ein kontrolliertes, energieschluckendes axiales Zusammenstauchen oder "Knautschen" einleiten.
  • Ein Luftsack oder sogenannter Airbag 25, 26 von länglicher zylindrischer Form ist im vorderen Ende jedes Seitenholms 14, 15 angeordnet. Die Luftsäcke sind normalerweise zusammengefaltet und drucklos (siehe 3). Die für diese Luftsäcke verwendete Technologie ist dieselbe wie für Luftsäcke für den Insassenschutz, die in den meisten modernen Fahrzeugen vor dem Fahrer und dem Beifahrer angeordnet sind, sie sind jedoch in ihrer Form anders gestaltet. Eine (nicht dargestellte) Aufblasvorrichtung am hinteren Ende jedes Luftsackes 25, 26 ist über eine entsprechende Auslöse-Eingangsleitung 27, 28 mit einer elektronischen Steuereinheit 29 verbunden, welche Signale über Leitungen 30, 37 und 38 jeweils von Verzögerungssensoren 31, 39 und 40 erhält. Der Sensor 31 ist im Fahrgastraum angeordnet und so positioniert, daß er die von den Insassen erfahrene Verzögerung mißt. Mögliche Anbringungsorte für den Sensor 31 sind der Kardantunnel oder eine der B-Säulen der Aufbaustruktur. Die Sensoren 39 und 40 sind an dem vorderen Querholm 20 in unmittelbarer Nähe der vorderen Enden der Seitenholme 14, 15 angeordnet, um die verschiedenen Verzögerungen zu messen, die der fahrerseitige und der beifahrerseitige Teil des Fahrzeuges erfahren, so daß sie dadurch die Erkennung von versetzten oder schrägen Aufprallformen ermöglichen.
  • Die Sensoren 31, 39 und 40 können von anderen Luftsacksystemen im Fahrzeug mitbenutzt werden.
  • Im entfalteten (aufgeblähten) Zustand versteift jeder Luftsack 25, 26 den entsprechenden Seitenholm 14, 15 und verhindert dadurch das Zusammenstauchen oder erhöht die axiale oder Biegebelastbarkeit, ab der es zum Zusammenbrechen kommt.
  • 3 zeigt die Grundelemente der vorderen Endstruktur (Seitenholme 14 und 15 und Querholm 20) im frühen Stadium eines Aufpralles auf eine Barriere 36, wobei die Aufprallfrontfläche 41 seitlich gegenüber der Fahrzeugmittelachse versetzt ist (versetzter Aufprall). 4 ist ähnlich 3, zeigt aber das frühe Stadium eines direkten Frontalaufpralls auf eine feste Betonbarriere 42 (senkrechter Aufprall). 5 ist ähnlich wie 3 und 4, zeigt aber einen Aufprall auf eine feste schrägstehende Barriere 43 (Schrägaufprall). Es ist zu erkennen, daß bei dem versetzten Aufprall und dem Schrägaufprall eine Seite des Fahrzeuges dem größten Teil des Aufpralles ausgesetzt ist und somit den größeren Teil der Aufprallenergie absorbieren muß. Im Falle der versetzten Aufprallart muß der Seitenholm auf der von dem Aufprall betroffenen Seite leichter verformbar sein, damit sein Eindringen vermieden wird. Beim Schrägaufprall ist Biegesteifigkeit erforderlich, um eine effiziente Wirkung zu erzielen. Bei dem in 4 dargestellten senkrechten Frontalaufprall stehen beide Seitenholme zur Verfügung, die Aufprallenergie zu absorbieren, weil die Aufprallbelastung hier im wesentlichen gleichmäßig verteilt ist.
  • Mit Bezug auf 7 beschreibt nun die Tabelle eine Methode und eine Strategie zum Entfalten der Seitenholm-Luftsäcke 25 und 26. Die Verringerung der Eindringgefahr der Seitenholme in den Fahrgastraum ist ein Hauptziel bei versetzten Aufprallereignissen, während bei Schräg- und senkrechtem Frontalaufprall die Senkung der Verzögerungsspitzen wichtiger ist.
  • Bei Kollisionen mit niedriger Geschwindigkeit in einer beliebigen Aufprallart braucht kein Seitenholm-Luftsack entfaltet zu werden. Bei senkrechten Frontalkollisionen mit hoher Geschwindigkeit werden die Luftsäcke entfaltet, damit mehr Energie beim Zusammenstauchen der Seitenholme getilgt wird. Bei Schrägaufprallereignissen mit hoher Geschwindigkeit werden die Luftsäcke (oder wenigstens der aufprallseitige Luftsack) entfaltet, um den Seitenholm auf der Aufprallseite zu versteifen, so daß der für diese Aufprallart typische Biegevorgang mehr Energie absorbiert. Bei versetzten Aufprallfällen mit hoher Geschwindigkeit werden die Luftsäcke nicht aufgeblasen, so daß die von den Seitenholmen an den Fahrgastraum weitergegebenen Kräfte reduziert werden, und die Eindringgefahr gesenkt wird.
  • Um das Aufblähen der Luftsäcke nun für unterschiedliche Aufprallarten selektiv durchzuführen, muß die elektronische Steuereinheit (die auch andere Fahrzeug- oder Triebstrangkomponenten steuern kann) zwischen den verschiedenen Aufprallarten unterscheiden. Es ist offensichtlich, daß reale Aufprallereignisse üblicherweise nicht genau in die eine oder andere der beschriebenen Aufprallkategorien fallen. Die Unterscheidung zwischen den Aufprallarten erfolgt notwendigerweise anhand dessen, welche der so definierten Aufprallarten dem tatsächlichen Aufprall am nächsten kommt, und zwar anhand der gemessenen Verzögerungswerte und -Merkmale.
  • 5 zeigt eine typische Variation der Verzögerung (-ds/dt2) über der Zeit (t), wie sie vom Verzögerungssensor 31 bei einem versetzten Aufprall (Kurve 32) und bei einem direkten Frontalaufprall (Kurve 33) gemessen wird. Es ist zu erkennen, daß in dem ursprünglichen Zeitraum tI bei einem senkrechten Frontalaufprall eine größere Verzögerungszunahme bei gegebener Geschwindigkeit vorliegt, als bei einem versetzten Aufprall mit gleicher Geschwindigkeit. Es wird ein Schwellenwert einer mittleren Anfangsverzögerungsrate D ermittelt (dargestellt in 5 durch die Steigung der Linie 34), und Aufprallereignisse mit einer größeren Anfangsverzögerungsrate als D werden von der ECU 29 als direkte Frontalaufprallzustände identifiziert. Solche Aufprallereignisse mit einer Anfangsverzögerungszunahme, die zwischen einem unteren Schwellenwert E (Linie 35) und D liegen, werden von der ECU als versetzter Aufprall identifiziert, oder als direkte Frontalzusammenstöße mit geringer Heftigkeit. Der untere Schwellenwert E ist so gewählt, daß unterhalb E der Aufprall nicht stark genug ist, eine Auslösung der Luftsäcke 14, 15 selbst bei senkrechtem Frontalaufprall zu erfordern. Der Anfangszeitraum tI wird ausreichend lang gewählt, eine Bestimmung der Anfangsverzögerungsrate zu erlauben, jedoch ausreichend kurz, noch Zeit für eine wirksame Entfaltung der Luftsäcke zu erlauben, wenn dies erforderlich ist.
  • Schrägaufprallsituationen werden erkannt, wenn einer der vorderen Sensoren 39, 40 eine höhere Verzögerung mißt, oder wenn eine Querbeschleunigung (Richtung X) gemessen wird, die größer als ein vorgegebener Wert ist.
  • ECU 29 sendet Auslösesignale an die Luftsäcke 14, 15 nur dann, wenn die ursprüngliche Verzögerungszunahme zwischen E und D liegt, oder wenn über die Sensoreingänge ein Schrägaufprall an die elektronische Steuereinheit gemeldet wird. Nochmal Bezug auf die 3, 4 und 5 nehmend ist erkennbar, daß diese Art der Steuerung der Entfaltung der Luftsäcke eine maximale Steifigkeit der Seitenholme bei senkrechten Aufprallarten gewährleistet, um so die größtmögliche Energieabsorption zu sichern, sowie steife Seitenholme, die eine erhöhte Biegefestigkeit in Schrägaufprallsituationen bieten, daß sie jedoch eine Versteifung der Seitenholme bis auf einen Wert vermeidet, bei dem unter versetzten Aufprallbedingungen die Gefahr des Eindringens der Holme erhöht würde.
  • Die Technologie zur raschen Erfassung von Fahrzeugaufprallbedingungen und zur Auslösung der Entfaltung der Luftsäcke für Fahrgastraum-Luftsacksysteme ist bereits weit entwickelt und kann auf die Entfaltung der Luftsäcke in den Seitenholmen gemäß der vorliegenden Erfindung übertragen werden, siehe hierzu z.B. die US-Patentschriften 5,790,404 , 5,449,198 und Re. 36,122.

Claims (5)

  1. Fahrzeug, folgendes aufweisend: eine Fahrzeugaufbaustruktur, welche einen Fahrgastraum bildet; und fahrer- und beifahrerseitige Seitenholme (14, 15), die ausgelegt sind, sich im Falle eines Frontalaufpralles zusammenstauchen zu lassen, und Energie aus dem Aufprall zu absorbieren, so daß die Verzögerung des Fahrgastraumes reduziert wird; Verzögerungssensormittel (31, 39, 40); Mittel zur Versteifung der jeweiligen Frontseitenholme (14, 15) durch Erhöhen des darin enthaltenen Druckes; und auf die Verzögerungssensormittel (31, 39, 40) ansprechende Mittel (29) zur Auslösesteuerung zur Unterscheidung zwischen zwei oder mehreren unterschiedlichen Aufprallarten und zur selektiven Versteifung eines der beiden oder beider Seitenholme; dadurch gekennzeichnet, daß die Verzögerungssensormittel (31, 39, 40) derart wirken, daß sie die Verzögerung in Vorwärts- und in Seitenrichtung erfassen, und daß sie zwischen unterschiedlichen Aufprallarten unterscheiden können, ausgehend von der erfaßten Höhe jeweils der Vorwärts- und der Seitenverzögerung, und daß die Auslösesteuermittel derart wirken, daß sie die Versteifungsmittel in Abhängigkeit von der so ermittelten Aufprallart aktivieren.
  2. Fahrzeug nach Anspruch 1, worin die Auslösesteuermittel (29) so angeordnet sind, daß sie einen senkrechten Aufprall über einer bestimmten Heftigkeit erfassen und in Reaktion auf eine solche Erfassung beide Seitenholme (14, 15) versteifen.
  3. Fahrzeug nach Anspruch 1 oder Anspruch 2, worin die Verzögerungssensormittel (31, 39, 40) einen fahrerseitigen und einen beifahrerseitigen Sensor (39, 40) beinhalten, die jeweils in unmittelbarer Nähe des vorderen Endes eines entsprechenden Holmes der Seitenholme (14, 15) angebracht sind, wobei die Auslösesteuermittel (29) derart auf Unterschiede in den Signalen vom fahrerseitigen und vom beifahrerseitigen Sensor (39, 40) ansprechen, daß sie zwischen einem Schrägaufprall und einem versetzten Aufprall unterscheiden und wenigstens den Seitenholm (14, 15) auf der betroffenen Seite versteifen, wenn der Aufprall ein Schrägaufprall ist, jedoch nicht bei einem versetzten Aufprall.
  4. Fahrzeug nach einem der Ansprüche 1 bis 3, worin die Seitenholmversteifung dadurch bewirkt wird, daß ein Luftsack bereitgestellt wird, der, wenn er aufgebläht ist, in seiner Größe und Form dem Innenraum des betreffenden Seitenholmes (14, 15) angepaßt ist.
  5. Fahrzeug nach einem beliebigen der vorangehenden Ansprüche, worin Einbuchtungen (24) in den Seitenholmen (14, 15) eingeformt sind, die eine kontrollierte energietilgende Zusammenstauchung der Seitenholme im Falle eines Aufpralles bewirken, und worin die Auslösung der Versteifungsmittel wirksam ist, um ein Eindrücken der Einbuchtungen zu verhindern.
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