DE599220C

DE599220C - Vorrichtung zur Herabsetzung des Coffeingehaltes von Kaffee

Info

Publication number: DE599220C
Application number: DEH106187D
Authority: DE
Original assignee: WILHELM ARNOLD CARL HELMKE
Current assignee: WILHELM ARNOLD CARL HELMKE
Priority date: 1926-04-16
Filing date: 1926-04-16
Publication date: 1934-06-27

Description

Vorrichtung zur Herabsetzung des Coffeingehaltes von Kaffee Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Herabsetzung des Coffeingehaltes von Kaffee durch aufeinanderfolgende Behandlung mit Dampf und coffeinlösenden Mitteln.
Die Erfindung bezweckt, die Vorrichtung so auszubilden, daß die Entcoffeinierung.- des Kaffees in einfacher Weise wirksam durchgeführt werden kann.
Erfindungsgemäß besteht die neue Vorrichtung aus zwei rhit einem Neigungswinkel von etwa 25' gekreuzten, mit Transportschnekken im Innern ausgerüsteten beheizbaren Zylindern, deren benachbarte Enden durch Stutzen verbunden sind.
Mittels der neuen Vorrichtung wird das zu behandelnde Gut von den Transportschnecken in jedem Zylinder aufwärts bewegt und einem geschlossenen Kreisweg unterworfen, so daß bei Verwendung verschiedener Lösungsmittel bzw. Lösungsmittelgemische in den Zylindern das Extraktionsgut in periodischer Wiederkehr durch die verschiedenen Lösungsmittel hindurchgeführt werden kann.
Mit der neuen Vorrichtung können die Kaffeebohnen ohne Unterbrechung des Arbeitsganges fortlaufend behandelt werden, und zwar unter ständigem, die Entcoffeinierung beschleunigendem Wechsel der Behandlungsflüssigkeit.
Wichtig ist, daß sich das Extraktionsgut fortgesetzt in Bewegung befindet.
Die neue Vorrichtung ist in ihrem ganzen Aufbau trotz der Verwendung verschiedener Lösungsmittel bzw. Lösungsmittelgemische außerordentlich einfach. In jedem Zylinder sind Zulauf und Ablauf für die Lösungsmittel derart eingerichtet, daß ein Übertritt der Lösungsmittel von dem einen zum anderen Zylinder und demzufolge eine Vermischung der verschiedenen Lösungsmittel verhindert ist.
Selbstverständlich kann auch die Nachbehandlung der Kaffeebohnen, d. h. die völlige Austreibung von Resten der Lösungsmittel, in der gleichen Vorrichtung in üblicher Weise mittels Dampfes und Heißluft erfolgen.
In der Zeichnung ist die neue Vorrichtung beispielsweise schematisch dargestellt.
Es zeigen Fig. x die Vorrichtung in Seitenansicht, teilweise im Schnitt, Fig. 2 in Vorderansicht.
Die Vorrichtung besteht aus den beiden Röhren I, II, in deren Hohlraum Transportschnecken eingebaut sind. Die Röhren, die von außen, z. B. durch Heizschlangen e, heizbar sind, liegen derart zueinander, daß sie sich unter einem Winkel von etwa 25' in der Vertikalen kreuzen. Ihr oberes Ende ist jeweils mit dem unteren Ende des zweiten Zylinders durch mit Schieber versehene Stutzend verbunden. Die Zuführung des Rohkaffees erfolgt durch den Einfülltrichter a, die Zuführung des Lösungsmittels durch besondere Leitungen, die durch Schieber b verschließbar sind. In gewisser Entfernung vom oberen Ende jedes Zylinders sind Ablaufstutzen c, cll für die Lösungsmittel vorgesehen, so daß ein Übertritt der Lösungsmittel von dem einen zum anderen Zylinder verhindert ist. An den unteren Enden der Zylinder I, II sind mit Abschlußorganen versehene Auslaufstutzen g, g11 für die völlige Entleerung der Zylinder von den Lösungsmitteln vorgesehen. Das fertige Extraktionsgut wird durch den Entleerungsstutzen 7. abgeführt. Beispiel: ioo kg Rohkaffee werden nach erfolgter mechanischer Reinigung durch die mit einem Aufnahmetrichter versehene Leitung a in ein Schneckensystem gegeben und nach bekannter Vorbehandlung zwecks Auflockerung der Zellsubstanz einem Extraktionsverfahren unterworfen. Durch den Schieber b strömt fortdauernd ein bekanntes Gemisch von Extraktionsmitteln, z. B. Benzol und Trichloräthylen, in die Röhre I. Die Extraktionsmittel sind vorher bis nahe an ihren Siedepunkt erwärmt und werden durch den Heizmantel e auf der gleichen Temperatur erhalten. Der Kaffee wird fortgesetzt durch die Schneckenachse f von I nach Il bewegt und kommt nunmehr in der Röhre II mit einem anderen Extraktionsmittel, z. B. einem Gemisch von Essigäther und Benzol, in Berührung. Dieser Vorgang wiederholt sich so oft, bis eine genügend starke Herabsetzung des Coffeingehaltes erreicht ist. Im allgemeinen wird je nach der Festigkeit der Zellsubstanz der zu bearbeitenden Bohnen das gewünschte Ergebnis, d. h. die Entziehung des Coffeins bis auf o,o8 Prozent und weniger, in einem Zeitraum von etwa 21/4 Stunden zu erreichen sein. Nach Ablauf der Extraktionsmittel erfolgt eine Nachbehandlung unter fortdauernder Bewegung des Kaffees von Röhre I nach Röhre II mittels Dampfes und Heißluft zwecks völliger Austreibung von Resten der Lösungsmittel. Diese Behandlungsdauer ist abhängig von der Art der verwendeten Lösungsmittel. Es werden durchschnittlich etwa 30 Minuten ausreichen.

Claims

PATENTANSPRUCH: Vorrichtung zur Herabsetzung des Coffeingehaltes von Kaffee durch kontinuierliche Extraktion -der Bohnen mit Lösungsmitteln, bestehend aus zwei mit einem Neigungswinkel von etwa 25' gekreuzten, mit Transportschnecken im Innern ausgerüsteten, beheizbaren Zylindern (I, ZZ), deren benachbarte Enden durch Stutzen (d) verbunden sind.