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Abmeßvorrichtung für pulvriges, körniges oder ähnliches Gut mit einer
zum Teil mit dem Meßgut gefüllten Trommel Die Erfindung bezieht sich auf Abmeßvorrichtungen
für pulvriges, körniges oder ähnliches Gut mit einer zum Teil mit dem Meßgut gefüllten
Trommel, die eine Mehrzahl von nach dem Trommelinnern offenen Meßgefäßen trägt,
welche bei der Drehung der Trommel nacheinander das Meßgut aus dieser entnehmen
und der Füllstelle zuführen. Bei einer bekannten Abmeßvorrichtung dieser Art mit
einer um eine waagerechte Achse umlaufenden Trommel sind die einzelnen aus schwingbaren
Meßtaschen bestehenden Meßgefäße am äußeren Umfang der Trommel derart angebracht,
daß sie in Verbindung mit festen, nach dem Trommelinnern winklig abgebogenen Wänden
und beweglichen Abstreifplatten das Trommelinnere nach außen abschließen. Der Umfang
der Trormmel wird daher nicht durch eine glatte Zylinderfläche gebildet. Vielmehr
ist das Meßgut bei der Drehung ungünstigen Reibungen ausgesetzt, die zunächst durch
die festen, winklig nach innen gerichteten Wände hervorgerufen und durch die in
dichter Berührung mit den Seitenwänden schwenkbaren Meßtaschen sowie die Abstreifplatten
erheblich erhöht werden, so daß besonders bei feinkörnigem Material, wie Seifenpulver,
Scheuerpulver o. dgl., nach kurzer Zeit infolge der ungünstigen Reibung Hemmungen
und Störungen durch Zwischensetzen oder Einfressen von Meßgut eintreten können.
Bei einer anderen Abmeßvorrichtung sind die einzelnen Meßgefäße am inneren-Rande
des Bodens einer Trommel angeordnet, die um eine geneigt liegende Achse gedreht
wird. Die Meßgefäße kommen daher bei dieser Vorrichtung lediglich von der Seite
her mit dem Gut in Berührung, um dieses in die einzelnen Meßgefäße einfließen zu
lassen. Hierbei können sich jedoch, z. B. bei schwer fließendem: und leicht backendem
Gut, an den Einfüllöffnungen der Meßgefäße Brücken bilden, die um so störender auf
das ordnungsmäßige Einfüllen einwirken, je höher die Füllgutmenge in der Trommel
steht.
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Gegenüber den bekannten Abmeßvorrichtungen bezweckt die Erfindung
eine solche Ausbildung, die auch bei schwer fließendem oder backendem sowie bei
feinkörnigem Material, beispielsweise Seifenpulver o. dgl., eine möglichst reibungs-
und daher hemmungs-und störungsfreie Einfüllung des Meßgutes in die einzelnen Meßgefäße
ermöglicht. Zu diesem Zweck besteht das Neue der Erfindung darin, daß die Meßgefäße
am äußeren Umfang der zylindrischen Wand einer in an sich bekannter Weise um eine
waagerechte Achse umlaufenden Trommel angeordnet und mit ihrer Einfüllöffnung nach
dem Innern dieser Zylinderwand gerichtet sind. Infolgedessen kann das Meßgut in
'der Meßtrommel an der glatten zylindrischen Umfangsfläche ohne jegliche ungünstige
Reibung zwischen den Seitenflächen der Trommel und dem 7-ylinderumfang
gleiten
und ohne Hemmungen leicht in die einzelnen Meßgefäße einfließen. Letztere tauchen
bei der Drehung der Trommel gewissermaßen wie die Becher eines Schöpfwerkes nacheinander
in das Meßgut ein, so daß eine gute und zuverlässige Füllung derselben beim Hindurchgang
durch das Füllgut gewährleistet wird.
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Der Erfindungsgegenstand ist auf der Zeichnung in zwei Ausführungsbeispielen
veranschaulicht.
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Abb. i ist ein senkrechter Querschnitt durch die Trommel der einen
Ausführungsform.
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Abb. z ist ein senkrechter Längsschnitt nach Linie A-B der Abb. i.
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Abb.3 gibt eine Seitenansicht auf den oberen Teil der Trommel nebst
zwei Meßgefäßen.
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Abb. 4 ist eine Stirnansicht von rechts auf Abb. 3.
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Abb. 5 ist ein Querschnitt nach Linie C-D der Abb. 3, und Abb. 6 ist
eine Aufsicht auf eine Einzelheit der Abb. 3.
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Abb. 7 ist ein Querschnitt in Richtung der Drehachse durch die Trommel
der zweiten Ausführungsform, und Abb. 8 ist eine Stirnansicht von links auf Abb.
7.
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. Bei der Ausführungsform nach Abb. i und :2 ist die Trommel i um
die waagerechte Achse :2 drehbar und kann in irgendeiner beliebigen Weise ständig
oder schrittweise angetrieben werden. Am zylindrischen Umfang der Trommel sind beispielsweise
vier Meßgefäße 3, 4, 5 und 6 angeordnet. Diese können radial zum Trommelumfang stehen.
Zweckmäßig sind sie jedoch entgegengesetzt- zur Umlaufrichtung der Trommel gegen
den Trommelumfang geneigt und insbesondere tangential gerichtet. Im vorliegenden
Fall bestehen die Meßgefäße aus Hülsen, die an ihrem inneren Ende nach dem Inneren
der Trommel offen sind. Die Meßgefäße haben die bekannten Bodenabschlußklappen 7,
8, 9 und io, die im allgemeinen geschlossen sind und nur beim Entleeren des Füllgutes
in irgendeiner beliebigen Weise geöffnet werden. Auf der einen Seite ist die Trommel
i durch den Achsschenkel 2a und auf der anderen Seite durch eine Hohlnabe 12 gelagert,
durch welche ein. Zuführungsrohr 13 für das Füllgut geführt ist und die durch
das Lager 14 gehalten wird. Durch dieses Zuführungsrohr fließt das Füllgut in den
inneren unteren Raum der Trommel i und hält sich dort in möglichst gleichmäßiger
Höhe. Zweckmäßig ist im Innern der Trommel eine dem Innenumfang derselben sich anpassende
Wand 35 in solcher Ausdehnung und an solcher Stelle angeordnet, daß sie die innere
Öffnung des jeweils vollgeschöpften Meßgefäßes abschließt und ein Zurückfallen des
eingeschöpften Gutes aus dem Gefäß in die Trommel verhindert. Das untere Ende der
Abdeckwand 35 trägt ein Schabemesser 35a oder ist als solches ausgebildet, welches
an der Innenfläche des Meßgefäßes vorbeistreicht und den Inhalt des Gefäßes an der
Innenwand der Trommel von dem Trommelvorrat abtrennt. Die im vorliegenden Fall als
Blech ausgeführte Abdeckwand 35 ist mit einem Arm 36 und der Nabe 37 an dem Lager
14 fest angeordnet.
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Bei der Drehung der Trommel ist in der in Abb. i und 2 veranschaulichten
Stellung das Meßgefäß 5 in das Füllgut eingetreten und hat sich durch die Schöpfwirkung
in zuverlässiger Weise angefüllt. Bei der Weiterdrehung der Trommel wird die innere
Öffnung dieses Gefäßes in der beschriebenen Weise durch die Abdeckwand gegen das
Trommelinnere geschlossen, also ein Zurückfließen des über den Böschungswinkel hinausreichenden
Gutes verhindert, so daß der gesamte Meßraum des Gefäßes bis zur inneren Eintrittsfläche
ausgenutzt wird. Ferner wird durch das Streichmesser 35a der Inhalt des Meßgefäßes
von dem Gut im Innern der Trommel getrennt. Bei Erreichung eines bestimmten Neigungswinkels
kann die Entleerung des Meßgefäßes, wie für das Gefäß 6 in Abb. 2 dargestellt ist,
erfolgen, indem die Bodenklappe geöffnet wird und der Inhalt sich in einen Ablauftrichter
15 entleert, unter welchen die zu füllende Packung gebracht werden kann.
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Zur an sich bekannten Verstellung des Rauminhaltes der einzelnen Meßgefäße
ist für die vorliegende neue Anordnung zweckmäßig eine Wand 2o jedes Gefäßes um
einen Zapfen 21 drehbar gelagert, auf dem gleichzeitig ein Kurbelarm 22 befestigt
ist. Der Kurbelarm 22 für Gefäß 6 ist an seinem anderen Ende mit einer Stange 23
verbunden. Diese ist mit einem Gewinde :23a versehen, über welches die Innengewindebüchse
25 mit Handrad 24 greift. Diese ist in der weiter unten beschriebenen Weise in einem
Lager 3o am Trommelumfang so gegen Längsverschiebung gesichert drehbar gelagert,
daß je nach Drehung des Handrades 24 die Stange 23 nach rechts oder links verstellt
werden kann und hierdurch der Fassungraum des Behälters 6 mittels der Schwenkwand
2o je nachdem vergrößert oder verkleinert wird. Durch Angreifen der Stange 23 an
einen weiteren Kurbelarm 26 für #Meßgefäß 3 und fernere Übertragung auf ein weiteres
aus Abb. 2 ohne weiteres ersichtliches und verständliches Hebelgestänge 6o, 61,
62, 63, 64 und 65 können
sämtliche beweglichen Wände 2o der einzelnen
Meßgefäße durch das Handrad 24 zentral verstellt werden. Das zur Sicherung der Büchse
25 gegen Längsverschiebung eingerichtete Lager 3o trägt zwei Gleitbacken 3i und
32, wodurch die Drehung der Büchse gesichert ist und auch eine Auf- und Abwärtsverschiebung,
hervorgerufen bei der Hinundherverschiebung der Stange 23, ermöglicht wird.
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Bei der Ausführungsform nach Abb.7 und 8 trägt die um die waagerechte
Achse 2 drehbare Trommel i an ihrem äußeren Umfang einen fest mit ihr verbundenen
Ringkörper 4o, der mit Durchbohrungen 41, 42, 43 und 44 ausgerüstet ist, die als
Meßgefäße dienen und nach außen durch Abschlußschieber 45, 46, 47 und 48 abgeschlossen
sind. Diese Schieber können beweglich angeordnet sein, um den Rauminhalt der als
Meßgefäße dienenden Durchbohrungen zu vergrößern oder zu verkleinern, wobei die
Verstellung der Abschlußschieber von einer gemeinsamen Stellvorrichtung vorgenommen
werden kann. Die Trommel ist mittels der Hohlnaben 12 und 1211 in den Lagern 14
und i411 drehbar. Auch hier wird wiederum durch die Hohlnabe 12 der Trommel i das
Rohr 13 für die Zuführung des Füllgutes hindurchgeführt, welches durch das
Lager 14 gestützt wird. Das Schöpfen des Füllgutes in die Meßgefäße erfolgt ebenfalls
durch die Drehung der Trommel i, derart, daß jedes einzelne Meßgefäß nacheinander
in die Füllgutmenge eintritt und das Füllgut selbst in die einzelnen Gefäße einfließt
und von diesen hochgeschöpft wird. Auch hier findet nach Überschreitung des entsprechenden
Neigungswinkels das Entleeren der einzelnen Meßgefäße statt. Bei dieser Ausführung
ist aber im Inneren der Trommel i ein Trichter 5o angeordnet, der in ein Ablaufrohr
5 i mündet, welches an der der Zuführungsöffnung für das abzumessende Füllgut gegenüberliegenden
Seite der Trommel angeordnet ist. Der Trichter 50 ist derart auf einem Lagerring
55 befestigt, daß er durch eine Bewegung dieses Ringes im Inneren der Trommel hin
und her schwingen kann, wie dies in Abb. 8 in strichpunktierten und gestrichelten
Linien für zwei Stellungen dargestellt ist. Sobald die Entleerung durchgeführt werden
soll, schwingt der Trichter 5o in die strichpunktierte Lage 5o11 und wird nun zweckmäßig
mit der Drehgeschwindigkeit der Trommel gleichlaufend in die gestrichelte Stellung
50b geschwungen. Dadurch kann die Entleerung jedes einzelnen Meßgefäßes über einen
längeren Zeitraum sich erstrecken, was bei schlecht fließendem Füllgut von besonderem
Vorteil ist. Bei dieser Ausführungsform ist das Abdeckblech 35 mit dem Schabemesser
35a an der unteren Wand des Trichters 5o angeordnet und außerdem zweckmäßig noch
mit einem gewölbten Blech 38 versehen, so daß das Messer 35a eine Keilform hat und
dadurch das im Trommelvorrat verbleibende Gut verdrängt. Die Drehung des Trichters
5o kann durch eine an den Lagerring 55 angreifende Kurbel 56 bewirkt werden, die
mit einer Antriebsstange 57 verbunden ist, welche in beliebiger Weise hin und her
geschwungen werden kann und damit ihre Bewegung auf den Trichter 5o in entsprechendem
Sinn überträgt.
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Auch bei der Ausführungsform mit frei stehenden Meßgefäßen nach Abb.
i und 2 kann die übrige Anordnung entsprechend der Ausführung nach Abb. 7 und 8
so getroffen werden, daß die Entleerung der Meßgefäße nach innen erfolgt, ebenso
wie auch bei der Ausführung der Meßgefäße nach Abb. 7 und 8 als Durchbohrungen eines
Ringkörpers die Anordnung im übrigen gemäß Abb. i und 2 so getroffen werden kann,
daß die Entleerung der Meßgefäße nach außen erfolgt. Es kann gegebenenfalls auch
das Abdeckblech fortgelassen werden, in welchem Falle bei Erreichung eines bestimmten
Neigungswinkels aus dem jeweils vollgeschöpften Meßgefäß dasjenige Füllgut, welches
sich über diesen Winkel hinaus befindet, in die Vorratsmenge der Trommel zurückfließt.