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Elektrische Zähl- und Sortiervorrichtung für Fässer In Brauereien
und ähnlichen Betrieben wurden die Fässer beim Verladen meist durch das Personal
gezählt. Abgesehen von dem Aufwand an Personal hat dieses Zählverfahren den Nachteil,
daß keine Sicherheit gegen Irrtümer und Diebstahl vorliegt: Es besteht auch keine
Möglichkeit, gleichzeitig zuverlässig das Gewicht der Fässer zu kontrollieren.
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Es ist vorgeschlagen worden, die Zählung auf mechanischem Wege vorzunehmen,
indem von dem rollenden Faß Hebel heruntergedrückt werden, die über Kontakte elektrische
Zählvorrichtungen betätigen. Dabei ist auch vorgeschlagen worden, eine Sortierung
der Fässer auf die Weise vorzunehmen, daß mehrere Hebel verschiedener Längen von
den verschieden großen Fässern heruntergedrückt werden. Es sind auch rein mechanische
Zählvorrichtungen bekannt, die durch Hebelübertragung Zählwerke betätigen. Bekannt
sind auch Zählvorrichtungen für Stückgüter, bei denen das Stückgut durch Herunterdrücken
von schwenkbaren Klappen eine mechanische Zählvorrichtung in Gang setzt.
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Alle diese bekannten Zählvorrichtungen haben den Nachteil, daß sie
den Zählvorgang nicht genügend gegen unbefugten Eingriff, d. h. gegen Fälschungen
des Zählergebnisses sichern. Die Erfindungsaufgabe besteht dementsprechend darin,
die Fässer bei dem Verlassen der Brauerei oder des Lagers auf solche Weise zu zählen,
daß Fälschungen des Zählergebnisses ausgeschlossen sind. Zugleich soll der Kontrollbeamte
fortlaufend über den Fortgang des Zählvorganges unterrichtet sein, so daß er bei
Beobachtung einer Unregelmäßigkeit sofort diese erkennt und für Abhilfe sorgen kann.
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Die Erfindung betrifft eine elektrische Zähl-und Sortiervorrichtung
für Fässer derjenigen Gattung, bei welcher durch das Faßgewicht elektrische Kontakte
betätigt werden, die den Zählvorgang einleiten. Die Erfindung besteht darin, daß
mehrere schwenkbare Organe vorgesehen sind, die von dem die Vorrichtung durchlaufenden
Faß in einer bestimmten Reihenfolge niedergedrückt werden und dabei unmittelbar
oder mittelbar elektrische @ Kontakte schließen, die wiederum in der gleichen Reihenfolge
Signalvorrichtungen betätigen. Als solche schwenkbaren Organe können Schwenkklappen
und Schwinghebel dienen. . Als Signalvorrichtungen können vorzugsweise Signallampen
dienen, die zum Aufleuchten gebracht werden. Zugleich schließen die Kontakte die
Stromkreise von einem oder mehreren Zählwerken. Die Erfindung hat den Vorteil, daß
wegen der bestimmten Reihenfolge des Ansprechens der mehreren Signalvorrichtungen
eine zuverlässige Kontrolle des ordnungsgemäßen Ablaufs des Zählvorganges jedes
Fasses gesichert ist, wobei zugleich eine einfache oder mehrfache Zählung durch
besondere Zählwerke durch die gleichen Kontakte durchgeführt wird. Diese Mehrzahl
von Kontroll-und
Zählorganen verhindert zuverlässig jegliche unberufenen
Eingriffe und Fälschungsversuche.
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Weitere Einzelheiten der Erfindung sind im nachfolgenden beschrieben.
Die Zeichnung veranschaulicht schematisch ein Ausführungsbeispiel der Erfindung.
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Der Durchlaufkasten 7 für die Fässer 24 besteht aus einem starken
Eisenblechgehäuse, das mit kräftigen Winkel- oder U-Eisen umrahmt und bewehrt und
in seinen Maßen den zu zählenden Fässern angepaßt ist. Den Boden des Durchlaufkastens
7 bilden zwei Schwenkklappen i und 3, die in der Mitte des Kastens auf je einer
Welle derart schwenkbar gelagert sind, daß sie an der Faßeintrittsstelle 8 und -austrittssteile
g um eine gewisse Höhe durch das Gewicht des Fasses 2q. gesenkt und nach dem Durchrollen
des Fasses durch Federkraft wieder in ihre Anfangslage zurückgehoben werden.
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Über den Drehachsen der beiden Klappen i, 3 befindet sich noch ein
Schwinghebel 2 (oder eine Klappe), der beim Durchrollen eines Fasses durch dieses
umgelegt und ebenfalls durch Federkraft wieder in die senkrechte Lage aufgerichtet
wird, sobald das Faß ihn verlassen hat. Das Anheben und Wiederaufrichten erfolgt
durch Schraubenfedern io, 1i, 12, die auf der oberen Abdeckung 13 des Durchlaufkastens
angeordnet und über Hubstangen 1q., 15, 16 gesteckt sind, die an den Seitenwänden
des Kastens herunter zu den Organen i, 2, 3 führen und an diesen gelenkig befestigt
sind.
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Oben an den Hubstangen befinden sich - in geeigneter Weise isoliert
angebracht - die Kontaktvorrichtungen 17, 18, ig, die zum Schalten von Signallampen
q., 5, 6 und Zählwerken 2o und 21 dienen. In Verbindung mit der Klappe i ist - ebenfalls
auf der oberen Abdeckung 13 des Kastens angeordnet - noch eine Sperre 22 vorgesehen,
derart, daß Klappe i nach dem Herunterdrücken durch eine Sperrklinke festgehalten
und erst wieder gelöst wird, wenn das Faß über die Klappe 3 rollt, diese herunterdrückt
und dabei die Lösevorrichtung 23 betätigt.
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Der Schwinghebel (oder Klappe) 2 ist so bemessen, daß er sich im Raume
zwischen zwei berührungsdicht aufeinanderfolgenden kleinen-Fässern noch unbehindert
wieder aufrichtet, also beim Überrollen eines jeden Fasses mit Sicherheit umgelegt
wird und so den Zählvorgang einleitet. Andererseits ist die Durchlaufbreite des
Kastens durch entsprechende eiserne Führungsleisten so eingeschnürt, daß nicht etwa
gleichzeitig zwei kleine Fässer nebeneinander hindurchgerollt werden können, jedoch
für die größeren Fässer noch eine ausreichende Breite verbleibt.
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Federn, Kontaktvorrichtungen und die Sperre sind oben auf der Abdeckung
13 des Kastens und nicht im Boden unter den Klappen deshalb angeordnet, damit sie
der Verschmutzung entzogen sind und dauernd gutes Arbeiten gesichert ist. Gegen
Spritz- und Tropfwasser wie auch zur Abwehr von unbefugten Eingriffen sind diese
Teile durch eine anschließbare Blechhaube geschützt. Ebenso sind auch die seitlich
heruntergeführten Hubstangen durch Ummantelung jedem Eingriff entzogen. Die Klappen
sind so gelagert, daß ein unbeobachtetes Festklemmen und damit ein Versagen der
Vorrichtung vermieden wird. Die Klappe i ist bis zum Schwinghebel (Klappe) 2 und
mit diesem in gleicher Höhe mit geringer Steigung angelegt, während das Faß vom
Hebel 2 aus über Klappe 3 und Auslaufpunkt g mit Gefälle über die Verladerampe zum
Wagen abläuft. Es ist also lediglich erforderlich, das Faß auf der Einlaufseite
(Punkt 8) von Hand einzurollen.
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Die Wirkungsweise der Anordnung ist die folgende In der Durchlaufrichtung
(Pfeil) wird das Faß über 8 in den Kasten eingerollt. Es senkt sich die Klappe =
und schließt den Zählwerksvorkontakt 17, der auch gleichzeitig die erste Signallampe
q. zum Aufleuchten bringt. Dann überrollt das Faß den Schwinghebel 2, legt diesen
um und betätigt über Kontakt 18 die zweite Signallampe 5 und ein erstes Zählwerk
2o. Endlich überläuft dasFaß dieKlappe3 und betätigt über den Doppelkontakt ig die
dritte Signallampe 6 und ein zweites Zählwerk 21. Beim Überrollen der Klappe 3 wird
durch die Lösevorrichtung 23 die Sperre 22 der Klappe i gelöst und damit. der Vorkontakt
17 wieder geöffnet. Jedoch wird der Stromkreis des Zählwerks 21 durch den Kontakt
ig schon so frühzeitig vor dem Auslösen der Klappe i vollzogen, daß das Zählwerk
21 noch mit , Sicherheit betätigt wird. Der Strom fließt dabei von dem Netz über
den geschlossenen Kontakt 17, den geschlossenen unteren Teil des Kontaktes ig zum
Zählwerk 21 und von diesem zum Netz zurück. Unmittelbar nach erfolgter Zählung schließt
sich auch der obere Teil des Kontaktes ig, wodurch die Signallampe 6 zum Aufleuchten
gebracht und der Kontakt 17 mit der Klappe i durch die Lösevorrichtung 23 freigegeben
wird. Dabei erlischt auch die Lampe q.. Das Faß rollt die nach außen schräg angeordnete
Klappe 3 herunter und verläßt die Zählvorrichtung. Mit Erlöschen der Lampe 6 ist
der Zähl-und Kontroll- bzw. Sortiervorgang beendet.
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Das Zählwerk 2o registriert beispielsweise die fortlaufende Faßfolge,
das Zählwerk 21 die Tagesstückzahl. Das letztere ist dann auf Null zurückstellbar.
Die mechanische und elektrische Verriegelung der Klappen i und 3 über 22, 23 und
17, ig soll einen Zählvorgang verhindern, wenn durch die Faßroller versehentlich
auf die Klappen getreten wird oder wenn ein Faß
infolge ungenügenden
Anstoßes die Schwingklappe 2 nicht überläuft und zurückrollt. Unstimmigkeiten in
der geordneten Benutzung der Einrichtung werden durch die Signallampen gemeldet,
da diese in gewissem Takte 4, 5, 6 aufleuchten und verlöschen. Längeres Aufleuchten
deutet auf dauernd belastete Klappen hin, längeres Verlöschen auf Stockungen, Untätigkeit
u. dgl. Die miteinander verglichenen Ergebnisse der Zählwerke lassen die Richtigkeit
der durchgelaufenen Faßstückzahl erkennen. Abweichungen- der Zählergebnisse bieten
eine sofortige Handhabe zu näheren Ermittelungen und Feststellungen.
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Die Vorrichtung kann in Versandkellern der Bierbrauereien Verwendung
finden in der Weise, daß der Durchlaufkasten in die bisher übliche Maueröffnung
zur Verladerampe eingesetzt wird, die Signallampen und Zählwerke aber im Versandbüro
in geeigneter Weise aufgestellt sind. Diese werden dort durch den Versandleiter
und namentlich durch den Faßanschreiber (an der Schreibmaschine) überwacht, während
dem letzteren auch die Faßnummern telephonisch über angehängte Kopfhörer zugerufen
werden. Die Vorrichtung bildet einen wertvollen, zwangsläufig arbeitenden Ersatz
für die bisher durch Anschreiben der Faßnummern ausgeübte Kontrolle.
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Zweckmäßig kann die Einrichtung auch so getroffen werden, daß auch
gleichzeitig eine Kontrolle der Fässer hinsichtlich ihres Gewichtes erfolgt. Zu
diesem Zwecke können beispielsweise die Kontaktvorrichtungen derart ausgebildet
sein, daß sie die Zählvorrichtung nur auslösen, wenn das Faß das vorgeschriebene
Gewicht aufweist, also gefüllt ist. Es können aber auch zur Anzeige des Gewichtes
besondere Kontaktvorrichtungen vorhanden sein, die auf besondere Anzeigevorrichtungen
einwirken, etwa in der Weise, daß, wenn ein leeres Faß über die Bahn läuft, eine
Lärmvorrichtung, Hupe oder Klingel, zwangsläufig ausgelöst wird. Auf diese Weise
ist insbesondere Diebstählen zu begegnen.