DE59543C - Kopirpresse - Google Patents

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

PATENTSCHRIFT

KLASSE 70: Schreib- und Zeichenmaterialien.

FERDINAND KREBS in BERLIN. Kopirpresse.

Patentirt im Deutschen Reiche vom 27. März 1891 ab.

Bei den bisherigen Kopirpressen, bei welchen der Druck mit Hülfe eines auf die Prefsplatte wirkenden, durch einen Handhebel umlegbaren Excenters erfolgt, ist zur Einstellung der Prefsplatte auf die Buchdicke oder auf eine bestimmte, von derselben auf das untergelegte Buch auszuübenden Druckstärke eine besondere Schraubenverstellung nöthig, welche zwischen Prefsplatte und Bügel unter dem Druckexcenter angeordnet ist.

Vorliegende Erfindung betrifft nun eine Kopirpresse, bei welcher die besagte Einstellung durch den mit dem Druckexcenter verbundenen Handhebel bewerkstelligt und die Vorrichtung auch dazu benutzt werden kann, den durch das Excenter erzielten Druck während des Kopirens durch Schraubendruck zu erhöhen. Zudem wird das Einstellen der Presse bequemer, und da die Presse infolge Fortfallens des bisherigen Mechanismus zwischen Bügel und Platte wesentlich niedriger gemacht werden kann, so ist, abgesehen von der durch die geringere Höhe erzielten gröfseren Widerstandsfähigkeit, die Presse auch beim Kopiren besser zu handhaben.

Fig. ι beiliegender Zeichnung zeigt theils in Ansicht, theils im Schnitt die Kopirpresse in Druckstellung, Fig. 2 ist ein Querschnitt nach A-B der Fig. 1, Fig. 3 veranschaulicht den oberen Theil der Prefsspindel in angehobener Stellung, und Fig. 4 ist eine obere Ansicht des Kopfes der Spindel mit dem Druckhebel.

Die an ihrem unteren Ende drehbar mit der Prefsplatte ρ verbundene Prefsspindel α ist in einer im Bügel b sich drehenden Schraube s verschiebbar, deren gespaltener Kopf k dem auf das obere Ende der Spindel α aufgesetzten Gleitstück g als Führung dient. Das Gleitstück umfafst zwischen den Leisten / und dem Boden das Excenter e des Handhebels h. Mit letzterem kann das Excenter aus Stellung Fig.' ι in Stellung Fig. 3 umgelegt werden, indem es sich auf dem im Kopf k der Schraube befestigten Querbolzen 0 dreht. Hierbei wird das Gleitstück g angehoben, wobei es sich in den darin angebrachten Schlitzen i auf dem Bolzen 0 verschieben kann; mit dem Anheben wird auch die Spindel α in der Schraube s hochgezogen, die Prefsplatte ρ also gehoben. Dagegen erfolgt, wie ohne Weiteres ersichtlich, bei der Bewegung des Handhebels in umgekehrter Richtung der Abwärtsgang der Spindel und die Druckausübung der Prefsplatte p. Spindel und Schraube können nun aber zugleich durch waagrechte Drehung des Hebels h um ihre gemeinschaftliche senkrechte Achse gedreht werden, was je nach der Drehrichtung ein Auf- oder Niedergehen von s und damit der Spindel α zur Folge hat, womit die Einstellung der Prefsplatte ρ gegen die Fufsplatte der Presse vor sich geht. Durch die waagrechte Drehung des Hebels kaiin auch zu jeder Zeit der zunächst durch das Excenter erzeugte Druck erhöht werden, so dafs die Einrichtung Hebeln oder Excenter- und Schraubendruckpresse in sich vereinigt.

Claims (1)

1. Patent-Anspruch:

   Eine Kopirpresse, bei welcher das die Druckspindel (a) bewegende Excenter (e) in einer die Spindel umschliefsenden Schraube (s) auf einem in dieser gelagerten Querbolzen (o) angeordnet ist, so dafs bei der Drehung desselben mittelst des mit ihm verbundenen Handhebels um den genannten Bolzen ein Aufbezw. Abgehen der Druckspindel bewirkt wird, während anderenteils mit dem Handhebel auch eine Drehung der Schraube ausgeführt und dadurch die Einstellung der Prefsplatte bewerkstelligt, eventuell ein Druck mittelst der Schraube auf die Platte ausgeübt werden kann.

   Hierzu ι Blatt Zeichnungen.